Sonntag, 13. Februar 2022

Die Elstern – Fussball im Amateurbereich Spielzeit 1997 / 98 (Autor: Hans-Martin Lippold)




Das Konzept des ASV – eine Ligamannschaft aus jungen, hungrigen Spielern aus der Region – ist erfolgreich umgesetzt worden. Abgesehen von einer „Minikrise“ von 17. bis zum 20. Spieltag präsentierte sich die Mannschaft in der Saison 96/97 als stabile und homogene Einheit.

Zu Beginn der Rückrunde wurden die Weichen für die Folgesaison 97/98 gestellt. Drei Punkte sind erwähnenswert: Der Vertrag mit Rainer Wysotzki wurde verlängert Alle Spieler die bleiben wollten sollten auch gehalten werden Weitere einheimische Firmen wollten den ASV auf dem Weg in der Oberliga unterstützen.

Der eingeschlagene Weg wurde fortgesetzt und am Ende der Saison stand der Aufstieg in die Oberliga HH / SH nachdem die Hürde TuS Felde genommen wurde. Euphorie kam trotzdem nicht auf, die Aufstiegsspiele gegen TuS Felde konnten die Elstern nur knapp für sich entscheiden. Fundiert erschien das Urteil des Trainers des TuS Felde nach den beiden Spielen: Die Aufsteiger werden es in der Oberliga sehr schwer haben! Prognosen sind immer dann schwer wenn sie in die Zukunft gerichtet sind – warten wir also den Verlauf der Saison ab.

Das Spieleraufgebot für die Oberligasaison Die Häufung von Mißerfolgen der vorangegangenen Spielzeiten haben Spuren hinterlassen und die fand man in der Kaderplanung wieder. Nur noch Spieler aus dem Hamburger Osten – so lautete die Devise für die kommende Spielzeit 1997 / 98 in der Oberliga.

Folgende Spieler fanden den Weg an die Sander Tannen: Sascha Frenzel und Christoph Schulz waren vorher für den SV Börnsen aktiv. Als Verstärkung für den Angriff war Christoph Schulz vorgesehen, ihm war ein schnelles Aufrücken in die Stammformation zuzutrauen, bei Sascha Frenzel sah Trainer Wysotzki noch“Luft nach oben“ Nach vollständiger Rehabilitation nach einer Verletzung kam Michael Meixner ( vorher SV Ochsenwerder – Moorfleet ) für einen Platz im Mittelfeld in Frage. Der frühere Reinbeker Mathias Stuhlmacher ist ein talentierter Spieler, muß aber seine Fähigkeiten in der ASV – Ligamannschaft bestätigen. Zu ihm gesellt sich Heiko Wegel vom SV Büchen – Siebeneichen. Aus Barsbüttel kam Sven Jührend an die Sander Tannen. In den Vorbereitungsspielen konnte er sich noch nicht für die erste Mannschaft empfehlen und wird sich noch steigern müssen. Abgerundet wird die Zahl der Neuzugänge durch Gordon Wilkens aus der A – Jugend des VfL Lohbrügge. Der angestammte Arbeitsplatz von Gordon Wilkens ist der Platz zwischen den Pfosten. Man darf gespannt sein ob er aus dem Schatten von Oliver Grabolle heraustreten kann.

Aus der Zeit des Amtsantrittes von Rainer Wysotzki sind noch folgende Spieler im aktuellen Kader, dies sind Christian Leverenz, Sven Pinz, Michael Sonntag und Normann Rusche. Einen neuen Arbeitgeber fanden Patrick Lokstedt und Mathias Räck mit dem SC Condor, zum Staffelrivalen Meiendorfer SV zog es Alexander Schäfke. Der Bramfelder SV war Ziel von Deniz Yldiz. Frühzeitig hatte Jörg Witzke seinen Wechsel zum SV Börnsen bekannt gegeben, zu geringe Einsatzzeiten im Trikot der Elstern waren für ihn Grund zum Wechsel. Ein Verlust den man bedauern muß. Mit einem Seite  neunzehn Spieler umfassenden Aufgebot starteten die Elstern in die Oberligaaison 1997 / 98. Die Leitung des Trainings oblag weiterhin Rainer Wysotzki und seinem Assistenten Hartmut Harlapp.


Vorbereitungsspiele

Zur Vorbereitung auf die Spielzeit 1997 / 98 wurden eine Reihe von Testspielen ausgetragen. Leider war es dem Verfasser nicht möglich zu allen Spielen Kurzkommentare zu liefern. Die Testserie begann mit einem Spiel gegen den VfB Lübeck. Der VfB war am Ende der Vorsaison aus der 2. Bundesliga abgestiegen und ließ den Elstern keine Chance. Die Bergedorfer Mannschaft mußte eine deprimierende 1:9 – Niederlage hinnehmen. Zwei Tage später , am 13.7.97 blieben die Elstern beim VfL Stade mit 3:1 erfolgreich. Zeitnah wurde der SV Nettelnburg – Allermöhe mit 4:1 besiegt. Bei einem Gastspiel in Adendorf im Landkreis Lüneburg gab es für die Elstern eine 2:3 – Niederlage. Dieser Niederlage ließen die Elstern beim VSG Stapelfeld einen 5:1 – Sieg folgen.

Für das Wochenende 26/27.7.97 stand der Horst Frese – Cup auf dem Programm. Der Verfasser bedauert, daß ihm zu dieser Veranstaltung keine Informationen zur Verfügung standen.

Danach folgte die erste Runde im Pokalwettbewerb. Durch einen 2:1 – Erfolg nach zwei Toren von Bernd Reinke und dem zwischenzeitlichen Ausgleich zogen die Elstern gegen den TSV Gülzow vor 150 Besuchern in die zweite Pokalrunde ein.

Nur wenige Tage vor dem Punktspielstart wurde die zweite Pokalrunde ausgetragen. Gegner der Elstern war der SV Ochsenwerder – Moorfleet. Aus Sicht der Elstern war es ein enttäuschendes Spiel. Die Elstern waren zunächst das überlegene Team aber mit zunehmender Spieldauer bekamen die Vierländer Oberwasser. Im ersten Durchgang gab es für den ASV nur eine nennenswerte Torgelegenheit (Pfostenschuß von Stuhlmacher ), nur der guten Vorstellung von Sven Pinz war es zu verdanken daß die Elstern ungeschoren blieben. Nach dem Seitenwechsel wurde der SVOM noch stärker und als Oliver Grabolle in der 59. Minute einen Schuß nur abprallen lassen konnte war Osternack zur Stelle und brachte den SVOM in Führung. In der 67. Minute gelang Mathias Heidrich der Ausgleichstreffer. Den Siegtreffer zum 2:1 für den ASV erzielte in der 71. Minute Bernd Reinke per Handelfmeter. Damit war der Einzug in die dritte Pokalrunde sichergestellt.

Zurück blieb ein Trainer der noch viel Arbeit vor sich hat. Besonders die Sturmreihe gab Anlaß zur Sorge und zeigte zu selten Oberliganiveau.

Die Saison kann beginnen

Eugen Igel als profunden Kenner des Hamburger Amateurfußballes hier vorzustellen ist absolut überflüssig. Seine Einschätzung über die Spielstärke kann man sich zu Eigen machen. Auf Details kann verzichtet werden, wenden wir uns den Mannschaften des Heimatgebietes zu. Beide Teams, die Elf aus Billstedt und die Elstern, so die Einschätzung von Eugen Igel, werden es sehr schwer haben. Einen Rat hält Igel bereit: Die Anfangseuphorie zu Punkten nutzen und die Freude an der neuen Liga so lange wie möglich mitnehmen.

Egal wie man die Prognosen von Eugen Igel bewertet – es wird vom ersten Spieltag an ein Kampf um die Punkte werden und wenn Spieler nicht bereit sind 110 % ihres Leistungsvermögens abzurufen, spielen sie in der falschen Liga.

Oberstes Ziel ist der Klassenerhalt, diesem Ziel muß alles Andere untergeordnet werden.


Fußballgala zum Auftakt

So ein Spiel war nicht zu erwarten! Nach durchwachsenen Auftritten – zuletzt im Pokal gegen den SVOM - lieferten die Elstern zum Oberligaauftakt beim Nachbarn in Billstedt eine vorzügliche Leistung ab und siegten mit 3:2. Dabei sah es zunächst nicht gut für den ASV aus denn in der 8. Minute traf Jens Bockelmann zum 1:0 für die Hausherrn. Der Ausgleich ließ nur fünf Minuten auf sich warten, ein fulminanter Schuß von Andreas Krienke schlug unhaltbar für Rüdiger Schmidt im Tor der Billstedter ein. Als in der 35. Minute die Billstedter Abwehr auf Abseits spekulierte lief Christian Leverenz mit dem Leder los und ließ Schmidt keineChance – es stand 2:1 für den ASV. Nach dem Wechsel wurden die Elstern kalt erwischt, in der 46. Minute nutzte Martin Severin ( V/W ) eine Unaufmerksamkeit in der ASV – Abwehr aus und traf zum 2:2 – Ausgleich. Ab der 56. Minute standen nur noch zehn Elstern auf dem Platz, nach einem Foulspiel wurde Andreas Krienke des Feldes verwiesen. Die Elstern blieben davon unbeeindruckt und gingen nach einem Treffer von Mathias Heidrich in der 65. Minute erneut in Führung. Ein Feldverweis gegen Stefan Pries ( V/W ) in der 70. Minute stellte den personellen Gleichstand wieder her. Auf den Spielstand hatte dies keinen Einfluß und so gingen die Elstern nach einem sehr guten Spiel vor eintausend Besuchern als Sieger vom Platz.

Vergeblicher Ansturm

Gegen die Gäste aus Halstenbek konnten die Elstern nicht mit der stärksten Mannschaft antreten – Tobias Stehr war beruflich verhindert und Andreas Krienke war gesperrt. Beide wurden vermißt. Die hohen sommerlichen Temperaturen machten beiden Mannschaften zu schaffen, so schlugen beide  Teams ein verhaltenes Tempo ein und alles deutete auf ein torloses Unentschieden hin. Es kam anders.


Bei einem Freistoß in der 43. Minute löste sich ein Bergedorfer Spieler zu früh aus der Abwehrmauer, Frank Rückert ( H/R ) war zur Stelle und machte das 1:0 für die Gäste. Der zweite Durchgang war von Bergedorfer Angriffen geprägt, aber Heidrich, Harlapp, Reinke und Gawel konnte den Halstenbeker Torhüter nicht überwinden, auch dem eingewechselten Michael Sonntag blieb der Erfolg versagt. Nach neunzig Minuten verließen die Elstern als Verlierer den Platz. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, Einsatz und Kampfgeist haben gestimmt, aber wie schon so oft war die Chancenverwertung das große Manko.

Das Aus im Pokalwettbewerb.

Der SC Norderstedt setzte den Bergedorfer Pokalträumen ein Ende.Im ersten Durchgang waren die Elstern dem Regionaligisten ebenbürtig, scheiterten aber wie so oft an der schlechten Chancenverwertung, zudem wurden zu viele Zweikämpfe verloren. Auch der SC Norderstedt konnte sich nicht entscheidend in Szene setzen, lediglich Benjamin Kruse zwang Oliver Grabolle zu einer Glanztat. Sowohl nach neunzig Spielminuten als auch in der Verlängerung gab es keine Tore. Die Entscheidung mußte somit im Elfmeterschießen fallen. Mathias Stuhlmacher, Lars Gawel und Sascha Frenzel scheiterten am Norderstedter Torwart Marco Kostmann, nur Bernd Reinke war erfolgreich. Mit 1:3 unterlagen die Elstern dem SC Norderstedt. Hier noch der Kommentar von Rainer Wysotzki:

Elfmeter kann man nicht üben. Entweder man kann sie schießen oder eben nicht.Was zu beweisen war.


Kein Erfolg im hohen Norden

Es wurde kein guter Tag für die Elstern. Andreas Krienke mußte in der Anfangsphase das Spielfeld mit Atemproblemen verlassen, ihm folgte in der 48. Minute Christian Leverenz mit Verdacht auf Muskelfaserriß. In der ersten Halbzeit fielen keine Tore. Das 1:0 für die Heimmannschaft wurde in der 60. Minute durch einen Fehlpaß in der Bergedorfer Hintermannschaft eingeleitet. Die große Chance zum Ausgleich wurde in der 68. Minute durch Heidrich vergeben. Damit hatten die Elstern ihr Pulver verschossen und konnten die Tore zum 0:2 ( Peters, 80. ) und 0:3 ( Graugaard, 88. ) nicht verhindern.Fahrlässigkeiten und unzureichende Chancenverwertung wurden am Ende bitter bestraft.

Ein Achtungserfolg

An den Sander Tannen sahen 450 Besucher das Duell der alten Bekannten aus besseren Zeiten, das Spiel gegen den SC Concordia. Den Besuchern wurde ein Spiel geboten dessen Verlauf von der Leistung des Schiedsrichters mitbestimmt wurde. Zunächst war Concordia die bessere Mannschaft auf dem Platz und ging durch Greve in der 22. Minute in Führung. Derselbe Spieler wurde in der 34. Minute mit Gelb / Rot vom Platz geschickt. Damit verbunden war ein Bruch im Spiel der Concordia, dieser wurde in der 40. Minute zum 1:1 durch Michael Sonntag genutzt. Nach der Pause das alte Lied, beste Tormöglichkeiten blieben ungenutzt. In der 69. Minute stellte der Schiedsrichter den personellen Gleichstand beider Mannschaften wieder her – Mathias Stuhlmacher wurde nach einem Foulspiel des Feldes verwiesen. Als dann noch Sven Pinz in der 80. Minute vom Platz gestellt wurde begann das Spiel zu kippen und es war in erster Linie Oliver Grabolle zu verdanken daß Concordia nicht in Führung ging.

Ein abwechslungsreiches Spiel endete nach neunzig Minuten mit einem leistungsgerechten 1:1. Die passenden Worte zur Leistung des Schiedsrichter fand Concordia – Trainer Bornhöft:

Für die Kartenflut waren nicht die Akteure, sondern der Schiedsrichter verantwortlich.


Nur Harlapp konnte überzeugen

Beim TSV Altenholz, dem Meister der VL Schleswig – Holstein kamen die Elstern deftig unter die Räder. Kaum auf dem Platz lagen sie durch ein Tor von Buhrmann in der 3. Minute in Rückstand. Das 0:2 durch Schäfer folgte in der 32. Minute. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff gelang Christoph Schulz der Anschlußtreffer zum 1:2. Wegen starken Hagels wurde die Halbzeitpause verlängert. Diese Maßnahme hatte aber nur aufschiebende Wirkung denn in de 48. Minute fiel das 3:1 für den TSV Altenholz durch Schmitz. Die nächste kalte Dusche kam zehn Minuten später, wieder war es Buhrmann der zum 4:1 traf. Die Ergebniskorrektur durch Heidrich zum 2:4 in der 73. Minute hatte nicht lange Bestand denn Bohl ( TSV ) stellte in der 88. Minute den alten Abstand wieder her. Mit 2:5 mußten die Elstern eine klare Niederlage hinnehmen.


Zehn Mann sichern den Sieg

Diese Überschrift deutet an daß beim Abpfiff nur noch zehn Bergedorfer Spieler auf dem Platz standen.Aber der Reihe nach. Der HTB war Gast an den Sander Tannen und mußte vor 350 Besuchern in der 7. Minute das 0:1 hinnehmen, eine Flanke von Heidrich brachte Harlapp per Flugkopfball im Harburger Gehäuse unter. Im Spiel der Elstern war Oliver Grabolle der ruhende Pol, seine Sicherheit übertrug sich auf seine Vorderleute. In der 55. Minute wurde der mit gelber Karte vorbelastete Harlapp mit Gelb /Rot vom Platz geschickt. Danach kam der HTB besser ins Spiel, scheiterte aber immer wieder an Oliver Grabolle. Eine Vorentscheidung führte Tobias Stehr herbei als er sich im Strafraum
durchsetzen konnte – so fiel das 2:0 für den ASV. Damit nicht genug, in der 85. Minute erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Michael Sonntag auf 3:0. Nach einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Altenholz-Spiel siegten die Elstern verdient mit 3:0.

Mit sieben Punkten aus sechs Spielen fanden sich die Elstern auf dem 9. Tabellenplatz wieder. Die Nachbarn aus Billstedt hatten größere Sorgen, die zwei Punkte aus bisher sechs Spielen reichten über den letzten Tabellenplatz nicht hinaus.


Einiges noch nicht kapiert

Wenden wir uns der zu Beginn dieses Berichtes niedergeschriebenen Einschätzung von Eugen Igel zu. Kampf um jeden Punkt und 110 % iger Einsatz. Dies waren Dinge die in Lurup beim Spiel der Elstern nicht beachtet wurden. Zurecht mußte Trainer Wysotzki die Einstellung seiner Spieler rügen:

Einige Spieler holen immer noch nicht das Letzte aus sich heraus.

Das wäre in Lurup nötig gewesen. Auch wenn die Elstern im ersten Durchgang das bessere Team warenkamen sie nicht zum Erfolg denn die besten Torgelegenheiten wurden fahrlässig vergeben. Im zweiten Spielabschnitt passten sich die Elstern dem mäßigen Niveau des Luruper Spiels an. Alles deutete auf ein torloses Spiel hin aber In der 84. Minute kam Oliver Möller ( SVL ) völlig unbedrängt an den Ball und schickte die Elstern auf die Verliererstraße. In einem mäßigen Spiel blieb der SV Lurup mit 1:0 Sieger über die Bergedorfer Mannschaft.


Kopflos, ratlos, sprachlos,

das waren die Reaktionen von Spielern, Trainer und Zuschauern nach dem Spiel des ASV gegen den


Itzehoer SV. In der 31. Minute der erste Eckball für den ASV, in der 84. Minute die erste Torgelegenheit für die Elstern und dazwischen drei Tore für den ISV. Die Gäste aus Itzehoe waren die eindeutig bessere Mannschaft und degradierten die Elstern von 340 Besuchern an den Sander Tannen zu Statisten.


Ein neuer Tiefpunkt

Es war ein Tag an dem man am besten zu Hause geblieben wäre. Penetranter Regen, Minuskulisse auf den Rängen und ein zu diesen Randbedingungen passendes Spiel. Gegner an den Sander Tannen war der VfL Pinneberg, eine Mannschaft aus dem hinteren Mittelfeld. Das Spiel plätscherte ( im wahrsten Sinne des Wortes ) so dahin und wurde von den Zuschauern regungslos verfolgt. Auf der Bank der Elstern fand man keine Alternativen zum aufgestellten Personal, zwei Wechsel in der letzten halben Stunde brachten keine Besserung. Oliver Grabolle wurde von seinen verunsicherten Vorderleuten angesteckt. Nach einer verunglückten Faustabwehr nahm Lars Gawel die Hand zur Hilfe mit schwerwiegenden Folgen: für Pinneberg gab es Elfmeter sowie die 1:0 - Führung und für Gawel die rote Karte. In der Schlußphase setzten die Elstern alles auf eine Karte und entblößten die Abwehr. Das hatte Folgen, die Mannschaft lief in einen Konter und fing in der Schlußminute durch Andre Grünwald das 0:2 ein. Sieben Punkte nach neun Spielen reichten nur zum 14. Tabellenplatz, dem ersten Abstiegsplatz.


Silberstreif am Horizont

Vieles von dem was in den beiden letzten Spielen vermißt wurde zeigten die Elstern im Stadion an der Meldorfer Straße beim Heider SV. Ein ASV – Fanbus ist nicht nach Heide mitgefahren – nur achtzehn Teilnehmer wären nicht mehr kostendeckend gewesen. Schlimmer noch, das Vertrauen der Fans in die Mannschaft bekam erste Risse. Die Elstern kamen gut in die Partie und gingen in der 4. Minute durch Harlapp in Führung. Die war nur von kurzer Dauer denn in der 10. Minute konnte Heide durch Wiegand ausgleichen. Der Pausenstand von 1:1 wurde in der 47. Minute durch Jarchow mit dem Führungstreffer korrigiert. Die Elstern ließen sich nicht aus der Fassung bringen und konnten in der 85. Minute durch Michael Sonntag zum 2:2 ausgleichen. Nach einer couragierten Leistung nahmen die Elstern aus Heide einen Punkt mit. Gedränge herrschte im unteren Tabellendrittel. Zwischen dem neunten der Tabelle, dem HTB mit elf Punkten und dem Tabellenschlußlicht aus Billstedt mit sieben Zählern lagen nur vier Punkte Abstand, Dazwischen mit acht Punkten die Elstern auf Platz vierzehn.

Positive Signale gab es von der „Verwaltungebene“ der Elstern wie schon am Anfang dieses Berichtes angedeutet wurde. Der Vertrag mit Rainer Wysotzki wurde vorzeitig verlängert. Auch wurden neue Finanzquellen erschlossen, mehrere einheimische Firmen wollten die Elstern in der Oberliga unterstützen. Der bisherige Saisonverlauf der Elstern kann nur als unbefriedigend bezeichnet werden. Nur zwei Siege aus zehn Spielen, acht Punkte und Tabellenplatz vierzehn bei einigen trostlosen Darbietungen entsprechen nicht den Erwartungen.

Die Gründe sind vielschichtig und können hier nur knapp umrissen werden. Die Kaderplanung unterlag einem Spardiktat, trotzdem mußte ein oberligatauglicher Kader zusammengestellt werden. Zwischen dem letzten Spieltag der Verbandsliga Hamburg und dem zweiten Relegationsspiel lagen vier Wochen. In dieser Zeit bestand keine Klarheit über die kommende Klassenzugehörigkeit und man kann nur schwer Spieler verpflichten wenn man nicht weiß in welcher Klasse die Mannschaft antritt. Nicht alle neuverpflichteten Spieler zeigten Oberliganiveau, es waren auch nicht alle bereit den in dieser Klasse erforderlichen Einsatz zu zeigen. Die Frage, ob das System der Spielerbeobachtung im Vorfeld einer Saison entsprechend der Erfordernisse ausgereift ist darf man stellen.

Man kann es drehen und wenden wie man will – für Punkte gibt es keinen Ersatz und die erringt man in dieser Spielklasse nur durch maximalen Einsatz. Wenn man gegen stärkere Mannschaften verliert ist es kein Beinbruch aber man muß sich in die Aufgabe reinknien und um jeden Ball kämpfen. Der Trainer kann sich die Stürmer nicht schnitzen aber umso mehr sind die Spieler aufgefordert alte Tugenden wieder wachzurufen und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Nur so kann der Klassenerhalt realisiert werden, jeder andere Weg führt in die Verbandsliga.


Keine Wende gegen Pansdorf

Es ist zum Verzweifeln – die Stürmer bringen den Ball nicht über die Linie. Die Elstern hatten sich zwar viel vorgenommen, kamen aber nicht ins Spiel. Die Pansdorfer hingegen ließen gefällig den Ball laufen und erarbeiteten sich eine Vielzahl von Torgelegenheiten. Eine von denen nahm Karsten Merkel – bis


1995 noch in Diensten der Elstern – wahr und schickte in der 39. Minute einen Abpraller in die Bergedorfer Maschen. Nach dem Wechsel machten sich die Elstern stärker bemerkbar, aber mehr als ein Pfostentreffer brachten sie nicht zustande. Die Pansdorfer verlegten sichmaufs kontern. Mit Erfolg. denn in der 90. Minuten beseitigten sie durch das Tor zum 2:0 alle Zweifel am Spielausgang.

Vor 250 Zuschauern verloren die Elstern ein Spiel der verpassten Gelegenheiten und verblieben auf dem 14. Tabellenplatz 


Am Ende angekommen

Nach fünf sieglosen Spielen ( ein Unentschieden und vier Niederlagen ) mußten die Elstern in Hoisdorf antreten. Nicht nur als Trainer kann man verzweifeln, auch den eingefleischten Elsternfans wurde ein hohes Maß an Leidensfähigkeit abverlangt. Schon in den ersten Minuten wurden zwei Großchancen vergeben, beide Male scheiterte Tobias Stehr am Hoisdorfer Torhüter. TuS Hoisdorf war die spielbestimmende Mannschaft und nutzte in der 22. Minute individuelle Fehler in der Bergedorfer Hintermannschaft zur Führung aus. Weitere Treffer verhInderte der sehr gut aufgelegte Elsterntorwart Oliver Grabolle. Die Elstern drängten mit Macht auf den Ausgleich, aber Schulz, Stehr, Sonntag und Reinke hatten den Ausgleich auf dem Fuß – alle Mühen waren vergeblich. Mit 0:1 unterlagen die Elstern beim TuS Hoisdorf.

Da der VfR Neumünster und V/W Billstedt punkten konnten fielen die Elstern auf den letzten Tabellenplatz zurück. Elf Tore in zwölf Spielen sprechen eine deutliche Sprache!


Keine Chance gegen Holstein Kiel

Nur der Zuschauerzuspruch konnte zufriedenstellen denn den KSV Holstein wollten 580 Besucher sehen. Leider lagen dem Verfasser außer einem HAB - Kurzkommentar keine aussagefähigen Informationen vor. Der KSV war die eindeutig bessere Mannschaft und kam durch Cay in der 79. und Larbi in der 82. Minute zu einem ungefährdeten 2:0 - Erfolg. Die beste Chance für den ASV hatte Tobias Stehr in der 61. Spielminute.

Spiel ohne Gegenwehr

Natürlich können Spieler schwache Form haben, natürlich darf eine Mannschaft Spiele verlieren Einsatz, Kampfgeist und Engagement darf man aber erwarten. Den sportlichen Offenbarungseid formulierte nach dem Spiel gegen den VfR Neumünster der Elstern- Trainer Rainer Wysotzki mit folgenden Worten:

Es wurde klar aufgezeigt dass wir nicht die Spieler haben die dagegenhalten. Abteilungsleiter Peters kündigte nach dem Spiel personelle Konsequenzen an.

Das Spiel in Neumünster war der absolute Tiefpunkt der Saison und zeigte den Elstern ganz klar die Grenzen auf. Beschränken wir uns im Folgenden auf die Torfolge

1:0 Ruzic (10.)

1:1 Harlapp (23.)

2:1 Ruzic (24.)

3:1 Hansen (40.)

4:1 Hansen (60.)

5:1 Tufina (76.)

Mit einer solchen Leistung wird die Mannschaft die Klasse nicht halten können.


Positive Gesichtspunkte

Diese sah Trainer Wysotzki nach dem Spiel seiner Mannschaft gegen die Amateure des FC St. Pauli.

St. Pauli gehört zu den „Schwergewichten“ der Liga und bestätigte diese Einschätzung durch das Spiel an den Sander Tannen. In der 22. Minute gingen die Gäste durch Göbel in Führung. In der 30. Minute konnte Göbel diese Führung auf 2:0 ausbauen. Dies war auch gleichzeitig der Halbzeitstand. Nach einer Flanke von Lars Gawel gelang Bernd Reinke in der 63. Minute der Anschlußtreffer. Die Hoffnung auf zumindest einen Teilerfolg hielt nicht lange an denn im Gegenzug gelang Göbel sein drittes Tor zum 3:1 für die Gäste. Am Ende der Partie standen die Elstern mit leeren Händen da aber immerhin konnten sich die Bergedorfer Spieler als intakte Mannschaft präsentieren. Dieser Mannschaft wird Christoph Schulz nicht mehr angehören. Nachdem Neuzugang Carsten Müller ihm vorgezogen wurde ließ sich Schulz von der Spielerliste streichen. Der Kommentar vom Trainer war zutreffend:

Solche Leute können wir nicht gebrauchen.

Ende der Hinrunde, nach fünfzehn Spielen, standen die Elstern mit fünf Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz auf dem letzten Tabellenplatz.


Der Rückstand wird größer

Am Ende der Hinrunde betrug der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz fünf Punkte, nach dem ersten Spieltag der Rückrunde waren es acht Punkte. Das Spiel gegen die Nachbarn aus Billstedt brachte die Elstern der Verbandsliga einen Schritt näher, Vorwärts / Wacker gewann an den Sander Tannen vor 350 Zuschauern mit 2:1. Den Billstedtern genügte eine durchschnittliche Leistung um aus Bergedorf die Punkte mitzunehmen. Nach mehreren guten Gelegenheiten ( Stefan Pries, Ralph Jester ) konnte Ex – Elster Marco Feldhusen in der 34. Minute Oliver Grabolle zum 0:1 überwinden. Von den Elstern war bis dahin nichts zu sehen. Kurz nach Wiederbeginn gelang Stefan Pries das Tor zum 0:2. Das 1:2 durch


Harlapp nach einer Flanke von Heidrich eröffnete den Elstern die Möglichkeiten das Resultat zu verbessern aber zu einem energischen Schlußspurt konnte sich die Mannschaft nicht mehr aufraffen. Vor sieben Monaten, eine Klasse tiefer, trafen beide Mannschaften auch aufeinander und zeigten 1200 Besuchern eine begeisternde Partie – und heute ?

Nach dem Spiel gegen den VfR Neumünster hatte Gerd Peters personelle Maßnahmen angekündigt. Dieser Ankündigung ließ er Taten folgen – der Elsternkader wurde verändert. Mehmet Dogan wurde aus Geesthacht zurückgeholt, Dennis Schümann kam von den Amateuren des FC St. Pauli, über Carsten Müller lagen dem Verfasser keine Informationen vor. Christoph Schulz und Sascha Frenzel sind wieder nach Börnsen zurückgekehrt.


Wenn einer erstmal unten steht...

dann wendet sich auch noch das Glück ab. So geschehen beim Spiel des ASV beim SV Halstenbek- Rellingen. Die Elstern haben nicht wie ein Absteiger gespielt und zeigten die beste Leistung seit langer Zeit. Trotzdem mußten sie in der 42.Minute durch Kay Rückert den 0:1 Rückstand hinnehmen. Das 1:1 aus der 77. Minute ging auf das Konto von Lars Gawel. Das 1:2 in der 87. Minute traf Trainer und Mannschaft wie ein Keulenschlag, es drohte die siebente Niederlage in direkter Folge. Daß ein Spieler in einer solchen Situation die Nerven verlieren kann ist menschlich verständlich – mit Gelb / Rot wurde Christian Leverenz nach einer Schiedsrichterbeleidigung des Feldes verwiesen.

Dies war das letzte Spiel vor der Winterpause, die Saison wird am 14/15. Februar 1998 fortgesetzt.


Ein Lebenszeichen

Der Jubel kannte keine Grenzen, in der Schlußminute der Begegnung der Elstern gegen den TSV Nord- Harrislee sorgte Andreas Krienke für den ersten Sieg des ASV seit dem 21. September des Vorjahres. Gegner war damals der HTB.


Dabei begann es dankbar schlecht für den ASV, in der vierten Minute, die Abwehr war noch nicht sortiert, konnte Eric den Ball unbedrängt im Elsterntor unterbringen. Es hat lange gedauert bis die Elstern diesen Rückstand verdaut hatten aber die Mannschaft konnte sich Feldvorteile erarbeiten, viele Chancen blieben jedoch ungenutzt. In der 78. Minute wurde die Mannschaft für ihr Engagement

belohnt: eine Flanke von Heidrich verwandelte Harlapp per Kopfball zum 1:1 – Ausgleich. Der Druck der Elstern nahm weiter zu und der Führungstreffer lag in der Luft. In der Schlußminute war es dann soweit, Andreas Krienke konnte einen Eckball von der linken Seite per Kopf zum 2:1 – Erfolg der Elstern verwandeln.

Nicht nur die Punkte taten dem ASV gut, der Auftritt der Mannschaft war vielversprechend und machte Hoffnung auf bessere Zeiten.


Es wäre schön wenn in der Funktionärsriege Ruhe einkehren würde, aber Gerd Peters legte sein Amt nieder. Grund, so Peters, war die mangelnde Unterstützung von Seiten des Vorstandes. Gerd Peters war derjenige der die finanzielle Situation der Fußballabteilung transparent machte und die Basis für eine solide Finanzplanung schuf. Zeitnah wurde ein Nachfolger gefunden, aus Barsbüttel kam Werner Gorski an die Sander Tannen um die Funktionen von Gerd Peters zu übernehmen.

Jeder schob jedem die Schuld an der Situation zu. Befremdlich auch der Kommentar von Rainer Wysotzki:

Es ist zu wenig getan worden, bestimmte Sachen hätten einfach mehr vorangetrieben werden müssen. Eines sollte eigentlich allen klar sein, wenn die Mannschaft sportlich nicht den Erwartungen entspricht ist der Verein für künftige Sponsoren nicht attraktiv, im Umkehrschluß: Spitzenmannschaften haben weniger Probleme zahlungskräftige Sponsoren an sich zu binden.

In diesem Zusammenhang darf man auch an die Mitverantwortung eines Trainers für den Tabellenstand der Mannschaft erinnern.


Achtungserfolg im Marienthal

Zu diesem Spiel stand dem Verfasser nur der HAB – Kurzkommentar zur Verfügung. Der SC Concordia war die überlegene Mannschaft, kamen mit hektisch vorgetragenen Angriffen nicht zum Ziel. Die Elstern bewiesen ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und da Oliver Grabolle wie gewohnt zuverlässig agierte nahmen die Elstern vor 450 Besucher zu Recht einen Punkt mit.


Erwartung nicht erfüllt

Wer gedacht hatte, daß der Sieg über Nord-Harrislee und der Punktgewinn beim SC Concordia die Mannschaft beflügeln würde ging enttäuscht mach Hause. Die Mannschaften mit den schwächsten Sturmreihen, der ASV und der SV Lurup trafen an den Sander Tannen aufeinander. Ein Torfestival war


nicht zu erwarten und Chancen blieben Mangelware. Die größte Torchance bot sich dem SV Lurup, aber Murat El Mensi scheiterte mit einem Handelfmeter an Grabolle. Manches Mal haben solche Spielsituationen eine belebende Wirkung auf die eigene Mannschaft, aber nicht an diesem Tag. Angriffsaktionen der Elstern fanden durchweg jenseits der Wahrnehmungsschwelle statt und so blieb es bei einem unerquicklichen 0:0.


Eine große Enttäuschung

Es fehlte an Allem was man von einem Oberligaspieler erwarten kann, kein Einsatz, kein Siegeswillen, keine Zweikampfstärke und eine teilweise eklatante Selbstüberschätzung. In regelmäßigen Abständen bestätigte die Mannschaft ihren Tabellenplatz.

Beim Itzehoer SV bestand für die Mannschaft die Chance sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen. Für den Verfasser ist es nicht einfach ein solches Spiel zu kommentieren. Zitieren wir Trainer Rainer Wysotzki mit den Worten:

Es ist wirklich ein Elend wie wir hier aufgetreten sind. Man muß es einfach so sagen - wir sind nicht in der Lage körperbetont Fußball zu spielen wie es in der Oberliga gefordert wird. Einige Leute kapieren immer noch nicht worum es eigentlich geht.

Nach Toren von Beuck (36.) und Schröder (47.) siegte der ISV mit 2:0. Nach diesem Spieltag ergab sich für die Elstern folgende Tabellensituaion 13. HTB und 14. SV Lurup jeweils 19 Punkte, auf Platz 15 V/W Billstedt 15 Punkte, am Tabellenende mit 13 Punkten der ASV


Paukenschlag in Pinneberg

Die Elstern leben noch !!

Es fing wie schon so oft in der laufenden Saison an, mit einem Rückstand für die Bergedorfer Mannschaft. Andreas Held (9.) und Michael Kruskopf (27.) sorgten für eine 2:0 – Führung des VfL Pinneberg. Die Elstern ließen die Flügel nicht hängen und kämpften sich in die Partie zurück. Ein Kopfball von Mehmet Dogan – kam in der Winterpause aus Geesthacht zu den Elstern zurück – verkürzte in der 29. Minute auf 1:2 und kurz vor der Pause traf Norman Rusche mit einem strammen Linksschuß zum 2:2. Im zweiten Durchgang legten die Elstern nach und Mehmet Dogan nährte in der 64. Minute die Hoffnung auf einen Sieg durch sein zweites Tor. Gedämpft wurden die Hoffnungen durch Marco Harder (VfL) der in der 70. Minute zum 3:3 traf. Auch der zweite Winterzugang, Carsten Müller, machte mit Nachdruck auf sich aufmerksam, sein satter Volleyschuß landete in der 78. Minute im Torwinkel des VfL - Tores Die Elstern haben in Pinneberg eine feine Leistung abgeliefert und wurden mit drei Punkten belohnt. Den letzten Tabellenplatz konnte die Mannschaft verlassen.

Eine Frage blieb unbeantwortet: warum haben die nicht immer so gespielt?


Verzweiflung in der Schlußminute

Es hat alles gestimmt – 100 % iger Einsatz, spielerische Dominanz und bis zur 89. Minute auch das Ergebnis. Mit aller Kraft stemmte sich die Mannschaft gegen den drohenden Abstieg und die 275 Zuschauer sahen gegen den Heider SV das beste Spiel seit langer Zeit. Wie schon so oft gerieten die Elstern in der 20. Minute durch Tapendorf (HSV) ins Hintertreffen. Der Rückstand wurde problemlos weggesteckt denn zehn Minuten später köpfte Harlapp einen von Stehr getretenen Eckball zum Ausgleich ins Heider Gehäuse. Die Elstern blieben am Drücker, vergaben aber beste Torgelegenheiten.

Erfolg hatten die Bemühungen nach der Pause, eine Flanke von Hartmut Harlapp wurde von Christian Leverenz aufgenommen und zur 2:1 – Führung ins Heider Tor befördert. Als Sven Pinz in der 68. Minute mit Gelb/Rot vom Platz geschickt wurde gab es einen Bruch im Spiel der Elstern. Der Heider SV machte mächtig Druck und Trainer Wysotzki reagierte, er nahm Heidrich aus dem Spiel und verstärkte die Abwehr durch Lars Gawel. Das Konzept ging bis zur 89. Minute auf. dann gelang den Gästen durch Jarchow Sekunden vor dem Abpfiff der Ausgleichstreffer.

Die passenden Worte fand der Heider Trainer Alfrd Hußner nach dem Spiel:

Ein unverdienter Punkt für uns.

Ein Sieg hätte die Elstern bis auf einen Punkt an den 13. Tabellenplatz herangebracht. Hätte, wäre, wenn!


Wieder nur ein Unentschieden


Der Tabellensechste, der TSV Altenholz, letztjähriger Meister der VL Schleswig – Holstein war an den Sander Tannen zu Gast. Von der Spielstärke der Gäste konnten sich die Elstern im Hinspiel überzeugen, damals siegte Altenholz mit 5:2. Die Schlüsselszene der Partie spielte sich in der 62. Minute ab, ein Kopfball der Marke unhaltbar von Andreas Krienke wurde vom Altenholzer Keeper Sven Hees irgendwie aus dem Winkel gefischt, die große Chance war dahin. Noch in der gleichen Spielminute erfolgte der direkte Gegenzug, die aufgerückte Abwehr wurde von Thomas Buhrmann überlaufen und
es stand 0:1. Altenholz blieb am Drücker, aber bei Grabolle war Endstation aller Bemühungen. Die Elstern zeigten Moral und drängten auf den Ausgleich, mit Erfolg, denn in der 74. Minute führte ein Kabinettstück von Mehmet Dogan zum 1:1. Das 1:1 war bitter denn zur gleichen Zeit besiegte Lurup den HTB und vergrößerte den Abstand zum ASV auf fünf Punkte.


Die Mannschaft hat sich aufgegeben

Nur so kann man den Auftritt der Elstern beim HTB erklären. Der Verfasser zitiert die Bergedorfer Zeitung wörtlich:

Was die Elstern beim HTB boten war schlichtweg eine Frechheit.

Das 1:0 für den HTB ging auf das Konto von Miguel Gatica. Der konnte ungehindert durch die Bergedorfer Abwehr spazieren und ließ Oliver Grabolle keine Chance. Dem 2:0 durch Frank Grobitzsch aus der 35. Minute ging die Vorarbeit von Gatica voraus, das Spiel war damit praktisch entschieden. Der HTB machte weiter, der eingewechselte Tomasz SmolKa erhöhte in der 77. Minute auf 3:0. Die Elstern zeigten kaum Gegenwehr und gaben die Punkte nahezu kampflos ab. Mehmet Dogan wurde in der 85. Minute mit der Ampelkarte vom Platz geschickt.


Das wars dann wohl

Teile der Mannschaft haben offensichtlich den Glauben an den Klassenerhalt verloren. Kampfgeist,Einsatzwille, Zuversicht – das schienen Fremdworte zu sein.

Beim TSV Pansdorf kamen die Elstern mit 1:5 unter die Räder. Die Platzherrn waren die überlegene Mannschaft und entschieden die Partie früh zu ihren Gunsten. Zander in der 11. und Heuck in der 30. und 33. Minute sorgten früh für das 3:0 für Pansdorf. In der 72. Minute gelang Neuzugang Edson Büttner ( über sein sportliches Vorleben lagen dem Verfasser keine Informationen vor ) eine Ergebniskorrektur zum 1:3. Das Endergebnis von 5:1 für den TSV Pansdorf stellten in der 73. und 75.Minute Zander und Galusovic durch Elfmeter her.

Die Verantwortlichen des ASV können mit der Planung für die Verbandsliga beginnen.


Ein einziges Trauerspiel

Das vorletzte Heimspiel der Saison sah den TuS Hoisdorf zu Gast an den Sander Tannen. Im Vorfeld dieser Partie wurde nochmal alles unternommen die Mannschaft zu motivieren, auch Obmann Werner Gorski richtete über die Stadionzeitung einen deutlichen Appell an die Spieler. Alle Worte waren in den Wind gesprochen, völlig lustlos und ohne Gegenwehr wurden die Elstern von den Gästen ausgespielt.

Nur ein Spieler ließ Erinnerungen an bessere Bergedorfer Fußballzeiten aufkommen, das war Oliver Zapel, doch der steckte im Trikot des TuS Hoisdorf. Sascha Hagen brachte die Gäste in der 44. Minute in Führung, Oliver Zapel erhöhte in der 68. Minute mit einem gefühlvoll getretenen Freistoß auf 2:0. Das 0:3 aus der 88. Minute erzielte Andre Laß. Das vorletzte Heimspiel der Elstern wurde von 203 Zuschauern verfolgt.


Demontage in Kiel

Der designierte Absteiger Bergedorf 85 gegen den kommenden Meister Holstein Kiel, das war von vornherein ein ungleiches Duell. Erinnerungen wurden wach, zwei Jahre zuvor besiegten die Elstern in einer ähnlichen Tabellensituation die zweite Mannschaft des KSV Holstein mit 5:0, auch damals mußten die Elstern absteigen. Die Mannschaft war kaum auf dem Platz, da stand es durch Frank Wolf 1:0 für Kiel. Das war die Kieler Torausbeute aus dem ersten Durchgang, in der zweiten Halbzeit brach das Unheil über den ASV herein. In der 50. Minute schoß Cay das 2:0, eine Minute später erhöhte Bertermann auf 3:0. Der zweite Treffer von Cay führte in der 70. Minute zum 4:0, Wolf und Cay erhöhten in der 73. und 89. Minute auf 6:0. Die Mannschaft des ASV gab in Kiel deutlich zu erkennen daß sie in der Oberliga HH / SH in der falschen Liga spielt. Kein Ruck ging durch die Mannschaft, kein Aufbäumen, kein Widerstand – das waren die Elstern beim letzten Auftritt in Kiel.

Die Niederlage war auch in dieser Höhe verdient.


Es ging um nichts mehr

In Kiel schwand die letzte theoretische Chance auf den Klassenerhalt. Im Spiel gegen den VfR Neumünster ging es tatsächlich um nichts mehr. Neumünster war gerettet und die Elstern waren Tabellenschlußlicht. Der erste Durchgang verlief ohne Höhepunkte, nur das Tor von Mathias Heidrich aus der 43. Minute unterbrach die Lethargie. Mit dem 1:0 ging es in die Halbzeitpause. In der 60. Minute wurde VfR – Torhüter Andre Friedrichs nach einer Notbremse vorzeitig zum duschen geschickt. Normalerweise wäre das für die Elstern Startsignal für gesteigerte Angriffsaktivitäten, aber nichts dergleichen geschah. Statt dessen drängte der VfR auf den Ausgleich und hatte damit Erfolg. In der 67. Minute brachte Grabolle den VfR – Spieler Heiko Hansen im Strafraum zu Fall, der fällige Strafstoß wurde zum 1:1 verwandelt. Die Ampelkarte für Mladenovic (VfR) in der 83. Minute verschaffte den Elstern weitere personelle Überzahl, auch die konnte nicht genutzt werden.


Gerüchte machten die Runde nach denen sich der VfL 93 und der SC Norderstedt aus der Regionalliga in die Verbandsliga zurückziehen würden, auch Nord-Harrislee war in Auflösung begriffen und ging runter in die Kreisliga.. Wären die Gerüchte Realität gäbe es keine sportlichen Absteiger.


Grau, Freund ist alle Theorie!

Mit diesem Spiel und Gerüchten im Umfeld verabschiedeten sich die Elstern von 245 unentwegten Zuschauern.


Schlußpunkt gegen den FC St. Pauli

Die Wochen der Qualen sind mit dem Spiel bei den Amateuren des FC St. Pauli zuende gegangen. Zu diesem Spiel standen dem Verfasser nur die HAB – Kurzinformationen zur Verfügung.

Den Pausenstand von 2:0 führten Göbel und Dittmar in der 25. und 28. Minute herbei. Göbel traf erneut in der 54. Minute. In der 72. Minute scheiterte Bernd Reinke mit einem Foulelfmeter an Wehlmann, auch den Nachschuß konnte Wehlmann abwehren. Stenzel (St. Pauli) sah in der 72. Minute die rote Karte. Vier Minuten später traf Prüfer für die Heimmannschaft zum 4:0. Für den Endstand von 4:1 zeichnete in der 85. Minute Michael Sonntag verantwortlich.














Eine Schlußbilanz

Meister der Oberliga HH / SH wurde die Mannschaft vom KSV Holstein Kiel mit neun Punkten Vorsprung vor dem TuS Hoisdorf. Der Titelgewinn sicherte dem KSV Holstein die Rückkehr in die Regionalliga. TuS Hoisdorf konnte sich nicht für die Regionalliga qualifizieren, die Mannschaft scheiterte in zwei Relegationsspielen am SV Atlas Delmenhorst.


Nach einer desaströsen Runde belegten die Elstern den letzten Tabellenplatz mit der schwächsten Punktebilanz seit der Rückkehr in den Amateurbereich 1970. Der Tabellenvorletzte, der TSV Nord- Harrislee zog seine Mannschaft in die Kreisliga zurück.

Vergleich beider Landesverbände

Bei einer Liga, die aus Mannschaften zweier Landesverbände gebildet wird liegt es nahe die Abschlußtabelle und die zugrundeliegende Spielergebnisse zu betrachten.


Anlage 4/1  (Um die Schaubilder zu vergrößern, bitte diese anklicken)

In dieser Anlage sind sämtliche Spielergebnisse und die Mehrzahl der Besucherzahlen niedergelegt.















Anlage 4/2















In dieser Anlage werden die Mannschaften aus der Hansestadt mit denen aus Schleswig – Holstein verglichen. Landes – bzw. Stadtderbies wurden nicht berücksichtigt. Auch bei diesem Vergleich ging der KSV Holstein als „Sieger“ hervor gefolgt vom TSV Pansdorf und der in diesem Vergleich besten Hamburger Mannschaft, dem SC Concordia. Rang vier in dieser Aufstellung belegt der FC St. Pauli. Ein breites Mittelfeld wird überwiegend von Mannschaften aus Schleswig – Holstein gebildet. Abgeschlagen bei dieser Gegenüberstellung ist die Bergedorfer Mannschaft mit einem Sieg und vier Unentschieden.

Anlage 4/3















In dieser Aufstellung sind die Resultate der Hamburger Mannschaften untereinander eingetragen – man kann da fast von einer „Stadtmeisterschaft“ sprechen. Diese Aufstellung wird vom FC St. Pauli (32 P.)angeführt, dahinter der SC Concordia (27 P.) und der SV Halstenbek-Rellimgen mit 24 P. Dicht beisammen lag das Schlußtrio bestehend d aus dem HTB (12 P.), V/W Billstedt (31 P.) und dem

ASV (12 P.)

Anlage 4/4

Eine entsprechende Aufstellung ist für die Mannschaften aus SH erstellt worden. Diese inoffizielle Wertung entschied der KSV Holstein (30 P.) vor dem TuS Hoisdorf (26 P.) gefolgt vom Tsv Pansdorf und dem TSV Altenholz mit jeweils 24 Punkten.















Zusammengefasst sind diese Feststellungen in der Anlage 5.

















Ein Blick auf die Anlage 4/1 weist den KSV Holstein als Besuchermagneten aus, im Schnitt wurden die Heimspiele von 1167 Zuschauern gesehen. 4102 Besucher waren beim Spiel gegen Altenholz zugegen.

Beachtlich auch der Besuch in Billstedt, durchschnittlich kamen 524 Besucher an den Öjendorfer Weg.

Der Vergleich der HH – Mannschaften mit den SH – Mannschaften ( Anlage 4/2 ) zog im Durchschnitt 353 Besucher in die Stadien. Die Hamburger „Stadtderbies“ wollten im Mittel 345 Zuschauer sehen. Herausragend die Resonanz bei den Spielen der SH – Teams untereinander, es kamen im Durchschnitt 562 Besucher in die Stadien. Selbst wenn man die 4102 Besucher des Spiels Kiel vs. Altenholz als statistischen Ausreißer betrachtet und aus dem Mittelwert heraus rechnet kommt man auf 495 Besucher im Schnitt, eine immer noch beachtliche Zahl. Fünf Spiele wurden von mehr als tausend Zuschauern beobachtet, eine Zahl die man bei den Hamburger Derbies vergeblich sucht.


Ein Wort zu den Elstern 

Vier Siege in dreißig Spielen führen unweigerlich in die Verbandsliga. Zu selten zeigte die Mannschaft Oberliganiveau, es gab zu viele Spiele die von Gleichgültigkeit und Lustlosigkeit geprägt waren. Das waren nicht die Elstern die man über viele Jahre gesehen hat. Wenn man gegen bessere Mannschaften verliert bedarf es keines Kommentares, das ist Fußball. Wenn aber alle Tugenden vergessen worden sind ist man in der Oberliga in der falschen Spielklasse. Bei aller berechtigten Kritik an Spielern darf man Trainer und die Funktionsträger nicht außer Acht lassen, dort werden die Weichen für den Spielbetrieb und die Saisonplanung gestellt. Wenn Funktionäre gute Arbeit geleistet haben und irgendwann mit ihren Möglichkeiten am Anschlag sind sollte man Unterstützung anbieten und nicht mit dem Ausdruck des Bedauern den Funktionsträger ziehen lassen.




























Nachweis der Informationsquellen Die Kurzberichte zu den Spielen des ASV lehnen sich an die Berichterstattung der Bergedorfer Zeitung an. In drei Fällen wurde auf die Kurzkommentare des HAB zurückgegriffen. In Fällen wörtlicher Zitate wurden diese Passagen als solche gekennzeichnet. Die Bilder zu den Spielen stammen aus der BZ und wurden per Kamera reproduziert. Die Saisonabschlußtabelle und daraus abgeleitete Übersichten entstammen dem DEUTSCHEN FUSSBALLARCHIV.