Freitag, 25. November 2016

Elstern-Round-Up 33/16




Letzte Woche schauten wir mit Spannung nach Berlin, wo die deutschen Schwimmer ihre Kurzbahnmeisterschaften austrugen. Dort startete Maxine Wolters von der SG Bille, von dem der ASV Bergedorf 85 neben der TSG Bergedorf, SV Nettelnburg/ Allermöhe, VFL Lohbrügge und SC Vier- und Marschlande ein Stammverein ist.
Mit Bravour schwamm Maxine die acht Bahnen ihrer Paradedisziplin 200 Meter Lagen und wurde Deutsche Meisterin in einer großartigen Zeit von 2,09,84 Minuten. Das war ihr erster Titel im Erwachsenenbereich.  Die Belohnung folgte nun unter der Woche: Der Deutsche Schwimmverband nominierte Maxien Wolters als eine von 12 Schwimmerinnen und Schwimmer für die Kurzbahnweltmeisterschaften.
In Windsor in Kanada finden vom 6. bis zum 11.12.2016 die Weltmeisterschaften statt und es heißt dann auch dort :
„Hier schwimmt Bergedorf“ (Das neue Vereinsmotto der SG Bille)
Zur Vorstellung der SG Bille im Sonderheft anlässlich des 130 jährigen Bestehens des ASV Bergedorf 85 (ab Seite 31)

Alles andere als erfolgreich war unsere erste Fußballmannschaft.
Es soll einfach nicht sein. Zum wiederholten Mal bestand vor dem Spiel die Möglichkeit durch einen Sieg die Tabellenführung zu übernehmen. Auf dem Papier stand auch kein übermächtiger Gegner . Doch wie schon zuletzt zuhause gegen den Lauenburger SV versagten scheinbar auch jetzt wieder beim FSV Geesthacht II die Nerven. Statt eines erhofften Sieges, verlor man sogar.
Der Zeitpunkt kurz vor Spielende war dann auch noch doppelt bitter. Wie vor Wochen beim damaligen Tabellenletzten TSV Glinde II, war das Team nicht mit einem Punkt zufrieden und lief sozusagen ins Verderben..
Was mögen die Gründe sein?

In Geesthacht fehlten zwei wichtige Korsettstangen (Torwart Marc Stückler und Abwehrchef Christian Kautz). Dies mag nicht ausschlaggebend gewesen sein, die anderen Spieler können ja auch Fußball spielen, aber es ist symptomatisch. Aufgrund Verletzungen und sonstiger Ausfälle konnte bisher nie mit einer eingespielten Truppe  Matches absolviert werden.
Schauen wir uns die bisherigen Startaufstellungen kurz an:

Lauenburger SV : Stückler, Kautz, Weber, Dahlström, Röner, Hoffmann, Peters, Föhres,  Leßmann, Koßatz, Funk
Geesthacht II : Stückler, Herrmann, Krahn, Funk, Kautz, Runge, Leßmann, Röner, Koßatz, Schuster, Peters  (Veränderungen zum Vorwochende: 4)
Oststeinbeker SV : Stückler, Röner, Herrmann, Peters, Krahn, Schuster, Kautz, Leßmann, Koßatz, Föhres, Funk (1)
Düneberg: Stückler, Krahn, Kautz, Weber, Heinze, Leßmann, Dahlström, Röner, Schwien, Schuster, Föhres  (4)
Willinghusen: Stückler, Krahn, Herrmann, Peters, Röner, Kautz, Schuster, Leßmann, Rauscher, Föhres, Funk (4)
TSG Bergedorf: Stückler, Krahn, Dahlström, Bender, Röner, Kautz, Schuster, Rauscher, Leßmann, Föhres, Funk (2)
Curslack II: Stückler, Bender, Herrmann, Kautz, Dahlström, Schuster, Rauscher, Schwien, Föhres, Leßmann, Funk (2)
Altengamme II: Stückler, Hoffmann, Kautz, Herrmann, Röner, Bender, Rauscher, Schuster, Leßmann, Föhres, Funk (2)
Glinde II : Stückler, Hoffmann, Kautz, Bender, Röner, Rauscher,Schuster,  Runge, Schwien,  Föhres, Funk (2)
Aumühle: Stückler, Hoffmann, Kautz, Weber, Röner, Bender, Rauscher, Koßatz, Föhres, Leßmann, Funk (2)
Lohbrügge II: Stückler, Hoffmann, Weber, Kautz, Röner, Rauscher, Schwien, Föhres, Koßatz, Leßmann, Funk (1)
Atlantik : Stückler, Hoffmann, Weber, Kautz, Röner, Rauscher, Schuster, Föhres, Schwien, Runge, Funk (2)
FC Lauenburg: Stückler, Hoffmann, Herrmann, Kautz, Röner, Rauscher, Schuster, Föhres, Koßatz, Schwien, Leßmann (3)
Gülzow: Stückler, Hoffmann, Herrmann, Kautz, Röner, Schuster, Dahlström, Schwien, Koßatz, Leßmann, Funk (2)
Hamwarde: Stückler, Hoffmann, Weber, Kautz, Bender, Schuster, Rauscher, Leßmann, Koßatz, Föhres, Funk (3)
Lauenburger SV : Stückler, Hoffmann, Kautz, Weber, Röner, Schuster, Rauscher, Bender, Leßmann, Koßatz,  Funk (1)
Geesthacht II : Donath, Bender, Herrmann, Weber, Röner, Rauscher, Schuster, Heinze, Schenke, Koßatz, Leßmann (4)

Nun empfangen unsere Elstern mit dem Oststeinbeker SV ein Team, das nach schwachen Saisonstart nun langsam ins Fahrwasser zu kommen scheint. Bekanntlich zählt für den ehrgeizigen OSV-Trainer Simon Gottschling fast nur der Erfolg. Er wollte eigentlich ganz oben dabei sein.
Um 14 Uhr am Sonntag wird an den Sander Tannen vom ASV eine Spitzenleistung notwendig sein, um mit einem Sieg die doch letzte Woche arg enttäuschten 85-Fans wieder zu versöhnen.

Gleich in gut zwei Stunden versuchen die Senioren des ASV Bergedorf 85 nach einer Zwangspause – letzte Woche fiel das Punktspiel aus – wieder da weiterzumachen , wo sie aufgehört haben: Mit erfolgreichem Fußball!
Zweiter gegen Dritten heißt es heute, wenn um 19:30 Uhr die Senioren von Voran Ohe auf den Kunstrasen der Sander Tannen auflaufen.

Der Gegner unserer  B-Jugend hat am Samstag eine weite Auswärtsfahrt vor sich. Vielleicht wird sogar die Elbfähre benutzt, wenn der Tabellenführer Este 06/70 zu den Sander Tannen anfährt. Der Anpfiff ist um 13 Uhr !

Bei den Hallenmeisterschaften sind diesmal unsere beiden E-Juniorenteams dabei:
Die E-Mädchen spielen am Sonntag in Alsterdorf, die E-Junioren in Harburg am Samstag.

Alle Termine und genauen Spielorte finden Sie auf der offiziellen Homepage der Fußballabteilung!


……..

Was machen unsere Handballerinnen und Handballer der SG Bergedorf /VM ?

Die 1. Damen der SG konnten ihr letztes Spiel gegen Alstertal Langenhorn recht deutlich gewinnen. Dadurch konnte Rang Zwei behauptet werden. Diesen gilt es durch eine weitere konzentrierte Leistung beim TSV Ahrensburg zu verteidigen.
Anwurf in Ahrensburg um 16:00 am Sonntag, den 27.11.16.

Ebenfalls am 1. Advent müssen die 1. Herren zu einem Auswärtsspiel reisen. Um 18 Uhr empfängt Alstertal/ Langenhorn unsere SG. Dies wird ein Spiel auf Augenhöhe. Trifft doch der Vierte auf den Fünften !

Am Dienstag, den 29.11.  finden dann parallel in den beiden Sporthallen um 20:15 Uhr zwei absolute Pokalschlager statt. Die 1. Herren empfangen Prestige-Gegner  Aumühle/ Wohltorf und die Damen das starke Barmbeker Team.

Freitag, 18. November 2016

Elstern-Round-Up 32/16




Lange ist es her, dass ein Team des ASV Bergedorf 85 di Chance hat, in ein Pokal-Viertelfinale einzuziehen.
Am Sonntag, den 20.11.2016 könnte es mal wieder soweit sein. Um 11 Uhr empfangen unsere E-Juniorinnen die Mädchen vom Eimsbüttler TV. Der Gast aus Eimsbüttel kommt mit einer famosen Form an die Sander Tannen : Die letzte Niederlage gab es für das Team von Trainer Jens Fuest Ende September. Es folgten zum Teil deutliche Siege in ihrer Meisterschaftsrunde.
Doch unsere Mädels brauchen sich nicht zu verstecken. In ihrer ersten Saison beim ASV Bergedorf 85 spielen sie prächtig auf und gewannen auch drei der letzten vier Spiele.
Wir drücken am Sonntag die Daumen und verfolgen die weitere Entwicklung der E-Mädchen mit Spannung.

Kommen wir zu unserer Ligamannschaft, bei der es kaum spannender laufen könnte. Die Hinrunde haben die Elstern mit 35 Punkten abgeschlossen. Das ist eine richtig gute Ausbeute. Sollte dieselbe Anzahl auch in der Rückrunde eingesammelt werden, könnte das Tor in die Bezirklsliga weit offen stehen.
Auch unser 85-Chronist ist mit der aktuellen Entwicklung der 1.Herren sehr zufrieden und findet in seinem „Schlusswort“ seines letzten Beitrags sehr freundliche Worte für das von Jörg Franke, Jürgen und Patrik Paap betreute Elstern-Team.  
Wie schwierig es ist,  an die Hinrunde anzuknüpfen, wurde schon letzten Sonntag deutlich. Konnte der ASV zuletzt zwei Mal gegen den Lauenburger SV gewinnen, musste man nun sich mit einem 1:1 begnügen. Lange sah es sogar an eine richtig bittere Schlappe aus, aber Kapitän Norman Leßmann sorgte mit seinem „Stocher-Tor“ zumnidest dafür, dass ein Punkt in Bergedorf blieb.
Gewiss ist es kein Vorteil, auf den Mini-Kunstrasenplatz an den Sander Tannen spielen zu müssen. Auf so engen Plätzen kann der Gegner spielerische Unterlegenheit leichter durch Kampf und Einsatz ausgleichen – und dies taten die Lauenburger auch.
Haken wir das Spiel ab, die nächste Aufgabe wird nicht einfacher.
Wer denkt, es wird so einfach wie beim 9:0 Kantersieg im Sommer, der sollte lieber am Sonntag zuhause bleiben. Gegner FSV Geesthacht II hat immerhin schon 17 Punkte ergattert und zuhause u.a. den Oststeinbeker SV geschlagen. Der Grandplatz, auf dem vermutlich gegen 85 gespielt wird, sollte dem Team von Serkan Öztürk ebenfalls in die Karten spielen.
Bei einem Blick nach Draußen sollte  auch ein Spielausfall in Betracht gezogen werden.

Das Schlagerspiel findet morgen in Düneberg statt. Der haushohe Titelaspirant empfängt den punktgleichen Dritten aus Altengamme. Eine Vorschau auf den Kreisligaspieltag gibt es auf der Homepage der ASV-Fußballer.

Die Senioren sollten eigentlich jetzt schon bald in Nettelnburg zum Spitzenspiel antanzen. Doch dieses Match wurde soeben vom Verband aufgrund der Platzbedingungen abgesagt.

Die B-Junioren des ASV Bergedorf 85 treten am Sonnabend um 15:30 Uhr in Rahlstedt an. Endlich wieder Fußball mögen sich die Jungs denken, fand ihr letztes Spiel doch vor sechs Wochen statt. Drücken wir die Daumen, dass in Rahlstedt der Ball rollen wird.

Diese Wetter-Sorgen haben die kleinsten Elstern nicht. Die Halle ist längst angesagt. So kicken die Jungs von Paul Schäfer – D-Jugend - bereits am Samstag in der Halle am Ladenbeker Furtweg (ab 13 Uhr). Trainer Ingo Arndt fährt mit der E-Jugend am Sonntag nach Mümmelmannsberg (1. Spiel ab 12:45 Uhr)
Die genauen Termine finden Sie in der Vorschau auf der ASV-Seite.

………………………

In Berlin finden an diesem Wochenende die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften statt. Mit am Start  - in ihrer Paradedisziplin 200 m Lagen – das Ausnahmetalent Maxine Wolters der SG Bille (ein Stammverein ist der ASV Bergedorf 85).

„Hier schwimmt Bergedorf“
Mit diesem Aufmacher startet die neue Homepage der SG Bille.

Für die Handballer der SG Bergedorf/ VM (Der ASV ist hier ebenfalls bekanntlich ein Stammverein) steht ein erneuter „Doppelspieltag“ an. Soll heißen , zunächst spielen die 1. Damen der SGBVM gegen SC Alstertal/ Langenhorn  um 16 Uhr am Sonntag. Im Anschluss die Herren gegen TSV Ellerbek.
Vielleicht eine gute Gelegenheit  für die Fußballfans nach dem Spiel in Geesthacht mal in der großen Sporthalle Ladenbeker Furtweg II vorbeizuschauen.

Die Steeldarter des ASV Bergedorf 85 haben dieses Wochenende spielfrei. Am Dienstag, den 22.11.16 ist freies Training im Klubhaus des ASV. Ab 18:30 Uhr ist jeder Gast willkommen.

Foto: Werner Heitmann

Sonntag, 13. November 2016

Die Elstern in der Regionalliga Teil 7 – Spielzeit 1969 / 70 (Autor Hans-Martin Lippold)


Die Suche nach einem Trainer 
Es kam nicht unerwartet und hat niemanden überrascht als das HAB am 23.4.69 meldete, daß sich die Wege von Edu Preuß und dem ASV zum Ende der Saison 1968 / 69 trennen werden. Also mußten sich die Verantwortlichen des ASV auf Trainersuche begeben, sowohl innerhalb der Hansestadt als auch außerhalb wurden die Netze ausgeworfen. Bekannt wurden u.A. die Bewerbungen von Joseito Vivas, vorher beim SC Concordia tätig und die Bewerbung von Martin Wilke. Martin Wilke war aktuell in Garstedt aktiv, aber überregional bekannt durch seine Arbeit beim HSV und dem SC Concordia. Die Trainersuche außerhalb Hamburgs wurde über ein Zeitungsinserat eingeleitet. So kam der Kontakt zum früheren tschechischen Nationalspieler Rudolf Krcil zustande. Krcil hat für die Tschechoslowakei neunundzwanzig Länderspiele bestritten und wurde 1934 Vizeweltmeister nach einem 1 : 2 n. V. gegen Italien. Später brachte er zwei Jahre in Island als „Entwicklungshelfer“ zu und trainierte dann Slavia Karlsbad. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahre 1968 kam er über die Schweiz nach Deutschland. Dort wurde der ASV auf ihn aufmerksam. Seinen Wohnsitz fand Rudolf Krcil bei Ernst Kreuz sen, dem Vater des ASV – Spielers Ernst Kreuz. Der Senior bewirtschaftete zu der Zeit das HSV – Leistungszentrum in Hamburg – Ochsenzoll. Man durfte sich auf einen Trainer aus einem anderen “fußballerischen Kulturkreis“ freuen. Der tschechoslowakische Fußball stand stets für technisch anspruchsvollen Fußball, einer der prominenten Vertreter war Josef Masopust aus dem WM – Aufgebot 1958 und in jüngerer Zeit Thomas Rosicky. Am 10.5.69 berichtete dann das HAB über die Vertragsunterzeichnung von Rudolf Krcil beim ASV Bergedorf 85.

Planung des Mannschaftskaders
Am Ende der Spielzeit bahnte sich ein erheblicher Umbruch im Spielerkader des ASV an. Kalle Bochmann, Dieter Vierkant, Heinz Weißleder, Hans Knubbe, Dieter Strauß und Hans Hille schieden aus dem Aufgebot aus. Die vier erstgenannten Akteure hatten die Erfahrung von fast sechshundert Regionalligaspielen auf dem Buckel und sind nur sehr schwer zu ersetzen. Bochmann, Weißleder und Vierkant beendeten ihre Laufbahn, Hans Knubbe mußte gesundheitlichen Problemen Rechnung tragen und strebte eine Laufbahn als Trainer an. Über den Verbleib von Dieter Strauß konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Abwehrspieler Hans Hille betrieb Familienzusammenführung und folgte seiner Frau ins dänische Esbjerg.
Damit nicht genug der Hiobsbotschaften !! Volker Boelsen, langjähriger Torhüter der Ligamannschaft liebäugelte mit dem Amateurstatus. Sein Ziel war nach erfolgreicher Abwicklung der Reamateurisierung der VfB Bielefeld. Dem sind allerdings erfolglose Gespräche mit der ASV – Führung über eine Neugestaltung seines Vertrages vorausgegangen. Die halbe Hintermannschaft weg, der Stammtorwart auf dem Weg nach Bielefeld und ein Trainer, der die Regionalliga noch nicht kennen konnte – das waren die Voraussetzungen unter denen der ASV in die Spielzeit 1969 / 70 ging. Mindestens zahlenmäßig konnte der Mannschaftskader wieder ausgeglichen werden. Aus dem eigenen Nachwuchs wurden  Klaus Muruszach und Rainer Wysotzki sowie Horst Friedrich in das Ligaaufgebot aufgenommen. Rainer Wysotzki sollte noch viele Jahre später sich um den ASV große Verdienste erwerben, am Ende der Saison 1996 / 97 führte er den ASV als Trainer nach siegreichen Qualifikationsspielen gegen TuS Felde in die damals viertklassige Oberliga Hamburg / Schleswig – Holstein. Vom Lüneburger SK zog es mit Claus – Peter Chuchra einen weiteren Abwehrspieler an die Sander Tannen.Für den Platz zwischen den Pfosten nahm der ASV  Wolfgang Sievers von Bezirksligisten Curslack – Neuengamme unter Vertrag. Ein Sprung über drei Spielklassen. Kurz vor dem Ende der Wechselfrist verpflichteten die Verantwortlichen des ASV noch einen erfahrenen Spieler. Bei Rasensport Harburg „aufgewachsen“ sammelte Edgar Puchmüller bei Concordia Hamburg und Arminia Hannover seine Erfahrungen im Regionalliga – Fußball. Für eine Ablösesumme von 12 000 DM wechselte er von der Leine an die Bille. Routinierte Spieler waren ausgeschieden und wurden durchweg durch Spieler aus dem Amateurbereich ersetzt, eine Ausnahme war Edgar Puchmüller. Es soll die Qualität der Neuzugänge in keiner Wese in Abrede gestellt werden, aber die Frage, ob die Neulinge den Anforderungen der Regionalliga auf Anhieb gewachsen sind kann erst im Laufe der Saison beantwortet werden. Ebenso die Frage, ob man einen Torhüter mit 104 Einsätzen in der Ligamannschaft durch einen Bezirksligatorwart gleichwertig ersetzen kann. Auch Dieter Jürgensen gelang es nicht, in seinen bisher 30 Einsätzen, Boelsen gleichwertig zu ersetzen – zu oft wechselten bei ihm Licht und Schatten. Wie sagte einst „Adi“ Preißler, Mitte der 50iger Jahre Mannschaftskapitän der Dortmunder Borussia „Maßgeblich ist auf dem Platz“ Der Mann hat Recht! Schluß mit Spekulationen und Kommentaren, die Mannschaft muß zeigen, was in ihr steckt!

Neu in der Regionalliga waren die Aufsteiger Olympia Wilhelmshaven und der SC Leu Braunschweig.

Vorbereitungsspiele
1500 Besucher fanden am 20.7.69 den Weg an die Sander Tannen um die „neuen“ Elstern gegen den tschechischen Zweiligisten Trinec mitzuerleben. Die Gäste, Landsleute von Trainer Krcil waren für die Elstern eine Nummer zu groß und in allen Belangen überlegen. Dazu kam, daß die Abwehrspieler nicht auf den gewohnten Positionen aufgestellt waren. Rolf Muruszach und Rainer Wysotzki zeigten vielversprechende Ansätze, Edgar Puchmüller erwies sich als echte Verstärkung. Mit einem 2 : 4 wurde den Elstern die Grenzen aufgezeigt.
Am ersten Augustwochenende standen zwei weitere Freundschaftsspiele auf dem Programm. Der SV Curslack – Neuengamme wurde mit 4 : 0 besiegt, gegen einen Bezirksligisten ein standesgemäßes Ergebnis. Auf ein ganz anderes Kaliber trafen die Elstern mit dem FC St. Pauli; dies kam auch im Ergebnis zum Ausdruck. Mit 0 : 4 waren die Elstern noch gut bedient. Kreuz und Jaschik verletzt und Ersatztorwart Jürgensen, im Sturm aufgeboten, war noch der wirkungsvollste Angreifer bei den Elstern. Zeitweise hatten die Elstern nur zehn Spieler auf dem Feld und Wolfgang Sievers im Tor gab zu erkennen, daß ihm für die Regionalliga noch die nötige Erfahrung fehlt. Die Zuschauer erlebten eine Darbietung der Elstern, die bei ihnen tiefe Besorgnis auslöste.

Pokalspiele
Am letzten Juliwochenende startete die Saison1969 / 70 mit der ersten Pokalrunde auf regionaler Ebene. Gastgeber für den ASV war die Amateurmannschaft des VfB Lübeck, sportlich beheimatet in der Landesliga Süd . Mit einem 4 : 1 Sieg zogen die Elstern in die zweite Runde ein. Hier erwartete der Bezirksligist SV Tonndorf – Lohe ( Staffel Walddörfer ) die Mannschaft von Bergedorf 85. Nach einundfünfzig Minuten schien die Sensation perfekt, denn der drei Klassen tiefer angesiedelte Bezirksligist erzielte per Foulelfmeter das 2 : 0. Von Beginn an bestimmten die Amateure das Spielgeschehen und durchkreuzten die taktische Marschroute der Elstern. Als sich Verteidiger Chuchra beim 0 : 1 verletzte, kam der 42 – jährige Herrmann Hansen auf das Feld – sein letzter Einsatz war Ende der Saison 61 / 62!! Herrmann Hansen gehörte zu den Besten im Dreß der Elstern. Horst Romes sorgte mit zwei Toren in der 57. und 59. Minute für den glücklichen Ausgleich. Mit dem Spielstand von 2 : 2 ging es in die Verlängerung. Ein Eigentor in der 102. Minute warf die Amateure nicht aus der Bahn, im Gegenteil, die Elstern mußten sich druckvoller Angriffe der Amateure erwehren. Drei Minuten vor dem Abpfiff kannte der Jubel auf der Tonndorfer Sportanlage keine Grenzen: den Gastgebern war der hochverdiente Ausgleich gelungen. Die Spieler des SV Tonndorf – Lohe waren über sich hinausgewachsen und haben den großen Favoriten bis auf die Knochen blamiert. Für solche Fälle – keine Entscheidung in der Verlängerung - sah das Regelwerk noch kein Elfmeterschießen vor, also mußte das Spiel wiederholt werden. Ort der Handlung waren die Sander Tannen. Auch nach dieser Partie konnten die Amateure das Feld erhobenen Hauptes verlassen. Zwar unterlagen die Tonndorfer deutlich mit 0 : 9, aber großer Einsatz und Kampfgeist, gepaart mit wohltuender Fairneß nötigten den fünfhundert Besuchern höchsten Respekt ab. Romes ( 3 ), Muruszach ( 2 ), Kreuz, Zeller, Beyer und Puchmüller erzielten die Tore für die Bergedorfer Mannschaft. In der nächsten Pokalrunde trafen die Elstern auf den VfB Lübeck. Nach einer 1 : 3 Niederlage war für die Elstern der Pokalwettbeerb beendet.
Am 17.8.69 begann die Punkterunde der Saison 1969 / 70

Skandalspiel zum Auftakt
Keine Ähnlichkeit mit kultiviertem Fußball hatte die Vorstellung der Elstern gegen den LBV Phönix aus Lübeck. Ruppigkeiten auf beiden Seiten, Fouls und Revanchefouls prägten das Geschehen auf dem Platz. Unrühmlich fiel Ernst Kreuz auf – eine Tätlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter wurde völlig zu Recht mit einem Feldverweis geahndet. Das gleiche Strafmaß wurde Klaus Beyer und dem Lübecker Helfenstein nach einem „Ringkampf“ zuerkannt. Das unrühmliche Spektakel endete nach dem Abpfiff mit der Belagerung der Schiedsrichterkabine, der Unparteiische konnte nur unter Polizeischutz die Sportanlage verlassen. Die Entscheidungen eines Schiedsrichters mögen noch so zweifelhaft gewesen sein, aber für das Verhalten sogenannter Fans kann es keine Rechtfertigung geben. Die vom Platz gewiesenen Spieler haben ihren Mannschaften einen schlechten Dienst erwiesen. Solche beschämenden Szenen haben auf Sportplätzen nichts zu suchen ! Mit einem 3 : 0 Erfolg nahmen die Lübecker die Punkte an die Trave mit.

Debakel in Kiel 
Es war der guten Form von Dieter Jürgensen im Tor der Elstern zu verdanken, daß es bis zur 60. Minute nur 1 : 0 für den KSV Holstein stand. Mann des Tages war jedoch der Kieler Christiansen, der in den letzten dreißig Minuten dem Elsterntorwart viermal das Nachsehen gab. Das letzte Aufgebot der Elstern konnte dem Druck der „Störche“ nicht standhalten und mußte nach neunzig Minuten geschlagen die Heimreise antreten. Einer der wenigen Lichtblicke im Bergedorfer Dreß war Neuzugang Chuchra.

Arminia Hannover blieb der Angstgegner
Sämtliche Regionalligabegegnungen gegen die Elstern endeten an den Sander Tannebn mit einem Sieg der Hannoveraner. So auch an diesem Wochenende. Inzwischen sind schwache Torhüterleistungen der Elstern zum Markenzeichen geworden. Beim Stande von 0 : 4 holte Trainer Krcil Dieter Jürgensen vom Feld und ersetzte ihn durch den jungen Sievers. Der wehrte immerhin einen Strafstoß ab, konnte aber das 0 : 5 auch nicht verhindern. In der 80. Minute gelang Puchmüller der Ehrentreffer zum 1 : 5. Das HAB zitierte Trainer Krcil mit den Worten: Ein guter Torhüter hätte zwar alle fünf Treffer verhindern können, aber verloren haben alle Feldspieler. 1200 Besucher sahen eine ganz schwache Vorstellung der Bergedorfer Mannschaft.

Nichts zu holen am Millerntor 
Vorbei sind die Zeiten, in denen man die Elstern als „Angstgegner“ des FC St. Puli ansehen durfte. Zu groß war der Aderlaß am Ende der letzten Saison. Boelsen, Bochmann, Simanowski, Vierkant, Weißleder, Strauß und Hille sind ausgeschieden und im aktuellen Aufgebot fehlten die verletzten Jaschik und Puchmüller sowie der gesperrte Kreuz. Es war das letzte Aufgebot, das Trainer Krcil aufs Feld schickte, letztlich konnte man nur auf Schadensbegrenzung hoffen. St. Pauli siegte durch Tore in der ersten Halbzeit mit 2 : 0, die „Rumpfelf“ der Elstern konnte das Resultat im Rahmen halten. Horst Romes als Alleinunterhalter ragte als einziger Spieler bei den Elstern heraus.

Nach 2 : 0 Führung noch verloren
Nach sechzig Minuten keimte an den Sander Tannen unter den zweitausend Zuschauern Hoffnung auf, denn gegen den Lokalrivalen Barmbek – Uhlenhorst lagen die Elstern nach Toren von Romes und Muruszach mit 2 : 0 in Führung. Die BU – Männer waren aber weit davon entfernt, sich geschlagen zu geben und machten mächtig Dampf. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte, denn zwischen der 64. und 77. Minute überwanden sie dreimal Elstern – Torhüter Sievers. Den Besuchern wurde ein schwaches Spiel geboten. Damit nicht genug, das Punktekonto von 0 : 10 sorgte für tiefe Besorgnis auf den Rängen. Hoffnung machte nur noch die baldige Rückkehr von Ernst Kreuz nach seiner Sperre und die Genesung von Puchmüller.

Mit leeren Händen aus Oldenburg zurück.
Bei sehr dünner Personaldecke noch ein Platzverweis obendrauf ! So geschehen beim Spiel der Elstern beim VfB Oldenburg. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen Ulli Spiegel und dem Schiedsrichter beendete der Unparteiische mit einem Feldverweis für den Bergedorfer Spieler. Dabei begann es gut für den ASV, denn Holm brachte in der 30. Minute seine Mannschaft in Führung. Nach der Pause gelang den Platzherrn der Ausgleich. Ein in der 57. Minute verwandelter Handelfmeter brachte die Elstern auf die Verliererstraße. Der dritte Platzverweis im sechsten Spiel gab zudem Hinweise über das Nervenkostüm der Elstern.

Endlich der erste Sieg.
Es dauerte bis zur 54. Minute bis sich die Minen der 1200 Besucher an den Sander Tannen spürbar aufhellten – Horst Boullion hatte die Führung der Gäste aus Bremerhaven ausgeglichen. Weitere dreizehn Minutenspäter verwandelte Ernst Kreuz einen an Muruszach verschuldeten Foulelfmeter zur Führung. Letzte Zweifel am Spielausgang beseitigte Muruszach mit dem dritten Tor der Bergedorfer Mannschaft. Die beste Saisonleistung bescherte den Elstern den ersten Sieg, wobei Kreuz erneut unter Beweis stellte, wie wichtig er für den ASV ist. Die Zuschauer gingen zufrieden nach Hause und schöpften neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg.


Absturz in Itzehoe 
Nach der guten Leistung gegen Bremerhaven hätte man beim Gastspiel der Elstern beim bis dahin punktelosen ISV durchaus einen Punktgewinn erwartet. Der 0 : 1 Pausenstand nährte diese Hoffnungen, aber nach der Pause kamen die Elstern unter die Räder. Zwei schnelle Tore ( 51. und 57. Minute ) brachen der Mannschaft das Kreuz. Der ISV trumpfte danach ganz groß auf und der leidgeprüfte Torwart Wolfgang Sievers mußte innerhalb von zweiundzwanzig Minuten viermal das Leder aus dem Netz holen. Beim Stande von 0 : 4 gelang Kreuz der Ehrentreffer. Mit 1 : 7 schwer geschlagen traten die Elstern mit einem Riesensorgenpaket die Heimreise an.

Debakel an den Sander Tannen
Das Entsetzen stand den zweitausend Unentwegten ins Gesicht geschrieben: Torhüter Sievers hatte zweimal ins Leere gegriffen und schon führten die Gäste aus Osnabrück mit 2 : 0. Als dem VfL im ersten Durchgang noch zwei weitere Treffer gelangen, blieb Sievers in der Kabine. Sein Platz wurde von Jürgensen eingenommen. Das fünfte Gegentor konnte er nicht verhindern, aber immerhin konnte der ASV durch Treffer von Romes und Spiegel das Ergebnis noch etwas erträglicher gestalten. Nach neun Spielen ein Punktekonto von 2 : 16 bei 34 Gegentoren – das ist eine Bilanz die in das Amateurlager führen muß wenn es nicht zu gravierenden Änderungen kommt.

Auch in Lübeck nichts zu holen 
Wer die Elstern zu Gast hat braucht sich um Punktezuwachs keine Sorgen zu machen. Mit diesen spöttischen Zeilen – etwas Schlimmeres kann es ja kaum noch geben - begann der Bericht des HAB über das Spiel der Elstern beim VfB Lübeck. Der VfB besiegte in einem insgesamt enttäuschenden Spiel die Elf von Bergedorf 85 mit 4 : 0. Zweimal machte Klaus Beyer Anstalten, aus Verärgerung und Enttäuschung über die Leistung seiner Mitspieler das Spielfeld zu verlassen. Ernste Worte von Trainer und Betreuer brachten ihn von seinem Vorhaben ab. Man kann so etwas auch als Auflösungserscheinung bezeichnen.

Tiefpunkt gegen den VfL Wolfsburg.
Eigentlich begann es fast schon programmgemäß 1: 0 nach fünf Minuten gingen die Gäste mit 1 0 in Führung, aber Ernst Kreuz ( 22. Minute, Elfmeter ) und Horst Romes in der 45. Minute brachten die Elstern zur großen Überraschung der nur noch 800 Besucher mit 2 : 1 in Führung. Ab der 58. Minute nahm das Unheil seinen Lauf, Jürgensen im Tor des ASV wurde von einem Aufsetzer überrascht und es stand 2 : 2. Danach brachen alle Dämme, in der 66 – 68 – 76 – 77 und 87. Minute fielen dem VfL die Tore wie reife Früchte in den Schoß. Auch der Wechsel im Tor in der 75. Minute ( Sievers kam für Jürgensen ) konnte der Torflut keinen Einhalt gebieten. Der Verfasser kann sich nicht erinnern, daß eine Bergedorfer Mannschaft jemals so auseinander genommen wurde. 2 : 20 Punkte bei 46 Gegentoren sind eine erschütternde Bilanz.

Wie konnte es nur zu dazu kommen ? Zum Ende der Vorsaison ist eine nahezu komplette Hintermannschaft aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden. Rudolf Krcil, der neue Trainer konnte aus zeitlichen Gründen nicht an der Planung des Spieleraufgebotes beteiligt sein, Kenntnis der norddeutschen Regionalliga konnte er auch nicht im erforderlichen Maße besitzen. Die finanziellen Vorstellungen des langjährigen und zuverlässigen Torhüters Volker Boelsen und des ASV lagen vor der Saison zu weit auseinander und ließen sich nicht überbrücken. Fortan wollte Boelsen als Amateur bei VfB Bielefeld zwischen den Pfosten stehen und der ASV fand in Wolfgang Sievers einen Nachfolger. Sievers stand bis dahin in der Bezirksliga beim SV Curslack – Neuengamme zwischen den Pfosten. Als Anfang Oktober 69 bekannt wurde, daß die Verbindung Boelsen / Bielefeld nicht zustande gekommen war, wurde Boelsen wieder ein Thema in Bergedorf, doch mit 8 : 6 Stimmen sprach sich die Mannschaft für den Verbleib von Sievers aus. Die Flut von Gegentoren setzte sich jedoch ungebremst fort und da auch Dieter Jürgensen nicht Einhalt gebieten konnte, setzte beim ASV ein Umdenken ein und Volker Boelsen kehrte ins Tor der Elstern zurück.

Lichtblick in Braunschweig
Ein völlig neues Gefühl für die Fußballspieler des ASV – Kauker und Spiegel sorgten für eine 2 : 0 Führung des ASV beim Aufsteiger SC Leu Braunschweig! Ein Punktgewinn lag in der Luft, aber noch vor dem Gang in die Kabinen gelang den SC Leu der Anschlußtreffer. In der 57. Minute schoß der SC Leu den Ausgleichstreffer. Dieses 2 : 2 war dann auch der Endstand der Partie. Erstmals in dieser Saison stand der langjährige Stanntorhüter Volker Boelsen zwischen den Pfosten. Es war zum großen Teil sein Verdienst daß der Ansturm des SC Leu im zweiten Durchgang abgewehrt werden konnte, es war auch ihm zu verdanken daß der Abwehrblock als stabile Einheit auf dem Platz stand und Ruhe und Sicherheit ausstrahlte. Platz 17 in der Tabelle bei einem Punktestand von 3 : 21 waren aber nach wie vor eine kaum zu bewältigende Bürde.

Erstmals ohne Gegentor
Der Teilerfolg beim SC Leu lockte zweitausend Besucher – Saisonrekord – an die Sander Tannenu um dem Kellerduell der Elstern gegen den SC Concordia beizuwohnen. Die Concorden bemühten sich nach Kräften, die Elstern unter Druck zu setzen, aber die im Vergleich zu den letzten Wochen deutlich stabilere Abwehr hielt dem Ansturm stand. Als Klaus Beyer in der 54. Minute ein Zuspiel von Horst Howind aufnahm, fiel das 1 : 0 für den ASV. Mit diesem Resultat konnte der ASV zwei weitere Pluspunkte seinem spärlichen Konto gutschreiben. Volker Boelsen und Werner Jaschik waren der große Rückhalt der Bergedorfer Mannschaft, die nun wieder von beseren Zeiten zu träumen begann.

Zwei Punkte gegen Göttingen 
Noch nie war es einer Göttinger Mannschaft in der Regionalliga gelungen einen Sieg an den Sander Tannen zu erringen. Daß dies so bleibt, war der einhellige Wunsch der 700 Besucher. Schneebedeckter Boden stellte hohe Anforderungen an alle Spieler und erschwerte das Kombinationsspiel. Für die Elstern kam noch erschwerend hinzu, daß neben den Ausfällen von Jaschik und Puchmüller Horst Romes durch eine Grippe mattgesetzt wurde. Dennoch gelang den Elstern durch Zeller in der 8. Minute das Tor zum 1 : 0. Für die Gäste aus der Universitätsstadt war dies der Auftakt zu einem lang anhaltenden Sturmlauf, aber die Aufstiegsaspiranten konnten den wieder erstarkten Abwehrriegel der Elstern nicht knacken. Für den ASV ein verdienter Sieg, aber mit nun 7 : 23 Punkten zierte er weiterhin das Tabellenende.

Niederlage in Celle 
Eine ganz bittere Niederlage mußten die Elstern bei TuS Celle hinnehmen. Celle ging in der 44. Minute mit 1 : 0 in Führung, aber Horst Romes stellte in der 72. Minute den Gleichstand her. Bis zur 89. Minute sah es nach einem Punktgewinn für den ASV aus, aber dann machten die Hausherrn ihren ersten Sieg der Saison perfekt. Mit 7 : 25 Punkten und einem Torverhältnis von 17 : 50 beendeten die Elstern die erste Halbserie der Spielzeit 1969 / 70 auf dem letzten Tabellenplatz.

Der Aderlaß zu Beginn der Saison war nicht zu kompensieren. Die halbe Hintermannschaft nicht mehr „an Bord“, ein Trainer, der ohne eigenes Verschulden bei Amtsantritt die Regionalliga und das sportliche Umfeld nicht kannte. Rudolf Krcil hatte zu wenig Zeit, seine Spielphilosophie der Mannschaft zu vermitteln, zumal auch innerhalb der Mannschaft “Baustellen“ bestanden. Als Fehlentscheidung erwies sich zudem die Maßnahme, den erfahrenen Volker Boelsen durch einen jungen Torwart aus der Bezirksliga ersetzen zu wollen. In der Winterpause, nach Ablauf der Hinrunde, sah sich der ASV gezwungen, nach einem neuen Trainer Ausschau zu halten. Die Aufenthaltsgenehmigung von Rudolf Krcil war abgelaufen ( hätte man das nicht schon vorher wissen können ? ) und er kehrte in die Tschechoslowakei zurück.

Neuer und alter Trainer beim ASV wurde Heinz Werner, ein Mann, ohne den der Fußball in Bergedorf nicht vorstellbar war. Heinz Werner muß man nicht mehr vorstellen.

Niederlage beim Angstgegner
Nur selten konnte der ASV bei den Arminen aus Hannover Punkte mitnehme. Da sollte auch der Start in die Rückrunde keine Ausnahme machen. Die Gastgeber waren während der gesamten Spielzeit überlegen, aber mehr als ein Tor in der 36. Minute wollte ihnen nicht gelingen. Bester Mann in Reihen der Elstern war Rainer Wysotzki.

Phönix war erneut zu stark
Spiele gegen Phönix Lübeck standen in dieser Saison unter keinem guten Stern, denn wieder war es Ernst Kreuz, der vom Schiedsrichter vorzeitig in die Kabine geschickt wurde. Aber der Reihe nach. In der 5. Minute brachte Zeller die Elstern mit 1 : 0 in Führung, aber noch vor dem Pausenpfiff zogen die Lübecker gleich. Das Unheil begann in der 55. Minute, der LBV Phönix ging mit 2 : 1 in Führung. Als dann eine Minute später Ernst Kreuz nach einer Spielunterbrechung mit dem Schiedsrichter zusammenprallte, wurde dies vom Unparteiischen Berthold aus Hildesheim als Vorsatz gewertet und mit einem Platzverweis für Kreuz quittiert. Die auf diese Art geschwächten Elstern mußten dann noch das 1 : 3 hinnehmen. Mit dem Schlußpfiff verkürzte Romes noch auf 2 : 3. Für den ASV eine sehr unglückliche Niederlage, die die Elstern weiterhin im Tabellenkeller beließ.

Sieg gegen Oldenburg
Nach zwei Monaten Zwangspause endlich wieder Fußball an den Sander Tannen. Gast war der VfB Oldenburg, in der Vergangenheit immer ein unbequemer Gegner. Zunächst mußten die leidgeprüften Besucher miterleben, wie die Gäste zweimal in der Anfangsphase in Führung gingen; das 0 : 1 in der 15. und das 1 : 2 in der 32. Minute. Das zwischenzeitliche 1 : 1 besorgte Romes in der 18. Spielminute. Ein Platztausch innerhalb der Mannschaft ( Howind / Beyer) erwies sich als sehr gelungene Maßnahme und trug nachhaltig zur Stabilisierung der Abwehr bei. Dem 2 : 2 durch Spiegel ließ Kurschildgen vor dem Gang in die Halbzeitpause die 3 : 2 Führung der Elstern folgen. Noch besser wurde die Laune bei den 1292 Besuchern, als Ernst Kreuz in der 69. Minute einen Strafstoß in die Oldenburger Maschen setzte. Mit diesem Sieg konnten die Elstern viele Sympathien zurückerobern und den letzten Tabellenplatz verlassen.

Beim schwachen VfL verloren
Das Bergedorfer Team erwischte einen guten Start, aber Puchmüller, Romes und Zeller konnten beste Gelegenheiten nicht in Tore ummünzen. Das machte der VfL Osnabrück, der amtierende Meister, schon besser. Zwischen der 21. und 28. Minute gaben die Osnabrücker Volker Boelsen dreimal das Nachsehen und erhöhten das Ergebnis in der 77. Minute auf 4 : 0. Das Ergebnis täuscht etwas über den Spielverlauf, denn lange Zeit waren die Elstern ebenbürtig – aber das findet man in der Tabelle nicht wieder.

Hand war mit im Spiel 
Eine kämpferisch großartige Bergedorfer Mannschaft konnte den VfB Lübeck mit einem 2 : 1 Erfolg in die Knie zwingen. Allen voran Ernst Kreuz, der den Fußball als Bewegungssport für sich entdeckte. Er kämpfte wie selten zuvor und war Motor der Bergedorfer Spiels und konnte mit seiner Spielfreude seine Kameraden anstecken. Die frühe Führung des VfB brachte die Elstern nicht aus dem Konzept, denn nach dreißig Minuten gelang Edgar Puchmüller der Ausgleich. Dieses Tor war diskussionswürdig, denn Puchmüllers Schuß wurde von Zeller mit der Hand abgefälscht. In der 73. Minute krönte Ulli Spiegel mit seinem Tor zum 2 : 1 die gute Leistung des ASV. Auch wenn der Lübecker Trainer mit dem Ausgleichstor nicht einverstanden war ( wie sollte er auch ! ) fand er lobende Worte für das Spiel des ASV.

Kein Glück in Wolfsburg 
Ein verheißungsvoller Auftakt mit dem Führungstor in der 5. Minute ( Klaus Beyer ) schien auf einen für die Elstern positiven Spielausgang hinzudeuten, aber alle Hoffnungen wurden von dem Wolfsburger Kemmer durchkreuzt. Ein lupenreiner Hattrick ( 9 – 11 und 41. Minute ) beendete alle Träume von einem Punktgewinn. Das Tor zum 2 : 3 durch Spiegel wurde zum Auftakt für einen energischen Endspurt, aber der Erfolg – der so gut getan hätte – blieb den Elstern versagt. So mußten sie nach einer couragierten Leistung mit leeren Händen die Heimreise antreten.

St. Pauli nahm die Punkte mit 
Die guten Leistungen der letzten Wochen ( Lübeck, Wolfsburg ) und auch der attraktive Gegner lockten 4500 Besucher an die Sander Tannen. Die guten Vorahnungen schienen sich zu bestätigen, denn in der 9. Minute erzielte Howind das 1 : 0 für den ASV. Ernüchterung auf den Rängen, denn die Gäste vom Millerntor konnten in der 27. Minute den Rückstand ausgleichen. Das 1 : 1 war gleichzeitig der Halbzeitstand. Anders als in den letzten Wochen hatte Ernst Kreuz einen rabenschwarzen Tag erwischt und wurde von einem 21 – jährigen Amateur im Team der Gäste zum Statisten degradiert. Darunter litt natürlich das Spiel der Elstern und so mußten sie in der 61. und 70. Minute die Tore zum 1 : 3 hinnehmen. Der ASV konnte den gut aufgelegten Gästen nichts mehr entgegensetzen und mußte eine schmerzliche Heimniederlage hinnehmen. So blieb nur noch die Hoffnung, in den verbleibenden acht Spielen die nötigen Punkte zu erkämpfen.

Lokalderby in Barmbek
Die Elstern zu Gast beim Lokalrivalen Barmbek – Uhlenhorst. BU im gesicherten Mittelfeld ( Tabellenplatz 6 ) und die Elstern von massiven Abstiegsängsten geplagt. Das war die Ausgangslage vor dem Spiel in Barmbek. Der ASV wußte um was es ging und startete hoffnungsvoll in die Partie, dies kam deutlich durch die 2 : 0 Pausenführung zum Ausdruck durch Torerfolge von Zeller ( 14. ) und Romes in der 32. Minute. In der 69. Minute sorgte eine Elfmeterentscheidung für Heiterkeit im Publikum – eine Aktion von Kauker
außerhalb des Strafraums wurde vom Schiedsrichter anders beurteilt und mit einem Foulelfmeter für BU bestraft – es stand danach nur noch 2 : 1 für den ASV. Noch in derselben Minute gelang BU der Ausgleich. Die Elstern ließen sich dadurch nicht aus der Fassung bringen, kaum war Ulli Spiegel nach seiner Einwechslung ( 79. ) auf dem Platz brachte er seine Mannschaft erneut in Führung. Dieser Treffer sicherte den Elstern zwei ganz wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.
  Eine Randnotiz: Der Verfasser dieser Zeilen hat mit dem BU – Torwart jahrelang dieselbe Schulbank gedrückt.

Der Kampf um den Klassenerhalt sollte in die entscheidende Phase eintreten. Nach 24 Spieltagen bot sich im unteren Tabellenbereich folgendes Bild ( 13 ) Phönix Lübeck 17 : 31 ( 14 ) Olympia Wilhelmshaven 16 : 32 ( 15 ) Itzehoer SV 16 : 32 ( 16 ) Bergedorf 85 13 : 35 und ( 17 ) SC Concordia 10 : 38 Für den SC Concordia stellt sich der Klassenerhalt als nahezu aussichtsloses Unterfangen dar, bis zum rettenden Ufer beträgt der Abstand sechs Zähler. Auch für die Elstern sollte es sehr schwer werden. Drei Punkte können zwar noch aufgeholt werden, aber die mit Abstand schlechteste Tordifferenz würde bei Punktgleichheit den Ausschlag zu Ungunsten der Elstern geben. Hoffnung macht der Spielplan, von den letzten acht Begegnungen werden fünf Spiele auf eigenem Geläuf ausgetragen. Man kann es drehen und wenden wie man will – die Tabelle lügt nicht und für Punkte gibt es keinen Ersatz. So wichtig Siege bei dieser Tabellenkonstellation auch sind, um sich aus den kritischen Zonen zu entfernen müssen die Abstiegsmitbewerber „mitspielen“. An diesem Osterwochenende verloren alle Konkurrenten ihre Spiele, nur der ISV errang zwei Punkte gegen den VfB Lübeck.

Deutlicher Sieg gegen TuS Celle 
Eines läßt sich mit Sicherheit sagen: seit der Rückkehr von Volker Boelsen ins Tor der Elstern ist die Mannschaft konkurrenzfähig und die Abwehr seit dem Torwartwechsel deutlich stabiler als zu Beginn der Saison. Gegen TuS Celle waren Elstern auf dem Feld, wie man sie immer sehen wollte – angriffsfreudig und selbstbewußt und einige der „Sorgenkinder“ der letzten Wochen, gemeint waren Horst Romes und Ernst Kreuz, in einer glänzenden Verfassung. Die Elstern waren ihren Gästen in allen Belangen überlegen und spielten die Celler an die Wand. In der 20. Minute sorgte Muruszach für das 1 : 0, nach dem Seitenwechsel war zunächst Romes zum 2 : 0 erfolgreich. In der Schlußphase schraubten Kreuz und erneut Muruszach das Spielergebnis auf 4 : 0.
Zwei aufeinanderfolgende Siege weckten bei den Fans wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt, da aber der Itzehoer SV BU mit 3 : 1 besiegte blieb die Tabellensituation für die Elstern weiterhin sehr kritisch.

Rückschlag in Göttingen.
Einen ganz herben Rückschlag mußten die Elstern in Göttingen hinnehmen. Lediglich Klaus Beyer genügte höheren Ansprüchen, dies war zu wenig um die 0 : 3 Niederlage zu verhindern. Die Tabelle bot ein schiefes Bild, da das Spiel des Itzehoer SV den Platzverhältnissen zum Opfer fiel, hatte der ISV nach Minuspunkten einen Vorsprung von sechs Zählen gegenüber den Elstern.

Nur ein Punkt gegen Wilhelmshaven
Der Gast aus Wilhelmshaven mit 17 : 33 Punkten aus 25 Spielen zu Gast an den Sander Tannen – 15 : 37 Punkte bei 26 Spielen für den ASV. Mit einem Sieg hätten die Elstern ihr Sorgenpaket erheblich verkleinern können, aber es kam anders. Die Elstern konnten in der 17. Minute durch ein Elfmetertor von Kreuz in Führung gehen, brachten diesen Vorsprung aber nicht über die Zeit – die Gäste vom Jadebusen erzielten in der 41. Minute den Ausgleich. Die Elstern waren danach wie gelähmt. Kein Paß kam mehr an, leichte Bälle verspringen und mit zunehmender Spieldauer wurde es immer schlimmer. Der Kopf war wie zugenagelt und die Mannschaft konnte sich von dieser Verkrampfung nicht befreien. Die Tabelle war immer noch nicht „begradigt“ und lieferte kein klares Bild. Concordia war praktisch abgestiegen, die Elstern und Itzehoe standen mit 16 Zählern zu Buche, der ISV hatte aber drei Spiele weniger ausgetragen.

Horst Romes traf zwei Mal 
Zwei Tore von Romes beim Spiel der Elstern beim SC Concordia gaben der Hoffnung auf den Erhalt der Regionalliga in Bergedorf neue Nahrung zumal Itzehoe bei Holstein Kiel mit 0 : 3 unterlag. Wilhelmshaven konnte sich mit einem 3 : 2 gegen Leu Braunschweig etwas Luft verschaffen. Lange vermißte Tugenden zeigte die Bergedorfer Mannschaft bei ihrem Auftritt im Wandsbeker Marienthal. Romes zeigte erneut, wie wertvoll er für seine Mannschaft ist. Seine Tore in der 6. und 25. Minute sorgten für einen beruhigenden Vorsprung. Der Treffer zum 1 : 2 in der 62. Minute brachte die Elstern nicht mehr aus dem Tritt und konnte den Sieg des ASV nicht mehr gefährden. Die Chancen auf den Klassenerhalt waren wieder realistisch, aber eins gab dann doch zu denken – die Verantwortlichen des ASV hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Gespräch mit Horst Romes über eine mögliche Vertragsverlängerung geführt. Hatten sie den ASV schon aufgegeben ?

Punktverlust gegen Holstein Kiel
Wenn die „Mitbewerber“ gegen den Abstieg auch punkten, hilft ein Unentschieden gegen einen Meisterschaftsaspiranten nicht viel weiter. So ging es den Elstern im Spiel Nr. 29 der laufenden Saison. Bis zur 36. Minute lief es gut für die Elstern. Aber dann ging Ernst Kreuz vom Platz – nach eigenem Bekunden durch einen Schlag auf das Knie dermaßen behindert, daß er das Spiel nicht mehr fortsetzen konnte. Ein Sturmspiel fand dann nicht mehr statt, alle Offensivkräfte spielten weit unter Form und entfalteten keinerlei Wirkung. Dafür lieferte die Hintermannschaft, allen voran Klaus Beyer, eine tadellose Arbeitsleistung ab und verdiente sich ein Sonderlob von Trainer Werner Ernst Kreuz hingegen sorgte durch sein Ausscheiden für erhebliche Verärgerung bei Heinz Werner. Fußball – ein Männersport ?

Dem Abstieg entgegen 
Im Abstiegskampf ein Heimspiel gegen einen Tabellennachbarn, den Itzehoer SV. Eine einmalige Chance, die nicht mehr wiederkommen sollte. Das sahen 3500 Besucher ebenso und umsäumten erwartungsvoll das Spielfeld an den Sander Tannen. Es wurde für die Elstern ein ganz bitterer Nachmittag. Als der sonst immer zuverlässige Torhüter Boelsen in der 15. Minute auf dem falschen Fuß erwischt wurde, stand es 1 : 0 für die Gäste. Den zweiten Dämpfer gab es kurz nach Wiederanpfiff mit dem 0 : 2. Es nutzte nichts, daß der unermüdliche Klaus Beyer seine Kameraden immer wieder antrieb, das ISV – Abwehrbollwerk um Torwart Hansen - Kohlmorgen war nicht zu überwinden. Zu mehr als dem Anschlußtreffer zum 1 : 2 reichte es nicht mehr. Mit 19 Punkten aus 30 Spielen kann man den Abstieg aus eigener Kraft nicht mehr verhindern. Phönix Lübeck und der ISV hatten nach 28 ausgetragenen Spielen jeweils 20 Punkte und somit die deutlich bessere Ausgangsposition. Erschwerend kam die mit Abstand schlechteste Tordifferenz hinzu.

Letzter Hoffnungsschimmer 
Als Gastgeber Bremerhaven 93 bis zur Pause mit 2 : 0 in Führung gegangen war schien die Partie gelaufen zu sein. Man hatte nicht den Eindruck, daß die Elstern dem Spiel noch eine Wendung geben könnten. Im Gefühl eines sicheren Sieges ließen die Gastgeber in der zweiten Halbzeit die Zügel schleifen – für die Elstern eine Art Aufbruchsignal. Zum Mann des Tages wurde aus Bergedorfer Sicht der bullige Horst Romes. Mit seinen zwei Toren in der 60. und 72. Minute hielt er seine Mannschaft im Spiel Am 2.5.70 meldete das HAB daß Horst Romes beim FC St. Pauli einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat.

Nach diesem Spieltag ergab sich im Tabellenkeller folgende Situation
Concordia ohne Chancen auf den Klassenerhalt die Elstern nach 31 Spielen mit 20 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz Phönix Lübeck nach 29 Spielen ebenfalls mit 20 Punkten Leu Braunschweig nach 29 Spielen mit 21 Punkten Olympia Wilhelmshaven aus 30 Spielen 22 Punkte Itzehoe mit 24 Punkten aus 30 Spielen gerettet

Aus eigener Kraft waren die Elstern nicht mehr zu retten, der ASV war auf die Hilfe anderer angewiesen. Der nächste Spieltag fand ohne Beteiligung der Elstern statt, zudem wurde über Nachholspiele die Tabelle begradigt. Alle ausgetragenen Spiele sollte für die Elstern gravierende Bedeutung haben. Phönix Lübeck unterlag in Wolfsburg mit 1 : 4 , siegte aber bemi ISV mit 3 : 2, hatte somit 22 Punkte bei einer Tordifferenz von – 20 Leu Braunschweig unterlag beim VfB Lübeck mit 0 : 2, sicherte sich aber die für den Klassenerhalt erforderlichen Punkte im Heimspiel gegen Concordia. SC Leu hatte 23 Punkte auf der Habenseite Olympia Wilhelmshaven kam beim VfL Wolfsburg mit 0 : 7 unter die Räder und stand mit 22 Punkten bei einer Tordifferenz von – 19 auf Platz 14
Die Tabellennachbarn des ASV konnten am vergangenen Pfingstwochenende punkten und waren vom ASV nicht mehr einzuholen. Die Tordifferenzen vor dem letzten Spieltag waren folgende Phönix Lübeck – 20, Ollympia Wilhelmshaven – 19 und Bergedorf 85 – 38 Nach menschlichem Ermessen kann ein solcher Rückstand in nur einem Spiel nicht mehr aufgeholt werden. Der ASV Bergedorf 85 ist damit erstmals seit dem Kriege abgestiegen.

Die Abschiedsvorstellung 
Das letzte Spiel der Elstern lockte 517 leidensfähige Zuschauer an die Sander Tannen um die Elstern aus der Regionalliga Nord zu verabschieden. Gegner war der SC Leu Braunschweig. Die Braunschweiger – am Pfingstwochenende gerettet – leisteten den Elstern keinen großen Widerstandund erleichterten dem ASV das Toreschießen. Zweimal Horst Romes ( ein Mann mit einer vorbildlichen Berufsauffassung ! ) sowie durch einen Doppelpack von Edgar Puchmüller, nur unterbrochen durch das Tor der Gäste zum 1 : 2, sorgten für den 4 : 1 Pausenstand. Den Endstand von 5 : 1 besorgte Lothar Kauker. Mit einem Punktekonto von 22 : 42 Zählern und einer Tordifferenz von -34 landeten die Elstern auf dem 16. Tabellenplatz. Olympia Wilhelmshaven belegte mit dem gleichen Punktestand und einer Tordifferenz von – 21 Tabellenplatz 15 und blieb in der Regionalliga.


Was waren die Gründe für diesen Absturz?
Drei Themenkreise werden in diesem Zusammenhang durchleuchtet. Zu Beginn der Saison stand ein mit in Summe von ca. 600 Regionalligaspielen ausgestatteter Abwehrblock nicht mehr zur Verfügung. Weißleder, Vierkant, Knubbe, Bochmann, Strauß, Hille – alles hochkarätige Abwehrspieler waren natürlich nicht so leicht zu ersetzen. An ihre Stelle mußten Amateure und Nachwuchsspieler in das Mannschaftsgefüge eingebaut werden. Es hat lange ( zu lange ? ) gedauert bis diese Hintermannschaft zu einer Einheit zusammengewachsen war. Positive Akzente konnte früh Rainer Wysotzki setzen. Innerhalb Norddeutschlands wurde kein Nachfolger für den ausgeschiedenen Trainer Edu Preuß gefunden. Schließlich fiel die Wahl auf Rudolf Krcil, ein hochqualifizierter Mann, ein Freund des technisch, spielerischen Fußballs, der hohe Spielkultur vemitteln konnte. Seine „Antszeit“ litt unter einem von ihm nicht verschuldeten Manko : die zu geringe Kenntnis der Hamburger / Norddeutschen Fußballszene und eine zu späte Mitwirkung an der Kaderplanung.. Wohlgemerkt : dies soll absolut keine Kritik an Rudolf Krcil sein, keinen der genannten Punkte hatte e persönlichr zu vertreten. Über die finanziellen Vorstellungen von Torwart Boelsen kann hier nicht berichtet werden. Aber – wenn schon keine Einigung möglich war, hätte man adäquaten Ersatz verpflichten müssen. Der aus der Bezirksliga stammende Wolfgang Sievers war in der Regionalliga überfordert. Hier ein Zitat aus dem HAB vom 4.8.69 . ..und in Curslack hört man, daß der Verein nur den schwächeren seiner beiden Torhüter an den ASV verkauft hat. Lassen wir das mal so stehen. Als am 12. Spieltag Volker Boelsen in das Tor der Elstern zurückkehrte, gewann die Abwehr an Stabilität und die Mannschaft wurde konkurrenzfähig. Bis zum 11. Spieltag standen für den ASV 2 : 20 Punkte bei einem Torverhältnis von 12 : 44 in der Tabelle. Vollkommen indiskutable Zahlen die der Mannschaft zu Recht einen Platz im Tabellenkeller zugewiesen haben. In den sechzehn Spielen der Rückrunde erkämpfte die
Mannschaft 15 Punkte – bei gleicher Punktzahl in der Hinrunde hätten die Elstern den 11. Tabellenplatz belegt. Ein ähnlicher Tabellenplatz wäre auf Basis der erzielten Treffer ( 46 ) belegt worden.
Mehr Sorgfalt bei der Planung vor der Saison, insbesondere bei der Torhüterposition und die Elstern stünden nicht vor einem solchen Scherbenhaufen. Es steigen immer nur die Vereine ab, die besten Spieler kommen bei anderen Vereinen unter und bleiben so der jeweiligen Spielklasse erhalten. So auch nach dem Abstieg der Elstern. Horst Romes und Klaus Beyer – beide haben sich bis zum Ende voll „reingehängt“ und alles in ihren Kräften stehende gegeben – wechselten zum FC St, Pauli, Horst Howind und Ernst Kreuz schnürten die Fußballstiefel für BU und Zeller zog es zum SC Victoria. Volker Boelsen beendete seine Laufbahn.

Hoffnungsschimmer am Horizont 
Am 2.5.70 war im HAB folgende Meldung zu lesen: Die Regionalliga soll aufgestockt werden. Mit 16 : 1 Stimmen beschloß der Vertragsspielerausschuß des NFV, die Regionalliga von 17 auf 18 Vereine aufzustocken. Zur Ermittlung des achtzehnten Regionalligisten wurde eine Qualifikationsrunde zwischen dem sechzehnten der abgelaufenen Saison, also Bergedorf 85 und den beiden Zweitplazierten der jeweiligen Aufstiegsrunden – Spielgruppen eingerichtet. In einer einfachen Punkterunde mußten Bergedorf 85, der SV Meppen und der Polizei SV Bremen gegeneinander antreten. Für die Elstern ein Riesenproblem. Die von anderen Vereinen verpflichteten Spieler durften nicht mehr eigesetzt werden und die neu verpflichteten Spieler waren noch nicht spielberechtigt.
Für Trainer Heinz Werner ein echter Alptraum. In der Vorbereitung auf die Qualifikationsrunde stand ein Test gegen den SC Poppenbüttel auf dem Programm. Das Resultat von 0 : 1 war nebensächlich, es ging hauptsächlich darum, die Abstimmung in dieser neuformierte „Notelf“ zu testen. Folgende Spieler wurden von Trainer Werner aufs Feld geschickt: In Tor Wolfgang Sievers – wurde in der zweiten Halbzeit von Amateurtorwart Schumacher abgelöst, Bochmann, Weißleder, Holm, Wysotzki, Skubatz ( bisher ohne Einsatz in der Ligamannschaft ), ab der 80. Minute Pörschke, Puchmüller, Friedrich – in der zweiten Halbzeit Kurschildgen, Heuck ( auch ein Neiling ), Voß Pörschke – wurde nach dreiunddreißig Minuten durch Muruszach ersetzt.
Am 1.Juli 1970 wurde an den Sander Tannen das erste Qualifikationsspiel ausgetragen. Gegner war der SV Meppen. Leider wurde im HAB keine Mannschaftsaufstellung angegeben, aus dem Bericht konnte man nur entnehmen, daß im Wesentlichen die „Poppenbüttel – Mannschaft“auch gegen Meppen aufgelaufen ist. Die aus der Not geborene Mannschaft des ASV zeigte eine sehr gute, kämpfreische Leistung und siegte verdient mit 2 : 0. Die in der abgelaufenen Saison so oft gescholtene Abwehr wurde wie in alten, besseren Zeiten durch Weißleder und Bochmann gut organisiert. Das Endergebnis von 2 : 0 für die Elstern ging auf das Konto von Heuck und Spiegel ( nicht in der Aufstellung genannt ). Vor 2500 Besuchern konnte eine gute Basis für das Spiel gegen die Bremer Polizisten gelegt werden. Sollten die Elstern am 5.7.70 in Bremen gewinnen, wäre der Klassenerhalt gesichert. Bei einer Niederlage oder unentschiedenem Spielausgang käme es auf den Ausgang der Partie Meppen vs Bremen an. Der Regionalligafußball hatte in Bergedorf noch immer einen hohen Stellenwert. Die von einem großzügigen Sponsor angemieteten Busse transportierten 2000 ( in Worten: zweitausend ! ) Schlachtenbummler nach Bremen, um die Elstern bei diesem alles entscheidenden Spiel zu unterstützen. Insgesamt bildeten 5000 Zuschauer eine eindrucksvolle Kulisse für dieses Spiel. Folgende Spieler fanden das Vertrauen von Trainer Heinz Werner: Schumacher im Tor, Bochmann, Friedrich, Wysotzki, Weißleder, Puchmüller, Voß – ab 69. Minute Kauker, Holm, Heuck, ab 62. Minute Spiegel, Boullion. Großen Respekt für die „alten“ Spieler, die sich in dieser Notsituation in den Dienst des Vereins und der Mannschaft gestellt haben, aber kein Verständnis für die Spieler, denen der gebuchte Jahresurlaub wichtiger war.

Die Enttäuschung nach dem Spiel war riesengroß. Die Bremer Polizisten waren die überlegene Mannschaft und siegten über die Elstern mit 2 : 1. Die Tore fielen zwischen der 75. und 80. Minute, Ulli Spiegel konnte in der 77. Minute zum 1 : 1 ausgleichen. Eine große Chance zum Ausgleich wurde in der Schlußminute vergeben.
 Vor der letzten, entscheidenden Begegnung standen für die Elstern 2 : 2 Punkte und 3 : 2 Tore zu Buche. Der SV Meppen mit 0 : 2 Punkten und 0 : 2 Toren konnte sich ebenso qualifizieren wie der Polizei SV mit 2 : 0 Punkten bei 2 : 1 Toren.
Am 8.7.70 trafen in Meppen der dortige SV und der Polizei SV Bremen aufeinander. Der SV Meppen beseitigte alle Zweifel über die zukünftige Ligazugehörigkeit und schickte die Bremer mit einer 1 : 5 Niederlage an die Weser zurück. Glückwunsch an den SV Meppen der nach einer kräftezehrenden Aufstiegsrunde insgesamt acht Spiele in den letzten vier Wochen zu bestreiten hatte.

Für die Elstern blieb nur der bittere Gang ins Amateurlager.

Tabellen über sämtliche Spielergebnisse, Zuschauerzahlen sowie Spieleraufgebote und Torschützen der gesamten Regionalligazeit sind als Anlagen diesem Bericht beigefügt


Es hat Spaß gemacht und Freude bereitet, über die Zeit der Elstern im bezahlten Fußball zu berichten und manche Zeilen sind nicht frei von Emotionen geschrieben worden. Man möchte alle bedauern, die diese Zeit nicht miterlebt haben. Den Fußball, der in den vorliegenden Berichten beschrieben wurde, gibt es nicht mehr. Explodierende Spielergehälter, Ablösesummen fern jeder Realität, Spielerberater, Fernsehgelder, Eventarenen anstelle von Fußballstadien mit Stehplätzen – all dies hat mit dazu beigetragen, den ( hoch ) – bezahlten Fußball zum Bestandteil der Unterhaltungsindustrie werden zu lassen. Konstanz und Beständigkeit sind in der schnelllebigen Zeit auf der Strecke geblieben, Vereine wechseln die Trainer wie Spieler das Trikot. Der SC Freiburg mit vier Trainern in fünfundzwanzig Jahren, Otto Rehhagel, Thomas Schaaf und auch Heinz Werner scheinen wie aus der Zeit gefallen. Komplette Spielerkader werden ausgewechselt und Sponsoren – auch im Amateurbereich - bedienen ihr Ego und führen Traditionsvereine in die untersten Ligen. Nach Irrungen und Verwirrungen in einem anderen Bergedorfer Fußballverein wurde beim ASV der Fußball erneut ins Leben gerufen, das HAB schrieb: Die wahren Elstern sind zurück. Ein Jahr Aufenthalt in der Kreisklasse wurden abgelöst durch nun zwei Jahre in der Kreisliga. Der Weg führt nach oben und die Bezirksliga ist in Sichtweite. Eine Klassetruppe läuft an den Sander Tannen auf, sportlich und menschlich TOP und mit viel Freude an der Sache. Dieser Art von Fußball gehört in Bergedorf die Zukunft und man wünscht dem Team, Trainer und Betreuer auf dem eingeschlagenem Weg viel Erfolg und alles Gute.


Anlagen: (Zum Vergrößern der Schaubilder bite auf die Darstellung klicken)















































Quellennachweis Sofern nicht schon im laufenden Text auf den Ursprung der verwendeten Quellen hingewiesen wurde, konnten folgende Informationsquellen genutzt werden: Für die Kurzberichte zu den Spielen wurde die Berichterstattung des HAB aus dem Archiv herangezogen, ebenso stammen die Fotos / Abbildungen dem Archiv des HAB Die Zuschauerzahlen der abgelaufenen Spielzeit entstammen den Statistiken des DSFS. Dank geht an Harald Igel / DSFS auch für die Informationen über die Relegationsspiele gegen Meppen und Pol. Bremen Aus dem Internetportal DAS DEUTSCHE Fußball - ARCHIV wurden die Abschlußtabelle und Ergebniskasten der abgelaufenen Spielzeit entnommen. Persönliche Kontakte zu den früheren Ligaspielern Heinz Weißleder, Manfred Lüneburg und Karl – Heinz Pörschke konnten Informationen erhärten und untermauern.

Alle bisherigen Ausgaben der großen Elstern-Chronologie sind  im Archiv der Homepage der Fußballer des  ASV Bergedorf 85 einsehbar:  (Zum Archiv hier klicken !)