Sonntag, 13. September 2009

Zwischen gefühlter Niederlage und hoffnungsvollem Fortschritt: 2:2



Noch rund 10 Mintuen ohne Nachspielzeit - Olaf Lüttke, Sportchefredakteur der Bergedorfer Zeitung, bastelt im Geiste schon an der Überschrift für die morgige Ausgabe. Zeitgleich träumt Trainer Manfred Nitschke schon so ein bisschen vom Verlassen der Abstiegsränge. "Sechs Punkte......." - Seine Elstern führen verdient mit 2:0.
12 Minuten später ist verkehrte Welt an den Sander Tannen: Lüttke beansprucht stark seinen Schreibblock und Nitschke bleibt 5 Minuten niedergeschlagen auf seinem Stuhl vor der Trainerbank sitzen. Die Sonne scheint - Die Elstern haben den Ausgleich kassiert!
Es passt einfach zur momentanen Situation bei 85. Der letzte Schritt, das letzte "etwas" oder wie man das auch immer nennen möchte, fehlt zum Befreiungsschlag! Dabei war das "etwas" heute sehr sehr klein. Fast über die komplette Partie hinweg waren die Elstern das bessere Team, besonders aus läuferischer Sicht. Vom Tabellendritten Niendorf war erschreckend wenig zu sehen - für die 130 Zahlenden in der ersten Hälfte auch! Die Elstern beginnen schwungvoll, mit Sobczyk, der aber aus fünf Metern vergibt. Nach 10 Minuten fängt die Partie aber an, dahinzuplätschern - und sie hinterlässt zur Pause einen riesen See. Daran sind nicht die kleinen Regenschauer Schuld.
Nach dem Wiederanpfiff wirds aus Elsternsicht besser. Mit direkterem Spiel und Entschlossenheit versucht 85, den Schalter umzulegen. Doch oftmals ist bei Fatih Gürel Endstation, der es zu schön machen möchte und sich festläuft. Nicht so in der 62. Minute. Gürel dribbelt gegen 3 Niendorfer und über Umwege kommt der Ball zu Jan Landau, der - Juchuuuuuu! - einnetzt!
Es kommt noch besser: Freund und Feind spekulieren auf Abseits, Landau marschiert durch - 2:0! In der vergangenen Woche hatte Coach Manni Nitschke seinen Schützling extra zur Seite genommen und ihn nach dem Motto "jetzt gehts richtig los" aufs Spiel vorbereitet. Und hätte Gürel in der 70.Minute seine Großchance verwandelt, hätte das Motto für die ganze Mannschaft gegolten!
Doch dann kommt die gefühlt erste Flanke der Gäste mustergültig in den Elsternstrafraum gesegelt und Markus Schwoy köpft am langen Pfosten ein. Das große Zittern beginnt, bei Mannscahft und Fans. Es kommt wie es kommen muss: In den ersten Versuch kann sichTobias Braun, er stand für den am Rücken lädierten Tom Pöhls im Tor und machte eine überzeugende Partie, noch mit dem ganzen Körper reinschmeißen, aber der Nachschuss zappelt in den Maschen. Einen speziellen Vorwurf kann man der in den letzten Wochen öfters kritisierten Abwehr nicht machen. Es war vielmehr die Schuld des momentan größten Feindes der Elstern - der Nervosität! Nur, wie kann man diese bekämpfen: "Immer weiter machen," so Co Ben Nitschke, der, geknickt, sich nach der Pressekonferenz erstmal eine Frust-Zigarette anzündet. Im Moment der Niedergeschlagenheit sieht er aber auch das Positive: "Ich freue mich vor allem über die Leistung von Jan Landau. Wie er den Ball annimmt und sich bewegt, ist schon super." Und noch etwas Positives: Der erste Heimpunkt der Saison! Darauf lässt sich auf jeden Fall aufbauen. Die Formkurve zeigt weiter gen Norden!
DEN LIVETICKERVERLAUF GIBT ES IM FORUM NACHZULESEN
In der Oberliga-Tabelle zieren erst 4 Punkte das Elstern-Konto, auf der Brust ist es seit dem Niendorf-Spiel VW-Autohändler Kath aus Bergedorf (an der A25-Abfahrt Bergedorf). Schlicht kommt die neue Elstern-Mode daher und bald auch in schwarzer Ausführung.
Immer ein komisches Gefühl mit "nacktem" Trikot zu spielen, aber vielleicht gibt der visuelle "Motor" neue Auftriebskraft
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