Freitag, 24. November 2017

OSV wie aufgedreht – Elstern verlieren 5:1 in Oststeinbek

Es war mächtig was los am Meessen.
So viele Fans begleiteten den ASV Bergedorf 85 wie seit Jahren nicht mehr: Lautstark zog die Anhänger-Karawane die Möllner Landstraße hinauf zum Sportplatz.
Auf dem Spielfeld gaben aber die Hausherren den Ton an. Die ersten 45 Minuten zog der OSV groß auf. Vielleicht der beste Fußball, der in der Kreisliga 3 seit Jahren gesehen wurde.
Hoch motiviert und druckvoll wurde 85 keine Chance gelassen. Gefühlte 80 Prozent der Zweikämpfe gewann das Gottschling-Team. Quirlig und dabei technisch anspruchsvoll in die Spitzen.
So war es nur eine Frage der Zeit, wann das 1:0 fallen würde. In der 15. Minute wurde wieder über rechts ein Mann freigespielt, die Hereingabe verwertete der überragende Stürmer Maxi Kochsiek, der in der 39 Minute mit einem Heber auch das 2:0 erzielte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff durch einen mächtigen Distanzschuss von Nicklas Frers das 3:0.
Elstern-Keeper Marc Stückler verhinderte noch einen deutlichern Rückstand.
Der ASV Bergedorf 85 kam überhaupt nicht zum geordneten Spielaufbau. Eine halbe Chance durch einen Kopfball von Stephan Funk nach einer schönen Flanke von Gregor Krahn – das war alles.
Einzig die Fans machten Regionalligareife Stimmung.
Nach dem Wechsel war 85 besser im Spiel. Oststeinbek musste dem wahnsinns Tempo der ersten Halbzeit anscheinend Tribut zollen.
Jetzt lag das Tor für dem ASV in der Luft. Als das denn durch Stephan Funk fiel, war es ein ganz anderes Spiel. OSV plötzlich nervös, die Spieler meckerten sich gegenseitig an. Sollte 85 den Anschluss schaffen, wäre alles wieder offen.
Und tatsächlich lag der Ball in der 68. Minute im Tor des Gastgebers. Doch aufgrund einer Abseitsstellung wurde es nicht anerkannt.
Bergedorf aber jetzt konstruktiver. In dieser Phase dann aber durch einen Konter das 4.1 . Damit war die Messe gelesen. In der Nachspielzeit sogar noch das 5:1.

Insgesamt ein hochverdienter Sieg für den OSV.
Beeindruckend aber auch die Schiedsrichterleistung von „Bobby“ Schnehagen, der durch seine bekannte Art der Kommunikation mit den Spielern Konfliktsituationen schon im Ansatz deeskalierte.
Mit manch anderem Spielleiter wäre das Match vielleicht aus dem Ruder gelaufen.


Trotz dieser zweiten Saisonniederlage ist für den ASV die Situation nach wie vor gut. Sehr wahrscheinlich wird man in dieser Spielzeit nicht mehr auf einen so starken Gegner treffen. Volle Konzentration nun auf das Heimspiel gegen Börnsen II, gegen die dann auch hoffentlich wieder Elstern-Kapitän Norman Leßmann dabei sein kann, dessen Ausfall heute nicht kompensiert werden konnte.

Spielbericht bei Elbkick.tv

Stimmen zum Spiel bei Elbkick.tv

Mittwoch, 22. November 2017

Interview mit dem ehemaligen Elstern-Spieler Matthias Heidrich: „Mir war als unbedarfter 18-Jähriger nicht wirklich klar, was das für eine große Nummer im Hamburger Amateurfußball war“



 85live: Der große italienische Torhüter Gianluigi Buffon stand kürzlich für seine Gli Azzurri zum letzten Mal im Tor. Buffon ist 39 Jahre alt – genauso alt wie Du bist. Matthias, warum hast Du bereits 2009 im zarten Alter von 31 Jahren mit dem Fußball aufgehört?

Matthias Heidrich: Ich hätte früher auch gedacht, dass ich so lange spiele, wie mich die Füße tragen. Aber der „frühe“ Zeitpunkt meiner Abdankung (-: hatte andere Gründe. Ich war beruflich immer mehr eingespannt, Spät- und Wochenend-Dienste, und privat kündigte sich Nachwuchs an. Mir war klar, dass es mit ambitionierten Amateurfußball, der doch viel Zeit beansprucht, nicht mehr geht, ohne ständig einen Spagat machen zu müssen. Offen gestanden hatte ich zu diesem Zeitpunkt nach vielen Jahren, in denen Fußball die Hauptrolle für mich gespielt hatte, auch etwas die Lust am Kicken verloren. Die Prioritäten hatten sich einfach verschoben: Es war an der Zeit, dass meine Frau, mit der ich zusammen bin seit ich 17 Jahre alt bin und die sich jahrelang nach meinem Fußball-Zeitplan gerichtet hat, und die werdende Familie den Takt vorgeben. Ein bisschen Wehmut ist aber ab und zu dabei, wenn ich an einem Fußballplatz vorbeigehe…    

85live: Trotzdem hast Du auch eine erlebnisreiche Karriere hinter Dir. Du bist vor allem zwischen drei Vereinen hin- und hergesprungen? Was waren Deine Stationen, als Spieler?

Matthias Heidrich: Nach den Jugendstationen TSV Glinde und VfL Lohbrügge durfte ich meine ersten Schritte im Herrenbereich bei den „Elstern“ machen. Mir war als unbedarfter 18-Jähriger nicht wirklich klar, was das für eine große Nummer im Hamburger Amateurfußball war. Das wurde mir erst im Laufe der ersten Saison klar. In der damaligen Verbandsliga spielten wir um den Oberliga-Aufstieg, mit Vorwärts Wacker als Hauptkonkurrenten. In Billstedt und auch an den Sander Tannen waren jeweils über 1.000 Zuschauer, das war schon geil. Meister wurden wir leider nicht, schafften aber über den Umweg Aufstiegsspiele gegen Felde den Aufstieg. Im Hinspiel in Bergedorf traf ich zum 1:1 und lief jubelnd zu meinen Kumpels auf der Tribüne. Zu der Zeit hatte ich gerade mein Abitur gemacht. Meine Freunde waren direkt vom Abi-Zelten gekommen, das ich, ganz verantwortungsvoll früh und nüchtern verlassen hatte. Es hat sich gelohnt…
Um den nächsten Schritt zu machen, zog es mich nach dem Oberligaabstieg der „Elstern“ zum SC Concordia. Dort hatten wir wirklich eine Super-Truppe mit Spielern wie Piet Wiehle, Helge Mau oder auch den jungen Norman Lund. Es gab aber finanzielle Probleme, so dass sich fast alle Spieler nach einem Jahr verabschiedeten. Als Rainer Wysotzki, damals Manager und zuvor mein erster Trainer bei 85, fragte, ob ich mir vorstellen könnte, zurück zu den „Elstern“ zu kommen, hatte ich mich im Prinzip schon entschieden. Dass es dann zwischen Bergedorf und dem Meiendorfer SV noch zweimal hin und her ging, ist schon ungewöhnlich, hatte jeweils aber seine Gründe. Nicht missen möchte ich auch die abschließenden vier Jahre beim FC Voran Ohe. Das war eine klasse Zeit, mit tollen Erfolgen, auch so manchen Nackenschlägen und vielen netten Menschen, die ich kennenlernen durfte.  

85live: Kannst Du Dich noch an Dein erstes Spiel im Elstern- Trikot erinnern?

Matthias Heidrich: Allerdings. Das war ein Testspiel in der Sommervorbereitung in Havighorst auf einem staubtrockenen, harten Grand mit 1970er-Jahren Gedächtnis-Baumwolltrikots, die schon beim Auflaufen klitschnass waren. Dass Kritik an den Klamotten bei Zeugwart, Original und Club-Ikone Hein Häring, Gott hab ihn selig, gar nicht clever ist, merkte ich schnell. Ich hab die Dinger sogar richtig lieben gelernt und meins nach dem Sieg in Felde und dem Aufstieg in die Oberliga auch behalten… Die Frage zielte vermutlich eher auf das erste Punktspiel ab, doch da bin ich mir nicht mehr ganz sicher, wo das war. Dass ich gleich in der ersten Saison mehr oder weniger Stammspieler war, hatte auch mit dem tragischen Foul zu tun. Henning Schlottmann, als Stürmer neben „Knipser“ Jörg Witzke gesetzt, brach sich im Derby gegen den VfL Lohbrügge nach einem üblen Tritt von Devrim Tanriver Schien- und Wadenbein und fiel lange aus. So bitter es war, das war meine Chance und ich hab sie glaube ich ganz gut genutzt.

85live: Deine Trainer waren damals Rüdiger Schwarz und Manni Nitschke, die manchmal an Dir verzweifelten... Stichwort „Ewiges Talent“. Was mögen die beiden damit gemeint haben?

Matthias Heidrich: Ist mir völlig unverständlich… (-: Nun ja, vielleicht, dass ich als extrem geselliger Typ auch für die Freuden der dritten Halbzeit sehr empfänglich war, um es mal vornehm auszudrücken. Unter dem Strich haben sie Recht: Ich habe aus meinen Möglichkeiten, die glaube ich ganz ordentlich waren, zu wenig gemacht. Extra-Schichten wären für mich wichtig gewesen, da ich nie eine Laufziege war. Nun ja, jetzt wo ich alte 39 Jahre bin, weiß ich das. Damals mit bummelig 20 habe ich darüber nicht wirklich nachgedacht. Mein Fehler…


85live: Du kannst Dich jetzt „rächen“. Wie war damals das Training und was zeichnete Manni und Rüdiger aus?

Matthias Heidrich: Offen gestanden, war das Training unter Rüdiger ziemlich eintönig. In der Rückschau, bei den heutigen Trainingsgewohnheiten, ist das natürlich ziemlich leicht zu sagen und vielleicht auch etwas unfair. Aber der Erfolg gab ihm Recht. Die Grundlage war da eher immer die Mannschaftszusammenstellung vor der Saison. Rüdiger holte immer wieder richtig gute Kicker nach Bergedorf, die in den Ligen, in denen wir gespielt haben, vielleicht sogar etwas unterfordert waren. Mir fallen da Namen wie Habimani Shabani, Markus Burmester oder nicht zuletzt Andreas Kunze ein. Andreas war damals schon über 30, aber immer noch der Schnellste und Beste, obwohl Manni ob dessen bescheidener Trainingsteilnahme-Statistik einmal bemerkte: „Der kriegt schon ne Grippe, wenn im Fernsehen ein Fenster auf ist“. Das beschreibt auch ganz gut die Stärke Mannis und Rüdigers: das Menschliche.  


85live: Deine drei herausragenden Spiele für den ASV Bergedorf 85?

Matthias Heidrich: Puh, schwierig. Die Aufstiegsspiele im ersten Jahr gegen Felde und die Duelle mit Wacker hatte ich schon erwähnt. Nie vergessen werde ich auch die Oberliga-Aufstiegsspiele später unter Rüdiger gegen Neumünster. Beim VfR hatten wir 0:1 verloren, wegen eines Fehlers von mir. Im Rückspiel an den Sander Tannen wollte ich es unbedingt wieder gut machen, brachte uns mit zwei Treffern zur 2:0-Führung auf Aufstiegskurs. Dann verschätzte sich unser Torwart Oliver Grabolle bei einer Flanke, Kopfball, 1:2. Wir waren komplett konsterniert, kassierten noch das 2:2 und Neumünster durfte jubeln. Kein Highlight im positiven Sinne, aber Niederlagen, auch extrem bittere, gehören eben dazu. Als letztes würde ich noch das DFB-Pokal-Spiel gegen den VfL Wolfsburg nennen. Über 6.000 Fans an den Sander Tannen, wir gingen durch ein Traumtor von Arne Klein, das zur Wahl zum „Tor des Monats“ stand, 1:0 in Führung. Dann machten die Bundesligaprofis ernst. Ich erinnere mich noch, wie Martin Petrov nach einer Ecke für uns den Ball am VfL-Strafraum bekam und gefühlte fünf Sekunden später zum 2:1 auf der anderen Seite traf. Unserem schnellsten Mann, Mike Kudling, hatte er dabei aussehen lassen wie einen Alte-Herren-Kicker. Ebenso wie Andrés D’Alessandro mich ein ums andere Mal. Es war das erste Pflichtspiel des Argentiniers im Wolfsburger Trikot. Der wollte natürlich mal zeigen, warum der Club Millionen für ihn ausgegeben hatte. So schnell wie der mit dem Ball an mir vorbei war, konnte ich manchmal gar nicht gucken. Am Ende hieß es 1:6 aus unserer Sicht und viele, die sich schon weiter wähnten, ich eingeschlossen, wussten nun, wie hoch die Trauben im Profifußball hängen.


85live: Dann ging es zu Cordi? Bernd Enge (?) hat Dich ins Marienthal gelockt?

Matthias Heidrich: Nein, Bernd Enge war damals nicht mehr im Boot, als ich zu Concordia ging. Der damalige Trainer Thomas Bornhöft rief mich an. In der Hamburger Auswahl hatte ich zudem schon mit einigen Talenten des SCC zusammen gekickt, die ihm wohl einen Tipp gegeben haben. Tragisch: Als ich letztlich im Marienthal aufschlug, war unser Trainer Kurt Hesse. Thomas Bornhöft kam in diesem Sommer bei einem Autounfall in Spanien ums Leben. Ich kannte ihn nur kurz, aber es war zu merken, dass er ein netter Mensch gewesen war. Alle, die schon länger bei Cordi mit ihm zusammen gearbeitet hatten, hatten an der Tragödie schwer zu knabbern. Auch deshalb war es ein besonderes Jahr bei Cordi.
Für mich persönlich war Concordia noch aus einem anderen Grund wichtig. Manager war damals Michael Schickel, Sportchef der „Hamburger Morgenpost“. Über ihn durfte ich ein Praktikum bei der „Mopo“ machen und ich merkte schnell, dass das meine Zukunft ist.


85live: Lange hast Du auch für Meiendorf gespielt und da einen Menschen kennengelernt, der heute die Geschicke des ASV Bergedorf 85 mit verantwortet…

Matthias Heidrich: Richtig, wir reden über Jörg Franke. Damals war er Manager beim MSV und ich erinnere mich gerne an die Zeit mit ihm zurück. Er ist vom selben Schlag wie Rüdiger oder auch Manni: einfach ein netter Mensch. Da habe ich auch zufällig eine Anekdote parat (-: Ich als Spieler und er der Manager haben im Sommer-Trainingslager in Schneverdingen mal ein Zimmer geteilt, weil ich später anreiste und eben „nur“ noch ein Plätzchen bei Jörg frei war. Das war an sich auch kein Problem, aber ich hätte nach dem Mannschaftsabend eher einen anderen Spieler gebraucht, der auch hätte aufstehen müssen, um pünktlich zum Training zu kommen. Jörg scherte das nach einer kurzen Nacht im Disco-Keller des Hotels, das nannte man früher Teambuilding (-:, zu Recht wenig. So schliefen wir beide den Schlaf der Gerechten und ich stolperte doch mit einiger Verspätung zur morgendlichen Einheit auf den Platz. Gott sei Dank war Trainer Frank Stolina am Abend zuvor auch dabei gewesen und schaute mal schnell weg, als ich kam. Insofern kann ich die heutigen „Elstern“ nur vor dem Zimmerpartner Jörg warnen, aber als Chefcoach darf er bestimmt alleine nächtigen…


85live: Schon zu Zeiten als Spieler hast Du für die Bergedorfer Zeitung „gejobbt“. Du bist dem Metier treu geblieben. Was machst Du jetzt beruflich?

Matthias Heidrich: Ich bin dem Journalismus tatsächlich treu geblieben. Anfang 2007 ging ich von der „bz“ zum NDR. Dort bin ich noch heute und darf auf NDR.de über Fußball, Handball oder auch Tennis schreiben. Beim Thema Leichtathletik oder Olympia sind meine Texte auch auf sportschau.de zu finden. In diesem Zuge durfte ich von den Olympischen Spielen in London 2012 und auch in Rio 2016 von vor Ort berichten. Das waren tolle Erlebnisse, an die ich bei meinen Anfängen bei der „Bergedorfer Zeitung“ nicht im Traum gedacht hätte. Trotzdem steht mein Name auch heute noch ab und zu in der „bz“. Für die Rubrik „Volkers Welt“, die immer sonnabends erscheint, schreibe ich gelegentlich. Dann aber selten über Sport.


85live: Komischerweise sind einige Elstern-Spieler Journalisten geworden. Hast Du noch Kontakt zu ehemaligen Elstern, vielleicht sogar zu Deinem Berufskollegen Robert Matiebel (u.a Bild Berlin)?

Matthias Heidrich: Mit Robert, der wie ich übrigens auch aus Glinde kommt, habe ich noch eine Saison bei den „Elstern“ zusammengespielt. Beruflich sind wir uns noch nicht wirklich über den Weg gelaufen. Kontakt habe ich ab und zu noch zu Gorden Wilkens, der das Tor der „Elstern“ gehütet hat. Der hat aber nichts mit Journalismus zu tun… (-:


85live: Wenn Du einen Kommentar für den NDR zum Videobeweis schreiben müsstest, würde der positiv oder negativ ausfallen?

Matthias Heidrich: Gute Idee, schlechte Umsetzung würde ich aktuell drüberschreiben. Bei den klaren Fehlentscheidungen sollte die Technik helfen, den Fußball „gerechter“ zu machen. Man darf ja auch nicht vergessen, dass an der Entscheidung Tor oder nicht, mittlerweile nicht selten Millionen und manchmal sogar Arbeitsplätze hängen. Das kann man an sich verurteilen, ist aber die Realität. Dass sich der DFB mit transparenter Kommunikation schwer tut, könnte das Ganze aber wieder zu Fall bringen. Da sind Herr Grindel und Co. gefordert, nicht zuletzt bei der Baustelle Schiedsrichterwesen. Aktuell könnte man den Eindruck gewinnen, viele wollen weiter den Schiedsrichter auf dem Platz zur ärmsten Sau machen, weil alle sehen, dass eine Fehlentscheidung vorlag, nur eben er nicht ohne Videobeweis. Das kann es auch nicht sein. Die Abläufe müssen natürlich verbessert werden, aber was auch viele vergessen: Das ist eine Testphase. Unter dem Strich neigt der Mensch halt zum Motzen.


85live: Was viele gar nicht wissen, Deine Magisterarbeit beschäftigte sich mit dem ASV Bergedorf 85. Wie kam es dazu und wurde sie ganz gut bewertet?

Matthias Heidrich: Lange wusste ich nicht, worüber ich schreiben sollte. Ich bin dann eher zufällig, bei einem Besuch der 85-Geschäftsstelle, darauf gekommen. Da fielen mir unzählige Aktenordner mit alten Zeitungsausschnitten über die „Elstern“ ins Auge. Ein kleines 85-Archiv sozusagen. Wenn man dann noch weiß, dass dieser Club in den 1950er und -60er Jahren eine noch viel größere Bedeutung hatte, war der Weg zur Magisterarbeit mit dem Titel „Zur gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballsports am Beispiel des ASV Bergedorf 85“ nicht mehr weit. Ich weiß es nicht mehr genau, aber sie wurde glaube ich mit 1,8 bewertet, was ungefähr einer 2 entspricht. Wenn man bedenkt, dass ich sie parallel zur EM 2008 geschrieben habe und zum ersten Spiel natürlich vor dem Fernseher saß, ganz okay… (-:


85live: Wenn wir uns richtig erinnern, war Deine Rückennummer die 13 (?). So wollen wir mit der 13. Frage das Interview schließen: Verfolgst Du noch etwas den Hamburger Fußball speziell auch den ASV Bergedorf 85? Hast Du einen Ratschlag für die Zukunft und kannst Du Deinen Spitznamen Heidi noch hören?

Matthias Heidrich: Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn mich jemand „Heidi“ nennt. Passiert heute aber ganz selten. Das war schon so ein Fußballding. Sobald ich aber einen alten Weggefährten treffe und er mich so nennt, kommen immer schöne Erinnerungen hoch. Zu Meiendorfer Zeiten hatten wir uns sogar mal Jacken mit den Spitznamen vorne drauf machen lassen und sind so losmarschiert. Wenn bei dir dann ein Frauenname vorne drauf steht, ist das erste Gesprächsthema schnell gefunden… (-:
Ich schaue schon ab und an, wie meine alten Clubs so spielen. Auf den Platz schaffe ich es aber eigentlich gar nicht. Mittlerweile kenne ich als 39-Jähriger (!) auch kaum noch jemanden. In Bergedorf wären das wohl eher die Menschen drum herum, wie eben Jörg oder Manni. Ich hoffe natürlich, dass die „Elstern“ den Aufstieg in dieser Saison schaffen.


85live: Vielen Dank für das Interview !!!


Mittwoch, 8. November 2017

Die Elstern – Fußball im Amateurbereich Saison 1974 / 75 (von Hans-Martin Lippold)


Rückblick auf die abgelaufene Spielzeit
 Ein Wunschtraum der Elstern – Fangemeinde musste der bitteren Realität weichen – die schnelle Rückkehr in die Regionalliga wurde verpasst.
Dass nach dem Abstieg 1970 das erste Landesligajahr ein Jahr der Anpassung / Eingewöhnung sein würde war irgendwie nachvollziehbar. Im Jahr 1972 wurde die Meisterschaft mit einem beachtlichen Vorsprung an die Sander Tannen geholt, aber im letzten Aufstiegsspiel beim SV Meppen gewannen die Emsländer und schnappten den Elstern den Aufstieg vor der Nase weg. Mit Platz drei in der Saison 1972 / 73 wurde die Aufstiegsrunde knapp verpasst. Ebenso wenig reichte der vierte Tabellenplatz in der Folgesaison für die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur neu geschaffenen Amateuroberliga Nord. Aus einem ( zähneknirschend in Kauf genommenen ) Landesligajahr wurden vier Jahre.
Die Zuschauer hielten den Elstern die Treue und viele packende und hochklassige Spiele zeugten vom hohen Stellenwert des Fußballs in Bergedorf, da konnte auch das Fehlverhalten dummer Fanatiker keinen Abbruch tun. Durch die verpasste Qualifikation zur neuen Spielklasse fanden sich die Elstern nun in der vierten Liga wieder.
Ziel konnte nur sein diese ungeliebte Spielklasse so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Trainer Hans Knubbe war der Attacken aus dem Hintergrund überdrüssig und kündigte seinen Vertrag. Neuer Arbeitgeber von „Hansi“ Knubbe wurde die Spvg. Blankenese, ein Staffelkonkurrent des ASV.
Der ASV musste sich also auf Trainersuche begeben und wurde fündig. Die Wahl fiel auf Werner Thomsen, ein in Hamburger Amateurkreisen hoch angesehener Kollege. Die letzten beiden Spielzeiten war Werner Thomsen beim SC Victoria tätig. Spiele gegen den SC Victoria waren durchweg Begegnungen zweier gleichwertiger Mannschaften auf hohem Niveau und man konnte getrost davon ausgehen dass die Spielphilosophie von Neutrainer Thomsen und die des ASV sehr ähnlich waren.
Vor seiner Zeit bei Victoria war Werner Thomsen beim ETV tätig.
Zum Ende der Spielzeit 1973 / 74 mussten der Eidelstedter SV und der alte Pionier SC Union 03 Altona die Landesliga Hamburg verlassen und fanden sich fortan in der 5. Liga wieder. Die Meister der Hammonnia – und Hansastaffel, Holsatia Elmshorn und der Buxtehuder SV qualifizierten sich - begleitet vom Wandsbeker FC - für Hamburgs Eliteliga. Der VfL Pinneberg, Meister der Landesliga Hamburg 1973 in die Regionalliga aufgestiegen, konnte diese Klasse nicht halten ( Tabellenplatz 18 mit 20 : 52 Zählern ) und scheiterte zudem in der Relegationsrunde zur neuen AOL Nord. So mussten sich die Pinneberger wieder in die Landesliga Hamburg einreihen.

Planung der neuen Saison
 Wie in jedem Jahr wurde an der „Spielerbörse“ intensiv gehandelt und der Spielermarkt war in Bewegung. Hierüber berichtete das HAB regelmäßig in der ersten Julihälfte, so auch im Jahre 1974. DuWo 08 war hier mit elf Neuzugängen am aktivsten. Wenden wir uns den Elstern zu. Peter Danjus kehrte den Elstern den Rücken und schlug seine Zelte in Billstedt auf. Den Weg nach Börnsen wählte nach einem Jahr Steffens, der vor seiner Elsternzeit beim Nachbarn TSG aktiv war. Auch Peter Lunkshausen verließ nach einem Jahr den ASV und wechselte zum Landesligaabsteiger Eidelstedter SV. Nach Alsterdorf zum SC Sperber zog es Stengel während Lutz Bendler sich in unbekannte Richtung abmeldete. Schließlich konnte sich die TSV Reinbek die Dienste von Hartmut Steenken sichern.
Wer kam an die Sander Tannen? Vom TSV DuWo 08, dem großen Gegner vergangener Spielzeiten kam Torhüter Hübner. Hübner war der Mann im DuWo – Trikot, der mit tollen Paraden die ASV – Stürmer zur Verzweiflung brachte und an den Punktgewinnen der Ohlsdorfer entscheidenden Anteil hatte. Eine herausragende Referenz!! Ihm folgte mit Ronald Krützfeld ein Spieler mit fußballerischer Vergangenheit im bezahlten Fußball.1966 wechselte er vom SC Victoria zu BU und absolvierte dort in der Regionalliga neunzig Spiele bei denen er sich einundzwanzig Mal in die Torschützenliste eintragen konnte, 1971 ging er zu DuWo 08 und fand von dort den Weg an die Sander Tannen. Auch Ralf Siebke hatte eine sportliche Vergangenheit im bezahlten Fußball, in der Saison 1973 / 74 absolvierte der Abwehrspieler drei Spiele für Barmbek – Uhlenhorst. Vor seiner Zeit bei BU trug er das Trikot des VfL Lohbrügge. „Lieferant“ eines Neuzuganges war ein weiteres Mal die TSG Bergedorf – Podlich wechselte von der Marienburg an die Sander Tannen, ebenso zog es Klaus Muruszach vom SV Billstedt – Horn nach Bergedorf. Als weitere Ergänzung und Verstärkung des Spieleraufgebotes wurde Steinebrunner vom Eidelstedter SV an die Sander Tannen geholt, ein Mann mit ausgeprägten Offensivqualitäten. Von solchen Spielern kann man nie genug haben. Abgerundet wurde der Spielerkader durch die Verpflichtung eines weiteren Torhüters – aus dem Amateurbereich des HSV stieß Rüdiger Kahl zu den Elstern. Fünf Abgänge zu ersetzen und acht Neuzugänge in die Mannschaft einzubauen war nun Aufgabe des neuen Trainers Werner Thomsen. Hierbei begleiten ihn die guten Wünsche der Bergedorfer Fußballgemeinde. Die Erwartungen im Umfeld der Mannschaft sind sehr hoch, dies erleichtert die Aufgabe des Trainers nicht. Der Mannschaft eine Favoritenrolle zuzuweisen wäre vermessen, ein Neuaufbau erfordert Zeit und Geduld, schnelle Erfolge sind nicht zu erwarten.
Am 12.8.74 startete die Landesliga Hamburg, die höchste Spielklasse der Hansestadt, in die Saison 1974 / 1975

Ein gelungener Auftakt
Für den ASV begann die Saison 74 / 75 mit einem Heimspiel gegen den SV Buxtehude. Die Gäste aus Niedersachsen spielten bereits in der Saison 46 / 47 in Hamburgs höchster Spielklasse ( die zu der Zeit noch zweitklassig war ), mussten diese Klasse wieder verlassen und kamen 1963 zurück. Nach zwei Jahren kam der erneute Abstieg. Die Rückkehr erfolgte 1974 mit dem ersten Spiel an den
Sander Tannen. Die Landesliganeulinge konnten den Elstern keinen großen Widerstand entgegensetzen - zu überlegen war die Bergedorfer Mannschaft. Vogel, Schmidt, Muruszach und Steinebrunner ( ein guter Einstand ! ) sorgten für einen ungefährdeten 4 : 0 Sieg des ASV. Buxtehude war an diesem Tag kein Maßstab, aber 1500 Besucher sahen den ersten Tabellenführer der noch jungen Saison.

Punkteteilung in Altona
 Ein anderes Kaliber erwartete die Elstern am zweiten Spieltag, Altona 93 freute sich auf Besuch aus Bergedorf. Die Elstern ergriffen sofort die Initiative und setzten den Hausherrn unter Druck. Der AFC überstand jedoch den Ansturm der Elstern und ging in der 27. Minute durch Neuzugang Eikmeier ( vorher in Billstedt tätig ) in Führung. In der Folgezeit plätscherte die Begegnung vor sich hin aber je näher das Spielende rückte, umso nervöser wurden die Hausherrn. Der ASV wusste dies zu nutzen und in der 84. Minute war es dann so weit – ein Kopfball von Klaus Vogel fand den Weg in die Altonaer Maschen. Mit einem leistungsgerechten 1 : 1 trennten sich vor 1300 Besuchern die alten Kontrahenten.

Niederlage trotz Überzahl
 So ein Spiel muss man erstmal verdauen! Da führen die Elstern seit der 48. Minute vor eigenem Publikum durch ein Tor von Klaus Muruszach mit 1 : 0 und haben es ab der 60. Minute nur noch mit zehn Gegenspielern zu tun. Ein Gästespieler aus Langenhorn wurde nach einem Foul an Torhüter Hübner des Feldes verwiesen. Den dezimierten Gästen gelang in der 80. Minute der Ausgleich. Sechs Minuten vor dem Abpfiff wurde nach einem Revanchefoul ein weiterer Gästespieler vom Platz gestellt, dann kam es knüppeldick: der SC erzielte den Führungstreffer zum 2 : 1 – Erfolg. 1300 Besucher waren nach Spielende restlos bedient und gingen mit schlechter Laune nach Hause.

Punkt und Spieler verloren
 Das Gastspiel des ASV beim Liganeuling Holsatia Elmshorn wird der Mannschaft in keiner guten Erinnerung bleiben. Torjäger Manfred Rohde ließ sich in der 79. Minute zu einem Revanchefoul hinreißen und mußte das Feld verlassen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gastgeber mit 2 : 1 aber Klaus Vogel rettete in der 83. Minute einen Punkt für seine Mannschaft. Das 2 : 2 war dann auch der Endstand dieser Partie. Das Resultat entsprach nicht der Erwartung des ASV aber so ein Spiel kann man auch verlieren. 4 : 4 Punkte reichten zum 6. Tabellenplatz, an der Spitze standen der VfL Pinneberg gefolgt von V / W Billstedt mit jeweils 8 : 2 Punkten.

Kein Tore gegen Vorwärts
2300 Besuchern an den Sander Tannen wurde ein abwechslungsreiches Fußballspiel geboten. Dominierende Mannschaftsteile waren die Abwehrreihen. Der ASV legte die torgefährlichen Stürmer der Billstedter an die Kette. Auch Peter Danjus, letzte Saison noch bei den Elstern aktiv, kam nicht zur Geltung. Auf der anderen Seit waren die ASV – Stürmer bei der Billstedter Hintermannschaft ebenfalls gut aufgehoben.
Trotz leichter Feldüberlegenheit des ASV fielen keine Tore und so ging ein gutes Spiel ohne einen Sieger zu Ende.

Punktgewinn bei DuWo 08
 Keine Mannschaft hat den Elstern in den letzten Jahren soviel Kopfzerbrechen bereitet wie eben DuWo 08. Zweimal mussten die Elstern ihre Hoffnungen auf höhere Ziele nach Niederlagen gegen DuWo begraben. So trat man diesem Gegner mit gehörigem Respekt entgegen. Die Elstern kamen gut ins Spiel und als Muruszach und Steinebrunner bis zur 28. Minute ihre Mannschaft mit 2 : 0 in Front gebracht hatten, wähnten sich die Elstern auf der Siegerstraße. Weitere Tormöglichkeiten blieben ungenutzt. Nach dem Seitenwechsel war beim ASV unerklärlicherweise Sand im Getriebe und die Hausherrn übernahmen das Kommando. In der 64. und 69. Minute überwand DuWo den Elsterntorwart und die Partie schien wieder offen. Eine Minute nach dem Ausgleich schlug Rainer Schmidt zu und brachte den ASV erneut in Führung, die Freude war aber nur von kurzer Dauer, in der 76. Minute gelang DuWo der erneute Ausgleich. Für die DuWo – Spieler gab es Beifall auf offener Szene und auch der ASV war mit dem Spielergebnis zufrieden.

Ein ruppiges Spiel
Auch wenn der Schiedsrichter sehr unglückliche ( man kann da auch andere Formulierungen wählen ! ) Entscheidungen trifft, rechtfertigt dies in keiner Weise Ausschreitungen gegen den Unparteiischen. Was war geschehen? 3500 Besucher kamen an die Sander Tannen um das Derby ASV gegen den SV Curslack – Neuengamme mitzuerleben. Beide Mannschaften gingen hart zur Sache mit Folgen für den ASV: in der 16. Minute prallte 85 – Keeper Hübner mit Carsten Schulz ( SVCN ) zusammen – es gab Elfmeter für Curslack, den Nico Clausen zum 1 : 0 verwandelte. Nach einer halben Stunde gerieten Rainer Wysotzki und wiederum Carsten Schulz aneinander, der Schiedsrichter wies den Bergedorfer Spieler vom Feld. Doch damit nicht genug, in der 70. Minute wurde auch noch Udo Niels des Feldes verwiesen. Gegen neun ASV – Spieler gelang den Gästen aus Curslack noch das 2 : 0 ehe Manfred Rohde in der 83. Minute auf 1 : 2 verkürzen konnte.Schiedsrichter und Linienrichter konnten nach dem Abpfiff das Sportgelände nur unter Polizeischutz verlassen. Stirbt die Dummheit denn nie aus? Vielleicht täte der Verband gut daran mit einer Platzsperre solchen Auswüchsen Einhalt zu gebieten.


Niederlage in Winterhude
 Der VfL 93, Gastgeber am heimischen Borgweg, präsentierte sich als kampfkräftige Truppe und setzte die Elstern insbesondere im zweiten Durchgang unter Druck. So hatte die ASV – Führung ( Muruszach, 47. Minute ) nur bis zur 73. Minute Bestand und als der VfL drei Minuten vor Spielende mit 2 : 1 in Führung ging, zerplatzten die Bergedorfer Träume von einem Punktgewinn. Mit bisher nur einem Sieg aus den bisherigen acht Begegnungen reichte es nur zum elften Tabellenplatz.

Wiedersehen mit dem Ex – Trainer
 Das Wiedersehen mit dem Ex – Trainer hatten sich die Elstern sicherlich ganz anders vorgestellt. Hans Knubbe, nach der letzten Saison beim ASV ausgeschieden war nun Trainer bei der Spvg. Blankenese. An seiner neuen Mannschaft hatte er an den Sander Tannen viel Freude. Kaum auf dem Platz ( 2. Spielminute ) gingen die Gäste in
Führung und bauten diese in der 82. Minute auf den Endstand von 2 : 0 aus. Die Elstern lieferten eine schwache Partie ab und gingen vor 800 enttäuschten Besuchern zu Recht als Verlierer vom Platz.

Die Niederlagenserie hat Bestand
 Die Fahrten zum Hammer Park, der Spielstätte des SV St. Georg, haben bei den Elstern keine positiven Eindrücke hinterlassen. Zu oft hat die Mannschaft dort Punkte liegen lassen. Das sollte auch diesmal nicht anders sein. Der SV St. Georg, vor dem Spiel Tabellenschlußlicht, lieferte eine gute Partie ab und siegte nach Toren in der 20. – 58. und 71. Minute auch in dieser Höhe verdient mit 3 : 0. Keine Durchschlagskraft in der Angriffsreihe und umständliches Ballgeschiebe im Mittelfeld – so holt man keine Punkte.. Durch die vierte Niederlage in Folge landete der ASV mit 6 : 14 Punkten auf dem dreizehnten Tabellenplatz.

Rückmeldung gegen Pinneberg
 Nach all den Enttäuschungen der letzten Wochen warteten die Elstern gegen den VfL Pinneberg mit einer großartigen Leistung auf. In einem Spiel welches deutlich mehr als die 750 Besucher verdient hätte, gingen die Gäste zwar in Führung aber unmittelbar vor dem Gang in die Kabinen überwand Udo Niels den Gästetorwart zum 1 : 1. Kurz nach Wiederbeginn erledigte Herrmann Körner das 2 : 1 für den ASV. Zwei weitere Treffer von Steinebrunner schickten die Gäste endgültig auf die Verliererstraße. Roland Krützfeld wollte da nicht zurückstehen und schoß in der 78. Minute zum 5 : 1 ein. Ein Elfmetertor der Pinneberger aus der 80. Minute hatte nur noch statistische Bedeutung. Mit einem überzeugendem 5 : 2 – Erfolg behielten die Elstern zwei Punkte an den Sander Tannen.

Ein Sieg für das Selbstvertrauen
Wie man einen Gegner vor dem Spiel aufbauen kann hat der Wandsbeker FC überzeugend vorgemacht. In der Wandsbeker Stadionzeitung als “heruntergekommene Startruppe“ bezeichnet,
zeigten sich die Elstern bärenstark und gaben zu erkennen was in ihnen steckt. Dem WFC wurden ganz klar die Grenzen aufgezeigt! Die stabile Hintermannschaft – Torhüter Hübner sowie Vogel und Bierbaum seien hier genannt – hatten die Wandsbeker Stürmer jederzeit im Griff. Die Schwächen in der Wandsbeker Hintermannschaft wurden vom ASV kompromißlos ausgenutzt und in Tore umgemünzt. Udo Niels ( 38. ), Steinebrunner ( 49. ) und Herrmann Körner ( 72. ) rückten das vom WFC gezeichnete Elsternbild zurecht und gingen nach dem 3 : 0 – Sieg als Gewinner vom Platz. Voll konzentriert und taktisch diszipliniert zeigten die Elstern all das, was sie in den letzten Wochen vermissen ließen. Dieser Sieg war Balsam für die Seele.

St. Pauli kam unter die Räder
 Der Sieg beim WFC hat bei den Spielern des ASV ganz offensichtlich Kräfte freigesetzt. Dies bekam der nächste Gegner des ASV, die Amateurmannschaft des FC St. Pauli, zu spüren. Die Elstern starteten furios und nach fünfzehn Minuten stand es 2 : 0. Per Foulelfmeter gelang den Gästen nach zwanzig Minuten der Anschlußtreffer aber nur vier Minuten später versetzte Hermann Körner den Gästen den nächsten Dämpfer. Zwei weitere Tore des ASV in den letzten zwanzig Minuten ( Vogel und Niels ) stellten das Ergebnis auf 5 : 1 für die Bergedorfer Mannschaft. Mit diesem Ergebnis wurden die Gäste nach Hause geschickt. Mit einem Punktekonto von 12 : 14 Zählern waren die Elstern auf dem neunten Tabellenplatz eingestuft.

Rückschlag in Harksheide
Rustikales Flair versprühte nicht nur die Spielstätte des Gatgebers - Exerzierplatz mit Grandbelag – auch waren Punktgewinne stets mit harter Arbeit verbunden. Die Bedingungen für das Spiel der Elstern schienen diesmal günstig zu sein: Harksheide sieglos am Tabellenende und die Elstern mit breiter Brust nach drei aufeinanderfolgenden Siegen bei 13 : 3 Toren. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben denn es kam ganz anders als erhofft. Die wirkungsvolle Flügelzange der Gastgeber machte den Elstern schwer zu schaffen und da auch die Angriffsreihe der Elstern ohne Wirkung blieb, mussten sich die Elstern mit 1 : 2 geschlagen geben.

Sieg zum Jahresausklang
Mit einem Heimspiel gegen den SC Sperber beendeten die Elstern die Hinrunde der Spielzeit 1974 / 75. Die
Heimmannschaft, der ASV Bergedorf 85, war sofort auf „Betriebstemperatur“ und hatte nach fünfzehn Minuten bereits zwei Treffer ( Niels und Körner ) erzielt. Die Elstern zeigten sich vor ( nur ) 500 Zuschauern energischer und bissiger als ihre Gäste und konnten durch Klaus Vogel in der 78. Minute die Führung auf 3 : 0 ausbauen. Mit diesem deutlichen Sieg beendeten die Elstern die erste Halbserie mit 14 : 16 Zählern auf dem neunten Tabellenplatz.

Start in die Rückrunde
 Nach einer feiertagsbedingten Pause ( Weihnachten, Sylvester, Neujahr ) begann die Rückrunde für den ASV mit dem Spiel gegen Altona 93 an den Sander Tannen. Der Tabellenneunte Bergedorf 85 empfing den klaren Tabellenführer aus Altona. Im Hamburger Fußball ein Traditionsduell, das bei winterlichen Platzverhältnissen immerhin 1400 Besucher anlockte. Denen wurde eine Klassepartie geboten. Hohes Tempo, gefällige Kombinationen und gefährliche Torraumszenen prägten das Geschehen auf dem Spielfeld. Immer wieder gab es im Strafraum der Gäste turbulente Szenen, eine von denen führte in der 35. Minute durch Körner zum 1 : 0 für den ASV. Eine verdiente Führung für die Elstern, die aber in der 71. Minute den Ausgleich hinnehmen mussten. Am Ende der Partie waren die Gäste von der Griegstraße froh dass sie ungeschoren davon gekommen waren. Der Spielbericht im HAB begann mit den Worten Bergedorf redet wieder mit. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Ausgleich in der Schlussminute
 Am Ende waren sich alle einig: die Punkteteilung war gerecht. Der ASV ging beim Neuling Buxtehude durch Hermann Körner in der 14. Minute in Führung und konnte diese bis zur 60. Minute behaupten. Sieben Minuten später schwand bei den Elstern die Hoffnung auf einen Punktgewinn – dem Buxtehuder SV gelang der Führungstreffer zum 2 : 1. Doch dann gab es betretene Minen bei den Gastgebern und freudige Gesichter bei den Elstern, denn Udo Niels brachte kurz vor Ende der Partie das Leder über die Buxtehuder Torlinie zum verdiente 2 : 2 – Ausgleich.

Kein Galafußball
Nein, das war kein Spiel das die Zuschauer von den Sitzen riss, aber am Ende war es Allen egal. Neuling Holsatia Elmshorn wurde mit 4 : 1 abgefertigt. Trotz intensiven Bemühens gelang dem ASV im ersten Durchgang nur ein Treffer ( Vogel, 43. ). Die Fortsetzung erfolgte in Durchgang zwei: Rainer Schmidt erhöhte in der 52. Minute auf 2 : 0. In der 65. Minute konnten die Gäste zwar auf 1 : 2 verkürzen, aber in der 80. und 86. Minute meldete sich Hermann Körner wieder zu Wort und schoß die Tore zum 4 : 1 für den ASV. 900 Besucher sahen ein Spiel in dem die Elstern als verdienter Sieger vom Platz gingen.

Auch in Billstedt siegreich
Die Andeutungen zu Beginn der Rückrunde wurden auch in Billstedt bestätigt – die Elstern reden wieder mit. Es wurde kein 9 : 2 wie in der Vorsaison, aber die Elstern nahmen die Punkte mit. Hierfür sorgten Udo Niels ( 53. ) und erneut Hermann Körner ( 75. ) mit den Toren zum 2 : 0. Den Hausherrn gelang noch der Anschlußtreffer zum 1 : 2 in der Nachspielzeit aber während der gesamten neunzig Minuten waren die Elstern jederzeit Herr der Lage, auch eine kurze Drangperiode der Billstedter nach der Pause konnte den ASV nicht in Verlegenheit bringen. Nach diesem verdienten Sieg schoben sich die Elstern auf den sechsten Tabellenplatz vor. Im Spitzenspiel der Landesliga unterlag Altona 93 dem VfL Pinneberg mit 0 : 1. Der Vorsprung des AFC gegenüber dem VfL Pinneberg betrug nun nur noch drei Zähler.

Die Elstern siegen weiter 
Auch der „Angstgegner“ DuWo 08 konnte die Elstern nicht stoppen. Nach torloser erster Halbzeit an den Sander Tannen vor 1500 Zuschauern sorgte Rainer Schmidt in der 50. Minute für das 1 : 0 der Bergedorfer Mannschaft. Der Ausgleich in der 57. Minute erweckte Erinnerungen an frühere Spiele in denen DuWo den Elstern einen dicken Strich durch die Rechnung machte. Trainer Thomsen wurde von Vorahnungen geplagt und nahm einen Wechsel vor, er schickte Klaus Muruszach aufs Feld. Der setzte allen Befürchtungen ein Ende und brachte die
Elstern in der 81. Minute in Führung. Somit erreichte der ASV in den letzten sechs Spielen 10 : 2 Punkte und konnte so den sechsten Tabellenplatz untermauern.

Der Finanzminister war auch aktiv. 
 Elfmeterschießen statt Regierungshandeln! Unter diesem Motto trat Finanzminister Hans Apel in der Halbzeitpause der Begegnung SC Langenhorn gegen Bergedorf 85 gegen den HSV – Torwart Rudi Kargus zum Elfmeterschießen an. Der Finanzminister – Mitglied des SC Langenhorn – konnte Rudi Kargus zweimal überwinden. Über Vertragsverhandlungen mit dem HSV ist nichts bekanntgeworden. Die Elstern waren dem SC Langenhorn in allen Belangen überlegen und hatten wenig Mühe, die Punkte mitzunehmen. Udo Niels und Rauner Schmidt sorgten für den 2 : 0 Pausenstand. Das 1 : 2 nach dem Langenhorner Anschlußtor rief erneut Udo Niels auf den Plan, der stellte nur eine Minute später den alten Abstand wieder her. Für den Endstand von 3 : 2 zeichnete Rainer Wysotzki mit einem Eigentor in der 83. Minute verantwortlich.

Der Sieg war zu hoch
Die schwachen Gäste aus Winterhude, der VfL 93, konnten den Elstern nicht Paroli bieten und unterlag an den Sander Tannen glatt mit 0 : 4. Vogel und Niels sorgten für den 2 : 0 Pausenstand. Trotz einer nur mittelmäßigen Leistung konnte der ASV das Ergebnis in den Schlußminuten auf 4 : 0 erhöhen.Trainer Thomsen fand Haare in der Suppe und wurde vom HAB wie folgt zitiert: Das war nicht überzeugend, wir haben um ein Tor zu hoch gewonnen. Klagen auf hohem Niveau!

Ende der Serie
Irgendwann musste es ja passieren. Zwei Mannschaften mit Ambitionen nach oben trafen in Blankenese aufeinander, die Spvg. Blankenese hatte die Elstern aus Bergedorf zu Gast. Die erste Halbzeit sah zwei gleichwertige Mannschaften und bis zur 60. Minute eine torlose Darbietung. Dem 1 : 0 folgte in der 82. Minute das 2 : 0 für die Hausherrn, die ihre Überlegenheit im zweiten Durchgang auch in Tore umsetzen konnten. Ein verdienter Sieg der Spvg. Blankenese und eine kleine Genugtuung für deren Trainer Hans Knubbe.

Der Gast verlor zu hoch
Spiele gegen den SV St. Georg unterliegen üblicherweise nicht der Vergnügungssteuerpflicht. Das sollte auch in dieser Begegnung nicht der Fall sein. Die Gäste vom Hammer Park stellten früh die Weichen auf Sieg und gingen nach zehn Minuten mit 1 : 0 in Führung. Das 2 : 0 vergaben die Gäste als Frank Weitschat in der 12. Minute einen Elfmeter nicht verwandeln konnten. Dies war wie ein Weckruf für die Elstern, denn fünf Minuten Später schoß Herrmann Körner zum 1 : 1 ein. Nach dem Seitenwechsel legte Körner erst richtig los und brachte seine Mannschaft in der 65. und 90. Minute mit seinen Toren zum 3 : 1 in Führung. Den Endstand von 4 : 1 erledigte Krützfeld vier Minuten vor dem Abpfiff. Das Ergebnis entsprach nicht dem Spielverlauf, der SV St. Georg zeigte couragierte Gegenwehr und war keine drei Tore schlechter. Des ASV wurde mit dem fünften Tabellenplatz belohnt.

Pinneberg war stärker
Mit dem VfL Pinneberg – Platz drei in der laufenden Saison – hatten die Elstern eine ganz harte Nuß zu knacken und bissen sich die Zähne aus. Nach dreiundzwanzig Minuten lagen die Platzherrn mit 3 : 0 vorne, der spätere Pausenstand von 4 : 1 war schon mehr als eine Vorentscheidung. Der Zwischenstand von 5 : 1 konnte durch Stüven und Schmidt zwar noch abgemildert werden, aber am verdienten Sieg der Pinneberger gab es keine Zweifel. Durch diesen 5 : 3 - Erfolg kletterten die Pinneberger auf Platz eins der Landesliga, für die Elstern war der Kontakt zu den vorderen Plätzen abgerissen und sie fanden sich auf Platz sieben wieder.

Der Gegner mauerte sich ein
Der erfreuliche Aspekt an diesem Tag war die Punktausbeute gegen einen defensiv eingestellten Wandsbeker FC. Ein Tor von Körner aus der 65. Minute bescherte den Bergedorfern letztlich einen vollauf verdienten Sieg. Die Gäste verbrachten die gesamte Spielzeit überwiegend in der eigenen Spielhälfte und ließen keine Offensivbemühuhgen erkennen. So blieb das Tor von Herrmann Körner vor 700 Besuchern der einzige Treffer, der die Elstern auf den sechsten Platz hob.

Das Millerntor als Stolperstein
Vor dem Spiel lagen sieben Pluspunkte zwischen den Amateuren des FC St. Pauli und den Elstern, nach dem Spiel waren es nur noch fünf. Die Führung von Stüven ( 85 ) aus der 20. Minute )hielt bis zur 69. Spielminute, dann führte ein umstrittener Elfmeter zum Ausgleich. Als St. Pauli – Torjäger Demuth ( ein in Bergedorf bekannter Name ) neun Minuten vor dem Spielende das 2 : 1 für die Hausherrn erzielte, war es um die Elstern geschehen. Mit 30 : 26 Punkten war der Zug nach oben abgefahren und die Planung für die nächste Spielzeit in der Landesliga konnte beginnen.

Ermüdender Saisonausklang
Mit nur zwei Siegen aus sechsundzwanzig Spielen stand der Gast aus Harksheide schon vor der Partie als Absteiger fest. Auch für den ASV war die Saison gelaufen, entsprechend war das Spiel vor der Minuskulisse von 400 Besuchern. Mann des Tages war Angreifer Udo Niels, der bis zur 23. Minute mit drei Toren die Gäste aus Harksheide ins Hintertreffen brachte, Mit einem Tor zum 1 : 3 lieferten die Gäste ein Lebenszeichen ab aber vier Minuten später erfolgte eine Ergebniskorrektur – Neumann ( 85 ) traf noch zum 4 : 1. Damit war die Luft aus der Partie raus und es folgte ein lustloses Ballgeschiebe bis der Schiedsrichter Zuschauer und Aktive mit dem Schlußpfiff erlöste. Mit diesem Sieg im letzten Heimspiel der Saison verabschiedeten sich die Elstern von ihren Fans.

Saisonausklang
In einem Spiel ohne Bedeutung unterlag der SC Sperber dem ASV mit 0 : 2 Toren. Lange sah es nach einem Unentschieden aus, aber Kastner ( 76. ) und Schmidt ( 89. ) sorgten für zwei weitere Zähler auf dem Punktekonto des ASV. Vom letzten Spieltag der Landesliga wurde im HAB nicht berichtet.



Der ASV beendete die Landesligasaison 1974 / 1975 mit einem Punkteverhältnis von 34 : 26 auf dem 5. Tabellenplatz. Neun Siegen in der Rückrunde standen lediglich fünf Siege in der Vorrunde gegenüber. Diese doch etwas enttäuschende Bilanz stand einer besseren Platzierung entgegen.

Zur Ermittlung des Landesliganeisters musste zwischen dem VfL Pinneberg und Altona 93 ein Entscheidungsspiel ausgetragen werden. 3800 ( ! ) Zuschauer wurden auf der Anlage des SC Victoria Zeugen einer dramatischen Auseinandersetzung. Mann des Tages wurde der Pinneberger Schlußmann Klaus Gottschau. In der 89. Minute konnte er einen Strafstoß der Altonaer abwehren und sicherte so seiner Mannschaft den Einzug in die Verlängerung. Auch in dieser Verlängerung konnte er einen Strafstoß parieren und eröffnete seinem Team das Elfmeterschießen. Da der VfL Pinneberg alle fünf Elfmeter verwandeln konnte und Klaus Gottschau auch hier einen Strafstoß der Altonaer abwehren konnte, ging der Titel nach Pinneberg. Da sowohl Altona 93 als auch der VfL Pinneberg den Sprung in die Amateuroberliga verpassten, musste neben Tura Harksheide und dem VfL 93 auch noch der SC Langenhorn die Landesliga verlassen.

Statistik:
(Zum Vergrößern, bitte auf die Abbildung klicken!)





















Quellennachweis: Die Bilder wurden dem Archiv des Hamburger Abendblattes entnommen. Der Text zu den Spielen lehnt sich an die Berichterstattung im HAB an. Aus dem Internetportal Das Deutsche Fußballarchiv wurde die Saison – Abschlusstabelle entnommen.


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Sonntag, 5. November 2017

Alle Elstern spielten für „Päddy“ - ASV Bergedorf 85 gewinnt 6:0 gegen FC Lauenburg


Die Rückennummer 14 ist eine heilige Rückennummer unter Fußballern. Der Niederländische Fußball- Ästhet Johan Cruyff machte sie legendär.
Die Fußballer des ASV Bergedorf 85 liefen heute alle mit der Nummer 14 auf dem Trikot auf, um einen ihrer Mitspieler Mut zuzusprechen - der sonst eigentlich die 14 trägt -  und leider auch als aktiven Fußballer zu verabschieden:

Patrik Koßatz riss sich am vergangenen Dienstag beim Freundschaftsspiel gegen Billstedt-Horn ohne gegnerische Einwirkung das Kreuzband und muss voraussichtlich operiert werden.
Es ist jetzt das dritte Mal, dass dieses Band gerissen  und der Entschluss von Patrik nun seine Karriere zu beenden ebenso vernünftig wie nachvollziehbar ist.
Die „Elsternpost“, die Stadionzeitung des ASV Bergedorf 85, widmete spontan die Titelseite dem langjährigen Elstern-Spieler: „Danke Päddy für die geile Zeit“ titelte sie.

Zur Erinnerung: Patrik spielte in der A-Jugendbundesliga für den HSV, wechselte dann in die Regionalliga, wo er u.a. für den SV Cloppenburg Und Hannover 96 II auf Torejagd ging.
2007 holten ihn dann Rüdiger Schwarz und Manfred Nitschke nach Bergedorf. Für 85 spielte er bis 2010 an den Sander Tannen. In dieser Zeit riß auch zum ersten Mal das Kreuzband (2008 bei einem Vorbereitungsturnier des SC Condor), ausgerechnet in einer Phase, wo Patrik so richtig durchstartete.
2010 wechselte Patrik Koßatz zu Eintracht Norderstedt. Doch nach nur wenigen Monaten erneut die von Fußballern meist gefürchtete Verletzung.
Seine Fußballschuhe hing Patrik Koßatz dann fünf Jahre an den Nagel, bis der befreundete ASV-Kapitän Norman Lessmann so lange bohrte, bis Patrik endlich versprach es noch einmal bei 85 zu versuchen.
Seit dem profitieren die Elstern nicht nur von seinen Toren, tollem Auge und großer Erfahrung, sondern auch von der Persönlichkeit des sehr sympathischen 31 jährigen.
Nicht nur die Aktion mit der Rückennummer und dem Banner der Fans zeugt von der Beliebtheit Patriks, sondern auch die unheimlich herzlichen Umarmungen, mit denen seine Mitspieler, Trainer und der Stadionsprecher Burhard Rehr ihn bedachten.
In Anbetracht dieser Herzlichkeit floss auch die ein oder andere Träne.
Alle Elstern wünschen zunächst gute Genesung und dann dass Patrik dem Verein abseits des grünen Rasens unbedingt erhalten bleibt !!!

Nachdem auch der 1. Vorsitzende Klaus Hinz Patrik mit einem Blumenstrauß verabschiedete, wurde die heutige Partie gegen den FC Lauenburg mit 7 Minuten Verspätung angepfiffen.
Die vielen Fans von 85 sollten eine sehr gut aufgelegte Elstern-Mannschaft erleben.
Schon nach wenigen Minuten zeichnete sich ab, dass 85 dem Gegner besonders in der Raumaufteilung und Fitness überlegen war.
Besonders Niklas Kretschel erfreute sich auf der rechten Angriffseite über viel Platz und nutzte diesen mit vielen Flankenläufen.
Doch der Führungstreffer resultierte aus einem Eckball.
Timo Schwenke zog den Ball von links auf den kurzen Pfosten, der Ball gelangte durch ein Gewurschtel zu Stephan Funk, der mit dem 1:0 aus kürzester Distanz Danke sagte.
Zu diesem Zeitpunk 85 mit klarem Chancenplus. Wenn Lauenburg ansatzweise gefährlich wurde, sorgte der sehr gut mitspielende Elstern-Torwart Lukas Stradins für Entwarnung.

Das 2:0 fiel in der 34. Minute der Begegnung:
Wieder ein Angriff über die rechte Seite. Der sehr gut aufgelegte Felix Rehr flankte mustergültig auf Stephan Funk, der förmlich in der Luft steht und gegen die Laufrichtung des Keepers ins lange Eck bogenlampenmäßig köpft.

Keine vier Minuten später sorgt unsere Nummer 4 mit einem lupenreinen Hattrick für die Vorentscheidung.
Die Elstern werden von den Zuschauern mit Applaus in die Halbzeitpause verabschiedet.

Ein kurzes Strohfeuer des Gästeteams übersteht Bergedorf, dann verlagert sich das Spielgeschehen immer mehr in die Hälfte Lauenburgs.
In der 52. Minute ist Stephan Funk „nur“ Vorbereiter und schickt Normann Leßmann auf die Reise, der den Torhüter umkurvt und dann gekonnt einschiebt.
Such hier dauerte es nur vier Minuten, bis unser Kapitän mit dem 5:0 sein Doppelpack vollendete.

Lauenburg mehr oder weniger chancenlos, aber – und dies ist vielleicht viel wichtiger – zu jeder Zeit diszipliniert und fair. Ein großer Verdienst von Trainer Burhan Ötztürk!
So hat der gute Schiedsrichter Nicknam Meschkat mit seinen Assistenten Maurice Maximillian Kirberger und Gero Streit jederzeit das faire Spiel im Griff und überzeugte durch eine klare Linie.

In der 69. Minute sorgte Malte Adden per Kopf zum Endstand.

Eine starke spielerische Leistung der Elstern, die jetzt genauso konzentriert und motiviert die Rückrundenspiele bestreiten sollte. Zum avancierten Aufstieg in die Bezirksliga ist der Weg noch weit, genauer gesagt beträgt die Entfernung noch 15 Begegnungen.


Dieses 6:0 krönte ein erfolgreiches Wochenende aus Elsternsicht:

Am Freitag bezwangen die Senioren des ASV Condor mit 4:1, gestern bestätigte Dietmar Gietzen seine ungeahnten Torjägerqualitäten beim 2:0 in Harburg.