Die weiteste Anreise wird ohne Zweifel der Groundhoper aus Chemnitz gehabt haben, der in der Halbzeitpause durchaus Anerkennendes über den Sportplatz und vor allem über die Fanszene des ASV Bergedorf 85 verlauten lies.
Vom Spiel konnte in der Pause noch nicht richtig geschwärmt werden. Beide Mannschaften beschränkten sich vor allem darauf, den anderen zu neutralisieren. Der Ballführende wurde schnell unter Druck gesetzt. Der Grandplatz, der an einigen Stellen ziemlich rutschig war, tat seinen Teil dazu, dass nur ganz selten geordnet nach vorne gespielt wurde.
Die erste gute Torchance resultierte folgerichtig aus einem Freistoß. Viele Fans sahen den Schuß von Marco Batista Dahlström schon im Netz, aber um Haaresbreite strich der Ball am Winkel vorbei. Im Gegenzug fast die Führung für Börnsen nach wirklich gutem Angriff. 85-Keeper Marc Stückler musste sich strecken. Wobei das Tor wegen einer vorherigen Abseitsposition nicht gezählt hätte.
Kurz bevor der gute Schiedsrichter Sven Reinhart, der gut mit seinen beiden Assistenten Samir Buhl und Alexander Teuscher harmonierte, zur Pause pfiff noch ein Kopfball von Norman Leßmann in Uwe Seeler Hinterkopf-Manier. Das wars auch schon in Halbzeit Eins.
Im zweiten Abschnitt führten beide Teams noch intensiver die Zweikämpfe. In einem dieser verbissenen Zweikämpfe verletzte sich unglücklich der bis dahin sehr gut spielende Christian Kautz und musste ausgewechselt werden.
Nach gut 70 Minuten wieder so ein Kampf um jeden Zentimeter im Mittelfeld. Nach einem Pressschlag bleibt der Börnsener Kapitän verletzt liegen, der Schiedsrichter lies aber folgerichtig weiterspielen Der ballführende Felix Bender schien trotzdem einen Bruchteil einer Sekunde zu überlegen, den Elstern-Angriff abzubrechen, entschied sich dann aber doch für einen Zuckerpass auf Patrick Koßatz. Patrick zeigte seine Klasse und ließ mit seinem trockenen Schuss dem Heim-Keeper keine Chance.
Großer Jubel bei den Elstern. Kein Nachkarten beim SV Börnsen. Deren sympatischer Trainer Dennis Tesch kurze Zeit später seinen Kapitän auswechseln musste. Beide Knie von Marcel Gorny blutverschmiert - die typischen Spuren eines Kampfspiels auf Grand.
Börnsen musste nun mehr nach vorne arbeiten, kam aber bis auf wenige Aktionen nicht gefährlich vor das Tor von Marc Stückler, der 90 Minuten quasi fehlerfrei agierte.
Beim ASV gefiel neben den schon erwähnten Christian Kautz auch Felix Bender. Einmal Fahrt aufgenommen, war er aufgrund seiner eleganten engen Ballführung schwer zu stoppen. Auch Elstern-Kapitän Dietmar Weber spielte schnörkellos und gefiel als "Zerstörer". Die Techniker Julius Rauscher und Amadou Fofona brauchen andere Platzverhältnisse.
Durch den Sieg kann der ASV nun erstmals ein wenig durchatmen. 12 Punkte vor einem Abstiegsrang. Doch die Tabelle täuscht. Escheburg hat auch vier Spiele weniger auf den Konto. Doch wenn die Franke Jungs gerade auch im Defensivbereich so diszipliniert agieren, wie streckenweise heute, kann man schon bald für die nächste Kreisligasaison planen.
Trotz langer Pause waren wieder viele Anhänger des ASV Bergedorf 85 zugegen und unterstützen die Elstern. Auch Mitglieder der "Gülzower Support Elite" mischten sich unter die befreundeten ASV-Anhänger und sorgten für gute Atmosphäre.
Diese Eindrücke nimmt auch der Chemnitzer Fußballfan mit auf seine lange Heimreise.
Weitere Fotos und Statistik auf der offiziellen Seite der Fußballsparte des ASV Bergedorf 85.
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