Die erste Saison ( 1963 / 64 ) nach der Umstrukturierung des
Erstligafußballs nahm für die Elstern einen unerwartet guten
Ausgang. Tabellenplatz acht mit einem positiven Punktekonto war mehr,
als man erwarten durfte .Die von den Elstern erzielten 65 Treffern
wurden nur von fünf Mannschaften überboten. Der kommenden
Regionalligasaison konnte man mit freudiger Erwartung entgegensehen.
Änderungen
im Spieleraufgebot
Wie
auch in diesem Jahr wechselten einige den Arbeitgeber, dies führte
auch im Spieleraufgebot der Elstern zu Veränderungen.
Günter
Emsen, Akteur mit den meisten Einsätzen, ein
großer Kämpfer mit nimmermüdem Einsatz – 140 Spiele in der
Oberliga sowie 19 Einsätzen in der Regionalliga - hängte die
Fußballstiefel an den berühmten Nagel und wurde Trainer.
Werner
Erb, eine der prägenden Figuren des
Hamburger Fußballs zog es zurück zu seinem Stammverein, dem FC
Altona 93. Auch Peter Haack
zog das Elsterntrikot aus und wechselte zum VfL Osnabrück.
Diesen
Spielerabgängen standen jedoch fünf Neuzugänge gegenüber, von
denen man viel erwarten durfte.
Der Nachbarort Wentorf war Bundeswehrstandort und so zog es
Fußballspieler, die ihren Wehrdienst dort ableisteten, zu den
Elstern. Einer der ersten war Torhüter Dieter
Jürgensen aus dem Jugendbereich der Elstern.
Später, im Range eines Feldwebels, war Dieter Jürgensen
disziplinarischer Vorgesetzter der Neuzugänge Hagen
Kuchenbecker aus der eigenen Jugend und
Günter Lubasch,
Neuzugang vom BSV Westfalia Lütgendortmund. Zwei weitere Neuzugänge,
Hans – Peter Fischer
und Manfred Simanowski
kamen aus dem Amateur – bzw. Jugendbereich. Beide brachten noch
keine Erfahrungen aus dem höherklassigen Amateurfußball mit.
Anders jedoch
Neuzugang Dieter Meyer.
Von 1960 bis 1962 bei den Elstern tätig, gab
er in 58 Oberligaspielen einundvierzig Mal dem gegnerischen Torwart
das Nachsehen . Für die Oberligasaison 1962 / 63 sicherte sich der
SV Werder Bremen die Dienste von Dieter Meyer. Seinem Ruf als
Torjäger wurde er auch an der Weser gerecht, er eroberte am Ende der
Saison die Torjägerkrone mit 36 Treffern noch vor Uwe Seeler, der es
auf 32 Treffer brachte. In der ersten Saison der neu ins Leben
gerufenen Bundesliga konnte er sich in fünfzehn Partien neunmal in
die Torschützenliste eintragen. Mit dem Wechsel von Trainer Georg
Knöpfle zu Willi „Fischken“ Multhaupt endete die
Bundesligakarriere von Dieter Meyer und er kehrte zu den Elstern
zurück.
Mit
drei Spielerabgängen und fünf Neuverpflichtungen waren die Elstern
für die neue Saison gut aufgestellt.
Die
Regionalliga Nord hatte im Vergleich zur Vorsaison ihr Gesicht
verändert.
Die beiden Absteiger BU und der VfL
Oldenburg wurden durch den 1. SC Göttingen 05, einem Verein mit
langer Oberligatradition und den Hamburger Vertreter Rasensport
Harburg ersetzt.
Vizemeister Hannover 96 konnte sich
gemeinsam mit dem VfB Borussia Neunkirchen für die Bundesliga zu
qualifizieren. Mit siebzehn Vereinen startet die Regionalliga in
die neue Saison.
Vorbereitung
auf die Punkterunde
Eine
gute Gelegenheit zur Standortbestimmung sind Freundschaftsspiele vor
dem Start in die neue Saison. Diese Gelegenheit nahmen auch die
Elstern wahr. Zweitausend Besucher auf dem Harburger Rabenstein sahen
das Gastspiel der Elstern beim neuen Klassenkollegen Rasensport
Harburg. Nachdenkliche Gesichter machten die Zuschauer auf dem
Heimweg, denn drei Tore von Micky Neisner sowie ein Treffer von
Heimkehrer Dieter Meyer zeigten dem Neuling deutlich seine Grenzen
auf. Zwei Tore des Harburgers „Moppel“ Pohla gestalteten das
Ergebnis aus Sicht der Platzherrn etwas freundlicher.
Am darauffolgenden
Wochenende, eine Woche vor dem Punktspielstart, stand die erste
Pokalrunde auf NFV – Ebene auf dem Programm. Das Los führte die
langjährigen Weggefährten SC Concordia und den ASV im Wandsbeker
Gehölz zusammen. Auf der Anlage im Marienthal zeigte die Bergedorfer
Mannschaft eine gute Frühform und ließ den Concorden beim 1 : 6
nicht den Hauch einer Chance. Vier Treffer von Dieter Meyer sowie
Tore von Heinz und Neisner zeichneten für den hohen Sieg
verantwortlich.
Die Saison 1964 / 65
konnte beginnen.
Kantersieg
zum Saisonauftakt
Wenn
eine Mannschaft nach neunzig Minuten mit hängenden Köpfen das
Spielfeld verläßt, deutet dies auf einen unerfreulichen Nachmittag
hin. Dies widerfuhr der Mannschaft des VfR Neumünster zum
Saisonauftakt vor 4500 Zuschauern an den Sander Tannen.
Neisner und Planetta sorgten für den 2 : 0 Pausenstand, nach dem
Wechsel stürmten die Elstern munter weiter und erhöhten nach
weiteren zwei Toren von Neisner und einem Treffer von Planetta auf
den Endstand von 5 : 0. Die Gäste waren nicht so schlecht, wie es
das Ergebnis vermuten läßt, aber Spielerabgänge am Ende der
Vorsaison konnten noch nicht kompensiert werden.
Der Lohn für diesen fulminanten Auftritt zum Saisonstart
war die Tabellenführung.
Untergang
in Durchgang zwei
Im
Kieler Holsteinstadion standen die Zeichen nach dem 1 : 0 durch
Dieter Meyer auf Sieg, aber in der 44. Minute ließ sich Micky
Neisner zu einer „leichten Selbstjustiz“ – so das HAB – nach
mehrfachen harten Attacken seines Gegenspielers hinreißen. Micky
Neisner, ein untadeliger Sportsmann wurde von Schiedsrichter
Horstmann des Feldes verwiesen. In der zweiten Halbzeit waren die
Elstern in Unterzahl dem zunehmenden Druck der Kieler nicht mehr
gewachsen und mußten vier Gegentore quittieren. Zehn Minuten vor dem
Abpfiff konnte Gerd Voß das Ergebnis auf 2 : 4 etwas abmildern. Eine
Niederlage, die von einer kompletten Mannschaft vielleicht verhindert
worden wäre.
Sieben
Tore gegen den VfL Wolfsburg
Dreitausend
Zuschauer trauten ihren Augen nicht, als die Gäste aus Wolfsburg
von den Elstern nach allen Regeln der Kunst zerlegt wurden.
Dem VfL
gelang zwar in der 6. Spielminute das 0 : 1, aber bis zum
Seitenwechsel hatten die Bergedorfer Hochgeschwindigkeitsfußballer
einen satten 5 : 1 – Vorsprung herausgeschossen. Das Bergedorfer
Spiel war an diesem Tag wirkungsvoll wie eine Brotschneidemaschine
und hätten sich angesichts eines sicheren Sieges nicht
Leichtsinnsfehler eingeschlichen, wären die Gäste mit einer
zweistelligen Niederlage heimgeschickt worden. So aber gelangen dem
VfL noch Tore zum 2 : 5 und 3 : 6, ehe Heinz Weißleder in der 82.
Minute per Foulelfmeter der 7 : 3 Endstand gelang.
Am Torreigen der Elstern waren
Jörg Urban, zweimal Lothar Kauker, zweimal Dieter Meyer, Gerd Voß
und Heinz Weißleder beteiligt.
Deftiger
Rückschlag in Altona
Mit
großen Hoffnungen auf einen Punktgewinn traten die Elstern die Reise
zum alten Rivalen Altona 93 an. Doch es kam ganz anders. Konnten
Planetta und Knubbe den schnellen 0 : 2 Rückstand bis zur 24.
Spielminute noch ausgleichen, fanden die Elstern in der Folgezeit
keine Mittel, den Sturmlauf des AFC zu stoppen. Mit einem 2 : 4 aus
Sicht der Bergedorfer ging es in die Kabinen. Die Hintermannschaft
des ASV – an diesem Tag nicht auf der Höhe - konnte zwei weitere
AFC – Tore nicht verhindern.
Mit einer deftigen
2 : 6 Schlappe kehrten die Elstern an die Sander Tannen zurück.
Wiedergutmachumg
gegen den SC Victoria
Versöhnung mit den Fans
und Wiedergutmachung war gegen Victoria angesagt. Viertausend
Besucher fanden den Weg an die Sander Tannen um der Einlösung dieses
Versprechens beizuwohnen.
Dies gelang überzeugend,
denn die indisponierte Mannschaft des SCV hatte während der gesamten
neunzig Minuten nur eine Torchance, doch ein schwach geschossener
Foulelfmeter wurde eine sichere Beute von Torwart Jürgen Horn.
Anders der ASV! Heinz ( 37. ) und Meyer ( 40. ) stellten die
Pausenführung sicher, Micky Neisner ( 78. ) setzte mit dem 3 : 0 den
Schlußpunkt unter eine Partie, die mit den Elstern einen verdienten
Sieger hatte
Johnny
Weißleder überzeugte
Mit
betont defensiver Einstellung traten die Elstern bei Arminia
Hannover an. Lothar Kauker wurde früh in die Abwehr zurückgezogen
und bildete mit seinen Kollegen Bochmann, Knubbe und Vierkant unter
Anleitung des überragenden Heinz Weißleder ein unüberwindliches
Bollwerk. Lediglich eine Minute vor dem Pausenpfiff gelang es den
Niedersachsen, den Abwehrriegel zu knacken und die 1: 0 – Führung
der Elstern auszugleichen, denn in der 5. Minute unterlief den
Arminen ein Eigentor. Infolge einer Verletzung mußte Micky Neisner
in der Schlußphase ausscheiden.
Mühevolles
2 : 0
Fußballerische
Leckerbissen wurden den Zuschauern bei Spielen gegen Bremerhaven noch
nie vorgesetzt. Auch in der Partie vom 27.9.64 wurde den dreitausend
Besuchern an den Sander Tannen Feinkost vorenthalten. Starke
Abwehrreihen auf beiden Seiten hielten die gegnerischen Sturmreihen
in Schach sodaß es an Strafraumszenen mangelte. In seinem zweiten
Einsatz im Regionalligateam der Elstern sorgte Hagen Kuchenbecker
schon in der 2. Spielminute für das 1 : 0 der Elstern, der Endstand
von 2 : 0 ging auf das Konto von Rolf Planetta.Siege wie dieser
werden in der Fußballersprache gemeinhin mit dem Prädikat
„Arbeitssieg“ belegt.
Blitzstart
in Osnabrück
Nach
zehn Minuten war alles vorbei. So widerfuhr es den Platzherrn, als
die Mannschaft von Trainer Werner durch Tore von Planetta ( 2. ) und
Meyer ( 10. ) dem heimischen VfL alle Hoffnungen raubte Nie gelang es
dem VfL, die gefährlichen Meyer, Planetta und Neisner im Zaum zu
halten, die wenigen Osnabrücker Torchancen wurden von Jürgen Horn
in überzeugender Manier zunichte gemacht. Mit einem 3 : 0 Erfolg (
Micky Neisner in der 50. Minute ) verabschiedeten sich die Elstern
von der Bremer Brücke und traten in bester Stimmung die Heimreise
an.
Beim
Blick auf die Tabelle kam Freude auf. Platz drei hinter Holstein Kiel
und dem FC St. Pauli mit 11 : 5 Punkten und mit vierundzwanzig Toren
die zweitbeste Sturmreihe. Das war mehr als man erwarten konnte.
In
der zweiten Pokalrunde auf NFV – Ebene unterlagen die Elstern dem
Schleswig – Holsteinischen Amateurvertreter Schleswig 06 mit 1 : 3.
Die 1 : 0 Führung der Amateure konnte durch Dieter Meyer noch
wettgemacht werden, aber der ausgezeichneten Leistung der Amateure
konnten die Elstern nichts gleichwertiges entgegensetzen und gingen
zu Recht als Verlierer vom Platz.
Höherer
Sieg vergeben
Eines
der besten Regionalligaspiele der Elstern endete mit einem 3 : 2
Erfolg über den SV Friedrichsort auf heimischen Gelände. Nach
einer 3 : 0 Führung in der 58. Minute deutete alles auf einen hohen
Sieg der Bergedorfer Mannschaft hin, aber Leichtsinnsfehler verhalfen
den Gästen in den Schlußminuten zu zwei Toren und einer
Ergebniskorrektur auf 2 : 3. Trotz des knappen Ergebnisses ein
hochverdienter Sieg der Bergedorfer. Ein vergebener Elfmeter
verhinderte einen höheren Sieg.
Hoher
Sieg in Oldenburg
Gerd Voß und Dieter Meyer je zweimal sowie
Rolf Planetta hießen die Torschützen zum vollkommen verdienten und
ungefährdeten Sieg über den VfB Oldenburg.
Die schnellen
Flügelstürmer Neisner und Planetta wurden von den
Mittelfeldstrategen Heinz und Knubbe mit präzisen Pässen perfekt in
Szene gesetzt, sodaß die Oldenburger Hintermannschaft immer wieder
vor Probleme gestellt wurde, wie auch durch die fünf Tore deutlich
werden konnte. Beim Stande von 0 : 5 gelang dem VfB der Ehrentreffer.
Herausragende Spieler bei den Elstern waren Jürgen Horn und Heinz
Weißleder.
Hoch
an den Sander Tannen
Diese
Überschrift beschreibt nicht das Wetter in der ersten
Novemberhälfte, sondern gibt Auskunft über die Gemütsverfassung
der Bergedorfer Fußballfreunde
Doch zum Spiel:
Zu Gast war das Tabellenschlußlicht, der
VfB Lübeck. Die Gäste von der Trave zeigten in der ersten Halbzeit
eine couragierte Leistung, die zu keiner Zeit auf den Tabellenstand
hindeutete. Im zweiten Spielabschnitt legten die Elstern ihre im
ersten Durchgang gezeigte Lethargie ab und bewiesen, daß sie zu
Recht in den oberen Tabellenregionen angesiedelt waren. Genaue Pässe
und Steilvorlagen von Lothar Heinz und Gerd Voß fanden in Dieter
Meyer einen dankbaren Abnehmer, der dem Lübecker Torhüter zweimal
das Nachsehen gab. Eine feine Einzelleistung von Dieter Vierkant
führte in der 74. Minute zum 3 : 0 für die Bergedorfer
Mannschaft.Viertausend Besucher sahen eine Klassepartie und gingen
zufrieden nach Hause.
Stolperstein
in Harburg
Konnte
der Klassenneuling Rasensport Harburg in der Vorbereitung noch mit 4
: 2 niedergehalten werden, wurden im Punktspiel die Karten neu
gemischt!
Der Neuling zeigte seinem
Publikum die beste Leistung seit dem Aufstieg und ging schon in der
6. Minute durch „Moppel“ Pohla in Führung. Den
zwischenzeitlichen Ausgleich führte Knubbe durch Elfmeter in der 75.
Minute herbei. Die Rasensportler ließen sich die Butter aber nicht
vom Brot nehmen und erzielten – wiederum war es Pohla - acht
Minuten vor dem Ende die 2 : 1 Führung. Interessant, das Pohla auch
in der Vorbereitung beide Tore gegen die Elstern markierte.
Da Dieter Meyer wie auch Micky
Neisner bei ihren Gegenspielern gut aufgehoben waren, konnte die
Angriffsreihe des ASV nicht wie gewohnt in Erscheinung treten.
Neuling Rasensport konnte seinem Punktekonto zwei Zähler
gutschreiben, während die Elstern mit leeren Händen die Rückfahrt
antreten mußten.
Wechselbad
der Gefühle
Am
Buß-und Bettag, einem Tag, an dem der Begriff Stille hohe Bedeutung
genießt, erlebten dreitausend Besucher beim Lokalderby gegen den
SC Concordia ein Wechselbad der Emotionen.
Bestürzung auf den Rängen als Jörg Urban schon in der 2. Minute
ein Eigentor zum 1 : 0 für Concordia unterlief, doch die Freude der
Concorden war nur von kurzer Dauer, denn in der 8. Minute führte ein
Mißverständnis in der Abwehr der Gäste zum 1 : 1 Ausgleich –
wiederum ein Eigentor.
Damit nicht genug. Nach zwanzig Minuten mußte Jürgen
Horn einen strammen Schuß des Concorden Horst Engel aus den Netz
holen – die Gäste hatten mit 2 : 1 die Nase vorn. Die Dramatik war
steigerungsfähig, denn nur sechzig Sekunden später beruhigte Micky
Neiner mit dem Ausgleichstreffer zum 2 : 2 die Gemüter.
Nach
weiteren zwei Minuten war es Planetta, der mit einem blitzsauberen
Tor seine Mannschaft auf die Erfolgsspur zurückbrachte. In den
nachfolgenden zehn Minuten hatte der Pulsschlag der Zuschauer
Gelegenheit, sich zu normalisieren, dann mißlang Jürgen Horn ein
Abwehrversuch und schon lag das Leder im Tor der Elstern – es stand
3 : 3. Mit diesem Spielstand schickte der Schiedsrichter die Spieler
in die Kabinen. Kurz nach dem Seitenwechsel wurde Torwart Horn durch
eine heftige Attacke eines Concorden schwer verletzt und mußte für
zehn Minuten den Platz verlassen, dennoch gelang zehn Elstern durch
Micky Neisner in der 54. Minute die Führung zum 4 : 3. Als der
Concorde Horst Engel nach einem Zusammenprall mit Weißleder
ebenfalls verletzt wurde, waren die verbliebenen Concorden dem Druck
der Bergedorfer Mannschaft nicht mehr gewachsen und mußte in der 75.
Minute durch Dieter Meyer den fünften Treffer hinnehmen. Die
Bergedorfer Mannschaft ging nach dem Schlußpfiff als Sieger vom
Platz während die Concorden mit fünf Gegentoren im Gepäck die
Heimfahrt antreten mußten.
Spitzenspiel
beim FC St. Pauli
Eine
für Bergedorf 85 bisher nicht erlebte Tabellensituation vor dem
Spiel beim FC St. Pauli.
Hinter Tabellenführer Holstein Kiel ( 25 : 3
Punkte ) und dem Gastgeber St. Pauli ( 22 : 4 Punkte ) rangierten die
Bergedorfer mit 19 : 7 Zählern auf dem dritten Tabellenplatz. Bei
einem Heimsieg hätte St. Pauli die Elstern um fünf Punkte hinter
sich gelassen, im umgekehrten Fall wäre die Tabellenspitze noch
enger zusammengerückt. Fußball – Hamburg konnte sich also auf
ein echtes Sptzenspiel – konkurrenzlos an einem Sonnabend –
freuen. Neuntausend Besucher säumten das Spielfeld am
Heiligengeistfeld, um den Ansturm der Elstern auf die oberen
Tabellenregionen zu beobachten.
Nach Vorarbeit
von Meyer und Planetta überwand Hagen Kuchenbecker in der 9. Minute
St. Pauli – Torwart Thoms zum 0 : 1. Dieses Tor gab den Elstern
Sicherheit. Immer wieder sorgten die schnellen Bergedorfer Stürmer
für brenzlige Situationen im Strafraum der Platzherrn, doch kurz vor
dem Gang in die Kabinen gelang St. Pauli der Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel dominierte zunächst die
Heimmannschaft, konnte aber die sattelfeste Elstern – Abwehr nicht
in Verlegenheit bringen.
Dann kam es, wie es kommen mußte: wenn eine Mannschaft voll auf
Offensive spielt, schafft sie Räume für Konter und gefährliche
Spielsituationen im eigenem Strafraum. So geschehen in der 81.
Minute. Dieter Meyer, von Knubbe präzise angespielt, überlief
seinen Gegenspieler und schob nach einem 40m – Sprint das Leder am
St. Pauli – Torwart vorbei zum 2 : 1 - Endstand ins Netz.
Einsatzfreude, Leidenschaft, Spielwitz und Siegeswille
der gesanten Mannschaft war Grundlage dieses verdienten Erfolges, der
die Elstern bis auf einen Punkt an den FC St. Pauli heranrücken
ließ.
Wann hat man je besseren Fußball in Bergedorf gesehen ?
Arbeitssieg
gegen Göttingen 05
Es
ist keine Übertreibung, den SC Göttingen 05 als einen der
norddeutschen Traditionsvereine zu bezeichnen. Von 1948 bis 1958
gehörte die Mannschaft aus der Universitätsstadt der Oberliga Nord
an, 1964 gelang die Rückkehr in die höchste norddeutsche
Spielklasse, die Regionalliga Nord.
Dreitausend Unentwegte fanden Anfang Dezember
64 den Weg an die Sander Tannen, um dem Kräftemessen der beiden
Teams beizuwohnen.
Ein
guter Start der Elstern führte zur schnellen 1 : 0 Vorsprung durch
Rolf Planetta in der dritten Minute, weitere gute Möglichkeiten
konnten nicht verwertet werden.
Die Göttinger präsentierten sich als
starke Mannschaft mit hoher Spielkultur und hätte Weißleder als
ruhender Pol in der Abwehr nicht einen sehr guten Tag gehabt, wäre
Horn im Tor der Elstern in ernsthafte Bedrängnis geraten. So aber
blieb es bei dem knappen 1 : 0 für die Elstern, die mit diesem
Ergebnis auf dem 3. Tabellenplatz verweilen konnten.
Letzte
Spiel der Hinrunde
Mit
dem Gastspiel beim VfV Hildesheim sollten die Elstern die Hinrunde
abschließen. Die Spielanlage der Bergedorfer Mannschaft deutete auf
eine defensive Ausrichtung hin, denn Kauker wurde früh in die Abwehr
zurückgezogen. Da sich Dieter Meyer nicht wie gewohnt durchsetzen
konnte, ging von der Bergedorfer Angriffsreihe nicht die gewohnte
Gefahr aus. Lediglich Neisner machte sich als ständiger
Unruhestifter im Hildesheimer Strafraum bemerkbar. Somit standen
die besten Bergedorfer Spieler in der Hintermannschaft. Verdienter
Lohn für diese couragierte Leistung war ein Zähler für das
Punktekonto.
Eingefleischte
Elsternfans haben gut daran getan, die Tabelle einzurahmen und im
Wohnzimmer aufzuhängen - die Elstern auf dem zweiten
Tabellenplatz!!!
Während der ASV aus Hildesheim einen Punkt
mitnehmen konnte, unterlag zeitgleich der FC St. Pauli im eigenem
Stadion dem SV Arminia Hannover mit 1 : 2, damit lag der ASV mit
einem Punkt Vorsprung vor dem FC St. Pauli. Für die Zuschauer war es
eine helle Freude, den 85ern zuzusehen, die zweitstärkste Sturmreihe
der Liga ( fast drei Tore pro Spiel ) schickte so renommierte
Mannschafte wie z.B. Neumünster, Wolfsburg, Oldenburg, Concordia
mit hohen Niederlagen nach Hause, an den heimischen Sander Tannen
wurde kein einziger Punkt abgegeben. Der positive Eindruck vom
bisherigen Saisonverlauf wird durch eine ausgeglichene Auswärtsbilanz
abgerundet. Auf den weiteren Weg der Mannschaft von Trainer Heinz
Werner durfte man gespannt sein.
Erste
Heimniederlage
Wenige
Tage vor dem Weihnachtsfest empfingen die Elstern zum Start in die
Rückrunde den VfL Osnabrück. 4500 Zuschauer zollten der Bergedorfer
Mannschaft Respekt und Anerkennung für die bisher gezeigten
Leistungen in der Hinrunde.
Der VfL, ein alter Bekannter, zeigte sich als
versierte Mannschaft, die auf dem glatten, winterlichen Untergrund
ihre technischen Qualitäten voll zur Geltung bringen konnte.
Schwächen in der Bergedorfer Abwehr ( Kalle Bochmann fehlte ) wurden
vom VfL ausgenutzt und da auch Jürgen Horn nicht seinen allerbesten
Tag erwischt hatte, mußten die Elstern Federn lassen.
Dem kurz vor dem
Pausenpfiff erzielten Osnabrücker Führungstreffer setzte Horst
Howind unmittelbar nach Wiederanpfiff den Ausgleichstreffer zum 1 : 1
entgegen, doch zehn Minuten später ging der VfL erneut in Führung.
Aufgeben war zum Rückrundenstart nicht Sache der Bergedorfer
Mannschaft, der Erfolg blieb nicht aus – Gerd Voß überwand der
Osnabrücker Schlußmann in der 72. Minute zum 2 : 2. Das Drängen
des VfL auf den Siegtreffer blieb nicht ohne Erfolg, in der 87.
Minute schlug es bei Jürgen Horn zum dritten Mal ein. Der VfL
stellte die bessere Mannschaft und entführte die Punkte aus den
Sander Tannen, für Bergedorf 85 war es die erste Heimniederlage der
Saison.
Fußball
trifft Grobmotorik
Zehn
Bergedorfer Spieler verließen mit hängenden Köpfen den
Bremerhavener Zollinlandplatz. Nur zehn, denn Dieter Meyer saß seit
den 60. Minute mit gebrochenem Knöchel in der Kabine.
Was war geschehen ?
In der 42. Minute foulte Verteidiger Rolf Cordes Dieter Meyer so schwer, daß dieser mit
einem Knöchelbruch später ausscheiden mußte. Eine Minute zuvor
brachte Horst Bertl die 93er mit 1 : 0 in Führung, derselbe Spieler
erzielte unmittelbar nach dem Ausscheiden von Meyer das 2 : 0 für
seine Farben. Dermaßen geschockt, war die Moral der Bergedorfer
Mannschaft gebrochen und sie konnte den Bremerhavenern keinen
wirkungsvollen Widerstand entgegensetzen.
Eine ganz bittere
Niederlage, aber schwerer als der Punktverlust wog die Verletzung von
Dieter Meyer; seine Mannschaft sollte ihn lange vermissen.
Start
ins neue Jahr mißlungen.
Das erste Spiel des Jahres 1965 führte die Elstern auf
die Hoheluft zum SC Victoria. Die Bergedorfer Mannschaft trat ohne
Dieter Meyer, Lothar Kauker und Micky Neisner an. Diese
“Reststurmformation“ konnte den SC Victoria nicht entscheidend
unter Druck setzen, trotz vieler guter Möglichkeiten fand das Leder
nicht den Weg ins Victoria – Gehäuse. Ein anderes Bild in der
zweiten Halbzeit – Angriff auf Angriff auf das Tor der Elstern,
hätten Weißleder, Horn& Co. nicht einen sehr guten Tag
erwischt, die Elstern wären ins Hintertreffen geraten. In der
Drangperiode des SCV gelang Hans – Peter Fischer in seinem zweiten
Regionalligaeinsatz in der 63. Minute das 1 : 0 für den ASV. Dem
Tatendrang des SCV tat dieser Treffer keinen Abbruch, es war nur eine
Frage der Zeit, wann der SC Victoria ausgleichen würde. Dies geschah
in der 78. Spielminute. Als Klaus Beyer ( SC Victoria ) vier Minuten
vor dem Ende der Partie in den Bergedorfer Strafraum rollte,
entschied Schiedsrichter Picker auf Strafstoß für den SCV -
anschließend hieß es 2 : 1 für den SC Victoria.
Die bessere Mannschaft war der SC Victoria, aber auf
so eine Art ein Spiel zu verlieren hatten die Elstern nicht verdient.
Arminia
Hannover war die bessere Mannschaft
Spielwitz und
Ballbeherrschung zeigten die Gäste von der Leine DEN 6000 Besuchern
an den Sander Tannen. Unheil deutete sich an, als Knubbe in der 22.
Minute ein Handspiel im eigenem Strafraum unterlief. Der fällige
Strafstoß führte zum 1 : 0 für die Gäste aus Hannover. Trotz
vieler guter Möglichkeiten in der Folgezeit gelang dem ASV kein
Torerfolg. Im zweiten Durchgang gewannen die Arminen Oberhand über
die Elstern, ein Doppelschlag in der 58. und 59. Minute brachte die
Entscheidung.
Die Arminen brachten
dieses Resultat problemlos über die Zeit und nahmen die Punkte aus
Bergedorf mit nach Hause.
Sieg
gegen den alten Rivalen
Kraftlosigkeit attestierte Trainer Kurt“Jockel“ Krause seiner
Mannschaft, dem FC Altona 93. Im ersten Spielabschnitt war davon
nichts zu spüren und der AFC gewann leichtes Übergewicht ohne das
Elsterntor ernsthaft zu gefährden. Im zweiten Durchgang setzte der
ASV die Akzente. Ein Zuspiel von Planetta nahm Gerd Voß in der 54.
Minute per Kopf auf und überwand AFC – Schlußmann Schonscheck.
Dieter Meyer wurde im Angriff schmerzlich vermißt, so blieb es trotz
weiterer Gelegenheiten beim verdienten 1 : 0 Erfolg der Bergedorfer.
Der zufriedene Trainer Heinz Werner meinte nach Spielende “ Diesen
Erfolg haben wir uns wohl verdient“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Der
Neuling nahm Revanche
Hatten
sich die Göttinger schon in der Hinrunde an den Sander Tannen beim 0
: 1 als spielstarke und technisch gute Mannschaft präsentiert, so
konnten sie diesen Eindruck im heimischen Maschpark überzeugend
bestätigen. Schon in der ersten Halbzeit mußte 85 – Schlußmann
Horn dreimal hinter sich greifen. Die Elsternabwehr fand gegen die
schnellen Außenstürmer der 05er kein wirksames Gegenmittel und so
nahm das Unheil seinen Lauf. Dies fand in der 46. Minute seine
Fortsetzung, denn die Göttinger erhöhten auf 4 : 0. Mit diesem
Resultat ließen es die Platzherrn bewenden.Für die Göttinger eine
erfolgreiche Revanche, für die Elstern eine klare Niederlage.
Rutschpartie
gegen die Kieler Störche
Mitte
Februar, schneebedecktes Spielfeld, 4500 Zuschauer und die Kieler
Störche zu Gast an der Sander Tannen. Diese erwiesen sich auf dem
glatten Untergrund als standfest und spielten den besseren Fußball,
der sich am Ende in einem 3 : 0 Erfolg niederschlug.
Als nach 60 Sekunden Gerd Voß einen Ball
an den Kieler Innenpfosten setzte, keimten Hoffnungen auf ein gutes
Ende für die Elstern auf. Doch nur eine Minute später setzte der
Kieler Saborowski mit senem 1 : 0 für die Kieler diesen Überlegungen
ein schnelles Ende. Der Offensivdrang der Kieler hielt an, mit
schnellen Angriffen aus einer sicheren Abwehr heraus belagerten die
Männer von der Förde das Tor ihres früheren Vereinskollegen
Jürgen Horn. Als der beste Bergedorfer Spieler – Heinz Weißleder
– einen Elfmeter verwirkte, war es um die Elstern geschehen – es
fiel das 2 : 0. In der 76. Minute dann die endgültige Entscheidung,
völlig freistehend erhöhte wiederum Saborowski auf 3 : 0 für den
KSV Holstein Kiel. Die Störche besiegten die Elstern mit 3 : 0 und
die Zuschauer gingen betrübt nach Hause.
Der
Spieß wurde umgedreht
In
der Hinrunde wurde die Mannschaft des VfL Wolfsburg mit einer 7 : 3
Klatsche nach allen Regeln der Kunst deklassiert. Dieses Ergebnis war
für den VfL willkommener Anlaß, sich vor heimischer Kulisse zu
rehabilitieren. Kaum auf dem Platz begannen die Wolfsburger, ihr
Vorhaben in die Tat umzusetzen.
In der 6. Minute schlug es zum
ersten Mal im Kasten von Horn ein – der konnte einen Ball nicht
festhalten, der Nachschuß traf zum 1 : 0. Für die nächsten drei
Treffer zeichnete der Wolfsburgen Mittelstürmer Kemmer – der
Johnny Weißleder erhebliches Kopfzerbrechen bereitete –
verantwortlich. Ein von Knubbe zwischenzeitlich verwandelter
Foulelfmeter ergab eine kurzzeitige Korrektur. Das 5 : 1 besorgte der
Wolfsburger Jura, Gerd Voß verkürzte dann nochmals auf 5 : 2 ehe
der VfL in der Schlußminute mit dem sechsten Treffer den Endstand
von 6 : 2 fixierte. Große Lücken in der Abwehr und umständliches
Sturmspiel ließen die Bergedorfer Mannschaft zu keiner Zeit ins
Spielkommen, nur Voß und Knubbe erreichten Normalform.
Bis
zum Ende der Hinrunde waren die Elstern auf dem besten Wege, sich in
der Regionalliga als Spitzenteam zu etablieren. Ein gravierender
Einschnitt war die schwere Verletzung von Dieter Meyer am 18.
Spieltag. Als wenn eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen würde,
die Mannschaft wirkte teilweise wie paralysiert und war im Vergleich
zur Hinrunde nicht wiederzuerkennen. 2 : 14 Punkte in der bisherigen
Rückrunde entsprachen nicht dem bisher gezeigten Leistungsvermögen.
Tabellenplatz sechs ist immer noch eine ausgezeichnete Position, aber
fraglich ob dieser Platz noch gehalten werden könnte.
Spiel
der verpassten Chancen
Ohne
den immer noch verletzten Torjäger Dieter Meyer sind die Elstern nur
noch die Hälfte wert. Howind, Kuchenbecker und Kauker verpaßten
gegen den VfV Hildesheim auf eigenem Geläuf die besten Torchancen.
Dafür mußten sie mit ansehen, wie der krisengeschüttelte VfV in
der 27, Minute den Führungstreffer erzielte – das Resultat
planvoller und weiträumiger Angriffe. Dem konnten die Elstern nichts
entgegensetzen. Es kam noch schlimmer, die Gäste aus der
Bischofsstadt erhöhten in der 76. Minute auf 2 : 0. Die Zeit nach
Howinds 1 : 2 Anschlußtor war zu knapp, um wenigstens noch einen
Punkt in Bergedorf zu behalten.
Unglückliche
Heimniederlage
Die
Niederlagenserie der letzten Wochen hat bei den Elstern Spuren
hinterlassen.
Nur so ist zu erklären, daß sich Jürgen
Horn beim Spiel gegen den FC St. Pauli in der 78. Minute zu einem
Revanchefoul hinreißen ließ. Der fällige Elfmeter führte zum 1 :
0 für den FC. Es gibt Schiedsrichter die für solche Vergehen auch
einen Platzverweis aussprechen. Die Elstern waren die bessere
Mannschaft, aber es nützt nichts, wenn die besten Gelegenheiten
nicht in Tore umgesetzt werden.
Dieter
Meyer wurde schmerzlich vermißt und so mußte sich die bessere
Mannschaft erneut geschlagen geben.
Keine
Punkte bei Concordia
Das
alte Lied im Marienthal beim SC Concordia – ohne Vollstrecker keine
Tore.
Ein Lattentreffer von Howind ließ die Zuschauer
aufhorchen, aber diese Aktion blieb das einzige Lebenszeichen der
Elstern, weitere gute Möglichkeiten blieben ungenutzt.
Torlos ging es in die
Kabinen.
Nach Wiederanpfiff machten
die Concorden in der 48. Minute auf sich aufmerksam – Bayerl schoß
das 1 : 0 für seine Mannschaft. Ein von Knubbe verwandelter
Strafstoß hielt die Elstern im Spiel, aber ein Doppelschlag der
Platzherrn in der 60. und 68. Minute machte alle Bergedorfer
Hoffnungen zunichte, zu allem Übel wurde die Mannschaft durch eine
schwere Leistenverletzung von Hagen Kuchenbecker geschwächt. Bei den
Elstern waren Horn, Knubbe sowie Lubasch und Neisner die
herausragenden Spieler.
Endlich
wieder ein Sieg
Seit dem 24.1.65 ( 1 : 0 gegen Altona )
hatte es bei 4 : 19 Toren nur Niederlagen gegeben, eine Bilanz, die
auf das Gemüt schlagen kann.
Gegen die Rasensportler aus Harburg konnte erstmals
seit seiner Verletzung Dieter Meyer wieder mitwirken. Im Sturm lief
es wesentlich besser als in den Vorwochen, obwohl sich Meyer noch
merklich zurückhielt.
Vor 2500 Zuschauern stellte 85 die bessere Mannschaft und
setzte die Möglichkeiten auch in Tore um. Es begann in der 5. Minute
- Knubbe setzte einen Strafstoß in die Harburger Maschen. Micky
Neisner nahm sich daran ein Beispiel und erhöhte in der 32. Minute
auf 2 : 0. Für das 1 : 2 aus Harburger Sicht zeichnete „Moppel“
Pohla in der 57. Minute durch einen verwandelten Elfmeter
verantwortlich.
Standesgemäß meldete sich Dieter Meyer kurz vor dem
Spielende mit dem Tor zum 3 : 1 zurück.
Für die Gäste aus Harburg hatte diese Niederlage
schwerwiegende Folgen: sie konnten dem Abstieg ins Amateurlager nicht
mehr entgehen.
Unglückliche
Niederlage auf der Lübecker Lohmühle
Micky Neisners
schneller Führungstreffer in der 3. Minute weckte bei den Elstern
und den mitgereiste Fans Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Leider
vergeblich, denn an diesem Tag wandte sich die Glücksgöttin Fortuna
von den Elstern ab. Hochkarätige Chancen konnten nicht verwertet
werden ( Voß aus fünf Metern frei vor dem Tor, Verteidiger retten
auf der Torlinie ). Der VfB machte es besser, Halbstürmer Schülke
erzielte in der 28. Minute den Ausgleich. Zu allem Überfluß wurde
Dieter Meyer erneut am Knöchel verletzt und konnte am weiteren
Spielgeschehen nur noch als Statist teilnehmen. Im zweien Durchgang
witterten die Lübecker Morgenluft und gingen Dank ihrer nicht
erlahmenden Kampfkraft eine Viertelstunde vor dem Abpfiff mit 2 : 1
Toren in Führung.
Dieser Spielstandbehielt bis zum Abpfiff Gültigkeit.
Die Elstern
waren den Lübeckern spielerisch gleichwertig, mußten sich aber den
kampfkräftigeren Lübeckern geschlagen geben. Der VfB machte mit
diesem Sieg einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt.
Der
VfR Neumünster war einfach stärker
Der heimische VfR konnte nur im Falle eines Sieges weiter auf
den Klassenerhalt hoffen, entsprechend engagiert gingen die
Platzherrn zu Werke. Die Bemühungen wurden mit einem glatten 3 : 0
Erfolg belohnt.
In der 30. – 80. und 89. Minute konnten die
Neumünsteraner Elsterntorwart Dieter Jürgensen überwinden. Die
Bergedorfer Mannschaft, diesmal ohne Vierkant ( berufliche
Fortbildung ) und den verletzten Dieter Meyer hatte in der
Läuferreihe Heinz – Weißleder – Knubbe den besten
Mannschaftsteil, dies reichte aber nicht, dem VfR Paroli bieten zu
können.
Schwache
Elstern unterliegen in Oldenburg
Die
Heimmannschaft, der VfB Oldenburg zeigte sich in ausgezeichneter
Verfassung und ließ die Bergedorfer Mannschaft nicht zur Entfaltung
kommen. Kein Wunder, daß es nach vierunddreißig Minuten 3 : 0 für
den VfB stand. Nach dem 1 : 3 ( Heinz Weißleder ) glaubten einige
Optimisten noch an eine Wende, doch diese wurden durch das 4 : 1 für
den VfB eines Besseren belehrt. Eine Ergebnisverbesserung gelang
Horst Howind nit dem Tor zum 2 : 4. Erstmals im Tor der Elstern
stand Amateur Björn Arbo – man hätte ihm einen besseren Einstand
gewünscht.
Saisonausklang
mit doppeltem Punktgewinn
Der SV
Friedrichsort – vor dem Abstieg gerettet – empfing am letzten
Spieltag der Saison 1965 / 65 die Mannschaft von Bergedorf 85.
Die
Friedrichsorter, vom bisherigen Verlauf der Saison gezeichnet, ließen
Elan und Kampfgeist vermissen und unterlagen verdient mit 0 : 2,
wobei sich Dieter Meyer und Hans Knubbe als Torschützen
auszeichneten.
Ein verdienter Sieg der Bergedorfer Mannschaft, die nicht nur die
beiden Punkte aus dem hohen Norden mitnehmen konnte, sondern auch für
einen versöhnlichen Saisonausklang sorgte.
Rückblick
auf die abgelaufene Saison
Selten
haben die Elsten ihren Anhängern ein solches Wechselbad der Gefühle
bereitet. Eine Vorrunde, die Fußball – Hamburg in Erstaunen
versetzte, alle Favoriten wurden besiegt, die Sander Tannen waren
eine uneinnehmbare Festung geworden, eine ausgeglichene
Auswärtsbilanz rundete den hervorragenden Eindruck ab.
Der Bruch kam am 18. Spieltag, Dieter Meyer wurde schwer verletzt
und fehlte der Mannschaft in neun Spielen. Ein gravierender
Einschnitt, in der Rückrunde konnten nur noch drei Spiele gewonnen
werden. Es ist unergiebig darüber nachzudenken, welchen
Tabellenplatz die Elstern hätten belegen können, wäre Meyer nicht
verletzt worden. Die Leistungen der Hinrunde haben deutlich gezeigt,
wessen die Mannschaft fähig sein kann, dies könnte ein gutes
Fundament werden für den weiteren Aufbau einer
regionalligatauglichen Mannschaft.
Kreuztabelle 1964/65 |
Spannung
im Abstiegskampf
Die
Saison 1964 / 65 der Fußballregionalliga Nord beendeten die Elstern
mit einem Punkteverhältnis von 30 : 34 auf dem achten Tabellenplatz.
Mit 52 : 12 Punkten wurde Holstein Kiel
unangefochten Meister mit
zehn Punkten Vorsprung vor dem FC St. Pauli. Beide Vereine vertreten
den Norden in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Während der Neuling
Rasensport Harburg sich früh auf dem letzten Tabellenplatz
festsetzte und als Absteiger feststand, entbrannte um den zweiten
Absteiger ein heftiges Duell.
Noch am vorletzten Spieltag sah es so aus, als müßte der
VfV Hildesheim in den sauren Apfel beißen, aber am letzten Spieltag
gewann der VfV bei Vizemeister FC St. Pauli mit 3 : 1.
Dieses Ergebnis setzte den VfR
Neumünster unter Zugzwang, denn der VfV hatte das bessere
Torverhältnis.
Am allerletzten
Spieltag, dem 17.5.65 mußte der VfR beim SC Concordia antreten.
Der VfV hatte bereits eine Woche zuvor ( 10.5.65 ) die Runde mit
26 : 38 Punkten abgeschlossen.
Bei einem Unentschieden beim SCC wäre der VfR mit 27
Zählern gerettet gewesen, aber der VfR unterlag dem SC Concordia in
Wandsbek mit 0 : 2 .
Mit 26 . 38
Punkten und dem schlechteren Torverhältnis gegenüber dem VfV
Hildesheim mußte der VfR Neumümster den Weg ins Amateurlager
antreten. Für den VfR eine ganz schwarze Stunde.
Zuschauerresonanz |
Eine
Randbemerkung :
Der kleine Der Zeitungsausschnitt aus dem Abendblatt
wirft ein Licht auf den wichtigsten Strafprozeß der Bundesrepublik.
Gemeint ist der Frankfurter Auschwitzprozeß. (April 1964 bis August 1965) Daß dieser Prozeß zustande kommen konnte, ist in
erster Linie dem Hessischen Generalstaatsanwalt Fritz
Bauer ( 1903 -
1968 ) zu verdanken. Fritz Bauer war Patriot im besten Sinne,
keiner, der am Montag Spaziergänge machte.
Ihm gilt unser aller Dank.
(Wer sich eingehender mit dem damaligen Prozess auseinandersetzen möchte, dem sei dieser Link empfohlen)
(Wer sich eingehender mit dem damaligen Prozess auseinandersetzen möchte, dem sei dieser Link empfohlen)
Quellenangabe
Fotos
und Tabellen sind dem Archiv des HAB entnommen
Die Abschlußtabelle mit dem Ergebniskasten entstammen der
Broschüre REGIONALLIGA NORD von U. Nuttelmann
Informationen über die
Herkunft der Spielerzugänge wurde den Aufzeichnungen des DSFS
entnommen
(Zum Vergrößern bitte auf die Tabellen klicken !)
(Zum Vergrößern bitte auf die Tabellen klicken !)