Montag, 13. März 2017
Die Elstern – Fußball im Amateurbereich Saison 1970 / 71 (Autor: Hans-Martin Lippold)
Vor dem Neubeginn
Der Abstieg aus der Regionalliga war vermeidbar, vermeidbar deshalb weil eine verfehlte Personalplanung bei der Besetzung der Torhüterposition zu einer Hinrunde mit lediglich sieben Pluspunkten führte. Die Rückkehr von Stammtorwart Volker Boelsen kam zu spät. Die schlechtere Tordifferenz im Vergleich zu Olympia Wilhelmshaven gab den Ausschlag zu Lasten der Elstern. In der Relegationsrunde mit dem SV Meppen und dem Polizei SV Bremen konnte eine „Notmannschaft“ das Schicksal nicht mehr abwenden. Nach fünfjähriger Zugehörigkeit zur Oberliga Nord – damals höchste deutsche Spielklasse - und nachfolgenden sieben Jahren in der zweitklasssigen Regionalliga Nord konnte der Gang in den Amateurbereich nicht abgewendet werden. Die Hälfte der Stammformation verließ den Verein Ernst Kreuz und Horst Howind schlossen sich dem HSV Barmbek – Uhlenhorst an Horst Romes – hochgradiger Torjäger und das unermüdliche Arbeitstier Klaus Beyer wechselten zum FC St. Pauli, Volker Boelsen beendete seine Laufbahn und Edgar Puchmüller wechselte zum Amateurverein Rasensport Harburg
Diese Abgänge zu ersetzen und eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz zu schicken war vorrangige Aufgabe der sportlichen Leitung. Trainer der Elstern blieb – und dies muß man als überaus erfreulich ansehen – Heinz Werner, ein Mann, der wie kein anderer den Bergedorfer Fußball geprägt hat.
Zusammenstellung des Spieleraufgebotes
Es war nicht absehbar, wie die Elstern von ihrem Publikum angenommen werden, also durfte die Summe, die für Spielerverpflichtungen ausgegeben wurde nicht aus dem Ruder laufen. Eine gute Grundlage war somit die Verpflichtung von jungen Spielern aus der näheren Umgebung, die sich um einen erfahrenen „ Leitwolf“ scharen konnten.
Vom TSV Neu – Wulmsdorf kam Hartmut Drawantz, ein torgefährlicher Mann, der für seinen „alten“ Verein in den beiden letzten Spielzeiten 74 Tore erzielt hatte Klaus – Dieter Tabel fand vom Düneberger SV den Weg an die Sander Tannen. Ein ganz schneller Stürmer – 100 m Bestzeit von 11 Sekunden – Das HAB berichtete, daß der Düneberger Trainer ihm noch lange nachgetrauert hat ( was man absolut verstehen kann ). Schon als „fertiger“ Fußballer kam über den Harburger TB Ulrich Fastert zu den Elstern. Schon dort wurde Verbandstrainer Günther Grothkpp auf ihn aufmerksam. Einen ganz bekannten Namen trug ein weiterer Neuzugang der Elstern. Norbert Laband kam aus dem Jugendbereich des HSV, sein Vater war Fritz Laband, mehrfacher Nationalspieler und WM – Teilnehmer 1954. Vierundzwanzig Bundesligaspiele und zwei Begegnungen im Europapokal bestritt Peter Rohrschneider für den HSV; bevor er – begleitet von einem erheblichen Presseecho - in die Schweiz zum FC Thun wechselte. Nach drei Jahren in der Schweiz kehrte der gelernte Chemielaborant nach Deutschland zurück und schloß sich dem ASV an. Vorgesehen war für ihn in etwa die Position, die Ernst Kreuz bei den Elstern inne hatte.
Aus den Regionalliga – Zeiten waren Uwe Bargstädt, Horst Boillion, Horst Friedrich, Jürgen Holm, Werner Jaschik, Lothar Kauker, die Torhüter Peter Krohm und Wolfgang Sievers, Peter Kurschildgen, Rolf Muruszach, Ulli Spiegel, Jens und Jörg Urban sowie Rainer Wysotzky im Mannschaftskader. Bereits in der Qualifikationsrunde ( ASV, Meppen und Pol. Bremen ) kamen die Spieler Baer, Heuck, Schneider und Skubatz zum Einsatz. Über den dritten Torwart ( Hoffmann ) lagen keine Informationen vor. Mit dem genannten Aufgebot gingen die Männer um Heinz Werner die Spielzeit 1970 / 71 an.
Die neue Umgebung
Die höchste Hamburger Fußballklasse – 1958 noch Amateurliga genannt – hat seit dem Aufstieg der Elstern ihr Gesicht verändert. Nur der SC Victoria und die Amateurmannschaft des HSV spielten noch in der nun Landesliga genannten Amateurliga. Aufgestiegen sind die alten Bekannten Wilhelmsburg 09, SC Union 03, Altona 93, von „oben“ kamen der SC Concordia und die Elstern. Einige Vereine sind in die unteren Ligen abgestürzt, wie z.B. der Wandsbeker FC, der TSV Ahrensburg, Grün Weiß 07. Auch der HEBC konnte einen zweimaligen Abstieg nicht verhindern. Traditionsreiche Vereine waren also nun die neuen Gegner der Elstern – der SC Victoria, Altona 93, SC Concordia, Union 03, der zweimalige Meister SC Langenhorn sowie der VfL Pinneberg. Die Ligenstruktur hat sich zwischen 1970 bis 2016 ganz erheblich verändert War die Landesliga Hamburg – Hamburgs oberste Amateurklasse - 1970 noch drittklassig, so ist sie nach Einführung zweier weiterer Spielklassen im Jahre 2016 unter dem Titel Oberliga fünftklassig.
Man darf davon ausgehen, daß den beiden Absteigern aus der Regionalliga in der neuen Umgebung nichts geschenkt wird, zu groß ist der Konkurrenzkampf. Als Favoriten wurden von prominenten Trainern der Landesliga der SV St. Georg und der SC Victoria genannt, Chancen wurden auch der Spvg. Blankenese eingeräumt, ebenso traute man dem SC Langenhorn, trotz des Verlustes einiger Leistungsträger, eine erfolgreiche Titelverteidigung zu.
Bei der Lektüre des HAB – Archives stößt man auf Artikel jenseits des aktuellen Fußballgeschehens. So wurde der frühere Stürmer der Elstern, Rolf Planetta, „wiedergefunden“, nach seiner Zeit bei den Elstern ging er zu seinem Stammverein SC Union 03 zurück, von dort zog es ihn zum ETSV Altona. In einem Spiel um den Amateur – Länderpokal gab es ein Wiedersehen mit Günther Lubasch. Über den DSC Arminia Bielefeld ging er zum SVA Gütersloh, von dort schaffte er den Sprung in die Westfalenauswahl.
Vorbereitung auf die Saison 70 / 71
Zur Vorbereitung auf die kommende Spielzeit diente zunächst ein Freundschaftsspiel gegen den VfB Lübeck. Die Elstern unterlagen dem Regionalligisten mit 2 : 3, konnten aber durch die Neuzugänge Drawantz und Tabel zum 2 : 2 ausgleichen. Ein gutes Spiel, das bei den Beteiligten Zuversicht für die kommende Saison aufkommen ließ.
Der Ernst des Lebens begann eine Woche vor dem Start in die Punkterunde. Im Pokalwettbewerb auf NFV – Ebene hatten die Elstern den kommenden Ligarivalen SC Victoria zu Gast. Dieser holte die Elstern auf den Boden der Tatsachen zurück und zog nach einem verdienten 2 : 0 – Erfolg in die nächste Runde ein. Im Bericht des HAB wird auch noch zu den Ursachen des Abstiegs aus der
Regionalliga Stellung genommen. Dieser Zeitungsartikel ist mit Teil dieses Berichtes. Der letzte Test vor der Punkterunde war ein fast schon obligatorisches Freundschaftsspiel gegen Barmbek – Uhlenhorst. BU behielt mit einem 3 : 1 – Erfolg die Oberhand. Die Punkterunde konnte beginnen.
Start gegen einen Mitfavoriten
Erster Gegner in der neuen Umgebung war der VfL Pinneberg. Es war das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Der ASV – in der Vorsaison noch eine Klasse höher, der VfL Meister der Landesliga in der Saison 67 / 68 und in der Vorsaison mit 30 : 30 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz eingelaufen, trafen an den Sander Tannen aufeinander. Dieses Spiel sollte für die Bergedorfer Mannschaft eine erste Standortbestimmung sein. 1300 Besucher erlebten in den ersten dreißig Minuten eine drückend überlegene Bergedorfer Mannschaft, die aber in dem glänzend aufgelegten Pinneberger Torwart Kirschstein ihren Meister fand. Zusätzlichen Schwung erhielt die Pinneberger Mannschaft durch das Mitwirken des fast ein Jahr verletzten Auswahlspielers Westphal. In der 71. Minute gingen die Gäste in Führung. Das Drängen der Elstern auf den Ausgleich blieb ohne Erfolg und eine Minute vor dem Abpfiff erhöhten die Pinneberger auf 2 : 0. Eine Niederlage, die aber positive Ansätze erkennen ließ: Ulli Fastert erwies sich als dynamischer Spieler und Peter Rohrschneider deutete an, daß er die Rolle von Ernst Kreuz auszufüllen in der Lage war.
Schlappe gegen einen Neuling
Nächster Gast an den Sander Tannen war der SC Union 03 Altona. Wer erinnert sich nicht an den Dreikampf an der Tabellenspitze zwischen dem ASV, dem TSV Uetersen und Union 03 am Ende der Saison 57 / 58. Am Ende hatte der ASV die Nase vorn und stieg auf. Das ist zwölf Jahre her und die Zeiten haben sich geändert. Union mußte 1963 die Amateurliga verlassen und verbrachte die letzten sieben Jahre ( Ausnahme 66 / 67 ) eine Etage tiefer. Nun gab Union als Neuling an den Sander Tannen seine Visitenkarte ab. Und das mit Nachdruck! Ein Doppelschlag in der 10. und 12. Minute brachte die Elstern ins Hintertreffen, das 1 : 2 durch Ulli Spiegel in der 31. Minute markierte den Pausenstand, aber unmittelbar nach Wiederbeginn stellten die Gäste den alten Abstand wieder her. Damit nicht genug, in der 72. Minute gelangen den Gästen aus Altona zwei Tore zum 1 : 5, das 2 : 5 durch Tabel war nur noch Ergebniskorrektur. Desillusioniert traten 1200 Besucher nach dem Abpfiff den Heimweg an.
Der dritte Spieltag fand unter der Woche statt. Hierüber gab es im HAB weder Ergebnisse, Spielberichte noch eine Tabelle. Für den ASV stand das Gastspiel bei einem alten Bekannten, dem FV Wilhelmsburg 09, auf dem Programm. Der WFV 09 gehörte von 1958 bis 1968 ununterbrochen der Amateurliga / Landesliga an, mußte aber am Ende der Saison absteigen. Der Wiederaufstieg gelang auf Anhieb. In früheren Jahren – zu Amateurligazeiten - waren Spiele gegen Wilhelmsburger Mannschaften sehr oft mit Punktverlusten für die Elstern verbunden. Nicht so in diesem Falle, die Bergedorfer Mannschaft siegte mit 3 : 1.
Erneutes Duell gegen einen Aufsteiger
Der SC Poppenbüttel war am vierten Spieltag Gastgeber für die Elstern. Der SC Poppenbüttel war als Aufsteiger absoluter Neuling in der Hamburger Eliteklasse. Aus der A – Klasse, der damals untersten Spielklasse ( 5. Liga ) 1952 in die Bezirksklasse Staffel Walddörfer aufgestiegen, schaffte der SCP1956 den Sprung in die Verbandsliga Hamburg, die Hammonia - Staffel. Der Aufstieg in das Hamburger Oberhaus gelang 1970. In der 8. Minute gelang den Gastgebern der Führungstreffer den jedoch Tabel zwei Minuten vor dem Pausenpfiff ausgleichen konnte. Mit diesem Ergebnis endete diese Partie vor 450 Besuchern. Die bisherigen 3 : 5 Punkte bedeuteten Platz 12 in der Tabelle.
Warten auf den ersten Heimsieg
Die Elstern, noch immer ohne Sieg vor eigenem Publikum, wollten diesen „durchwachsenen“ Eindruck korrigieren. Als Gegner hatte der Spielplan den SV St. Georg vorgesehen, ein Team, das erst in den letzten Jahren von sich reden gemacht hat. Hier in Stichworten der sportliche Werdegang: seit „Menschengedenken“ in der Amateurliga 1966 Aufstieg in die Landesliga 1967 Meister der Landesliga 1968 Vizemeister der Landesliga In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga 1967 wurde St. Georg vom früheren, jetzigen und zukünftigen Bergedorfer Trainer Heinz Werner betreut. Der Zuschaueransturm hielt sich in Grenzen, 850 Zuschauer erwarteten den ersten doppelten Punktgewinn. Die Gäste wurden ihrer Favoritenrolle ( 4 : 1 – Sieg über Victoria am Vorwochenende ) gerecht. Die 1 : 0 Pausenführung wurde in der 67. Minute noch ausgebaut aber dann zeigten die Elstern, wessen sie fähig sind – Ulli Spiegel und Tabel drehten die Partie. Es wurde zwar kein Sieg, aber seit drei Spieltagen unbesiegt, das machte Hoffnung auf bessere Zeiten
Sieg beim Tabellenführer
Die Amateurmannschaft des FC St. Pauli hat sich in der Landesliga gut etabliert. 1956 aus der Bezirksliga / Elbestaffel in die Verbandsliga ( damals 4. Liga ) aufgestiegen, schafften die „Kiezkicker“ 1969 den Sprung ins Hamburger Oberhaus. Die erste Saison wurde in dieser Klasse mit dem 5. Platz abgeschlossen, nun empfingen sie als Tabellenführer die Mannschaft von Bergedorf 85. Das Bergedorfer Team lieferte eine sehr gute Leistung ab. Es hat alles gestimmt in der Mannschaft:
Kampfgeist, Einsatzfreude und mit Tabel einen pfeilschnellen Stürmer auf dem Platz. Der sorgte mit seinen beiden Toren in der 58. und 84. Minute für einen vollkommen verdienten 2 : 0 Erfolg. Erstmals nach langer Verletzungspause stand Werner Jaschik wieder im Abwehrzentrum.
Immer noch kein Heimsieg
Den SC Victoria hier noch vorstellen zu wollen erscheint in der Tat überflüssig. Zu lang ist der gemeinsame Weg der beiden Mannschaften, beginnend in den frühen 50 iger Jahren. Erinnert sei an ein 3 : 4 vor 6000 Besuchern im Billtalstadion und an die Saison 50 / 51 als die Elstern die Teilnahme an der Deutschen Amateurmeisterschaft verspielten. Zurück zur Gegenwart – die Elstern, abgestiegen aus der Regionalliga, mit 6 : 6 Punkten auf Platz 10 angekommen und der SC Victoria zu Gast, mit 7 : 5 nur geringfügig bessergestellt trafen sich erstmals nach vielen Jahren. Den ersten Dämpfer bekam die ASV – Mannschaft vor 1500 erwartungsfrohen Besuchern als in der 40. Minute Peter Rohrschneider nach der zweiten Verwarnung den Platz verlassen mußte. Ein herber , selbstverschuldeter Rückschlag. Die Stimmung auf den Rängen stieg nach einer Stunde an als Klaus - Dieter Tabel seine Mannschaft in Führung brachte. Aber die Freude war nur von kurzer Dauer denn dem Unglücksraben Werner Jaschik unterlief ein Eigentor. Die Zuschauer hatten zwar ein gutes Spiel gesehen, mußten aber weiter auf den ersten Heimsieg warten.
Auftakt zum Polterabend
Regierungsoberinspektor Werner Jaschik stand kurz vor der Änderung seines Familienstandes, da war vorher noch eine Agenda in einer vorgegebenen Reihenfolge abzuarbeiten: Sieg beim SC Concordia Polterabend Vollzug des Trauvorganges Punkt ( 1 ) der Agenda wurde erfolgreich abgearbeitet, der langjährige und gut vertraute Klassenkollege wurde im Wandsbeker Gehölz mit 2 : 0 bezwungen. Eine kampfbetonte Partie wurde durch Tore von Muruszach ( 28. ) und Drawantz ( 68. ) entschieden . Die Concorden, zusammen mit den Elstern abgestiegen, hatten sicherlich Anpassungsprobleme an die neue Umgebung, mit dieser 0 : 2 Heimniederlage fielen sie auf den letzten Tabellenplatz zurück.
Fußball war für Werner Jaschik an diesem Tag sicherlich Nebensache, darum: herzlichen Glückwunsch!!!
Endlich ein Heimsieg
Es ist nicht überliefert wie oft der ASV und die Amateure des HSV die Klingen gekreuzt haben, aber auf alle Fälle durften sich 1700 Besucher auf eine spannende Auseinandersetzung freuen. Die Elstern setzten alles daran ihren Anhängern den ersten Heimsieg zu servieren. Den Anfang machte Hochgeschwindigkeitsfußballer Tabel in der 26. Minute – es stand 1 : 0 für den ASV. Das 2 : 0 schickte Drawantz in der 61. Minute hinterher. Sechs Minuten später war es Volkert, der seine Mannschaft auf 1 : 2 heranbrachte, aber fast im Gegenzug stellte Lothar Kauker den alten Abstand wieder her. Nach neun Spielen der erste Heimsieg, Platz sechs in der Tabelle bei 11 : 7 Zählern und die HSV – Amateure in der Tabelle überholt. Die Elstern sind in der Landesliga angekommen.
Gastspiel beim Tabellenführer
Das erste Drittel der Saison sollte mit einem Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenführer, der Spvg. Blankenese beendet werden. Nach langen Jahren in den unteren Ligen – Germaniastaffel / Elbestaffel – begleitet vom Lokalrivalen KOMET gelang erstmals in die Amateurliga Hamburg zur Saison 63 / 64, nach zwei Jahren erfolgte die Rückehr in die Germanisstaffel. Der Wiederaufstieg erfolgte 1967. Noch ein Blick zurück in die Historie: als nach dem Krieg der Fußballbetrieb organisiert wurde, entstand aus Vereinen der ehemaligen Gauliga und qualifizierten Amateurvereinen die Stadtliga Hamburg. Diese existierte zwei Spielzeiten, 45 / 46 und 46 / 47 als erste Liga. Dieser Liga gehörte auch die Spvg. Blankenese an. Beim Einrichten der Oberliga Nord blieb die Spvg. allerdings außen vor. Der Besuch aus Bergedorf lockte 1200 auf die Anlage zur Waldesruh. Die Gastgeber wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gingen kurz vor dem Seitenwechsel in Führung. Der zweite Durchgang wurde von den Elstern überlegen geführt, der Ausgleich durch Tabel ( 52. ) war nur folgerichtig. Als ein Feldverweis in der 65. Minute die Gastgeber dezimierte deutete alles auf einen Punktgewinn des ASV hin aber fünf Minuten vor dem Abpfiff gelang den Platzherrn der Siegtreffer zum 2 : 1- Erfolg.
Duell der alten Rivalen
Bergedorf gegen Altona ! Was waren das früher für Duelle, nicht immer Leckerbissen für Fußballästheten, aber immer mit vollem Einsatz, keine Kompromisse – da knisterte die Luft. Nun ein Duell in der Landesliga. Der ASV, in diese Klasse abgestiegen und der AFC, mit großen Problemen auf dem 14. Tabellenplatz beheimatet. Leider gab es keinen Bericht im HAB zu dieser Begegnung – nur soviel: zwei Tore von Holm sicherten dem Bergedorfer Team vor 1100 Besuchern einen 2 : 0 Erfolg, der zweite Heimsieg war perfekt.
Wiedersehen mit DuWo 08
Der nächste Gegner / Gastgeber für die Elstern war der TSV DuWo 08. Dahinter verbirgt sich die exakte Vereinsbezeichnung Turn – und Sportverein Duvenstedt – Wohldorf – Ohlstedt. DuWo 08 war kein ganz unbekannter Gegner für die Elstern, in der Saison 56 / 57 trafen beide Mannschaften aufeinander. In der Hinrunde noch unterlegen, schickten die Elstern DuWo mit einem 0 : 5 in den Hamburger Norden zurück. Bis zur aktuellen Begegnung lagen mehrere Spielklassen zwischen den Vereinen – der ASV in Oberliga / Regionalliga – DuWo in den Ligen drei und vier im Amateurbereich, bevor 1968 die Rückehr in des Hamburgwe Oberhaus gelang. Das Spiel verlief nicht im Sinne der Elstern. Zunächst gingen sie durch ein Tor von Kauker in Führung, in der 67. Minute mußten sie aber den Ausgleich hinnehmen. Es kam noch schlimmer, in den letzten fünf Minuten machte DuWo „den Sack zu“ und schickte die Elstern nach zwei weiteren Treffern mit einer 1 : 3 Niederlage auf den Heimweg. In der Tabelle schlug sich dieses Spiel mit 13 : 11 Punkten und Platz 7 nieder.
Klare Sache gegen Langenhorn
Ein bis dato unbekannter Gegner für die Elstern war der TSV Langenhorn. Seit 1962 ununterbrochen in der Hamburger Eliteliga gelang den Gästen 68 / 69 und 69 / 70 der Titelgewinn – also durchaus ein „Schwergewicht“ des Hamburger Amateurfußballs. Den Gästen wurden früh die Grenzen aufgezeigt, nach zwölf Minuten stand es nach Treffern von Fastert und Boullion 2 : 0 für die ASV – Mannschaft. So ging es in die Halbzeitpause. Das 3 : 0 erledigte Drawantz, für das Ehrentor der Gäste sorgte ebenfalls der ASV, Urban unterlief ein Eigentor. Mit dem Tor zum 4 : 1 setzte Fastert den Schlußpunkt vor 1300 Besuchern, die nach dem Spiel zufrieden nach Hause gingen.
Unerfreuliches in Schnelsen
Auch Germania Schnelsen war für den ASV absolutes Neuland. Anfang der sechsiger Jahre für eine Saison im Hamburger Oberhaus, absolvierten die Germanen ihre dritte Saison in der Landesliga. In den letzten sieben Spielen ungschlagen, ging die Germania fast schon programmgemäß mit 1 : 0 in Führung. Norbert Laband, gelernter Abwehrspieler konnte in der 26. Minute ausgleichen . Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeitpause. Ein Auswärtssieg schien greifbar nahe als Tabel seine Mannschaft in der 73. Minute in Führung brachte, doch fünf Minuten vor dem Ende gelang den Gastgebern der 2 : 2 Ausgleich. Jeglichen Anstand und Fairness ließen Spieler und „Anhänger“ des ASV vermissen, als sie darauf hin den Platz stürmten und den Schiedsrichter bedrängten. Erst nach Polizeieinsatz konnte das Spiel fortgesetzt werden. Szenen, für die sich Fußballfreunde schämen müssen !
Versöhnlicher Ausklang der Hinrunde
Begegnungen zwischen dem nächsten Gast Holsatia Elmshorn lagen über zwanzig Jahre zurück und ließen natürlichkeine Schlüsse auf das Leistungsniveau zu. Die Vorsaison wurde von den Gästen auf dem 12. Tabellenplatz abgeschlossen. Der ASV, auf Platz vier der Tabelle befindlich war gegen die Gäste aus Schl. Holstein ( 13: Tabellenplatz ) deutlicher Favorit und wurden dieser Einschätzung schnell gerecht, Werner Jaschik schoß in der 9. Minute die Elstern in Führung. Das 2 : 0 durch Drawantz unterstrich das Kräfteverhältnis Durch einen Foulelfmeter in der 76. Minute konnten die Gäste das Resultat korrigieren, ohne aber eine Wende herbeizuführen.
Halbzeit in der Amateurliga
An der Tabellenspitze hatten sich drei Mannschaften festgesetz:, der SC Victoria, die Spvg. Blankenese und – nach dreijähriger Abwesenheit im Hamburger Oberhaus - der SC Union 03 Altona. Alle drei Teams standen mit 21 : 9 Punkten zu Buche. Auf dem vierten Tabellenplatz, das Spitzentrio in Sichtweite, der ASV. Der SC Concordia, Leidensgefährte der Elstern belegte mit 15 : 15 Zählern den neunten Tabellenplatz.. Die neue Spielklasse wurde auch von den Zuschauern angenommen, durchweg vierstellige Besucherzahlen, lediglich der SV St. Georg locckte “nur“ 800 Zuschauer an die Sander Tannen. Insgesamt eine gute Perspektive für die zweite Halbserie.
Guter Start in die Rückrunde
Strahlende Gesichter zeugten von einer Galavorstellung der Elstern an der Hoheluft. Ein unwiderstehlicher Sturmwirbel schien vor 1700 Zuschauern den SC Victoria auseinanderzunehmen. Der 1 : 1 Halbzeitstand wurde dem Spielverlauf nicht gerecht ( 0 : 1 Muruszach, 14. Minute und 1 ; 1 Wulf – Victoria - 30. Minute ). In der zweiten Halbzeit erhöhten die Elstern den Druck auf die Gastgeber. Mit Erfolg denn Tabel ( 74. ) und Kurschildgen ( 78. ) stellten die Weichen auf Sieg. In der 86. Minute konnte Victoria nochmals verkürzen, mußte aber die Punkte den Elstern überlassen. Aus einer gut aufgelegten Bergedorfer Mannschaft ragten Tabel, Rohrschneider und Fastert heraus. Nach sechs Spielen ohne Niederlage betrug der Abstand zum Spitzentrio nur noch einen Zähler.
Herbe Enttäuschung gegen den FC St. Pauli
Es hat nicht sollen sein – gegen die Amateure des FC St.Pauli wurde der Aufwärtstrend der Elstern jäh gestoppt. Gegenüber den letzten Spielen war die Bergedorfer Mannschaft nicht wiederzuerkennen, Werner Jaschik fehlte an allen Ecken und Enden. So fanden die Elstern kein Mittel, das 0 : 1 aus der 20. Minute zu egalisieren. Grund zur Freude hatte nur der Schatzmeister: 2000 Besucher säumten das Spielfeld an den Sander Tannen.
Schrecksekunde gegen den Aufsteiger
Kaum hatten die 1800 Besucher ihre Plätze eingenommen, gelang den Gästen aus Poppenbüttel das 1 : 0 . Nicht nur das, während der gesamten ersten Halbzeit bestimmten die Gäste das Spielgeschehen. Erst im zweiten Spielabschnitt wendete sich das Blatt. Hierfür war zunächst Norbert Laband in der 54. Minute mit dem Ausgleichstor verantwortlich. Das Führungstor des ASV ging auf das Konto der Gäste mit einem Eigentor in der 74. Minute. Fünf Minuten vor dem Abpfiff beseitigte Kurschildgen alle Zweifel am Spielausgang mit seinem Tor zum 3 : 1 für die Elstern.
Niederlage im Spitzenspiel
Mit sieben aufeinanderfolgenden Siegen im Gepäck reisten die Concorden mit breiter Brust nach Bergedorf. Die gute Abwehrarbeit des SC Concordia ließ die Elstern nicht zur Entfaltung kommen und da auch die „Schlüsselspieler“ der Concorden den Elsternantipoden an diesem Tag überlegen waren gingen die Gäste als verdiente Sieger vom Platz. Routinier Bayerl ( SCC ) brachte die Rot – Schwarzen in der 27. Minute in Führung. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste auf 2 : 0. Die Schlußoffensive der Elstern führte immerhin zum Anschlußtreffer durch Boullion aber nur zwei Minuten später stellten die Concorden den alten Abstand wieder her. Die von 2500 Besuchern entrichteten Eintrittsgelder waren immerhin ein Trostpflaster aber kein Ersatz für die entgangenen Punkte.
Rekordbesuch bei Union 03
Offenkundig hatte die Rekordkulisse von 1700 Besuchern belebende Wirkung auf die Spieler des SC Union in der Begegnung der alten Rivalen aus früheren Zeiten. Zweimal konnten die Elstern eine Führung des SC Union ausgleichen aber zehn Minuten vor dem Abpfiff fiel dann die Entscheidung zugunsten der Altonaer durch ein Elfmetertor. Mit nunmehr 22 : 18 Zählern mußte der ASV nach dieser 2 : 3 Niederlage mit dem sechsten Tabellenplatz vorlieb nehmen.
Ärgerlicher Punktverlust
Die Worte von Trainer Heinz Werner sagen eigentlich alles:
Bei einer solchen Überlegenheit einen Punkt abgeben zu müssen ist ärgerlich, sehr ärgerlich. So geschehen im Heimspiel des ASV gegen die Spvg. Blankenese. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Gäste aber es fehlte das letzte Quentchen Glück um aus dem 1 : 0 ( Muruszach, 40. ) eine höhere Führung zu erzielen. So bewahrheitete sich die alte Weisheit – wer die eigenen Chancen nicht nutzt, macht den Gegner stark. Die Folge: die Gäste konnten in der 84. Minute ausgleichen. Ein glücklicher Punktgewinn für die Gäste, für die Elstern nur ein Punkt aus den letzten drei Spielen. Für eine Bewerbung um einen Platz in der Regionalliga zu wenig.
Nur ein Punkt
Eigentlich war Wiedergutmachung angesagt, aber bei denAmateuren des HSV gelang kein Umschwung. So wurden mit einem torlosen Unentschieden die Punkte geteilt. Das Spiel war dem HAB keinen Bericht wert, so kann man nur feststellen, daß nach dieser Partie den Elstern mit 24 Punkten der 7. Tabellenplatz zugewiesen wurde.
Fortsetzung der Talfahrt.
Auch zu diesem Spiel präsentierte das HAB nur das Ergebnis aber das reichte um den Bergedorfer Fußballfreunden die Stimmung zu verderben. Die Elstern unterlagen bei Holsatia Elmshorn mit 0 : 2. Aus nun acht Spielen der Rückrunde eine Ausbeute von vier Zählern, das ist entschieden zu wenig um Ambitionen auf höhere Tabellenregionen zu untermauern.
Auch gegen DuWo eine Pleite
Nur ein Sieg in der Rückrunde – das ist zuwenig um die Ränge an den Sander Tannen zu füllen. So kamen gegen DuWo auch nur 900 Besucher. Die waren zunächst guter Dinge, denn Peter Rohrschneider brachte seine Mannschaft nach vierundzwanzig Minuten in Führung. Wenn man aber eine Vielzahl von Chancen nicht nutzt darf man sich nicht wundern wenn man den Platz als Verlierer verläßt. So passierte es dann auch, denn in der 54. Minute schoß DuWo den Ausgleich und schickte die Elstern drei Minuten vor Spielende mit dem zweiten Treffer endgültig auf die Verliererstraße Für die Bergedorfer Mannschaft ein sehr unerfreulicher Nachmittag, der bei einem ausgeglichenem Punktestand von 24 : 24 Zählern auf dem 9. Platz endete.
Keine Chance in St. Georg
Torfolge und Endergebnis zeigten an, daß die Elstern in St, Georg nicht den Hauch einer Chance hatten. Den Halbzeitstand von 0 : 3 konnte Tabel zwar noch auf 1 : 3 abmildern, ab das war nur noch Ergebniskosmetik!! Ein weiterer herber Dämpfer, die Saison war praktisch gelaufen.
Wenigstens ein Punkt
Das nächste Auswärtsspiel führte das ASV – Team nach Langenhorn, dem „amtierenden“ Meister der Landesliga. Die Besucher sahen eine torlose Begegnung über die das HAB nicht berichtete. Fünfundzwanzig Punkte aus sechsundzwanzig Spielen sind eine magere Ausbeute, die auch nur zum Tabellenplatz elf reichte.
Kein Werbung für den Fußball
Ein Spiel zum vergessen! Drawantz ( 1. ) und Tabel ( 15. ) sorgten für eine schnelle Führung der Elstern, eigentlich eine gute Grundlage für die restliche Spielzeit aber Horst Boullion ließ sich auf eine kontroverse Diskussion mit dem Schiedsrichter ein. Eine Dummheit, denn der Unparteiische beendete nach zwanzig Minuten den Arbeitstag von Boullion. Beim Stande von 3 : 0 beging Horst Friedrich eine grobe Unsportlichkeit und wurde ebenfalls vollkommen zu Recht des Feldes verwiesen. Die stark abstiegsbedrohten Gäste aus Wilhelmsburg konnte aus ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit jedoch keinen Vorteil ziehen, im Gegenteil, sie konnten auch das 0 : 4 nicht verhindern.
Gutes Spiel in Pinneberg
Die Landesliga Hamburg bog auf die Zielgerade ein und sowohl an der Tabellenspitze als auch im Tabellenkeller reiften die finalen Entscheidungen heran. Der VfL Pinneberg könnte mit einem Sieg über den ASV seinem Ziel – Teilnahme an der Aufstiegsrunde – ganz nahe kommen. Entsprechend dieser Zielsetzung traten die Pinneberger dann auch auf, konditionsstark, schnörkelloses Spiel – das war das Erfolgsrezept gegen die Bergedorfer Mannschaft. Das führte dann zu einem 3 : 2 Sieg und zwei weiteren Punkten auf der Pinneberger Habenseite. Die Elstern gingen mit Ehrgeiz und Engagement in diese Partie und waren ein gleichwertiger Gegner aber vor 1500 Besuchern hatte am Ende der VfL das bessere Ende für sich und ging als Sieger vom Platz.
Sieg im letzten Heimspiel
Die letzte Gelegenheit, sich mit einem Sieg von den treuen Fans zu verabschieden, nahmen die Elstern gegen Germanis Schnelsen wahr. Die 750 Besucher mußten sich aber bis zur 75. Minute gedulden, ehe Tabel das Leder im Tor der Gäste zum erlösenden 1 : 0 unterbringen konnte. Drei Zeigerumdrehungen später erhöhte Peter Rohrschneider auf 2 : 0, dem ließ Baer nach weiteren fünf Minuten das 3 : 0 folgen. Damit war der siebente Heimsieg der Saison unter Dach und Fach.
Saisonabschluß in Altona
Große Duelle beider Mannschaften waren oft Tagesgespräch in Hamburg. Beim Anblick der spärlichen Kulisse von gerade noch 200 Besuchern kam leise Wehmut auf. Der AFC, der in der Rückrunde nur noch fünf Zähler erobern konnte, hatte keine für Landesligaverhältnisse konkurrenzfähige Mannschaft und stand schon vor dem Spiel als Absteiger fest. Laband und Fastert sorgten für einen 2 : 1 Erfolg der Elstern beim alten Rivalen. Der AFC konnte zwischenzeitlich zum 1 : 1 ausgleichen. Zusammen mit dem AFC mußte auch Holsatia Elmshorn den Weg in die Viertklassigkeit antreten.
Eine Vorentscheidung über den Titelgewinn fiel am vorletzten Spieltag. Tabellenführer Spvg. Blankenese unterlag vor 3500 Besuchern (Saisonrekord für die Landesliga ) dem bisherigen Zweiten VfL Pinneberg mit 0 : 2. Beide Mannschaften tauschten die Tabellenplätze. Da sowohl der VfL Pinneberg ( 1 : 1 gegen Concordia ) als auch Blankenese ( unentschieden gegen die HSV – Amateure ) nur jeweils einen Punkt holen konnten, blieb der VfL Pinneberg mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze und wurde Meister der Landesliga Hamburg. Die Spvg. Blankenese belegte den zweiten Tabellenplatz mit einem Zähler Vorsprung vor DuWo 08.In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord spielten der VfL Pinneberg und die Spvg. Blankenese keine Rolle.
Die Elstern mußten nach einer guten Vorrunde am Ende mit dem neunten Tabellenplatz vorlieb nehmen. Nur fünf Siege in der Rückrunde bei sieben Niederlagen standen einer besseren Plazierung im Wege. Ein sofortiger Wiederaufstieg konnte nicht realisiert werden, ein „Durchreichen“ war zu keinem Zeitpunkt zu befürchten. Mit einem Zuschauerschnitt von über 1300 Besuchern verzeichneten die Elstern den höchsten Zuschauerzuspruch. Mindestens 15 Tore steuerte Klaus – Dieter Tabel zum Abschneiden des ASV bei, die Berichterstattung des HAB ließ keine genauere Angabe zu.
Zum Abschluß dieses Berichtes schauen wir eine Etage tiefer, in die HANSA – Staffel der Amateurliga ( 4. Liga ). In der Endphase deutete sich ein Kopf an Kopf –Rennen um die Meisterschaft / Aufstieg zwischen den SC Vorwörts / Wacker Billstedt und der TSG Bergedorf an. Nach dem 30. Spieltag hatte Vorwärts / Wacker 43 Punkte auf dem Konto, die TSG hatte mit 42 Zählern einen Punkt Rückstand. Die TSG besiegte am vorletzten Spieltag Viktoria Harburg mit 3 : 0 und kam auf 44 Zähler, V / W – Billstedt büßte mit einem 0 : 0 in Stade beim dortigen VfL einen ganz wichtigen Punkt ein, somit waren beide Mannschaften vor dem letzten Spieltag mit jeweils 44 Zählern punktgleich. Am letzten Spieltag mußte also eine Entscheidung fallen!
Die TSG hatte Güldenstern Stade zu Gast und siegte in einer reinen „Nervenschlacht“ durch ein Tor in der 68. Minute nit 1 : 0. Dieses Spiel war Spiegelbild der gesamten Saison, aber es war noch nicht die endgültige Entscheidung. Zeitgleich mußte sich V / W – Billstedt mit dem letzten Gegner, dem SV Bostelbek, auseinandersetzen. Es schien alles nach Plan für die Billstedter zu laufen. Bis zur 75. Minute stand es 3 : 1 für die Billstedter, bis ein hirnloser Fanatiker einen Bostelbeker Spieler mit einer Bierflasche verletzte. So wurden die Billstedter Spieler um den Lohn ihrer Arbeit gebracht Spielabbruch war die Folge.
Im HAB gab es leider keine Informationen über ein Wiederholungsspiel, wohl aber über das Entscheidungsspiel um Meisterschaft / Aufstieg zwischen der TSG Bergedorf und dem SC Vorwärts / Wacker Billstedt . Am Millerntor verbreiteten 3000 erwartungsvolle Zuschauer Großkampfstimmung, die Besucher wurden nicht enttäuscht.
Ihnen wurde eine dramatische Partie geboten. Nach 60 Minuten führte V / W mit 2 : 1, dann fiel das 2 : 2 in der 72. Minute. Danach gewann die TSG die Oberhand und entschied durch Tore in der 82. und 88. Minute das Spiel Für den TSG – Trainer Heinz “Rübe“ Dörfer war es das letzte Spiel seiner langen Trainerlaufbahn, aus gesundheitlichen Gründen mußte er die Trainerlaufbahn beenden. Noch ein Wort zum TSG – Trainer. Heinz Dörfer war vor seiner TSG – Zeit lange Jahre in Ohe sehr erfolgreich tätig und hat den dortigen FC Voran aus den Niederungen der Kreisklasse in die Amateurliga geführt. Gemessen an den dortigen Bedingungen eine Leistung, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann ! Ganz Fußball – Bergedorf konnte sich nun auf Lokalderbies zwischen den Elstern und der TSG freuen.
Statistiken: (Zum Vergrößern bitte auf Bild klicken)
Hier geht es zur großen Statistik aller Vereine, die jemals in Hamburgs oberster Liga spielten (klicken)
Nachweis der Bezugsquellen Die Kurzberichte über die Spiele lehnen sich an die Berichte im historischen Archiv des HAB an. Für Auskünfte über Spielerkader / Spielerwechsel danke ich Herrn Harald Igel / DSFS. Tabellen und sportlicher Werdegang einzelner Vereine wurden dem Buch 100 Jahre Fußball in Hamburg entnommen
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