Sonntag, 2. Oktober 2016

5:2 gegen den Spitzenreiter – Spielfreude pur!

„Hey Leute, sagt mal, warum schaut Ihr überhaupt Bundesliga ? Das hier ist doch viel besser!“
Diese Frage rief ein enthusiastischer 85-Fan ins Rund, nachdem kurz vor Spielende Elstern-Kapitän Norman Leßmann quer in der Luft lag und den Ball artistisch gen Tor der Altengammer schoss.

Die Stimmung war prächtig heute an den Sander Tannen. Ideales Fußballwetter und die Konstellation Dritter gegen Erster zog auch viele lange nicht mehr gesehene ASV-Anhänger endlich mal wieder ins Stadion.
Sie haben ihr Kommen nicht bereut.

Der ASV Bergedorf 85 begann wie die Feuerwehr. Die Spieler des Spitzenreiters Altengamme II schienen sich gedanklich noch bei den Feierlichkeiten zum diesjährigen Erntedankfest zu befinden – nicht auf einem Fußballplatz.
Jedenfalls brannte es im Minutentakt lichterloh im Strafraum der Gäste.
Norman Leßmann wirbelte die Abwehr durcheinander. Nach 300 Sekunden konnte ein Altengammer den Ball vor dem einschußbereiten Spielführer nur noch mit der Hand wegboxen.
Der Schiedsrichter Renee Michael Ritter sah zunächst dieses absichtliche Handspiel nicht, konnte sich aber auf seinen sehr aufmerksamen Assistenten Takiyou.Dini Adam verlassen, der diese Regelwidrigkeit sofort meldete.
Den fälligen Strafstoß verwandelte Leßmann sicher zum 1:0.
Danach Bergedorf weiter am Drücker mit Chancen. Doch nach 12 Minuten die erste Ecke für die Mannen vom Elbdeich. Der Ball segelte unbehelligt durch den Fünfmeterraum und wurde irgendwie ins Tor der Elstern gewurschtelt.

85 aber überhaupt nicht geschockt. Mit unheimlich großer Spielfreude wurde kombiniert. Doch „erst“ in der 22 Minute gelang das Runde wieder ins Eckige. Felix Bender wurde unnötig im Strafraum zu Fall gebracht. Klarer Elfer und Norman Leßmann schob diesmal in die andere Ecke zum 2:1 ein.
Kurz darauf wird Leßmann wieder ungestüm und deutlich im 16-Meter-Raum gefault, aber drei Elfmeter hintereinander gibt selbst der beste Schiedsrichter der Welt nicht.
Tore fielen dann auch aus dem Spiel heraus:
Nach einer dieser immer wieder gefährlich getretenen Ecken von Jakob Föhres parierte Altengammes Keeper Sören Kloß einen Kopfball grandios, den Abpraller schob Stephan Funk mit der Brust über die Linie.
In der Folge weiter beste Chancen für 85 und so war das 4:1 durch Julius Rauscher kurz vor der Pause aus halb linker Position hochverdient.
Mit Applaus wurde der ASV Bergedorf 85 in die Kabine verabschiedet.

Mit Humor empfing Stadionsprecher Florian Hansen die Teams, als diese nach dem Pausentee wieder aufs Spielfeld liefen: „Liebe Zuschauer, eine gute Nachricht: Diesmal findet an den Sander Tannen eine 2. Halbzeit statt!“

Dieses Mal musste man auch wirklich überhaupt nicht einam ansatzweise in Richtung eines Spielabbruchs denken. Eine wohltuend faire und ausgesprochen freundschaftliche Atmosphäre unter den Spielern.
Was nicht bedeuten soll, dass es nicht hart zur Sache ging. Nach dem Wechsel merkte man, dass der Tabellenführer die Leistung der ersten 45 Minuten so nicht stehen lassen wollte.
Nun wurde Gegenwehr geboten.
Doch der ASV eigentlich zu flink und technisch überlegen.
Jeder Angriff hatte „Hand und Fuß“. Ganz stark „Center“ Stephan Funk, der immer – besonders auch flach - anspielbereit den Ball sicher machte und dann sehr intelligent weiter spielte.
Nachdem Funk nach gut einer Stunde etwas angeschlagen ausgewechselt wurde, schien für ein Momentum die Begegnung kippen zu können.
Erst recht, als mit einem Traumfreistoß Nils Pietsch auf 2:4 für Altengamme verkürzte.
Plözlich schien man Lunte zu riechen.
Doch diese Lunte war nach gut fünf Minuten abgebrannt. Der für Funk eingewechselte Nachwuchsspieler Cem Köroglu drosch entschlossen den Ball zum 5:2 in die Maschen.
Wie wichtig dieses Tor war, zeigte die Reaktion von 85 Schlussmann Marc Stückler, der über den ganzen Platz lief, um den jungen Torschützen zu beglückwünschen.

Am Ende ein hochverdientes 5:2 für die Elstern.
Es hat Spaß gemacht heute diesem Fußball zu sehen.

Vielleicht sollte man ab jetzt auch mal ab und zu ein Auge auf die Hamburger Teams in der Regionalliga werfen und schauen, wie der Weg von Cordi in der Oberliga weiter verläuft.
Von diesen Teams hängt es ab, wieviel Auf- und Absteiger in den unteren Klassen es geben wird.


Spätestens ab heute sind unsere Elstern ein ernstzunehmender Anwärter auf die ersten beiden Plätze der Kreisliga 3.

Foto: Werner Heitmann

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