Sonntag, 27. September 2009

Verdientes 4:2 im Derby - aber es war wieder richtig spannend


Ähnlich wie schon in Meiendorf, mussten die Elstern-Fans auch heute fast über eine halbe Stunde zittern, um danach mit den Elstern die LaOla - Welle über die Stehränge schwappen zu lassen. Die kleine Serie hält: Aus den letzten drei Spielen hat 85 sieben Punkte geholt und konnte so Anschluss ans Tabellenmittelfeld herstellen. Denn die Elstern trennen nur ganze 4 Zähler vom Tabellendritten Buchholz.
Richtig schleppend, dem sonnigen Wetter entsprechend, gestaltete sich die erste halbe Stunde. Aber dann legten beide Teams los, wie die Feuerwehr. Es ging Schlag auf Schlag: In der 33. Minute ging der Gast vom Binnenfeldredder in Führung, doch nur zwei Minuten später tauchte Elster Marten Pfahl frei vor VfL-Keeper Gordon Wilkens auf und glich aus. Den nun gewonnenen Schwung nahm 85 gleich mit, in Person von Fatih Gürel. Der Stürmer profitierte von einem missglückten Ausflug von Wilkens, behauptete den Ball und konnte diesen ins leere Tor befördern. Elstern-Co-Trainer Ben Nitschke hatte da schon mit einem 2:1-Halbzeitstand gerechnet, da pennte die 85-Abwehr kollektiv. Trotz Überzahl ließ man zwei Lohbrügger gewähren darunter Felix Bültemann, der seinen zweiten Treffer markieren konnte. "Ein Wursttor," nannte es Nitschke später. Psychologisch fiel der Ausgleich zum ungünstigsten Zeitpunkt für die Elstern. Dennoch kamen sie spritziger aus der Kabine. Das trug dann auch gleich Früchte: Nach einem Foul an Gürel (?) übernimmt "Capitano" Oliver Leinroth, heute wieder routinierter Abwehrorganisator, die Verantwortung und hämmert den fälligen Elfmeter sicher in die links-untere Ecke. Jetzt fing das große Zittern an. Lohbrügge war zwar in Sachen Angriffsaktionen sehr harmlos, doch auch die Elstern vermochten es nicht, den berühmten Sack gleich zuzumachen. Wäre das Kopfballtor von Leinroth anerkannt worden (aufgestützt) und hätte Deran Toksöz mit seinem Fallrückzieher nicht mehr als nur den Pfosten getroffen - die Nerven hätten sich bedankt. Stattdessen nahm die Partie ruppigere Züge an, was dem Spielfluss nicht förderlich war und die Fehlpassquote nach oben schnellen ließ. Es war Mohammed Mansour, der zwei Minuten vor Schluss die Sache für 85 klarmachte . Nach Pass von Sobczyk-Vertreter Gökhan Iscan, erzielte der junge Mittelfeldspieler sein erstes Oberliga-Tor und löste bei den Elstern-Fans Erleichterungsschreie aus.
Personalgeschwächt durch drei Rotsperren, besonders Martin Sobczyk wurde vermisst, zeigten sich die Elstern nicht so schwungvoll, wie noch gegen den MSV. Trotzdem hielten sie den VfL jederzeit in Schach. Besonders Toksöz als Offensiv-Sechser, Gürel und die jungen Ersatzspieler (Mansour, Rodrigues) zeigten Spielfreude. Wenn diese Spielfreude in Zukunft noch "einfacher" praktiziert werden kann, könnte 85 den enttäuschenden Saisonstart schnell zu den Akten legen. Und das Nervenkostüm der Elsternfans stark entlasten.

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