Das haben Sie sicherlich auch schon mal
erlebt: Sie kommen nur ein ganz wenig zu spät auf den Fußballplatz.
Beim Eintrittbezahlen ringen Sie sich zu einer rhetorischen Frage
durch:
„Noch kein Tor gefallen, oder?“
Der Kassierer überrascht: „Doch
leider – 0:1“
„Für Bergedorf ?“
„Ja“
Mit neutraler Miene betritt man dann
den Sportplatz, innerlich hüpft das „Elsternherz“.
Timo Schwenke soll mit einem tollen
Schlenzer von der Strafraumgrenze den zu weit vor dem Tor stehenden
Keeper überwunden haben (Anm. d. Redaktion: der Torschütze war nicht Timo, sondern Roy Bannasch. Beide blond und Nr. 8 und 6 sind auch recht ähnlich..).
Dies sollte der Aufgalopp zu einem sehr
interessanten und guten Bezirksligaspiel werden.
In der ersten halben Stunde war der ASV
Bergedorf 85 dem Afghanischen SV Hamburg e.V. ebenbürtig. Beide
Teams versuchten fast ausschließlich durch spielerische Mittel zum
gegnerischen Tor zu gelangen. Dabei geizten sie nicht mit kurzen
Ablagen, Weiterleitungen oder auch der alte gute Doppelpass wurde aus
dem Kunstkasten geholt.
Für Fußballästheten war auch der
Angriff der Elstern nach gut 30 Minuten:
Der wieder sehr starke Pascal
Asante-Sefa klärte hinten in bester Beckenbauer-Manier fair und
blieb am Ball. Spielte zu Timo Schwenke und lief gleich weiter nach
vorne, wo er auch mustergültig das Leder zurückerhielt. Von
Linksaußen schaute Pascal und flankte mustergültig auf den
mitgelaufenden Niklas Kretschel, der volley abschloss. Wäre der
Schuss im Netz gelandet wäre es ein Traumtor gewesen und das 2:0
schon ein gutes Polster.
Doch möchten wir hier auch die Chancen
der Hausherren nicht verschweigen. Einmal musste 85 auf der Linie
klären, einmal sprang 85-Schlussmann Björn-Alexander Garvs wie eine
Katze durch den 16er und verhinderte mehrmals den Ausgleich.
Der dann aber doch vor der
Halbzeitpause fiel.
Der überragende Abdul-Nafe Farahi
konnte sich zentral stehend von der Strafraumgrenze die Ecke
aussuchen und vollendete gekonnt.
Mit diesem gerechten Ergebnis ging es
in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff des jungen
Schiedsrichters Arvid Maiwald (machte seine Sache mit den ebenfalls
jungen Assistenten Axel Kahl und Kelvin Laurenz Gantert insgesamt
recht gut) nahm der Tabellenzweite aus Horn das Heft in die Hand.
Doch Bergedorf hilet dagegen und ließ wenig hinten zu. Doch die
Entlastungsangriffe wurden weniger.
Einer aber führte zu einer Ecke, die
der eingewechselte Stephan Funk im zweiten Anlauf zur 2:1 Führung
der Elstern nutze. Großer Jubel unter den wirklich vielen
mitgereisten Gästeanhängern.
Kurze Zeit später eine unglückliche
Aktion in der Bergedorfer-Hälfte:
Etwas orientierungslos verlängerte ein
85-Abwehrspieler per Kopf, was fast zu einem Eigentor führte.
Björn-Alexander Garvs überrascht, machte eine unglückliche
Bewegung und seine Leistenbeschwerden ließen ein Weiterspielen
unmöglich machen.
Kalt musste Ersatzkeeper Marc Stückler
zwischen die Pfosten.
Doch seine erste Parade war
beeindruckend. Einen Distanzschuss pflückte er sicher herunter ohne
auch nur mit der Wimper zu zucken.
Sollte der ASV Bergedorf 85 nachdem
Sieg gegen Tabellenführer Oststeinbek auch Stolperstein für den
Tabellenzweiten ASV Hamburg werden.
Eine Delegation aus Oststeinbek drückte
vor Ort die Daumen.
Der Trainer des afghanischen
Sportvereins zog nun sein letztes Ass aus dem Ärmel und stellte nach
einer Einwechslung auf das klassische 4-4-2 um.
Gut eine Viertelstunde vor dem Ende
fiel dann per Kopf der verdiente Ausgleich.
Im Stile einer absoluten
Spitzenmannschaft drängte man auf die drei Punkte. Doch Bergedorf
schien sich langsam wieder aus dem Umklammerung zu lösen.
Mehrere Ecken sorgten für Entlastung
und Chancen auf den erneuten Führungstreffer. In dieser Phase dann
aber der entscheidende Konter der Platzherren:
Per Außenriss wurde Wirbelwind Rathwan
Ali Radi auf die Reise geschickt. Roy Bannasch eigentlich eher am
Ball rutsche auf den recht harten Kunstrasenplatz (einer früheren
Generation) aus, so dass Ali Radi alleine auf das Tor zulief,
abspielte und jubeln konnte.
Doch Bergedorf wollte sich nicht
geschlagen geben. 8 Minuten vor Schluss wurde auf den Pressing-Modus
umgestellt. ASV-Hamburg durchaus noch nicht durch und mit leichten
Ausgleich-Ängsten.
Die aber der elegante ASV-Kapitän mit
der Nummer 10 . Eben jener Abdul-Nafe Fahri mit dem überlegten 4:2
endgültig wegwischte. Das 5:2 durch einen Elfmeter durch die Nummer
9 Al Radi war dann nur noch Ergebniskosmetik.
Der Sieg des ASV Hamburg war verdient
aber zu hoch. Bergedorf über weite Strecken mit gutem Fußball!!!
Es macht Spaß, das Team in der
Bezirksliga spielen zu sehen !!!
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