Eine
Rückschau
Die Saison 70 / 71, die erste
Saison der Elstern nach dem Abstieg aus der Regionalliga ist
unauffällig zu Ende gegangen. In einer guten Vorrunde mit direktem
Kontakt zur Spitzengruppe konnte die Mannschaft ihre Möglichkeiten
andeuten, am Ende der Saison stand die Mannschaft auf dem neunten
Tabellenplatz mit 31:29 Zählern. Eine schwache Rückrunde mit
lediglich 13 Punkten stand einer besseren Platzierung entgegen.
Spitzenreiter
waren die Elstern in der Zuschauerstatistik mit durchschnittlich 1300
Besuchern pro Spiel. Nur noch der SC Victoria konnte eine
vierstellige Besucherzahl begrüßen.
Es konnte nicht das Ziel der Elstern sein
dauerhaft in der Landesliga zu verweilen. Die ASV –
Verantwortlichen hatten sich die baldige Rückkehr in die
Regionalliga auf die Fahnen geschrieben. Der Zuschauerzuspruch bot
eine gute Kalkulationsgrundlage für die Kaderplanung der kommenden
Saison, über eventuelle Zuwendungen von Sponsoren und privaten
Mäzenen kann an dieser Stelle nicht berichtet werden.
Zusammenstellung
des Spieleraufgebotes
Werfen
wir also zunächst den Blick auf die abwanderungswilligen Spieler:
Ullrich Fastert, schon vor seiner Zeit
bei den Elstern im Visier des Verbandstrainers, folgte dem Lockruf
des „kleinen“ HSV Barmbek – Uhlenhorst und schloß sich der
Elstern – Fraktion bestehend aus Ernst Kreuz und Horst Howind an
Hartmut Drawanz kehrte nach einem Jahr
wieder zu seinem Stammverein TSV Neu Wulmsdorf zurück – für die
Elstern ein herber Verlust.
Horst Boullion und Peter Kurschildgen setzten ihre
Wechselabsichten in die Tat um und traten eine Klasse tiefer nach
dem runden Leder – Peter Kurschildgen wechselte nach Curslack und
Horst Boullion schnürte für Altona 93 die Stiefel. Schließlich
wurde die Neuverpflichtung eines Torhüters nötig denn Peter Krohm
stellte sich in der neuen Saison zwischen die Pfosten von Vorwärts
Billstedt.
Diese
Abgänge galt es zu kompensieren.
Für den
Platz zwischen den Pfosten wurde vom VfL Bad Oldesloe Fred
Girschkowski verpflichtet. Der angehende
Handelslehrer, Bruder des HSV – Torwarts Gerd Girschkowski, wurde
als die neue Nr. 1 verpflichtet, allerdings stand ein Bruch der
linken Hand einem sofortigen Einsatz im Wege.
Aus der
Talentschmiede des HSV, der
Amateurabteilung, zog es Björn
Moldenhauer an die Bille. Oft im
Bundesligaaufgebot des HSV kam er aber in der Bundesliga nicht zum
Einsatz.
Die Tendenz, den Kader mit jungen Spielern aus der näheren Umgebung
und von anderen Anateurvereinen zu verstärken hielt auch bei der
Planung des aktuellen Kaders an.
Vom Ligarivalen SC Concordia zog es
Klaus Vogel an die
Sander Tannen, ebenso folgte Zeller
vom SC Victoria diesem Beispiel.
Damit nicht genug.
Vom Eimsbütteler SV kommend entschied sich Zabel,
das schwarz – weisse Trikot der Elstern überzustreifen.
Weiterhin wechselte Jürgen
Sykora vom TSV Mölln an die Sander Tannen.
Sykora war als Soldat in Wentorf stationiert und hatte eine
Ausbildung als Einzelkämpfer hinter sich – da fragt man sich schon
ob der überhaupt noch Nebenspieler braucht.
Zu guter letzt konnte Trainer Heinz
Werner einen Rückkehrer begrüßen. Dieter
Meyer, legendärer Torjäger und
Publikumsliebling der frühen 60er Jahre kehrte von seinem
Heimatverein TSV Brunstorf – Dassendorf an seine frühere
Wirkungsstätte zurück.
Über Spielerwechsel in der Hamburger Amateurliga berichtete das
HAB am 16.7.71. Diese Angaben wurden in den vorliegenden Bericht
übernommen. Im Laufe der Saison tauchten weitere Namen auf, die in
dieser Rubrik nicht vermerkt waren. Es handelt sich um den Spieler
Peter Danjus und um Udo Niels.
Peter
Danjus sammelte seine ersten Erfahrungen
beim FC St. Pauli in der Zeit zwischen 1963 bis 1966. Über den SV
St, Georg kam Peter Dabjus zu Beginn der Saison 71 / 72 zu den
Elstern. Udo Niels war
in der Saison 70 / 71 unter Trainer Hans Knubbe für den ETV aktiv.
Mit diesen
Neuzugängen sollten die Elstern in der Saison 71 / 72 auf Punktejagd
gehen und eine gute Rolle spielen.
Saisonvorbereitung
und Pokalspiele
Das
Ende der Spielzeit 70 / 71war gleichzeitig die Einstimmung und
Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Auf lokaler Ebene, d.h. im
Bereich des Hamburger Fußballverbandes fanden die ersten Pokalspiele
statt Hier seien genannt das Spiel des ASV gegen den SC Nettelnburg
am 20.5.71 – Endstand 2 : 0, die nächste Pokalrunde fand am 4.6.71
gegen den VfL Stade statt, hier blieben die Elstern mit 4 : 1
Sieger. In der nächsten Runde gab es ein Kräftemessen mit dem
Wandsbeker FC – mit einem 5 : 0 Erfolg hatte der ASV das bessere
Ende für sich.
In der nächsten Runde hieß der Gegner
SC Victoria Hamburg. Diese Runde war deshalb bedeutungsvoll, weil der
Sieger dieser Partie für die erste Hauptrunde auf NFV – Ebene
qualifiziert war. Schauplatz dieser Begegnung war der ETV – Platz
an der Hoheluft. Beide Teams erschienen ohne ihre etatmäßigen
Trainer, sowohl Heinz Werner als auch Werner Thomsen, Trainer des SC
Victoria, befanden sich in Urlaub.
Da
zeitgleich das DFB – Pokalfinale im Fernsehen übertragen wurde,
fanden nur 226 Unentwegte den Weg zum ETV – Platz um dieser Partie
beizuwohnen. Im Spiel waren die Elstern die glücklichere Mannschaft.
Drei Holztreffer für den SC Victoria und ein sehr unglücklich
agierender Torhüter raubten dieser Mannschaft alle Siegchancen. Ein
Handelfmeter für 85 ( Jaschik, 27. ), Ausgleich für Victoria drei
Minuten später und die erneute Führung für den ASV durch Rainer
Wysotzki noch vor der Pause bedeuteten das Aus für Victoria in
diesem Wettbewerb.
Nach
der Sommerpause wurde der Spielbetrieb fortgesetzt.
Erster
Programmpunkt war das Pokalspiel gegen den Regionalligisten Göttingen
05. Von den sechs Heimspielen in der Regionalliga gegen die Göttinger
gingen die Elstern fünfmal als Sieger vom Platz, lediglich einen
Zähler konnten die Universitätsstädter mitnehmen. Dies weckte
Hoffnungen auf das Erreichen der nächsten Pokalrunde. Diese
Hoffnungen erhielten durch das 1 : 0 von Tabel zusätzlich Nahrung
aber zehn Minuten später gelang den Gästen der Ausgleichstreffer.
Neuzugang Klaus Vogel brachte seine Mannschaft noch vor dem
Seitenwechsel wieder in Führung. Diese hielt bis zur 50.
Spielminute, dann fiel das 2 : 2. In der 60. Minute schickte
Trainer Werner Publikumsliebling und Torjäger früherer Jahre –
Dieter Meyer - auf das Feld. Dieter Meyer hatte sich lange auf sein
Comeback vorbereitet und in den letzten Wochen ca. 20 kg abgespeckt.
Die alte Spritzigkeit hatte er jedoch noch nicht wieder erreicht, so
konnte er dem Spiel seiner Mannschaft keine neuen Impulse verleihen.
Zwei Tore der Gastmannschaft in der 63. und 88. Minute entschieden
dann das Spiel und beendeten die Bergedorfer Pokalträume. Einen sehr
guten Eindruck machten die Neuerwerbungen Vogel, Sykora und auch
Moldenhauer.
Einen
Tag nach dem Pokalspiel präsentierte der ASV den Bundesligisten
Hannover 96 seinem Publikum. Die zwei Spielklassen über den Elstern
angesiedelten Gäste siegten standesgemäß mit 6 : 0. Bis zur 60.
Minuten stand es nur 1 : 0 für den Erstligisten, dann machte sich
die bessere Kondition der Gäste bemerkbar und die Elstern wurden
klar distanziert. Für den Trip nach
Bergedorf konnten die Hannoveraner eine Prämie von 8000 DM mit nach
Hause nehmen. Über die Zuschauerzahl ist nichts bekannt.
Die
letzte Standortbestimmung vor Beginn der Punktspielsaison sollte ein
Freundschaftsspiel gegen den VfB Lübeck sein. Die Elstern gaben
deutlich zu erkennen, daß mit ihnen in dieser Saison zu rechnen
ist. Vor 1200 Zuschauern wurde der VfB nach Toren von Vogel und
Sykora mit 2 : 0 geschlagen. Auch der Trainer des VfB erkannte die
gute Leistung der Elstern an.
Die
Punktspielserie begann am 15.8.71
Als
Favoriten gingen der Titelverteidiger VfL Pinneberg, Vizemeister
Spvg. Blankenese, SC Victoria sowie der SC Concordia an den Start.
Auch die Bergedorfer Mannschaft wurde hoch eingeschätzt.
Unentschieden
zum Auftakt
Der
SC Poppenbüttel, Tabellendreizehnter der Vorsaison und nun im
zweiten Jahr in der Landesliga empfing auf der heimischen Anlage an
der Bültenkoppel den ASV.
Der SC Poppenbüttel, der letzte noch
im Pokal - Wettbewerb befindliche Hamburger Amateurverein rechnete
sich gegen die Elstern noch etwas aus, immerhin langte es vor 1000
Besuchern zu einem 1 : 1 Unentschieden. Im HAB befand sich kein
Bericht zu diesem Spiel.
Kantersieg
gegen den Neuling
4100
Besucher an einem Mittwochabend im August – die Elstern sind wieder
da, der Fußball lebt und es sollte eine Spielpaarung sein, die in
dieser Klasse noch nie stattgefunden hat.
Die TSG Bergedorf, nach einem großen Zweikampf
gegen Vorwärts Billstedt nach zweijähriger Abwesenheit in die
Landesliga zurückgekehrt, war nun zu Gast an den Sander Tannen.
Es sollte
vor der eindrucksvollen Kulisse ein Fußballfest werden.
Die TSG – Mannschaft war
kaum auf dem Platz, da stand es nach Toren von Sykora und Tabel 2 :
0, das 3 : 0 erledigte „Wiederholungstäter“ Sykora in der 30.
Spielminute – das war dann auch der Halbzeitstand. Nach dem
Seitenwechsel fielen die Tore wie reife Früchte: Muruszach( 62. ),
nochmals Sykora (73. ), Danjus ( 84. ) und Rohrschneider in der 86.
Minute, nur unterbrochen durch das TSG – Ehrentor in der 75.
Minute, nahmen die Mannschaft von der Marienburg regelrecht
auseinander.
Geschwächt wurde die TSG durch einen überaus fragwürdigen
Feldverweis nachdem ein TSG – Spieler der Schiedsrichter
angeschossen hatte und dieser dann zu Fall kam. Dies wurde vom
Schiedsrichter als Vorsatz gewertet.
Die Elsternfans
sahen an diesem Abend ein Spiel, welches an große Zeiten erinnert
hat, aber nicht alle Mannschaften in der Landesliga werden es den
Elstern so leicht machen.
Sieg
auf fremden Platz
Nur wenige Tage nach der Galavorstellung
gegen die TSG war erneut der Kampf um Punkte angesagt – der ASV
mußte in Langenhorn antreten. Von der dortigen Siemershöh nahmen
die Elstern beide Punkte mit. Es war keine Glanzvorstellung wie
wenige Tage zuvor, heutzutage würde man von einem Arbeitssieg
sprechen. Das 1 : 0 durch Klaus Vogel wurde in der 34. Minute
ausgeglichen aber sechs Minuten vor dem Abpfiff überwand Sykora den
Langenhorner Torhüter mit dem Treffer zum verdienten2 : 1
Auswärtserfolg für die Bergedorfer Mannschaft.
Wilhelmsburg
09 wurde besiegt
Leider
gab es zu diesem Spiel keinen Bericht im HAB, nur soviel: Vor 3000
Besuchern wurde der Gast aus Wilhelmsburg mit einem 0 : 3 nach Hause
geschickt. Verantwortlich für dieses Ergebnis zeichneten Peter
Danjus ( 34. ), Sykora ( 65. ) und Werner Jaschik mit einem
Foulelfmeter in der 77. Minute. Nach diesem Spiel führte der ASV die
Tabelle der Landesliga mit 9 : 1 Punkten an.
Auch Nachbar TSG
ließ aufhorchen: bei den Amateuren des FC St. Pauli nahmen sie mit
einem 5 : 2 Erfolg beide Punkte mit.
Rekordbesuch
an den Sander Tannen
Sechstausend
Besucher an den Sander Tannen – wann hat es das zuletzt gegeben?
In der Saison 65 / 66 wollten 7000 Besucher den FC
St. Pauli sehen, in der „alten“ Oberliga Nord kamen 12 000
Zuschauer zur Platzeinweihung der Sander Tannen – Duplizität der
Ereignisse: auch damals war der SC Concordia der Gegner.
Nun sind wir zwei Klassen tiefer und der
Tabellenführer ASV empfing den Tabellendritten der Landesliga, den
SC Concordia. Die Elstern begannen furios und spielten die Gäste an
die Wand, das 1 : 0 durch Danjus war nur eine Frage der Zeit. Nach
etwa dreißig Minuten riß bei den Elstern unerklärlicherweise der
Faden und der erste ernsthafte Angriff der Concorden führte zum
Ausgleich. Nach der Pause kam es noch schlimmer; ein Doppelschlag der
Gäste in der 58. und 64. Minute führte zu einer 3 : 1 Führung des
SC Concordia. Die Elstern setzten nun alles auf eine Karte, und die
hieß Offensive. Da sich aber der Concordiatorwart in einer
hervorragenden Form vorstellte konnten die Gäste ihren Vorsprung
erfolgreich verteidigen und die Punkte mitnehmen.
Diese Niederlage war nicht einkalkuliert und die
Elstern mußten den Platz an der Sonne räumen.
Siegtor
nicht anerkannt
Das
wache Auge und die profunde Sachkenntnis des Schiedsrichtergespannes
standen einem doppelten Punktgewinn des ASV bei der
Amateurmannschaft des FC St. Pauli im Wege.
Was war geschehen?
Just in dem Moment, als Sikora in der 83. Minute
das 2 : 1 Siegtor zu erzielen glaubte, betrat Udo Niels nach einer
kurzen Behandlungspause am Spielfeldrand wieder den Platz ohne sich
beim Schiedsrichter anzumelden. Dieser Regelverstoß wurde mit einem
indirekten Freistoß geahndet und der Treffer nicht anerkannt.
So blieb es beim 1 : 1, einem
Resultat, mit dem beide Mannschaften gut leben konnten.
Nur
ein Punkt trotz Überlegenheit
Ein Traditionsduell an den Sander Tannen
– zu Gast war der SC Union 03 Altona, ein guter alter Bekannter.
Die Elstern zeigten früh wer Herr im Hause war: Udo Niels überwand
den Union – Torwart in der 2. Minute und es stand 1 : 0. Daß dies
der einzige Bergedorfer Treffer blieb war ein Verdienst des glänzend
aufgelegten Torhüters der Gäste und auch an diesem Tag
bewahrheitete sich die alte Regel – wer seine Chancen ungenutzt
verstreichen läßt, ebnet den Weg für Tore des Gegners. So
geschehen fünfzehn Minuten vor dem Abpfiff, dem Altonaer Torjäger
Uwe Gummlich gelang der glückliche Ausgleich. Ein Spiel welches die
Elstern hätten gewinnen können – aber so ist Fußball.
Angriff
völlig planlos
Unter dieser Überschrift berichtete
das HAB über das Landesliga – Punktspiel zwischen dem SV St, Georg
und Bergedorf 85 .Eine sehr gut aufgestellte Hintermannschaft des SV
St. Georg hatte keine Probleme mit der Angriffsreihe des ASV in der
lediglich Udo Niels höheren Ansprüchen genügen konnte. Auch die
Einwechselung von Dieter Meyer und Tabel konnte das Blatt nicht mehr
wenden. In der Schlußviertelstunde hatten die Elstern den Platzherrn
nichts mehr entgegenzusetzen und mußten eine 1 : 3 – Niederlage
quittieren.
Kein
gutes Pflaster für Aufsteiger
Nach der TSG am 2. Spieltag stellte sich
am 10. Spieltag der zweite Aufsteiger, die Mannschaft von Blau Weiß
96 Schenefeld an den Sander Tannen vor. Die Gäste hatten keine
Chance und konnten dem Sturmwirbel der Elstern in den ersten
fünfundvierzig Minuten nichts entgegensetzen. Jaschik ( 13. ), Tabel
( 15. ) und Vogel ( 49. ) schufen auf dem Platz klare Fakten. Dazu
kam noch daß der Schenefelder Torsteher in der ersten Halbzeit sehr
unglücklich agierte. Szenenapplaus hingegen in der zweiten Halbzeit
wurden dem Torhüter für einige gelungene Paraden zugedacht. So
blieb es bei dem 3 : 0 Vorsprung der Bergedorfer Mannschaft. Mit
diesem Ergebnis konnten sich die Elstern in der oberen Tabellenregion
festsetzen. Dies wird durch den Zwischenstand nach dem 10. Spieltag
dokumentiert
1.
SC Victoria 15:5 Punkte
2. Concordia 15 : 5 P.
3. ASV 13 : 7 P.
4. SC Poppenbüttel ebenfalls 13 : 7
P.
Zwei Punkte
Rückstand auf das Spitzenduo lassen den Elstern alle Möglichkeiten
noch in den Spitzenkampf einzugreifen. Auf den weiteren
Saisonverlauf darf man gespannt sein. Nachbar TSG holte aus den
bisherigen Spielen acht Zähler, dies hatte Tabellenplatz elf zur
Folge.
Klarer
Sieg bei den HSV – Amateuren
Nach
der Partie gegen die Elstern war die Stimmung bei den HSV –
Amateuren im Keller. Zu deutlich war die Überlegenheit des ASV die
dann auch im Spielstand zum Ausdruck kam. Mit zwei Toren sorgte Klaus
Vogel für den 2 : 0 Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel ging es in
dem Stil weiter – Tabel stellte das Ergebnis auf 3 : 0. In der 77.
Minute konnten die Rothosen zwar das Ergebnis auf 1 : 3 korrigieren,
aber wiederum Tabel stellte drei Minuten vor dem Abpfiff den alten
Abstand wieder her. Gut gelaunt und mit zwei Punkten im Gepäck
fuhren die Elstern ins heimische Bergedorf zurück.
Punktgewinn
in Pinneberg
Ohne
Kommentar wurde im HAB nur das Spielergebnis s bekannt gegeben. Die
Führung der Platzherrn, immerhin Meister der Vorsaison, wurde
unmittelbar nach Wiederbeginn durch Klaus Vogel egalisiert. So
konnten die Elstern immerhin einen Punkt ihrem Konto gutschreiben.
DuWo
heißt der neue Angstgegner
Schon
vor zwanzig Jahren hatten die Elstern mit DuWo 08 eine harte Nuß zu
knacken, diese Tradition wurde bis in die Gegenwart bewahrt, denn
auch in der Vorsaison blieb DuWo zweimal über die Elstern siegreich.
Dies sollte sich ändern denn vor 1700 Zuschauern gaben die Elstern
den Ton an und gingen programmgemäß durch Tabel in der 27. Minute
in Führung.. Dabei blieb es dann auch, denn die gut aufgestellte
Hintermannschaft der Duvenstedter verhinderte weitere ASV – Tore.
Nach der Pause lockerten die Gäste ihre Defensive und begannen
Fußball zu spielen. Mit Erfolg, denn nach einer Stunde gelang ihnen
das Ausgleichstor.
Mit diesem 1 :
1 sicherte sich DuWo einen Auswärtspunkt und verfestigte den Ruf als
„Elsternschreck“
Sieg
beim Tabellenführer
Auswärtsspiele
werden für die Mannschaft von Bergedorf 85 immer seltener. Nicht
weil der Austragungsmodus geändert wurde, sondern weil eine hohe
Anzahl von Bergedorfer Schlachtenbummlern die Ränge der
Heimmannschaft bevölkert und die Elstern dann tatsächlich vor
eigenem Publikum spielen.
So auch beim Spiel der Elstern beim SC Victoria, wo etwa die
Hälfte der 300 Besucher aus Bergedorf kamen. Die hatten beim
Auftritt der Elstern an der Hoheluft ihre helle Freude, besonders als
Tabel in der 18. Minute den ASV in Führung brachte. Zwei Minuten vor
dem Seitenwechsel gelang der Victoria zwar der Ausgleich, aber Peter
Rohrschneider überwand in der 51. Minute den Victoria – Keeper
Effenberg mit seinem Tor zum 2 : 1. Der eben genannte Effenberg hatte
in diesem Spiel einen ganz schwachen Tag und bereitete seinen
Mitspielern keine Freude, dies soll aber der Leistung der Elstern
nicht schmälern. In der siegreichen Mannschaft waren Tabel,
Jaschik, Vogel und Rohrschneider die herausragenden Spieler. Trotz
der Niederlage behauptete Victoria mit 20 : 8 Zählern die
Tabellenführung.
Nachbar TSG
leistete den Elstern Schützenhilfe als auf der Marienburg, der
Spielstätte der TSG, der SC Concordia mir einem 3 : 3 einen
wichtigen Punkt einbüßte. Mit nun 19 : 9 Zählern waren Concordia
und der ASV dem Tabellenführer Victoria dicht auf den Fersen.
Wenn
zwei sich streiten...
Diese Konstellation bot der letzte
Spieltag der Hinrunde. Concordia büßte beim 2 : 2 auf eigenem
Geläuf gegen Union 03 einen Punkt ein, Victoria tat es den Concorden
gleich und kam in Schenefeld bei BW 96 über ein 2 : 2 nicht hinaus.
Und was taten die Elstern ?
Die Elstern empfingen an den Sander
Tannen die Spvg. Blankenese und wurden vor ganz massive Probleme
gestellt. Die Gäste waren bärenstark und gingen durch einen
Foulelfmeter vor 1500 Besuchern in der 26. Minute in Führung. Dieses
Ergebnis hatte bis zur 73. Minute Bestand, dann gelang Klaus Vogel
der Ausgleich. Trainer Werner tat ein Übriges um die Elstern auf die
Siegerstraße zu schieben: er schickte in der 60. Minute Sykora auf
das Feld. Der dankte es dem Trainer und überwand in der 89. Minute
den Gästetorwart zum umjubelten 2 : 1 für den ASV.
An
der Tabellenspitze standen nun drei Mannschaften mit jeweils 21 : 9
Punkten, nur getrennt durch die Tordifferenzen( Victoria +22,
Concordia +20 und die Elstern mit +18 Toren )
Sieg
in Wilhelmsburg
Beim alten Rivalen früherer Zeiten, Dem
WFV 09, gelang den Elstern ein doppelter Punktgewinn. Die Elstern
erwischten einen Blitzstart, in der zweiten Minute schoß Tabel das
Tor des Tages.
Für dieses
Landesligaspiel wurde vom FAB kein Bericht angeboten.
Sprung
an die Tabellenspitze
Lange
hat es gedauert bis die Hintermannschaft des SC Poppenbüttel
geknackt werden konnte, aber dann schlug es viermal im Gehäuse der
Gäste ein. Tabel, Holm und Vogel benötigten zwischen der 68. und
72. Minut nur vier Minuten um an den Sander Tannen die Verhältnisse
zurechtzurücken. Peter Rohrschneider, an diesem Tag wirkungsvollster
Spieler in Reihen der Elstern, vollendete das Werk mit seinem Tor zum
4 : 0 für den ASV.
Da
Victoria in St. Georg einen Punkt liegen ließ, mußte der SC
Victoria den Platz an der Sonne räumen und dem ASV den Vortritt
lassen.
Begeisterung
in Blankenese
1200
Besucher sahen in Blankenese eine grandios aufspielende Bergedorfer
Mannschaft. Kein Schwachpunkt in der Mannschaft, die Hausherrn wurden
förmlich überrannt und an die Wand gespielt. Die mitgereisten Fans
kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Geschichte des Spiels
ist schnell erzählt. Holm ( 27. ) und Sykora ( 43. )sorgten für
den 2 : 0 – Halbzeitstand, den die Elstern ungefährdet über die
Zeit brachten.
Der
Kommentar von Erwin Wüst, dem Blankeneser Trainer:
So gut wie Bergedorf hat hier noch keine Mannschaft gespielt.
Dem ist nichts hinzuzufügen!
Leere
Hände für die HSV – Amateure
Auch
wenn das HAB zu dieser Partie keinen Bericht angeboten hat, kann ein
1 : 0 – Erfolg der Elstern festgestellt werden vor 1400 Besuchern
an den Sander Tannen festgestellt werden. In der 6. Minute konnte
Tabel seinem Torkonto einen weiteren Treffer hinzufügen. Während
die Elstern ihre Führung in der Tabelle ausbauen konnten ( Victoria
unterlag 0 : 1 bei Duwo 08 ), fristeten die HSV –Amateure ein
trübes Dasein im Tabellenkeller auf dem vorletzten Platz.
Ein
hartes Stück Arbeit
Das war nicht ganz die
Bergedorfer Mannschaft wie man sie in den letzten Wochen erlebt hat.
Union 03 setzte dem Meisterschaftsaspiranten mehr zu als diesem lieb
sein konnte. Die Elstern konnten nur eine Halbzeit den eigenen
Ansprüchen gerecht werden. Chancen wurden vergeben ( Sykora! ) und
da auch Klaus Vogel verletzt ausscheiden mußte, war der quirlige Udo
Niels oft auf sich alleingestellt.
Dies reichte nicht um von der Waldmannstraße beide Punkte zu
entführen, so wurden mit einem 0 : 0 die Punkte friedlich geteilt.
Nach zwei Dritteln der Saisonbetrug der Abstand der Elstern zum
Tabellenzweiten, dem SC Concordia zwei Punkte, mit drei Zählern
Rückstand folgte Victoria. Nachbar TSG spielte eine gute Rolle und
lag mit 20 : 20 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz.
Träume
von der Regionalliga.
Ende
Januar 1972, schneebedeckter Boden und 3000 Besucher an den Sander
Tannen Die kamen um das Spiel der Elstern gegen den Tabellendritten,
den SC Victoria zu verfolgen. Ein Spiel zweier Mannschaften mit einer
großen Tradition. Für Vctoria wurden schon vor dem Anpfiff Probleme
erkennbar – fünf Stammspieler nicht an Bord und mußten ersetzt
werden, selbst Ersatztorwart Effenberg wurde im Sturm aufgeboten.
Entsprechend war dann auch der Spielverlauf – in der ersten
Halbzeit gab es 19 Ecken für den ASV, sowas nennt man
Einbahnstraßenfußball. Bald nach Wiederanpfiff gruben sich
Sorgenfalten in die Stirn der Elstern – Anhänger denn Victorias
Ersatztorwart Effenberg brachte seine Mannschaft in Führung. In der
Folgezeit wurde die Geduld der Fans auf eine harte Probe gestellt,
bis ein von Muruszach getretener Freistoß im Tor der Gäste landete.
Der Torjubel war kaum verklungen, da konnte Tabel in der 88. Minute
auf 2 : 1 erhöhen. Der Vorsprung auf den dritten Tabellenplatz
betrug nun fünf Punkte, die Teilnahme an der Aufstiegsrunde ist in
greifbare Nähe gerückt.
Ein
unbequemer Gegner
Seit nunmehr zwölf Partien unbesiegt
wollten die Elstern diese Serie vor eigenem Publikum fortsetzen. Am
besten spielt man, wenn kein Gegner auf dem Platz ( so ein Wort von
Otto Rehhagel ).
Ein
Gegner war auf dem Platz, nämlich die Mannschaft des SV St. Georg,
ein Team, welches sich regelmäßig gegenüber den Elstern als ganz
harter Brocken erwiesen hat. Das war an diesem Nachmittag nicht
anders. Horst Haecks, früher in Diensten des FC St. Pauli, sorgte
mit zwei Toren in der 32. und 40. Minute für einen ganz herben
Dämpfer der 3000 Besucher. Die Gäste kamen mit dem glatten,
schneebedecktem Boden besser zurecht und bestimmten das
Spielgeschehen. Der SV St. Georg mußte aber ab Mitte der zweiten
Halbzeit ihrer kräftezehrenden Spielweise Tribut zollen und das
Blatt wendete sich. Innerhalb von zwei Minuten gelang Tabel ( 71. )
und Rohrschneider ( 72. ) der Ausgleich.
Der SV St. Georg wurde seinem Ruf als
Angstgegner der Elstern gerecht und nahm verdient einen Punkt an den
Hammer Park mit.
Groß
Kulisse im Billtalstadion
Am
Tag zuvor kamen 7000 Besucher ins Volksparkstadion um das
Bundesligaspiel des HSV gegen Fortuna Düsseldorf zu sehen (
Spielergebnis 3 : 3 ), aber nur unwesentlich weniger wollten im
Billtalstadion das Bergedorfer Derby zwischen der TSG ( die hatten
Heimrecht ) und den Elstern sehen. Es kamen 6000 Besucher und
bildeten eine eindrucksvolle Kulisse.
Die Elstern legten auf dem
ungewohnten Grandbelag ein hohes Tempo vor und gingen in der 21.
Minute durch Rohrschneider in Führung. Als die TSG in der 35. Minute
den ASV – Torwart überwand war es zunächst vorbei mit der
Herrlichkeit und es war vor Allem dem umsichtig agierenden Werner
Jaschik zu verdanken daß die Elstern in dieser Phase ungrupft
blieben. Seine ausgezeichnete Leistung konnte er zudem noch
abrunden, denn in der 69. Minute brachte er den ASV unter dem Jubel
der Elsternfans mit 2 : 1 in Führung. Den Schlußpunkt setzte Holm
in der letzten Minute der Partie mit seinem Tor zum 3 : 1 – Sieg
des ASV über die TSG.
Hochklassige Spiele vor
einer solchen Kulisse sind eine großartige Werbung für den
Amateurfußball.
Die Bilanz aus diesem Spiel ist ganz einfach zu
ziehen: die TSG bekam das Eintrittsgeld und der ASV nahm die Punkte
mit.
Auch
gegen Pinneberg doppelte Punkte
Der
VfL Pinneberg, noch „amtierender“ Meister der Hamburger
Landesliga zu Gast an den Sander Tannen.
Die Pinneberger, bei weitem nicht so stark wie in der
Vorsaison hatten in Bergedorf einen schweren Stand.
In der 23. Minute mußten die Gäste durch
Muruszach das 0 : 1 hinnehmen, schon sieben Minuten später erhöhte
Klaus Vogel auf 2 : 0.
Mit diesem Ergebnis ging
es in die Kabinen. Nach der Halbzeitpaus waltete Tabel seines Amtes
und traf erneut für die Elstern. Mit diesem Zwischenstand war die
Partie praktisch entschieden. Elf Minuten vor Spielende gelang dem
VfL Pinneberg der Ehrentreffer zum 1 : 3.
2200 Zuschauer sahen
einen klaren und ungefährdeten Sieg der Bergedorfer Mannschaft.
Da der SC Concordia bei Union 03 Altona mit 1 : 2 den Kürzeren zog,
betrug der Vorsprung der Elstern auf Platz 2 nun sechs
Punkte.
Der
Elsternzug begann in Richtung Meisterschaft zu rollen.
Dieser
Artikel kann nur Kopfschütteln auslösen. Einem Trainer, der wie
kein anderer den Bergedorfer Fußball geprägt hat und zwei
Jahrzehnte in den Diensten der Elstern stand auf diese Weise und mit
einer solchen Begründung den Stuhl vor die Tür zu setzen deutet auf
ein hohes Maß an Inkompetenz hin
....damit er sich in aller Ruhe einen neuen
Verein suchen kann –
das ist schon einen herbe Taktlosigkeit !
Punkteteilung
gegen die Amateure des FC St. Pauli
Der
Fußball in Bergedorf hatte Hochkonjunktur.
Zum Spiel gegen die
Amateure des FC St. Pauli – im Mittelfeld der Tabelle angesiedelt -
kamen auch wieder 2200 Zuschauer. Denen wurde eine spannende
Auseinandersetzung geboten denn auch die Gäste zeigten eine
Klassepartie. Die Bergedorfer Führung ( Muruszach, 8. Minute )
brachte die Gäste nicht aus dem Konzept, bis zum Ausgleich dauerte
es nur vier Minuten. Es stand 1 : 1und St. Pauli machte in diesem
Stil weiter. Mit Erfolg, denn nach einer halben Stunde gelang ihnen
auch der Führungstreffer. Dieses 2 : 1 fur die Gastmannschaft war
auch der Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel machten die Elstern
mächtig Dampf und kamen durch Björn Moldenhauer in der 73. Minute
zum 2 : 2. Auch ein Sieg für den ASV wäre möglich gewesen, aber
Werner Jaschik scheitere mit einem Elfmeter an St. Pauli – Towart
Christensen. Die
Zuschauer hatten eine hochklassige Partie gesehen die mit einem
leistungsgerechten Unentschieden zu Ende ging.
Nach
den bisher ausgetragenen 25 Spielen hatten die Elstern die
Meisterschaft fest im Visier. Die Tabelle bot ein schiefes Bild, der
ASV hatte nach 25 Spielen 38 : 12 Zähler auf dem Konto. Die
Verfolger hatten allesamt bereits 26 Partien ausgetragen, Concordia
stand mit 35 : 17 auf Platz zwei, der SV St. Georg mit 33 : 19
Zählern auf dem dritten Tabellenplatz. Punktgleich mit 32 : 20
folgten die Mannschaften von Victoria und Union 03 Altona.
Endspurt
in der Landesliga
Für
die ersten beiden Tabellenplätze gab es fünf Bewerber, die Elstern
mit eingerechnet.
Die Landesliga bog also in die Zielgerade ein
und versprach spannende Auseinandersetzungen.
Zunächst stand für den ASV der Besuch bei
„Lieblingsgegner“ DuWo 08 auf dem Spielplan. Von den bisherigen
Spielen der „Neuzeit“ konnte der ASV noch keines gewinnen und
auch dieses Mal schien DuWo dieser Tradition gerecht zu werden. DuWo,
in der Rückrunde auf eigenem Platz noch unbesiegt bot den Elstern
wirkungsvoll Paroli. Es dauerte bis zur 67. Minute, ehe Tabel den ASV
mit 1 : 0 in Front brachte. In der 85. Minute machte Björn
Moldenhauer „den Sack zu“ und stellte mit dem 2 : 0 den Endstand
her. Bester Mann im Trikot der Elstern war einmal mehr Werner
Jaschik.
St.
Georg ( 2 : 1 bei BW 96 ) und Victoria ( 1 : 0 bei den HSV –
Amateuren )gewannen ihre Spiel, Concordia brachte aus Langenhorn (1 :
1 ) einen Punkt mit, Union 03 unterlag in Blankenese mit 0 : 1
In Kurzfassung die Tabellensituation
ASV ( 26 Spiele ) 40 Punkte
Concordia ( 27 Spiele ) 36 Punkte
St. Georg ( 27 Sp. ) 35 Punkte
Victoria und Union 03 jeweils 32 Zähler nach
27 Spielen
Hoher
Sieg gegen Langenhorn
Wenn
es noch Zweifel an der Teilnahme an der Aufstiegsrunde gegeben haben
sollte, diese wurden im Spiel gegen den SC Langenhorn eindrucksvoll
beseitigt. Mit einem deutlichem 5 : 0 wurden die Gäste deklassiert.
Die Langenhorner hatte nicht den Hauch einer Chance und bekamen kein
Bein auf die Erde. Kaum auf dem Platz mußten die Gäste das 0 : 1
durch Klaus Vogel hinnehmen, dem ließ Werner Jaschik in der 24.
Minute das 2 : 0 folgen. Gelegenheit zum Luftholen hatten die
Langenhorner nur in der Halbzeitpause, denn nach dem Seitenwechsel
ging es munter weiter. Tabel ( 57. ), Rohrschneider ( 59.
) und erneut Tabel in der 87. Minute schraubten das Ergebnis auf 5 :
0. Wenn Trainer Werner nach dem Spiel sagt, daß der Sieg auch in
dieser Höhe verdient war, dann haben die 1700 Besucher in der Tat
ein gutes Spiel gesehen.
Victoria ( 1:0 gegen Blankenese ) und
Concordia ( 6 : 1 gegen DuWo ) konnte ihre Spiele ebenso wie Union 03
( 4 : 1 gegen Wilhelmsburg ) gewinnen. Einzig der SV St. Georg blieb
sieglos. Somit war dem ASV der zweite Tabellenplatz nicht mehr zu
nehmen.
Die
Entscheidung naht heran
Der
28. Spieltag konnte die Frage nach Meister und Vizemeister
beantworten, wobei das Spiel der Elstern beim Tabellenzweiten SC
Concordia zur Klärung dieser Frage beitragen konnte.
Viertausend Besucher, davon etwa die
Hälfte aus Bergedorf, fieberten diesem absoluten Spitzenspiel
entgegen. Pfiffe gab es bei der
Durchsage der Mannschaftsaufstellungen, das Wandsbeker Publikum
konnte dem Ex – Spieler Klaus Vogel nicht verzeihen, daß er seine
Zelte in Bergedorf aufgeschlagen hat. Die Pfiffe hätte sich das
Publikum besser gespart, denn die hatten auf Klaus Vogel eine
stimulierende Wirkung: in der 6. Spielminute überwand er Torhüter
Hofsommer mit einem Kopfball zum 1 : 0 für den ASV. Der schnelle
Ausgleich nur eine Minute später brachte den ASV nicht aus der
Fassung. Am Sieg ließen die Elstern keinen Zweifel aufkommen, denn
das Tor von Sykora aus der 67. Minute markierte den Endstand der
Partie.
Dieser 2 : 1 – Erfolg beim
hartnäckigsten Verfolger war das Meisterstück für den ASV
Bergedorf 85. Nach vierzehn Jahren wurde der Titel wieder an die
Bille geholt.
Die
mitgereisten Fans hatten es mit der Rückfahrt sehr eilig, denn an
den Sander Tannen stand Freibier bereit.
Das
zweite Spitzenspiel an diesem Tag war die Begegnung zwischen Union 03
und Victoria. Vor 1500 Besucher siegte Victoria auf der Rudi Barth –
Anlage an der Waldmannstraße mit 2 : 1 durch ein Tor in der 89.
Minute. Dies gab der Tabelle folgendes Aussehen.
1. ASV 44 : 12
Punkte ( 28 Spiele )
2.
Concordia 38 : 20 Punkte ( 29 Spiele )
3. Victoria 37 : 19 Punkte ( 28 Spiele )
Begradigung
der Tabelle
Sowohl
die Elstern als auch der SC Victoria waren mit einem Spiel im
Rückstand.
Die Elstern als Gast in Schenefeld
bei BW 96 fackelten nicht lange und siegten nach Toren von Muruszach
( 13. ), Danjus ( 22. ) und Vogel (83. )
ohne sich zu verausgaben mit 3 : 0.
Der Platz an der Sonne war den Elstern ohnehin
nicht mehr zu nehmen.
Wesentlich
bedeutungsvoller war das Spiel des SC Victoria gegen die Amateure des
FC St. Pauli. Vor 1800 Besuchern ließ Victoria nicht anbrennen und
behielt mit 4 : 0 die Oberhand. Mit diesem Erfolg überholte Victoria
die Concorden und kletterte auf den zweiten Tabellenplatz mir einem
Zähler Vorsprung auf den SC Concordia.
Standesgemäßer
Saisonausklang
Neuer
Meister gegen designierten Absteiger- das war das Spiel der Elstern
gegen Germania Schnelsen. Die Germanen, mit zehn Punkten
abgeschlagener Tabellenletzter waren kein echter Prüfstein für die
Elstern und wurden mit 5 : 0 abgefertigt.. Der Halbzeitstand von 1 :
0 ( Jaschik, 32. ) wurde im zweiten Spielabschnitt von
Rohrschneider, Muruszach, Sykora und Niels auf 5: 0 aufgestockt.
Damit wurden die Elstern
bei nur zwei Niederlagen in dreißig Spielen überlegener Meister der
Landesliga Hamburg. Die TSG Bergedorf
belegte mit 31 : 29 Punkten einen sehr guten siebten Tabellenplatz.
Da
Victoria im letzten Spiel l über ein 0 : 0 gegen den SC Poppenbüttel
nicht hinauskam und Concordia zur gleichen Zeit in Blankenese mit 3 :
0 siegreich blieb, wurde zur Ermittlung des Vizemeisters ein
Entscheidungsspiel nötig. Dies fand am 7. Mai am Millerntor statt.
3500 Besuchern wurde
ein echter Fußballkrimi geboten.
Victoria war die überlegene Mannschaft und
führte bis zur 87. Minute mit 1 : 0, wobei ein verschossener
Handelfmeter eine höhere Führung verhinderte. So nahm das Unglück
für Victoria seinen Lauf, denn Jochen Buchner, ältester Spieler der
Concorden überwand kurz vor Spielende Lunckshausen im Tor der
Victoria mit dem Treffer zum 1 : 1. Die Mannschaft, die so kurz vor
Spielende den Ausgleich erzielen kann, geht mental gestärkt in die
Verlängerung und hat einen nicht zu unterschätzenden Vorteil
gegenüber dem Gegner .Den wußten sich die Concorden zunutze zu
machen und erzielten in der Verlängerung das Tor zum 2 : 1 Erfolg.
Damit war
Concordia für die Austiegsrunde zur Regionalliga qualifiziert, für
Victoria blieb als „Trostpflaster“ die Teilnahme an der Deutschen
Amateurmeisterschaft.
Nach
einjähriger Abwesenheit kehrte der Traditionsverein Altona 93 in
die Landesliga zurück.. Nachdem es lange nach einem Alleingang des
AFC ausgesehen hatte, trafen am letzten Spieltag die punktgleichen
Mannschaften des Harburger SC und Altona 93 aufeinander. Die Amlage
am Harburger Rabenstein platzte aus allen Nähten – 5000 Besucher
bei einem Punktspiel der zweiten Amateurklasse, wann hat es das je
gegeben ? Der AFC zeigte eine Klassepartie und gewann das
Spitzenspiel mit 3 : 1. Der Jubel war grenzenlos!
Begleitet in die Landesliga wurde der AFC vom
Eidelstedter SV.
Absteigen aus dieser Klasse müssen Wilhelmsburg 09, die HSV –
Amateure und Germania Schnelsen.
Die
Meisterschaft in der Landesliga sollte für die Elstern nur
Zwischenstation auf dem Weg in die Regionalliga,der zweithöchsten
Deutschen Spielklasse sein.
Bei nur zwei Niederlagen
war es nicht vermessen, den Elstern die Favoritenrolle zuzusprechen.
Ein Zuschauerschnitt von über 2500 Besuchern pro Spiel gibt zudem
Auskunft über den Stellenwert des Fußballs in Bergedorf.
Mit der Aufstiegsrunde zur
Regionalliga stand den Elstern ein ganz harter Wettbewerb bevor.
Jedes Spiel hat fast Pokalcharakter, eine Niederlage kann schon das
Ende aller Träume bedeuten. Ein Erfolg kann sich nur einstellen wenn
jeder Spieler 100 % seiner Leistung auf den Platz bringt. Gedanken
wie : es wird schon irgendwie reichen – führen unter Garantie zum
Mißerfolg.
Die Gegner waren nicht von Pappe, im Einzelnen mußten sich die
Elstern mit folgenden Mannschaften auseinandersetzen:
Der
SV Meppen nahm Am Ende
der Saison 1969 / 70 nach einer Dreier – Relegationsrunde den Platz
der Elstern in der Regionalliga ein, mußte aber nach nur einer
Spielzeit als Tabellenletzter die Klasse wieder verlassen. Nun klopft
der SV Meppen erneut an das Tor zur Regionalliga Nord.
Der
Blumenthaler SV hatte
seine beste Zeit in den frühen 50er Jahren und nahm dreimal an der
Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord teil, in den 6er – Gruppen kam der
Bremer Meister allerdings über Rang fünf nie hinaus. Ohne
Punktgewinn nahmen die Bremer 1964 an der Aufstiegsrunde zur
Regionalliga teil.
Der
Schleswig – Holsteiner Vizemeister Schleswiger
SV 06 konnte in der höchsten Schl. –
Holsteinischen Amateurklasse bisher keine dominierende Rolle spielen.
1951 in diese Klasse aufgestiegen mußten sie als Tabellenschlußlicht
diese Klasse 1954 wieder verlassen. Nach dem Wiederaufstieg 1957
wurde 1964 hinter dem VfR Neumünster den zweite Platz belegt, aber
die Schleswiger kamen in der anschließende Aufstiegsrunde über den
letzten Platz in der Spielgruppe nicht hinaus. Als
Vizemeister hinter dem TSV Rendaburg haben sich die Männer von der
Schlei nun erneut für die Aufstiegsrunde qualifiziert.
Start
gegen den ASV Meppen
Die
schnelle Führung des SV Meppen aus der 5. Spielminute konnte den ASV
vor 6000 ( ! ) Zuschauern nicht beeindrucken. Trainer Heinz Werner
hatte als Marschroute bedingungslose Offensive herausgegeben und die
Mannschaft hielt sich daran. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich
warten – ein knallharter Schuß von Tabel fand in der 28. Minute
den Weg in das Meppener Gehäuse. Vier Minuten später war die Partie
dann komplett gedreht denn ein Kopfball von Sykora bracht die
Bergedorfer Mannschaft 2 : 1 in Führung. In der zweiten Halbzeit
machte der ASV in genau diesem Stil weiter. Von Jaschik ( der die
Elstern leider in Richtung Holstein Kiel verlassen wird ), Vogel und
Rohrschneider glänzend in Szene gesetzt wurde eine Vielzahl von
Chancen herausgespielt, darunter auch zwei Lattentreffer von Tabel.
Nachdem er sich auf diese Weise „eingeschossen“ hatte, traf er
zum zweiten Mal ins Meppener Tor zum 3 : 1 Endergebnis.
Der Start in die Aufstiegsrunde war geglückt
und ein Lob des gegnerischen Trainers wirkt immer schwerer als gute
Worte aus den eigenen Reihen: Die Bergedorfer
haben eine sehr, sehr starke Mannschaft! So
der Trainer des SV Meppen, Herbert Michel.
Im anderen Spiel dieser
Gruppe behielt Schleswig 06 mit 2 : 0 über den Blumenthaler SV die
Oberhand.
Rückschlag
in Bremen
Hatte
sich die Mannschaft gegen den SV Neppen ein dickes Lob verdient,
blieb sie gegen den Bremer Meister Blumenthaler SV so ziemlich alles
schuldig. Nur Torhüter Hoffmann sowie Horst Fiedrich und Norbert
Laband erreichten Normalform. Nach fünfzehn Minuten ging der Bremer
Meister in Führung. Die Elstern konnten dem nichts entgegensetzen,
nur ein Lattentreffer von Jaschik aus der 52. Spielminute wurde als
Arbeitsnachweis wahrgenommen. Sicherlich war das frühe Ausscheiden
von Rainer Wysotzki ( er wurde durch Kauker ersetzt ) nach fünfzehn
Minuten eine Schwächung der Mannschaft, aber da der Angriff
insgesamt nicht stattfand, gingen die Elstern zu Recht als Verlierer
vom Platz.
Da der SV Meppen gegen Schleswig 06 mit 1 :
0 siegreich blieb, hatten nun alle Mannschaften in dieser Gruppe 2 :
2 Punkte auf dem Konto.
Sieg
bei einen starken Gegner
Erst
die deutliche Pausenansprache von Trainer Werner brachte den
Umschwung. Der war auch nötig, denn nach einem herrlichen Treffer
aus der 38. Minute lag der ASV mit 0 : 1 zurück. Gesprächspartner
im Pausendialog waren die Mittelfeldakteure, namentlich Peter
Rohrschneider, denen der Trainer deutlich schnelleres Offensivspiel
nahelegte. Heinz Werner fand Gehör!
Kaum auf dem Platz erzielte
Sykora mit einem prächtigen Kopfballtor den Ausgleich. Dieses Tor
war der Auftakt zu einem ganz intensiven Fußballspiel. Härte und
Hektik dominierten auf dem Platz und der Schiedsrichter konnte nur
mit vier gelben Karten Einhalt gebieten – eine davon für Norbert
Laband. Als der Trainer Tabel vom Platz holte und Udo Niels auf das
Feld schickte drehte sich die Partie zugunsten der Bergedorfer
Mannschaft. Die 2 : 1 Führung in der 80. Minute durch Jürgen Sykora
war die Folge. Mit diesem Resultat nahmen die Elstern einen ganz
wichtigen Sieg aus Schleswig mit.
Nach diesem Spiel belegten die Elstern zusammen mit dem SV
Meppen, der gegen den Blumenthaler SV mit 2 : 1 erfolgreich war, mit
jeweils 4 : 2 Punkten die beiden vorderen Plätze in der Gruppe.
Sykora
sorgte für den Sieg
Knapp 5000m Besucher bevölkerten die
Ränge an den Sander Tannen, hohe Temperaturen setzten Spielern und
Zuschauern zu, es stand viel auf dem Spiel.
Mit viel Elan und Tatendrang gingen die Elstern zu Werke
und versuchten früh, dem Gegner, dem Schleswiger SV 06, den Schneid
abzukaufen. Dies gelang schon in der 4. Minute, als Sykora an einem
Eigentor der Gäste beteiligt war – es stand 1 : 0 für den ASV.
Danach schalteten die Bergedorfer einen Gang zurück und es war nur
der guten Verfassung von Torhüter Hoffmann zu verdanken, daß es bei
der 1 : 0 Führung der Elstern blieb. Für die Vorentscheidung sorgte
Sykora mit einem Weitschuß zum 2 : 0. Als Elstern Trainer Heinz
Werner in der 60. Minute wie schon im ersten Spiel gegen Schleswig
Tabel gegen Niels ausgewechselt e kam neuer Schwung in das
Angriffspiel der Elstern. Prompt traf Udo Niels zum 3 : 0 für seine
Mannschaft; damit nicht genug, durch ein gutes Zuspiel fiel dann noch
das vierte Tor für die Begedorfer Mannschaft. Obwohl die Elstern mit
dem 4 : 0 nicht restlos überzeugen konnten, blieben sie verdienter
Sieger
Mit nunmehr 6 : 2 Punkten hatten die Elstern eine ganz
ausgezeichnete Position vor den letzten beiden Spielen, denn der
bislang punktgleiche Rivale, der SV Meppen, zog mit 0 : 2 beim
Bremer Meister den Kürzeren.
Punktverlust
im letzten Heimspiel
Wenn
der Torwart der beste Spieler seiner Mannschaft ist gibt dies erste
Hinweise auf den Spielverlauf – und der war nicht nach dem
Geschmack der Elstern.
Ungewohnte Schwächen im
Mittelfeld mit nur wenigen konstruktive Aktionen in der Offensive, da
konnten sich Tabel, Sikora und Danjus nicht wie gewohnt in Szene
setzen, ein Lattentreffer von Tabel blieb die einzig erwähnenswerte
Aktion. Da auch – wie schon angedeutet- das Mittelfeld mit
Rohrschneider, Vogel und Muruszach hinter den Erwartungen
zurückblieb, gelang der Angriffsreihe diesmal kein Treffer und es
blieb bei einem torlosen Unentschieden.
Ein Ergebnis welches
bei fünftausend Fans, Mannschaft und Trainer zwiespältige Gefühle
hinterließ. Dies umso mehr, als der SV Meppen beim Blumenthaler SV
mit 4 : 2 Sieger blieb.
Der
Absturz
7 : 3 Zähler
standen für die Elstern, 6 : 4 Zähler für den SV Meppen vor dem
letzten Austiegsspiel zu Buche. Dieses letzte Spiel war die Begegnung
des SV Meppen und dem ASV in Meppen.
Den Elstern würde ein Unentschieden
reichen um in die Regionalliga aufzusteigen.
Der
SV Meppen, getragen von der Begeisterung der eigenen Fans und der
Gewißheit, vor eigenem Publikum durch einen Sieg das große Ziel zu
erreichen war psychologisch in einer guten Position.
Die Elstern trafen an diesem Tag vor 10000 (!) Zuschauern auf
einen Gegner, der an diesem Tag nicht zu bremsen war. In der 29.
Minute begann der Untergang, der SV Meppen ging mit 1 : 0 in Führung.
Eine Schwächung erfuhr die Bergedorfer Mannschaft als Werner Jaschik
der Platz verletzt verlassen mußte. Für ihn kam Rainer Wysotzki in
die Mannschaft aber auch er mußte kurz nach der Halbzeitpause
verletzt aus dem Spiel gehen. Damit war die Hintermannschaft
entscheidend geschwächt. In der 60. Minute erhöhte der SV Meppen
auf 2 : 0, in der Schlußphase gelangen dem SV Meppen zwei weitere
Treffer zum Endstand von 4 : 0.
Damit war die Entscheidung gefallen.
Die Mannschaft des SV Meppen war auf den Punkt genau in einer
excellenten Verfassung und gewann das alles entscheidende Spiel
verdient
Glückwunsch
an den SV Meppen !
Entsetzen,
Trauer und Bestürzung in den Reihen der Elstern, am Ende einer
grandiosen Saison standen sie mit leeren Händen da. Aber nicht
gegen den SV Meppen, sondern in den beiden Spielen gegen den
Blumenthaler SV wurde der Aufstieg in die Regionalliga verspielt.
In der
Paralellgruppe widerfuhr dem SC Concordia das gleiche Schicksal. Die
Concorden unterlagen im letzten Spiel dem SC Preußen Hameln 07 mit 1
: 2 und mußten so dem VfB Oldenburg den Vortritt lassen.
Statistik (zum Vergrößern der Grafiken, bitte auf die Tabelle klicken):
Quellennachweis
Die Kurzkommentare zu den Spielen lehnen sich an die
Berichterstattung im HAB an, ebenso die beigefügten Fotos.
Die Abschlußtabelle
stammt aus dem Buch 100
Jahre Fußball in Hamburg.
Weiterhin Dank an Heinz
Weißleder für sehr informative Hintergrundgespräche
Zu den bisher erschienenen Folgen