Einer der prägenden Akteure des Bergedorfer Fußballs ist am 5. August an den Folgen einer Hirnblutung verstorben.
Beim Kieler SV, einem kleinen Verein in dem ausschließlich Jugendfussball gespielt wurde erlernte er den Umgang mit dem runden Leder. Die damalige Zeit war von Genügsamkeit geprägt, seine Spielkleidung wurde ihm von seiner Mutter genäht. Nachdem er dem Jugendbereich entwachsen war wechselte er zum KSV Holstein Kiel, dort schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft.
Seine erste Begegnung mit dem Bergedorfer Fußball hatte er im Dezember 1958. Der KSV Holstein trat – damals noch im Billtalstadion – bei den Bergedorfer Elstern an. In den Reihendes KSV stand Heinz Weißleder.
Beruflich zog es ihn 1960 nach Hamburg. wo er bei einem großen Mineralölkonzern im Rechenzentrum tätig war. Seine Frau Helgard folgte ihm.
Auch sportlich gab es einen Wechsel. Zu Beginn der Spielzeit 1960 / 61 schnürte Heinz Weißleder die Stiefel für den ASV. Sein erstes Pflichtspiel absolvierte er am 14.8.60. Weitere 223 Spiele in der ersten Mannschaft sollten folgen. Auf dem grünen Rasen bestach er durch Engagement und Einsatzfreude, die Zuschauer hatten stets das Gefühl dass nichts unerwartetes passieren würde.
Durch ein Kopfballtor in einem wichtigen Spiel gegen Hildesheim erlangte er Kultstatus, langgezogene „Johnny“ – Rufe unterstrichen dies eindrucksvoll.
Heinz Weißleder hatte das uneingeschränkte Vertrauen seiner Mannschaftskameraden, viele Jahre führte er die Mannschaft als Spielführer auf das Spielfeld. Fairneß und respektvoller Umgang mit Gegenspielern waren für ihn eine Selbstverständlichkeit. Auch nach seiner aktiven Zeit hatte er noch freundschaftliche Kontakte zu früheren Mannschaftskameraden.
Sehr oft haben Heinz Weißleder und der Verfasser dieser Zeilen im Forsthaus am Billtalstadion zusammengesessen und alte Zeiten ins Gedächtnis zurückgerufen. Eine Erfahrung, die der Verfasser dieser Zeilen nicht mehr missen möchte und die das Bild von Heinz Weißleder mitgeprägt haben.
Heinz Weißleder hinterläßt seine Frau und seine beiden Söhne, ihnen gilt unser Mitgefühl.
Fußball – Bergedorf ist ärmer geworden
Foto: privat