Ganz kurz ballte er vor Freude beide
Fäuste. Es war der Moment als Gunnar Weber wusste, seine fünfjährige
Trainertätigkeit bei den Handball-Frauen der SG Bergedorf /VM geht
gut zuende.
Gut 57 Minuten waren zu diesem
Zeitpunkt in der proppevollen Halle gespielt, als die starke Torfrau
der Spielgemeinschaft einen Siebenmeter der Gäste vereitelte. Jetzt
konnte wirklich nichts mehr passieren, der Klassenerhalt in der
Oberliga Hamburg/ Schleswig-Holstein war perfekt!
Bevor wir ausführlich auf das
Handballspiel eingehen, drehen wir den Stundenzeiger gut zweimal
zurück und begeben uns von der Sporthalle am Ladenbeker Furtweg paar
Hundert Meter weiter ins Stadion Sander Tannen.
Hier war im weitem Rund nicht ganz so
viel los. Vielleicht 100 Fans wollten die Bezirksligapartie zwischen
dem ASV Bergedorf 85 und dem Spitzenreiter ASV Hamburg verfolgen.
Die Elstern mit einer Rumpftruppe
aufgrund Sperren und vielen Verletzten. Dafür kam man gut ins Spiel.
Unbekümmert wurde nach vorne gespielt. Eine schöne Kombination
schoss der gute Justin Gauger nur an die Latte. Als ein Gästespieler
sich eine saudumme Gelb-rote Karte nach 20 Minuten einhandelte
(Faulspiel und Gegner beschimpft) verflachte allerdings die Partie.
Plötzlich war die Spielfreude weg und der dezimierte ASV Hamburg
riss das Geschehen an sich. Hüben und drüben noch gute Chancen.
Doch bis zum Pausenpfiff sollten keine Tore mehr fallen.
Nun ging es aber schnell zum Handball
nach quasi nebenan.
Für die Spielgemeinschaft der Vereine
ASV Bergedorf 85 und SC Vier- und Marschlande ging es um alles. Ein
Sieg bedeutet am letzten Spieltag die Rettung. Eine Niederlage wäre
gleichbedeutend mit dem Abstieg. Die Gäste von Preußen Reinfeld
konnten den Klassenerhalt am vergangenen Donnerstag schon feiern.
Eine besondere Note: Nach fünf Jahren
hört Erfolgscoach Gunnar Weber auf.
Seine letzte Kabinenansprache vor dem
Spiel erreichte seine Schützlinge anscheinend: Blitzstart. 4:1 und
wie aufgedreht. Über ein 10:4 ging es mit 16:9 in die Halbzeit.
Sehr variabel wurde angegriffen. Ob von
Außen, vom Kreis oder aus dem Rückraum wurde getroffen. Nach Hinten
wurde diszipliniert gearbeitet.
Herausragend die Torfrau Sophia Kohn
(Nr. 16) und die Linksaußen Tamara Michaelis, die in der Defensive
zentral arbeitete.
Nach der Pause forderte der Trainer
lautstark weiterhin „100 Prozent“ und „weiter Druck“. Er
wurde erhört. Der Spielfilm: 18:10 – 18:12 – 22:14.
Zwischendurch Szenenapplaus für eine
blonde Hallenbodenwischerin und noch mehr Begeisterung für die
großartige kämpferische Leistung von Vanessa Kröpke (13), die sich
einen Ball erkämpfte und den Tempogegenstoß erfolgreich abschloss.
Mitzunehmender Dauer des Matches wurden
die gegnerischen Trainer unzufriedener mit der Leistung der
Schiedsrichter. Doch als Laie empfand man trotz hohem sportlichen
Einsatz jederzeit eine wohltuend faire Atmosphäre der Spielerinnen
untereinander!
Im zweiten Durchgang setzen besonders
die zentralen Akteurinnen Laura Lübcke (30) und Sophia Nigbur (11)
die Akzente.
Nach 60 Minuten stand es 28:23. Die
Spielerinnen der SG feierten: „Oberliga Oberliga Hey Hey“
Glückwunsch ans gesamte Team + Umfeld
!!!
Während es also in der Halle ein Happy
End gab, verloren die Elstern an den Sander Tannen ihr Match
letztendlich sang und klanglos. Begünstigt durch eine frühe Rote
Karte für eine Elster (Meckern...) gewann der Tabellenführer locker
4:0.
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