...nach 4 sieglosen Partien haben die Elstern den Bann gebrochen. In einem packenden, kämpferisch hochklassigem Oberligaspiel siegt "85" mit 3:2 beim SV Curslack.
Dramatik, Hochspannung, irreal, einfach unglaublich. Eigentlich kann man das Gesehene nur schwer in Worte fassen. So ein Wechselbad der Gefühle erlebt man selten. Wir schreiben die 93. Spielminute. Es steht 2:2 und es läuft der letzte Angriff. Gewusel herrscht im Strafraum. Nur der erst paar Minuten zuvor eingewechselte Jan Landau behält den Überblick und schiebt den Ball zum 3:2 für die Elstern ins Netz. Wieder angepfiffen wird nicht mehr. Der Rest ist nur noch grenzenloser Jubel. "Es sind die schönsten Siege, wenn nach dem Tor nicht mehr angepfiffen wird," freut sich Matte Reincke, sagt aber auch:"Das war pures Glück heute."
Und wahrlich, Glück hatten die Elstern reichlich, obwohl der Spielbeginn eigentlich ganz vielversprechend war. Bergedorf 85 versuchte schnellstmöglich das Spiel an sich zu reißen und zu kontrollieren. Curslack schien die Elstern erst einmal gewähren zu lassen und spielten abwartend. Der Schein trügte aber, denn das vielgefürchtete Curslacker Sturmduo um Nils Pichinot und Christian Spill warteten nur darauf, dass Bälle nach vorne geschlagen wurden. Die Elstern-Abwehr blieb aber standhaft, vorerst zumindest.
Die Bemühungen der Elstern kamen in Form von Weitschüssen (u.a. Tibor Nadj) und der allgemeinen Platzhoheit.
So etwa nach 30 Minuten schien sich das Blatt jedoch zu wenden. Immer öfter kamen die "Blauen" in Elsterntor-Nähe und die 85-Abwehr hatte zusehends mehr zu tun. Und dann geschah, was sich andeutete: In der 42. Minute taucht Christian Spill alleine vor Mirco Langen auf und trifft! Schock so kurz vor der Pause! Ist das Spiel etwa schon gelaufen ?
Es mag vielleicht an den Worten von Manni Nitschke gelegen haben, dass die Elstern unbeindruckt und spritzig aus der Kabine kam. Und prompt erzielte Deran Toksöz den Ausgleich in der 49., nachdem er sich an der Grundlinie durchgetankt und ins rechte untere Eck zielte.
Bergedorf blieb weiter dran, ohne aber die ganz großen Dinger herauszuholen. Stattdessen profitierten die Curslacker von einem der recht häufigen Ballverluste und schalteten schnell nach vorne um. Was folgte war quasi eine Kopie des ersten Tores. Torschütze: wieder Spill.
Der zweite Schlag in den Nacken für 85, das sich weiter von den wie entfesselt spielenden SVCNlern in die Defensive gedrängt wurde. In dieser Phase war es vor allem Mirco Langen, der mit Glanzparaden oft schlimmeres verhinderte. Einmal klärte sogar die Latte. Das 3:1 lag in der Luft.
Die 85-Fans hörten trotzdem nicht auf, ihre Mannschaft anzufeuern. Und sie sollten belohnt werden, denn wie so oft in diesem Spiel kam es anders: In der 77. Minute erzielt Patrik Papke überraschend den Ausgleich.
Danach entwickelte sich ein wahres Spitzenspiel. Es ging rauf und runter. Bergedorf 85 wollte den Sieg und Curslack suchte auch seine Chance in der Offensive. Bis die 93. Minute anbrach.....
Hier kann nochmals die Radioreportage angehört werden (unten auf Seite auf Archiv ansehen)