Die Suche nach einem
Trainer
Es
kam nicht unerwartet und hat niemanden überrascht als das HAB am
23.4.69 meldete, daß sich die Wege von Edu Preuß und dem ASV zum
Ende der Saison 1968 / 69 trennen werden.
Also mußten sich die Verantwortlichen des ASV auf
Trainersuche begeben, sowohl innerhalb der Hansestadt als auch
außerhalb wurden die Netze ausgeworfen. Bekannt wurden u.A. die
Bewerbungen von Joseito Vivas, vorher beim SC Concordia tätig und
die Bewerbung von Martin Wilke. Martin Wilke war aktuell in Garstedt
aktiv, aber überregional bekannt durch seine Arbeit beim HSV und dem
SC Concordia.
Die Trainersuche außerhalb Hamburgs wurde über ein Zeitungsinserat
eingeleitet. So kam der Kontakt zum früheren tschechischen
Nationalspieler Rudolf Krcil zustande. Krcil hat für die
Tschechoslowakei neunundzwanzig Länderspiele bestritten und wurde
1934 Vizeweltmeister nach einem 1 : 2 n. V. gegen Italien.
Später brachte er zwei Jahre in Island als
„Entwicklungshelfer“ zu und trainierte dann Slavia Karlsbad.
Nach der
Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahre 1968 kam er über die
Schweiz nach Deutschland. Dort wurde der ASV auf ihn aufmerksam.
Seinen Wohnsitz fand Rudolf Krcil bei Ernst Kreuz sen, dem Vater des
ASV – Spielers Ernst Kreuz. Der Senior bewirtschaftete zu der Zeit
das HSV – Leistungszentrum in Hamburg – Ochsenzoll.
Man durfte sich auf einen Trainer aus einem
anderen “fußballerischen Kulturkreis“ freuen. Der
tschechoslowakische Fußball stand stets für technisch
anspruchsvollen Fußball, einer der prominenten Vertreter war Josef
Masopust aus dem WM – Aufgebot 1958 und in jüngerer Zeit Thomas
Rosicky.
Am 10.5.69 berichtete dann das HAB über die
Vertragsunterzeichnung von Rudolf Krcil
beim ASV Bergedorf 85.
Planung des
Mannschaftskaders
Am
Ende der Spielzeit bahnte sich ein erheblicher Umbruch im
Spielerkader des ASV an.
Kalle Bochmann, Dieter Vierkant, Heinz
Weißleder, Hans Knubbe, Dieter Strauß und Hans Hille schieden aus
dem Aufgebot aus. Die vier erstgenannten Akteure hatten die Erfahrung
von fast sechshundert Regionalligaspielen auf dem Buckel und sind nur sehr schwer zu ersetzen. Bochmann, Weißleder und Vierkant beendeten ihre Laufbahn, Hans Knubbe mußte gesundheitlichen Problemen Rechnung tragen und strebte eine Laufbahn als Trainer an. Über den Verbleib von Dieter Strauß konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Abwehrspieler Hans Hille betrieb Familienzusammenführung und folgte seiner Frau ins dänische Esbjerg.
Damit nicht genug der Hiobsbotschaften !! Volker Boelsen, langjähriger Torhüter der Ligamannschaft liebäugelte mit dem Amateurstatus. Sein Ziel war nach erfolgreicher Abwicklung der Reamateurisierung der VfB Bielefeld. Dem sind allerdings erfolglose Gespräche mit der ASV – Führung über eine Neugestaltung seines Vertrages vorausgegangen. Die halbe Hintermannschaft weg, der Stammtorwart auf dem Weg nach Bielefeld und ein Trainer, der die Regionalliga noch nicht kennen konnte – das waren die Voraussetzungen unter denen der ASV in die Spielzeit 1969 / 70 ging. Mindestens zahlenmäßig konnte der Mannschaftskader wieder ausgeglichen werden. Aus dem eigenen Nachwuchs wurden Klaus Muruszach
und Rainer Wysotzki
sowie Horst Friedrich
in das Ligaaufgebot aufgenommen. Rainer Wysotzki sollte noch viele
Jahre später sich um den ASV große Verdienste erwerben, am Ende der
Saison 1996 / 97 führte er den ASV als Trainer nach siegreichen
Qualifikationsspielen gegen TuS Felde in die damals viertklassige
Oberliga Hamburg / Schleswig – Holstein. Vom Lüneburger SK zog es
mit Claus – Peter Chuchra
einen weiteren Abwehrspieler an die Sander Tannen.Für den Platz zwischen den Pfosten nahm der ASV Wolfgang
Sievers von Bezirksligisten Curslack –
Neuengamme unter Vertrag. Ein Sprung über drei Spielklassen. Kurz
vor dem Ende der Wechselfrist verpflichteten die Verantwortlichen des
ASV noch einen erfahrenen Spieler. Bei Rasensport Harburg
„aufgewachsen“ sammelte Edgar Puchmüller
bei Concordia Hamburg und Arminia Hannover seine Erfahrungen im
Regionalliga – Fußball. Für eine Ablösesumme von 12 000 DM
wechselte er von der Leine an die Bille. Routinierte Spieler waren
ausgeschieden und wurden durchweg durch Spieler aus dem
Amateurbereich ersetzt, eine Ausnahme war Edgar Puchmüller.
Es soll die Qualität der Neuzugänge in
keiner Wese in Abrede gestellt werden, aber die Frage, ob die
Neulinge den Anforderungen der Regionalliga auf Anhieb gewachsen sind
kann erst im Laufe der Saison beantwortet werden. Ebenso die Frage,
ob man einen Torhüter mit 104 Einsätzen in der Ligamannschaft durch
einen Bezirksligatorwart gleichwertig ersetzen kann. Auch Dieter
Jürgensen gelang es nicht, in seinen bisher 30 Einsätzen, Boelsen
gleichwertig zu ersetzen – zu oft wechselten bei ihm Licht und
Schatten.
Wie sagte einst „Adi“ Preißler, Mitte der 50iger Jahre
Mannschaftskapitän der Dortmunder Borussia „Maßgeblich ist auf
dem Platz“ Der Mann hat Recht! Schluß mit Spekulationen und
Kommentaren, die Mannschaft muß zeigen, was in ihr steckt!
Neu in der Regionalliga
waren die Aufsteiger Olympia Wilhelmshaven und der SC Leu
Braunschweig.
Vorbereitungsspiele
1500 Besucher
fanden am 20.7.69 den Weg an die Sander Tannen um die „neuen“
Elstern gegen den tschechischen Zweiligisten Trinec mitzuerleben. Die
Gäste, Landsleute von Trainer Krcil waren für die Elstern eine
Nummer zu groß und in allen Belangen überlegen. Dazu kam, daß die
Abwehrspieler nicht auf den gewohnten Positionen aufgestellt waren.
Rolf Muruszach und Rainer Wysotzki zeigten vielversprechende Ansätze,
Edgar Puchmüller erwies sich als echte Verstärkung. Mit einem 2 :
4 wurde den Elstern die Grenzen aufgezeigt.
Am ersten Augustwochenende
standen zwei weitere Freundschaftsspiele auf dem Programm. Der SV
Curslack – Neuengamme wurde mit 4 : 0 besiegt, gegen einen
Bezirksligisten ein standesgemäßes Ergebnis.
Auf ein ganz anderes Kaliber
trafen die Elstern mit dem FC St. Pauli; dies kam auch im Ergebnis
zum Ausdruck. Mit 0 : 4 waren die Elstern noch gut bedient. Kreuz und
Jaschik verletzt und Ersatztorwart Jürgensen, im Sturm aufgeboten,
war noch der wirkungsvollste Angreifer bei den Elstern. Zeitweise
hatten die Elstern nur zehn Spieler auf dem Feld und Wolfgang Sievers
im Tor gab zu erkennen, daß ihm für die Regionalliga noch die
nötige Erfahrung fehlt.
Die Zuschauer erlebten eine
Darbietung der Elstern, die bei ihnen tiefe Besorgnis auslöste.
Pokalspiele
Am letzten Juliwochenende startete die Saison1969 / 70
mit der ersten Pokalrunde auf regionaler Ebene. Gastgeber für den
ASV war die Amateurmannschaft des VfB Lübeck, sportlich beheimatet
in der Landesliga Süd . Mit einem 4 : 1 Sieg zogen die Elstern in
die zweite Runde ein.
Hier
erwartete der Bezirksligist SV Tonndorf – Lohe ( Staffel Walddörfer
) die Mannschaft von Bergedorf 85. Nach einundfünfzig Minuten schien
die Sensation perfekt, denn der drei Klassen tiefer angesiedelte
Bezirksligist erzielte per Foulelfmeter das 2 : 0. Von Beginn an
bestimmten die Amateure das Spielgeschehen und durchkreuzten die
taktische Marschroute der Elstern. Als sich Verteidiger Chuchra beim
0 : 1 verletzte, kam der 42 – jährige Herrmann Hansen auf das Feld
– sein letzter Einsatz war Ende der Saison 61 / 62!! Herrmann
Hansen gehörte zu den Besten im Dreß der Elstern. Horst Romes
sorgte mit zwei Toren in der 57. und 59. Minute für den glücklichen
Ausgleich. Mit dem Spielstand von 2 : 2 ging es in die Verlängerung.
Ein Eigentor in der 102. Minute warf die Amateure nicht aus der Bahn,
im Gegenteil, die Elstern mußten sich druckvoller Angriffe der
Amateure erwehren. Drei Minuten vor dem Abpfiff kannte der Jubel auf
der Tonndorfer Sportanlage keine Grenzen: den Gastgebern war der
hochverdiente Ausgleich gelungen. Die Spieler des SV Tonndorf –
Lohe waren über sich hinausgewachsen und haben den großen Favoriten
bis auf die Knochen blamiert.
Für solche Fälle – keine
Entscheidung in der Verlängerung - sah das Regelwerk noch kein
Elfmeterschießen vor, also mußte das Spiel wiederholt werden.
Ort der Handlung waren die
Sander Tannen.
Auch nach dieser Partie konnten die
Amateure das Feld erhobenen Hauptes verlassen. Zwar unterlagen die
Tonndorfer deutlich mit 0 : 9, aber großer Einsatz und Kampfgeist,
gepaart mit wohltuender Fairneß nötigten den fünfhundert
Besuchern höchsten Respekt ab. Romes ( 3 ), Muruszach ( 2 ), Kreuz,
Zeller, Beyer und Puchmüller erzielten die Tore für die Bergedorfer
Mannschaft.
In der nächsten
Pokalrunde trafen die Elstern auf den VfB Lübeck. Nach einer 1 : 3
Niederlage war für die Elstern der Pokalwettbeerb beendet.
Am 17.8.69 begann die
Punkterunde der Saison 1969 / 70
Skandalspiel zum
Auftakt
Keine
Ähnlichkeit mit kultiviertem Fußball hatte die Vorstellung der
Elstern gegen den LBV Phönix aus Lübeck. Ruppigkeiten auf beiden
Seiten, Fouls und Revanchefouls prägten das Geschehen auf dem Platz.
Unrühmlich fiel Ernst Kreuz auf – eine Tätlichkeit gegenüber dem
Schiedsrichter wurde völlig zu Recht mit einem Feldverweis geahndet.
Das gleiche Strafmaß wurde Klaus Beyer und dem Lübecker Helfenstein
nach einem „Ringkampf“ zuerkannt. Das unrühmliche Spektakel
endete nach dem Abpfiff mit der Belagerung der Schiedsrichterkabine,
der Unparteiische konnte nur unter Polizeischutz die Sportanlage
verlassen.
Die
Entscheidungen eines Schiedsrichters mögen noch so zweifelhaft
gewesen sein, aber für das Verhalten
sogenannter Fans kann es keine Rechtfertigung geben.
Die vom Platz gewiesenen Spieler haben
ihren Mannschaften einen schlechten Dienst erwiesen. Solche
beschämenden Szenen haben auf Sportplätzen nichts zu suchen ! Mit
einem 3 : 0 Erfolg nahmen die Lübecker die Punkte an die Trave mit.
Debakel in Kiel
Es
war der guten Form von Dieter Jürgensen im Tor der Elstern zu
verdanken, daß es bis zur 60. Minute nur 1 : 0 für den KSV Holstein
stand. Mann des Tages war jedoch der Kieler Christiansen, der in den
letzten dreißig Minuten dem Elsterntorwart viermal das Nachsehen
gab. Das letzte Aufgebot der Elstern konnte dem Druck der „Störche“
nicht standhalten und mußte nach neunzig Minuten geschlagen die
Heimreise antreten. Einer der wenigen Lichtblicke im Bergedorfer Dreß
war Neuzugang Chuchra.
Arminia Hannover
blieb der Angstgegner
Sämtliche
Regionalligabegegnungen gegen die Elstern endeten an den Sander
Tannebn mit einem Sieg der Hannoveraner. So auch an diesem
Wochenende. Inzwischen sind schwache Torhüterleistungen der Elstern
zum Markenzeichen geworden. Beim Stande von 0 : 4 holte Trainer Krcil
Dieter Jürgensen vom Feld und ersetzte ihn durch den jungen Sievers.
Der wehrte immerhin einen Strafstoß ab, konnte aber das 0 : 5 auch
nicht verhindern. In der 80. Minute gelang Puchmüller der
Ehrentreffer zum 1 : 5. Das HAB zitierte Trainer Krcil mit den
Worten:
Ein
guter Torhüter hätte zwar alle fünf Treffer
verhindern können, aber verloren haben alle
Feldspieler. 1200
Besucher sahen eine ganz schwache Vorstellung der Bergedorfer
Mannschaft.
Nichts zu holen am
Millerntor
Vorbei
sind die Zeiten, in denen man die Elstern als „Angstgegner“ des
FC St. Puli ansehen durfte. Zu groß war der Aderlaß am Ende der
letzten Saison. Boelsen, Bochmann, Simanowski, Vierkant, Weißleder,
Strauß und Hille sind ausgeschieden und im aktuellen Aufgebot
fehlten die verletzten Jaschik und Puchmüller sowie der gesperrte
Kreuz. Es war das letzte Aufgebot, das Trainer Krcil aufs Feld
schickte, letztlich konnte man nur auf Schadensbegrenzung hoffen. St.
Pauli siegte durch Tore in der ersten Halbzeit mit 2 : 0, die
„Rumpfelf“ der Elstern konnte das Resultat im Rahmen halten.
Horst Romes als Alleinunterhalter ragte als einziger Spieler bei den
Elstern heraus.
Nach 2 : 0 Führung
noch verloren
Nach
sechzig Minuten keimte an den Sander Tannen unter den zweitausend
Zuschauern Hoffnung auf, denn gegen den Lokalrivalen Barmbek –
Uhlenhorst lagen die Elstern nach Toren von Romes und Muruszach mit 2
: 0 in Führung. Die BU – Männer waren aber weit davon entfernt,
sich geschlagen zu geben und machten mächtig Dampf. Mit Erfolg, wie
sich zeigen sollte, denn zwischen der 64. und 77. Minute überwanden
sie dreimal Elstern – Torhüter Sievers. Den Besuchern wurde ein
schwaches Spiel geboten. Damit nicht genug, das Punktekonto von 0 :
10 sorgte für tiefe Besorgnis auf den Rängen. Hoffnung machte nur
noch die baldige Rückkehr von Ernst Kreuz nach seiner Sperre und die
Genesung von Puchmüller.
Mit leeren Händen
aus Oldenburg zurück.
Bei
sehr dünner Personaldecke noch ein Platzverweis obendrauf !
So geschehen beim Spiel
der Elstern beim VfB Oldenburg. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen
Ulli Spiegel und dem Schiedsrichter beendete der Unparteiische mit
einem Feldverweis für den Bergedorfer Spieler. Dabei begann es gut
für den ASV, denn Holm brachte in der 30. Minute seine Mannschaft in
Führung. Nach der Pause gelang den Platzherrn der Ausgleich. Ein in
der 57. Minute verwandelter Handelfmeter brachte die Elstern auf die
Verliererstraße. Der dritte Platzverweis im sechsten Spiel gab zudem
Hinweise über das Nervenkostüm der Elstern.
Endlich der erste
Sieg.
Es
dauerte bis zur 54. Minute bis sich die Minen der 1200 Besucher an
den Sander Tannen spürbar aufhellten – Horst Boullion hatte die
Führung der Gäste aus Bremerhaven ausgeglichen. Weitere dreizehn
Minutenspäter verwandelte Ernst Kreuz einen an Muruszach
verschuldeten Foulelfmeter zur Führung. Letzte Zweifel am
Spielausgang beseitigte Muruszach mit dem dritten Tor der Bergedorfer
Mannschaft.
Die beste Saisonleistung
bescherte den Elstern den ersten Sieg, wobei Kreuz erneut unter
Beweis stellte, wie wichtig er für den ASV ist. Die Zuschauer gingen
zufrieden nach Hause und schöpften neue Hoffnung im Kampf gegen den
Abstieg.
Absturz in Itzehoe
Nach
der guten Leistung gegen Bremerhaven hätte man beim Gastspiel der
Elstern beim bis dahin punktelosen ISV durchaus einen Punktgewinn
erwartet.
Der 0 : 1
Pausenstand nährte diese Hoffnungen, aber nach der Pause kamen die
Elstern unter die Räder. Zwei schnelle Tore ( 51. und 57. Minute
) brachen der Mannschaft das Kreuz. Der ISV trumpfte danach ganz groß
auf und der leidgeprüfte Torwart Wolfgang Sievers mußte innerhalb
von zweiundzwanzig Minuten viermal das Leder aus dem Netz holen. Beim
Stande von 0 : 4 gelang Kreuz der Ehrentreffer. Mit 1 : 7 schwer
geschlagen traten die Elstern mit einem Riesensorgenpaket die
Heimreise an.
Debakel an den
Sander Tannen
Das
Entsetzen stand den zweitausend Unentwegten ins Gesicht geschrieben:
Torhüter Sievers hatte zweimal ins Leere gegriffen und schon führten
die Gäste aus Osnabrück mit 2 : 0. Als dem VfL im ersten Durchgang
noch zwei weitere Treffer gelangen, blieb Sievers in der Kabine. Sein
Platz wurde von Jürgensen eingenommen. Das fünfte Gegentor konnte
er nicht verhindern, aber immerhin konnte der ASV durch Treffer von
Romes und Spiegel das Ergebnis noch etwas erträglicher gestalten.
Nach neun Spielen ein Punktekonto von 2 : 16 bei 34 Gegentoren –
das ist eine Bilanz die in das Amateurlager führen muß wenn es
nicht zu gravierenden Änderungen kommt.
Auch in Lübeck
nichts zu holen
Wer
die Elstern zu Gast hat braucht sich um Punktezuwachs keine Sorgen zu
machen. Mit diesen spöttischen Zeilen – etwas Schlimmeres kann es
ja kaum noch geben - begann der Bericht des HAB über das Spiel der
Elstern beim VfB Lübeck. Der VfB besiegte in einem insgesamt
enttäuschenden Spiel die Elf von Bergedorf 85 mit 4 : 0. Zweimal
machte Klaus Beyer Anstalten, aus Verärgerung und Enttäuschung über
die Leistung seiner Mitspieler das Spielfeld zu verlassen. Ernste
Worte von Trainer und Betreuer brachten ihn von seinem Vorhaben ab.
Man kann so etwas auch als Auflösungserscheinung bezeichnen.
Tiefpunkt gegen den
VfL Wolfsburg.
Eigentlich
begann es fast schon programmgemäß 1: 0 nach fünf Minuten gingen
die Gäste mit 1 0 in Führung, aber Ernst Kreuz ( 22. Minute,
Elfmeter ) und Horst Romes in der 45. Minute brachten die Elstern zur
großen Überraschung der nur noch 800 Besucher mit 2 : 1 in Führung.
Ab der 58. Minute nahm das Unheil seinen Lauf, Jürgensen im Tor des
ASV wurde von einem Aufsetzer überrascht und es stand 2 : 2. Danach
brachen alle Dämme, in der 66 – 68 – 76 – 77 und 87. Minute
fielen dem VfL die Tore wie reife Früchte in den Schoß. Auch der
Wechsel im Tor in der 75. Minute ( Sievers kam für Jürgensen )
konnte der Torflut keinen Einhalt gebieten.
Der Verfasser kann sich nicht erinnern, daß eine
Bergedorfer Mannschaft jemals so auseinander genommen wurde. 2 : 20
Punkte bei 46 Gegentoren sind eine erschütternde Bilanz.
Wie konnte es nur zu
dazu kommen ?
Zum Ende der Vorsaison ist eine
nahezu komplette Hintermannschaft aus unterschiedlichen Gründen
ausgeschieden. Rudolf Krcil, der neue Trainer konnte
aus zeitlichen Gründen nicht an der Planung des Spieleraufgebotes
beteiligt sein, Kenntnis der norddeutschen Regionalliga konnte er
auch nicht im erforderlichen Maße besitzen.
Die finanziellen Vorstellungen des
langjährigen und zuverlässigen Torhüters Volker Boelsen und des
ASV lagen vor der Saison zu weit auseinander und ließen sich nicht
überbrücken. Fortan wollte Boelsen als Amateur bei VfB Bielefeld
zwischen den Pfosten stehen und der ASV fand in Wolfgang Sievers
einen Nachfolger. Sievers stand bis dahin in der Bezirksliga beim SV
Curslack – Neuengamme zwischen den Pfosten.
Als Anfang
Oktober 69 bekannt wurde, daß die Verbindung Boelsen / Bielefeld
nicht zustande gekommen war, wurde Boelsen wieder ein Thema in
Bergedorf, doch mit 8 : 6 Stimmen sprach sich die Mannschaft für den
Verbleib von Sievers aus. Die Flut von Gegentoren setzte sich jedoch
ungebremst fort und da auch Dieter Jürgensen nicht Einhalt gebieten
konnte, setzte beim ASV ein Umdenken ein und Volker Boelsen kehrte
ins Tor der Elstern zurück.
Lichtblick in
Braunschweig
Ein
völlig neues Gefühl für die Fußballspieler des ASV – Kauker und
Spiegel sorgten für eine 2 : 0 Führung des ASV beim Aufsteiger SC
Leu Braunschweig!
Ein Punktgewinn
lag in der Luft, aber noch vor dem Gang in die Kabinen gelang den SC
Leu der Anschlußtreffer. In der 57. Minute schoß der SC Leu den
Ausgleichstreffer. Dieses 2 : 2 war dann auch der Endstand der
Partie. Erstmals in dieser Saison stand der langjährige
Stanntorhüter Volker Boelsen zwischen den Pfosten. Es war zum großen
Teil sein Verdienst daß der Ansturm des SC Leu im zweiten Durchgang
abgewehrt werden konnte, es war auch ihm zu verdanken daß der
Abwehrblock als stabile Einheit auf dem Platz stand und Ruhe und
Sicherheit ausstrahlte. Platz 17 in der Tabelle bei einem Punktestand
von 3 : 21 waren aber nach wie vor eine kaum zu bewältigende Bürde.
Erstmals ohne
Gegentor
Der Teilerfolg beim SC Leu lockte zweitausend Besucher –
Saisonrekord – an die Sander Tannenu um dem Kellerduell der Elstern
gegen den SC Concordia beizuwohnen. Die Concorden bemühten sich nach
Kräften, die Elstern unter Druck zu setzen, aber die im Vergleich zu
den letzten Wochen deutlich stabilere Abwehr hielt dem Ansturm stand.
Als Klaus Beyer in der 54. Minute ein Zuspiel von Horst Howind
aufnahm, fiel das 1 : 0 für den ASV. Mit diesem Resultat konnte der
ASV zwei weitere Pluspunkte seinem spärlichen Konto gutschreiben.
Volker Boelsen und Werner Jaschik waren der große Rückhalt der
Bergedorfer Mannschaft, die nun wieder von beseren Zeiten zu träumen
begann.
Zwei Punkte gegen
Göttingen
Noch
nie war es einer Göttinger Mannschaft in der Regionalliga gelungen
einen Sieg an den Sander Tannen zu erringen. Daß
dies so bleibt, war der einhellige Wunsch der 700 Besucher.
Schneebedeckter Boden stellte hohe Anforderungen an
alle Spieler und erschwerte das Kombinationsspiel. Für die Elstern
kam noch erschwerend hinzu, daß neben den Ausfällen von Jaschik und
Puchmüller Horst Romes durch eine Grippe mattgesetzt wurde. Dennoch
gelang den Elstern durch Zeller in der 8. Minute das Tor zum 1 : 0.
Für die Gäste aus der Universitätsstadt war dies der Auftakt zu
einem lang anhaltenden Sturmlauf, aber die Aufstiegsaspiranten
konnten den wieder erstarkten Abwehrriegel der Elstern nicht knacken.
Für den ASV ein verdienter Sieg, aber mit nun 7 : 23 Punkten zierte
er weiterhin das Tabellenende.
Niederlage in Celle
Eine
ganz bittere Niederlage mußten die Elstern bei TuS Celle hinnehmen.
Celle ging in der 44. Minute mit 1 : 0 in Führung, aber Horst Romes
stellte in der 72. Minute den Gleichstand her. Bis zur 89. Minute sah
es nach einem Punktgewinn für den ASV aus, aber dann machten die
Hausherrn ihren ersten Sieg der Saison perfekt.
Mit 7 : 25 Punkten und einem Torverhältnis von 17 :
50 beendeten die Elstern die erste Halbserie der Spielzeit 1969 / 70
auf dem letzten Tabellenplatz.
Der Aderlaß zu Beginn
der Saison war nicht zu kompensieren.
Die halbe Hintermannschaft nicht mehr „an Bord“, ein
Trainer, der ohne eigenes Verschulden bei Amtsantritt die
Regionalliga und das sportliche Umfeld nicht kannte. Rudolf Krcil
hatte zu wenig Zeit, seine Spielphilosophie der Mannschaft zu
vermitteln, zumal auch innerhalb der Mannschaft “Baustellen“
bestanden.
Als
Fehlentscheidung erwies sich zudem die Maßnahme, den erfahrenen
Volker Boelsen durch einen jungen Torwart aus der Bezirksliga
ersetzen zu wollen.
In der
Winterpause, nach Ablauf der Hinrunde, sah sich der ASV gezwungen,
nach einem neuen Trainer Ausschau zu halten. Die
Aufenthaltsgenehmigung von Rudolf Krcil war abgelaufen ( hätte man
das nicht schon vorher wissen können ? ) und er kehrte in die
Tschechoslowakei zurück.
Neuer
und alter Trainer beim ASV wurde Heinz Werner, ein Mann, ohne den der
Fußball in Bergedorf nicht vorstellbar war. Heinz Werner muß man
nicht mehr vorstellen.
Niederlage beim
Angstgegner
Nur
selten konnte der ASV bei den Arminen aus Hannover Punkte mitnehme.
Da sollte auch der Start in die Rückrunde keine Ausnahme machen. Die
Gastgeber waren während der gesamten Spielzeit überlegen, aber mehr
als ein Tor in der 36. Minute wollte ihnen nicht gelingen. Bester
Mann in Reihen der Elstern war Rainer Wysotzki.
Phönix war erneut
zu stark
Spiele
gegen Phönix Lübeck standen in dieser Saison unter keinem guten
Stern, denn wieder war es Ernst Kreuz, der vom Schiedsrichter
vorzeitig in die Kabine geschickt wurde.
Aber der Reihe nach.
In der 5. Minute
brachte Zeller die Elstern mit 1 : 0 in Führung, aber noch vor dem
Pausenpfiff zogen die Lübecker gleich. Das Unheil begann in der 55.
Minute, der LBV Phönix ging mit 2 : 1 in Führung. Als dann eine
Minute später Ernst Kreuz nach einer Spielunterbrechung mit dem
Schiedsrichter zusammenprallte, wurde dies vom Unparteiischen
Berthold aus Hildesheim als Vorsatz gewertet und mit einem
Platzverweis für Kreuz quittiert. Die auf diese Art geschwächten
Elstern mußten dann noch das 1 : 3 hinnehmen. Mit dem Schlußpfiff
verkürzte Romes noch auf 2 : 3. Für den ASV eine sehr unglückliche
Niederlage, die die Elstern weiterhin im Tabellenkeller beließ.
Sieg gegen Oldenburg
Nach
zwei Monaten Zwangspause endlich wieder Fußball an den Sander
Tannen. Gast war der VfB Oldenburg, in der Vergangenheit immer ein
unbequemer Gegner. Zunächst mußten die leidgeprüften Besucher
miterleben, wie die Gäste zweimal in der Anfangsphase in Führung
gingen; das 0 : 1 in der 15. und das 1 : 2 in der 32. Minute. Das
zwischenzeitliche 1 : 1 besorgte Romes in der 18. Spielminute.
Ein Platztausch innerhalb der Mannschaft ( Howind / Beyer) erwies
sich als sehr gelungene Maßnahme und trug nachhaltig zur
Stabilisierung der Abwehr bei.
Dem 2 :
2 durch Spiegel ließ Kurschildgen vor dem Gang in die Halbzeitpause
die 3 : 2 Führung der Elstern folgen. Noch besser wurde die Laune
bei den 1292 Besuchern, als Ernst Kreuz in der 69. Minute einen
Strafstoß in die Oldenburger Maschen setzte. Mit diesem Sieg konnten
die Elstern viele Sympathien zurückerobern und den letzten
Tabellenplatz verlassen.
Beim schwachen VfL
verloren
Das
Bergedorfer Team erwischte einen guten Start, aber Puchmüller, Romes
und Zeller konnten beste Gelegenheiten nicht in Tore ummünzen. Das
machte der VfL Osnabrück, der amtierende Meister, schon besser.
Zwischen der 21. und 28. Minute gaben die Osnabrücker Volker Boelsen
dreimal das Nachsehen und erhöhten das Ergebnis in der 77. Minute
auf 4 : 0. Das Ergebnis täuscht etwas über den Spielverlauf, denn
lange Zeit waren die Elstern ebenbürtig – aber das findet man in
der Tabelle nicht wieder.
Hand war mit im
Spiel
Eine
kämpferisch großartige Bergedorfer Mannschaft konnte den VfB Lübeck
mit einem 2 : 1 Erfolg in die Knie zwingen. Allen voran Ernst Kreuz,
der den Fußball als Bewegungssport für sich entdeckte. Er kämpfte
wie selten zuvor und war Motor der Bergedorfer Spiels und konnte mit
seiner Spielfreude seine Kameraden anstecken. Die frühe Führung des
VfB brachte die Elstern nicht aus dem Konzept, denn nach dreißig
Minuten gelang Edgar Puchmüller der Ausgleich. Dieses Tor war
diskussionswürdig, denn Puchmüllers Schuß wurde von Zeller mit der
Hand abgefälscht. In der 73. Minute krönte Ulli Spiegel mit seinem
Tor zum 2 : 1 die gute Leistung des ASV.
Auch wenn der Lübecker
Trainer mit dem Ausgleichstor nicht einverstanden war ( wie sollte er
auch ! ) fand er lobende Worte für das Spiel des ASV.
Kein Glück in
Wolfsburg
Ein
verheißungsvoller Auftakt mit dem Führungstor in der 5. Minute (
Klaus Beyer ) schien auf einen für die Elstern positiven
Spielausgang hinzudeuten, aber alle Hoffnungen wurden von dem
Wolfsburger Kemmer durchkreuzt. Ein lupenreiner Hattrick ( 9 – 11
und 41. Minute ) beendete alle Träume von einem Punktgewinn. Das Tor
zum 2 : 3 durch Spiegel wurde zum Auftakt für einen energischen
Endspurt, aber der Erfolg – der so gut getan hätte – blieb den
Elstern versagt. So mußten sie nach einer couragierten Leistung mit
leeren Händen die Heimreise antreten.
St. Pauli nahm die
Punkte mit
Die
guten Leistungen der letzten Wochen ( Lübeck, Wolfsburg ) und auch
der attraktive Gegner lockten 4500 Besucher an die Sander Tannen. Die
guten Vorahnungen schienen sich zu bestätigen, denn in der 9. Minute
erzielte Howind das 1 : 0 für den ASV. Ernüchterung auf den Rängen,
denn die Gäste vom Millerntor konnten in der 27. Minute den
Rückstand ausgleichen. Das 1 : 1 war gleichzeitig der Halbzeitstand.
Anders als in den letzten Wochen hatte Ernst Kreuz einen
rabenschwarzen Tag erwischt und wurde von einem 21 – jährigen
Amateur im Team der Gäste zum Statisten degradiert. Darunter litt
natürlich das Spiel der Elstern und so mußten sie in der 61. und
70. Minute die Tore zum 1 : 3 hinnehmen. Der ASV konnte den gut
aufgelegten Gästen nichts mehr entgegensetzen und mußte eine
schmerzliche Heimniederlage hinnehmen. So blieb nur noch die
Hoffnung, in den verbleibenden acht Spielen die nötigen Punkte zu
erkämpfen.
Lokalderby in
Barmbek
Die
Elstern zu Gast beim Lokalrivalen Barmbek – Uhlenhorst. BU im
gesicherten Mittelfeld ( Tabellenplatz 6 ) und die Elstern von
massiven Abstiegsängsten geplagt. Das war die Ausgangslage vor dem
Spiel in Barmbek. Der ASV wußte um was es ging und startete
hoffnungsvoll in die Partie, dies kam deutlich durch die 2 : 0
Pausenführung zum Ausdruck durch Torerfolge von Zeller ( 14. ) und
Romes in der 32. Minute. In der 69. Minute sorgte eine
Elfmeterentscheidung für Heiterkeit im Publikum – eine Aktion von
Kauker
außerhalb des Strafraums wurde vom Schiedsrichter anders
beurteilt und mit einem Foulelfmeter für BU bestraft – es stand
danach nur noch 2 : 1 für den ASV. Noch in derselben Minute gelang
BU der Ausgleich. Die Elstern ließen sich dadurch nicht aus der
Fassung bringen, kaum war Ulli Spiegel nach seiner Einwechslung ( 79.
) auf dem Platz brachte er seine Mannschaft erneut in Führung.
Dieser Treffer sicherte den Elstern zwei ganz wichtige Punkte im
Kampf gegen den Abstieg.
Eine
Randnotiz: Der Verfasser dieser Zeilen hat mit dem BU – Torwart
jahrelang dieselbe Schulbank gedrückt.
Der Kampf um den
Klassenerhalt sollte in die entscheidende Phase eintreten. Nach 24
Spieltagen bot sich im unteren Tabellenbereich folgendes Bild
( 13 ) Phönix Lübeck 17 : 31
( 14 ) Olympia
Wilhelmshaven 16 : 32
( 15 )
Itzehoer SV 16 : 32
( 16 ) Bergedorf 85 13 : 35 und
( 17 ) SC Concordia 10 : 38
Für den SC Concordia stellt sich der
Klassenerhalt als nahezu aussichtsloses Unterfangen dar, bis zum
rettenden Ufer beträgt der Abstand sechs Zähler. Auch für die
Elstern sollte es sehr schwer werden. Drei Punkte können zwar noch
aufgeholt werden, aber die mit Abstand schlechteste Tordifferenz
würde bei Punktgleichheit den Ausschlag zu Ungunsten der Elstern
geben. Hoffnung macht der Spielplan, von den letzten acht Begegnungen
werden fünf Spiele auf eigenem Geläuf ausgetragen. Man kann es
drehen und wenden wie man will – die Tabelle lügt nicht und für
Punkte gibt es keinen Ersatz. So wichtig Siege bei dieser
Tabellenkonstellation auch sind, um sich aus den kritischen Zonen zu
entfernen müssen die Abstiegsmitbewerber „mitspielen“. An diesem
Osterwochenende verloren alle Konkurrenten ihre Spiele, nur der ISV
errang zwei Punkte gegen den VfB Lübeck.
Deutlicher Sieg
gegen TuS Celle
Eines
läßt sich mit Sicherheit sagen: seit der Rückkehr von Volker
Boelsen ins Tor der Elstern ist die Mannschaft konkurrenzfähig und
die Abwehr seit dem Torwartwechsel deutlich stabiler als zu Beginn
der Saison. Gegen TuS Celle waren Elstern auf dem Feld, wie man sie
immer sehen wollte – angriffsfreudig und selbstbewußt und einige
der „Sorgenkinder“ der letzten Wochen, gemeint waren Horst Romes
und Ernst Kreuz, in einer glänzenden Verfassung. Die Elstern waren
ihren Gästen in allen Belangen überlegen und spielten die Celler an
die Wand. In der 20. Minute sorgte Muruszach für das 1 : 0, nach dem
Seitenwechsel war zunächst Romes zum 2 : 0 erfolgreich. In der
Schlußphase schraubten Kreuz und erneut Muruszach das Spielergebnis
auf 4 : 0.
Zwei aufeinanderfolgende
Siege weckten bei den Fans wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt,
da aber der Itzehoer SV BU mit 3 : 1 besiegte blieb die
Tabellensituation für die Elstern weiterhin sehr kritisch.
Rückschlag in
Göttingen.
Einen
ganz herben Rückschlag mußten die Elstern in Göttingen hinnehmen.
Lediglich Klaus Beyer genügte höheren Ansprüchen, dies war zu
wenig um die 0 : 3 Niederlage zu verhindern. Die Tabelle bot ein
schiefes Bild, da das Spiel des Itzehoer SV den Platzverhältnissen
zum Opfer fiel, hatte der ISV nach Minuspunkten einen Vorsprung von
sechs Zählen gegenüber den Elstern.
Nur ein Punkt gegen
Wilhelmshaven
Der
Gast aus Wilhelmshaven mit 17 : 33 Punkten aus 25 Spielen zu Gast an
den Sander Tannen – 15 : 37 Punkte bei 26 Spielen für den ASV.
Mit einem Sieg
hätten die Elstern ihr Sorgenpaket erheblich verkleinern können,
aber es kam anders. Die Elstern konnten in der 17. Minute durch ein
Elfmetertor von Kreuz in Führung gehen, brachten diesen Vorsprung
aber nicht über die Zeit – die Gäste vom Jadebusen erzielten in
der 41. Minute den Ausgleich. Die Elstern waren danach wie gelähmt.
Kein Paß kam mehr an, leichte Bälle verspringen und mit zunehmender
Spieldauer wurde es immer schlimmer. Der Kopf war wie zugenagelt und
die Mannschaft konnte sich von dieser Verkrampfung nicht befreien.
Die Tabelle war immer noch
nicht „begradigt“ und lieferte kein klares Bild. Concordia war
praktisch abgestiegen, die Elstern und Itzehoe standen mit 16 Zählern
zu Buche, der ISV hatte aber drei Spiele weniger ausgetragen.
Horst Romes traf
zwei Mal
Zwei
Tore von Romes beim Spiel der Elstern beim SC Concordia gaben der
Hoffnung auf den Erhalt der Regionalliga in Bergedorf neue Nahrung
zumal Itzehoe bei Holstein Kiel mit 0 : 3 unterlag. Wilhelmshaven
konnte sich mit einem 3 : 2 gegen Leu Braunschweig etwas Luft
verschaffen.
Lange vermißte Tugenden zeigte die
Bergedorfer Mannschaft bei ihrem Auftritt im Wandsbeker Marienthal.
Romes zeigte erneut, wie wertvoll er für seine Mannschaft ist. Seine
Tore in der 6. und 25. Minute sorgten für einen beruhigenden
Vorsprung. Der Treffer zum 1 : 2 in der 62. Minute brachte die
Elstern nicht mehr aus dem Tritt und konnte den Sieg des ASV nicht
mehr gefährden.
Die
Chancen auf den Klassenerhalt waren wieder realistisch, aber eins gab
dann doch zu denken – die Verantwortlichen des ASV hatten bis zu
diesem Zeitpunkt noch kein Gespräch mit Horst Romes über eine
mögliche Vertragsverlängerung geführt. Hatten sie den ASV schon
aufgegeben ?
Punktverlust gegen
Holstein Kiel
Wenn
die „Mitbewerber“ gegen den Abstieg auch punkten, hilft ein
Unentschieden gegen einen Meisterschaftsaspiranten nicht viel weiter.
So ging es den Elstern im Spiel Nr. 29 der laufenden Saison. Bis zur
36. Minute lief es gut für die Elstern. Aber dann ging Ernst Kreuz
vom Platz – nach eigenem Bekunden durch einen Schlag auf das Knie
dermaßen behindert, daß er das Spiel nicht mehr fortsetzen konnte.
Ein Sturmspiel fand dann nicht mehr statt, alle Offensivkräfte
spielten weit unter Form und entfalteten keinerlei Wirkung. Dafür
lieferte die Hintermannschaft, allen voran Klaus Beyer, eine
tadellose Arbeitsleistung ab und verdiente sich ein Sonderlob von
Trainer Werner Ernst Kreuz hingegen sorgte durch sein Ausscheiden
für erhebliche Verärgerung bei Heinz Werner.
Fußball – ein Männersport ?
Dem Abstieg entgegen
Im
Abstiegskampf ein Heimspiel gegen einen Tabellennachbarn, den
Itzehoer SV. Eine einmalige Chance, die nicht mehr wiederkommen
sollte. Das sahen 3500 Besucher ebenso und umsäumten erwartungsvoll
das Spielfeld an den Sander Tannen. Es wurde für die Elstern ein
ganz bitterer Nachmittag. Als der sonst immer zuverlässige Torhüter
Boelsen in der 15. Minute auf dem falschen Fuß erwischt wurde, stand
es 1 : 0 für die Gäste. Den zweiten Dämpfer gab es kurz nach
Wiederanpfiff mit dem 0 : 2. Es nutzte nichts, daß der unermüdliche
Klaus Beyer seine Kameraden immer wieder antrieb, das ISV –
Abwehrbollwerk um Torwart Hansen - Kohlmorgen war nicht zu
überwinden. Zu mehr als dem Anschlußtreffer zum 1 : 2 reichte es
nicht mehr.
Mit
19 Punkten aus 30 Spielen kann man den Abstieg aus eigener Kraft
nicht mehr verhindern. Phönix Lübeck und der ISV hatten nach 28
ausgetragenen Spielen jeweils 20 Punkte und somit die deutlich
bessere Ausgangsposition. Erschwerend kam die mit Abstand
schlechteste Tordifferenz hinzu.
Letzter
Hoffnungsschimmer
Als
Gastgeber Bremerhaven 93 bis zur Pause mit 2 : 0 in Führung gegangen
war schien die Partie gelaufen zu sein. Man hatte nicht den Eindruck,
daß die Elstern dem Spiel noch eine Wendung geben könnten. Im
Gefühl eines sicheren Sieges ließen die Gastgeber in der zweiten
Halbzeit die Zügel schleifen – für die Elstern eine Art
Aufbruchsignal. Zum Mann des Tages wurde aus Bergedorfer Sicht der
bullige Horst Romes. Mit seinen zwei Toren in der 60. und 72. Minute
hielt er seine Mannschaft im Spiel
Am
2.5.70 meldete das HAB daß Horst Romes beim FC St. Pauli einen
Zweijahresvertrag unterschrieben hat.
Nach
diesem Spieltag ergab sich im Tabellenkeller folgende Situation
Concordia
ohne Chancen auf den Klassenerhalt
die Elstern nach 31 Spielen mit 20 Punkten auf dem
vorletzten Tabellenplatz
Phönix Lübeck nach 29 Spielen
ebenfalls mit 20 Punkten
Leu Braunschweig nach 29 Spielen mit 21 Punkten
Olympia Wilhelmshaven aus 30
Spielen 22 Punkte
Itzehoe mit 24 Punkten aus 30 Spielen gerettet
Aus eigener Kraft waren
die Elstern nicht mehr zu retten, der ASV war auf die Hilfe anderer
angewiesen. Der nächste Spieltag fand ohne Beteiligung der Elstern
statt, zudem wurde über Nachholspiele die Tabelle begradigt. Alle
ausgetragenen Spiele sollte für die Elstern gravierende Bedeutung
haben.
Phönix Lübeck
unterlag in Wolfsburg mit 1 : 4 , siegte
aber bemi ISV mit 3 : 2, hatte somit 22 Punkte bei einer Tordifferenz
von – 20 Leu
Braunschweig unterlag
beim VfB Lübeck mit 0 : 2, sicherte sich aber die für den
Klassenerhalt erforderlichen Punkte im Heimspiel gegen Concordia. SC
Leu hatte 23 Punkte auf der Habenseite
Olympia
Wilhelmshaven kam beim
VfL Wolfsburg mit 0 : 7 unter die Räder und stand mit 22 Punkten bei
einer Tordifferenz von – 19 auf Platz 14
Die Tabellennachbarn des
ASV konnten am vergangenen Pfingstwochenende punkten und waren vom
ASV nicht mehr einzuholen. Die Tordifferenzen vor dem letzten
Spieltag waren folgende
Phönix Lübeck –
20,
Ollympia
Wilhelmshaven – 19
und Bergedorf 85 – 38
Nach menschlichem Ermessen kann ein solcher Rückstand
in nur einem Spiel nicht mehr aufgeholt werden.
Der
ASV Bergedorf 85 ist damit erstmals seit dem Kriege abgestiegen.
Die
Abschiedsvorstellung
Das letzte Spiel der Elstern lockte 517
leidensfähige Zuschauer an die Sander Tannen um die Elstern aus der
Regionalliga Nord zu verabschieden. Gegner war der SC Leu
Braunschweig. Die Braunschweiger – am Pfingstwochenende gerettet –
leisteten den Elstern keinen großen Widerstandund erleichterten dem
ASV das Toreschießen. Zweimal Horst Romes ( ein Mann mit einer
vorbildlichen Berufsauffassung ! ) sowie durch einen Doppelpack von
Edgar Puchmüller, nur unterbrochen durch das Tor der Gäste zum 1 :
2, sorgten für den 4 : 1 Pausenstand. Den Endstand von 5 : 1
besorgte Lothar Kauker. Mit einem Punktekonto von 22 : 42 Zählern
und einer Tordifferenz von -34 landeten die Elstern auf dem 16.
Tabellenplatz. Olympia Wilhelmshaven belegte mit dem gleichen
Punktestand und einer Tordifferenz von – 21 Tabellenplatz 15 und
blieb in der Regionalliga.
Was waren die Gründe
für diesen Absturz?
Drei
Themenkreise werden in diesem Zusammenhang durchleuchtet.
Zu Beginn der Saison stand ein mit in Summe von
ca. 600 Regionalligaspielen ausgestatteter Abwehrblock nicht mehr zur
Verfügung. Weißleder, Vierkant, Knubbe, Bochmann, Strauß, Hille –
alles hochkarätige Abwehrspieler waren natürlich nicht so leicht zu
ersetzen. An ihre Stelle mußten Amateure und Nachwuchsspieler in das
Mannschaftsgefüge eingebaut werden. Es hat lange ( zu lange ? )
gedauert bis diese Hintermannschaft zu einer Einheit
zusammengewachsen war. Positive Akzente konnte früh Rainer Wysotzki
setzen.
Innerhalb Norddeutschlands wurde kein Nachfolger für den
ausgeschiedenen Trainer Edu Preuß gefunden. Schließlich fiel die
Wahl auf Rudolf Krcil, ein hochqualifizierter Mann, ein Freund des
technisch, spielerischen Fußballs, der hohe Spielkultur vemitteln
konnte. Seine „Antszeit“ litt unter einem von ihm nicht
verschuldeten Manko : die zu geringe Kenntnis der Hamburger /
Norddeutschen Fußballszene und eine zu späte Mitwirkung an der
Kaderplanung.. Wohlgemerkt : dies soll absolut keine Kritik an
Rudolf Krcil sein, keinen der genannten Punkte hatte e persönlichr
zu vertreten.
Über die finanziellen Vorstellungen von Torwart Boelsen kann
hier nicht berichtet werden. Aber – wenn schon keine Einigung
möglich war, hätte man adäquaten Ersatz verpflichten müssen. Der
aus der Bezirksliga stammende Wolfgang Sievers war in der
Regionalliga überfordert. Hier ein Zitat aus dem HAB vom 4.8.69
.
..und
in Curslack hört man, daß der Verein nur den schwächeren seiner
beiden Torhüter an den ASV verkauft hat.
Lassen
wir das mal so stehen.
Als am 12. Spieltag
Volker Boelsen in das Tor der Elstern zurückkehrte, gewann die
Abwehr an Stabilität und die Mannschaft wurde konkurrenzfähig. Bis
zum 11. Spieltag standen für den ASV 2 : 20 Punkte bei einem
Torverhältnis von 12 : 44 in der Tabelle. Vollkommen indiskutable
Zahlen die der Mannschaft zu Recht einen Platz im Tabellenkeller
zugewiesen haben.
In den sechzehn Spielen der Rückrunde erkämpfte die
Mannschaft 15 Punkte – bei gleicher Punktzahl in der Hinrunde
hätten die Elstern den 11. Tabellenplatz belegt. Ein ähnlicher
Tabellenplatz wäre auf Basis der erzielten Treffer ( 46 ) belegt
worden.
Mehr Sorgfalt bei der
Planung vor der Saison, insbesondere bei der Torhüterposition und
die Elstern stünden nicht vor einem solchen Scherbenhaufen.
Es steigen immer nur die
Vereine ab, die besten Spieler kommen bei anderen Vereinen unter und
bleiben so der jeweiligen Spielklasse erhalten. So auch nach dem
Abstieg der Elstern. Horst Romes und Klaus Beyer – beide haben sich
bis zum Ende voll „reingehängt“ und alles in ihren Kräften
stehende gegeben – wechselten zum FC St, Pauli, Horst Howind und
Ernst Kreuz schnürten die Fußballstiefel für BU und Zeller zog es
zum SC Victoria. Volker Boelsen beendete seine Laufbahn.
Hoffnungsschimmer am
Horizont
Am
2.5.70 war im HAB folgende Meldung zu lesen: Die Regionalliga soll
aufgestockt werden.
Mit 16 : 1 Stimmen beschloß der
Vertragsspielerausschuß des NFV, die Regionalliga von 17 auf 18
Vereine aufzustocken. Zur Ermittlung des achtzehnten Regionalligisten
wurde eine Qualifikationsrunde zwischen dem sechzehnten der
abgelaufenen Saison, also Bergedorf 85 und den beiden Zweitplazierten
der jeweiligen Aufstiegsrunden – Spielgruppen eingerichtet. In
einer einfachen Punkterunde mußten Bergedorf 85, der SV Meppen und
der Polizei SV Bremen gegeneinander antreten. Für die Elstern ein
Riesenproblem.
Die von anderen
Vereinen verpflichteten Spieler durften nicht mehr eigesetzt werden
und die neu verpflichteten Spieler waren noch nicht spielberechtigt.
Für Trainer Heinz Werner
ein echter Alptraum. In der Vorbereitung auf die Qualifikationsrunde
stand ein Test gegen den SC Poppenbüttel auf dem Programm. Das
Resultat von 0 : 1 war nebensächlich, es ging hauptsächlich darum,
die Abstimmung in dieser neuformierte „Notelf“ zu testen.
Folgende Spieler wurden von Trainer Werner aufs Feld geschickt: In
Tor Wolfgang Sievers – wurde in der zweiten Halbzeit von
Amateurtorwart Schumacher abgelöst, Bochmann, Weißleder, Holm,
Wysotzki, Skubatz ( bisher ohne Einsatz in der Ligamannschaft ), ab
der 80. Minute Pörschke, Puchmüller, Friedrich – in der zweiten
Halbzeit Kurschildgen, Heuck ( auch ein Neiling ), Voß Pörschke –
wurde nach dreiunddreißig Minuten durch Muruszach ersetzt.
Am 1.Juli 1970 wurde an
den Sander Tannen das erste Qualifikationsspiel ausgetragen. Gegner
war der SV Meppen. Leider wurde im HAB keine Mannschaftsaufstellung
angegeben, aus dem Bericht konnte man nur entnehmen, daß im
Wesentlichen die „Poppenbüttel – Mannschaft“auch gegen Meppen
aufgelaufen ist. Die aus der Not geborene Mannschaft des ASV zeigte
eine sehr gute, kämpfreische Leistung und siegte verdient mit 2 : 0.
Die in der abgelaufenen Saison so oft gescholtene Abwehr wurde wie in
alten, besseren Zeiten durch Weißleder und Bochmann gut organisiert.
Das Endergebnis von 2 : 0 für die Elstern ging auf das Konto von
Heuck und Spiegel ( nicht in der Aufstellung genannt ). Vor 2500
Besuchern konnte eine gute Basis für das Spiel gegen die Bremer
Polizisten gelegt werden.
Sollten die Elstern am 5.7.70 in Bremen gewinnen,
wäre der Klassenerhalt gesichert. Bei einer Niederlage oder
unentschiedenem Spielausgang käme es auf den Ausgang der Partie
Meppen vs Bremen an.
Der Regionalligafußball hatte in Bergedorf noch
immer einen hohen Stellenwert. Die von einem großzügigen Sponsor
angemieteten Busse transportierten 2000 ( in Worten: zweitausend ! )
Schlachtenbummler nach Bremen, um die Elstern bei diesem alles
entscheidenden Spiel zu unterstützen.
Insgesamt
bildeten 5000 Zuschauer eine eindrucksvolle Kulisse für dieses
Spiel. Folgende Spieler fanden das Vertrauen von Trainer Heinz
Werner: Schumacher im Tor, Bochmann, Friedrich, Wysotzki, Weißleder,
Puchmüller, Voß – ab 69. Minute Kauker, Holm, Heuck, ab 62.
Minute Spiegel, Boullion.
Großen Respekt für die „alten“
Spieler, die sich in dieser Notsituation in den Dienst des Vereins
und der Mannschaft gestellt haben, aber kein Verständnis für die
Spieler, denen der gebuchte Jahresurlaub wichtiger war.
Die Enttäuschung nach
dem Spiel war riesengroß.
Die Bremer Polizisten waren die
überlegene Mannschaft und siegten über die Elstern mit 2 : 1. Die
Tore fielen zwischen der 75. und 80. Minute, Ulli Spiegel konnte in
der 77. Minute zum 1 : 1 ausgleichen. Eine große Chance zum
Ausgleich wurde in der Schlußminute vergeben.
Vor der letzten,
entscheidenden Begegnung standen für die Elstern 2 : 2 Punkte und 3
: 2 Tore zu Buche. Der SV Meppen mit 0 : 2 Punkten und 0 : 2 Toren
konnte sich ebenso qualifizieren wie der Polizei SV mit 2 : 0 Punkten
bei 2 : 1 Toren.
Am 8.7.70 trafen in Meppen
der dortige SV und der Polizei SV Bremen aufeinander. Der SV Meppen
beseitigte alle Zweifel über die zukünftige Ligazugehörigkeit und
schickte die Bremer mit einer 1 : 5 Niederlage an die Weser zurück.
Glückwunsch an den SV Meppen der nach einer
kräftezehrenden Aufstiegsrunde insgesamt acht Spiele in den letzten
vier Wochen zu bestreiten hatte.
Für
die Elstern blieb nur der bittere Gang ins Amateurlager.
Tabellen
über sämtliche Spielergebnisse, Zuschauerzahlen sowie
Spieleraufgebote und Torschützen der gesamten Regionalligazeit sind
als Anlagen diesem Bericht beigefügt
Es hat Spaß gemacht
und Freude bereitet, über die Zeit der Elstern im bezahlten Fußball
zu berichten und manche Zeilen sind nicht frei von Emotionen
geschrieben worden.
Man möchte alle bedauern, die diese
Zeit nicht miterlebt haben.
Den Fußball, der in den vorliegenden Berichten beschrieben wurde,
gibt es nicht mehr. Explodierende Spielergehälter, Ablösesummen
fern jeder Realität, Spielerberater, Fernsehgelder, Eventarenen
anstelle von Fußballstadien mit Stehplätzen – all dies hat mit
dazu beigetragen, den ( hoch ) – bezahlten Fußball zum Bestandteil
der Unterhaltungsindustrie werden zu lassen. Konstanz und
Beständigkeit sind in der schnelllebigen Zeit auf der Strecke
geblieben, Vereine wechseln die Trainer wie Spieler das Trikot. Der
SC Freiburg mit vier Trainern in fünfundzwanzig Jahren, Otto
Rehhagel, Thomas Schaaf und auch Heinz Werner scheinen wie aus der
Zeit gefallen. Komplette Spielerkader werden ausgewechselt und
Sponsoren – auch im Amateurbereich - bedienen ihr Ego und führen
Traditionsvereine in die untersten Ligen. Nach Irrungen und
Verwirrungen in einem anderen Bergedorfer Fußballverein wurde beim
ASV der Fußball erneut ins Leben gerufen, das HAB schrieb:
Die wahren Elstern sind zurück.
Ein Jahr Aufenthalt in der
Kreisklasse wurden abgelöst durch nun zwei Jahre in der Kreisliga.
Der Weg führt nach oben und die Bezirksliga ist in Sichtweite. Eine
Klassetruppe läuft an den Sander Tannen auf, sportlich und
menschlich TOP und mit viel Freude an der Sache.
Dieser Art von Fußball gehört in
Bergedorf die Zukunft und man wünscht dem Team, Trainer und Betreuer
auf dem eingeschlagenem Weg viel Erfolg und alles Gute.
Anlagen: (Zum Vergrößern der Schaubilder bite auf die Darstellung klicken)
Quellennachweis
Sofern nicht schon im laufenden
Text auf den Ursprung der verwendeten Quellen hingewiesen wurde,
konnten folgende Informationsquellen genutzt werden:
Für die Kurzberichte zu den Spielen wurde die Berichterstattung des
HAB aus dem Archiv herangezogen, ebenso stammen die Fotos /
Abbildungen dem Archiv des HAB
Die Zuschauerzahlen
der abgelaufenen Spielzeit entstammen den Statistiken des DSFS. Dank
geht an Harald Igel / DSFS auch für die Informationen über die
Relegationsspiele gegen Meppen und Pol. Bremen
Aus dem Internetportal DAS DEUTSCHE Fußball - ARCHIV wurden die
Abschlußtabelle und Ergebniskasten der abgelaufenen Spielzeit
entnommen.
Persönliche
Kontakte zu den früheren Ligaspielern Heinz Weißleder, Manfred
Lüneburg und Karl – Heinz Pörschke konnten Informationen erhärten
und untermauern.
Alle bisherigen Ausgaben der großen Elstern-Chronologie sind im Archiv der Homepage der Fußballer des ASV Bergedorf 85 einsehbar: (Zum Archiv hier klicken !)