Nach sechzehn Jahren neigt sich eine
Ära dem Ende entgegen – die Fußballbundesliga wurde aus der Taufe
gehoben und wird die bisherigen vier Oberligen und die Stadtliga
Berlin als höchste deutsche Spielklassen ablösen.
An deren Stelle treten als zweithöchste Spielklassen die
Regionalligen.
Mit einem Abstimmungsergebnis von 103 : 24 wurde auf
dem DFB – Bundestag die Einführung einer einheitlichen obersten
Spielklasse – der Bundesliga -zu Beginn der Saison 1963 / 64
beschlossen. Grundlage für die Eingliederung in die neue Spielklasse
sollten die sportlichen Erfolge der letzten zwölf Jahre und die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine sein.
Die sechzehn
Mannschaften in dieser Spielklasse wurden wie folgt auf die
Regionalverbände verteilt:
jeweils fünf Vereine aus den Verbänden
Süd und West, drei Vereine aus dem Regionalverband Nord, zwei
Vereine aus dem Südwesten und ein Berliner Vertreter. Somit gingen
folgende Vereine in der ersten Bundesligasaison an den Start :
HSV, Werder Bremen, Eintracht Braunschweig, 1. FC Köln, Borussia
Dortmund, Schalke 04, Meidericher SV, SC Preußen Münster, Eintracht
Frankfurt, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg, Karlsruher SC, TSV1860
München, 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken und Hertha BSC
Berlin.
Die Spielzeit 1962 / 63 sollte für die Oberliga Nord die letzte
sein. Gelingt den Elstern in dieser Saison der Klassenerhalt, wären
sie für die Regionalliga Nord, der dann höchsten norddeutschen
Spielklasse qualifiziert.
Die abgelaufene Spielzeit 1961 / 62
verlief für die Elstern ohne Abstiegssorgen, die wirkungsvollen
Verstärkungen zu Beginn der Saisonhatten sich bemerkbar gemacht:
Werner Erb spielte als Spielgestalter eine herausragende Saison und
der neue Torhüter Jürgen Horn war der Hintermannschaft ein sicherer
Rückhalt. Auch zu Beginn der letzten Oberligasaison gab es im
Spieleraufgebot der Elstern – wie in jedem Jahr – Veränderungen.
Manfred Günther kündigte seinen Vertrag und schloss sich der TSG
Ulm 46 an. Die TSG als Vizemeister der damaligen 2. Liga Süd war in
die erste Liga aufgestiegen. Im Spieleraufgebot der Ulmer tauchte der
Name Günther mit achtzehn Einsätzen auf. Wenn man Namensgleichheit
ausschließt, hat er seine Einsätze als Feldspieler abgeleistet,
denn als Torwart stand immerhin ein gewisser Wolfgang Fahrian im
Aufgebot.
Die Hälfte der Elsterntore der vergangenen
Saison erzielte Dieter Meyer. So konnte es nicht verwundern, daß
Spitzenvereine – auch aus Italien – auf ihn aufmerksam wurden.
Den Zuschlag bekam letztendlich der SV Werder Bremen, so schlug
Dieter Meyer seine Zelte an der Weser auf.
Vom FC St. Pauli zog es Hans K n u b b e an die
Sander Tannen mit der Empfehlung von 27 Oberligaeinsätzen. Nach
heutiger Lesart konnte man ihn als offensiven Mittelfeldspieler
ansehen.
Weitere Verstärkungen kamen aus dem Amateurbereich, dies war
zunächst Rolf P l a n e t t a, ein torgefährlicher Mann vom SC
Union 03 Altona.
Vom Tabellenvierten der Verbandsliga /
Hammoniastaffel – SuS Bergedorf, schloß sich Horst H o w i n d
dem ASV an. Ergänzt wurde das Elstern – Aufgebot durch einen
weiteren Spieler aus dem Amateurlager.
Aus der 4. Liga –
Bezirksklasse Staffel Sachsenwald wechselte vom VfL Geesthacht Lothar
K a u k e r, ein schneller Mann für die Sturmreihe an die Sander
Tannen.
Wie in jedem Jahr wurde auch diesmal
die Pause zwischen den Spielzeiten mit Freundschaftsspielen und
Begegnungen zur Komplettierung der Fußballtoto – Wetten
überbrückt. Die Vorbereitungen zur Einführung der Bundesliga sowie
die WM 1962 standen im Fokus der Berichterstattung so daß der
„normale“ Fußball an den Rand gedrängt wurde. In einem der
ersten Totospiele wurde der BC Augsburg mit einer deftigen 8 : 1
Niederlage nach Hause geschickt, Einzelheiten konnten der Presse
nicht entnommen werden.
Dieser Partie folgte am 21.5.62 die Begegnung der Berliner Hertha
gegen den ASV. Die Berliner gingen als 6 : 2 Sieger vom Platz, für
die Elstern waren Dieter Meyer und Manfred Günther erfolgreich.
Im Rückspiel war es erneut Dieter
Meyer, der mit zwei Toren seine Mannschaft in Front bringen konnte,
Wolfgang Altendorff, ein Berliner Fußballurgestein brachte die
Berliner 3 : 2 in Führung, ehe Ernie Jordan den Gleichstand
herbeiführte.
Eine willkommene Abwechslung vom
Fußballalltag erlebten zweitausend neugierige Besucher, als an den
Sander Tannen das deutsche Rugbyendspiel ausgetragen wurde. Es war
für Bergedorf absolutes Neuland, als VIKTORIA LINDEN ( Hannover )
und der SC NEUENHEIM ( Heidelberg ) aufeinander trafen. Die
Hannoveraner Vorstädter sicherten sich durch einen 21 : 3 Erfolg den
Titel und verbreiteten bei ihrer Siegesfeier Volksfeststimmung an den
Sander Tannen.
Eine Standortbestimmung für die
Elstern sollte ein Freundschaftsspiel gegen den SV Werder Bremen
sein. Siebentausend Besucher wollte sich im Weserstadion diese Partie
nicht entgehen lassen. Auch die Neuerwerbung im Bremer Dreß –
Dieter Meyer – weckte das Interesse der Zuschauer.
Willi Soya und Neuerwerbung Meyer sorgten zunächst für ein 2 : 0
für Werder, aber der ASV hielt in Person von Ernie Jordan und
Amateur Schmieder dagegen und konnte ausgleichen. Die erneute Führung
der Bremer ( Jung, kam vom Amateurverein Rot Weiß Braunschweig )
wurde von der Neu – Elster Horst Howind nochmals egalisiert. Der
alte Kämpe Pico Schütz brachte Werder erneut in Führung, doch Gerd
Voß stellte in der 88. Minute den Endstand von 4 : 4 her. Trainer
Werner und die Mannschaft konnten nach diesem Spiel die Erkenntnis
mit nach Hause nehmen, daß die Elstern für die neue Saison gut
aufgestellt sind und keinen Gegner fürchten müssen. Einen
nachhaltigen Eindruck konnte Horst Howind hinterlassen.
Letzter Test
vor der Punkterunde war ein Freundschaftsspiel gegen Tennis Borussia
Berlin. Die Berliner, einige Tage zuvor mit 0 : 5 dem SC Concordia
unterlegen holten die Elstern mit einem 2 : 1 Erfolg auf den Boden
der Tatsachen zurück. Bis zur 87. Minute hatte das 1 : 0 für die
Bergedorfer Mannschaft – von Knubbe erzielt – Bestand, als der
Berliner Torhüter einen Elfmeter abwehren konnte, witterten die
Borussen Morgenluft und drehten das Spiel mit zwei Toren in der
Schlußphase.
Hohe Niederlage beim SV Werder Bremen
Das erste Punktspiel der Saison 1962 / 63 führte
die Elstern in das Bremer Weserstadion zum fälligen Spiel gegen den
SV Werder.
Das Wiedersehen mit dem früheren
Mannschaftskameraden Dieter Meyer hatten sich Trainer, Betreuer und
Mannschaft sicherlich anders vorgestellt, denn mit drei Treffern
hatte er ganz entscheidenden Anteil an der hohen 1 : 7 Niederlage der
Elstern. Die weiteren Bremer Treffer gingen auf das Konto von Willi
Soya, Dieter Thun und Max Lorenz. Bester Spieler in einer total
enttäuschenden Bergedorfer Elf war Jürgen Horn im Tor der
Bergedorfer. Beim Stande von 0 : 6 schoß Rolf Planetta das
Ehrentor.
Enttäuschung an den Sander Tannen
Achttausend Zuschauer gingen nach dem Spie gegen den FC
St. Pauli enttäuscht nach Hause. In einer sehr mäßigen Partie
blieben die Gäste vom Millerntor mit 3 : 1 Toren verdienter Sieger.
Wenn eine Mannschaft zwei
Jahre auf einen Spieler wie Dieter Meyer fixiert ist kann man kaum
erwarten daß nach so kurzer Vorbereitungszeit der Verlust zu
kompensieren ist, auch wenn Neuzugang Horst Howind vielversprechende
Ansätze zeigen konnte. Da auch die Hintermannschaft der Elstern
Lücken offenbarte, stand einem Sieg der Gäste nichts im Wege. Trotz
des Sieges konnte der FC St. Pauli seine Bundesligaambitionen nicht
untermauern. Ernie Jordan war in der 74. Minute Schütze des
Ehrentreffers zum zwischenzeitliche 1 : 2.
Werner Erb der Mann des Tages
Große Freude bei den Elstern und den
mitgereisten Anhängern. In der Schlußphase des Spieles beim VfV
Hildesheim erkämpfte Howind das Leder, spielte Werner Erb an und
dieser versenkte das Leder zum 1 : 0 Siegtreffer in den Hildesheimer
Maschen. Gegenüber dem Spiel gegen St, Pauli wurde die Mannschaft
umgebaut – Jordan in die Läuferreihe, Howind auf Rechtsaußen und
Neuling Kauker auf dem linken Flügel – das war an diesem Tag das
Erfolgsrezept von Trainer Werner. Knubbe, Weißleder und Howind
verdienten sich ein Sonderlob. Für den VfV war es nach achtzehn
Monaten die erste Heimniederlage.
Freude über zweiten Sieg.
Die Routiniers im Dreß der
Elstern – „Hansi“ Knubbe und Werner Erb drückten dem Spiel der
Elstern ihren Stempel auf. Mit mustergültigen Pässen wurden die
„jungen Wilden“ Kauker, Howind und Planetta in günstige
Schußpositionen gebracht und so der VfR Neumünster ständig unter
Druck gesetzt. Der Erfolg stellte sich ein, Knubbe selbst und Ernie
Jordan sorgten für die Tore gegen die an diesem Tag harmlosen
Neumünsteraner. Die einzige Chance der Gäste konnte Jürgen Horn
ohne Probleme meistern. Nach dem Sieg gegen Hildesheim hielt die gute
Form der Elstern an und die viertausend Besucher konnten sich
zufrieden auf den Heimweg machen.
Punktverlust in letzter Minute
Bis fünfzehn Minuten vor dem
Schlußpfiff sah alles nach dem dritten Sieg in Folge für die 85er
aus. Durch ein Lübecker Eigentor und einen Treffer von Jordan
führten die Elstern auf der Lübecker Lohmühle beim VfB mit 2 : 0.
Nur großes Pech stand einer noch höheren Führung im Wege. Torhüter
Horn zog sich eine Verletzung zu und mußte zeitweise durch Werner
Erb ersetzt werden und nach einer Stunde konnte sich Kalle Bochmann
nur noch humpelnd über das Spielfeld bewegen. Nach zwei Eckbällen
gelang den Gastgebern der Ausgleich und ein Punkt blieb somit in
Lübeck. Horn, Emsen und Bochmann waren die herausragenden Akteure
auf Bergedorfer Seite.
Superspiel gegen Hannover 96
Es war eine helle Freude, das Spiel
der Elstern gegen Hannover 96 zu genießen. Fünftausend Besucher
kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Von Werner Erb glänzend in
Szene gesetzt wurden die Gäste zu Statisten degradiert. Den
Torreigen läutete Knubbe kurz vor dem Pausenpfiff ein, nach der
Pause gab es für die Bergedorfer Mannschaft kein Halten mehr. Howind
und Voß mit jeweils zwei Toren spielten die Gäste an die Wand, nur
dem guten Torhüter Meyer im Tor der Gäste war es zu verdanken, daß
die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel.
Der Kommentar
von Trainer Werner traf den Nagel auf den Kopf: So habe ich mir meine
Mannschaft vorgestellt. Wer wollte dem noch etwas hinzufügen!
Der Lohn nach dieser Partie:
Platz sechs mit 7 : 5 Punkten, die Gäste fanden sich mit 2 : 10
Zählern im Tabellenkeller wieder.
Rückschlag im Mariental
Trainer Werner im Krankenhaus, Howind
grippekrank, Platzverweis für Knubbe! Das waren die Randbedingungen
für eine 1 : 2 Niederlage des ASV beim SC Concordia. Praktisch mit
dem Halbzeitpfiff erzielten die Concorden das 1 : 0, welches drei
Minuten nach Wiederbeginn durch Jordan per Foulelfmeter ausgeglichen
wurde. Da Howind – durch Grippe geschwächt – nicht zur Geltung
kam und sowohl Knubbe als auch Planetta keine Wirkung entfalten
konnten, blieb der Sturm der Elstern ein laues Lüftchen. Unter
diesen Umständen war es für die Platzherrn kein Problem, in der 81.
Minute den Führungstreffer im Bergedorfer Tor unterzubringen. Ein
Wortwechsel zwischen Knubbe und dem Schiedsrichter beendete der
Unparteiische in der 88. Minute mit einem Feldverweis für seinen
Gesprächspartner. Beste Bergedorfer Spieler an diesem Tage waren
Ernie Jordan und Kalle Bochmann.
Torloses Unentschieden der besseren Art
Wenn sich 45000 Zuschauer das zur gleichen Zeit
stattfindende Schlagerspiel HSV – Werder Bremen im Volksparkstadion
ansehen, bleiben für andere Spiele im Hamburger Umland nicht mehr
viele Zuschauer übrig. So kamen leider nur 3000 Zuschauer an die
Sander Tannen um das Spiel des ASV gegen den VfB Oldenburg zu
beobachten. Keiner brauchte sein Kommen zu bereuen. Trotz vierfachen
Ersatzes zeigten die Elstern eine ausgezeichnete Leistung, lediglich
der Abschluß ließ zu wünschen übrig. Zusätzliches Pech war, daß
Kalle Bochmann durch eine Verletzung behindert wurde. Nach neunzig
Minuten beendete der sehr gute Schiedsrichter Daniel aus Itzehoe ein
gutes Oberligaspiel, das mit einem leistungsgerechten 0 : 0 endete
Verdiender Sieg des alten Rivalen vor
4000 Zuschauern
Nicht
alle Spiele gegen den alten Rivalen Altona 93 sind den Elstern in
guter Erinnerung geblieben. Da sollte die Partie vom 21.10.62 keine
Ausnahme bilden. Wieder mußten vier Stammspieler ersetzt werden,
diesmal konnte die Mannschaft vor eigenem Publikum nicht überzeugen.
Selten war Altona so überlegen, taktisch und
kämpferisch den Elstern deutlich voraus. Dabei begann es gut für
die Bergedorfer Mannschaft: nach zwei Minuten zirkelte Werner Erb
einen Freistoß am Altonaer Towart Behnke vorbei in die Maschen.
Diese Führung hatte bis zur 30. Minute Bestand, den Ausgleich
stellte der spätere HSV – Bundesligaspieler Heiko Kurth her. Im
Durchgang zwei erhöhte Altona den Druck mit der Folge, daß das
Spiel gedreht wurde, Framheim und erneut Heiko Kurth brachten den AFC
mit 3 : 1 in Front.
Zwar konnte Gerd
Voß noch auf 2 : 3 (72. Minute) verkürzen, aber der Bergedorfer
Schlußspurt konnte von der sattelfesten AFC – Hintermannschaft
abgewehrt werden. Mit einem hochverdienten 3 : 2 Erfolg nahmen die
Altonaer Spieler die Punkte an die Griegstraße mit.
Die
Überschrift des Abendblattes Fast Klassenunterschied gibt die
Kräfteverhältnisse an diesem Tag zutreffend wieder.
Der Neuling war überlegen
Nach fünfjähriger Abwesenheit ( 1957
– 1962 ) kehrte mit Arminia Hannover eine technisch sehr
beschlagene Mannschaft in das Oberhaus zurück.
Die Arminen mußten drei
Stammspieler ersetzen, aber da der erstmals eingesetzte Amateur
Grupe von den Spielgestaltern Ulsaß und Elfert vorbildlich
angespielt wurde, gelangen dem Debütanten in der zweiten Halbzeit
drei Treffer gegen die Elstern. Der Torreigen der Arminen wurde von
Lothar Ulsaß in der 18. Minute eingeläutet. Die Elstern hatten an
diesem Tag keine Siegchance, auch weil die Mannschaft durch eine
Verletzung von Johnny Weißleder zusätzlich geschwächt wurde.
Nach dieser 0 : 4 Niederlage bei dem
starken Neuling rutschten die Elstern auf den 11. Tabellenplatz mit 8
: 12 Punkten vor dem VfB Lübeck und eben Arminia Hannover.
Kieler Störche schlagen Elstern.
Der KSV Holstein aus Kiel zeigte an
den Sander Tannen eine Galavorstellung und spielte in den ersten
dreißig Minuten die Elstern in Grund und Boden.
Zwischen der 19. und 30. Minute mußte Jürgen
Horn viermal hinter sich greifen, ehe Kalle Bochmann auf 1 : 4
verkürzen konnte. Die zweite Halbzeit begann mit dem 1 : 5, der
erneute Anschlußtreffer von Knubbe hatte nur noch statistische
Bedeutung. Viertausend Besucher sahen einen umständlich operierenden
Bergedorfer Angriff, eine aus den Fugen geratene Abwehr passte sich
dem Spielgeschehen an, so daß die Kieler zu Recht zwei Punkte an die
Förde mitnehmen konnten.
Siegreich in Bremerhaven
Fußballerische Leckerbissen wurden den
fünftausend Besuchern auf dem Zollinlandplatz nicht serviert,
stattdessen dominierte in der Bergedorfer Mannschaft die
Zweckmäßigkeit. Steilangriffe aus einer starken Abwehr heraus
waren an diesem Tag das Erfolgsrezept. Lothar Kauker, nach längerer
Zeit wieder in der Mannschaft, war in der 17. und 73. Minute der
Nutznießer dieser Spielanlage und trug sich mit zwei Treffern in die
Torschützenliste ein. Mit einem 2 : 0 Sieg im Gepäck traten die
Elstern gut gelaunt die Heimreise an.
Schon vor dem Spiel Probleme
Elstern
Trainer Heinz Werner war vor
dem Spiel nicht zu beneiden. Horn, Bochmann und Weißleder verletzt,
Werner Erb nach einer Grippe noch nicht fit. Ernie Jordan –
einstiger Mittelstürmer – zum ( guten ) Außenläufer umgeschult
und der Torjäger früherer Jahre ( Aufstieg 1958! ) Karl Heinz
Pörschke fand sich in der Hintermannschaft wieder. Ein neuer Dieter
Meyer war auch nicht in Sicht, das waren die Vorzeichen vor dem Spiel
gegen den HSV. Vor achttausend Besuchern wurde diese Partie an den
Sander Tannen vom Braunschweiger Schiedsrichter Höfel angepfiffen.
Unmittelbar nach dem Anpfiff rückte Günter Emsen ( Rückennummer 8
) in die Abwehr um die Hintermannschaft gegen den Sturm des HSV zu
verstärken. Die so geschwächte Angriffsreihe der Elstern konnte
keine Wirkung entfalten und als schon in der 2. Minute Peter Wulf den
Führungstreffer für die Rothosen im Kasten von Manfred Lüneburg –
war inzwischen wieder Amateur – unterbrachte, war das Spiel fast
schon entschieden. Zwei weitere Tore von Uwe Seeler in der zweiten
Spielhälfte entschieden die Partie zugunsten des HSV.
Die von Formschwankungen und Spielerausfällen
gebeutelten Elstern waren in diesem Spiel kein gleichwertiger Gegner
und mußten den Gästen vom Rothenbaum die Punkte überlassen.
Auch gegen Braunschweig mit
Defensivtaktik
Die Verletztenliste war gegenüber der
Vorwoche kleiner geworden – Johnny Weißleder war in die Mannschaft
zurückgekehrt. Wie schon gegen den HSV trug Emsen die Rückennummer
8 und zog sich sofort in die Hintermannschaft zurück. Der
schneebedeckte Boden stellte beide Mannschaften zunächst vor
Probleme, insbesondere Manfred Lüneburg bekam dies zu spüren: nach
zwei Minuten schätzte er einen Ball falsch ein und schon lag seine
Mannschaft mit 0 : 1 zurück. Dies konnte die Elstern aber nicht
bremsen, sie suchten ihr Heil in der Offensive. Leider ohne Erfolg,
in der 60. Minute erhöhte die Eintracht auf 2 : 0. Da Emsen als
fünfter Stürmer aus dem Verkehr gezogen war, hatten die
Braunschweiger keierlei Probleme, die Elstern in Schach zu halten.
Sekunden vor dem Schlußpfiff gelang den Gastgebern der dritte
Treffer. Mit einem 0 : 3 verließen die Elstern das Stadion an der
Hamburger Straße mit der unbeantworteten Frage, ob mit einer anderen
taktischen Marschroute ein besseres Ergebnis möglich wäre.
Platz dreizehn nach der Hinrunde.
Minustemperaturen und schneebedecktes Spielfeld ermunterten
nur zweitausend Unentwegte zum Besuch der Sander Tannen, um dem
Gastspiel des VfL Osnabrück beizuwohnen.
Die frierenden Besucher
wurden durch eine Klassepartie der Elstern allerdings aufgewärmt und
hatten ihre helle Freude an dem Spiel. Gerd Voß und Werner Erb waren
in den Reihen der Elstern die spielbestimmenden Akteure. Abnehmer für
ihre mustergültigen Pässe waren Horst Howind, Lothar Kauker und
Hansi Knubbe. Die beiden ersten Tore wurden von Erb vorbereitet, Gerd
Voß und Horst Howind brachten die 85er mit 2 : 0 in Führung, den
Endstand von 3 : 0 stellten die Gäste durch ein Eigentor sicher.
Der VfL
Osnabrück konnte an diesem Tag seine Ambitionen Richtung Bundesliga
nicht rechtfertigen.
In den Reihen der Gäste stand mit Udo Lattek der große
Erfolgstrainer späterer Jahre auf dem Platz. Udo Lattek ist vor
einigen Wochen verstorben.
Die Hinrunde beendeten die Elstern mit fünf Siegen,
zwei Unentschieden und acht Niederlagen auf dem dreizehnten
Tabellenplatz.
Umstrittener Elfmeter für Bergedorf 85
Die Rückrunde der letzten
Oberligasaison sah für die Elstern das Gastspiel an der Adolf Jäger
- Kampfbahn vor. Wenn nach dem Spiel aufgebrachte Fanatiker (
Fußballfreunde können es ja wohl nicht gewesen sein! ) auf den
Schiedsrichter warten, muß dieser erheblichen Unmut hervorgerufen
haben.
Doch davon
später.
Im ersten Durchgang überlegenes Spiel des AFC, aber Lattentreffer
gehen nicht in die Spielwertung ein. Nach dem Seitenwechsel das
gleiche Bild, lediglich unterbrochen durch Gerd Voß, der einen
Abpraller nach einen Schuß von Werner Erb zum 1 : 0 für den ASV
über die Linie drückte. Weitere Lattentreffer des AFC gingen dem
Altonaer Ausgleich in der 86. Minute voraus, es stand 1 : 1.
Zwei Minuten vor dem
Ende dann die Schlüsselszene dieses Spiels:
Werner Erb drang in den AFC – Strafraum ein und
und stolperte über das ausgestreckte Bein eines Gegenspielers. Der
Schiedsrichter deutete auf den ominösen Punkt und der gefoulte
Werner Erb verwandelte den Strafstoß zum 2 : 1 für die Elstern.
Sowohl Trainer Werner als auch Erb stimmten mit den Altonaern
Spielern und deren Trainer darin überein, daß dies ein
„Allerweltsfoul“ war, welches man nicht unbedingt abpfeifen
mußte. Die Volksseele kochte, aber der Schiedsrichter konnte das
Stadion unbehelligt durch einen Hinterausgang verlassen
Ein Neuling an der Spitze der
Amateurliga
Der HSV Barmbek – Uhlenhorst,
bekannt als BU, war zu Beginn der Saison nach mehreren Anläufen in
die Amateurliga Hamburg / 2. Liga aufgestiegen. Mit einem 2 : 0 über
den SC Sperber vor 2500 Besuchern sicherte sich BU bei strömenden
Regen die „Herbstmeisterschaft“- auf den weiteren Weg dieser
Mannschaft durfte man gespannt sein.
1 : 1 trotz überlegenen Spiels.
Zwei nicht gegebene Elfmeter für die
Elstern sorgten für Unmut und Proteste unter den Bergedorfer
Zuschauern . Kalle Bochmann, diesmal im Sturm aufgeboten, brachte die
Elstern in der 8. Minute in Führung, aber zwei Minuten vor der Pause
konnten die Arminen aus Hannover ausgleichen. Nach dem Seitenwechsel
hielt die Überlegenheit der Elstern an ohne das sich am Spielstand
von 1 : 1 etwas änderte.
Die Gäste
nahmen vor dreitausendfünfhundert Zuschauer glücklich einen Punkt
mit an die Leine, während das Hamburger Abendblatt dem
Schiedsrichter das Prädikat „Schwächster Mann auf dem Feld“
zuerkannte
Unerwarteter Punktgewinn in Kiel
Vermutlich hatten sich die Kieler Störche – ein
Team mit Bundesligaambitionen – das Spiel gegen die Elstern aus
Bergedorf leichter vorgestellt, aber da hatten die Kieler die
Rechnung ohne den Wirt – sprich : Elstern - gemacht. Taktisches
Geschick und eine solide Abwehr – Emsen wieder leicht zurückgezogen
– waren die Garanten für den Punktgewinn in Kiel. Die Gastgeber
gingen zwar in der 65. Minute in Führung, aber gefährliche Vorstöße
von Knubbe und Howind sorgten für ständige Unruhe im Kieler
Strafraum. Einer dieser Angriffe wurde in der 76. Minute von Howind
erfolgreich abgeschlossen. Ernie Jordan sowie die beiden Ex –
Kieler Jürgen Horn und „Johnny“ Weißleder waren die
herausragenden Akteure in den Reihen der Elstern. Mit diesem 1 : 1
nahmen die Elstern verdient einen Punkt nach Bergedorf mit.
Ein höherer Sieg war möglich
Dreitausend Besucher erlebten
Einbahnstraßenfussball auf schneebedecktem Boden gegen die
Mannschaft vom TuS Bremerhaven 93.
Erb, Sommerfeld, Howind und
Bochmann waren an diesem Tag die herausragenden Spieler auf Seiten
der Bergedorfer. Nach dreißig Minuten hatte Howind mit einem Schuß
aus gut zwanzig Metern in den Torwinkel Erfolg, eine Vielzahl
vergebener Chancen standen einer höheren Führung entgegen.
Das gleiche Bild im zweiten Spielabschnitt und wieder war es
Horst Howind, der eine Flanke – von Werner Erb geschlagen – zum 2
: 0 in die Bremerhavener Maschen setzte.
Als den
Gästen vier Minuten vor dem Ende der Anschlußtreffer zum 1 : 2
gelang, hatten die Elstern und ihre Anhänger noch bange Minuten zu
überstehen, konnten aber den Platz als verdiente Sieger verlassen.
Erwartete Niederlage am Rothenbaum
Die gute Nachricht zuerst: auf dem
schneebedeckten Boden hatte sich keiner verletzt.
Das
zehnte Punktspiel zwischen dem HSV und den Elstern sollte so ausgehen
wie wie alle vorangegangenen Partien, nämlich mit einem Sieg für
den HSV. Die technisch besseren Fußballer des HSV fanden sich auf
dem schwer bespielbaren Geläuf besser als die Elstern zurecht und
konnten ihre Chancen auch in Tore umsetzen. Uwe Seeler (21.), Uwe
Reuter (25). und Peter Wulf (40.) und( 76.) schossen eine auch in
dieser Höhe verdiente 4 : 0 Führung heraus. Keiner der ASV –
Spieler konnte an diesem Tag seine normale Form auf den Platz
bringen.
Mit einem Punktekonto von 18 : 22
Zählern nach zwanzig Spielen belegten die Elstern Platz acht mit
drei Punkten hinter dem FC St. Pauli, aber drei Punkten vor Concordia
und neun Punkten vor dem alten Rivalen Altona 93.
1 : 1 dank guter Nerven
Dieses Prädikat gebührt ganz
eindeutig dem Spielgestalter Werner Erb, der in der 85. Minute einen
Foulelfmeter gegen Eintracht Braunschweig verwandelte.
Eine 5 cm hohe Schneedecke an den Sander Tannen ließ das
Angriffsspiel der Gäste nicht zur Entfaltung kommen, der Ball rollte
nicht, statt dessen blieb er sehr häufig im Schnee stecken. So kam
das 1 : 0 für die Gäste nicht durch eine Kombination, sondern durch
einen 25 m – Freistoß des Braunschweigers Jürgen Moll zustande.
Mit einer verstärkten Abwehr versuchte die Eintracht diese knappe
Führung zu sichern, aber ständige Angriffsbemühungen der
Bergedorfer Mannschaft setzten die Eintracht unter Druck. Als dann
Jordan in der 85. Minute vom späteren Nationalspieler Achim Bäse
gefoult wurde, spielte Werner Erb seine ganze Routine aus und setzte
das Leder in die Maschen des Braunschweiger Tores.
Aus dem Bergedorfer Team ragte kein Spieler heraus, man muß der
Mannschaft insgesamt eine ganz ausgezeichnete Gesamtleistung
bescheinigen.
Die
Braunschweiger Mannschaft kam in Bergedorf nicht komplett an,
Linksaußen Klaus Gerwien wurde nach der Mittagspause in Lüneburg
vergessen, fuhr dann mit einem Taxi nach Bergedorf und erreichte die
Sander Tannen zwei Minuten vor Spielbeginn.
Verdienter Punkt in Oldenburg
Rolf Planetta und Kalle Bochmann
brachten die 85er in der 34. und 38. Minute mit 2 : 0 in Front gegen
einen indisponierten VfB Oldenburg.
Ganz offensichtlich gelang es dem
Oldenburger Trainer in der Halbzeitpause, die Tugenden seiner
Mannschaft wachzurufen, denn wie ausgewechselt kamen die Oldenburger
Spieler aus der Kabine und erzielten innerhalb von acht Minuten den
Ausgleich. Die Hintermannschaft der Elstern behielt in der
Drangperiode der Gastgeber die Übersicht und trotzte allen
Bemühungen der Gastgeber. Sommerfeld, Jordan und Weißleder waren
die besten Spieler der Bergedorfer Mannschaft.
SC Concordia nahm die Punkte mit
Das 1 : 0, erzielt von Rolf Planetta gab
die Überlegenheit der Elstern auch nicht annähernd wieder.
Effektives, schnelles Sturmspiel, aber auch viele ungenutzte
Torgelegenheiten prägten das Spiel der Elstern.
Unheil bahnte
sich in der 48. Minute an, als der SC Concordia einen Handelfmeter
zum 1 : 1 verwandelte. Ein Bruch im Spiel des ASV trat nach einer
Verletzung von Werner Erb ein, in dieser Phase gingen die Gäste mit
2 : 1 in Führung. Nach einer weiteren Verletzung schied Werner Erb
vorübergehend aus und fristete danach ein Statistendasein. In den
letzten Minuten drängten die Bergedorfer mit Macht auf den Ausgleich
und warfen alles nach vorne. Das Elstern – Schicksal nahm dann
seinen Lauf, als ein Steilpaß von einem Concorden erlaufen wurde und
dieser keine Mühe hatte, das Leder im Tor von Jürgen Horn
unterzubringen. Mit diesem 3 : 1 Erfolg nahmen die Concorden die
Punkte mit nach Wandsbek, während die Elstern geschlagen vom Platz
gingen.
Kein Chance gegen Hannover 96
Wer gedacht hatte, dieses Spiel würde
ähnlich wie das Spiel in der Vorrunde ( 5 : 0 für 85 ) verlaufen,
hatte sich gründlich getäuscht, zu überlegen waren die 96er und
hatten bis zur Pause einen 3 : 0 Vorsprung erarbeitet. Bruhn ( 8. und
16. ) sowie Kellermann ( 44. ) waren die Torschützen, kurz vor
Spielende erhöhte Bohnsack auf 4 : 0 für die Hannoveraner. Die
Elstern waren während der gesamten Spielzeit kein gleichwertiger
Gegner und unterlagen auch in dieser Höhe zurecht!
VfB Lübeck verliert unglücklich
Eine schmerzliche Niederlage mußte
der VfB Lübeck an den Sander Tannen hinnehmen. In der 15. Minute
schied der Lübecker Torhüter Alves nach einem Zusammenprall mit
Planetta aus – eine Rißwunde am Ohr wurde im Boberger Krankenhaus
genäht, in der 60. Minute konnte der Torhüter an seinen
Arbeitsplatz zurückehren. Sein Stellvertreter Schülke –
gelernter Mittelstürmer - wurde in der Zwischenzeit von Voß ( 19.
), Planetta ( 47. ), Jordan (49. ) und erneut Planetta( 54. )
bezwungen. Zwei weitere Treffer gegen die nun wieder komplette
Lübecker Elf ( Voß und Pörschke ) stellten das 6 : 0 –
Endergebnis her.
Diese bittere und zu
hohe Niederlage beförderte den VfB in den Tabellenkeller mit einem
Punktestand von 17 : 33 punktgleich mit Altona 93.
Beifall an den Sander Tannen
Sowohl das Spielergebnis als auch die
Qualität des Spiels gegen den VfV Hildesheim begeisterten die 3000
Besucher an den Sander Tannen.
Eine feine Leistung der Elstern, bei denen
Bochmann ( im Sturm immer besser ), Jordan, Planetta und Gerd Voß –
nicht nur wegen seiner beiden Tore( 33. und 49. ) - die
herausragenden Spieler waren.
Eine
Klassepartie, an der auch die Hildesheimer erheblichen Anteil hatten,
ging mit einem 2 : 0 für die Elstern zuende. Diese fanden sich nach
dem Schlußpfiff auf dem achten Tabellenplatz wieder.
Punktgewinn beim Bundesligaaspiranten
Um die eigenen Ansprüche auf einen Platz in
der Bundesliga zu untermauern, hätte es eines Sieges des VfL
Osnabrück über die Gäste aus Bergedorf bedurft.
Doch die Elstern machten den Hausherrn einen
dicken Strich durch die Rechnung, denn in der 21. Minute versetzte
Planetta den Hoffnungen der Osnabrücker einen Dämpfer und schoß
zum 1 : 0 für die 85er ein. Durch eine unglückliche Verletzung von
Kalle Bochmann ( Sturz in eine Grube außerhalb des Spielfeldes )
wurde der Offensivdrang der Bergedorfer Mannschaft gebremst mit der
Folge, daß die Niedersachsen in der 65. Minute durch Bensmann den 1
: 1 Ausgleich erzielten. Zehn aufopferungsvoll kämpfende
Elsternspieler nahmen nach dem Abpfiff verdient einen Punkt mit an
die Bille.
Unnötige Niederlage in Neumünster
In einer Partie, in der es um nichts
mehr ging, führte in der 11. Minute ein Querschläger in der
Elsternabwehr zu einer Tormöglichkeit für den VfR, die zum 1 : 0
für die Platzbesitzer führte. Auch in der Folge blieb der VfR die
tonangebende Mannschaft, den zweiten Spielabschnitt konnte das
Bergedorfer Team jedoch offen gestalten. Alle Bemühungen blieben
erfolglos, so mussten die Elstern eine 0 : 1 Niederlage quittieren.
Friedliche Punkteteilung
So friedlich, wie sich die
beiden Trainer nach Spielschluß voneinander verabschiedeten ( Heinz
Werner und Heinz Hempel vom FC St. Pauli ) verlief an der Hoheluft
auch das Spiel des FC St. Pauli und Bergedorf 85.
Ein ausgeglichenes Spiel, das mit dem 1 : 1 zu Recht auch keinen
Sieger hatte.
Die schnellen, steilen
Bergedorfer Angriffe hatten nach zwanzig Minuten Erfolg, als Rolf
Planetta die Elstern in Führung brachte. Zehn Minuten vor dem Ende
hatten dann die Angriffsbemühungen des FC St. Paul mit dem
Ausgleichstor den verdienten Erfolg.
Jubiläumsspiel von Günther Emsen
In der Spielzeit 1954 / 55 erstmals
im Trikot der Elstern aufgelaufen, absolvierte Günther Emsen 349
Spiele für die Elstern, davon 139 Spiele in der Oberliga und 210
Partien im Amateurbereich.
Günther Emsen, der untadelige Sportsmann mit dem großen
Kämpferherz, sollte im letzten Spiel der Oberliga Nord sein
Jubiläumsspiel austragen.
Den passenden Rahmen lieferten der SV Werder Bremen und
dreitausend Besucher an den Sander Tannen. Es begann gut für die
Elstern, denn nach Treffern von Planetta und Erb stand es nach
achtzehn Minuten 2 : 0 für das Bergedorfer Team. Die Freude war nur
von kurzer Dauer, denn Willi Soya vom SV Werder verkürzte eine
Minute später auf 1 : 2, unmittelbar vor dem Pausenpfiff fiel der
einhundertste Treffer der laufenden Saison für die Gäste von der
Weser, der SV Werder hatte ausgeglichen. In Durchgang zwei ließen
die Kräfte der 85er deutlich nach und so kassierten die Elstern zwei
weitere Gegentreffer.Mit 2 : 4 besiegt verließen die Elstern den
Platz.
In der Endabrechnung belegten die
Elstern mit einem Punktekonto von 26 : 34 bei einem Torverhältnis
von 44 : 57 den elften Tabellenplatz.
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Anlage 1 |
Die Zeit der Erstklassigkeit war für
die Elstern und zwölf andere Mannschaften nun vorbei. Der HSV, SV
Werder Bremen sowie die Braunschweiger Eintracht wurden in die
Bundesliga eingegliedert. Tabellarische Absteiger aus der Oberliga
Nord waren der VfB Lübeck und Altona 93. Beide Mannschaften hatten
die Möglichkeit, sich in einer Relegationsrunde zusammen mit den
Spitzenvereinen der Amateurligen für die neugeschaffene Regionalliga
Nord, der zweithöchsten deutschen Spielklasse, zu qualifizieren.
Hierauf wird in späteren Berichten eingegangen.
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Anlage 2 |
Zum Abschluß dieses Berichtes noch
einige prägnante Eckdaten
Sechzehn Jahre lang war die Oberliga
Nord die Organisationsform des erstklassigen Fußballs in
Norddeutschland. Insgesamt spielten achtundzwanzig Vereine
unterschiedlich lange in der Oberliga.
Die
Mannschaften des HSV, Werder Bremen, FC St. Pauli, VfL Osnabrück und
des KSV Holstein Kiel gehörten dieser Spielklasse ohne
Unterbrechung an.
Die „ewige“ Tabelle der Oberliga wird vom HSV gefolgt vom SV
Werder Bremen und dem FC St. Pauli angeführt.
In dieser Aufstellung belegten die
Elstern nach fünf Spielzeiten bzw. 150 ausgetragenen Spielen Platz
19 In den 150 Spielen
wurden von Trainer Heinz Werner 36 Spieler aufs Feld geschickt.
Mit 140 Einsätzen wurde Günther Emsen zum
„Rekordspieler“ der Elstern gefolgt von Karl – Heinz Pörschke
und Gerd Voß
Spiele der Elstern gegen den HSV
endeten regelmäßig mit Niederlagen, es gelang gegen die Rothosen
kein Punktgewinn. Gern gesehene Gäste in Bergedorf waren die
Mannschaften des VfR Neumünster, Hannover 96, Bremerhaven 93, die
die Mehtzahl der Punkte in Bergedorf zurückließen.
Die meisten Zuschauer lockte der HSV in
Bergedorf an. 25000 Besucher im Billtalstadion in der ersten Saison
der Elstern stellen sicherlich einen Rekord für die Ewigkeit dar, im
Durchschnitt kamen 14000 Besucher zu den Gastspielen des HSV, den FC
St. Pauli wollten durchschnittlich 8000 Zuschauer beobachten. Zu den
75 Heimspielen der Elstern kamen insgesamt 483 990 Besucher, dies
entspricht einem Zuschauerdurchschnitt von 6453. Auf fremden Plätzen
wollten durchschnittlich 6034 Zuschauer die Elstern sehen.
Folgende Anlagen sind diesem Bericht
beigefügt:
Anlage 1 – Ergebnistabelle der Spielzeit 1962 /
1963, entnommen dem Buch Spundflasche mit Flachpaßkorken
Anlage 2 – Spielerkader,
Spieleinsätze, Mannschaftsaufstellungen und Torschützen.
Anlage 3 – Ewige Tabelle der Oberliga Nord, entnommen einer
Publikation der Deutschen Sportclubs für Fußballstatistiken
Anlage 4 – Oberliga Nord – ASV
Bergedorf 85 – 1958/59 bis 1962/63 – Spieleraufgebote und
Einsätze sowie Torschützen. Die Spielernamen der Meistermannschaft
von 1958 sind grau hinterlegt
Anlage 5 – Spielergebnisse ASV Bergedorf 85
Anlage 6 –
Zuschauerzahlen
Die Bilder mit den
Spielszenen entstammen dem Archiv des Hamburger Abendblattes
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Anlage 3 |
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Anlage 4 |
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Anlage 5 |
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Anlage 6 |