Dienstag, 18. Dezember 2007

"...denn er lebt für seinen Verein"

Vor Kurzem gabs bei www.sport-nord.de ein sehr interessantes Gespräch mit Thomas Titze, dem Trainer vom TSV Buchholz 08, zu lesen. Für 85-Fans ist sicherlich folgender Auszug interessant:

SportNord: Vielerorts hatte man darauf getippt, dass Torsten Henke, noch Trainer beim SV Curslack-Neuengamme, im Sommer zum Oberligisten Bergedorf 85 geht – doch nun sagte er den „Elstern“ ab. Können Sie Henke verstehen?
Titze: „Ja, ich kann meinen Trainerkollegen aus Curslack-Neuengamme diesbezüglich sehr gut verstehen! Er hat das ja völlig eigenständig entschieden, aber ich kann mich seiner Argumentation nur voll und ganz anschließen: Ich könnte es als Trainer auch nicht für einen Verein leisten, fünf Mal pro Woche Trainingseinheiten durchzuführen ... In Buchholz trainieren wir zwei bis drei Mal pro Woche, und das direkt vor meiner Haustür. Wissen Sie, ich werde im nächsten Jahr meinen 50. Geburtstag feiern und habe auch noch andere Interessen, als nur auf dem Fußballplatz zu stehen. Wenn man um 7 Uhr zur Arbeit fährt und abends um 23 Uhr vom Training nachhause kommt, ist der Tag gelaufen!“
SportNord: Eigentlich sollte die nächste Frage lauten, ob Sie vorstellen könnten, im Sommer das Traineramt in Bergedorf zu übernehmen ...
Titze: „Neben den bereits genannten Gründen gibt es für mich noch weitere Dinge, die dagegen sprechen, nach Bergedorf zu gehen. 85-Trainer Rüdiger Schwarz ist mein bester Freund – ich glaube manchmal sogar, ich bin über das, was in seiner Mannschaft abläuft, besser informiert, als über die Vorgänge in meinem Team ... Jedenfalls bin ich mit Schwarz und seiner rechten Hand Manfred Nitschke seit vielen Jahrzehnten sehr eng befreundet, und das möchte ich nicht aufs Spiel setzen. Stellen Sie sich vor, ich würde nach Bergedorf gehen, und nach zehn Spielen hätte ich dann zehn Verletzte und zu wenig Punkte – daran könnte dann auch unsere Freundschaft zerbrechen, und wir alle nicht riskieren!“
SportNord: Wenn Sie Schwarz einen freundschaftlichen Rat geben müssten – welchen Trainer würden Sie ihm empfehlen?
Titze: „Mit der Idee, einen jungen Trainer aus dem Bergedorfer Raum zu verpflichten, der etwas erreichen möchte, ist Rüdiger Schwarz bereits auf dem richtigen Weg. Überhaupt haben die Bergedorfer ein sehr, sehr interessantes Konzept – sie wollen zukünftig noch mehr auf junge Spieler setzen, und die kriegen sie eben nur, wenn sie ihnen fünf Mal pro Woche Training anbieten können. Ich drücke den Bergedorfern jedenfalls die Daumen, dass sie einen guten Trainer finden – und Schwarz wird, wenn er sich im kommenden Sommer auf den Manager-Posten konzentriert, auch für diese Position der richtige Mann sein und die Stadion-Pläne realisieren, denn er lebt für seinen Verein!“

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