Samstag, 23. Juni 2018

Die Elstern – Fußball im Amateurbereich Saison 1978 / 79 (von Hans-Martin Lippold)


Während der gesamten Rückrunde der Saison 77 / 78 an der Tabellenspitze und ein vielversprechender Start in die Aufstiegsrunde, das war der Saisonverlauf aus Sicht der Elstern – am Schluß stand die Mannschaft mit leeren Händen da. An guten Tagen kann die Mannschaft jeden Gegner an die Wand spielen – an den fußballerischen Möglichkeiten kann es mit Sicherheit nicht gelegen haben aber so manches Mal haben die Nerven den Akteuren einen Streich gespielt. So blieb den Elstern ein weiteres Jahr in der Landesliga nicht erspart. Da kann man verzweifeln! Alles Wehklagen ist umsonst – die Saison war gelaufen und die Devise kann nur lauten: auf ein Neues.

Zwischen den Spielzeiten 77 / 78 und 78 / 79 war an der Wechselbörse reges Leben und Treiben, davon blieb der ASV nicht unberührt.

Änderungen im Spieleraufgebot 
Was während der abgelaufenen Saison schon Gegenstand von Spekulationen war wurde zu Saisonende Realität: Klaus Muruszach wechselte vom ASV zum SV Börnsen. Seit 1974 in der Ligamannschaft, wurde er zum absoluten Führungsspieler und Aktivposten in der Mannschaft. Ein herber Verlust der nicht so leicht zu kompensieren ist. Auch Karsten Schulz kehrte den Sander Tannen den Rücken, sportlich sicherlich ein Verlust, aber sehr häufig stand er sich selbst im Wege und hatte Schwierigkeiten seine Emotionen im Zaume zu halten. Karsten Schulz wechselte in die 6. Liga / Verbandsliga zum SV Moorfleet. Zu seinem Stammverein, dem VfL Grünhof – Tesperhude zog es Jürgen Pahl nach Jahren beim ASV zurück. Gute freundschaftliche Kontakte haben für ihn den Ausschlag gegeben.
Folgende Neuzugänge standen den erwähnten Spielerabgängen gegenüber. Der Name Emmerich hat bei den älteren Fussballfreunden einen – im wahrsten Sinne des Wortes – guten Klang. Kurt Emmerich, sein Vater, war Sportreporter beim NDR und hat in früheren Zeiten auch Spiele des ASV übertragen. Sohn Axel zog es von der TSC Viktoria Wilhelmsburg – Veddel an die Sander Tannen. Als Mann für die Offensive kam Kay Petersen von der TSG Bergedorf an die Sander Tannen. Dieser Wechsel hatte sich im Verlauf der Vorsaison bereits abgezeichnet. Über den Spieler Storz, Neuzugang vom SV Börnsen, konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.
Für die beiden vorigen Berichte standen die Bergedorfer Zeitung und die Fußballvorschau als Informationsquellen zur Verfügung. Die Fußballberichterstattung des HAB wurde ganz stark von der Bundesliga geprägt, da der HSV dort eine führende Rolle spielen konnte, standen dessen Spiele im Vordergrund, ebenso die Spiele der zweiten Liga und die Begegnungen der Amateuroberliga, insbesondere die Spiele der Hamburger Mannschaften. Über die Spiele der Verbandsliga Hamburg – neue Bezeichnung anstelle der bisherigen Landesliga - wurde nicht umfassend berichtet, dieser Bericht muß zwangsläufig darunter leiden. Der Verfasser bedauert dies außerordentlich.

Vereine in der Verbandsliga 
Durch Auf – und Abstieg hat die Verbandsliga Hamburg, die höchste Hamburger Fußballklasse ihr Aussehen verändert. Ende der Saison 77 / 78 mußten der SV St. Georg und der TSC Viktoria Wilhelmsburg Veddel die Hamburger Eliteliga verlassen. Nach einem Jahr Zugehörigkeit zur Amateuroberliga Nord kehrte der VfL Pinneberg in Hamburgs oberste Spielklasse zurück. Zwanzig Punkte aus vierunddreißig Spielen reichten für den VfL nur zum letzten Tabellenplatz.
Aus den beiden Amateurligen – Hansa – und Hammoniastaffel – konnten sich die Amateure des FC St. Pauli und der Hummelsbüttler SV qualifizieren. Der Hummelsbüttler SV war bis Mitte der 70er Jahre in den unteren Amateurklassen zuhause, konnte dann aber mit Hilfe finanzstarker Gönner mehrere Aufstiege absolvieren. Genannt seien 1975 Meister der Bezirksliga ( 7. Liga ), danach Meister der damaligen Verbandsliga (6. Liga ) und 1977 4. Tabellenplatz in der Hansastaffel ( 5. Liga ). Es folgte 1978 der erste Platz in der Hansa – Staffel und Aufstieg in die 4. Liga, Hamburgs höchste Fußballklasse. So wurde der HuSV auch für Spitzenspieler anderer Vereine attraktiv.
Vor Beginn der Saison 1978 / 1979 wurden der ASV, SC Victoria, VfL Stade wie auch Altona 93 hoch eingeschätzt. Man durfte sich schon jetzt auf spannende Auseinandersetzungen freuen.

Der Startschuß für die Saison 78 / 79 fiel am 21.8.78.
Start beim Angstgegner 
Für die Elstern hatte der Spielplan zum Saisonauftakt ein Auswärtsspiel bei DuWo 08 vorgesehen. Wie schon viele Spiele zuvor, war auch diese Partie hart umkämpft. Die Entscheidung fiel in der 84. Minute durch ein Tor von Norbert Jürgens. Mit diesem Tor gestalteten die Elstern den Saisonauftakt erfolgreich und nahmen zwei Punkte mit. Herausragende Begegnung des ersten Spieltages war das Spiel zwischen dem SC Sperber und dem VfL Stade. Der VfL lieferte ein Klassespiel ab und gewann vollkommen verdient mit 2 : 1. 3300 Besucher besuchten die ersten acht Spiele der noch neuen Saison.

Sieg gegen den Neuling 
Vierhundert weibliche Zuschauer hatten an den Sander Tannen freien Eintritt, so kamen dann insgesamt 1200 Besucher zum ersten Heimspiel der Elstern. Gegner war der Neuling aus Hummelsbüttel. Spieler des Tages wurde Norbert Meier, sein Tor in der 60. Minute bescherte dem ASV zwei weitere Pluspunkte. Auch die vermeintlichen Spitzenteams konnten ihre Spiele gewinnen. Victoria besiegte Billstedt mit 4 : 1, Altona nahm mit einem 2 : 1 Erfolg die Punkte aus Harburg mit. Der VfL Stade hielt mit einem 3 : 2 Erfolg den SVCN nieder.

Führungswechsel in der Verbandsliga Der dritte Spieltag war durchweg nicht der Tag der Spitzenteams. Altona unterlag dem VfL Stade mit 0 : 1 und der SC Victoria mußte mit einem 0 : 1 in Hummelsbüttel die Segel streichen. Für die Elstern stand der Gang nach Pinneberg auf dem Programm.

Klassespiel der Elstern 
Die Elstern machten dem mitgereisten Anhang viel Freude und fanden sich auf ungewohntem Untergrund ( der Rasenplatz war gesperrt ) in Pinneberg prächtig zurecht. Kaum auf dem Platz, in der ersten Spielminute, brachte Frank Priegnitz seine Mannschaft mit 1 : 0 in Führung. Torsten Worm ( 16. ) und erneut Priegnitz ( 18. ) sorgten mit weiteren Toren für einen beruhigenden 3 : 0 - Pausenstand. In der 63. Minute erzielte Axel Emmerich mit dem ersten Tor für seinen neuen Arbeitgeber das 4 : 0. In der Folgezeit schraubten die Elstern einen Gang zurück und der VfL Pinneberg konnte das Ergebnis korrigieren. Metz und Grabowski stellten bis zur 80. Minute dn 2 : 4 Endstand her. Mit diesem 4 : 2 Auswärtssieg setzten sich die Elstern an die Spitze der Verbandsligatabelle.

Der Sieg war zu knapp 
Der Aufenthalt an der Tabellenspitze war nur von kurzer Dauer. Der Sieg über den SV Buxtehude war mit 3 : 2 zu knapp um den Platz an der Sonne zu behaupten .Vor 700 Zuschauern brachten Jürgens und Worm den ASV mit 2 : 0 in Führung ehe Schröder ( Bux. ) in der 57. Minute auf 1 : 2 verkürzte. In der 64. Minute stellte Axel Emmerich den alten Abstand wieder her aber Kronschewski ( Bux. ) erreichte mit dem 2 : 3 eine erneute Ergebnisverbesserung. Danach mobilisierten die Gäste alle Kräfte und drängten auf den Ausgleich aber die Elstern brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Nach einem klaren 3 : 0 Sieg über DuWo 08 übernahm der VfL Stade die Tabellenführung vor dem punktgleichen ASV aus Bergedorf.

Tore „satt“ am 5. Spieltag 
Wenn man den 5. Spieltag der Verbandsliga Hamburg als „Tag des offenen Tores“ bezeichnet liegt man absolut richtig!. War die Partie von Vorwärts Billstedt gegen die Elstern von tatendurstigen Sturmreihen geprägt wurde diese Torausbeute auf anderen Plätzen deutlich übertroffen. Davon später. Vor 700 Besuchern kam der ASV gut ins Spiel denn nach achtzehn Minuten hatten Frank Priegnitz und Torsten Worm einen 2 : 0 - Vorsprung herausgeschossen. Auch das Anschlußtor der Platzherrn ging auf das Konto der Elstern: Klaus Vogel war mit einem Eigentor “erfolgreich“. Der alte Abstand wurde in der 30. Minute durch Norbert Jürgens wieder hergestellt. In der 40. Minute brachte Fritz (Vorw.) mit dem Treffer zum 2 : 3 seine Mannschaft zurück in die Partie. Dieser Treffer leitete eine Drangperiode der Billstedter ein. Mit Erfolg, denn in der 64. Minute fiel der Ausgleichstreffer. Mit diesem 3 : 3 teilten sich die Mannschaften die Punkte. Die Nachbarn aus Curslack hatten die Amateurmannschaft des FC St. Pauli zu Gast. Der Halbzeitstand von 1 : 1 ließ noch nichts Böses erahnen aber zwischen der 53. und 78. Minute brachen bei den Platzherrn alle Dämme und es stand 1 : 6. In den letzten sechs Minuten gelangen dem SVCN noch drei Tore, trotzdem ging der SVCN mit einer deutlichen 4 : 6 Niederlage vom Platz. Noch drastischer wurde dem HTB mitgespielt. Die Gäste von der Jahnhöhe führten zwar beim VfL Pinneberg nach einer Viertelstunde mit 2 : 0 und gingen mit einem knappen 2 : 3 Rückstand in die Kabine, aber dann fielen die Tore im Minutentakt. Am Ende siegte der VfL Pinneberg über den HTB mit 9 : 3 Toren. In den verbleibenden fünf Spielen fielen noch sechs Tore. Der VfL Stade und die Elstern bildeten mit jeweils neun Punkten das Spitzenduo gefolgt von Altona 93 mit sieben Zählern, dahinter mit sechs Punkten Victoria, Sperber, DuWo und Hummelsbüttel.

Klarer Sieg gegen SC Sperber 
Eintausend Zuschauer fanden den Weg an die Sander Tannen um das Spiel der Elstern gegen den SC Sperber zu sehen. In den vergangenen Jahren hat sich der SC Sperber als kampfstarker und sehr unbequemer Gegner erwiesen. Diesmal war davon allerdings nur wenig zu spüren, mit einer klaren 0 : 4 Niederlage wurden die Gäste nach Alsterdorf zurückgeschickt. In der 29. und 53. Minute traf Norbert Meier zum 2 : 0, Kay Petersen und Drews erledigten den Rest. Da auch der VfL Stade mit dem gleichen Resultat gegen den VfL Pinneberg siegreich blieb gab es an der Tabellenspitze keine Veränderungen. Nachbar Curslack mußte sich in Lurup mit 0 : 3 geschlagen geben. Nicht viel besser erging es Vorwärts Billstedt in Norderstedt – dort gab es eine 1 : 3 Niederlage. Viertausend Zuschauer bildeten am 6. Spieltag den besten Saisonbesuch in der laufenden Saison.

Probleme für die Spitzenteams 
Der siebte Spieltag war nicht der Tag der Spitzenteams. Sowohl der VfL Stade als auch die Elstern mußten Punktverluste quittieren. Der Vfl kam in Buxtehude vor über 1000 Besuchern über ein torloses Unentschieden nicht hinaus. Eine ruppige Partie lieferten sich der SVCN und die Elstern und es war nur der Milde des Schiedsrichters zu verdanken, daß nach neunzig Minuten noch elf Gästespieler auf dem Platz standen. Mit etwas Glück hätten die Gäste aus Curslack den Platz auch als Sieger verlassen können aber Pfosten und Latte standen einem Gewinn zweier Punkte entgegen. So blieb es vor tausend Besuchern beim torlosen Unentschieden. Nutznießer dieser Spielausgänge war Altona 93. Der AFC setzte sich gegen den SV Lurup mit 2 : 0 durch und übernahm erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze.
Auch der achte Spieltag der Verbandsliga war wieder von unternehmungslustigen Sturmreihen geprägt. Der Torwart der St. Pauli -Amateure mußte beim Hummelsbüttler SV siebenmal hinter sich greifen, acht Tore fielen an der Hoheluft in dem Spiel der Victoria gegen den VfL Pinneberg ( 4 : 4 ) und der HTB erzielte in einer Zitterpartie gegen den SC Sperber erst in der letzten Minute das Tor zum 6 : 5 Endstand.

Enttäuschendes Spitzenspiel 
Das Spitzenspiel der Verbandsliga zwischen Bergedorf 85 und Altona 93 enttäuschte die tausend Zuschauer. Das Mittelfeld der Elstern konnte keine Impulse setzen und da auch der Angriff der Gäste nicht die gewünschte Durchschlagskraft entfalten konnte blieben spannende Strafraumszenen Mangelware. Norbert Meier blieb es vorbehalten, den ASV in der 23. Minute in Führung zu bringen, in der 55. Minute fiel der Ausgleichstreffer durch Hasselfeld ( AFC ). Mit diesem leistungsgerechten 1 . 1 nahmen die Altonaer einen Punkt mit nach Hause. Nach einem 3 : 0 Sieg über Billstedt übernahm der VfL Stade die Tabellenführung.
Böse Überraschungen hielt der neunte Spieltag für die Spitzenteams bereit!

Pleite gegen den Neuling 
Der ASV unterlag an den Sander Tannen völlig unerwartet den Amateuren des FC St. Pauli mit 1 : 2. Gerwald und Kawohl ( St. Pauli ) trafen in der 50. und 70. Minute, zwischendurch konnte Klaus Vogel ausgleichen. Den Nachbarn ging es nicht viel besser: Curslack unterlag in Altona mit 1 : 4 während Billstedt dem SC Sperber mit dem 1 : 1 immerhin einen Punkt abnehmen konnte. Auch dem VfL Stade stand das Glück nicht zur Seite, auf ungewohntem Grand – Belag mußte der VfL beim SC Sperber eine 0 : 1 – Niederlage hinnehmen.

Sieg gegen schwachen SV Lurup 
Wenn der Vizemeister, der SV Lurup den amtierenden Meister Bergedorf 85 am zehnten Spieltag empfängt denkt man automatisch an ein Spitzenspiel. Weit gefehlt! In den ersten neun Spielen gingen die Hausherrn fünfmal als Verlierer vom Platz und waren weit entfernt von der früheren Form, dabei waren es weitgehend die Spieler der Vorsaison. Die Elstern wußten die Schwächen des Gegners auszunutzen. Nach achtzehn Minuten brachte Torsten Worm seine Mannschaft in Front, Kay Petersen legte in der 40. Minute nach und es stand 2 : 0. Der SV Lurup fand keine Mittel den Elstern Einhalt zu gebieten und als Petersen in der 76. Minute auf 3 : 0 erhöhte war das Spiel gelaufen. In der 86. Minute gelang den Platzherrn der Ehrentreffer.
Nach dem ersten Drittel der Saison, nach zehn Spielen, machten fünf Mannschaften Anstalten, sich abzusetzen. Stade und Altona mit jeweils sechzehn Zählern, der ASV mit fünfzehn Punkten sowie Victoria und Hummelsbüttel mit 14 Punkten meldeten Ansprüche auf führende Tabellenplätze an. Die rote Laterne trug der SC Norderstedt mit fünf Pluspunkten hinter Curslack, Billstedt und Buxtehude mit jeweils sechs Zählern.

Victoria siegt im Klassespiel 
Es ist ganz bestimmt keine Übertreibung wenn man die Spiele zwischen dem SC Victoria und dem ASV als fußballerische Höhepunkte einer Saison ansieht. Auch die aktuelle Partie entsprach dieser Erwartung. Neben Kampfgeist und Einsatzfreude bestimmte respektvolle Vorsicht das Geschehen auf dem Spielfeld, dafür kannten sich die Mannschaften zu gut und es stand viel auf dem Spiel. Die Victoria ging durch Christen in der 56. Minute in Führung aber vier Minuten später gelang Torsten Worm der Ausgleich. Die Schlüsselszene dieses Spiel ereignete sich in der 76. Minute. Klaus Vogel rettete mit der Hand für den bereits geschlagenen Torhüter Kahl. Den fälligen Strafstoß konnte Rüdiger Kahl zwar abwehren, den Ball aber nicht festhalten. Verteidiger Peinemann ( SCV ) war zur Stelle und schob das Leder in den Bergedorfer Kasten – es stand 2 : 1 für den SC Victoria. 1200 Besucher an der Hoheluft sahen ein hochklassiges Spiel welches sich nahtlos in die Tradition vergangener Spiele einfügte. Altona 93 konnte aus Billstedt einen Punkt mitnehmen ebenso wie Stade in Harburg ein Teilerfolg gelang. Nachbar Curslack handelte sich gegen den SC Sperber die 7. Niederlage im elften Spiel ein.

Urania war ein harter Brocken 
Lange Zeit sah es für die Elstern nach einem knappen 1 : 0 Erfolg über den SC Urania aus doch in der Nachspielzeit ( 95. ) gelang dem SC Urania der Ausgleich. Zum vorübergehenden 1 : 0 für den ASV vor 700 Besuchern traf Klaus Vogel in der 51. Minute. Nach dem 12. Spieltag werden die ersten fünf Mannschaften durch lediglich vier Punkte voneinander getrennt.

Rückschlag für den ASV 
Beim Spitzenspiel beim VfL Stade mußten die Elstern Federn lassen. Vor 1300 Zuschauern brachten Holst (20. ) und Johannsen ( 42. ) den heimischen VfL mit 2 : 0 in Führung. Der Anschlußtreffer durch Norbert Meier ( 78. ) kam zu spät um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Altona 93 wurde mit einem 2 : 5 beim VfL Pinneberg das Fell über die Ohren gezogen, der HTB mußte mit einem 0 : 3 beim SC Victoria die Punkte liegen lassen. Das 4 : 1 des SVCN über den SV Buxtehude bedeutet für den Nachbarn neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Der Rückstand der Elstern auf den VfL Stade bzw. Victoria betrug nach dem 13. Spieltag fünf bzw. vier Zähler
Das Spitzenspiel des 14. Spieltages fand auf der Hoheluft statt. Dort hatte Victoria den VfL Stade zu Gast. Victoria bestätigte die gute Verfassung der letzten Wochen ( erst eine Niederlage ) und schickte den VfL mit einer 0 : 1 Niederlage nach Hause. Durch diesen Treffer von Christen aus der 67. Minute übernahm der SC Victoria die Tabellenspitze.

Keine Chance für den HTB 
Der ASV mußte mit dem HTB die Klingen kreuzen. Vor 500 Besuchern wurden die Gäste nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen und hätten Klaus Vogel und Norbert Meier nicht je einen Strafstoß vergeben wäre der Sieg über den HTB zweistellig ausgefallen. So blieb es beim 8 : 0, an dem Kay Petersen ( 3 ), Klaus Vogel ( 2 ) sowie Rainer Schmidt, Torsten Worm und Jürgen Drews ihren Anteil hatten. Bedingt durch einen Feldverweis infolge einer Tätlichkeit standen zum Schluß nur noch 10 Harburger auf dem Platz.

Norderstedt war kein Problem 
Zum Ende der Hinrunde – am 15. Spieltag – empfing der SC Norderstedt die Elstern. Mit sieben Pluspunkten zierten die Norderstedter das Tabellenende und waren gegen den ASV absoluter Außenseiter. Norbert Jürgens und Torsten Worm schufen mit ihren Toren in der 8. und 20. Minute klare Verhältnisse und bescherten mit diesem 2 : 0 ihrer Mannschaft zwei Pluspunkte. Der VfL Stade schlug die Amateure des FC St. Pauli mit 2 : 0 und Victoria nahm vom Schützenhof beim SC Urania einen Punkt mit. Mit je 23 Punkten teilten sich Stade und Victoria die inoffizielle Herbstmeisterschaft gefolgt von Hummelsbüttel mit 21 Punkten und dem ASV mit 20 Zählern. Nach vier aufeinanderfolgenden Niederlagen, davon drei auf eigenem Platz, hat sich Altona 93 aus der Spitzengruppe abgemeldet. Am Tabellenende kämpften mit 6 – 9 und 10 Punkten Norderstedt, Buxtehude und Curslack gegen den Abstieg.

In einem Freundschaftsspiel besiegte der SV Hamwarde die TuS Dassendorf mit 6 : 0 !

Start in die Rückrunde 
Zum Start der Rückrunde trafen an den Sander Tannen der SV Lurup und der ASV aufeinander. Den Namen nach zu urteilen hätte es ein Spitzenspiel sein können, aber wenn der Tabellenvierte den Tabellenelften empfängt ist dieses Prädikat nicht mehr angemessen, vielmehr offenbarte sich ein Klassenunterschied. Die Gäste beschränkten sich in der Hauptsache auf Absicherung des eigenen Tores, ein ansehnliches Spiel konnte so nicht zustande kommen. Die 350 Besucher waren letztlich froh, daß das Tor von Peter Hartwig aus der 37. Minute reichte um den Gewinn zweier Punkte sicherzustellen. Damit rückten die Elstern auf den dritten Tabellenplatz vor. Der SC Victoria startete mit einem 5 : 3 Erfolg über die Amateure des FC St. Pauli in die Rückrunde.

Klare Ansage vom Trainer Juhnke 
Das Traditionsduell ASV vs. Victoria bekam zusätzliche Brisanz da Elsterntrainer Manfred Juhnke in der nächsten Saison ( 79 / 80 ) bei der Victoria auf der Trainerbank sitzen würde. Von Trainer Juhnke gab es zu dieser Situation eine ganz klare Ansage: Bis zum 30.6 zählt für mich nur Bergedorf 85. Dies wurde von der Mannschaft sehr überzeugend in die Tat umgesetzt! Norbert Meier ( 38., Handelfmeter ) und Frank Priegnitz ( 42. ) waren für den 2 : 0 – Halbzeitstand verantwortlich. Siebke (63. ), Rainer Schmidt ( 82. ) und nochmals Norbert Meier in der 88. Minute erledigten den Rest. Sechshundert Besucher freuten sich über den klaren 5 : 0 - Sieg der den ASV dichter an das Spitzenduo heranführte. Fünf Tore von drei ehemaligen Elstern bereiteten dem SVCN eine ganz bittere Niederlage beim SC Sperber. Krüger, Krause und Goes waren die Torschützen für den SC Sperber.

Friedliche Punkteteilung 
Der Hummelsbüttler SV hatte sich in der Spitzengruppe etabliert, zweiundzwanzig Punkt aus sechzehn Spielen bedeuteten den vierten Tabellenplatz. Für die Elstern war also in Hummelsbüttel Vorsicht angesagt. Zunächst brachte Jürgen Domzalski ( HuSV ) seine Mannschaft in der 19. Minute in Führung aber Torsten Worm stellte nach einer knappen Stunde den 1 : 1 - Gleichstand her, ein Ergebnis mit dem beide Teams gut leben konnten. Da auch der SC Victoria in Billstedt einen Punkt abgab und der VfL Stade in Curslack mit 3 : 1 siegreich blieb waren die Stader der große Gewinner dieses Spieltages.
An der Tabellenspitze konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen, zu gering waren die Punktdifferenzen. Der bisherige Tabellenführer Stade unterlag in Lurup mit 0 : 1. Beim abgeschlagenem Schlußlicht Curslack siegte Victoria mit 2 : 1.

Harte Arbeit bei Urania 
Am Schützenhof in Barmbek, beim SC Urania hatten die Elstern eine harte Nuß zu knacken. Aus einer verstärkten Abwehr heraus gingen die Barmbeker nach dreißig Minuten Führung. Kay Petersen gelang in der 85. Minute der verdiente Ausgleich. Da der VfL Stade nicht punkten konnte und die Elstern nur einen Teilerfolg erringen konnten setzte sich Victoria an die Tabellenspitze vor Stade und dem ASV wobei der VfL mit einem Spiel im Rückstand war.

Klarer Sieg in Pinneberg 
Bergedorf 85 gegen den VfL Pinneberg, eine Partie die etwas vom Glanz früherer Jahre verloren hatte wurde am 20. Spieltag an den Sander Tannen ausgetragen. Der VfL Hatte nach dem Abstieg aus der AOL in der Verbandsliga noch nicht so recht Tritt gefasst und mußte schon sieben Niederlagen hinnehmen. Das sollte sich nach diesem Spiel ändern. Die Elstern beherrschten ihren Gegnern und hatten bis zu 72. Minute durch Schmidt ( 35. ), Axel Emmerich ( 50. ) ,Jürgen Drews ( 52. ) und erneut Emmerich einen komfortablen 4 : 0 Vorsprung herausgeschossen. Die Pinneberger Pilz und Schümann konnten in den letzten drei Minuten das Ergebnis noch auf 2 : 4 korrigieren, konnten aber die erneute Niederlage nicht abwenden. Der VfL Stade hatte die Niederlage in Lurup offenbar noch nicht „verdaut“ und verlor sein Heimspiel gegen Altona mit 1 : 2. Victoria ließ nichts anbrennen und besiegte Hummelbüttel mit 1 : 0. Mit 0 : 4 mußte Curslack gegen Urania eine ganz bittere Niederlage hinnehmen.
Alle drei Spitzenteams konnten am 21. Spieltag ihre Spiele gewinnen.

Kein Problem in Buxtehude 
Rainer Schmidt ( 49. ), Norbert Meier ( 61. ) und Frank Priegnitz ( 85. ) sorgten für einen ungefährdeten 3 : 0 Erfolg des ASV beim SV Buxtehude. Stade siegte mit 1 : 0 bei DuWo 08 und der SVCN konnte einen 2 : 0 Vorsprung gegen Victoria nicht über die Zeit bringen, am Ende nahm Victoria mit einem 3 : 2 Erfolg die Punkte mit.

Die bessere Mannschaft kam aus Stade 
Eine Weichenstellung in Richtung Meisterschaft könnte der 22. Spieltag bringen. Nicht nur vom Namen her, auch von der Tabellenposition wartete an den Sander Tannen ein Spitzenspiel auf die Zuschauer. Der ASV gegen den VfL Stade, das war die „Paarung des Spieltages“. Eintausend Besucher wollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Der VfL war an diesem Tag die bessere Mannschaft. Konstruktiver Spielaufbau und läuferische Überlegenheit dominierten über das wenig produktive Klein / Klein - Spiel der Elstern. Kurz vor dem Pausenpfiff ging der VfL durch Holst in Führung. An der 1 : 0 Führung des VfL änderte sich bis zum Abpfiff nichts mehr. Da der SC Victoria 4 : 0 gegen den HTB siegte rutschten die Elstern auf den dritten Tabellenplatz. In der Abstiegszone trennten sich der FC St. Pauli und der SC Norderstedt mit 0 : 0 während Curslack in Buxtehude, einem „Mitbewerber“ um den Abstieg mit 3 : 4 unterlag.

Aufatmen nach dem Schlußpfiff 
Das Spiel der Elstern gegen die Nachbarn aus Billstedt konnte die 600 Besucher an den Sander Tannen nicht erwärmen. Einfallslos und schematisch scheiterten die Elstern immer wieder an der Abseitsfalle der Billstedter. Aufatmen nach dem Abpfiff – zumindest auf Bergedorfer Seite – denn das Tor von Rainer Schmidt aus der 22. Minute sicherte den Elstern zwei wertvolle Punkte im Kampf um die vorderen Plätze. Sowohl Stade als auch Victoria lösten ihre Aufgaben und schickten ihre Gegner mit Niederlagen nach Hause: Victoria vs. Altona 1 : 0 sowie Stade vs. Hummelsbüttel 2 : 1.
Der große Gewinner des 24. Spieltages war der SC Victoria. DuWo 08 unterlag der Victoria mit mit 1 : 3 und dem VfL Stade wurde in Pinneberg übel mitgespielt – Der VfL Pinneberg siegte mit 4 : 0.

Niederlage durch „Ex - Elstern“ 
Wieder waren es zwei Ex – Elstern die den ASV in Alsterdorf auf die Verliererstraße schickten. Der SC Sperber gewann gegen den ASV nach Toren von Krause ( 67. ) und Goes ( 90. ) mit 2 : 0. Das Tabellenbild nach vierundzwanzig Spieltagen hatte nun folgendes Aussehen 1. Victoria 38 : 10 Punkte 2. VfL Stade 33 : 13 Punkte gefolgt von den Elstern mit 32 : 16 Zählern. Auf dem 4. Platz rangierte der SC Sperber mit 28 : 20 Punkten
Auch Victoria unterlag Sperber Die große Überrraschung des 25. Spieltages war ganz ohne Frage die 0 : 2 Heimniederlage der Victoria gegen Sperber. Bei „passenden“ Resultaten der Mitbewerber könnte die Spitze noch enger zusammenrücken.

Knapper Sieg gegen den Nachbarn 
Die Ergebnisse passten, denn der VfL Stade besiegte Buxtehude mit 2 : 0 und auch die Elstern blieben siegreich: der SVCN wurde durch einen Treffer von Peter Hartwig vor 500 Zuschauer an den Sander Tannen mit 1 : 0 besiegt. In der Tabelle machten sich diese Ergebnisse wie folgt bemerkbar: 1. Victoria mit 38 : 12 Zähler 2. Stade mit 37 : 13 und Bergedorf 85 mit 34 : 16 Pkte.

Gedränge an der Spitze Die oben skizzierte Konstellation hatte auch nach dem 26. Spieltag Bestand. Victoria gewann in Pinneberg mit 5 : 1 und der VfL Stade nahm aus Billstedt mit einem 2 : 0 - Erfolg beide Punkte mit.

Ein Befreiungsschlag Eine Niederlage hätte hätte den ASV wohl aussichtslos im Meisterschaftsrennen zurückgeworfen aber die Mannschaft besann sich auf ihre Tugenden und blieb bei Altona 93 Sieger. Kay Petersen brachte den ASV in der 28. Minute in Führung, der Ausgleich durch Engel fiel kurz vor dem Pausenpfiff. Klaus Vogel ( 51. ) und Frank Priegnitz ( 87. ) brachten den ASV erneut in Führung und sorgten durch 3 : 1 - Erfolg für wichtige Punkte im Kampf um die vorderen Plätze.
Der Kampf um die Meisterschaft sollte nun in die entscheidende Phase eintreten. Jedes Spiel hat entscheidenden Charakter, jeder Punktverlust kann eine Mannschaft zurückwerfen, die Spiele haben eine Art „Pokalcharakter“. Dies bekam Victoria in Lurup zu spüren, dort gab es eine 2 : 3 Niederlage. Stade hingegen gewann sein Spiel, der SC Urania wurde durch einen Stafstoß in der 80. Minute mit 1 : 0 bezwungen.

Die Elstern bleiben dran 
Da konnten die Elstern nicht zurückstehen. Hierfür war Torsten Worm mitverantwortlich – seine Tore aus der 27. und 79. Minute brachten den Elstern zwei Pluspunkte ein und die Amateure des FC St. Pauli in allergrößte Abstiegsnöte und der 5. Liga bedrohlich nahe. In der Abstiegszone waren auch Curslack ( 11Punkte ) sowie Norderstedt mit zwölf Zählern so gut wie abgestiegen und konnten die Planung für die 5. Liga in Angriff nehmen. Mit 20 – 21 und 22 Punkten waren St. Pauli, Buxtehude und Billstedt ebenfalls stark gefährdet, hier kann ein möglicher Abstieg einer Hamburger Mannschaft aus der AOL auch noch Einfluß haben.

Pflichtsieg gegen Duwo 
Auch der drittletzte Spieltag der Verbandsliga, der 28. Durchgang, brachte keine Klärung der Meisterschaftsfrage. ASV – Angstgegner DuWo 08 wurde an den Sander Tannen vor 500 Besuchern durch ein Tor von Axel Emmerich aus der 73. Minute mit 1 : 0 besiegt. Da aber sowohl Stade ( 2 : 1 gegen Sperber ) als auch Victoria 3 : 0 gegen Buxtehude erfolgreich blieben änderte sich nichts an der Tabellenspitze. Nach achtundzwanzig Spielen sah es folgendermaßen aus 1. Stade mit 43:13 Punkten 2. SC Victoria mit 42:14 Zählern und 3. Bergedorf 85 mit 40:16 Punkten.

Endspiel“ in Stade 
Wenn der Tabellenführer und der Tabellenzweite nur einen Punkt auseinanderliegen und aufeinandertreffen darf man mit Fug und Recht von einem Endspiel sprechen. So war es am vorletzten Spieltag der Saison. Der Gast von der Hoheluft bescherte dem heimischen Vfl eine imposante Kulisse – 2100 Besucher ! Diese wurden – sofern sie dem VfL zugetan waren – nicht enttäuscht. Zwei Tore von Koschnik in der 57. und 61. Minute raubten der Victoria alle Hoffnungen auf einen Sieg, ein weiteres Tor von Bendler aus der84. Minute bescherte dem VfL die Meisterschaft der Verbandsliga Hamburg Herzlichen Glückwunsch nach Stade !!

Keine Probleme auf der Jahnhöhe 
Der ASV hatte es am vorletzte Spieltag mit dem Harburger TB zu tun. Nach torloser erster Halbzeit an der Jahnhöhe brachte Rainer Schmidt in der 48. Minute seine Mannschaft in Führung, Kay Petersen baute diese in der 72. Minute auf 2 : 0 aus. Nach weiteren drei Minuten war Torsten Worm mit dem Treffer zum 3 : 0 erfolgreich. Ein von Renck ( HTB ) in der Schlußminute verwandelter Foulelfmeter führte zum Endstand von 1 : 3
Dem VfL Stade war der ersten Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen, aber hinter dem VfL konnte es noch richtig interessant werden, denn Victoria und der ASV waren mit 42 :16 punktgleich. Die Tordifferenz war nicht von Bedeutung.

Die Entscheidung naht 
Der letzte Spieltag der Verbandsliga mußte also eine Entscheidung bringen. Das Spiel der Victoria fand an einem Freitagabend statt – warum eigentlich ? Gast an der Hoheluft war der SC Urania. Die Mannschaft des SC Victoria ging sehr konzentriert zu Werke und zur Halbzeit war die Partie praktisch entschieden. Christen, Schwekendiek ( 2 ) und Stursberg hatten einen deutlichen 4 : 0 Vorsprung herausgeschossen. Mandelkau und Baum konnten noch auf 6 : 0 erhöhen ehe Urania in der Schlußphase noch zu zwei Toren kam. Mit diesem 6 : 2 hatte die Victoria vorgelegt und die Elstern unter Zugzwang gesetzt.
Als die Mannschaft des ASV den Rasen der Sander Tannen betrat, kannten die Spieler natürlich das Victoria- Resultat und wußten was zu tun ist. Gegner war der SC Norderstedt, ein designierter Absteiger. Nur ein Sieg würde noch die Möglichkeit eines Entscheidungsspiels gegen Victoria eröffnen. Es wurde eine Zitterpartie. „Programmgemäß“ ging der ASV in der 10. Minute durch Rainer Schmidt in Führung aber in der 18. Minute folgte die kalte Dusche, denn Behrmann ( SCN) glich die Elsternführung aus. Nach dem Seitenwechsel kam es noch schlimmer, der Absteiger aus Norderstedt ging in der 67. Minute zum Entsetzen der Zuschauer durch Danylow mit 2 : 1 in Führung. Die Devise konnte jetzt nur noch lauten: Alles oder Nichts und die Elstern veranstalteten ein furioses Powerplay in Richtung Gästetor. Der Erfolg stellte sich nach zwei Minuten ein: Torsten Worm überwand den Norderstedter Torhüter und es stand 2 : 2, aber dieses Ergebnis würde noch nicht reichen. Es waren noch zwanzig Minuten zu spielen. Auf den Rängen machte sich Verzweiflung breit und die Zuschauer verloren den Glauben an einen glücklichen Spielausgang. Daß ein Spiel aber erst nach neunzig Minuten beendet
ist mußten die Norderstedter schmerzlich erfahren. Mit einem Schuß aus acht Metern überraschte Klaus Vogel den Norderstedter Torwart und es stand in der letzten Spielminute 3 : 2 für die Elstern.
Für die Überschrift zum HAB – Artikel bemühte der Reporter das deutsche Liedgut und titelte: Kam ein Vogel geflogen – ein feinsinniger Mensch.
Eine Situation mußte nun kurzfristig geklärt werden. Das Engagement von Trainer Manfred Juhnke endete zum Ende der Saison, sein neuer Arbeitgeber ist der SC Victoria. Victoria war aber nun der Gegner im Spiel um den zweiten Tabellenplatz. Um einer Interessenkollision aus dem Wege zu gehen wurde Trainer Juhnke beurlaubt. Neuer Trainer bei den Elstern wurde nun Peter Rohrschneider, einst Spieler bei den Elstern, hatte seine Trainerausbildung mit der Note SEHR GUT abgeschlossen und war Kenner der Elstern. Eine Entscheidung die in der Mannschaft zunächst nicht auf ungeteilte Zustimmung traf, aber letztlich waren alle der gemeinsamen Zielsetzung verpflichtet.
Wenige Tage später, an einem Mittwochabend kam es an der Landesgrenze, dem Spielort von Viktoria Wilhelmsburg-Veddel zum Entscheidungsspiel zwischen der Victoria und dem ASV.

Fußball vom Feinsten 
Um es vorweg zu nehmen: Das Spiel wurde zum Höhepunkt der Saison 78 / 79 und eine großartige Werbung für den Amateurfussball. Der Bedeutung des Spiels entsprach auch die Zuschauerkulisse – dreitausend Fussballfreunde kamen auf ihre Kosten. Ohne Norbert Meier und Frank Priegnitz gingen die Elstern in dieses Spiel. Wer aber eine zurückhaltend agierende Elsternmannschaft erwartet hatte, wurde positiv überrascht. Aus einem stabilen Mittelfeld wurden sehr gut strukturierte Angriffe vorgetragen. Eine weitere Überlegung zielte auf das Alter der Spieler. Die ASV – Mannschaft war die deutlich jüngere auf dem Platz und sollte mit zunehmender Spieldauer ihre konditionelle Überlegenheit ausspielen können. Die Rechnung ging auf. In der 57. Minute wurde Peter Hartwig von Rainer Schmidt mustergültig freigespielt und Dirk Post im Tor der Victoria hatte keine Chance. Ein Klassetor! Nach dem Führungstor der Elstern fehlten den Victoriaspielern die Kraft und Kondition um dem Spiel eine Wende zu geben. Für den SC Victoria blieb der undankbare dritte Tabellenplatz, die Elstern bewarben sich erneut um einen Platz in der Amateuroberliga Nord. Die Besucher sahen eine Klasseleistung beider Mannschaften in einem Spiel in dem der ASV das bessere Ende für sich hatte.



Rückblick auf die abgelaufene Saison. 
Der ASV hat eine sehr gute Saison gespielt. In der Rückrunde wurden nur zwei Spiele verloren, die vierundzwanzig Punkte in der Rückrunde sind Spitzenwert in der Verbandsliga. Victoria und der VfL Stade schienen lange Zeit das Rennen unter sich auszumachen. Der VfL konnte seinen Spitzenplatz behaupten aber Victoria büßte mit drei Niederlagen in den letzten sechs Spielen die gute Ausgangsposition ein und mußte nach einem Entscheidungsspiel den Elstern den Vortritt lassen. Während der Punkterunde trafen die Elstern dreiundsechzig Mal ins Schwarze. Torsten Worm war in der Hinsicht besonders aktiv – er traf zwölfmal gefolgt von Kay Petersen mit neun und Norbert Meier mit acht Treffern. Insgesamt waren elf Spieler am Torreigen beteiligt. Erstmals seit dem Abstieg aus der Regionalliga führte der ASV nicht die Zuschauertabelle an. Zuschauerkrösus wurde der VfL Stade mit durchschnittlich 780 Besuchern gefolgt vom ASV mit 686 Besuchern im Durchschnitt. Im Schnitt sahen 385 Zuschauer die Spiele der Verbandsliga. Absteigen aus dieser Liga müssen die Amateure des FC St. Pauli, der SC Norderstedt und der SC Curslack – Neuengamme.

Verlauf der Aufstiegsrunde 
Vor den Erfolg haben die Götter nicht nur den Schweiß, sondern auch den erfolgreichen Verlauf der Aufstiegsrunde gesetzt. In dieser Runde hatten es die Elstern mit folgenden Kontrahenten zu tun 1. der SV Meppen, ein alter Bekannter und großer Rivale vergangener Zeiten! Man denke nur an die Relegationsspiele um den Verbleib in der Regionalliga im Jahre 1970 und den Verlauf der Aufstiegsrunde 1972 2. MTV Gifhorn - für die Elstern ein vollkommenes unbeschriebenes Blatt. Lange Zeit in der 5. Liga in Niedersachsen aktiv, gelang dem MTV zu Beginn der Saison 77 / 78 der Aufstieg in die Niedersachsenliga. Auf Anhieb wurde der sechste Tabellenplatz belegt. Im darauffolgendem Jahr belegten Die Gifhorner den dritten Tabellenplatz und qualifizierten sich somit für die Telnahme an der Aufstiegsrunde. 3.Der Niendorf – Timmendorfer Sportverein Strand 08 e.V .war jahrelang in den unteren Amateurklassen unterwegs. 1973 wurden die „Strandfußballer“ als Neuling Meister der Bezirksliga Süd. Die nächste Spielklasse war dann die Verbandsliga Süd, die 6. Liga. Auch hier wurde auf Anhiebe die Meisterschaft errungen und es folgte der Aufstieg in die vierte Liga, die höchste Spielklasse des Landes Schleswig – Holstein. Nach den Plätzen acht, sechs und vier wurde 1978 der Meistertitel gewonnen und der Aufstieg in die AOL angestrebt.

Trotz guten Spiels verloren. 
An einem Mittwochabend waren die Elstern beim Dritten der Landesliga Niedersachsen, dem MTV Gifhorn zu Gast. Es war ein temperamentvolles, hochklassiges Spiel in dem die Platzherrn in der 9. Minute durch ihren Rechtsaußen Weinberg in Führung gingen. Rainer Schmidt konnte nach einer halben Stunde ausgleichen aber nur drei Minuten später ging der MTV durch Gahr erneut in Führung. Dies war gleichzeitig der Halbzeitstand. In der zweiten Halbzeit mußten die Elstern noch zwei weitere Gegentore hinnehmen. In der 52. Minute traf Müller ( MTV ) zum 3 : 1 und sechs Minuten später war es erneut Gahr, als er einen Elfmeter im Nachschuß verwandelte. Eine Ergebnisverbesserung gelang Rainer Schmidt mit seinem Tor zum 2 : 4. Die Elstern mußten den Platz als Verlierer verlassen, aber es gab keinen Grund die Köpfe hängen zu lassen, die Mannschaft hat sich über weite Strecken als ebenbürtig erwiesen. Der SV Meppen besiegte Strand 08 mit 2 : 0.

Furiose zweite Halbzeit gegen Meppen 
Der Stachel aus dem Spiel in Gifhorn ( vier Gegentore ) hat tief gesessen und so wurde von Trainer Rohrschneider die Devise ausgegeben: zunächst Gegentore vermeiden. Der ASV mußte auf den Stammtorhüter Rüdiger Kahl verzichten – berufliche Verpflichtungen standen seinem Einsatz entgegen. Das war dann die Stunde von Michael Sprang. Nach acht Monaten „Verweildauer“ auf der Reservebank lieferte er eine tadellose Partie ab und war Garant für eine torlose
erste Halbzeit. Nach der Pause setzten die Spieler die Marschroute vom Trainer überzeugend um: mehr Aggressivität und gradlinige, schnörkellose Angriffe. Ein Tor von Peter Hartwig in der 50. Minute und ein Eigentor der Emsländer stellten die Weichen früh auf Sieg. Norbert Meier traf in der 73. Minute zum 3 : 0, dem ließ Drews fünf Minuten später das 4 : 0 folgen. Auch damit waren die Elstern noch nicht zufrieden – nach weiteren zwei Minuten erhöhte Norbert Jürgens auf vorher nicht für möglich gehaltene 5 : 0. In der 82. Minute gelang den Gästen aus Meppen das Ehrentor zum 1 : 5. Mit diesem Ergebnis meldeten sich die Elstern vor dreitausend begeisterten Zuschauern eindrucksvoll ins Aufstiegsrennen zurück. Der NTSV Strand 08 unterlag dem MTV Gifhorn mit 0 : 2.

Rustikaler Fußball 
Mit der Ortsbezeichnung Timmendorfer Strand verbindet man gemeinhin die Begriffe Entspannung, Erholung und angenehmen Aufenthalt. Das Aufstiegsspiel beim NTSV zeigte aber, saß es auch anders geht: fünf gelbe Karten, fünf Zeitstrafen, ein Platzverweis und ein Strafstoß gaben Auskunft über die spielbestimmenden Merkmale. Die Timmendorfer hatten sich zwar eine optische Feldüberlegenheit erarbeitet, stellten aber Michael Sprang vor keine ernsthaften Probleme. Die Elstern hingegen zeigten das gradlinigere Angriffsspiel und erspielten sich die größeren Torchancen. So war die Führung des ASV aus der 55. Minute durch Axel Emmerich hoch verdient. Als sich aber Norbert Jürgens mit Winfried Schülke, Dreh – und Angelpunkt des Timmendorfer Spiels, ein mit allen Wassern gewaschener ehemaliger Zweiligaspieler – auf einen Zweikampf an der Strafraumgrenze einließ, entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelte Grothe ( 08 ) in der 72. Minute zum glücklichen 1 : 1. Nach dieser umstrittenen Schiedsrichterentscheidung geriet das Spiel aus den Fugen wie die Vielzahl von Karten und Zeitstrafen anzeigt. Beide Mannschaften waren davon gleichermaßen betroffen. Der beste Spielleiter ist immer noch der, den man auf dem Platz nicht wahrnimmt. Von Schiedsrichter Pabst aus Bremen konnte man dies nicht behaupten. Der MTV Gifhorn und der SV Meppen trennten sich 0 : 3.

Ein richtungsweisendes Spiel 
Spieler des Tages aus Bergedorfer Sicht war Norbert Meier. Seine drei Tore machten schnell klar, wer an den Sander Tannen vor 2500 Zuschauern Herr im Hause ist. Es begann in der 22. Minute mit der Führung für die Elstern. Den 1 : 1 Ausgleich erzielte Schülke ( 08 ) in der 27. Minute. Die Freude über den Ausgleich hielt nicht lange an, denn nur zwei Minuten nach dem Ausgleichstor war Norbert Meier erneut zur Stelle und brachte seine Mannschaft wieder in Führung. Mit diesem 2 : 1 für den ASV wurden die Seiten gewechselt. Das 3 : 1 für den ASV fiel zu einem sehr günstigen Zeitpunkt – in der 48. Minute war Kay Petersen am richtigen Ort und überwand den Niendorfer Torhüter. Damit nicht genug. Der Torhunger von Meier war noch nicht gestillt und so kam es in der 78. Minute zum Endstand von 4 : 1. Dieser Sieg war für den weiteren Verlauf der Aufstiegsrunde von höchster Wichtigkeit und hinterließ bei allen Beteiligten Zuversicht für die nächsten Aufgaben. Norbert Meier legte seine Abwanderungsgedanken Richtung Victoria ad acta. Bei aller Euphorie behielt Trainer Peter Rohrschneider einen klaren Kopf und erkannte bei allen Mannschaften in der Runde körperlichen Verschleiß und erhöhte physische Belastungen und sah die Leistungen – auch seiner Mannschaft - auch unter diesem Gesichtspunkt. Der SV Meppen unterlag dem MTV Gifhorn mit 2 : 4

Vermeidbare Niederlage 
Das letzte Aufstiegsspiel an den Sander Tannen trug den Charakter eines Endspiels. Gast war der MTV Gifhorn. Der MTV führte die Tabelle mit 6:2 Punkten vor den Elstern mit 5:3 Punkten an. Allein der Tabellenstand sagte alles über die Bedeutung dieser Partie aus. Entsprechend war dann auch der Zuschauerandrang – fünftausend Besucher umsäumten das Spielfeld an den Sander Tannen. Der MTV spielte im ersten Durchgang verhalten und war in erster Linie auf Torsicherung bedacht. Die erste Halbzeit blieb torlos. In der zweiten Halbzeit suchten die Elstern die Entscheidung, aber dann schlugen sie sich selbst. Vorstopper Daniel Glogowski bekam eine Zeitstrafe auferlegt ( die dritte in dieser Aufstiegsrunde ) und mußte den Platz verlassen. Sein direkter Gegenspieler Klaus Gahr, ein bekannter Name aus dem Hinspiel, nutzte diese Chance und brachte den MTV in der 63. Minute in Führung. Die Hintermannschaft war noch nicht „sortiert“, in dieser Phase gelang den Gästen ein blitzsauberer Konter und es stand 2 : 0 für die Gastmannschaft. Die Zeit wurde knapp und die spielerischen Mittel der Elstern reichten nicht aus um das Ergebnis zu verbessern – auch „Brechstangenfußball“ führte nicht zum Erfolg. Die Gifhorner waren den Elstern technisch überlegen und haben den Platz als verdienter Sieger verlassen. Vor dem letzten Spieltag der Aufstiegsrunde hatte der MTV drei Punkte Vorsprung und stand somit als Aufsteiger in die AOL fest. Glückwunsch nach Gifhorn ! Als Norbert Meier auch noch eine Zeitstrafe bekam war das Spiel für die Elstern verloren und eine große Chance war vertan. Schuldzuweisungen in Richtung Schiedsrichter waren vollkommen unangebracht, Disziplinlosigkeiten waren letztendlich für diese 0 : 2 - Niederlage verantwortlich. Der NTSV Strand 08 gewann gegen den SV Meppen mit 2 : 0.

Die letzte Gelegenheit. 
Entgegen der sonstigen Übung konnten zum Ende der Spielzeit 78/ 79 drei Mannschaften in die AOL aufsteigen, d.h. die beiden Zweitplatzierten der beiden Spielgruppen konnten über ein Entscheidungsspiel den dritten Aufsteiger ermitteln. Auf dem zweiten Platz der Tabelle rangierten die Elstern mit 5:5 Punkten gefolgt vom Dritten, dem SV Meppen mit 4:6 Punkten. Im letzten Spiel der Aufstiegsrunde mußten die Elstern nach Meppen reisen. Durch ein Unentschieden könnten sich die Elstern für das Entscheidungsspiel qualifizieren. Es hat nicht sollen sein und wieder war es der SV Meppen der den Elstern im Wege stand. Das gegen den MTV Gifhorn verlorene Heimspiel war aus den Köpfen der Bergedorfer Spieler noch nicht raus. Die Mannschaft war physisch und psychisch am Ende, nach dieser langen Saison war die Mannschaft einfach ausgebrannt. Die erste Halbzeit verlief noch torlos, aber unmittelbar nach Wiederbeginn der erste Schlag für den ASV: der SV Meppen ging in der 47. Minute durch Schlömer in Führung. Kurz danach mußte Klaus Vogel mit einer Achillessehnenverletzung den Platz verlassen, eine erhebliche Schwächung der Mannschaft. In der 59.fiel durch Hoormann ( SVM ) das 2 : 0. Norbert Meier konnte den ASV mit seinem Tor zum 1 : 2 in der 74. Minute nochmals heranbringen doch das dritte Meppener Tor in der 82. Minute machte alle Hoffnungen zunichte. Der SV Meppen gewann das nun fällige Qualifikationsspiel gegen den VfR Neumünster mit 4 : 1 und qualifizierte sich für die Amateuroberliga. Mit dem SV Meppen und dem MTV Gifhorn zog auch der Blumenthaler SV in die AOL ein.

Über die Gründe für das Scheitern der Elstern läßt sich in der Retrospektive keine Erklärung finden. Viermal seit dem Abstieg aus der Regionalliga standen die Elstern in der Aufstiegsrunde. Bis zum vierten Spieltag dieser Runde waren die Elstern immer in einer aussichtsreichen Position aber am 5. und 6. Spieltages dieser Runden konnte keine Spiele mehr gewonnen werden, lediglich drei Unentschieden standen zu Buche. Es scheint so, als könnte man die Analyse von Peter Rohrschneider nach dem vierten Spieltag dieser Runde auch auf die vorangegangenen Aufstiegsrunden übertragen
Von 1971 bis 1979 ( ausgenommen 1974 mit der erstmaligen Qualifikation zur AOL ) nahmen 64 Mannschaften an den Aufstiegsspielen teil – 24 Mannschaften aus Niedersachsen, jeweils 16 Mannschaften aus Hamburg und Schleswig – Holstein und 8 Mannschaften aus Bremen. Qualifizieren konnten sich
acht Vereine aus Niedersachsen, OSV Hannover, VfB Oldenburg, SV Meppen, Eintracht Braunschweig (A), Eintracht Nordhorn, SV Atlas Delmenhorst, MTV Gifhorn, SV Meppen, dreimal Hamburger Vereine SC Concordia, 2 * VfL Pinneberg, zwei Vereine aus Schleswig Holstein, VfB Lübeck, Phönix Lübeck vier Vereine aus Bremen Polizei SV, SV Werder (A), Bremer SV, Blumenthaler SV
Von den acht Vereinen aus Bremen – dem kleinsten Landesverband - haben immerhin vier Mannschaften den Sprung in die AOL geschafft, dagegen nehmen sich die Bilanzen der Hamburger und Schleswig – Holsteinischen Vereine doch bescheiden aus.

STATISTIK: (Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)

































































Quellennachweis: Die Abschlußtabelle der Saison 79 / 79 ist dem Internetportal “Das Deutsche Fußballarchiv“ entnommen. Die Kommentare zu den Spielen der Verbandsliga lehnen sich an die Berichterstattung des Archives des Hamburger Abendblattes an.

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