Die letzten Minuten liefen an den Sander Tannen. Spielstand 1:1. Die Elstern-Fans fragten sich: Voll auf Sieg spielen oder doch auch nur einen Punkt mitnehmen?
Volle Pulle auf Sieg die einhellige Meinung. dafür gab es gute Gründe: Der ASV Bergedorf 85 war durch die Bank das bessere Team. Spielerisch doch besser als der Gast aus Rahlstedt, der aber schon 13 Punkte auf dem Konto hat - 85 nur vier...
Die Zweite aus Rahlstedt schien auch mit den Kräften am Ende. Der ungewohnte richtige Rasen sorgten für frühzeitige Wadenkrämpfe.
Diesen Heimvorteil muss der ASV einfach besser nutzen.
Im Gegensatz zum letzten Heimspiel war auch der Wille zu spüren, hier was zu reißen.
Doch es begann wieder sehr unglücklich. Einige Zuschauer waren noch gar nicht auf dem Platz, da stand es schon 0:1. Ein Freistoß von der Mittellinie. Kein Abwehrspieler fühlte sich zuständig, so dass wohl Rahlstedts Nummer 8 Phileas Pirigkos nur Danke sagen musste.
Früher Rückstand - das wünscht man sich als Trainer natürlich überhaupt nicht.
Doch es gab Hoffnung. Auf der rechten Außenbahn machte ein junger Spieler auf sich aufmerksam: Sergej Perepelitsin. Sergej einst in der A-Jugend des ASV bevor er nach Escheburg wechselte nun wieder bei den Elstern. Schnell ist er und fit und Zug zum Tor. Mit diesen Eigenschaften sticht er schon ein wenig hervor. Er hatte auch nach gut einer halben Stunde den Ausgleich auf den Füßen, Alleine vor dem Torwart scheiterte er ab an einer Fußabwehr.
Nach der Pause Druck der Heimelf. Immerhin wurden auch Chancen herausgespielt, aber in der letzten Konsequenz fehlte es.
Dann unerklärlich ein Bruch. Warum auch immer wurde innerhalb wenigen Minuten zentral vor dem eigenen Strafraum der Ball verdaddelt. Sowas lernt man normalerweise in der Jugend schon, dass dies nicht so gut ist..
Ein Glück, dass Rahlstedt die 100 prozentigen Möglichkeiten kläglich versiebte.
Auffallend auch, dass bei Ballverlust einfach stehengeblieben wurde. Einige Spieler scheinen nicht auf der konditionellen Höhe gewesen zu sein.
Doch dann fingen sich die Elstern wieder. Großen Anteil daran auch Bergedorfs Nummer 21 auf links Außen: Faad Junior Issifou zeigte sein Potenzial. Ballsicher, tribbelstark - gut!
In der 70. Spielminute dann endlich befreiender Jubel: Abwehrspieler Ali Moghimi (4) ging einfach durch die Mitte. Energisch setzte er nach. Die Abwehr unentschlossen, Ali mit Tunnel des Torwarts - 1:1.
Daraufhin fast schon Euphorie! Die Führung lag in der Luft. In der Nachspielzeit hatten viele den Torschrei erneut auf der Zunge. Doch Gäste-Keeper Alexander Murek mit einer Weltklasseparade. Ein Volley-Knaller von Bryan Pinto Ferro fischte er aus dem Winkel.
Überraschender Weise hatte dann Rahlstedt, dessen Trainer Cem Berk übrigens für die SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft sitzt, zum Schluss doch noch Körner, so dass es am Ende beim Unentschieden blieb.
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Foto: Werner Heitmann