Die Saison 74 / 75 nahm insgesamt doch noch einen zufriedenstellenden
Verlauf. Ganz sicher müssen sich ein neuer Trainer – in diesem
Falle Werner Thomsen – und die Mannschaft aneinander gewöhnen, das
kann erfahrungsgemäß ein paar Wochen dauern.
Vierzehn Zähler in der Vorrunde,
mit sechs Niederlagen waren eine schwere Hypothek an der man in der
Rückrunde zu tragen hatte. Zwanzig Punkte in der Rückrunde konnten
diese Last nicht mehr kompensieren. In der Rückrunde wurde kein
Heimspiel verloren, die Mannschaft war auf dem Weg zu alter Stärke.
Der
aktuell vom Verfasser vorgelegte Bericht leidet unter der (sonst
ganz ausgezeichneten) Berichterstattung im HAB. Die vierte Liga –
Hamburgs höchste Amateurklasse – hatte nicht mehr den Stellenwert
früherer Jahre und in der dritten Liga mit drei Hamburger Vereinen,
SC Victoria, Barmbek Uhlenhorst sowie dem SC Concordia wurde
ebenfalls Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Zusätzlich fanden die
Olympischen Spiele 1976 ihren Widerhall in der Berichterstattung.
Um dieses Ungemach zu
steigern fand in der Endphase der Meisterschaft in der Druckindustrie
ein Arbeitskampf statt, der in der Berichterstattung ebenfalls seinen
Niederschlag fand. Über den 30. Spieltag wurde nichts berichtet.
Insgesamt
haben die Vereine der Landesliga ihre Kader verstärkt, es wurden 88
Neuzugänge bei gleichzeitig 61 Abwanderungen verzeichnet. Sehr aktiv
in diesem Punkte war der FC St. Pauli. Der Kader hatte neun
Spielerabgänge zu verzeichnen. Ausgeglichen werden sollten die
Abwanderungen durch elf Neuzugänge. Sieben dieser Zugänge stammten
aus dem eigenem Jugendbereich. Auf den Weg dieser Mannschaft darf man
gespannt sein. Nicht untätig war auch der TSV DuWo 08 mit acht
Neuerwerbungen und fünf abgewanderten Spielern. Ebenfalls aktiv war
Nachbar V / W Billstedt mit sieben Zugängen bei sechs Abwanderungen.
Nun
zum ASV
Für die Spielzeit 1975 / 76 muß Trainer Thomsen auf die
Dienste der Spieler Stüven und Bierbaum verzichten. Beide traten in
Köln ein Studium an und schnürten fortan die Stiefel für den SC
Fortuna Köln. Auch Torhüter Hübner kehrte den Elstern den Rücken
und schloß sich dem VfL 93 an. Diesen Abgängen standen natürlich
sehr gute Neuverpflichtungen gegenüber.
Hier seien
genannt Rudi Clasen vom SC Victoria. Die ersten Schritte auf
einem Fußballfeld absolvierte Rudi Clasen bei Teutonia 05. Über den
SC Victoria wechselte er 1972 zu Phönix Lübeck. Dort machte er
acht Spiele in der Regionalliga Nord. Das Datum seiner Rückehr zu
Victoria war nicht in Erfahrung zu bringen, zu Beginn der Saison
streifte er das Elsterntrikot über.
Vom VfB Lübeck
fand Klaus Behla den Weg an die Sander Tannen. Bis 1972
spielte er für den VfL Lohbrügge, nach zwei Spielzeiten und 24
Einsätzen für den VfB ging er zum ASV nach Bergedorf.
Zwei weitere Zugänge kamen vom HSV nach
Bergedorf. Aus der Amateurmannschaft kam „Ronny“ Krüger
und direkt aus der Jugendmannschaft Synowetz an die Sander
Tannen.
Von der sehr guten Nachwuchsarbeit des Düneberger SV –
hier sei in erster Linie Helmut Kröger als Trainer genannt –
konnte der ASV erneut profitieren. Nach Günther Emsen und Klaus
Homann aus früheren Jahren und „Fiete“ Tabel aus der jüngeren
Vergangenheit kamen zwei weitere Talente vom Silberberg an die Sander
Tannen.
Gemeint sind hier die Brüder Exposito.
Carlos Exposito kam direkt vom Düneberger SV zu den Elstern, sein
Bruder Jose nahm den Umweg über den Jugendbereich in den Ligakader
der Elstern. Nicht zu Beginn, sondern zu einem späteren Zeitpunkt
wechselte vom SC Victoria ein weiterer Spieler an die Bille. Es kam
Horst Lindner, ein Mittelfeldspieler mit ausgeprägten
Offensivqualitäten
.
Der
bestehende Kader blieb also nahezu unverändert, sieht man von den
Studenten Stüven und Bierbaum und Torhüter Hübner ab. Mit den
genannten Neuzugängen ging es also in die Saison 1975 / 76.
Die
Resultate der ersten beiden Pokalrunden konnten nicht ermittelt
werden, beginnen wir mit der dritten Pokalrunde. Diese wurde am
25.5.75 ausgetragen, hier besiegten die Elstern den SC Ochsenwerder
mit 3 : 0 . In der nachfolgenden Runde mußte Holsatia Elmshorn mit
einer 1 : 3 Niederlage die Segel streichen. Auch in der fünften
Runde konnte sich der ASV durchsetzen – Viktoria Wilhelmsburg –
Veddel wurde mit 3 : 0 klar in die Schranken verwiesen. Resultate der
sechsten Runde wurden im HAB nicht gefunden, in der siebten Runde,
ausgetragen am 23.6.75 , setzten sich die Elstern gegen den Nachbarn
aus Curslack – Neuengamme mit 3 : 0 durch. Die Amateure des FC St.
Pauli unterlagen dem SC Condor mit 0 : 2 und Farmsen mußte sich dem
SC Victoria mit 0 : 2 beugen.
Ein
Landespokalsieger wurde zu der Zeit noch nicht ausgespielt, so zogen
aus dem Bereich des HFV vier Amateurvereine in die erste Spielrunde
der Saison1975 / 76 auf DFB – Ebene ein. In dieser Runde gingen
268 Mannschaften an den Start. Heimrecht hatten die Amateure zu der
Zeit noch nicht. So war die Teilnahme der Amateure mit einem
finanziellen Risiko verbunden – weite Anfahrten, geringe Einnahmen
und Ausscheiden in Runde eins mußten einkalkuliert werden.
Die Spielergebnisse der Hamburger Amateure
waren folgende
SC
Freiburg – SC Victoria 2 : 1
Arminia Bielefeld – SV St. Georg 4 : 0
Wattenscheid
09 – SC Condor 4 : 0
SC Fortuna Köln
– Bergedorf 85 6 : 1
Leider wurden die
Amateurvereine im HAB sehr stiefmütterlich behandelt, es gab keine
Spielberichte. Beim 1 : 6 der Elstern bei Fortuna Köln erzielte Rudi
Clasen in der 15. Minute das Ehrentor für den ASV, durch eine
herausragende Leistung im Elsterntor verhinderte Rüdiger Kahl eine
noch höhere Niederlage
Am
zweiten Augustwochenende 1975 startete die Hamburger Eliteklasse in
die Saison 1975 / 76.
Im
Vergleich zur Saison1974 / 75 hat die Landesliga ihr Gesicht
verändert. Der SC Langenhorn, der VfL 93 und Tura Harksheide mussten
die Klasse verlassen, deren Plätze wurden vom VfL Stade ( siegreich
im Entscheidungsspiel gegen den SC Urania ) und dem SV Lurup
eingenommen. Ergänzt wurde das Teilnehmerfeld durch den SC
Poppenbüttel, den Absteiger aus der Amateuroberliga Nord.
Auf dem Spielplan stand für den
ASV zum Auftakt das Derby gegen den Nachbarn aus Curslack, den SVCN:
Ein
Fehlstart
Heimrecht im Derby hatte der SVCN, in Erwartung einer hohen
Zuschauerzahl wurde das Billtalstadion als Spielstätte auserwählt.
Im ersten Spielabschnitt war der SVCN die eindeutig die bessere
Mannschaft und ging in der 11. Minute in Führung als Torwart Kahl
einen Ball nur abprallen ließ und ein Curslacker Stürmer zur
rechten Zeit am rechten Ort war und das Leder über die Linie
drückte. Die Gastgeber zeigten das gefälligere Spiel und
gewannen
zudem die meisten Zweikämpfe. Erst nachdem Rudi Clasen in der 62.
Minute des Feldes verwiesen wurde nahmen die Elstern Fahrt auf und
setzten die „Hausherrn“ unter Druck, konnten das Ergebnis aber
nicht mehr korrigieren. So blieb es beim knappen 1 : 0 Erfolg des
SVCN vor 1600 Besuchern.
Von fünfzehn Spieltagen wurde im HAB nur
Ergebnis, Torschützen und Zuschauerzahl mitgeteilt. Darunter
leidet auch dieser Bericht da andere Informationsquellen nicht zur
Verfügung standen.
ASV
wieder in der Spur
Die Amateurvertretung des RFC St. Pauli, eine mit vielen
Nachwuchskräften besetzte Mannschaft war der erste Gast der Saison
an den Sander Tannen. Achthundert Besucher waren neugierig auf diese
Partie und sahen zunächst eine torlose erste Halbzeit. Nach der
Pause dauerte es zehn Minuten um das Spiel zu entscheiden. Udo Niels
(53.), Rainer Wysotzki (58.) und Rainer Schmidt (63.) stellten das
Resultat auf 3 : 0. In der 87. Minute erhöhte Reinke auf den
Endstand von 4 : 0
Den
Sieg vergeben
Wenn man auf fremden Platz nach 30 Minuten mit 2 : 0 in
Führung liegt ( Laband und Krüger waren die Torschützen ) hat man
gedanklich schon zwei Punkte im Gepäck. Aber nicht in Lurup. In der
36. Minute kam der SV Lurup auf 1 : 2 heran und konnte in der 68.
Minute ausgleichen. Doppelter Torschütze bei den Lurupern war Kock,
der zwei Foulelfmeter verwandeln konnte. 800 Besucher waren Zeugen
einer Partie in der die Grenzen des Erlaubten häufig überschritten
wurden.
Ein
Spiel voller Abwechselung
Kaum
eine Mannschaft hat den Elstern in früheren Spielzeiten soviel
Respekt eingeflößt wie der TSV DuWo 08. Das sollte auch in der
heutigen Partie der Fall sein. Vor 800 Besuchern brachte Klaus
Muruszach die Elstern bis zur 39. Minute mit 2 : 0 in Führung. Kurz
vor dem Pausenpfiff gelang den Gästen der Anschlußtreffer. Der alte
Abstand wurde nach Wiederbeginn von Klaus Muruszach wieder
hergestellt, aber DuWo gab sich noch längst nicht geschlagen und
verkürzte erneut, es stand nur noch 3 : 2 für den ASV. In der 70.
Minute meldete sich Ronald Krützfeld zu Worte und erhöhte auf 4 :
2. Aber Hut ab vor DuWo 08! In der 79. Minute der erneute
Anschlußtreffer zum 3 : 4.
Der ASV brachte den knappen Vorsprung über die Zeit und
behielt zwei Punkte in Bergedorf.
Kantersieg
in Wandsbek
Im
fünften Spiel der laufenden Saison trafen die Elstern auf den noch
sieglosen Wandsbeker FC. Daran sollte sich nach diesem Spieltag
nichts ändern, denn die Elstern siegten vor 1000 Besuchern im
Wandsetal durch Tore von Krüger und Clasen sowie einem Treffer von
Klaus Vogel klar mit 5 : 0.
Mit sieben Punkten aus fünf
Begegnungen kann man zufrieden sein, hohe Siege gegen St. Pauli und
den WFC sicherten den Elstern den zweiten Tabellenplatz. Altona,
Blankenese sowie der Buxtehuder SV und Nachbar Curslack verzeichneten
ebenfalls sieben Zähler, Holsatia Elmshorn thronte mit neun Punkten
an der Spitze der Tabelle. Noch ohne Sieg waren DuWo, Lurup, der WFC
sowie die Amateure des FC St. Pauli.
Enttäuschendes
Derby
Die
2000 Besucher an den Sander Tannen waren sich nach dem Spiel gegen
Vorwärts Billstedt einig – sie hatten schon attraktivere Derbies
gesehen. Mit einer defensiven Grundeinstellung und einer gewissen
Überheblichkeit gingen die Elstern auf den Platz – kein Drang nach
vorne, kein Elan und keine zwingenden Angriffsaktionen. So war gegen
die disziplinlerte Billstedter Hintermannschaft nichts zu holen. Die
Elstern mussten sich mit einem Punkt zufrieden geben während die
Gäste den Punktgewinn feiern konnten.
Die
häßliche Seite
Alles schien auf einen doppelten Punktgewinn der Elstern
hinauszulaufen. Neunhundert Zuschauer sahen wie der ASV in der 51.
Minute durch Krüger 2 : 0 in Führung ging nachdem Udo Niels in der
12. Minute für das 1 : 0 sorgte. In der 61. Minute konnten die
Platzherrn auf 1 : 2 verkürzen. Ein umstrittener Elfmeter (
angeschossene Hand ) führte dann in der 80. Minute zum Ausgleich. In
der nun aufgeheizten Atmosphäre gingen Udo Niels die Nerven durch
und er wurde nach einem Disput mit dem Schiedsrichter des Feldes
verwiesen. Als in der Schlußminute den Elstern ein Elfmeter
verweigert wurde warfen uneinsichtige Fanatiker alle sportlichen
Grundsätze über Bord und bedrohten den Schiedsrichter. Nur unter
dem Schutz der Platzordner konnte der Unparteiische den Platz
verlassen
.
Sieg
gegen den Neuling
Der VfL Stade, 1964 aus der Landesliga abgestiegen kehrte zu
Beginn der Saison in die Hamburger Eliteliga zurück und stellte sich
an den Sander Tannen vor. Bis zum Seitenwechsel sorgten Rudi Clasen
(37.) und Rainer Schmidt (40.)für eine beruhigende Führung. Kurz
nach Wiederbeginn erhöhte Klaus Muruszach auf 3 : 0. Der
Anschlußtreffer des VfL in der 68. Minute konnte dem Spiel keine
Wende geben und die Gäste traten mit leeren Händen die Heimfahrt
an. Nach der Partie vor 1200 Besuchern hatten die Elstern 11 : 5
Punkte auf dem Konto und belegten den vierten Platz in der Tabelle.
Das
Spiel gedreht
Kaum standen die Spieler auf dem Platz lagen die Elstern
auf eigenem Gelände mit 0 : 2 zurück. Dem 0 : 1 des SC Sperber
folgte in der 16. Minute schon das 0 : 2 für die Gastmannschaft. Von
dem Schrecken erholten sich die Elstern schnell, denn Hermann Körner
stellte durch seine Tore in der 23. und 44. Minute den 2 : 2
Ausgleich her. Für das 3 : 2 zeichnete dann Rudi Clasen in der 72.
Minute verantwortlich. Tausend Besucher sahen eine spannende Partie
mit einem glücklichen Ende für Bergedorf 85.
Punktgewinn
am Hammer Park
Der SV
St. Georg war noch nie ein angenehmer Gegner, Punktgewinne waren
stets hart umkämpft und mit harter Arbeit verbunden. 600 Besuchern
wurde ein Spiel geboten welches innerhalb von drei Minuten
entschieden – oder besser gesagt: nicht entschieden wurde. Nach 25.
Minuten ging der ASV durch Klaus Muruszach in Führung, der Ausgleich
ließ nur drei Minuten auf sich warten. Das wars dann auch schon, mit
einem 1 : 1 wurden die Punkte geteilt.
Erste
Heimniederlage
Das
Spiel gegen die Spvg. Blankenese war vollkommen offen, vier Siege,
zwei Unentschieden sowie vier Niederlagen aus den letzten zehn
Spielen gegen die Mannschaft vom Elbufer deuten die Gleichwertigkeit
beider Teams an. Vorsicht war geboten, von den letzten fünf
Heimspielen gingen drei Begegnungen verloren.
Die Pessimisten sollten Recht behalten.
In
der 19. und 55. Spielminute überwanden die Gäste der Elsterntorwart
und es stand 0 : 2. Das 1 : 2 ( Rolf Muruszach ) in der 87. Minute
fiel zu spät um die Niederlage noch abzuwenden. Nach der ersten
Heimniederlage der Saison hatten die Elstern 14 : 8 Punkte und
belegten den fünften Tabellenplatz.
Ein kurzer Blick zum
Nachbarn:
Der SV Curslack –
Neuengamme und Spielertrainer Peter Rohrschneider beendeten ihre
Zusammenarbeit. Ausschlaggebend waren Meinungsunterschiede über den
Umgang mit dem Spieler Carsten Schulz.
Punkteteilung
in Poppenbüttel
Außer
dem Spielergebnis und der Zuschauerzahl wurde im HAB nichts
berichtet. 800 Besucher auf der Bültenkoppel in Poppenbüttel sahen
ein torloses Landesligaspiel.
Spitzenspiel
gegen Holsatia Elmshorn
Wenn der
Tabellendritte, Holsatia Elmshorn, beim Tabellenvierten, in diesem
Falle Bergedorf 85 antritt, ist die Bezeichnung Spitzenspiel durchaus
angemessen. Das HAB hüllte sich über diese Partie in Schweigen.
Hier also nur die Fakten: 1200 Besucher wollten sich dieses Spiel
nicht entgehen lassen. In der 67. Minute sahen sie das Tor des Tages.
Glücklicher Torschütze war Klaus Muruszach zum 1 : 0 für die
Elstern.
Dramatik
in Altona
Zu den Klassikern im Hamburger Amateurfußball gehören
die Duelle zwischen Altona 93 und Bergedorf 85. Auch wenn das HAB
über diese Begegnung nichts berichtete, deutet doch die Torfolge auf
ein spannendes Spiel hin. Auch der Tabellenstand der beiden Teams
zeigte in diese Richtung – der Tabellenzweite hat den
Tabellenvierten zu Gast, viel mehr Spannung geht nicht! Den
Halbzeitstand von 1 : 0 für die Platzherrn besorgte Wiehsalla im
der
27. Minute. In der 50. Minute erhöhte Perlmann ( AFC ) auf 2 : 0 und
als wiederum Wiehsalla inder 63. Minute auf 3 : 0 erhöhte schien
alles auf einen Sieg des AFC hinzudeuten. Aber die Elstern ließen
die Flügel nicht hängen und zeigten was in ihnen steckte. Das war
einiges, denn in der 75. Minute verkürzte Rudi Clasen auf 1 : 3.
Diesem Treffer ließ Rolf Muruszach zehn Minuten später das 2 : 3
folgen. In der 87. Minute, also nach weiteren zwei Minuten, fand der
famose Endspurt der Elstern seinen Höhepunkt – Neuzugang Krüger
konnte zum 3 : 3 ausgleichen.
Mit diesem Ergebnis endete ein Spiel welches zu jeder Zeit dem
Prädikat Spitzenspiel gerecht wurde. Das Spiel hatte mehr als die
anwesenden 750 Besucher verdient.
Eine
Bemerkung zur Vereinsbezeichnung der Altonaer.
FC Altona 93 oder
Altonaer FC 93?
Ein Foto vom
Stadioneingang kann Klarheit herbeiführen: ein Torflügel trägt die
Kennzeichnung AFC, der andere Flügel ist
mit dem Gründungsjahr 93 gekennzeichnet.
In weiteren Berichten wird nun immer vom AFC 93
oder ganz einfach Altona 93 die Rede ( genauer:
die Schreibweise ) sein.
Ein
Punkt in Buxtehude
Das
0 : 1 durch Klaus Vogel weckte vorübergehend Hoffnungen auf einen
Auswärtserfolg doch den Platzherrn gelang der Ausgleich. Es hätte
für die Elstern auch schief gehen können denn in einer für den ASV
kritischen Situation wurde dem SV Buxtehude ein Strafstoß versagt.
Das
Spiel in Buxtehude war für den ASV das letzte Spiel in der Vorrunde.
Mit dem bisherigen Saisonverlauf konnte der ASV sehr zufrieden sein.
Platz drei mit 19 : 11 Punkten sind eine gute Basis für die
Rückrunde. Für die Elstern sowie für die Spvg. Blankenese standen
nur zwei Niederlagen zu Buche, der AFC 93, Holsatia Elmshorn sowie
DuWo 08 und der SC Poppenbüttel meldeten bei nur drei Niederlagen
ebenfalls Ansprüche auf höhere Tabellenregionen an. Hinter den
Erwartungen blieb der Meister VfL Pinneberg zurück, die
Amateurmannschaft des FC St. Pauli erwies sich bei nur drei
Unentschieden und zwölf Niederlagen als nicht konkurrenzfähig.
Große Sorgen um den Klassenerhalt müssen sich der Wandsbeker FC und
der VfL Stade machen.
Der
Start in die Rückrunde begann für die Bergedorfer Mannschaft mit
dem Derby gegen den SVCN.
Hoher
Sieg im Derby
Mit betrübten Minen haben die Anhänger und Spieler des SVSN
nach Spielende die Anlage an den Sander Tannen verlassen. Zu deutlich
war die Packung die der ASV den Gästen mit auf den Heimweg gegeben
hat.
Nur selten ist eine Mannschaft an den Sander Tannen
derartig auseinander genommen worden, zwischen der 5. und 28. Minute
spielten die Elstern einen 5 : 0 - Vorsprung heraus. Dreimal
Muruszach, Rainer Schmidt und Udo Niels waren die Torschützen. Der
ASV spielte wie im Rausch und ließ den Gästen nicht den Hauch einer
Chance. Nach dem Seitenwechsel schalteten die Elstern mehrere Gänge
zurück und das Spielgeschehen normalisierte sich. In der 48. Minute
kamen die Gäste zum Ehrentreffer.
2300 Zuschauer sahen eine fulminant
aufspielende Bergedorfer Mannschaft, die sich am Ende des Tages auf
dem zweiten Tabellenplatz wiederfand.
Punkte
gegen Lurup
Einzelheiten zum Spiel des ASV gegen den SV Lurup an den
Sander Tannen konnten nicht ermittelt werden. Nur das Ergebnis ist
bekannt, Der ASV besiegte den SV Lurup mit 3 : 1 Toren.
Erfolg
bei DuWo 08
War die Partie im Hinspiel noch hart umkämpft mit einem 4
: 3 Erfolg der Elstern, war das Rückspiel eine klare Angelegenheit.
Duwo konnte zwar in der 8. Minute mit 1 : 0 in Führung gehen, aber
die Freude der Duvenstedter währte nur eine Minute, dann stand es
nämlich 1 . 1 – Krüger hatte getroffen. in der 20. Minute war
die Elsternführung fällig, diesmal war Rudi Clasen der Täter. Mit
diesem Ergebnis schickte der Schiedsrichter die Mannschaften in die
Halbzeitpause. Zwei Minuten nach Wiederbeginn war Krüger erneut zur
Stelle und erhöhte auf 3 : 1. Den endgültigen KO – Schlag bekamen
die Hausherrn in der 82. Minute non Udo Niels mit dem Tor zum 4 : 1
verpaßt.
Die Elstern sicherten sich mit diesem Erfolg wichtige
Punkte im Kampf um die beiden ersten Tabellenplätze.
Diese wurden vom AFC 93 und der Spvg. Blankenese mit 27 : 11
Punkten belegt, dahinter in Lauerstellung der ASV mit einem Spiel
weniger bei 25 : 11 Zählern.
Der
WFC wurde besiegt
Auch über dieses Spiel kann – aus bekannten Gründen –
nichts berichtet werden. 1200 Zuschauer an den Sander Tannen erlebten
in der 11. Minute das 1 : 0 für den ASV durch Krüger, in der 23.
Minute ließ Ronald Krützfeld das 2 : 0 folgen.
Da der AFC 93 mit einem 2 : 2 gegen DuWo auf eigenem Platz einen
Punkt abgeben mußte stellte sich die Tabellenspitze wie folgt dar.
1. Blankenese 29 : 11
2. AFC 93 28 : 12
und 3. ASV 27 : 11
Für den ASV eine sehr
gute Ausgangsposition für den Rest der Saison.
Punkteteilung
im Derby
Derbies
und Pokalspiele haben ihre eigenen Gesetze wenn man den großen
Fußballphilosophen glauben darf. Dies kann darauf hindeuten daß
nicht automatisch der Favorit als Sieger vom Platz geht.
Da machte der Auftritt des ASV in Billstedt gar keine
Ausnahme. Die Elstern traten zwar ohne die bislang so torgefährlichen
Torjäger Clasen und Muruszach an, gingen aber trotzdem in Führung –
den Billstedtern unterlief ein Eigentor. Der Billstedter Pietzuch
sorgte in der 34. Minute für den Ausgleich. Nach der erneuten
Führung der Elstern ( Krause, 58. Minute ) verstärkten die
Hausherrn ihre Angriffsbemühungen mit dem Ergebnis, daß Peter
Danjus, einst in Diensten des ASV, in der 75. Minute den verdienten
Ausgleich erzielte. Weiteres Unheil blieb den Elstern erspart und so
kehrten sie mit einem Punkt im Gepäck nach Bergedorf zurück.
Schmeichelhafter
Sieg
Das
nächste Spiel der Elstern sollte erneut auf fremden Platz
stattfinden. Gegner war die Amateurmannschaft des FC St. Pauli. Gegen
die noch immer sieglosen Amateure waren die Elstern eindeutiger
Favorit. Entsprechend war auch das Spiel denn Udo Niels (25.) und
Rainer Schmidt (32.) brachten ihre Mannschaft in Führung.
Überheblichkeit und ein gewisses Phlegma bestimmten danach das Spiel
der Elstern mit der Folge, daß die St. Pauli – Mannschaft in der
43. Minute zum Anschlußtreffer kam. Weitere gute Gelegenheiten der
Gastgeber vereitelte Torhüter Kahl. Das 1 : 3 durch Krützfeld in
der 64. Minute besiegelte das Schicksal der Hausherrn und bescherte
den Elstern zwei wichtige Punkte. Der Sieg des ASV ist um ein Tor zu
hoch ausgefallen.
Hochmut
kommt vor den Fall
Wer
unter den 1100 Zuschauern den Schützen des 50. Saisontores der
Elstern voraussagen konnte, winkte eine Flasche Sekt als Prämie.
Der Gast aus
Pinneberg war nur mäßig in die Saison gestartet, hatte sich aber
gefangen und war seit sechs Spielen ungeschlagen, bei zwei Spielen
Rückstand war der Zug nach oben noch nicht abgefahren. Die
Pinneberger taten alles um diesen Trend fortzusetzen und schockten
Fans und Mannschaft mit dem 0 : 1 schon in der 5. Spielminute. Über
das Geschehen auf dem Rasen wurde im HAB nichts berichtet, das zweite
Pinneberger Tor wurde den Lesern aber nicht vorenthalten. Mit einem 2
: 0 Erfolg an den Sander Tannen blieb der VfL Pinneberg Sieger in
dieser Begegnung. Ein kurzes
Fazit kann gezogen werden:
Die Elstern blieben bei ihren 49 Toren, die
Pinneberger nahmen die Punkte mit und der Sekt blieb im Kühlschrank!
Sieg
in der Schlußminute
Schon in der Hinrunde hatten die Elstern in Buxtehude viel zu
tun um die Punkte an die Sander Tannen mitzunehmen. Das Spiel in der
Rückrunde sollte auch kein Spaziergang werden und so dauerte es bis
zur letzten Spielminute ehe ein Kopfball von Krause den Weg ins
Buxtehuder Gehäuse fand. 900 Besucher konnten sich über zwei Punkte
und weiterhin gute Aussichten im Kampf um die beiden ersten
Tabellenplätze freuen.
Erneut
ein später Sieg
Späte Siege sind die schönsten! Wenn keiner mehr mit
einen doppelten Punktgewinn rechnet, wenn sich alle mit einem
Unentschieden abgefunden haben, dann ist der Siegtreffer wie eine
Erlösung. So empfanden es auch die 900 Besucher an den Sander Tannen
als Krüger in der 84. Minute das Siegtor gegen den SV St. Georg
erzielen konnte!
Das
Schlagerspiel des 24. Spieltages fand in Altona statt.
Vor 2800 Zuschauern ( Saisonrekord ) besiegte
der AFC 93 die Spvg. Blankenese mit 2 : 0. Die Tabellensituation war
danach folgende
1. AFC 93 36 Punkte
2. Spvg. Blankenese
35 P. und
3. ASV
34 P.
Spitzenspiel
in Blankenese
Die
2000 Besucher sahen ein Klassespiel zweier Spitzenmannschaften der
Landesliga.
Kampf, Einsatzfreude, Torraumszenen und
schneller Kombinationsfußball – das zeichnete dieses Spiel aus.In
der 19. Minute fiel das 1 : 0 für die Elstern, das war gleichzeitig
der Halbzeitstand. In der 49. Minute der Ausgleich, fünf Minuten
später die erneute Führung für den ASV. Noch in der gleichen
Minute fiel das 2 : 2. Ein offener Schlagabtausch !! Es dauerte vier
Minuten, dann ging die Spvg. erstmals in Führung – es stand 3 : 2
für die Spvg. Als die Spvg. in der 69, Minute die Führung auf 4 : 2
ausbauen konnte, schien das Spiel endgültig entschieden, aber die
Elstern kamen zurück und verkürzten durch Krause auf 3 : 4 in der
81. Minute. Die verbleibenden neun Minuten reichten nicht mehr für
einen Punktgewinn. In einem Klassespiel hatte die Spvg. Blankenese
das bessere Ende für sich und kehrte, da auch Altona gegen St. Georg
0 : 1 unterlag an die Tabellenspitze zurück.
Hier die Tabellensituation an der Spitze
1. Blankenese 37 : 12 P.
2. AFC 93 36 : 14 P.
3. ASV
34 : 16 P.
Jedes nachfolgende Spiel konnte ein „Endspiel“ sein, ein
spannendes Finale stand Hamburgs Fussballfreunden bevor.
Poppenbüttel
ließ die Punkte liegen
Eigentlich hätte
man in der Endphase der Meisterschaft an den Sander Tannen mehr
Zuschauer erwartet als die 700 Unentwegten, die den SC Poppenbüttel
sehen wollten. Diese wurden allerdings nicht enttäuscht: in der 55.
und 85. Minute überwand Krüger den Gästetorwart zum 2 : 0.
Weitergehende Informationen waren dem HAB nicht mehr zu entnehmen.
Da die Spvg. Blankenese in Buxtehude über ein 0 : 0
nicht hinaus kam rückte die Spitzengruppe noch enger zusammen. Der
AFC 93 und Blankenese führten die Tabelle mit 38 : 14 Punkten an vor
dem ASV mit zwei Zählern Rückstand. Beeindruckend der VfL Pinneberg
– in der Rückrunde noch kein Spiel verloren bei acht Siegen und
zwei Unentschieden.
Ein
Spieltag nach Maß
Die Mitbewerber um die Aufstiegsplätze spielten an
diesem Wochenende für den ASV! Der VfL Pinneberg setzte seine
Erfolgsserie fort und besiegte den AFC 93 mit 2 : 1. Da auch
Blankenese bei DuWo 08 mit 1 : 3 den kürzeren zog konnten die
Elstern mit einem Punktgewinn beim VfL Stade zum Führungsduo
aufschließen.
Das taten sie mit einem
Paukenschlag !!
Deutete das knappe 0 : 1
Halbzeitergebnis (Krause, 17. ) noch auf ein erträgliches Resultat
aus Sicht der Stader hin, so brachen nach dem Seitenwechsel alle
Dämme. Mit Toren zum 2 : 0 und 3 : 0 trug sich Krüger in die
Torschützenliste ein, ihm folgten Rainer Schmidt und Klaus Muruszach
mit den Toren zum 4 : 0 und 5 : 0. In der 85. Minute machte Rudi
Clasen das halbe Dutzend voll. Strahlende Gesichter in Bergedorf denn
mit diesem Ergebnis belegten die Elstern den ersten Tabellenplatz –
vor den punktgleichen Konkurrenten aus Altona und Blankenese.
Galavorstellung
in Elmshorn
Trainer
Thomsen ist es gelungen aus vielen Individualisten ein echtes Team zu
machen. In dieser prächtigen Verfassung dürfte dem ASV der Titel
nur schwer streitig zu machen sein.
So schrieb das HAB zum Spiel der Elstern
bei Holsatia Elmshorn.
Vor 1100 Besuchern präsentierten sich die Elstern in einer
glänzenden Verfassung und veranstalteten einen grandiosen
Angriffswirbel. Es begann in der 8. Minute mit einem Treffer von Rudi
Clasen, dem ließ Krause in der 25. Minute das 2 : 0 folgen. Krüger
wollte seinen Kollegen nicht nachstehen und markierte vier Minuten
später das 3 : 0.
300 mitgereiste Bergedorfer Schlachtenbummler geleiteten ihre
Mannschaft mit Applaus in die Halbzeitpause.
In der 52. Minute fand der Angriffsschwung der Elstern
seine Fortsetzung, das zweite Tor von Clasen bedeutete gleichzeitig
das Endergebnis von 4 : 0 für Bergedorf 85.
Die Elstern waren zur richtigen Zeit in Topform gekommen und zeigten
keinen Schwachpunkt. Überragend die Mittelfeldakteure Schmidt,
Krützfeld und Klaus Vogel, ebenso Clasen, Muruszach und im Tor
Rüdiger Kahl.
Der
AFC 93 siegte zeitgleich 3 : 1 gegen den SV Buxtehude, die Spvg.
Blankenese wurde vom SC Sperber aus dem Meisterschaftsrennen
genommen, die Spvg. unterlag den „Raubvögeln“ auf eigenem
Gelände mit 1 : 2
Mit 40 : 16 Punkten führten der AFC 93 und die Elstern die
Tabelle an gefolgt von der Spvg. Blankenese mit 38 : 18 Zählern
Spiel
beim Favoritenschreck
Die Entscheidung nahte heran und die Elstern taten gut
daran den nächsten Gegner, den SC Sperber, nicht zu unterschätzen.
Wenn ein Abstiegskandidat – in diesem Falle der SC Sperber – bei
einem Mitfavoriten, der Spvg. Blankenese die Punkte mitnimmt ist bei
den Elstern allergrößte Vorsicht angesagt. Die Alsterdorfer waren
lange Zeit ein gleichwertiger Gegner, konnten sie doch die Führung
des ASV aus der 11. Minute ( Ronny Krüger war der Torschütze ) noch
vor dem Pausenpfiff ausgleichen. Das 2 : 1 für den ASV beruhigte die
Nerven aller Bergedorfer. Die endgültige Entscheidung fiel in der
80. Minute, wiederum traf Krüger ins Schwarze.
Blankenese
unterlag am vorletzten Spieltag beim SC Poppenbüttel mit 2 : 4 und
war somit “weg vom Fenster“ und da der Stadtrivale aus Altona auf
eigenem Platz gegen Elmshorn nur 1 : 1 spielte waren die Elstern vor
dem letzten Spieltag alleiniger Tabellenführer.
Die
Tabellenspitze hatte folgendes Aussehen
1. ASV
42 : 16 P.
2. AFC 93 41 : 17 P.
3. Spvg.
Blankenese 38 : 20 P.
Der
30. und letzte Spieltag mußte also die Entscheidung über die
Meisterschaft in der Landesliga bringen. Sowohl die Elstern als auch
der AFC 93 waren für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur
Amateuroberliga Nord qualifiziert. Der letzte Spieltag sah die
Begegnung der Elstern gegen den AFC an den Sander Tannen vor. Der AFC
93 konnte nur im Falle eines Sieges den Titel gewinnen, Sieg oder
Unentschieden würden den Elstern reichen. Zu diesem faktischen
Endspiel wurden 5000 Besucher an den Sander Tannen erwartet.
Das Schlimmste, was dem
Chronisten in einem solchen Fall passieren kann ist eingetreten: ein
Druckerstreik! Zwischen dem
29.4.76 und 13.5.76 sind nur zwei reguläre Zeitungen und zwei
Notausgaben erschienen. der letzte Spieltag der Landesliga fand am
8/9.5.76 statt.
Das
Spiel der Elstern gegen den großen Rivalen aus Altona endete 1 : 1,
damit waren die Elstern Meister der Landesliga in der Saison 1975 /
76.
Die
Landesligameisterschaft war ein Zwischenschritt auf dem Weg in die
Amateuroberliga Nord, der Weg führte über die Aufstiegsrunde, da
warteten ganz andere Kaliber auf die Elstern.
Die Gegner des ASV waren der TSV Rendsburg
und die Amateurmannschaften vom SV Werder Bremen und Hannover 96. Der
AFC 93 mußte sich in der Parallelgruppe mit dem SV Atlas
Delmenhorst, dem VfR Neumünster und TuS Lingen auseinandersetzen.
Am 24. Mai
begann die Aufstiegsrunde.
Im
ersten Spiel ein Dämpfer
Erster Gast an den Sander Tannen waren die Amateure vom
Bundesligaverein Hannover 96. 3500 erwartungsvolle Zuschauer wollten
die Elstern auf dem Weg in die AOL begleiten. Die Aufgabe war schwer.
Die Hälfte der gegnerischen Mannschaft befand sich mit den
Bundesligaprofis im gemeinsamen Training, vier Spieler hatten bereits
Bundesligaerfahrung. Entsprechend traten die Gäste auf: spritzig,
dynamisch und abgeklärter als die Hamburger Meistermannschaft. Die
Gäste gingen in der 7. Minute in Führung, die aber von Rainer
Schmidt per Handelfmeter in der 22. Minute ausgeglichen wurde. Es war
erneut Rainer Schmidt der in der 36. Minute unter dem Jubel der
Zuschauer die Elstern in Führung brachte. Nach dem Seitenwechsel
gelang den Gästen der Ausgleich zum 2 : 2. Herausragender Spieler
war Rainer Schmidt – Noteinsätze in der Hintermannschaft im
Wechsel mit Angriffsaktivitäten.
Die Analyse von Trainer Thomsen war
zutreffend:
Gegen diese Spitzenmannschaft haben wir mit dem
Unentschieden keinen Punkt verloren, sondern einen Punkt gewonnen.
Der TSV Rendsburg und die Amateure des SV Werder trennten sich
1 : 1. In der Parallelgruppe unterlag TuS Lingen dem VfR Neumünster
mit 0 : 3, Atlas Delmenhorst besiegte den AFC 93 mit 2 : 1 Toren.
Kein
guter Tag in Bremen
Trainer
Thomsen war nur mit der Endphase der Partie zufrieden, da war es aber
schon zu spät!
Es begann vielversprechend für den ASV, denn Krause
brachte in der 7. Minute die Elstern in Führung. Die Antwort des SV
Werder folgte in der 19. Minute mit dem Tor zum 1 : 1. Noch vor der
Halbzeit gerieten die Elstern ins Hintertreffen. Dem 2 : 1
folgte in der 61. Minute der 3 : 1 - Führungstreffer der Bremer.
Hoffnung kam nochmal auf als Krause zwanzig Minuten vor Spielende auf
2 : 3 verkürzen konnte, doch nach zwei Zeigerumdrehungen waren die
Hoffnungen zerstoben – Werder Bremen stellte den alten Abstand
wieder her, es stand 4 : 2 für den SV Werder. Als Klaus Behla in der
74. Minute des Feldes verwiesen wurde, standen nur noch zehn
Bergedorfer auf dem Platz, aber die dezimierte Mannschaft kam in der
80. Minute durch Rainer Schmidt auf 3 : 4 heran.
Die Mannschaft des SV Werder brachte den Vorsprung über die
Zeit und die Elstern mußten geschlagen die Heimreise antreten.
Für den ASV eine ganz bittere Niederlage!
Der TSV Rendsburg blieb bei den Amateuren von Hannover 96
mit 2 : 1 siegreich. In der Parallelgruppe trennten sich der AFC 93
und TuS Lingen 1 : 1 während der VfR Neumünster dem SV Atlas
Delmenhorst mit 1 : 2 unterlag.
Die
Hoffnung kehrt zurück
Der TSV Rendsburg hatte den Meister der Hamburger Landesliga
ganz offensichtlich unterschätzt.
Entgegen der üblichen taktischen Marschroute – aus
sicherer Abwehr überfallartige Angriffe – suchten die Platzherrn
ihr Heil sofort nach Beginn in der Offensive. Der Erfolg stellte sich
prompt ein, denn in der 7. Minute fiel das 1 : 0. Dann nahmen die
Elstern den Spielbetrieb auf und ein Elfmeter in der 26. Minute
führte zum Ausgleich durch Rainer Schmidt. In Minute dreiunddreißig
brachte Rudi Clasen seine Mannschaft in Front. Von dem Schreck
erholten sich die Rendsburger schnell und glichen vier Minuten später
zum 2 : 2 aus. Zwei Tore von Ronny Krüger aus der 38. und 43. Minute
führten zum 4 : 2 Halbzeitstand für Bergedorf 85. Sechs Minuten vor
dem Abpfiff kamen die Gastgeber noch auf 3 : 4 heran, aber Rudi
Clasen beseitigte in der Schlußminute mit seinem Tor zum 5 : 3 die
letzten Zweifel am Spielausgang.
Mit
diesem nicht erwarteten Ergebnis hielten sich die Elstern alle
Optionen in der Ausstiegsrunde offen.
Die Amateure von Hannover 96 verloren gegen die
Werder - Amateure 0 : 1. Schließlich behielt Atlas Delmenhorst
gegen TuS Lingen mit 6 : 1 die Oberhand, während Altona gegen
Neumünster mit 0 : 3 unterlag.
Die
Elstern bleiben im Geschäft
Bei einem Punktestand von 3 : 3 Zählern sind die
Elstern weiterhin im „Aufstiegsgeschäft“. Um dort zu bleiben
sollten gegen den Gast, den Gegner des Vorwochenendes, den TSV
Rendsburg beide Punkte an den Sander Tannen bleiben. Es war ein
heißer Tag und die hohen Temperaturen schienen beide Mannschaften zu
lähmen, besonders den Elstern war dies anzumerken. Kraftlos, saftlos
und ohne Temperament präsentierte sich die Mannschaft den 3500
Zuschauern. So blieb der erste Durchgang torlos. Der Umschwung kam
nach dem Seitenwechsel ,für den verletzten Klaus Muruszach schickte
Trainer Thomsen Horst Lindner auf das Feld. Das war wie eine
Initialzündung, Lindner war überall zu finden, sowohl in der
Hintermannschaft als auch als Antreiber im Mittelfeld. Der Erfolg
blieb nicht aus, denn in der 35. und 79. Minute entschied Krüger mit
seinen beiden Toren zum 2 : 0 das Spiel für Bergedorf 85.
Die Amateure von Werder
Bremen ( mit 4 : 0 Sieger gegen Hannover 96 ) führten mit 7 : 1
Punkten die Tabelle vor dem ASV mit nunmehr 5 : 3 Zählern an.
Altona unterlag in Neumünster mit 1 :
4, TuS Lingen und Atlas Delmenhorst teilten sich mit einem 1 : 1 die
Punkte.
Eine
schwarze Stunde
Es hätte ein Fußballfest werden können und endete in
einem Desaster.
Allen Beteiligten
war die Bedeutung dieser Partie klar: mit einem Sieg hätten die
Elstern mit dem SV Werder den Gleichstand in der Tabelle erreicht und
sich die Möglichkeit eines Entscheidungsspieles offengehalten.
Der
ASV kam vor 4500 Zuschauern gut in die Partie und ging durch Rainer
Schmidt in der 15. Minute mit 1 : 0 in Führung. In der 39. Minute
kam der SV Werder zum
Ausgleich durch Schmidt ( Verwechselung,
Selbsttor, Namensgleicheit ?? ). Ein sehr zweifelhafte Foulelfmeter
und das nachfolgende Führungstor der Bremer sorgte für erhebliche
Unruhe unter den Zuschauern aber Torjäger Krüger hielt mit dem
Ausgleichstor zum 2 : 2 in der 85. Minute seine Mannschaft im Spiel.
In der Schlußminute wurde Rolf Muruszach im Bremer Strafraum sehr
unsanft von den Beinen geholt, aber die Pfeife des Schiedsrichters
blieb stumm.
Das Spiel endete 2 : 2 unentschieden und der
Aufstiegszug war für die Elstern abgefahren. Der SV Werder war nicht
mehr einzuholen.
Nicht
zum ersten Mal in den letzten Jahren kam es nach dem Spiel zu
unrühmlichen Vorfällen. Ziel dieser Ausschreitungen war der
Schiedsrichter Barnick aus Schenefeld. Nach dem Spiel wurde er
getreten und konnte den Platz nur unter Polizeischutz verlassen und
mußte sich in ärztliche Behandlung begeben.
Fehlgeleiteter
Fanatismus hat hinter dem hohen Gut der körperlichen Unversehrtheit
zurückzubleiben, wer da anderer Meinung ist hat auf öffentlichen
Veranstaltungen nichts zu suchen!
Kein
Verein des gehobenen Amateurfußballs in Hamburg ist in der
Vergangenheit derart auffällig geworden – eine Schande.
Der Verein
ASV Bergedorf 85 muß sich die Frage gefallen lassen, ob er alles
unternommen hat, einen wirkungsvollen Ordnungsdienst / Platzaufsicht
im Sinne eines geordneten Spielbetriebs einzurichten.
Ende
der Aufstiegsrunde
Im letzten ( bedeutungslosen )
Spiel hatten die Elstern noch das Spiel bei der Amateurmannschaft von
Hannover 96 auszutragen. Das Spiel endete 1 : 1.
Somit steigen die Amateure des SV Werder Bremen mit einer
Punkteausbeute von 10 : 2 Zählern in die AOL Nord auf.
Gruppenzweiter wurde der ASV mit 7 : 5 Zählern gefolgt von Hannover
96 (A) mit 4 : 8 und dem TSV Rendsburg mit 3 : 9 Punkten.
Der
SV Atlas Delmenhorst (10:2 )setzte sich gegen den VfR Neumünster,
TuS Lingen und Altona in der Parallelgruppe durch.
Obwohl
in der Aufstiegsrunde am SV Weder gescheitert muß man dem ASV eine
ausgezeichnete Punkterunde attestieren. Die Auftaktniederlage ( SVCN
! ) gut weggesteckt, war die Mannschaft immer im oberen
Tabellenviertel zu finden und zog am 26. Spieltag mit dem AFC 93
gleich. Während am 27 – 28 und 29. Spieltag Siege eingefahren
wurden büßte der AFC im letzten Heimspiel gegen Elmshorn einen
wichtigen Punkt ein.
Durch ein 1 : 1 im letzten Spiel gegen Altona wurde die
Meisterschaft gesichert.
Der
Spvg. Blankenese ging in der Endphase die Luft aus und so blieb dann
nur der dritte Tabellenplatz übrig.. Der Endspurt des VfL Pinneberg
mit nur einer Niederlage in der Rückrunde kam zu spät um noch in
die Entscheidung eingreifen zu können. Die Mannschaften des
Wandsbeker FC und die Amateure des FC St. Pauli müssen aus der
Landesliga absteigen.
Statistik: (Zum Vergrößern aller Bilder und Grafiken bitte Abbildungen anklicken)
Nachweis
der Bezugsquellen
Die Kommentare zu den Spielen lehnen sich an die
Berichterstattung des Hamburger Abendblattes an.
Ebenso entstammen die Fotos dem HAB.
Das Bild vom Eingang der Adolf Jäger – Kampfbahn wurde
vom Verfasser aufgenommen.
Aus dem Deutschen Fußballarchiv
wurde die Abschlußtabelle der Saison 1975 / 76 herbeigezogen.