Sonntag, 21. März 2010

Zum Auftakt knapp an Sieg vorbeigeschrammt - 0:0 gegen Meiendorf


Vereiste Pläzte, Generalabsagen, improvisiertes Training - und das über drei Monate hinweg. Ganz klar, die Ungewissheit vor dem ersten Pfichtspiel in 2010 war immens groß, für Spieler, Trianer und Fans. Fast so, als wäre es der erste Spieltag der Saison.
Nach 90 Minuten gab es jedoch zumindest etwas mehr Klarheit. Demnach dürfen die Elstern-Fans erfreut feststellen, dass ihre Lieblinge mit mächtig viel Schwung aus dem unfreiwilligen Winterschlaf erwacht sind. Meiendorf dagegen muss noch ein Käffchen mehr trinken...

Schon einer der ersten Elstern-Angriffe brachte richtig Gefahr. Plötzlich taucht Stürmer Ali Kalma alleine vor Gästetorwart Sävke auf, der jedoch parrieren kann. Ähnlich erging es nur wenige Minuten später Fatih Gürel. Im Mintuentakt bieten sich den Elstern Möglichkeiten. So ist es wieder der heute sehr agile Kalma - für Landau in die Startelf gerückt - der ein Flachschuss, diesmal eine echte 100-prozentige, aus 7 Metern verzieht.
Die Elstern stehen sehr sicher, was nicht zuletzt an Rinik Carolus liegt. Der ex-Erfurter straht über das ganze Spiel hinweg eine große Ruhe und Übersicht aus, bringt die Ecken mustergültig rein. Und dass der 23-jährige auch nen strammen Schuss hat, zeigt er nach rund 20 Minuten, als er Maß nimmt und aufs Tor drischt - nur die Unterkante des Lattenkreuzes steht im Wege.
Und Meiendorf ? Erst nach einer halben Stunde wachen die Jungs von der B75 langsam auf, nachdem sich der gute Elstern-Keeper Tobias Braun bei einem Rauschlaub-Schuss richtig lang machen musste. Aber die Abwehr von 85 steht, auch dank Neuzugang Ofusehne Oduro-Opuni und Staubsauger Martin Sobczyk. Und vorne versieben die Elstern weitere gute Einschussmöglichkeiten, z.B. per Kopf durch Gökhan Iscan, heute zum ersten Mal als Toksöz-Ersatz fungierend.
Doch der MSV wurden langsam stärker. Sollte sich die alte Fussballerweißheit bestätigen, wonach der verliert, der seine Chancen nicht reinmacht? Es sah fast so aus. Ein, zwei Mal wurde es brenzlig vor dem Kasten von Tobias Braun, dem ein Ball fast durch die Hosenträger geschlupft wäre, wozu sicherlich auch der stark rampunierte Rasen beitrug (Union Berlin lässt grüßen...).
Es waren auch die Gäste, die den leicht besseren Start in Hälfte Zwei erwischte, auch wenn sich die Elstern zu keinem Zeitpunkt der Partie versteckten.
In der 60. Minute schien sich das Blatt entgültig zu wenden. Ein hartes Foul - davon gab es in einer intensiven aber fairen Partie zum Glück sehr wenige - von Kutay Keklici brachte ihm die zwote Gelbe und den Elstern damit einen Mann weniger. Aber wer glaubte, die Gäste würden nun zum großen Angriff blasen, der täuschte. Es waren die Elstern, die das Kommando übernahmen, das Spiel vollends an sich rissen. "Die Gelb-Rote war Gift für uns," konstatierte MSV-Trainer Lutz Göttling nach dem Spiel. In teilweise gefälligen Kurzpasskombinationen spielten die Elstern nach vorne, so zum Beispiel über Pettersson, Carolus und Kalma. Keine Spur von Unterzahlspiel - nur das gleiche Problem blieb: Die höchst mangelhafte Chancenverwertung.

15 Minuten vor Schluss kam Landau für den heute etwas blass gebliebenen Gürel. Und der Joker brachte nochmal mächtig Schwung in die Bude, wurde oftmals pfiffig geschickt und hätte im Alleingang die Führung besorgen können. Alleine der Konjunktiv wollte nicht weichen, was die Elstern-Fans schier zur Verzweiflung brachte. Eine Schrecksekunde dann in der 80.Minute: Phillip Pettersson bleibt nach einem Schlag aufs Knie erschreckend lange auf dem Rasen liegen, humpelt aber zum Glück aus eigener Kraft vom Spielfeld. Im Fussball immer ein gutes Zeichen (siehe unten). 2 Minuten vor Schluss pariert Gästekeeper Sävke nochmal glänzend und hält damit das 0:0 fest....schade!

Angesichts des Spielverlaufs mag das Ergebnis enttäuschend anmuten. Aber trotz der 6-7 hochkarätigen und nichtgenutzten Chancen, haben sich die Elstern mehr als ein Fleißkärtchen verdient. Sie zeigten eine geschlossene, runde Mannschaftsleistung, die Neuzugänge setzten sich gut in Szene, und ex-Spielmacher Deran Toksöz (jetzt Pauli II) durfte als Zuschauer erfreut festgestellt haben, dass seine Künste zumindest heute nicht vermisst wurden.
Klar, es war erst das erste Pflichtspiel in 2010, jedoch steht eines fest: So einen verkorksten Start, wie in die Hinrunde, werden die Elstern in der Rückrunde mit Sicherheit nicht hinlegen.
Die Elstern spielten wie folgt: Braun - Keklici, Oduro-Opuni, Leinroth, Pettersson (Pfahl) - Sobczyk, Carolus, de la Cuesta (Mansur?), Iscan, Gürel (Landau), Kalma
Pettersson mit Knieprellung
Schnell war Elstern-Physiotherapeut Markus Rösecke in der 80.Minute vor Ort, alsPhilip Pettersson mit schmerz-verzerrtem Gesicht nahe der gegnerischen Strafraumgrenze auf dem Rasen lag. Auch an der Außenlinie kümmerte er sich noch Mintuen später intensiv um den Bergedorfer Flügelflitzer und sein lädiertes Knie. Bei der Pressekonferenz gab Rösecke jedoch Entwarnung. "Er hat eine starke Knieprellung." Die ganze nächste Woche wird Philip wohl pausieren müssen, fürs Derby am Sonntag in Lohbrügge ist sein Einsatz daher fraglich. Aber Glück im Unglück: Wäre Pettersson einen Zentimeter höher getroffen worden - die Kniescheibe wäre durch. 85live wünscht gute Bessereung!
Schnipp, schnapp, Haare ab!
Huch, was war das denn: Fatih Gürel, Gökhan Iscan und Philip Pettersson liefen mit neuer Haarpracht auf - oder besser gesagt, mit fast garkeiner. Der geschätzte 6mm-Schnitt, den sich das Trio zugelegt hat, führte sogar dazu, dass Zuschauer irritiert auf die Mannschaftsaufgebote blickten. Warum sie die kurze Variante gewählt haben, ist uns leider nicht bekannt. Aber eines steht fest. Manni Nitschke wird sich dieser neuen Mode vorerst nicht anschließen. "Einmal habe ich mir die Haar kurz geschnitten. Da hat meine Frau geweint." Höchstens wenn die Elstern noch Meister würden, werde sich Manni zum "Putzeer" begeben. "Ich hoffe nicht, dass Bert Ehm jetzt so gehässig ist und alle Spiele verliert."
Foto: Machte bei seinem Pflichtspieldebüt für die Elstern eine sehr gute Figur: Der ex-Erfurter Rinik Carolus (7 Kurzeinsätze in der 3.Liga)
Alles zu den Elstern-Mädels, die in der Regionalliga nach 0:2 Rückstand noch ein 2:2 und damit einen Punkt aus Havelse entführten sowie Infos über 85 II gibts morgen hier.

3 Kommentare:

  1. hey, geiler Bericht !

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  2. denke mit einem Punkt kann 85 gut leben - sind gut in Schuss die Jungs von Manni und Ben

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  3. Hallo, findet das Spiel morgen statt?

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