Vor dem Hintergrund des letzten
85-Chaosjahres und dem Umstand, dass am Samstagabend der exzentrische
ehemalige Bundesligatrainer Dragoslav Stepanovic seine Biografie im
Klubheim der Elstern vorstellte, kann fortan das Motto nur heißen:
„Stepi war gestern, nun ist es an der Zeit endlich wieder sportlich Akzente zu setzen
!!“
Wie schwer der Weg zurück auf die Erfolgsspur sein wird, zeigte das heutige Pokalspiel. Nach fast drei
Stunden Pokalfight in gleißender Sonne, schied 85 bereits in der ersten Runde aus.
Überraschend.
Dabei sah es, nachdem Yasar Koca kurz
vor dem Ende der regulären Spielzeit, den nicht mehr für möglich
gedachten Ausgleich für Bergedorf erzielte nach der Wende aus. Per
Hacke traf Yasar, der kurz zuvor auch profihaft den zum Tor führenden
Freistoß herausholte. Die ganze Erleichterung über dieses Tor
zeigten die Szenen unmittelbar danach. Alle Spieler , selbst Keeper
Hentrich, liefen zur Eckfahne und bildeten ein einziges Jubelknäuel.
Hätten die harmonisch auftretenden
Barsbüttler keine fünf Minuten zuvor ihre große Torchance zum 2:0
genutzt, wäre das Spiel entschieden. Doch der wirklich gute
Elstern-Torwart Maximillian Hentrich siegte in der eins zu eins
Situation.
Der von Fernsehkameras umlagerte
Neutrainer Dietmar Demuth sah wie die ca. 120 Zuschauer eine erste
Halbzeit, die ohne eine Torchance für 85 endete. Barsbüttel begann
sehr abwartend, 85 drückte die ersten 15 Minuten, gegen Ende kam der
BSV mutiger nach vorne und hätte schon unmittelbar vor der Pause
durch einen Kopfball in Führung gehen können.
Den Elstern merkte man an, dass sie
eigentlich nach der späten Übernahme von Dietmar Demuth noch in der
Vorbereitung sich befinden. Oftmals wurde nur ein Tempo
durchgespielt. Es fehlte die Spritzigkeit. Die Barsbüttler Spieler
kamen durch kurzen dynamischen Antritt viel zu leicht am Gegenspieler
vorbei.
Sturmhoffnung Pascal Pietsch war über
120 Minuten abgemeldet bei seinem Gegenspieler. Das Mittelfeld
(Raptis, Schaible, später Schirosi) „daddelten“ zu oft.
Nach gut 60 Minuten dann der absolute
Höhepunkt des Tages: Ein weiter Ball auf den Barsbüttler Kiehn. Der
nimmt den Ball volley an und zieht in mit links über den
Gegenspieler, um anschließend gleich volley mit rechts aus 20 Metern
in den Winkel zu jagen. Hoffentlich hat das Fernsehen das
aufgenommen. Marke Tor des Monats (nicht nur bei Elbkick.tv).
Trotz hohen Einsatzes, gelang 85 nicht
mehr viel, bis fast Matchwinner Yasar Koca seinen Auftritt hatte.
In der Verlängerung hatte diesmal 85
eine große Tormöglichkeit, doch in Überzahl wurde vertändelt.
Dann das dramatische Elfmeterschießen:
Maxi Hentrich hält gleich den ersten
Elfmeter. Anschließend treffen alle Schützen. Nun braucht „nur“
noch der letzte 85-Schütze zu verwandeln, die Bergedorfer Spieler
machen sich schon zum Jubeln im Mittelkreis bereit, der Schütze
schießt gut, doch BSV-Schlussmann Reksidler hält besser.
Es geht weiter. Bei 85 traut sich so
recht keiner an den Punkt. Es sollte schon Hentrich schießen, doch
dann fassen die Akteure doch Mut. Gleich sind alle Spieler durch. Die
Schüsse sind ausnahmslos gut bis unhaltbar für die Keeper. Man kann
sich nur zu gut in die armen Spieler hineinversetzen, die den langen
Weg zum Elfmeterpunkt schreiten müssen. Auch Bergedorfs neunten
Schützen Daniel Schaible sieht man das Unbehagen an. Tatsächlich
ließen die Nerven den Edeltechniker im Stich. Jubel bei den Gästen,
die verdient in die Runde 2 des Oddset-Pokals einziehen.
Eindrücke am Rande:
Eine beeindruckende Vorstellung gab es
von der Elstern-Fangruppe . Mit über 20 Leuten stand Mann und Frau
in der schattigen Kurve und feuerte mit zum Teil kreativen
Fangesängen 85 an. Zur 2. Halbzeit wurde
sogar die alte Trommel
hervorgeholt (siehe Foto). Sympathischer Auftritt der „Autonomen“!!!
Erfrischend auch die Stadiondurchsagen
von Stadionsprecher Andre Trothe, der jedoch aufgrund fehlender
Spielberichtsbogen improvisieren musste. Aber das Management wird
sicherlich zum nächsten Heimspiel paar Kopien für
die Pressevertreter mehr haben.
Neue Trainerstühle: Unvergessen die
Bilder, als der langjährige Elsterntrainer Rüdiger Schwarz am
Spielfeldrand immer nur auf einen Medizinkoffer sitzend das Spiel
verfolgte. Die Zeiten ändern sich. Demuth und sein Co-Trainer
Karadiken saßen bequem in modernen Sesseln.
Wieder da: Sehr erfreulich, Ewig-Fan
und Mannschaftsbusfahrer Jörg ist nach über 10 Monaten wieder
dabei. Er erinnerte sich auch an das erste Pflichtspiel von Rüdiger
Schwarz, als auch in Runde Eins das Aus in Düneberg kam. Vielleicht
doch ein gutes Omen für Dietmar Demuth?
Nach diesem ersten Pokal-Heimspiel seit
Ewigkeiten (das letzte muss gegen Pauli gewesen sein), enden wir doch
noch mal mit Stepis: „Lebbe geht weider“ !!!
Zum (sehr kurzen) Fernsehbericht von Hamburg 1
Zum (sehr guten) Fernsehbeitrag vom NDR
Es erreichte uns ein toller Hinweis von Patrick Buhr: Der DFB berichtet auf seiner Homepage über den Einstieg von Dietmar Demuth bei 85 ausführlich. Besonders der letzte Absatz des Artikels wärmt das so geschundene Elsternherz..:
Zum Artikel bitte hier klicken!!
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Zum (sehr guten) Fernsehbeitrag vom NDR
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Fotos+Spielbericht:
Tim Scharfenberg (Redaktion 85live)