In seinem wirklich sehr lesenswertem
Roman STADT DER GROßEN TRÄUME schreibt Fredrik Backmann:
„Eishockey ist nur ein lächerliches
unbedeutendes Spiel, dem wir uns Jahr für Jahr hingeben, ohne darauf
hoffen zu können, im Gegenzug irgendetwas zurückzubekommen. Wir
opfern alles, was wir haben, brennen fürs Eishockey, bluten und
weinen im vollen Bewusstsein darüber, das das absolut Größte, was
uns dieser Sport geben kann, im besten Fall unbegreiflich klein und
wertlos ist: Es sind nur paar vereinzelte Augenblicke. Das ist
alles.“
Heute wurde an den Sander Tannen auf
Rasen Fußball gespielt, doch so ein paar dieser Momente waren
dabei...
Die ersten 45 Minuten rissen keinem der
vielen Besucher – erfreulich viele Fans vom TSV Glinde wurden von
unseren fleißigen Kassiererinnen begrüßt und „abkassiert“ -
vom Hocker.
Glinde wirkte reifer in der
Spielanlage. Die Elstern versuchten es shr viel simpler mit langen
Bällen.
Die erste große Torchance hatte auch
der TSV:
Wirklich ein wunderschöner Angriff
brachte den Glinder Stürmer frei vor dem Bergedorfer Tor in beste
Schußposition. 85-Keeper Björn Garvs zeigte in dieser 1:1 Situation
wieder einmal seine Extraklasse und vereitelte.
Bergedorf 85 kam einmal auch gut vor
das Tor der Gäste – doch auch ohne Erfolg.
Erfolg hatte Glinde kurz vor dem
Halbzeitpfiff: Eine weite Flanke in den Strafstoß wurde per Kopf
verwandelt. Jubel bei den Spielern, Trainer und Fans.
Doch dann kam zwar nicht der
Videobeweis, aber ein Winken des Linienrichters, der ein Foul des
Stürmers erkannt haben wollte. Treffer zählte nicht!
Bergedorf musste schon früh wechseln.
Für den verletzten Abwehrchef Julian Bieber (der etatmäßige
zentrale Abwehrspieler Pascal Assante-Sefa ist aufgrund seiner Gelb-Roten
Karte aus dem letzten Spiel gesperrt gewesen) kam Thomas Herrmann
bereits nach 20 Minuten.
Früh sah auch Philip Nennstiel eine
gelbe Karte...
Die zweite Halbzeit begann ganz anders:
Die Elstern viel engagierter. Endlich
wurde Fußball gespielt. Das sie auch Kurzpass können, haben sie
doch schon oft gezeigt.
Die größeren Spielanteile jetzt bei
85. Glinde wirkte irgendwie ziellos.
Doch dann zeigte Schiedsrichter Tobias
Lohmeier in der 67. Minute Philip Nennstiel zum zweiten Mal gelb.
Konsequenz: Gelb-Rot!
Ob auch das große
Schiedsrichterbeobachtungs-Team, das mit Kamera die 90 Minuten
aufzeichnete, diese Szene nach der Partie mit dem Spielleiter
analysierte?
Jedenfalls pfiff der Mann in Gelb recht
kleinlich und reagierte fast 100 prozentig auf vermeintlich
Schmerzschreie der Spieler.
Glinde ab sofort wieder Herr im fremden
Hause. Sukzessive schnürte das Team vom Trainer Sören Deutsch
Bergedorf mehr ein. Bergedorf kam zu wenigen Kontern.
Einer dieser wurde zu so einem wie
eingangs beschriebenen Moment:
Mirko Dell mit einem 40 Meter Traumpass
auf Benjamin Vermehren. Glindes Keeper Marco Reksidler kommt eine
Minisekunde zu spät, so dass Benjamin Vermehren ins leere Tor
einschieben kann.
Großer Jubel bricht unter den Fans der
Elstern aus.
Paar Augenblicke später wäre der
Jubel der Fans wohl noch größer ausgefallen. Ja, wenn Mirco Dell,
der alleine auf das Tor zu lief, nicht zu spät in die Mitte gepasst
hätte..
Da haben sich die ehemaligen
Elstern-Idole Rainer „Ernie“ Schmidt und „Klaus „Buffi“
Muruszach , die zusammen mit dem Ex-Ligaobamm Detlef Schlottmann das
Spiel sahen, auch die Haare gerauft haben.
Alle Drei sind übrigens im
Freundeskreis der Elstern!
Also ging die Zitterpartie weiter.
Glinde setzte alles auf eine Karte, aber der Ball wollte nicht ins
Tor. Bis in der Nachspielzeit wieder eine hohe Flanke in den
Strafraum segelte – Tormann Björn Garvs blieb erneut auf der Linie
– Glindes Jacob Ernst gewann das Kopfballduell, Berhedorfs Spieler
trat auf der Linie stehend über den Ball. Jetzt große Momente bei
den Fans und Trainer und Spielern von Glinde.
Das Spiel sollte nach dem Ausgleich
noch mehrere Minuten laufen. Der Tabellenzweite Glinde wollte mehr
und sie hätten fast alles bekommen:
Sage und Schreibe vier Gästekicker
liefen alleine in der 4. Minute der Nachspielzeit auf das Bergedorf
Tor zu. Was dann kam war kläglich: der Ball wurde gut drei Meter
neben das Tor geschossen.
Riesen Glück für die Elstern, die so
mit dem Punkt gut leben dürften.
Spielbericht und Fotos auf der Homepageder Fußballabteilung des ASV Bergedorf 85