Freitag, 3. Dezember 2021

Die Elstern – Fußball im Amateurbereich Verbandsliga Hamburg - Saison 1996 / 97 (Autor: Hans-Martin Lippold)


Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Die Spielzeit 1995 / 96 endete tatsächlich mit einem Schrecken denn am Ende der Saison stand der Abstieg in die Verbandsliga Hamburg. Über Umstände und Hintergründe wurde im vorigen Bericht ausführlich vorgetragen. Die Konzentration aller Beteiligten sollte daher auf die Spielzeit 96 / 97 gerichtet sein.

Schmutzkampagne aus dem Hinterhalt 

Eines ist vollkommen klar – nach einem Abstieg ist eine Bestandsaufnahme in sportlicher wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht notwendig und erforderlich. Nach Abschluß der Punkterunde wurden im Stadtgebiet Handzettel und Plakate in Umlauf gebracht auf denen Harald Schröder, Gerd Peters und Rainer Wysotzki für den Abstieg verantwortlich gemacht und als „Totengräber des Vereins“ bezeichnet wurden. Eine Aktion anonymer Charakterzwerge jenseits jeglichen Anstandes.

Ein Neuaufbau 

Dieser Neuaufbau übertraf die schlimmsten Erwartungen. Der chronologische Ablauf kann vom Autor nicht in allen Details nachgezeichnet werden. Nachdem die Mannschaft in der Verbandsliga Fuß gefaßt hatte ( nach zwölf Spieltagen ungeschlagen auf dem zweiten Tabellenplatz ) berichtet die BZ am 2.11.96 über einen nicht für möglich gehaltenen Vorgang. Im Mittelpunkt des Geschehens stand der 1. Vorsitzende des ASV, Uwe Niese. Es wurde bekannt, dass Niese bei seinem früheren Arbeitgeber zwischen 1970 bis 1994 zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter 1,3 Mio DM unterschlagen hat. Niese hatte in dieser Angelegenheit ein Schuldanerkenntnis abgelegt und einen Offenbarungseid geleistet. Im Vorfeld wurde Niese wiederholt von den Vereinsgremien aufgefordert, die Kassenbücher offenzulegen und eine Mitgliederversammlung einzuberufen. Aber nichts dergleichen geschah. Statt dessen fand Niese immer neue Ausreden um eben dieses nicht zu tun. Finanzielle Auswirkungen für den ASV wurden von Niese stets in Abrede gestellt und so sah der 1. Vorsitzende Uwe Niese auch keinen Grund zum Rücktritt. Ein Vorsitzender, der einen Offenbarungseid abgelegt hat ist für einen Verein vollkommen untragbar, keine Bank würde diesem Verein ein Darlehen gewähren.

Anfang 1997 drangen Zahlen über die finanzielle Situation des ASV an die Öffentlichkeit. Die Verbindlichkeiten des ASV betrugen einer ersten Einschätzung zufolge 280 000 DM, realistisch ist ein Betrag um 300 000 DM. Verantwortlich für diesen Fehlbetrag war die Fußballabteilung. Hohen Aufwendungen für teure Spieler stand kein entsprechender sportlicher Erfolg gegenüber.

Im HAB vom 8.11.96 ist unter der Überschrift Das wird gezahlt eine Tabelle über Kosten für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebes in den unterschiedlichen Ligen abgedruckt.

Der neue Leiter der Fußballabteilung, Gerd Peters, stand vor einer Herkulesaufgabe. Die Existenz des Gesamtvereins durfte auf keinen Fall in Frage gestellt werden. Den Sponsoren blieb die Situation des ASV nicht verborgen, deren Abkehr vom ASV galt es zu vermeiden. Störfeuer des ( nun ehemaligen ) Vorsitzenden Niese haben Gerd Peters das Leben nicht leichter gemacht.

Zu Beginn der Spielzeit wurde von den Elstern – Verantwortlichen ein gehöriges Stück Arbeit erledigt die hier in Kürze skizziert wird.

1. Manfred Braasch, Geschäftsführer eines Bergedorfer Bekleidungshauses, wurde neuer erster Vorsitzender.

2. Gerd Peters wurde neuer Leiter der Fußballabteilung

3. Die Fußballabteilung hatte wieder Boden unter den Füßen

4. Harald Schröder und Udo Schulz oblag die Betreuung der Sponsoren

5. Rainer Wysotzki besaß weiterhin das Vertrauen der Vereinsführung

6. Der Etat der Verbandsligamannschaft lag um 40% unter dem der letzten Oberligamannschaft

7. Das Sponsorenkonsortium CLUB 100 blieb den Elstern erhalten.

8. Die finanzielle Gesundung des Vereins hat Vorrang gegenüber allen Aufstiegsbestrebungen.

Die Reihenfolge dieser Aufzählung stellt keine Wertung dar









Der Kader für die neue Spielzeit.

Unter dieser Prämisse ( Pkte. 1 – 8 ) wurde der Kader für die Saison 96 / 97 zusammengestellt. Folgende Spieler aus dem Kader der Vorsaison kehrten den Sander Tannen den Rücken.

Mehmet Dogan zog es in die Türkei, Oliver Zapel, einer der absoluten Leistungsträger ging zum TuS Hoisdorf. Friedhelm Mienert wechselte das Metier und wurde Spielertrainer beim SV Curslack – Neuengamme. Der SV Atlas Delmenhorst war das Ziel von Torben Wiebe während der neue Verein von Torhüter Rüdiger Schmidt zunächst unbekannt war, später schloß er sich Altona 93 an. Neuer Arbeitgeber von Marco Niemann wurde der VfL 93. Torsten Lenz wanderte zum zukünftigen Staffelkonkurrenten SV Blankenese, Rene Keller schloß sich dem Meiendorfer SV an. Nach einem Jahr an den Sander Tannen kehrte Marco Feldhusen nach Billstedt zurück ebenso wie Andreas Jähnig wieder an den Binnenfeldredder zum VfL Lohbrügge ging. Als Verlust muß man auch die Abwanderung von Simon Gottschling werten, sein Ziel war der KSV Holstein Kiel.

Vom Stamm der Vorsaison gingen folgende Akteure mit in die Verbandsliga: Torhüter Oliver Grabolle, Christian Leverenz, Sven Pinz, Mathias Räck, Bernd Sievert, Michael Sonntag, Tobias Stehr und Kai Gräber.

Um drei „fertige“ Spieler, nämlich Hartmut Harlapp, Bernd Reinke und Andreas Krienke sollte zusammen mit den Neuzugängen eine verbandsligataugliche Mannschaft entwickelt werden.

Hartmut Harlapp konnte auf eine dreijährige Elsternvergangenheit zurückblicken. 1987 kam er vom ETSV an die Sander Tannen, 1991 wechselte er nach Wilhelmsburg und kehrte nun vom SV Börnsen an die Sander Tannen zurück. Auch Bernd Reinke und Andreas Krienke darf man in die Rubrik Führungsspieler einordnen.

Neben den genannten Spielern durfte Rainer Wysotzki folgende Spieler zum Trainingsauftakt begrüßen: Vom SC Wentorf kam Jörg Witzke an die Sander Tannen, Hartmut Harlapp wurde von Henning Schlottmann begleitet. Vom VfL Lohbrügge wechselten Mathias Heidrich und Sven Schäfke zu den Elstern. Bede waren bislang im Jugendbereich aktiv. Der SVOM war der vorige Arbeitgeber von Klaus Meixner, aus der zweiten Mannschaft des SC Concordia sicherten sich die Elstern die Dienste von Dennis Yldiz. Schon während der abgelaufenen Saison kam aus der A – Jugend von Altona 93 Norman Rusche nach Bergedorf. Aus Nettelnburg – Allermöhe zog es Lars Gawel an die Sander Tannen.

Abgesehen von Bernd Reinke ( SV Büchen ) kamen alle Neuzugänge aus dem Bereich des HFV. Von der Verpflichtung teurer Stars wurde aus bekannten Gründen abgesehen.

Trainer Rainer Wysotzki war an der Zusammenstellung dieses Kaders maßgeblich beteiligt.

Ein Ausblick

Die Mannshaft des ASV wurde von den Trainerkollegen hoch eingeschätzt, nach eigenem Bekunden sollte ein Platz unter den ersten Fünf möglich sein. Nach zweijähriger Abwesenheit startete der ASV am 12.8.96 in die Spielzeit 1996 / 97 der Hamburger Verbandsliga.

Erfolgreicher Start

Das erste Spiel der Elstern führte den ASV und den SVOM ( Sportverein Ochsenwerder – Moorfleet )zusammen. Letztmals trafen die beiden Mannschaften in der Saison 89 / 90 aufeinander, damals blieb der ASV in beiden Spielen siegreich. Die Elstern – aus der Oberliga abgestiegen gegen den SVOM – aus der Landesliga gerade aufgestiegen, man hätte meinen können die Elstern wären klarer Favorit.


Das Spiel nahm zunächst einen überraschenden Verlauf. Ein Flankenball wurde von Torhüter Oliver Grabolle unterschätzt und der SVOM – Mittelstürmer konnte das Leder zum 0:1 über die Linie bringen. Mit diesem Rückstand gingen die Elstern in die Halbzeitpause. Als in der 53. Minute Torhüter Mack an einer Flanke vorbeiflog leitete Andreas Krienke mit seinem Treffer zum 1:1 die Wende ein. Hartmut Harlapp wurde nun von Trainer Wysotzki In die Spitze geschickt und es fielen weitere Tore. Tobias Stehr nahm in der 72. Minute ein Zuspiel von Harlapp auf und brachte seine Mannschaft in Führung. Das 3:1 machte Harlapp selbst per Kopfball nach einer Flanke von Henning Schlottmann.Nach einer etwas holprigen ersten Halbzeit siegten die Elstern vor 341 Zuschauern verdient mit 3:1

Erneuter Derbysieg

Die Elstern zu Gast am Binnenfeldredder – ein erneutes Derby stand an. Es sah lange Zeit nach einem 0:0 in einem zerfahrenem Spiel aus aber als Harlapp in der 80. Minute das Leder vor die Füße fiel wurde dieser von seinem Gegenspieler umgestoßen. Fast strauchelnd schob er das Leder zum 1:0 über die Torlinie. Auch am nächsten Treffer war Hartmut Harlapp beteiligt. Als VfL – Torhüter Marco Funk seinen scharfen Schuß nicht festhalten konnte war Mathias Heidrich zur Stelle und staubte zum 2:0 ab. Gute Torchancen wurden vom VfL vergeben und so blieb es bei verdienten 2:0 – Erfolg der Elstern über den VfL Lohbrügge.

Drei Punkte ohne große Mühe

Den Elstern genügte eine durchschnittliche Leistung um dem Gast aus Langenhorn die Punkte

abzunehmen. Früh fiel eine Vorentscheidung. Einen Querpass von Henning Schlottman nahm Jörg Witzke auf und verwandelte dieses Zuspiel in der 7. Minute zum 1:0. Von den Gästen aus Langenhorn war nicht viel zu sehen und so konnte das 2:0 aus der 24. Minute niemanden überraschen: Witzke legte zu Schlottmann auf und der hatte keine Mühe das 2:0 zu erzielen. Auch im zweiten Durchgang beherrschten die Elstern den Gegner. Ein in den Strafraum getretener Eckball wurde von der Langenhorner Abwehr ignoriert – Lars Gawel war zur Stelle und erhöhte in der 53. Minute auf 3:0. Für das schönste Tor des Tages nahm in der 86. Minute Mathias Räck die Glückwünsche seiner Kameraden entgegen, sein Weitschuß schlug unhaltbar neben dem Torhüter ein – es stand 4:0 für den ASV. Lohn für diese Arbeitsleistung war mit 9:1 Toren und neun Punkten der erste Tabellenplatz vor den punktgleichen BW 96 Schenefeld und V/W Billstedt.

Punktverlust beim Klassenneuling


Der letzte Meister der Hammoniastaffel, der TSV Wedel war am vierten Spieltag Gastgeber für die Mannschaft der Bergedorfer Elstern, Die Elstern begannen stark und gingen in der 37. Minute durch Schlottmann in Führung. Dieses 1:0 war gleichzeitig der Halbzeitstand. In der zweiten Halbzeit mußte sich Hartmut Harlapp einer hartnäckigen Manndeckung erwehren, dadurch kam das Sturmspiel der Elstern ins Stocken. Drei Minuten vor dem Abpfiff mußten die Elstern den Ausgleich hinnehmen. Mit einem leistungsgerechten 1:1 trennten sich die Mannschaften Durch diesen Punktverlust fielen die Elstern auf den zweiten Tabellenplatz zurück.

Sieg nach Blitzstart

Selten ist der ASV in einem Punktspiel so schnell in Führung gegangen wie im Spiel gegen den Bramfelder SV. Nach 18 Sekunden wurde ein Schuß von Bernd Reinke von einem Abwehrspieler abgefälscht und schlug unhaltbar für den Bramfelder Torwart ein. Die Gäste wurden durch diesen schnellen Rückstand jedoch nicht geschockt und kamen in der 4. Minute zum Ausgleich. Die Elstern
zeigten sich unbeeindruckt und kamen nun auf „Betriebstemperatur“. Die Folge war das 2:1 durch Henning Schlottmann als er den Ball im Torwinkel unterbrachte. Der Halbzeitstand von 3:1 aus der 41. Minute war gleichzeitig der Endstand, erneut hatte Schlottmann nach einer Flanke von Jörg Witzke getroffen. Da die Gäste aus Bramfeld zu harmlos waren blieb es beim verdienten 3:1 – Erfolg der Elstern.

Zufriedener Trainer

Das war die Reaktion von Rainer Wysotzki auf den Verlauf der ersten Halbzeit. Bernd Reinke machte den Anfang und brachte seine Mannschaft in der 17. Minute gegen Germania Schnelsen in Führung. Danach ließen sich die Elstern etwas zurückfallen so daß die Gastgeber besser ins Spiel kamen. Die Elstern verlagerten ihre Angriffsaktivitäten auf Konterspiel und hatten damit Erfolg.. In der 38. und 41. Minute erhöhte Witzke das Ergebnis auf 3:0. Ein Foulelfmeter brachte die Gastgeber in der 65. Minute auf 1:3 heran. Trotz kleinerer Einbrüche brachte der ASV das Resultat über die Zeit und trat mit drei Punkten im Gepäck die Heimfahrt an. Gute Nachrichten auch von der zweiten Mannschaft – nach einem 2:1 – Erfolg über den Horner TV übernahmen die“ kleinen“ Elstern die nach sieben Spielen und dreizehn Punkten die Tabellenführung in der Bezirksliga / Staffel 2.

Vergebliche Werbung

Die McDonalds – Filiale tat einiges für die Werbung vor dem Spiel der Elstern gegen die Mannschaft von BW 96 Schenefeld. Das Spiel hielt jedoch nicht das was die Werbung versprach und wurde der Bezeichnung Spitzenspiel (Tabellenzweiter ASV gegen den Tabellendritten) nicht gerecht. Der ASV
kam gut in die Partie und ging durch Harlapp in der 10. Minute in Führung. Die kalte Dusche erfolgte in der 26. Minute, John Siebke gelang der Ausgleich. Bei Torchancen für den ASV konnte sich Mathias Grenz im Tor von BW 96 mehrfach auszeichnen. Im zweiten Durchgang fielen trotz guter Gelegenheiten (Schlottmann, Heidrich)keine weiteren Tore. Es blieb beim 1:1 in einem nur durchschnittlichen Verbandsligaspiel.

Kantersieg in Meiendorf

Der Meiendorfer SV hatte auf eigenem Geläuf nicht den Hauch einer Chance gegen die gut aufgelegten Elstern und wurde buchstäblich auseinander genommen. Das einzige betrübte Gesicht zeigte Michael Sonnteg, der mußte nach zehn Minuten infolge einer Verletzung den Platz wieder verlassen. Den Torreigen eröffnete Sven Pinz in der 17. Minute. In der 29. – 34. und 45. Minute erhöhten Harlapp, Reinke und Schlottmann auf 4:0. Der zweite Durchgang schloß sich nahtlos an die erste Spielhälfte an – mit einem Tor für den ASV durch Henning Schlottmann. Mit dem Treffer zum 6:0 beendete Lars Gawel den Torreigen. Der Sieg der Elstern war auch in dieser Höhe verdient. Ohne Punktverlust mit 24 Zählern thronten die Nachbarn aus Billstedt an der Tabellenspitze gefolgt von den Elstern und BW 96 mit jeweils 20 Punkten.

Blankenese ohne Chance

Ob in Blankenese der Sportteil der Tageszeitungen gelesen wird ist nicht überliefert. Falls doch, so hat man den Bericht über das Meiendorfspiel der Elstern übersehen. Nur so kann man sich erklären wie die Hausherrn, die Spvg. Blankenese in der Anfangsphase den Elstern ins offene Messer laufen konnten. Jörg Witzke und Christian Leverenz sorgtein der 10. und 18. Minute für die 2:0 – Führung. Das 1:2 aus der 43. Minute erweckte bei den Gastgebern Hoffnungen auf einen Punktgewinn doch im zweiten Durchgang zeigten die Elstern weiterhin starke Präsenz. Geburtstagskind Christian Leverenz in der 55.Minute sowie Henning Schlottmann (60.) und Bernd Reinke (70.) machten das Debakel für die Hausherrn komplett. Das Ergebnis von 5:1 für den ASV gab den Spielverlauf exakt wieder. Gute Laune auch beim Blick auf die Tabelle. BW 96 kam gegen Glashütte nicht über ein 2:2 hinaus und und fiel auf den dritten Tabellenplatz mit zwei Punkten Rückstand auf den ASV zurück.

Turbulent gegen Börnsen

Das Spiel der Elstern gegen den SV Börnsen zog vierhundert Besucher an die Sander Tannen und war zu keiner Sekunde langweilig. Da Henning Schlottmann und Andreas Krienke nicht die gewohnte Form auf den Platz brachten kamen die Elstern zunächst nur schwer ins Spiel. Im zweiten Durchgang ging es dann rund! In der 54. Minute wurde ein Foul an Sven Pinz mit einem Freistoß geahndet – Christian Leverenz traf zum 1:0. Derselbe Spieler sah wenige Minuten später für ein Allerweltsfoul die Gelb / Rote Karte. Für seinen Protest gegen diese Entscheidung wurde Rainer Wysotzki vom Schiedsrichter hinter die Barriere verbannt. Als nächsten traf es Börnsens Nils Meyer, für seine Attacke gegen Schlottmann sah er in der 80. Minute die rote Karte. In diesem Stil ging es weiter. Als Schlottmann in der 85. Minute im Strafraum von den Beinen geholt wurde entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter – es fiel das 2:0 und der Übeltäter Heiko Petzner wurde des Feldes verwiesen. Das Endergebnis von 3:0 ging auf das Konto von Michael Sonntag der einen Konter erfolgreich abschließen konnte. Aufgrund einer starken zweiten Halbzeit war der Sieg der Elstern absolut verdient.

Sieg nach Rückstand

In Glashütte erlebten die Elstern ein völlig neues Gefühl denn zum ersten Mal in dieser Saison gerietensie in Rückstand. Nach sieben Minute traf Obertopp für die Heimmannschaft zum 1: 0. Der frühe Rückstand brachte die Elstern nicht aus der Fassung. Harlapp (24.) und Leverenz (38.) machten aus einem 0:1 – Rückstand eine 2:1 – Führung. Im zweiten Durchgang waren die Elstern klar besser und beherrschten die durch einen Platzverweis dezimierten Hausherrn. Witzke (62.) und Harlapp (78.) erhöhten auf 4:1. Dies war der fünfte Auswärtssieg in Folge, nur die schwache Chancenauswertung verhinderte einen höheren Sieg. Da die Nachbarn aus Billstedt dem Bramfelder SV mit 0:2 unterlagen kamen verringerte sich der Rückstand der Elstern auf V/W Wacker auf einen Punkt.

Der Express kam zum stehen

Dieses Mal war es keine Höchstleistung die den Besuchern an den Sander Tannen geboten wurde. Eines darf aber festgestellt werden: die Mannschaft ist stabil und in sich gefestigt. Zwischen Mannschaft und Trainer herrscht Übereinstimmung und Rainer Wysotzki erreicht die Mannschaft . Der bisherige Saisonverlauf gibt ihnen Recht. Im ersten Durchgang war der SC Victoria die spielbestimmende Mannschaft und ging in der 27. Minute durch Ex-Elster Oliver Hardekopf in Führung. Sowohl ein Personalwechsel als auch die Kabinenpredigt vom Trainer zeigten Wirkung. Die Elstern agierten wesentlich druckvoller und in der 61. Minute gelang Mathias Heidrich ( kam in der 54. Minute für Jörg Witzke ) der Ausgleichstreffer. Bei zunehmender Regenintensität wurden durch Gawel und Leverenz zwei gute Chancen vergeben so daß sich am Spielstand von 1:1 nichts änderte. Durch einen 4:1 – Erfolg bei Germania Schnelsen baute V/W Billstedt den Vorsprung gegenüber den Elstern aus.

Der Gegner wurde unterschätzt

Die Grün / Weissen aus Eimsbüttel traten als krasser Außenseiter an den Sander Tannen an und nur wenige Elsternspieler zeigten Normalform. Einer von denen war Mathias Heidrich. In der 15. Minute setzte er sich gegen seinen Gegenspieler durch, spielte Harlapp an und der hatte dann keine Mühe das 1:0 zu erzielen. Ein Sonderlob verdiente sich Oliver Grabolle, ihm war es zu verdanken daß die Elstern den Platz als Sieger verlassen konnten.

Großkampftag in Billstedt

Wenn der Tabellenführer und der noch unbesiegte Tabellenzweite aufeinander treffen kann man mit Fug und Recht von einem Spitzenspiel sprechen. Das sahen 1400 Fußballfreunde ebenso und umlagerten die Spielfläche am Öjendorfer Weg. Beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, hüben wie drüben gab es reichlich Torgelegenheiten. Da aber die beiden Torhüter – Koenemund auf Billstedter Seite sowie Grabolle im Tor der Elstern - einen sehr guten Tag hatten blieb der erste Durchgang torlos.

Hatten die Billstedter in der ersten Halbzeit leichte Feldvorteile wendete sich im zweiten Durchgang das Blatt zugunsten der Elstern, Tore blieben jedoch Mangelware. Sehr häufig haben 0:0 – Spiele einen etwas faden Beigeschmack und stehen im Ruf, langweilig zu sein. Nicht aber diese Partie. Den Zuschauern wurde eine packende Partie geboten mit Strafraumszenen auf beiden Seiten. Ein Spiel welches zu Recht keinen Verlierer hatte. Sieger waren die 1400 Zuschauer denen ein hochklassiges Amateurspiel geboten wurde.

Abschluß der Hinrunde

Das Parkett war ungewohnt. Zum Ende der Hinrunde mußten die Elstern beim SVOM auf Grandbelag antreten. War der Belag schon ungewohnt, trug der andauernde Regen dazu bei, den beiden Mannschaften zusätzliche Probleme zu bereiten. Trotz der unwirtlichen Bedingungen gingen die Elstern durch ein Tor von Andreas Krienke nach 30 Sekunden in Führung. Wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, nachdem Witzke und Leverenz zwei Chancen vergaben war Michael Sonntag zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Räck und Sonntag, in den letzten Wochen vom Trainer kritisch gesehen taten an diesem Tag einiges für ihre Reputation. Nach dem Wechsel das gleiche Bild, der SVOM zeigte nur wenig Gegenwehr. In der 61. Minute erhöhte Jörg Witzke auf 3:0 und als in der 69. Minute die komplette Abwehr des SCVM für Mathias Räck Spalier stand fiel das 4:0 für den ASV. Während der gesamten Spieldauer war der ASV die dominierende Mannschaft und siegte auch in dieser Höhe verdient.

Ein Rückblick

Nach dem Ende der Hinrunde standen die Elstern ungeschlagen drei Punkte hinter den Nachbarn aus Billstedt auf dem zweiten Tabellenplatz. Der Tabellendritte BW 96 Schenefeld lag sechs Punkte hinter den Elstern. Der ASV verfügte über die beste Sturmreihe und die sicherste Abwehr aber die vier unentschiedenen Spiele standen der Tabellenführung entgegen. Ungemütlich war es für die andern Vereine aus dem Heimatgebiet. Für den VfL Lohbrügge, den SVOM und den SV Börnsen standen die Plätze 12. 13 und 15 in der Tabelle. Die rote Laterne trug der Elmshorner MTV, vor der Saison durch etliche Spielerabgänge deutlich geschwächt. Das Team von Rainer Wysotzki hat sich im gesamten Saisonverlauf als stabil erwiesen und sollte am Ende der Saison ganz vorn mit dabei sein.

Erfolgreicher Rückrundenstart

Der arg gebeutelte Elmshorner MTV war Gastgeber für den ASV beim Start in die Rückrunde. Trainer des EMTV ist Ernst Kreuz, zwischen 1968 und 1970 in 53 Punktspielen in der „alten“ Regionalliga Nord für die Elstern aktiv. Der hartgefrorene Boden bereitete den Elstern in der ersten Halbzeit Probleme und so kam die Führung des EMTV in der 41. Minute nicht überraschend. Der Ausgleich durch Jörg Witzke fiel zwei Minuten später. Die Worte von Trainer Wysotzki in der Halbzeitpause fielen bei der Mannschaft auf fruchtbaren Boden. Kaum auf dem Platz gingen die Elstern durch Henning Schlottmann mit 2:1 in Führung. Es ging weiter mit dem 3:1 durch Mathias Heidrich nach einem präzisen Zuspiel von Bernd Reinke. Henning Schlottmann war nach längerer Verletzungspause erstmals im Einsatz und der meldete sich mit den Toren zum 4:1 in der 68. Minute und dem 5:1 in der 84. Minute zurück. Bei besserer Chancenverwertung wäre der Sieg der Elstern noch höher ausgefallen. Nach diesem Spiel ging es bis Ende Februar in die Winterpause.

Fehlstart nach der Winterpause

Haben die Elstern die Winterpause nicht verkraftet oder war der Gegner so stark? Der Gegner war die Mannschaft des Bramfelder SV und die sorgte für die erste Saisonniederlage der Elstern. Dieses Spiel hätten die Elstern nie verlieren dürfen aber die ( mangelnde ) Treffsicherheit der Sturmreihe war das ganz große Manko an diesem Tag. In der ersten Spielhälfte zelebrierten die Elstern Fußball vom Feinsten. aber die Treffsicherheit... Das Unheil bahnte sich an als Sven Pinz in der 70. Minute mit Gelb / Rot den Platz verlassen mußte. Ein Bramfelder Eckstoß fand in der 80. Minute den Weg durch die gesamte Hintermannschaft und schon stand es 1:0 für den Bramfelder SV. Es gab in der Folgezeit noch genügend Ausgleichsmöglichkeiten, alle wurden vergeben. Die Elstern mußten im ersten Spiel des Jahres 1997 die erste Niederlage hinnehmen. Billstedt spielte gegen GW Eimsbüttel zwar nur 1:1, konnte aber den Vorsprung gegenüber den Elstern auf sieben Punkte ausbauen, da die Elstern ein Spiel weniger ausgetragen hatten.

Man hatte mehr erwartet


Die Chance zur Wiedergutmachung wurde vergeben. Gegen die Germanen aus Schnelsen mußten sich die Elstern mit einem torlosen Unentschieden begnügen. Dabei hatten die Elstern hinreichend Gelegenheit Tore zu erzielen, allein vier dicke Chancen wurden im ersten Durchgang vergeben.  Ebenso erfolglos gingen die Elstern im zweiten Durchgang zu Werke. Torhüter Grabolle konnte einen sehr ruhigen Nachmittag verbringen. In einem Spiel welches die Elstern hätten gewinnen müssen wurden die Punkte geteilt. Da V/W Billstedt gegen Blankenese auch nur Unentschieden spielte blieb es beim Siebenpunkte - Vorsprung der Billstedter


Enttäuschung in Schenefeld

Nein. das waren nicht die Elstern die man im Laufe der Vorrunde kennengelernt hatte. Die Blau Weissen waren während der gesamten neunzig Minuten die spielbestimmende Mannschaft, die erste und einzige Gelegenheit für die Elstern hatte Henning Schlottmann in der 20. Minute als er den Ball knapp am Tor vorbei schob. Wenig später gab es das 1:0 für die Schenefelder als Sven Pinz eine Flanke ins eigene Gehäuse ablenkte. Das 2:0 für BW 96 fiel in der 60. Minute. Kurz nachdem Schlottmann wegen Meckerns des Feldes verwiesen wurde gelang Jörg Hartmann (BW) das 3:0. Der Ehrentreffer zum 1:3 gelang in der 71. Minute Mathias Räck durch einen Handelfmeter. Der Rückstand auf V/W Billstedt war nach diesem Spiel auf zehn Punkte angewachsen, BW 96 lag nur noch einen Punkt hinter den ASV.

Elstern in der Krise ?

Diese Frage stellten sich die Zuschauer an den Sander Tannen nach der 1:2 - Heimniederlage gegen den Meiendorfer SV. Eigentlich NICHT, denn die Gründe für die Niederlagen in den letzten Wochen waren deutlich erkennbar – die mangelnde Torausbeute, Chancen wurden genügend herausgespielt aber zu oft vergeben. Zudem war bei den letzten beiden Niederlagen eine Verunsicherung der Mannschaft


erkennbar. In der 29. Minute wurde Michael Holst (MSV) wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt, aber diese personelle Überlegenheit konnten die Elstern nicht nutzen. Besser machte es die Gäste aus Meiendorf, in der 46. Minute gelang ihnen durch Axel Radtke das 1:0. Der darauf folgende Ansturm der Elstern blieb erfolglos – Stichwort Chancenauswertung. Als die Elstern in der 85. Minute vergeblich auf Abseits spekulierten war das 0:2 fällig. Der 1:2 – Anschlußtreffer durch Mathias Heidrich kam zu spät um dem Spiel noch eine Wendung zu geben.

Spannung nun an der Tabellenspitze

1. V/W Billstedt 21 Sp. 54 Punkte

2. ASV

20 Sp. 41 Punkte

3. BW 96

21 Sp. 41 Punkte

Eine Konstellation die viel Spannung an der Tabellenspitze versprach.


Wie eine Befreiung

Der VfL Lohbrügge kam an den Sander Tannen mi 5:1 unter die Räder, aber rechte Freude wollte über diesen Sieg nicht aufkommen. Nach einem rüden Foul mußte Henning Schlottmann mit gebrochenem Schienbein ausscheiden. Dem „Sünder“ wurde die gelbe Karte gezeigt. In der ersten Halbzeit lieferten die Elstern eine sehr gute Partie ab. Schon in der vierten Minute zappelte ein Kopfball von Harlapp im Lohbrügger Netz. Der Druck der Elstern hielt an, es dauerte aber bis zur 39. Minute als Heidrich zum 2:0 traf. Noch vor der Halbzeit gelang Harlapp das 3:0. Außer dem Anschlußtreffer zum 1:3 gelang dem VfL im zweiten Durchgang nichts Nennenswertes, auch personelle Überzahl ( Gelb / Rot für Heidrich ) half dem VfL nicht weiter. Der Tatendurst der Elstern wurde erst in der 82. Minute / 4:1 durch Witzke und 88. Minute / 5:1 durch Harlapp gelöscht. Der zweite Sieg in der Rückrunde brachte den Elstern den alleinigen zweiten Tabellenplatz da BW 96 im Heimspiel gegen den TSV Wedel mit 1:2 unterlag.

Ein starker Aufsteiger 

Oliver Grabolle hatte mehr Arbeit als ihm lieb war denn der Aufsteiger aus Wedel hatte keinerlei Respekt vor den Elstern und so mußte Grabolle sein ganzes Können aufbieten um den ASV vor einem Rückstand zu bewahren. Als Christian Leverenz einen unberechtigten Freistoß in der 58. Minute vor das Wedeler Tor hob war Tobias Stehr zur Stelle und brachte den ASV in Führung. Trotz weiterer Chancen auf beiden Seiten hatten die Elstern am Ende die Nase vorn und es blieb beim 1:0.

Debakel für den SV Börnsen

Die Börnsener Besucher des Derbies gegen die Elstern werden den Abpfiff vermutlich als Erlösung empfunden haben. Zu groß war die Überlegenheit der Bergedorfer Mannschaft, ein Klassenunterschied war nicht zu übersehen. Das Unheil für den SV Börnsen begann in der achten Minute, Jörg Witzke verwandelte eine Flanke von Leverenz per Kopf zum 1:0. Witzke war es auch der in der 15. Minute den Börnsener Torhüter zum 2:0 überwinden konnte. In der 28. Minute gelang Tobias Stehr das 3:0. Der Sturm des SVB war absolut harmlos und die Hintermannschaft konnte dem Bergedorfer Sturm nicht Einhalt gebieten. Der zweite Durchgang war Spiegelbild der ersten Halbzeit. Jörg Witzke erhöhte in der 60. Minute auf 4:0, auf das 5:0 mussten die Zuschauer nur zwei Minuten warten, diesmal war Bernd Reinke der Torschütze. In der 72. Minute wurde die Torflut beendet, Lars Gawel nahm ein Zuspiel von Sven Pinz auf und vollendete zum 6:0. Auffälligster Spieler mit seinen drei Toren war Jörg Witzke. Da er sich in der laufenden Saison aber häufig auf der Bank wiederfand gab er seinen Wechsel zum SV Börnsen für die neue Saison bekannt. Da BW 96 beim SC Victoria 0:2 unterlag wuchs der Vorsprung der Elstern auf BW auf sechs Punkte an.

Kein Problem am Dienstagabend

Tobias Stehr konnte in Langenhorn seine ansteigende Form bestätigen und benötigte nur 17 Minuten um nach Doppelpaß mit Harlapp den Ball im Tor der Gäste zum 0:1 unterzubringen. Die Elstern beherrschten ihren Gegner, versäumten aber einmal mehr aus ihren guten Gelegenheiten Kapital zu schlagen. Es dauerte bis zur 53. Minute bis Harlapp einen von Gawel geschlagenen Flankenball mit dem Kopf zum längst fälligen 2:0 einnickte. Erst nachdem Sven Pinz mit einer Zerrung aus dem Spiel genommen wurde kamen die Platzherrn besser ins Spiel und erzielten in der 81. Minute den Ehrentreffer zum 1:2. In der Schlußphase wurde ein Langenhorner Spieler wegen einer Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gestellt. Der Rückstand auf V/W Billstedt betrug nach wie vor sieben Punkte, der Vorsprung auf BW 96 konnte auf neun Zähler ausgebaut werden.

Guter Start, gutes Ende.


Der Glashütter SV war zu Gast an den Sander Tannen und mußte schnell einen Rückstand hinnehmen. Bernd Reinke eroberte das Leder, legte einen dreißig Meter Sprint hin und ließ mit einem fulminanten Schuß dem Torwart keine Chance. Danach passierte erstmal gar nichts, die Elstern hatten den Faden verloren und langweilten die Zuschauer. Beide Torhüter hatten einen ruhigen Nachmittag. Im zweiten Durchgang wurde es lebhafter. Nach einer Ecke sprang Andreas Krienke am höchsten und setzte den Ball zum 2:0 in die Maschen. In der 70. Minute wurde der Glashütter Torjäger Dennis Obertopp eingewechselt, diese Maßnahme zeigte Wirkung denn der verkürzte in der 77. Minute auf 1:2. Auf beiden Seiten gab es noch gute Gelegenheiten aber am Ende hatten die Elstern das bessere Ende für sich und siegten 2:1.

Sieg in der Schlußphase

Wenn die Heimmannschaft ein Spiel in den letzten Minuten noch umdreht ist die Stimmung nach dem Spiel normalerweise sehr gut und die Zuschauer gehen in bester Stimmung nach Hause. Man ist dann auch eher bereit über vorher wahrgenommene Schwächen hinwegzusehen. Dem Trainer allerdings muß man eine kritische Sicht der Dinge nicht nur zugestehen, man muß sie erwarten. Und da fand Rainer Wysotzki hinreichend Gesprächsbedarf. Keine Torgefährlichkeit, kein geordneter Spielaufbau, kein „Biss“ in den Zweikämpfen und ein insgesamt behäbiger Auftritt, das waren die Attribute des Elsternspieles an diesem Nachmittag. Die Gäste aus Blankenese wußten dies auszunutzen und setzten die Elstern gehörig unter Druck. Durch Böttcher gingen sie in der 58. Minute in Führung – ein Warnschuß! Drei Minuten später gelang Mathias Heidrich der Ausgleichstreffer zum 1:1. Als Tobias Stehr in der 68. Minute mit Gelb / Rot wegen Foulspiels den Platz verlassen mußte schwanden die Hoffnungen auf einen Sieg, dies umso mehr als die Gäste mit 2:1 in Führung gingen. Nun wurden die Elstern munter. In der 86. Minute landete ein direkter Freistoß von Bernd Reinke im Tor der Gäste zum viel umjubelten Ausgleich. Komplett war die Freude in der Schlußminute als Michael Sonntag den Siegtreffer zum 3:2 erzielte. An diesem Tag waren die Elstern nicht das bessere Team, wohl aber die glücklichere Mannschaft.

Knapper Sieg bei der Victoria

Es war kein schönes Spiel aber in dieser Phase der Saison werden keine Schönheitspreise mehr verteilt, das Punktekonto stand im Vordergrund. Mann des Tages war Lars Gawel, ihm gelang in der 23. Minute das goldene Tor zum 1:0 – Erfolg der Elstern an der Hoheluft. Durch ihre rustikale Gangart kaufte die Victoria den Elstern den Schneid ab und war die überlegene Mannschaft. Im Lager des ASV war man froh als nach neunzig Minuten der Schlußpfiff ertönte. Nach dem 27. Spieltag, also drei Runden vor Schluß stellte sich die Tabellensituation wie folgt dar:

An der Spitze V/W Billstedt mit 67 Punkten nach einem 1:1 gegen Germ. Schnelsen. Auf Tabellenplatz zwei der ASV mi 62 Punkten und auf dem dritten Platz BW 96 mit 53 Punkten.

Großkampftag an den Sander Tannen

Ein Spitzenspiel wurde angekündigt und es wurde ein Spitzenspiel. 1200 Zuschauer bildeten einen angemessenen Rahmen für das Aufeinandertreffen der beiden besten Mannschaften der Verbandsliga Hamburg. Dies waren der Tabellenführer V/W Billstedt und die Mannschaft von Bergedorf 85. Beide Mannschaften wollten den Sieg und so entwickelte sich ein intensives Fußballspiel mit packenden Strafraumszenen auf beiden Seiten. Das Spiel wurde mit fortschreitender Spieldauer immer besser. Die leichten Spielvorteile der Elstern schlugen sich in der 44. Minute im Ergebnis nieder – Jörg Witzke traf zum 1:0. Danach kam V/W besser in die Partie und setzte die Elstern unter Druck. Der verdiente Ausgleichstreffer ging in der 72. Minute auf das Konto von Carsten Müller. Am Spielstand von 1:1 änderte sich nichts mehr. Den Zuschauern wurde ein Spiel der Extraklasse geboten, die Partie hatte absolutes Oberligaformat. Das Ergebnis von 1:1 gab den Spielverlauf exakt wieder. Die Zuschauer kamen auch kulinarisch auf ihre Kosten – Bier und Frikadellen waren nach dem Abpfiff ausverkauft.

Gedränge an der Tabellenspitze

In dieser Phase der Meisterschaft gibt es keine leichten Gegner mehr. Das sollten auch die Elstern im letzten Heimspiel zu spüren bekommen. Gegner war der Elmshorner MTV. Der EMTV hatte seit dem 17. Spieltag alle Spiele verloren und stand lange vor dieser Partie als Absteiger fest. Die Gäste aus Elmshorn lieferten eine kämpferisch überzeugende Leistung ab und ließen sich nicht hängen. Man konnte in der Anfangsphase den Eindruck gewinnen daß die Elstern diesen Gegner unterschätzen,


zudem wurden ( wieder einmal ) zu viele Chancen vergeben. Es dauerte bis zur 74. Minute ehe Lars Gawel zum erlösenden 1:0 einschießen konnte. In der Schlußminute traf Mathias Heidrich zum 2:0.

V/W mußte die Reise zum Tabellendritten BW 96 antreten und unterlag dort mit 1:2. Der Vorsprung von V/W auf die Elstern war auf zwei Punkte zusammengeschrumpft. Die Frage nach dem kommenden Meister mußte also am letzten Spieltag beantwortet werden.

Die Entscheidung

Der Meister der Verbandsliga steigt direkt in die Amateuroberliga HH / SH auf, der Zweitplazierte kann sich über zwei Entscheidungsspiele gegen den Zweiten der Verbandsliga SH für die Oberliga qualifizieren. Zum letzten Punktspiel der Saison mußten die Elstern bei Grün / Weiss Eimsbüttel, dem 15. der Tabelle, antreten. Um die Chance auf den Meistertitel zu wahren mußten die Elstern gewinnen und V/W durfte im letzten Spiel nicht gewinnen. Gegner der Billstedter war am Öjendorfer Weg der Meiendorfer SV.

Es wurde für die Elstern eine Zitterpartie, denn schon in der zweiten Minute gerieten sie in Rückstand. Ein Ruck ging durch die Mannschaft und in der 7. Minute verwandelte Christian Leverenz einen Freistoß zum 1:1. Ihre Nervosität konnten die Elstern trotz der Führung durch Andreas Krienke (22.) nicht ablegen. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff gelang GW Eimsbüttel das 2:2. Mit Michael Sonntag kam in der zweiten Halbzeit ein weiterer Offensivmann, zudem wurde Sven Pinz nach vorn beordert. Die Entscheidung fiel in der 62. Spielminute: Andreas Krienke hämmerte einen Freistoß an den Innenpfosten und von dort fand der Ball den Weg ins Tor. Es stand 3:2 für den ASV. An diesem Ergebnis änderte sich bis zum Abpfiff nichts mehr, die Elstern hatten das Ihrige getan und nun mußte man auf das Ergebnis aus Billstedt warten.

Ab der 62. Minute waren die Elstern Oberligist, denn zu diesem Zeitpunkt stand es in Billstedt noch 0:0, aber das änderte sich in der 68. Minute. Markus Hasenpusch erlöste V/W und erzielte das 1:0. Thomas Wachsmann legte in der 76. Minute nach und erhöhte auf 2:0 für V/W Billstedt. Damit wurden die Billstedter Meister der Verbandsliga und feierten den direkten Aufstieg in die Amateuroberliga HH / SH. Die Billstedter haben eine ganz vorzügliche Runde gespielt und haben sich die Glückwünsche redlich verdient.

Die Elstern haben die vor Saisonbeginn ausgesprochenen Erwartungen übertroffen und haben sich mit den Nachbarn aus Billstedt bis zum letzten Spieltag ein spannendes und auf hohem Niveau stehendes Duell geliefert. Herzlichen Glückwunsch an die Sander Tannen.

Auch die Abstiegsfrage war geklärt.

Den Weg in die Landesliga müssen der Elmshorner MTV, GW Eimsbüttel und nach einem Jahr in der Verbandsliga der SV Ochsenwerder – Moorfleet antreten 

Die Spiele um den Aufstieg

Die Meister der Verbandsliga HH und SH steigen direkt in die AOL auf. Das waren aus Hamburg – wie beschrieben – Vorwärts Wacker Billstedt und aus Schleswig - Holstein der TSV Altenholz. Die Tabellenzweiten haben die Möglichkeit sich über zwei Entscheidungsspiele für die AOL zu qualifizieren.

Gegner der Elstern war die Mannschaft von TuS Felde.

Felde ist ein kleiner Ort im Kreis Rendsburg – Eckenförde zwölf Kilometer westlich von Kiel Zwischen dem Ende der Punkterund und den Entscheidungsspielen lagen drei Wochen, Zeit zur Regeneration.

Frühe Entscheidung durch Mathias Heidrich

Austragungsort des ersten Entscheidungsspieles waren die Sander Tannen. Das Spielfeld an den Sander Tannen wurde von 1200 Zuschauern umlagert und die erlebten einen guten Start der Elstern. Der Felder Torhüter streckte sich in der 6. Minute vergeblich nach einen scharfen Schuß von Mathias Heidrich aus vierzehn Metern und es stand 1:0 für den ASV. Wer gedacht hatte, die drei Wochen Spielpause vor diesem Spiel wären für die Elstern von Vorteil war im Irrtum. Die ordnende Hand von Hartmut Harlapp wurde vermißt, die mannschaftliche Geschlossenheit schien gestört und vieles blieb Stückwerk. Spielerisch waren die Elstern ihren Gästen überlegen aber den aufmerksamen Beobachtern blieben Konditionsmängel nicht verborgen. Da die Gäste aus Felde mit ihren Torchancen fahrlässig umgingen blieben sie ohne Torerfolg und da sich Oliver Grabolle in bester Verfassung zeigte mußten den Platz als Verlierer verlassen. Das 1:0 ist mit Sicherheit keine Garantie für den Aufstieg, ist aber eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel. Aber Vorsicht, ein Tor für Felde im Rückspiel und die Karten werden neu gemischt. Das Rückspiel in Felde fand eine Woche später statt.

Die Konditionsschwächen aus dem ersten Spiel waren Trainer Wysotzki nicht verborgen geblieben, seine Erklärung ging in Richtung mentale Verfassung und Verkrampfung.

Sechs Mal seit 1972 haben die Elstern an das Tor zur nächsthöheren Spielklasse geklopft, sechs Mal sind sie gescheitert. Alle Anstrengungen und die volle Konzentration waren jetzt auf das Erreichen dieses Zieles gerichtet.

Glückwunsch mit zerzausten Blumen

Auf der Anlage des TuS Felde fanden sich 1800 Zuschauer ein um die eigene Mannschaft zu unterstützen und um den dritten Aufsteiger zu sehen. Die ASV – Fans sind mit zwei Bussen nach Felde angereist um der Mannschaft den Rücken zu stärken.

Von Beginn an übernahm der TuS die Initiative und zeigte wer Herr im Hause ist, nur der unzureichenden Chancenverwertung war es zuzuschreiben, dass die Elstern nicht in Rückstand gerieten.

In der 25. Minute war es aber soweit. Die Elsternabwehr hatte den Überblick verloren, ein Abwehrspieler trat am Ball vorbei und Jens-Uwe Friske nutzte diese Situation zum 1:0 – Führungstreffer aus. Auch danach blieb TuS Felde die überlegene Mannschaft, ließ aber die besten Torgelegenheiten liegen. Von den mitgereisten Fans war zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu hören.

Die Halbzeitansprache von Rainer Wysotzki (... diese Leistung kann man den mitgereisten Fans nicht zumuten!) wurde von der Mannschaft verstanden. Nach dem Wechsel war eine andere ASV – Mannschaft auf dem Platz. Die Abwehr stand stabil und die Torgelegenheiten für die Elstern häuften sich. Der Ausgleichstreffer in der 53. Minute fiel glücklich. Ein Freistoß von Leverenz aus fünfundzwanzig Metern klatschte gegen die Unterkante der Latte, prallte senkrecht zu Boden und sprang ins Feld zurück. Eine Situation vergleichbar mit dem legendären Wembleytor aus dem Jahr 1966. Auch diesmal entschied der Schiedsrichter auf Tor. Die Angriffsbemühungen des TuS Felde flauten danach ab und kamen nach einem Feldverweis von Drews (Felde) wegen Meckerns zum Erliegen.

Als Schiedsrichter Lau aus Winsen die Partie beendete war der Aufstieg der Elstern in Liga  vier perfekt. Es war auch und insbesondere ein persönlicher Erfolg von Rainer Wysotzki der als Trainer der vorherigen Abstiegsmannschaft die Elstern nach einjähriger Abwesenheit in die AOL zurückführen konnte.

In der Schlußphase der Begegnung landete ein fehlgeleiteter Ball in den Blumen die für den späteren Aufsteiger reserviert waren. So bekamen die Elstern nach dem Abpfiff einen Strauß mit zerzausten Blumen überreicht, aber das tat der Freude keinen Abbruch.









Statistik: (Zum vergrößern bitte auf die Abbildung klicken)










































Alle bisher erschienen Folgen der großen Chronologie

Nachweis der Informationsquellen Den in diesem Bericht niedergeschriebenen Kurzkommentare lag die Berichterstattung der Bergedorfer Zeitung zugrunde. ebenso wurden die Fotos per Scan der BZ entnommen. Für die Anlagen 1, 2 und 4 wurden sowohl die Ergebnislisten der BZ als auch die des HAB herangezogen. Die Abschlußtabelle der Saison 96 / 97 ( Anlage 3 ) wurde dem Internetportal Das deutsche Fußballarchiv entnommen. In Anlage 5 wird eine Aufstellung aus dem HAB ( 8.11.96 ) über den finanziellen Aufwand im Amateurbereich wiedergegeben.

Sonntag, 12. September 2021

Die Elstern – Fußball im Amateurbereich Oberliga Hamburg / Schleswig – Holstein Saison 1995 / 96 (Autor: Hans-Martin Lippold)


 Rückschau auf die abgelaufene Spielzeit

... Er erreicht den Hof mit Müh und Not... 

Dieser Rückgriff auf den Erlkönig beschreibt noch am besten das Ende der vorigen Saison. Es war aus Sicht der Elstern eine turbulente Saison. Der 14. Tabellenplatz als schwächste Hamburger Mannschaft entsprach in keiner Weise den Erwartungen, allerdings darf man die Abwanderung einiger Leistungsträger hierbei nicht außer Acht lassen. Vergleicht man die Mannschaften aus HH und SH miteinander stellt man für die Saison 1994 / 95 eine deutliche Überlegenheit der Hamburger Mannschaften fest, auch daran erkennbar daß alle drei Absteiger aus SH stammen. Man darf aber getrost davon ausgehen daß für die Saison 95 / 96 die Karten neu gemischt werden.

Zusammenstellung des Spieleraufgebotes

Eine Lehre hat man in Bergedorf aus dem Verlauf der letzten und vorangegangenen Spielzeiten gezogen: das Konzept, mit teuren Stars den Aufstieg in die Regionalliga zu realisieren ist gescheitert. Junge , talentierte, hungrige Spieler aus der Region sollen die Elstern in der Oberliga etablieren und höhere Ziele anstreben. Diese Betrachtungsweise ist dem Spieleraufgebot für die Spielzeit 95 / 96 deutlich anzusehen. Acht Spieler kehrten den Elstern den Rücken und fanden ein neues Betätigungsfeld. Roy Witte schloß sich nach seinem abrupten Abgang Altona 93 an während Dirk Köhlert, Marco Bode und Sven Marr beim SC Norderstedt den Sprung in die Regionalliga vollzogen. Erbarth zog es an die Hoheluft zum SC Victoria, Ingo Glashoff landete zwischen den Pfosten beim SV Tonndorf – Lohe in der Hansastaffel / Landesliga. Der Tabellenvierte der Verbandsliga, der SC Condor war der neue Arbeitgeber von Karsten Merkel. Thomas Schüttler verlegte sein Betätigungsfeld in den Hamburger Süden, zum Harburger SC.

Aus den verbliebenen Spielern und zwölf Neuzugängen eine homogene Mannschaft zu entwickeln war eine anspruchsvolle Aufgabe der sich Trainer Hartmut Wulff stellen mußte. Die Neuzugänge kamen ausnahmslos aus Spielklassen unterhalb der Oberliga. Zwei Neuzugänge bewarben sich um den Platz im Elsterntor. Dies waren Oliver Grabolle vom VfL Lohbrügge und Edvard Milanovic vom SC Croatia, dem dreizehnten der Bezirksliga Nord. Die Hintermannschaft ist das Einsatzgebiet von Kay Gräber und Andreas Jähnig, beide vom VfL Lohbrügge. Dazu kam Marco Feldhusen von V/W Billstedt. Ergänzt wird die Defensivtruppe durch Marco Niemann, einem der jüngeren Zugänge, der vorher für den FC St. Pauli am Ball war.

Verstärkung für das Mittelfeld versprach man sich von folgenden Neuzugängen: Von FC Geesthacht kamen Idris Gümüsdere und Mehmet Dogan. Beide passen optimal in das Anforderungsprofil des ASV und sind technisch hochbegabte Spieler. Der dritte Neuzugang für dieses Aufgabenfeld ist Tobias Stehr, in der Vorsaison in der Verbandsliga beim SC Langenhorn tätig. Die Offensivabteilung wird durch Andreas Hammer, Bernd Sievert und Michael Sonntag verstärkt. Nach zweijähriger Abwesenheit beim Meiendorfer SV ist Andres Hammer wieder an die Sander Tannen zurückgekehrt. Aus der Bezirksliga Ost, vom VfL Geesthacht kam Bernd Sievert zu den Elstern und als
jüngster Neuzugang ( 19 Jahre ) kam Michael Sonntag vom Kreisligisten Voran Ohe zum ASV. Vom
Aufgebot der Vorsaison waren noch neun Spieler im aktuellen Kader, nämlich Thorsten Lentz, Christian Leverenz, Friedhelm Mienert, Sven Pinz, Adrian Blaut, Simon Gottschling, Rene Keller, Amir Nadarevic, Oliver Zapel und Jörg Havemann.
Für Trainer Hartmut Wulff mit Sicherheit keine leichte Aufgabe aus dem „alten“ Stamm und den zwölf
Neuzugängen eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Über vordere Tabellenplätze mußte man
sich keine Gedanken machen, das Ziel konnte nur Klassenerhalt lauten.

Vorschau auf die kommende Spielzeit

 
Klarer Favorit auf Meisterschaft / Aufstieg war die Mannschaft von Altona 93. Trainiert wird die Elf von Dieter Schatzschneider, Torjäger früherer Jahre. Für TuS Hoisdorf, Absteiger aus der Regionalliga war der Klassenerhalt das oberste Ziel, ein weiterer Abstieg sollte unbedingt verhindert werden. Mit ähnlicher Zielsetzung gingen der Meiendorfer SV und der SC Victoria an den Start. In Meiendorf mußte man den Verlust von Stefan Schraub und Andreas Hammer hinnehmen. Andreas Hammer kehrte zu den Elstern zurück, Stefan Schraub zog es zum TSV Kirchwerder. Harte Zeiten drohen dem SC Victoria. Acht Spieler der Meistermannschaft haben den Verein verlassen, dem standen sechzehn (!) Neuzugänge gegenüber.
Hieraus nun eine verbandsligataugliche Mannschaft zu formen war die Aufgabe von Trainer Bernd Haury – eine Mammutaufgabe.

Neue Gesichter gab es auch in der Oberliga HH / SH. Die beiden Flensburger Vereine Flensburg 08 und
der TSB Flensburg sowie der SV Seeretz mußten die Oberliga Richtung Verbandsliga verlassen, der FC St. Pauli (2) und der SC Norderstedt entschwanden Richtung Regionalliga Nord. Aus dieser Klasse kam TuS Hoisdorf zurück. Aus den beiden untergeordneten Verbandsligen konnten sich die beiden Hamburger Vereine Meiendorfer SV und der SC Victoria sowie aus Schleswig – Holstein der TSV Nord – Harrislee und der VfR Neumünster qualifizieren.
In der vorigen Saison hatten die Hamburger Vereine Übergewicht und belegten sieben der acht
vorderen Tabellenplätze. Herausragend und überraschend der Heider SV, der „kleine HSV“ verlor auf
eigenem Platz kein einziges Spiel.
Auf den Verlauf der kommenden Saison durfte man sehr gespannt sein.

Vor Beginn der Punkterunde wurde die erste Pokalrunde ausgetragen. Am letzten Juliwochenende mußte der ASV zum TuS Berne reisen. Nach einhundertzwanzig Minuten stand es 0:0, der Sieger wurde durch Elfmeterschießen ermittelt. Nach Treffern von Hammer, Lentz, Feldhusen und Gräber zogen die Elstern nach einem 4:2 – Erfolg in die nächste Runde ein.
Am ersten Augustwochenende begann der Ernst des Lebens.

Niederlage im Auftaktspiel

Der erste Spieltag führte die Elstern zum SV Halstenbek – Rellingen.
Die Elstern starteten mit viel Elan in die Partie aber die erste Torchance wurde von Andreas Hammer
vergeben. Im Gegenzug fiel durch Reddig in der 12. Minute das 1:0 für Halstenbek. Es gab im ersten
Durchgang Gelegenheiten zum Ausgleich aber der Mannschaft fehlte in dieser Phase die Cleverness.
In der Halbzeitpause erlitt Simon Gotschling einen Kreislaufkollaps und wurde aus dem Spiel genommen.
Kay Rückert, von Werder Bremen zurückgekehrt wurde im zweiten Durchgang zum Mann des Spiels.
Zwei Kopfballtore in der 65. und 70. Minute brachten die Elstern 0:3 in Rückstand, bei einer Körpergröße von zwei Metern für ihn kein Problem, Oliver Grabolle zu überwinden. In der 80. Minute erhöhte Marco Schabacker auf 4:0, mit diesem Ergebnis endete das Spiel.
Das Ergebnis war aus Sicht der Elstern sicher enttäuschend aber immerhin war eine Steigerung
gegenüber den letzten Spielen der Vorsaison erkennbar.

Enttäuschung gegen den Neuling
Schon vor dem Anpfiff gab es lange Gesichter an den Sander Tannen.
Trotz groß angelegter Werbeaktionen kamen nur 315 Besucher um das Spiel gegen Liganeuling TSV Nord– Harrislee zu verfolgen.
Der Start der Elstern machte Hoffnung auf den Gewinn dreier Punkte. Idris Gümüsdere nahm einen
weiten Einwurf von Hammer in der 6. Minute auf und vollendete zur 1:0 – Führung. Die Freude über die Führung war nur von kurzer Dauer, in der 17. Minute kamen die Gäste durch Hansen zum Ausgleich. Ein schnell ausgeführter Freistoß ergab in der 48. Minute durch Peters fas 2:1 für die Mannschaft von der dänischen Grenze. Danach kamen die Elstern besser ins Spiel, gingen mit ihren Torgelegenheiten aber sehr fahrlässig um und standen nach neunzig Minuten mit leeren Händen da.

Eine unglückliche Niederlage
Weit zurückliegende Erinnerungen wurden beim Heider SV wach denn sechzig Minuten lang mußten
sich die Dithmarscher Fußballfreunde mit dem Gedanken an eine Heimniederlage vertraut machen –
aber eben nur sechzig Minuten.
In der 12. Minute brachte Groß den Heider SV in Führung aber nur eine Minute später sorgte Idris
Gümüsdere für den Ausgleich. In der 16. Minute bestätigte Simon Gottschling die aufsteigende Form des ASV und brachte seine Mannschaft mit 2:1 in Führung. Dieses Ergebnis nahmen die Elstern mit in die Halbzeitpause. Bis zu diesem Zeitpunkt zeigten die Elstern die beste Leistung seit langer Zeit. Daß es nicht zum Sieg reichte hatte zwei Gründe: Andreas Hammer mußte in der 22. Minute verletzt den Platz verlassen, ebenso Friedhelm Mienert in der 55. Minute.
Nun nahmen die Dinge ihren Lauf.
In der 60. Minute brachte Thorsten Lenz seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall, der fällige Elfmeter
führte zum 2:2, in der 65. Minute wurde im Mittelfeld der Ball verloren und es kam zum Führungstor der Heimmannschaft.
In der restlichen Spielzeit gab es für die Elstern hinreichend Gelegenheiten zur Ergebniskorrektur, da
diese nicht genutzt wurden fuhren die Elstern ohne Punkte nach Bergedorf zurück.

Der Neuling nahm die Punkte mit
Es gibt Niederlagen die tun so richtig weh!
Der alte Bekannte aus gemeinsamen Oberliga‐und Regionalligazeiten, der VfR Neumünster bereitete
den Elstern eine unangenehme Überraschung.
In den letzten drei Spielen konnte man, trotz dreier Niederlagen, die Handschrift des Trainers erkennen
und ein Aufschwung blieb den Betrachtern nicht verborgen. Der war auch im ersten Durchgang deutlich wahrnehmbar, aber der Ausfall zweier „gelernter“ Stürmer‐ Hammer und Havemann ‐ machte


sich bemerkbar und Idris Gümüsdrer konnte seine gute Form der letzten Spiele nicht auf den Platz bringen.
Stetiger Unruheherd in Reihen der Gäste war der Ausnahmestürmer Enis Tufina. der nahm in der 68.
Minute ein Zuspiel von Witek Gawrzyalski auf und ließ Oliver Grabolle keine Chance. Es gab für den VfR noch weitere Gelegenheiten die allerdings ungenutzt blieben.
Der erkennbare Aufschwung der letzten Wochen fand ein Ende und Null Punkte nach vier Spielen sind
kein Grund zur Freude.

Der erste Sieg
Die Chancen des ASV beim allerersten Auftritt in Hoisdorf, einem kleinen Ort im Holsteinischen Kreis
Stormarn standen nicht allzu gut.
Hoisdorf, in der Vorsaison noch in der Regionalliga unterwegs empfing den punktlosen Tabellenletzten
Bergedorf 85.
Früh gaben die Elstern zu erkennen daß sie dem Gegner Paroli bieten wollen, und das auf eine
eindrucksvolle Art und Weise.
Von den Mittelfeldmotoren Zapel und Gottschling in Szene gesetzt bauten die Elstern Druck auf den
Gegner auf und gingen in der 16. Minute verdient in Führung, Christian Leverenz konnte einen Abpraller im Hoisdorfer Gehäuse unterbringen. Der ASV ruhte sich auf dieser Führung nicht aus, im Gegenteil, Idris Gümüsdere erhöhte fünfzehn Minuten später aus 2:0 für den ASV.
Nach dem Seitenwechsel entwickelten die Gastgeber mehr Initiative und setzten die Elstern unter
Druck, damit wurde aber auch Raum für Bergedorfer Konter geschaffen die in hochkarätigen Chancen
mündeten. Die Elstern kamen dem dritten Treffer nahe, der gelang Bernd Sievert in der 70. Minute als er ein Zuspiel von Zapel vollendete.
Der erste Sieg im fünften Spiel war perfekt und die Elstern konnten nach einer feinen Leistung den
letzten Tabellenplatz verlassen.

Die Arbeit trägt Früchte
Die Arbeit von Trainer Hartmut Wulff beginnt Früchte zu tragen. Was den dreihundert Besuchern an den Sander Tannen in der ersten Halbzeit gegen den Meiendorfer SV geboten wurde war das Beste was dieElstern in d en letzten Monaten auf den Platz gebracht hatten.
Von Beginn an zeigten die Elstern wer Herr im Hause ist. Flüssige Kombinationen und druckvolles
Angriffsspiel bestimmten das Geschehen auf dem Platz und führte früh zum Erfolg. Eine Flanke von
Simon Gottschling fand in Bernd Sievert einen dankbaren Abnehmer und es stand 1:0. In der 20. Minute traf Oliver Zapel „nur“ den Pfosten aber Gümüsdere war zur Stelleund traf zum 2:0. Zu Beginn der 2. Halbzeit wurde der Sturmlauf der Elstern gestoppt, denn Rene Keller wurde nach einer

Tätlichkeit, die nur vom Schiedsrichter gesehen wurde, mit der roten Karte in die Kabine geschickt. Die Meiendorfer konnten sich befreien ohne zunächst aus der personellen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Erst Sekunden vor dem Abpfiff konnte Robin Radtke auf 1:2 verkürzen.

Nach verständlichen Anlaufproblemen ist es Hartmut Wilff gelungen eine homogene Mannschaft zu
entwickeln und ansehnlichen Fußball anzubieten. Lohn ist der 10. Tabellenplatz und der Anschluß an das Mittelfeld der Tabelle.


Der dritte Streich
Auch nach dem Heimspiel gegen Phönix Lübeck sah man nach dem Abpfiff allerorten zufriedene Minen.
Die Gäste aus der Hansestadt wurden mit einer Niederlage an die Trave zurückgeschickt.
Beide Mannschaften begannen das Spiel vorsichtig um Risiken und Fehler zu vermeiden. Erste Schüsse
auf das Lübecker Tor verfehlten ihr Ziel. In der 18. Minute krönte Simon Gottschling seine sehr gute
Form, mit einem Heber aus zwanzig Metern überwand er den Lübecker Torhüter Oberbeck zum 1:0 für


den ASV. Das 2:0 für die Elstern fiel in der 43. Minute durch Christian Leverenz.
Im zweiten Durchgang bestimmten die Gäste weitgehend das Spielgeschehen und kamen in der 62.
Minute zum 1:2 – Anschlußtreffer durch Lübcke.
Am Ergebnis änderte sich nichts mehr und die Elstern blieben verdienter Sieger.

Da war mehr drin
Bei Spielen in Pinneberg muß man eigentlich immer eine Niederlage einkalkulieren, das ist die Lehre der vergangenen Spielzeiten. So gab es den ersten Dämpfer bereits nach zwei Minuten, Marco Niemann
konnte seinem Gegenspieler Grünwald nicht folgen und der erzielte mit einem „Billardtor“ das 1:0 für
den VfL. Das 2:0 aus der 30. Minute ging auch auf das Konto von Andre Grünwald.
Nach dem Wechsel kamen die Elstern besser ins Spiel, scheiterten aber immer wieder am VfL – Torwart Wroblewski. Der inzwischen hochverdiente Anschlußtreffer fiel durch Oliver Zapel in der 73. Minute doch im Gegenzug brachte Mienert seinen Gegenspieler im Strafraim zu Fall, der fällige Elfmeter führte dann zum 3:1 für den VfL. Die Elstern gaben sich nicht geschlagen und kamen in der 81. Minute durch Zapel zum erneuten Anschlußtreffer. Das VfL – Tor wurde weiter belagert, aber Wroblewski setzte allen Bemühungen ein Ende. Trotz einer couragierten Leistung verloren die Elstern beim VfL Pinneberg mit 2:3.

Heimniederlage gegen das Schlußlicht
Gegen den bisher sieglosen HTB traten die Elstern in ganz schwacher Verfassung an. Die
Mittelfeldmotoren Zapel / Gottschling liefen nicht rund, einzig Gümüsdere zeigte Normalform. Bei
einem Zweikampf mit Jan Böhning büßte Andreas Hammer drei Vorderzähne ein.


Die erste ernsthafte Torchance der Elstern verwertete Gümüsdere in der 24. Minute zum 1:0 für den
ASV. Mit dem 1:1 durch Paeslack wurde in der 42. Minute die Wende eingeleitet. Die Gäste wurden
zusehends stärker und kamen in der 68. Minute durch Unlü zum 2:1. Der Angriff der Elstern blieb
harmlos und konnte den HTB nicht in Verlegenheit bringen. In der 88. Minute erhöhte Sauke ( HTB ) auf 3:1.
Vor diesem Spiel trennte sich der HTB nach zwei Punkten aus acht Spielen von Trainer Uwe Knodel.
Neuer Trainer wurde Bert Ehm, der mit diesem 3:1 – Erfolg einen guten Eisstand hatte.

Kantersieg an der Hoheluft
Der SC Victoria erwischte gegen die Bergedorfer Mannschaft einen rabenschwarzen Tag und wurde im
eigenen Stadion nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen. In der Victoria – Stadionzeitung
wurde vor dem Spiel zwar Siegeszuversicht verbreitet aber diese Worte entsprachen nicht den
nachfolgenden Taten.
Die Offensivabteilung der Victoria bestand aus zwei technisch sehr versierten Spielern, die aber waren
bei der Bergedorfer Hintermannschaft gut aufgehoben. Spielerisch waren die Elstern dem Gastgeber
deutlich überlegen, mit langen Bällen wurden Sievert und Gümüsdere bestens bedient. Beide sorgten
nach achtzehn Minuten für einen 2:0 – Vorsprung. In der zweiten Halbzeit waren die Elstern nicht mehr
zu bremsen. Tore von Sievert (54.), Leverenz (65.), Zapel (82, und Räck (85.) sorgten für einen hohen 6:0 – Erfolg beim SC Victoria.

Nach dem Ablauf des ersten Saisondrittels ein Blick auf die Tabelle.
Nach einem mißlungenem Start in die Punkterunde haben sich die Elstern mit zwölf Punkten aus zehn
Spielen auf den neunten Tabellenplatz vorgearbeitet. Man muß Trainer Wulff hier gute Arbeit
bescheinigen. Für eine Überraschung sorgte an der Tabellenspitze der Heider SV. Die Dithmarscher
besiegten Altona 93 an der Griegstraße mit 5:0 und setzten sich damit an die Tabellenspitze vor dem TSV Pansdorf mit ebenfalls 23 Punkten. Ungemütlich ist im Tabellenkeller die Lage für Victoria (6 P.),
HTB (5 P.) und Meiendorf mit drei Punkten. Auf dem 7. Tabellenplatz findet man Barsbüttel mit sechzehn Punkten.

Drei Punkte für ein gutes Spiel
Zu Gast an den Sander Tannen waren der Itzehoer SV, die Mannschaft aus dem Kreis Steinburg.
Dreihundertzwanzig Besucher wollten sich vom anhaltenden Aufschwung der Elstern überzeugen. Die
sahen zunächst eine schleppende, träge Darbietung beider Mannschaften, Torgelegenheiten blieben
Mangelware.
Dies änderte sich nach einer halben Stunde, Bernd Sievert ließ drei Abwehrspieler stehen und schob das

Leder in aller Ruhe über die Torlinie zum 1:0 für den ASV. Vom ISV war nichts zu sehen, dies änderte sich auch nach der Pause nicht. Anders die Elstern, die gingen weiterhin konzentriert und aggressiv zu Werke – und das mit Erfolg. In der 75. Minute traf Marco Feldhusen nach einem Abspielfehler der Itzehoer zum 2:0. Zwei Minuten später dann die Entscheidung, eine Flanke von Oliver Zapel landete bei Idris Gümüsdere und der machte das 3:0. Der verdiente Ehrentreffer für die Gäste fiel durch Hartmann in der 85. Spielminute. Mit einer rundherum guten Leistung behielten die Elstern die Punkte in Bergedorf und schickten die 320 Fußballfreunde gutgelaunt nach Hause.

Ein neuer Angstgegner
In der vergangenen Saison wurden beide Spiele gegen die zweite Mannschaft von Holstein Kiel mit 0:1
verloren.
Die Elstern begannen offensiv und versuchten, die Platzherrn unter Druck zu setzen, aber gute
Torgelegenheiten wurden vergeben. Es häuften sich Fehlpässe und die Elstern fanden keine Mittel das
Spiel für sich zu entscheiden. Das Flügelspiel wurde vernachlässigt, es lief zu viel über die Mitte.
Das mußte irgendwann schiefgehen. In der 83. Minute führte ein Konter der „Störche“ zum 1:0 für den
KSV Holstein. Danach schalteten die Elstern auf totale Offensive, fanden aber im Kieler Torhüter Balsam ihren Meister. Eine vermeidbare Niederlage stoppte den Vormarsch der Elstern.

Rückschlag gegen Altona
Wenn das Vorspiel interessanter als das „ eigentliche“ Spiel ist so darf man erkennbare Defizite
vermuten. Im Vorspiel trennten sich eine Auswahl früherer ASV – Ligaspieler und die HSV – Altliga 5:5.
Die 650 Besucher kamen aber in erster Linie um das Spiel der Elstern gegen Altona 93 zu sehen. Die
Zuschauer kamen nicht auf ihre Kosten und wurden lange Zeit von einem lustlosen Ballgeschiebe
gelangweilt. Nach dem Wechsel deuteten die Elstern Angriffsbemühungen an, konnten das AFC – Tor
nicht in Gefahr bringen. Auch die Mannschaft von Dieter Schatzschneider hatte nicht allzuviel zu bieten.


In der 83. Minute wurde Oliver Wolf eingewechselt und der bedankte sich spontan beim Trainer mit
dem Tor zum 1:0 für Altona 93. Die Schlußoffensive der Elstern kam zu spät um der Partie noch eine
Wendung zu geben. Erneut mußten die Elstern in den letzten Minuten eine bittere Niederlage
hinnehmen.

Das Spiel von Oliver Zapel
In bester Stimmung verließen die Elstern die Anlage am Soltausredder in Barsbüttel und kehrten
Richtung Bergedorf zurück. Schlechte Stimmung hingegen bei den Gastgebern, Diskrepanzen zwischen
Präsident und Trainer schlugen sich auf das gesamte Umfeld nieder. Dazu passte auch die Zuschauerzahl – nur zweihundert Besucher wollten das Derby sehen.

Voller Elan und Tatendrang kamen die Elstern auf den Platz und nahmen das Heft in die Hand. In der 24. Minute versenkte Oliver Zapel einen Kopfball – Aufsetzer in den Barsbütteler Maschen zur Führung des ASV, weitere Chancen blieben ungenutzt. Das 1:1 in der 40. Minute war auf einen überflüssigen Ballverlust von Mienert zurückzuführen.
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie bis in der 60 Minute. Thorsten Lentz vom Barsbütteler
Andreas Krienke von den Beinen geholt wurde. In gewohnter Manier verwandelte Zapel den Strafstoß
zum 2:1 für den ASV. Danach kam Barsbüttel zwar besser ins Spiel aber Tore blieben Fehlanzeige. In
der 82. Minute wurde das Spiel entschieden, erneut war es Oliver Zapel der zum 3:1 ins Schwarze traf.
Mit einer ganz starken Leistung nahmen die Elstern die Punkte mit und waren nun mit achtzehn Punkten aus vierzehn Spielen im Mittelfeld der Tabelle angekommen. Das war mehr als man zu Beginn der Saison erhoffen durfte. Mann des Tages war mit seinen drei Treffern Oliver Zapel, nach Spielende wurde auch bekannt daß er seine Griechenlandpläne zu den Akten gelegt hat.

Erfreuliches Ende der Hinrunde
Es war keine Galaleistung die den zweihundertfünfzig Besuchern geboten wurde.. Der TSV Pansdorf war lange Zeit das bessere Tean, nahm sich aber selbst alle Chancen. Torhüter Willig (TSV) sah in der 37. Minute die gelbe Karte nach einem Foul an Gümüsdere, der fällige Strafstoß wurde von Zapel zum 1:0 verwandelt. Drei Minuten später wurde Torhüter Willig zum Wiederholungstäter, diesmal wurde Bernd Sievert zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter hatte gar keine andere Wahl und schickte Willig mit gelb /rot vom Platz.
Die Gäste gaben das Spiel keinesfalls verloren und kamen in Unterzahl in der 59. Minute zum Ausgleich.


Dieser Treffer rief alllerdings die Elstern auf den Plan, nach einem Eckball von Oliver Zapel stand Bernd Sievert frei und überwand den Pansdorfer ( Ersatz ‐ ) Torwart zum 2:1. Bewundernswert der Kampfgeistder Pansdorfer, auch nach dem zweiten Feldverweis ( gelb / rot für Heiko Anders ) setzten sie die Elstern unter Druck aber alle Bemühungen blieben erfolglos.

Mit einundzwanzig Punkten aus fünfzehn Spielen kletterten die Elstern auf den 7. Tabellenplatz – ein
absolut erfreulicher Saisonverlauf. Herbstmeister wurde mit 33 Punkten der Heider SV vor Altona 93
und dem VfL Pinneberg. Die letzten vier Plätze belegten die zweite Mannschaft von Holstein Kiel, der
HTB, der SC Victoria und der Meiendorfer SV.
Mit dem Ende der Hinrunde beginnt die Winterpause, für viele Spieler und Vereine eine willkommene
Unterbrechung. So auch für Trainer Hartmut Wulff, der verbrachte seinen Urlaub fern der Heimat – in
Kenia.

Die Neuigkeiten im Umfeld des ASV müssen ihn wie ein Keulenschlag getroffen haben. Manager Harald Schröder teilte Hartmut Wulff mit daß für die kommende Saison ohne ihn geplant wird. Schröder wird in der BZ vom23.1.96 wie folgt zitiert:
Ich habe ihm von Anfang an gesagt, daß er nur eine Zwischenlösung ist. Mein Konzept sieht einen
anderen Trainer vor.
Anders die Stimmung in der Mannschaft die von Mannschaftskapitän Oliver Zapel wie folgt
wiedergegeben wird:
Fünfundachtzig Prozent der Mannschaft stehen hinter dem Trainer. Auch für mich, so Oliver Zapel, ist die Entscheidung, Wulff für die neue Saison keinen Vertrag zu geben, ein Schlag ins Gesicht.
Es ist in diesem Zusammenhang vollkommen unerheblich ob Wulff vor der Saison als Übergangslösung betrachtet wurde. Wenn ein Trainer gute Arbeit mit der Mannschaft abliefert und eine als Abstiegskandidat angesehene Mannschaft nach der Hinrunde auf den siebten Tabellenplatz führt hat er den Beweis seiner hohen fachlichen Qualifikation erbracht.
Niemand kann Hartmut Wulff verübeln daß er sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegte. Im HAB vom 25.1.96 wird Wulff mit den Worten
...fehlendes Vertrauen und mangelnde Unterstützung für mein leistungsbezogenes Training zitiert
Zeitnah mußte Harald Schröder feststellen , daß für die Bezahlung der Mannschaft
( Aufwandsentschädigung, Spesen u.Ä. ) das Geld fehlte.
Seine Nachfrage, ob Hartmut Wulff dem Verein 20 000 DM borgen könnte wurde von Wulff abschlägig
beschieden.
Die Leitung des Trainings sollte nun Jaro Deppe, einst bei Eintracht Braunschweig aktiv und bislang Co – Trainer bei den Elstern übernehmen.
Einer der besten Fußballer in Hamburgs Osten , Idris Gümsdere, hat bisher eine überragende Saison
gespielt und kam so in das Blickfeld höherklassiger Vereine, so soll auch Bayer Leverkusen ein Auge auf ihn geworfen haben. Es folgte eine Berufung in die U 21 – Auswahl des türkischen Verbandes und ein Vertrag mit einem türkischen Erstligisten. Für die Mannschaft ein ganz herber Verlust.

Harald Schröder machte sich nun an die Umsetzung seines Konzeptes und begab sich auf Trainersuche.
Sein Wunschkandidat war Rainer Wysotzki, derzeit noch in Diensten des SV Börnsen. Rainer Wysotzki
hat in Börnsen sehr erfolgreich gearbeitet und den SV Börnsen innerhalb zweier Jahre aus der Bezirksliga in die Verbandsliga geführt.
Von 1985 bis1988 war Wysotzki für drei Spielzeiten Trainer in Bergedorf. Seine Bilanz darf man als
überschaubar betrachten. Von den neunzig Punktspielen unter seiner Regie wurden einunddreißig
Spiele gewonnen, zwanzig Mal wurden die Punkte geteilt und neununddreißig Spiele wurden verloren.
Rainer Wysotzki konnte dem Werben des ASV nicht widerstehen und wurde nach Ende der Winterpause Trainer der Ligamannschaft des ASV.

Fehlstart in die Rückrunde
Zum Start in die Rückrunde stand für den ASV das Spiel beim TSV Nord – Harrislee auf der Agenda. Die Bergedorfer Mannschaft konnte nicht überzeugen und ließ spielerische Mängel erkennen. Bevor sich die Hintermannschaft sortiert hatte, stand es 1:0 für die Gastgeber – in der dritten Minute verschätzte sich Grabolle bei einer Flanke, Peters (TSV) war zur Stelle und brachte seine Mannschaft in Führung.
Machtlos war Oliver Grabolle in der 12. Minute, als er einen unhaltbaren Distanzschuß passieren lassen mußte, es stand 2:0 für die Heimmannschaft. Nur Oliver Zapel zeigte an diesem Tag Normalform, aber
weder Simon Gottschling als auch Bernd Sievert gingen auf seine Iden ein.
Einsatzbereitschaft und kämpferische Einstellung stimmten, reichten aber nicht aus um den TSV in
Schwierigkeiten zu bringen.

Niederlage beim Schlußlicht

Das Spiel der Elstern beim Tabellenletzten Meiendorfer SV erinnerte in weiten Phasen an so manche
Darbietung aus der letzten Saison, es war schlicht eine Zumutung. Lediglich Pinz, Keller und Feldhusen ließen annähernd Normalform erkennen. Wenn Stürmer in neunzig Minuten nur zwei Kopfbälle in Richtung gegnerisches Gehäuse platzieren ist über Effektivität alles gesagt. Im ersten Durchgang fielen keine Tore. In der 55. Minute gelang dem MSV durch Gunnar Griem der Führungstreffer. Unerwartet fiel das 1:1, ein fulminanter Schuß von Andreas Jähning aus 25 Metern war für dem Meiendorfer Torhüter nicht zu halten. In der 87. Minute mußte Torhüter Rainer Schmidt verletzt das Feld verlassen.
Als Behrami (MSV) in der Schlußminute vom Bergedorfer Ersatztorwart Witt zu Fall gebracht wurde gab es einen Strafstoß der in der Schlußminute zum 2:1 für den MSV verwandelt wurde.
Auch wenn das 2:1 zu einem für die Elstern sehr ungünstigen Zeitpunkt gefallen war gingen die
Meiendorfer als verdiente Sieger vom Platz.

Gelungene Wiedergutmachung

Das schwache Spiel in Meiendorf rief nach einer Wiedergutmachung – und die kam auch. Der Gegner
der Elstern, der VfL Pinneberg, hat dem ASV schon oft genug Probleme bereitet. Von Beginn an
präsentierte sich eine ganz andere ASV – Mannschaft an den Sander Tannen, es stand im besten Sinne
des Wortes ein Team auf dem Platz. Der Platz des verletzten Friedhelm Mienert wurde von Oliver

Zapel eingenommen. Der bekam vom Trainer alle Freiheiten und machte davon regen Gebrauch. In der 24.Minute gingen die Gäste aus Pinneberg durch Ehlers in Führung. Nach diesem Rückstand spielte Oliver Zapel seine ganzen fußballerischen Qualitäten aus und brachte die Elstern mit dem 1:1 in der 34. Minute zurück ins Spiel, drei Minuten später war das Spiel gedreht denn Zapel besorgte die 2:1 ‐ Führung. Die zweite Halbzeit blieb torlos.
Die gesamte Bergedorfer Mannschaft zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung aber man
übertreibt nicht, wenn man Oliver Zapel als den Vater des Sieges bezeichnet.


Vier Punkte über Ostern

Für die Ostertage sah der Spielplan für die Bergedorfer Mannschaft die
Begegnungen gegen den Heider SV und den VfR Neumünster vor.

Teilerfolg gegen Heide
Den Heider SV darf man ohne Übertreibung als die Überraschungsmannschaft der Oberliga bezeichnen.
In der Vorsaison ohne Heimniederlage geblieben spielen die Heider auch in der laufenden Saison eine
gute Rolle. An den Sander Tannen blieben sie allerdings hinter den Erwartungen zurück. Als Michael
Sontag in der 39. Minute im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde bekam Oliver Zapel per
Strafstoß die Gelegenheit die Elstern in Führung zu bringen. Er nutze die Gelegenheit in bewährter
Manier – es stand 1:0. Eine der ganz wenigen Gelegenheiten verwerteten die Gäste kurz vor dem
Pausenpfiff zum 1:1. Im zweiten Durchgang verflachte die Partie und beide Mannschaften schienen mit
der Punkteteilung zufrieden zu sein. In der 84. Minute wurde Sven Pinz mit der Ampelkarte vom Platz
geschickt.

Drei Punkte in Neumünster
Eine Halbzeit reichte den Elstern um aus Neumünster drei Punkte mitzunehmen. Für den Auftakt sorgte
in der 32. Minute Sven Pinz, zwei Minuten später ließ Marco Feldhusen das 2:0 folgen. Für den
Pausenstand von 3:0 zeichnete eine Minute vor dem Halbzeitpfiff Oliver Zapel mit einem Strafstoß
verantwortlich. Nach zwei Ampelkarten ( Sonntag und Zapel ) kam der Sieg der Elstern in Gefahr denn
Tufina und Meeseberg konnten in den letzten fünf Minuten noch auf 2:3 verkürzen.
Am Ende des Spieltages sind die Elstern vom siebten auf den achten Tabellenplatz gerutscht, denn
Tabellennachbar TuS Hoisdorf holte über Ostern sechs Punkte und setzte sich vor die Elstern.

Pleite beim HTB
Seit der Amtsübernahme von Bert Ehm hat der HTB einen beachtlichen Aufschwung erlebt. Nach zwei
Punkten aus den ersten acht Begegnungen holte der HTB aus den folgenden elf Spielen neunzehn
Punkte.
In der Anfangsphase des Spiels traten die Elstern sehr vorsichtig und auf Sicherheit bedacht auf. Anders
die Harburger und so war die 1:0‐ Führung durch Sauke aus der 33. Minute durchaus verdient. Die
Halbzeitansprache von Trainer Wysotzki zeigte Wirkung, denn kurz nach Wiederbeginn gelang Zapel der Ausgleichstreffer. Der ASV blieb die überlegene Mannschaft machte aber nichts aus seinen
Torgelegenheiten.
Besser machte es der HTB, innerhalb von fünf Minuten drehten die Harburger durch Askelson (69. ) und Sander ( 74.)das Spiel. Kurz vor dem Abpfiff nahm Sauke eine Flanke von Bockelmann auf und stellte das Ergebnis auf 4:1. Nach einem Trikotzupfer wurde Marco Niemann in der Schlußphase mit der Ampelkarte in die Kabine geschickt.
An diesem Tag hatten die Elstern einfach zu wenig zu bieten um den HTB in Verlegenheit zu bringen

Aus im Pokalwettbewerb

Mit einer 2:5 Niederlage bei den Amateuren des HSV ging für die Elstern der Pokalwettbewerb 1995 / 96 zu Ende.
Nach Siegen über u.A. TuS Berne, 4:2 nach Elfmeterschießen, 5:0 über den Barsbütteler SV und ein 4:1 über den EMTV zogen die Elstern ins Halbfinale des Wettbewerbs ein. Gegner waren die Amateure des HSV. Zur Halbzeit führten die Rothosen nach Toren von Trejgis, Nadj, Krausz und Avramovic mit 4:0, Michael Sonntag und Oliver Zapel konnten auf 2:4 verkürzen bevor Marek Trejgis den 5:2 Endstand herstellte.

Das schlechteste Saisonspiel
Wenn eine Mannschaft in der Vorrunde auf eigenem Platz mit 6:0 deklassiert wird, wenn diese
Mannschaft auf die Elstern aktuell siebzehn Punkte Rückstand hat, dann darf man mit einem
Punktgewinn der eigenen Mannschaft rechnen. Gemeint ist hiermit der SC Victoria, der aktuelle Gegner der Elstern.
Die Elstern kamen gut in diese Partie und in der 10. Minute brachte Marco Feldhusen den ASV vor
zweihundert Besuchern in Führung. Danach verflachte das Bergedorfer Spiel zusehends. Die Quittung
kam nach neunzehn Minuten: ein schnell ausgeführter Einwurf, eine präzise Flanke von Ex‐Elster
Hardekopf und Kopetzky (SCV) macht per Kopf das 1:1. Danach zeigten beide Mannschaften den
Zuschauern nur noch Schlafwagenfußball und in der 76. Minute die Gelb / rote Karte für Christian Müller ( SCV ). Diese personelle Überlegenheit konnten die Elstern nicht nutzen, im Gegenteil, in der 82. Minute mußten sie durch Mouktar das 1:2 hinnehmen. Dieses 1:2 war eine verdiente Niederlage welche die Sorgen der Elstern wieder vergrößerte. Für Rainer Wysotzki gab es noch viel Arbeit.


An der Trave keine Punkte
Es kam einem so vor wie die Verlängerung des Spieles gegen die Victoria.
In den ersten Minuten stand das Spiel ganz im Zeichen der Lübecker aber auch die vergaben ihre
Torchancen. Bis in die zweite Halbzeit tat sich herzlich wenig auf dem Platz. Dann nahm „Boller“ Jeschke in der 60.‐ Minute einen Eckball auf und verwandelte diesem zum 1:0. Auch das Endresultat von 2:0 ging auf das Konto von Jeschke, in der 75. Minute entwischte er seinem Bewacher und ließ Grabolle keine Chance. Erneut waren die Elstern geschlagen und sehen schweren Zeiten entgegen.

Fortsetzung der Talfahrt

Wenn ein Manndecker in der Schlußphase einer Begegnung den Versuch unternimmt, seinen
Gegenspieler vor dem eigenem Strafraum auszutricksen kann das schon mal ins Auge gehen. Genau das passierte beim Stande von 0:0 in der 79. Minute beim Spiel gegen den Itzehoer SV. Der Pechvogel war Friedhelm Mienert, der aber ansonsten eine tadellose Leistung abgeliefert hat. Der Versuch, den
Itzehoer Torjäger Torsten Kiekhöber auszudribbeln scheiterte und wurde bitter bestraft. Ähnliche
Chancen wurden vorher von den Elstern vergeben bzw. vom ISV – Torhüter entschärft.
Am Ende der neunzig Minuten stand es 1:0 für den ISV und die Abstiegszone rückte immer näher.

Es wird bitterernst

Vier aufeinanderfolgende Niederlagen haben den ASV vom achten auf den zwölften Tabellenplatz
gebracht. Aus trügerischer Sicherheit wurde Abstiegsangst.
Im Heimspiel gegen den SV Halstenbek – Rellingen gab es Gelegenheit diese mißliche Lage zu
entschärfen aber der Ernst der Lage war nicht allen Akteuren klar, nur zwei Spieler präsentierten sich in
Normalform – Torhüter Oliver Grabolle war zu verdanken daß der Sieg der Gäste nicht höher ausfiel und Sven Pinz ging an diesem Tag an seine Leistungsgrenze.
Im ersten Durchgang hatten die Elstern noch gute Torgelegenheiten, vermochten diese aber nicht zu
verwerten. In der zweiten Halbzeit bauten die Elstern ab und ließen jede Spielkultur vermissen. Kein
Einsatzwille, kein Aufbäumen, kein Nachsetzen nach Ballverlusten – so kann man in der Oberliga nicht
bestehen.
Die Gäste aus dem Landkreis Pinneberg wußten dies auszunutzen.
In der 58. Minute degradierte Kay Rückert die Elsternabwehr zu Statisten und überwand Oliver Grabolle zum 0:1. Elf Minuten später gab es den nächsten Blackout in der Abwehr. Als sich Wieckhoff das Leder schnappte griff kein Abwehrspieler ein und schon stand es 0:2.
Die Schlußoffensive blieb wirkungslos, außer einem Pfostenschuß von Sven Pinz gab es nichts
Erwähnenswertes. Die große Chance zur Ergebnisverbesserung vergab Oliver Zapel als er einen
Foulelfmeter in der 85. Minute nicht verwandeln konnte. Nach fünf Spielen ohne Sieg war die Lage der
Elstern überaus kritisch.


Hier ein Ausschnitt aus der Tabelle nach fünfundzwanzig Spieltagen:
10. Phönix Lübeck 33 P.
11. Barsbüttel 29 P.
12. HTB 28 P.
13. ASV 28 P.
14. Kiel (2) 27 P.
15. Victoria  17 P.
16. Meiendorf  11.P

Ähnlich bedrohlich ist die Lage am Tabellenende der Regionalliga. Drei Vereine werden absteigen, zwei dieser Vereine, der VfL 93 und die erste Mannschaft von Holstein Kiel werden dann in die Oberliga eingegliedert. Noch können die Elstern das Blatt noch wenden, aber es helfen nur noch Siege.

Applaus nach dem Abpfiff
Lange ist es her daß die Mannschaft nach dem Schlußpfiff mit Applaus in die Kabine begleitet wurde.
Das war der Dank der Zuschauer für eine überzeugende Leistung gegen den Abstiegsmitbewerber
Holstein Kiel. Die Elstern siegten deutlich mit 5:0.
Es sah zunächst nicht nach einem so deutlichen Erfolg aus. Nach schwungvollem Beginn schien die Partie zu verflachen aber angetrieben von Oliver Zapel häuften sich die Torchancen für den ASV. Eine dieser Chancen nutzte Bernd Sievert in der 37. Minute zum Führungstreffer. Das Ergebnis hatte bis zum
Pausenpfiff Bestand. Nach dem Seitenwechsel spielten die Kieler zwar gefällig mit. aber deren
Gegenwehr bewegte sich auf „Freundschaftsspielniveau“. So hatten die Elstern leichtes Spiel die Gäste
von der Förde zu distanzieren. Mehmet Dogan in der 59. – Oliver Zapel in der 72. – Thorsten Lenz in der 80. Minute und in der 87. Minute Marek Mackiewicz waren die Torschützen zum verdienten Sieg über Holstein Kiel. Die Elstern konnten sich vom 13. auf den 12. Tabellenplatz verbesern, da aber sowohl Barsbüttel als auch der HTB ihre Spiele gewinnen konnten blieb die Lage für den ASV äußerst prekär.

Stell dir vor es droht Abstieg und keiner sieht zu
In dieser Phase der Saison, bei dieser Tabellenkonstellation könnte die Mannschaft Unterstützung von
den Rängen wirklich gut gebrauchen aber gegen den TuS Hoisdorf kamen nur zweihundert Getreue. an
die Sander Tannen .
Es war das alte Lied, die eigenen Torchancen werden nicht genutzt und wenn sich die Mannschaft


durch vermeintlich fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt fühlt dann steht die Mannschaft nach neunzig Minuten mit leeren Händen da.
Das Spiel endete 0:0 und dieses Ergebnis gibt den Spielverlauf exakt wieder.
Man muß eines ganz klar sehen, dieses 0:0 ist kein Punktgewinn sondern bei dieser Tabellenlage der
Verlust zweier Punkte. Die Abstiegszone wird in der Tabelle nach siebenundzwanzig Spielen wie folgt
abgebildet:


11. Barsbüttel 35 P.
12. ASV 32 P.
13. HTB 32 P.
14. Kiel (2) 27 P.
15. Victoria 17 P.
16. Meiendorf 11 P.


Man muß damit rechnen daß im schlimmsten Fall fünf Mannschaften aus der Oberliga absteigen
müssen. Von „einfachen“ Spielen kann nun keine Rede mehr sein, jeder Punktverlust kann
schwerwiegende Folgen haben und es gibt nur wenige Gelegenheiten dies zu korrigieren.


Leichter Sieg für Altona 93
Die Elstern hatten einen ganz harten Brocken vor der Brust. Altona stand ganz oben in der Tabelle,
bedrängt vom Heider SV und dem TSV Pansdorf und war auf jeden Punkt angewiesen. Das war auch die einzige Gemeinsamkeit mit den Elstern an diesem Tag.
Altona war in dieser Partie der eindeutige Favorit. Die Elstern haben dem AFC einen ganz leichten Sieg
ermöglicht. In der 7. Minute mußte Rene Keller das Feld nach der roten Karte verlassen, ihm folgte
Friedhelm Mienert in der 29. Minute mit der Ampelkarte. Beide Spieler haben sich an Oliver Wolf mit
Foulspiel „abgearbeitet“. Zur Erinnerung: Oliver Wolf war im Hinspiel der Torschütze zum 1:0 – Sieg an den Sander Tannen. Sechzig Minuten in Unterzahl beim Tabellenführer waren von den Elstern nicht
aufzufangen und führten zu einer 0:3 – Niederlage. Zwei Tore von Oliver Wolf und ein Treffer von
Andreas Prohn schickten die Elstern auf die Verliererstraße. Die Mannschaft hat sich nicht hängen
lassen, der Einsatz stimmte auch bei zwei Mann in Unterzahl.
Eine Frage darf erlaubt sein – kann man von den Spielern in dieser Situation nicht erwarten, daß sie ihre Nerven im Zaum behalten und das Spiel mit elf Mann beenden?
Tabellenplatz dreizehn bei zwei noch ausstehenden Spielen lassen die Alarmglocken an den Sander
Tannen ganz laut schrillen.

Abstiegskampf pur

Gegen den Barsbütteler SV zeigten die Elstern eine ganz starke Leistung , längst vergessene Tugenden
wie Moral, Laufbereitschaft und absoluter Einsatzwille haben an diesem Tag gestimmt.
Es war keine großartige Partie, dafür stand zu viel auf dem Spiel. Die Elstern begannen nervös aber als
Marco Niemann in der 25. Minute nach einem Sololauf über das halbe Spielfeld Oliver Zapel anspielte
war das 1:0 für den ASV fällig. Die Mannschaft legte die Nervosität ab und vier Minuten vor dem


Seitenwechsel traf Zapel erneut, diesmal zum 2:0. Die Bergedorfer Mannschaft beherrschte nun ihren
Gegner und ließ sich auch durch das 1:2 in der 87. Minute durch Huremovic nicht aus der Fassung
bringen. In der Schlußminute stellte Bernd Sievert mit dem Tor zum 3:1 den alten Abstand wieder her.

 

 

 

 

 

 

In der Tabelle stellt sich die Situation vor dem letzten Spieltag wie folgt dar:


auf den Plätzen 10 – 12 mit jeweils 36 Punkten ( in Klammern die Tordifferenz)
Phönix Lübeck (‐3),
Barsbüttel (‐6),
Neumünster (‐6);
13. ASV (‐2) mit 35 Punkten
14. Holstein Kiel (‐21) 33 P.
15. Victoria 18 P.
16. Meiendorf 15 P.
Man kann es drehen und wenden wie man will, am letzten Spieltag sind die Elstern auf die Hilfe anderer angewiesen – keine guten Vorzeichen.

Der Abstieg aus der Oberliga
Nur ein Sieg beim TSV Pansdorf würde den Elstern den Klassenerhalt sichern.
Es kam anders.
Der TSV Pansdorf brauchte jeden Punkt um sich die Chance des Aufstiegs in die Regionalliga zu erhalten.
Die Elstern traten couragiert auf aber der Sturmreihe mangelte es an Durchschlagskraft. Nachdem in der 25. Minute ein Schuß sein Ziel ganz knapp verfehlte ging die Heimmannschaft durch Michael Beier in Führung. In der 54. Minute hätte es 1:1 stehen können, aber der Schiedsrichter versagte einem Treffer von Sven Pinz wegen vermeintlicher Abseitsposition die Anerkennung. Nachdem Friedhelm Mienert in der 79. Minute des Feldes verwiesen wurde verschlechterte sich die Situation des ASV, dies umso mehr als die Pansdorfer in der 89. Minute auf 2:0 erhöhten.

Mit dem 2:0 – Sieg über Bergedorf 85 sicherte sich der TSV Pansdorf hinter Altona 93 den zweiten
Tabellenplatz da der Heider SV völlig überraschend in Meiendorf mit 1:2 unterlag. Über zwei
Relegationsspiele gegen Göttingen 05, Zweiter der Oberliga Niedersachsen / Bremen könnte sich der
TSV Pansdorf für die Regionalliga qualifizieren, dann würden die Bergedorfer in der Oberliga bleiben.
Scheitert der TSV führt der Weg von Bergedorf 85 in die Hamburger Verbandsliga.



 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                         

Das erste Spiel der Aufstiegsaspiranten endete vor eintausend Besuchern in Pansdorf 1:1.
Zum Rückspiel in Göttingen fanden sich zweitausend Zuschauer ein und sahen einen verdienten 4:1 ‐
Sieg ihrer Mannschaft.
Göttingen 05 kehrte nach einem Jahr Abwesenheit in die Regionalliga zurück, Holstein Kiel, Bergedorf
85, der SC Victoria und der Meiendorfer SV steigen in die jeweilige Verbandsliga ab.

Die Elstern und ihre Trainer
Wie kam es zu diesem Desaster? In den letzten Jahren gab es viel zu viel interne Probleme und
Auseinandersetzungen. Die Trainerbank wurde zum Schleudersitz und der jeweilige Trainer konnte
kaum in Ruhe arbeiten, sehr häufig fand der Trainer einen Spielerkader vor an dessen Zusammenstellung er nicht beteiligt war.

Hier ein kurzer Abriß zum Thema Trainer:
Spielzeiten 90 / 91 und 91 / 92
Trainer Bernd Enge, schied zum Ende der Saison 91 / 92 aus freien Stücken aus.
1992 / 93
Trainer Manfred Rabe schied nach einem blamablen 1:3 bei Victoria am 10. Spieltag auf eigenen Wunsch aus ( 1,3 Punkte / Spiel ).
Nachfolger Wolfgang Nitschke übernahm die Mannschaft am 11. Spieltag ( 1,25 Punkte / Spiel )
1993 / 94
Start in die Saison mit Wolfgang Nitschke, Trennung nach dem 12. Spieltag nach einem 1:6 beim FC St. Pauli ( 1,34 Punkte / Spiel ).
Nachfolger Manfred Lorenz betreute die Mannschaft bis zum 23. Spieltag und schied nach
Unstimmigkeiten mit Manager Sobiecki aus ( 1,64 Punkte / Spiel )
Danach Betreuung der Mannschaft durch Manager Sobiecki unf Thorsten Lüneburg ‐ auch in der
Aufstiegsrunde zur Regionalliga. ( 1,57 Punkte / Spiel )
1994 / 95
Neuer Trainer wurde Jürgen Domzalski, Ablösung nach dem 28. Spieltag ( 0,89 Punkte / Spiel )
Betreuung der Mannschaft in den beiden letzten Saisonspielen durch Hartmut Wulff – zwei Niederlagen.
1995 / 96
Start in die Saison mit Hartmut Wulff, legte nach fünfzehn Spielen sein Amt nieder nach Neubesetzung
der Trainerposition für die Folgesaison 96 / 97. ( 0,93 Punkte / Spiel bezogen auf alte Zweipunkteregelung )
Nachfolger Rainer Wysotzki übernahm die Mannschaft zum 16. Spieltag (0,67 Punkte / Spiel nach alter Zweipunkteregel) Stetigkeit und Beständigkeit sind unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiche und langfristig angelegte Arbeit. Wenn aber in vier Spielzeiten neun (!) Trainer für die Mannschaft Verantwortung tragen ist man von diesen Begriffen weit entfernt.

Zur Aktualität
Es war eine krachende Fehlentscheidung, den Vertrag mit Hartmut Wulff nicht zu verlängern. Nach
einem zugegebenermaßen schwachen Start hat Wulff die Mannschaft am Ende der Hinrunde auf den 7.
Tabellenplatz geführt. Schon während des schwachen Starts war seine Handschrift erkennbar. Die
Mannschaft wurde zu einer stabilen Einheit und holte in der Vorrunde sieben Siege.
Trainer und Mannschaft bildeten eine Symbiose.
Jeder Eingriff in ein solches System kann zu Verwerfungen und Störungen führen und sich in der
beschriebenen Weise bemerkbar machen.

Rainer Wysotzki ist ohne Frage ein ganz ausgezeichneter Trainer wie man auch an seiner Tätigkeit in
Börnsen erkennen kann, aber nicht jeder gute Trainer paßt zu jeder Zeit zu jeder Mannschaft, in der
aktuellen Fußballszene gibt es dafür hinreichend Beispiele
Einen sehr guten Einblick in das „Innenleben“ der Mannschaft liefert eine Kolumne von Friedhelm
Mienert in der BZ vom 31.5.97. Auch wenn diese Kolumne den Verlauf der folgenden Spielzeit (96 / 97) teilweise vorweg nimmt sollte dieser Beitrag den Lesern zur Kenntnis gebracht werden. Besser kann man den Sachverhalt nicht darstellen.



Einen erheblichen Einfluß auf die Mannschaft hatten die beide „Alphatiere“ Oliver Zapel und Friedhelm Mienert.
Oliver Zapel darf man durchaus als den verlängerten Arm von Hartmut Wulff betrachten.
Man konnte aber den Eindruck gewinnen daß Rainer Wysotzki die Mannschaft nicht immer erreicht hat.
Den Abstieg der Mannschaft hat er nicht abwenden können.

Die Elsternmannschaft, die in der Saison 1996 / 97 in der Verbandsliga antritt wird ein anderes Gesicht
haben wobei Rainer Wysotzki maßgeblich die Kaderplanung bestimmen wird. Zwei Namen wurden
bereits gehandelt, nämlich Norman Rusche aus der Jugend von Altona 93 und vom Barsbütteler SV
Andreas Krienke.

Rückblick auf die Punkterunde

Der Kampf um die Meisterschaft war ein spannendes Rennen zwischen Altona 93, dem TSV Pansdorf
und dem Heider SV. Im direkten Vergleich verlor Altona alle Spiele gegen Pansdorf und Heide, hatte aber am Schluß die Nase vorn ( Anlage 4 ).
Auch in der internen Hamburger Wertung ( Anlage 5 ) belegte Altona den Spitzenplatz.
Der Heider SV belegte in der internen Wertung der holsteinischen Mannschaften ( Anlage 6 ) den ersten Platz. Wie schon in der vergangenen Spielzeit blieb der Heider SV auf eigenem Geläuf unbesiegt.
Die direkten Vergleiche HH vs SH sind in der Anlage 7 niedergeschrieben.
Die ersten Plätze gehen hier an den TSV Pansdorf mit 38 Punkten vor dem Heider SV mit 31 und dem
TuS Hoisdorf mit 30 Zählern.
An vierter Position rangiert der neue Meister Altona 93 mit 27 Punkten. Eine Zusammenfassung der drei Wertungen ( HH vs SH, Stadtderbies HH und Landesderbies SH ) ist in der Anlage 8 dargestellt.
Nahezu tragisch die Situation beim SC Victoria. Trainer Bernd Haury erlitt während der Winterpause seinen zweiten Herzinfarkt. Ihm folgten Barnabas Liebhaber, Uwe Knodel und Wolfgang Kayser auf die Trainerbank. Der Abstieg der Victoria konnte nicht mehr verhindert werden. Erfolgreich war der Trainerwechsel beim HTB. Am achten Spieltag standen zwei Punkte zu Buche, am Ende der Saison waren es 38 Zähler und Tabellenplatz neun.

Dem ASV ist zu wünschen daß Rainer Wysotzki in Ruhe arbeiten kann und daß kein Funktionär bei Niederlagen überflüssige Kommentare abliefert.

Nachweis der Informationsquellen. Die Spielergebnisse des ASV wurden der Bergedorfer Zeitung entnommen. Diese Ergebnisse sind zudem Grundlage der Anlagen 4 – 8. Die Bergedorfer Zeitung war Grundlage für die Kurzberichte zu den ASV – Spielen, auch wurden die Fotos aus der BZ reproduziert Die Abschlußtabelle der Saison 95 / 96 ( Anlage 3 ) wurde dem Internetportal Das Deutsche Fußballarchiv entnommen. Wörtliche Zitate wurden mit Angabe von Datum und Herkunft kenntlich gemacht.

Statistik:

(Zum Vergrößern bitte auf Abbildung klicken)








Zu der großen Historie mit allen bisher veröffentlichten Berichten!!!