Mittlerweile ist es ein offenes
Geheimnis.
Wenn am kommenden Montag im Vereinsheim
von Bergedorf 85 der neue Elstern-Trainer vorgestellt wird, sitzt
neben dem kommissarischen 1. Vorsitzenden Ingo Arndt-Granderath und
dem Manager Hakan Karadiken ein Mann, dem man ohne Wenn und Aber als
ehemailgen gestandenen Bundesligaprofi und erfahrenen Coach
bezeichnen darf. Bei den Fans des FC St. Pauli genießt er noch heute
gewissermaßen Kultstatus: Dietmar Demuth !!!
Einige Hamburger Fußballfans werden
sich noch (un)gerne an den 3. September 1977 erinnern: Endlich kam es
wieder zum Derby HSV gegen den FC St. Pauli im Volksparkstadion.
Franz Gerber und Wolfgang Kulka schossen den Aufsteiger vom Kiez zum
2:0 Auswärtssieg. Dietmar Demuth war 90 Minuten lang Turm in der
Schlacht. Der zukünftige 85-Trainer wird sich vermutlich noch mehr
an den ersten Spieltag der damailgen Saison erinnern.
Heimspielauftakt gegen Werder Bremen . Nach langem 0:1 Rückstand
drehte kein geringerer als Demuth das Spiel mit zwei selbst erzielten
Toren zum 3:1 Sieg. Neben Gerber und Kulka waren u.a. Walter Frosch,
Butje Rosenfeld, Sigi Malek und der unvergessene Manfred Mannebach
Mitspieler.
Trotz dieser Siege stieg Pauli als
Tabellenletzter ab. Demuth blieb der 1. Bundesliga erhalten und
wechselte zum Aufsteiger Bayer 04 Leverkusen. Dem Werksclub blieb er
bis 1983 treu. Mit u.a. Jürgen Gelsdorf, Thomas Hörster, Peter
Herman, Dieter Herzog, Jürgen Röber, Herbert Waas kickte er
zusammen.
Danach spielte Dietmar Demuth noch bis
1988 2.Liga-Fußball am Bieberer Berg bei Kickers Offenbach und
natürlich seinem FC St. Pauli.
Bevor Demuth 1993 seine erste
Cheftrainerstation beim SV Lurup (damals Regionalliga, einer seiner
Schützlinge „Truller“ Trulsen) antrat, war er ein Jahr zuvor
schon Co-Trainer von Rainer Zobel in Kaiserslautern am Betzenberg.
1996 dann wieder Co-Trainer beim VFL
Wolfsburg an der Seite von Willi Reimann, mit dem er ein Tandem
bildete und 1999 zusammen mit Willi zum FC St. Pauli zurückkehrte.
Im Millenium-Jahr beerbte Demuth dann Reimann und stieg zum
Cheftrainer auf. 2001 machte er sich für die Braun-Weißen
unsterblich. Stieg nämlich endlich wieder in die 1. Bundesliga auf.
Die Schützlinge damals . u.a. Holger Stanislawski, Andre Trulsen,
Chritian Rahn, Thomas Meggle, Marcus Lotter, Nico Patschinski,
Alexander Meyer.
Wie einst als Spieler, konnte jedoch
auch als Trainer die 1. Bundesliga nicht gehalten werden. Man stieg
2002 ab und Pauli und Demuth gehen seitdem getrennte Wege.
Aber was für Wege. Demuth zog es nach
Afrika. Den Spielern des ghanaischen Klubs Ashanti Gold SC wurden
dann bis 2004 sicherlich vom gelernten Innenverteidiger
entsprechendes Defensivverhalten nähergebracht.
Dem gebürtigen Sachsen-Anhaltiner zog
es 2005 sozusagen zurück zu seinen Wurzeln: Trainerstation beim
Chemnitzer FC. Einen kurzern Abstecher zu Eintracht Braunschweig
folgte eine lange erfolgreiche Zeit beim SV Babelsberg 03, mit dem
Demuth den Aufstieg aus der Regionalliga und dann Klassenerhalt in
der Dritten Liga schaffte.
Die dubiose Trennung im letzten Jahr
brachte die Fans von Babelsberg in Aufruhr. Zugern hätten sie
Dietmar Demuth behalten.
Dafür kann sich Bergedorf 85 jetzt
glücklich schätzen, einen so erfahrenen Fußballlehrer an den
Sander Tannen zu haben. Die jungen talentierten Spieler werden im
Training und in den Spielen sich beweisen wollen- sich sprichwörtlich zerreißen, die
85-Jugendtrainer werden die Tipps und Ratschläge eines Dietmar
Demuths geradezu aufsaugen und für ihre Trainingsarbeit umsetzen , potenzielle interne Unruhestifter dürften
aufgrund der natürlichen Autorität des neuen Trainers kleinlaut
verstummen, Fans dank des Imagegewinns sich wieder identifizieren.
Willkommen Dietmar Demuth !!!
Tim Scharfenberg
Redaktion 85live
Denke auch, dass Demuth ein riesen Gewinn für den Verein ist. Über das finanzielle Risiko wird sicherlich am Montag Auskunft gegeben.
AntwortenLöschenKann mir irgendjemand sagen, wann der Kick gegen St. Pauli stattfinden soll???
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