Samstag, 19. September 2009

4:2 - Sieg mit Turbulenzen


(aus technischen Gründen musste die Aufnahme um 2 min. verkürzt werden.)

Ben Nitschke war die Freude ins Gesicht geschrieben. "Oh man, endlich 3 Punkte," strahlt der Elstern Co-Trainer und ballte die Faust. Es war zu spüren, welche Last von ihm gefallen war - und von der Mannschaft auch. Ausgelassen feierte 85 verdient den zweiten Saisonsieg mit seinen Fans. Dem zuvor gegangen war aber eine Partie, die viele der insgesamt 370 Zuschauer so noch nie zuvor miterlebt haben und was der Freude über den Sieg "Bitternis"(Trainer Manfred Nitschke - siehe Pk) beimischen sollte. Das Unheil nahm in der 54. Minute seinen Lauf. Die Elstern führen 2:1 und urplötzlich stehen de la Cuesta (sorry, es war Toksöz:-) und Gürel alleine vor dem MSV-Tor. Letzterer besorgt das 3:1. Zur gleiche Zeit umzingeln MSV-Spieler den Unparteiischen, gibt es Handgemenge und wüste Beschuldigungen. Was war passiert? Ausgangspunkt soll ein Freistoß für Meiendorf an der Mittellinie gewesen sein. Ein MSV-Spieler schießt den Ball drei Meter weiter nach vorne, um dort den Freist0ß ausführen zu lassen. Elsternspieler Deran Toksöz hat dies nicht verfolgt, glaubt den Ball freigegeben und spielt ihn in die Spitze. Schiedsrichter Marcus von Glischinski unterbindet die Situation nicht und gibt später, nach Beratung mit seinem Assistenten das Tor - Zur Entrüstung des MSV. Trainer Göttling wird hinter die Bande geschickt, das Spiel für mehrere Male unterbrochen, da die hitzigen Auseinanderseztungen immer neu aufflammen. Jedes noch so kleine Foul sorgt für Aufregung, die Gemüter sind komplett erhitzt. Das Schiedsrichtergespann wird seiner Rolle als Autoritätsperson nicht mehr gerecht, ist durch seine eigenen Entscheidungen verunsichert und setzt diese auch nicht konsequent durch. In Handballmanier nehmen beide Trainer eine "Auszeit", um die Gemüter zu ordnen. Doch ohne Erfolg:
Das Spiel wird fortan sehr aggressiv geführt und die Elstern tendieren dazu, sich von den wütenden Gastgebern provozieren zu lassen. Sobczyk wird für ein Revanchefoul überraschenderweise vom Platz gestellt, kurze Zeit später lässt sich de la Cuesta zu einem Schubser verleiten und sieht ebenfalls Rot. Auch ein Meiendorfer muss dran glauben - es geht drunter und drüber, sodass das super Freistoßtor zum 4:1 fast untergeht. Aus 25 Metern in den linken Winkel - schon gestern Abend hatte Toksöz im Training so einen reingedonnert! Zittern heißt es fortan. "Wir wollen das Spiel gewinnen," flüstert Trainer Manni Nitschke Einwechselspieler Marten Pfahl zu. Paar Mintuen später lässt das Anschlusstor der Gastgeber dieses Unterfangen nochmal stark wackeln. Meiendorf drückt, Bergedorf verteidigt toll mit Mann und Maus und einem wieder sicheren Tobias Braun im Tor. Zwei Lattenkracher lassen den Elsternanhang dennoch Höllenqualen durchlaufen, Leinroth muss ein ums andere mal die "Rübe" (Zitat: Ben Nitschke) hinhalten. Doch nach insgesamt über 100 Minuten Spieldauer war der zweite Saisonsieg eingetütet.
Und was war in der 1.Hälfte los? - Bei all dem Trubel wird sie gerne mal unterschlagen. Bergedorf mit dem besseren Start, Landau mit der ersten Möglichkeit. Dann kommen die Meiendorfer besser ins Spiel, doch just in deren Drangpahse schlägt Leinroth in englischer Manier einen 40-Meter Pass zu Landau auf die rechte Seite, der das 1-0 markiert, seine dritte Bude in zwei Spielen. Wieder Leinroth mit einer Direktabnahme, Gürel und Landau hätten erhöhen können. Nach der Pause ist es der heute stark verbesserte Gürel, der zur Führung einnetzt. Was danach kommt, ist, wie wir schon wissen, der negative Teil: 4 Platzverweise (ein letzter in der Schlussminute für Meiendorf), beide Trainer hinter die Bande verbannt, eine Überflut an Rudelbildungen, - eine ernüchternde Bilanz, bei der das Schiedsrichtergespann bei allem Respekt kräftig mithalf. Aber das sind eben auch nur Menschen. Die Unsportlichkeiten setzten sich besonders während der Pressekonferenz fort. Ein Grüppchen Meiendorfer Fans, aber längst nicht die Mehrzahl, attackierte Trainer Manni Nitschke mehrmals lautstark und ließ einen sachlichen Dialog nicht zu. Peinlich und respektlos!
Die sportliche Leistung der Elstern war hingegen zum Warm ums Herz werden. Es wurde gekämpft, miteinander auf dem Platz kommuniziert und vor allem schnell das Mittelfeld überbrückt. Auch die Nevosität, gegen Niendorf noch Bergedorfs größter Feind, hielt sich in Grenzen. Die Freundschaftsspiele unter der Woche, das intensive Training (sogar gestern Abend noch), der Zusammenhalt im Team - kurz: Das Konzept von Vater und Sohn Nitschke scheint langsam Früchte zu tragen. Natürlich muss es jetzt als Tabellenfünfzehnter heißen: Ball flach halten, auch, weil nächste Woche gegen Lohbrügge (Sonntag, 15 Uhr, Sander Tannen) wohl Sobczyk und de la Cuesta rotgesperrt fehlen werden. Die Siegeszigarette hatten sich Manni und Ben aber trotzdem redlich verdient!

Hier: so sieht es msv-supporters.de

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