Eine
Spielzeit wie die vergangene Saison 1967 / 68 konnte dem Umfeld des
ASV nicht mehr zugemutet werden. Von zweiunddreißig Partien
lediglich acht Siege und sechs Unentschieden, achtzehn Mal gingen die
Elstern als Verlierer vom Platz.
Am Ende der Saison
standen 22 Punkte auf der Habenseite, seit dem sechsten Spieltag
Stammgast auf den Plätzen 15 und 16, erst am 31. Spieltag konnte
schließlich der Klassenerhalt gesichert werden.
Abgerundet wird die Saison 67 / 68 durch den letzten Platz in
der Zuschauerstatistik – im Mittel 1372 Besucher, fünf
Partien wurden von weniger als tausend Besuchern beobachtet .
Der Verlauf der Saison 67
/ 68 machte Änderungen im Mannschaftsgefüge erforderlich.
Diese seien im Nachfolgenden dargestellt. Nach nur einem Einsatz
in der Ligamannschaft schied Jörg Urban
nach Ablauf der Saison 67 / 68 aus dem Elsternkader aus, ebenso
verabschiedete sich Reinhard Heinz
aus dem Kreis der Aktiven. Nach vier Spielzeiten ( 1964 – 1968
)und in Summe 29 Einsätzen folgte Hagen
Kuchenbecker seinem früheren Trainer
Heinz Werner und schlug seine Zelte beim SV St. Georg auf.
Dieter Meyer,
einstmals gefürchteter Torjäger, hatte seinen Zenith
überschritten. Eine schwere Verletzung aus einem Spiel bei
Bremerhaven 93 sollte nie mehr hundertprozentig verheilen. In der
Broschüre 850
Jahre Bergedorf wird er mit den Worten
zitiert Da war das Beste vom Fußball
vorbei. Nach insgesamt 142 Spielen in der
ersten Mannschaft schloß er sich der TSG Bergedorf an, ihm
folgte nach sechs Einsätzen in der abgelaufenen Spielzeit Uwe
Bargstädt
Auch ein
Anderer, einer der ganz großen des Bergedorfer Fußballs
nahm seinen Abschied. Gerd Voß,
Eigengewächs der Elstern trat in der Saison 56 / 57 mit einem
Tor gegen Einigkeit Wilhelmsburg in einem Amateurligaspiel ins
Rampenlicht. Es folgten 120 Oberligaspiele und 89 Einsätze in
der Regionalliga Nord. Gerd Voß war der letzte „Überlebende“
aus der legendären 58er Meistermannschaft. Ohne sich je in den
Vordergrund zu stellen ordnete er sich stets den Belangen der
Mannschaft unter, ein vorbildlicher Sportsmann, der eine große
Lücke hinterläßt.
Auch Uwe
Goronzi stand für die Spielzeit 68 / 69
nicht mehr zur Verfügung. Nach nur einer – erfolgreichen –
Spielzeit ließ er sich reamateurisieren.
Auch die Frage nach dem sportlichen
Verbleib von Willy Soya und Günter Lubasch konnte inzwischen
geklärt werden. Willy Soya beendete seine sportliche Laufbahn
nach dem Ausscheiden während der Saison 66 / 67, Günther
Lubasch schloss sich dem DSC Arminia Bielefeld an.
Den Platz der beiden Absteiger aus der Saison 1967 /
68, Altona 93 und TuS Haste, nahmen der TuS Celle und ein alter
Bekannter, der Heider SV ein.
Schießt
Geld Tore ?
Spielerwechsel
innerhalb Hamburgs haben nicht regelmäßig zu einer
Leistungssteigerung bei den aufnehmenden Vereinen geführt.
Sie kaufen nicht, sie tauschen.
So überschrieb das
HAB einen Artikel mit Hinweis auf den früheren
Mannschaftskapitäns des HSV, Jochen Meinke.
Die
dezidierte Aussage dieses Artikel lautet ganz schlicht: wenn man kein
Geld für wirklich gute Spieler hat, sollte man darauf
verzichten, mittelmäßige Leute zu kaufen. Das Geld kann
man sparen und lieber in Jugendarbeit stecken.
Man kann Jochen Meinke nur
beipflichten.
Früchte
der Jugendarbeit erntet man nicht kurzfristig, hier ist langer Atem
vonnöten und wer den nicht aufbringt, muß Geld in die Hand
nehmen und sich auf dem Spielermarkt umsehen. Dies taten dann auch
die Verantwortlichen des ASV, ein Freundeskreis konstituierte sich
und stellte einen namhaften Betrag im oberen fünfstelligen
Bereich für die Verpflichtung von Spielern zur Verfügung.
Verpflichtet
wurden
vom HSV
Dieter Strauß.
Strauß erlernte das Fußballhandwerk bei Viktoria
Wilhelmsburg, kam dann zu den HSV – Amateuren und spielte als
Jugendnationalspieler mit Sepp Maier und Wolfgang Overath in den
entsprechenden Auswahlmanschaften des DFB. In der Bundesliga
bestritt er zwischen 1965 bis 1968 zweiunddreißig Spiele, bevor
er an die Samder Tannen wechselte. Vom Lokalrivalen Barmbek -
Uhlenhorst zog es Ulli Spiegel und Hans Hille zu den Elstern.Ulli
Spiegel schnürte zunächst für
den SC Urania die Stiefel, bevor er zum SC Victoria wechselte. Nach
einer zwischenzeitlichen Rückehr zur Urania schloß er sich
Barmbek - Uhlenhorst an, von dort kam er zu den Elstern.
Als authentischer Individualist erwies sich Hans
Hille. Bei DuWo 08 „aufgewachsen“
kam er 1963 zu BU und traf als offensiver Abwehrspieler in 60 Spielen
siebzehn Mal ins gegnerische Tor. Bartstoppeln und
Beatlefrisur waren
seine äußerlichen Kennzeichen. Als der große Nachbar
HSV seine Verpflichtung von der Korrektur seines Erscheinungsbildes
abhängig machen wollte, blieb er sich treu und verlegte sein
Tätigkeitsfeld nach Bergedorf.
Als Bereicherung für die Offensivabteilung wurde Horst
Romes verpflichtet. Beim SC Fortuna Köln
aktiv, verschlug ihn der Wehrdienst in Richtung Lüneburg. Über
den Lüneburger SK und Eintracht Lüneburg führte ihn
sein Weg zu den Elstern. Ein großer athletischer Spieler, nur
schwer vom Ball zu trennen und zweikampfstark – ein Kraftpaket!
In ihn durfte man große Hoffnungen setzen.
Mit allen Anlagen, die einen
guen Fußballer ausmachen, kam Ernst
Kreuz zu den Elstern. Erblich vorbelastet –
sein Vater stand im WM – Aufgebot der Tschechoslowakei 1938,
hatte Ernst Kteuz schon einen langen Weg hinter sich. Erste Sporen
verdiente er sich in der damaligen Oberliga Süd bei Viktoria
Aschaffenburg. Dort wurde die Frankfurter Eintracht auf ihn
aufmerksam und verpflichtete ihn zur Saison 1960 / 61. Sein
unbestreitbar großes Talent hätte ihn in die Lage
versetzt, Nachfolger des legendären Alfred Pfaff zu werden, aber
diese Schuhe waren für den 21 – jährigen zu groß.
Nach der Saison 61 / 62 trug er mit acht Toren in zweiundzwanzig
Spielen zur Vizemeisterschaft in der Oberliga bei. Zur Runde 62 / 62
wechselte er zum HSV. Im Oktober 1964 löste er überraschend
seinen Vertrag und ging in den Süden zum SSV Reutlingen Die
nächste Station war der SV Röchling Völklingen /
Regionalliga Südwest. Nach der für ihn unbefriedigenden
Saison 67 / 68 kehrte er nach Hamburg zurück und unterschrieb
einen Vertrag bei Bergedorf 85.
Andre
Matz, Hamburger Sportjournalist berichtet im Internet, daß
Ernst Kreuz einem Nachbarkind in Aschaffenburg die ersten
Ballkontakte vermittelt hat. Der Name des Nachbarjungen lautete Felix
Magath.
Eine
weitere Verstärkung durfte man sich durch die Verpflichtung von
Werner Jaschik
versprechen. Sein Weg führte ihn von Eintracht Lüneburg zu
den Elstern.
Aus der Jugendmanschaft des
MTV Soltau wurde Helmut Zeller verpflichtet, ein achtzehnjähriger Spieler, der seine Zukunft
noch vor sich haben sollte.
Eine
Vielzahl namhafter Spieler wurde verpflichtet, es war klar, daß
die Erwartungshaltung im Umfeld groß werden würde. Ob eine
Ansammlung guter Spieler dann auch zu einer guten Mannschaft führen
kann, sollte sich in den folgenden Wochen und Monaten herausstellen,
aber eins war klar: der Druck auf Trainer Edu Preuß wird
stärker.
Pokal-und
Freundschaftsspiele in der Vorbereitung
Erstes
Kräftemessen
An einem Sonnabend, 20.7.68 stellten sich die neuen Elstern –
auch mit neuen Trikots ausgestattet – ihrem Publikum vor. Gast
an den Sander Tannen war die ebenfalls neuformierte Mannschaft des FC
St. Pauli. Bei beiden Mannschaften konnte es noch nicht “rund“
laufen. Die Gäste, noch ausgelaugt vom harten Training und die
Elstern mit einer komplett neuen Angriffsreihe und den entsprechenden
Abstimmungsproblemen – da konnte man noch keine
Höchstleistungen erwarten. Das Tor zum 1 : 0 Erfolg erzielte
Neuzugang Horst Romes.
Helmut
Zeller Mann des Tages.
Nur zwei Tage nach dem Freundschaftsspiel gegen St. Pauli stand ein
weiterer Vergleich mit einem Hamburger Regionallisten auf dem
Programm. Fast schon Tradition, war der SC Concordia der Gegner.
Gegenüber dem St. Pauli – Spielm waren die Elstern nicht
wiederzuerkennen. Ernst kreuz ließ alle seine Qualitäten
erkennen und trug mit zwei Toren zum 6 : 1 Sieg bei. Mann des Tages
war jedoch Helmut Zeller. In seinem ersten Spiel für Bergedorf
85 ließ er dreimal den Torhüter der Concorden hinter sich
greifen und als er in der 80. Minute erneut ins Schwarze traf, war
der hohe Sieg der Elstern Realität. Die Hamburger Sportpresse
sagte den Concorden nach dieser Partie eine ganz schwere Saison
voraus.
Nur
eine Woche später war der NFV – Pokalwettbewerb angesagt.
Hier sah der Spielplan eine
Reise an die Schlei zum Amateurverein Schleswig 06 vor. Die wackeren
Amateure erwiesen sich als ganz harte Nuß und gingen zweimal in
Führung. Zum letztendlich verdienten 4 : 3 Erfolg des ASV
steuerte Neuzugang Kreuz zwei Tore bei.
Als
Freundschaftsspiel deklariert, gingen die Elstern und BU ganz
rustikal zu Werke, assistiert von einem Schiedsrichter, der dem
Geschehen auf dem Platz nicht gewachsen schien.
Klaus Beyer brachte die
85er früh in Führung, aber Willy Giesemann ( BU ) konnte
zehn Minuten später ausgleichen. Eine Musterkombination der
Bergedorfer Angriffsreihe vollendete Romes in der 79. Minute mit dem
2 : 1 Siegtreffer für den ASV.
In
einem Nachbarschaftsduell trennten sich die TSG Bergedorf und der ASV
unentschieden 1 : 1. Leider gab es zu diesem Spiel keinen Bericht im
HAB.
Im
südlichen Niedersachsen, beim Amateurverein SuS Northeim wollten
die Elstern in die nächste Runde des NFV – Pokals
einziehen. Die Amateure, allen voran der ausgezeichnete Torhüter
Mayerkurth machten den Elstern einen dicken Strich durch die
Rechnung. Alles was die Elstern auch versuchten, war eine sichere
Beute des Torhüters. Kreuz konnte zwar in der 70. Minute die
Führung der Northeimer ausgleichen, aber drei Minuten später
gingen die Platzherrn erneut in Führung. In der 85. Minute
vergaben die Amateure noch einen Foulelfmeter. Mit 2 : 1 besiegt
traten die Elstern die Heimreise an und ärgerten sich über
eine überflüssige Niederlage. Normalform zeigten nur Hille,
Kreuz und Romes.
Eine
Woche später sollte die Punkterunde beginnen.
In diese Punkterunde
starteten die Elstern gut gerüstet und mit viel Selbstvertrauen
Traumstart
gegen Holstein Kiel
Man
war gespannt und neugierig auf den ersten Einsatz der Neuzugänge
und wurde nicht enttäuscht. Der erste Torjubel brauste in der
zweiten Minute durch die Sander Tannen: Hans Hille stellte sich mit
seinem ersten Tor für die Elstern dem Bergedorfer Publikum vor
und leitete einen nicht für möglich gehaltenen Ansturm auf
das Kieler Gehäuse ein. Klaus Beyer folgte dem Beispiel seines
Kollegen und erhöhte in der 10. Minute auf 2 : 0. Horst Romes
wollte da nicht zurückstehen und markierte das 3: 0 in der 28.
Minute. Schliesslich trat Horst Howind auf den Plan und überwand
der Kieler Torhüter zum 4 : 0 für seine Mannschaft. Die
Zuschauer kamen aus dem Staunen nicht heraus und geizten nicht mit
Applaus für gelungene Spielzüge. Sowohl die Neuzugänge
als auch die „alteingesessenen“ Spieler wußten zu
überzeugen und präsentierten sich als echte Einheit. Den
Gästen aus Kiel gelang in der 70. Minute der Ehrentreffer zum 1
: 4.
Viertausend Besucher sahen eine groß aufspielende
Bergedorfer Mannschaft und gingen zufrieden nachhause.
Rückschlag
in Göttingen
Schnell gingen die 05 er durch einen
Foulelfmeter in Führung, als aber Horst Romes in der 82.
Minutedie Göttinger Führung egalisierte, schien die
Begegnung zu kippen. Aber anstatt den einen Punkt abzusichern, ließen
die Elstern in der 87. und 89. Minute zwei Gegentore zu und gingen
als Verlierer vom Platz. Eine ebenso ärgerliche wie überflüssige
Niederlage.
BU
nahm die Punkte mit
Trainer Preuß schien das Problem
erkannt zu haben: Der BU –
Mittelfeldspieler Engel hatte zuviel Spielraum.
In der zweiten Halbzeit sollte also Klaus Beyer der Spielraum von
Engel begrenzen. Vorher hatte Engel großen Anteil an der 1 : 0
Führung der Barmbeker: seine Flanke wurde von Dieter Strauß
in der 30. Minute ins eigene Tor abgelenkt. Bis zu diesem Zeitpunkt
hatten die Elstern eine gute Partie abgeliefert ohne aber zählbare
Erfolge zu erwirken. Im zweiten Durchgang setzten die Elstern alles
auf eine Karte – mit dem Ergebnis, daß BU durch einen
Konter in der Schlußminute auf 2 : 0 erhöhen konnte. BU
spielte den effektiveren Fußball und siegte verdient mit 2 : 0
an den Sander Tannen.
Punktgewinn
an der Lohmühle
In
der 18. Minute brachte Otto Hartz ( VfB ) die Grün –
Weißen mit 1 : 0 in Führung, aber Neuzugang Werner Jaschik
konnte in der 32. Minute ausgleichen. Die Elstern traten selbstbewußt
auf und waren dem Sieg näher als der heimische VfB. Nicht nur
Trainer Preuß ( „Eine erfreuliche Steigerung gegenüber
dem BU – Spiel“ ) hatte nach dem Spiel gute Laune.
Doppelschlag
von Romes
Wenn
eine Mannschaft trotz drei erzielter Tore „nur“ mit 2 : 1
gewinnt, dann hat sie einen Pechvogel in ihren Reihen, in diesem Fall
war es Manfred Simanowski, der mit einem Eigentor die Gäste aus
Bremerhaven mit 1 : 0 in Führung brachte. Die Elstern taten sich
schwer und ließen die besten Chancen liegen, auch
gegenseitige
Vorwürfe trugen nicht zur Erhöhung der Spielkultur bei.
In der
61. Minute setzte Romes ( siehe Foto) diesem Treiben ein Ende, sein wuchtiger
Kopfball landete im Netz der Gäste – es stand 1 : 1. Zwei
Minuten später war Horst Romes erneut zur Stelle, aus einem
Gewühl heraus bugsierte er das Leder über die Torlinie in
den Bremerhavener Kasten zum 2 : 1 Siegtreffer. Romes war der
überragende Spieler in den Reihen des ASV und sorgte dafür,
daß die 1500 Besucher zufrieden nach Haus gehen konnten.
Höherer
Sieg war möglich
Aufgeschreckt
durch das Führungstor des Heider SV ( Hußner, 20. Minute )
entfachten die Elstern unter der Regie von Ernst Kreuz einen wahren
Sturmwirbel. Da auch Klaus Beyer sich als unermüdlicher
Antreiber erwies, wurden die Gäste an die Wand gespielt. Der 0 :
1 Rückstand wurde innerhalb von fünf Minuten durch Beyer,
Romes und Zeller in eine 3 : 1 Führung umgewandelt. Der Endstand
von 4 : 1 ging auf das Konto von Romes ( 44. Minute ). Einen höheren
Sieg vergaben die Elstern durch eine zu lasche Spielweise in der
zweiten Halbzeit. Am Ende des Spieltages fanden sich die Elstern auf
dem fünften Tabellenplatz wieder – eine sehr erfreuliche
Tatsache !
Der
SC Concordia war stärker
Konnten die Elstern die Concorden in der
Saisonvorbereitung noch mit 6 : 1 niederhalten, erlebten sie im
Punktspiel eine böse Überraschung. Mit unbändigem
Kampfgeist ließen die Concorden die Bergedorfer Neuerwerbungen
zu keiner Zeit zur Entfaltung kommen und siegten verdient mit 2 : 0
Toren. Zu Beginn der Saison noch als abstiegsgefährdet angesehen
wuchsen die Concorden gegen die favorisierten Elstern über sich
hinaus und behielten die Punkte völlig zu Recht im heimischen
Marienthal..
Pleite
am Millerntor
Individuelle
Fehler, mangelnde Chancenverwertung und ein verschossener Elfmeter,
das waren Dinge, die Trainer Preuß in Rage versetzten und
gründlich die Stimmung verdarben! Die Elstern, Angstgegner des
FC konnten bis zur Pause noch mithalten, wurden aber nach dem
Seitenwechsel vom bärenstarken FC St. Pauli zum Statisten
degradiert. Die an diesem Tag besten St. Pauli – Akteure
standen Gegenspielern gegenüber, die einen ihrer schwächeren
Tage erwischten. So kann es nicht verwundern, daß die Elstern
nach der Pause auseinander genommen wurden und aus dem 0 : 1
Pausenstand ein bitteres 0 : 4 zustande kam. Nicht die
schwache Form einzelner Elsternspieler, sondern die Galavorstellung
der Millerntor – Elf war für dieses hohe Ergebnis
verantwortlich.
Sieg
gegen Klassenneuling
Etablierte Mannschaften sind bei
Auftritten gegen Aufsteiger / Klassenneulinge in aller Regel Favorit.
So auch die Elstern gegen den TuS Celle. Die Celler präsentiertn
sich als harmlose Truppe und gaben zu erkennen, daß sie dem
Anforderungen der Regionalliga nicht gewachsen sind. Die Elstern
wußten dies auszunutzen und schickten ihre Gäste mit drei
Gegentoren durch Zeller, Kreuz und Spiegel in die Kabinen. Der
Aufforderung von Trainer Preuß, etwas für das
Torverhältnis zu tun und weitere Treffer zu erzielen, kam nur
Horst Romes mit dem Tor zum 4 : 0 nach.
In der Schlußphase der Begegnung konnten die
Celler das Resultat mit den Toren zum 2 : 4 etwas freundlicher
gestalten.
Keine
Punkte in Oldenburg
Boelsen,
Weißleder, Kreuz und Bochmann waren beim Spiel in Oldenburg die
besten Akteure in den Reihen der Elstern. Mit einer defensiven
Einstellung schickte Trainer Preuß die Mannschaft aufs Feld in
der Hoffnung, mindestens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Das
Vorhaben mißlang, denn der heimische VfB behielt mit einem 2 :
0 die Punkte am Donnerschwee. Lediglich ein Pfostentreffer durch
Beyer vermochte die Platzherrn etwas aufzuschrecken.
Wieder
kein Sieg gegen den Angstgegner
Fünfmal
gastierte die Arminia aus Hannover in der Regionalliga an den Sander
Tannen und blieb in allen Begegnungen Sieger. Aus Sicht der Elstern
eine wahrhaft schwarze Serie.
Mit der Devise: Kämpfen
bis zum Umfallen betraten die Elstern den
heimischen Rasen und hielten sich an diese Marschroute. Der
kämpferische Einsatz stimmte. Den technisch besseren Fußball
aber zeigten die Gäste von der Leine und als Volker Boelsen in
der 58. Minute einen Ball nicht festhalten konnte, war Arminenstürmer
van Meteren zur Stelle und verwandelte den Abpraller zum 1 : 0 für
die Arminia. Der hohe kämpferische Einsatz der 85er konnte die
spielerische Überlegenheit der Gäste nicht wettmachen, so
nahmen die Arminen auch dieses Mal die Punkte mit und sorgten für
den Fortbestand dieser Serie.
Auswärts
erste PunkteBislang ohne Erfolgserlebnis auf fremden Plätzen traten die Elstern beim SC Sperber an. Der SC Sperber,
Niederlage
beim Tabellenführer
Dreizehntausend
Besucher an der Bremer Brücke in Osnabrück zeugten von
einer Welle der Begeisterung. Grund hierfür war der
Tabellenplatz des heimischen VfL – Platz eins. So waren die
Hausherrn gegen die Bergedorfer Elstern klarer Favorit und wurden
dieser Rolle in jeder Phase gerecht. Bis zum Seitenwechsel stand es
„nur“ 1 : 0 für den VfL, ein Ergebnis das dem
Spielverlauf nicht entsprach. Nach dem Seitenwechsel konnten die
Elstern die Partie zunächst offen gestalten, mußten aber
im Verlauf der zweiten Halbzeit die Treffer zwei und drei hinnehmen.
Mit diesem verdienten 3 : 0 Sieg
untermauerten die Osnabrücker ihren Platz an der Sonne, während
die Elstern mit einem Konto von 11 : 17 Punkten nicht begeistern
konnten.
Nach
Führung noch verloren
Der Spielverlauf deutete schon auf einen
doppelten Punktgewinn beim VfL Wolfsburg hin, aber es kam anders.
Der Reihe nach:
Mit einer 1 : 0 Führung
( Romes, 44. Min. ) ging es in die Halbzeitpause, neun Minuten nach
Wiederanpfiff Ausgleich für den VfL. Kreuz und Boullion
brachten dann die Elstern mit einem Doppelschlag in der 61. und 63.
Minute mit 3 : 1 in Führung. Das Spiel schien entschieden, aber
der VfL kam in die Partie zurück. Mit zwei Toren in der 64. und
68. Minute war der Vorsprung der Elstern dahigeschmolzen. Die
Wolfsburger bekamen Oberwasser und gingen gegen die konsternierten
Elstern in der 78. Minute mit 4 : 3 in Führung.
Kopfschütteln und Fassungslosigkeit waren die Reaktionen bei
Trainer und Mannschaft, den Elstern war ein schon sicher geglaubter
Sieg noch entglitten.
Unentschieden
gegen den Vorletzten
Zum
Abschluß der Hinrunde gastierte der Itzehoer SV, ein alter
Weggefährte, an den Sander Tannen. Ein Gegner, auf dem
vorletzten Tabellenplatz, von Abstiegsängsten geplagt, hätte
eigentlich besiegt werden müssen. Hätte – wäre –
wenn: der ISV durchkreuzte alle Pläne der Elstern und ging durch
Dähne in der 20. Minute 1 : 0 in Führung. Nach dem
Seitenwechsel war es Ernst Kreuz, der auf kuriose Weise den
Ausgleichstreffer erzielte – von seinem Rücken sprang das
Leder ins Tor der Itzehoer. Ernst Kreuz war der beste Spieler in
Reihen der Elstern. Planvoll und überlegt seine Pässe, das
war Rasenschach. Doch leider schlugen seine Mitspieler kein Kapital
aus diesen Musterpässen, so blieb es bei einem enttäuschenden
1 : 1 gegen den Vorletzten der Tabelle. Eintausend Besucher durften
Tabellenplatz 13 mit 12 : 20 Punkten mit auf den Heimweg nehmen.
Der
bisherige Saisonverlauf entsprach nicht der Erwartung von Trainer und
Mannschaft. Bei der Auftaktpartie zeigte die Mannschaft was in ihr
steckt, aber es gelang nicht regelmäßig, dieses Niveau
abzurufen. In einer solchen Situation ist der Trainer gefordert. Zu
diesem Punkt eine ( vielleicht überflüssige ) Anmerkung des
Autors. Jeder Spieler kann mal einen schlechten Tag haben und nicht
die erwartete Leistung abliefern, aber dieses klärt man am
besten im Vieraugengespräch oder vor versammelter Mannschaft in
der Kabine.
Gegenseitiges Vertrauen baut man nicht auf wenn man die
Kritik in der Zeitung liest. Dies ist kein
Problem der Berichterstattung
Nach
einer fünfwöchigen Pause wurde am 19.1.69 der Spielbetrieb
mit dem ersten Spieltag der Rückrunde fortgesetzt
Teilerfolg
gegen Göttingen 05
Der Tabellendritte zu Gast beim
Tabellendreizehnten – Realisten ziehen da auch eine Niederlage
ins Kalkül. Allen Zweiflern zum Trotz übernahm der ASV das
Kommando und ging in der 25. Minute durch ein Tor von Uli Spiegel mit
1 : 0 in Führung. Nach einer Stunde verdüsterten sich die
Minen der 2000 Besucher – der Gast aus der Universitätsstadt
ging mit zwei Toren in der 62. und 65. Minute 2 : 1 in Führung.
Wer nun dachte, die Partie sei gelaufen, sah sich jedoch gründlich
getäuscht, denn Nlemann schoß in der 75. Minute den
verdienten Ausgleich.
Die Zuschauer sahen ein gutes Regionalligaspiel in dem
die Elstern dem Sieg näher waren als ihre Gäste. Die
Torhüter litten unter den schlechten Bodenverhältnissen
insbesondere im Fünfmeterraum. Beide Trainer – Fritz
Rebell / 05 und Edu Preuß / 85 machten dann auch die Torhüter
für die Tore verantwortlich.
Punktverlust
in der Schlußphase
Die
Führung der Platzherrn, der Kieler Störche machte Uli
Spiegel in der 73. Minute wett. Mit diesem Ergebnis – dem 1 : 1
wäre „ganz Bergedorf“ zufrieden gewesen, aber Hans
Hille wurde zum Pechvogel der Partie. In der 83. Minute konnte er
einen Ball nur mit der Hand im Strafraum abwehren. Die Kieler
verwandelten den fälligen Elfmeter zum 2 : 1. Zwei Minuten vor
dem Spielende mußte der ASV noch das 1 : 3 hinnehmen. In einer
nur mäßigen Partie blieb der KSV Holstein Sieger über
die Elstern.
Ultimatum
für Trainer Preuß
Der Erfolg hat viele Väter, der
Mißerfolg nur einen, in diesem Falle Trainer Edu Preuß.
So kam, was kommen mußte, der Vorstand stellte Edu Preuß
ein Ultimatum, und zwar dergestalt, daß in den nächsten
vier Wochen die Ergebnisse besser werden müssen. So zumindest
wird der ASV - Vorsitzende Wilhelm Paul im HAB zitiert. Fürsprecher
für den Trainer war hingegen der einflußreiche Ligaobmann
Walter Schilling mit einer sachlichen Betrachtung frei von
Schuldzuweisungen gegenüber dem Trainer.
Auslöser für diese vereinsinterne
Diskussion war die Heimniederlage gegen den VfB Lübeck und der
damit verbundene 14. Tabellenplatz mit bedenklicher Nähe zu den
Abstiegsrängen. Das Spielergebnis wurde von der Leistung der
Schiedsrichters – so das HAB – beeinflußt: keine
Reaktion auf ein Foul an Kreuz im Lübecker Strafraum, Tor für
den VfB aus klarer Abseitsposition. In der 53., 56., und 72. Minute
fielen die Tore für den VfB ehe Werner Jaschik in der
Schlußminute das Leder zum 1 : 3 im Lübecker Kasten
unterbringen konnte.
Trotz der bemerkenswerten Schiedsrichterleistung
ein verdienter Sieg für den VfB Lübeck.
Gute
Leistung trotz Niederlage
Lange
Zeit mußte Gastgeber Bremerhaven93 zittern bevor zwei Punkte
auf der Habenseite verbucht werden konnten. Zuerst war es Egon
Cordes, der sich in Beyers Schuß warf und das 0 : 1 verhinderte
( 21. Minute ). In der 51. Minute war es dann soweit – Uli
Spiegel schoß die Elstern in Führung und weckte Hoffnungen
auf einen Punktgewinn. Allerdings wurden die Bremerhavener durch
dieses Tor wachgerüttelt, so ließ der 1 : 1 Ausgleich
nicht lange auf sich warten ( 63. Spielminute ). Das 2 : 1 für
Bremerhaven in der 86. Minute versetzte den Elstern den KO –
Schlag. Die Mannschaft war konditionell nicht mehr in der Lage zu
kontern und mußte den Zollinlandplatz als Verlierer verlassen.
Sieg
gegen St. Pauli
Keine Frage, wer vor dem Spiel als
Favorit anzusehen war: natürlich der Tabellenzweite FC St. Pauli
gegenüber dem vierzehnten der Tabelle, dem ASV Bergedorf 85. Es
ist ja das Schöne am Fußball: Es muß erst gespielt
werden bevor die Punkte verteilt werden. Das taten dann beide
Mannschaften vor 4000 Zuschauern an den Sander Tannen. Ihnen wurde
eine ganz rustikale Partie vorgeführt bei der der Schiedsrichter
häufig Gnade vor Recht ergehen ließ. Ein guter Start für
die Elstern führte zum Pausenstand von 2 : 0. Ernst Kreuz und
Horst Romes trugen sich in der 17. und 44. Minute in die
Torschützenliste ein. Nach dem Seitenwechsel nahm der FC St.
Pauli auch am Spielgeschehen teil und erzielte durch Woldmann ( 58. )
und Kallius ( 70, ) den 2 : 2 Ausgleich. Zwei Dinge hatten die
Elstern an diesem Tag ihren Gästen voraus: einen glänzend
aufgelegten Ernst Kreuz und einen unbändigen Siegeswillen. So
war das 3 : 2 in der 76. Minute durch Uli Spiegel nur die logische
Folge. Eine überzeugende Bergedorfer Mannschaft blieb zu Recht
Sieger über den favorisierten FC St. Pauli.
Überraschung
in Hannover
Nur
drei Unentschieden – das war die bescheidene Ausbeute der
Elstern bei Gastspielen in Hannover bei der Arminia. Mit Kampfgeist
und Einsatzfreude gingen die Bergedorfer Spieler zu Werke und setzten
die Arminia trotz defensiver Einstellung mit gefährlichen
Kontern unter Druck. Und da Trainer Preuß auch noch ein
glückliches Händchen bewies – in der 60. Minute
schickte er Hans Hille aufs Feld, nahmen die Dinge eine unerwartete
Wendung. In den letzten zehn Minuten machte nämlich Hans Hille
aus dem 0 : 0 ein 2 : 0 für die Elstern.
Mit diesem
unerwarteten 2 : 0 Auswärtserfolg kehrten die Elstern an die
Sander Tannen zurück.
Sieg
im Lokalderby
Ergebnisvorhersagen bei Lokalderbies sind
stets mit großen Unsicherheiten verbunden. So kam auch niemand
auf die Idee, einen 3 : 0 Erfolg der Elstern über BU
vorherzusagen. Die Elstern lieferten in Barmbek eine Klassepartie ab
und zeigten die Form, die man regelmäßig von ihnen
erwartet hätte. Bei allen Spielern wurde eine Formverbesserung
wahrgenommen und die Dynamik von Ernst Kreuz färbte auf seine
Mitspieler ab, insbesondere Hans Hille wurde zum bärenstarken
Offensivspieler. Hier die Torfolge 0 : 1 Romes ( 5. ) erneut Horst
Romes ( 25. ) und in der zweiten Halbzeit Klaus Beyer in der 85.
Minute zum 3 : 0 Erfolg.
Niederlage trotz starken Spiels
Trotz der 1 : 3
Niederlage bei Phönix Lübeck war bei den Elstern eine
Leistungssteigerung gegenüber dem ersten Teil der Saison
erkennbar. Wäre nicht der schwache Start an der Travemünder
Allee gewesen ( 0 : 2 nach sechsundzwanzig Minuten ) hätten die
Elstern einen Punkt von der Trave an die Bille entführt. Der
Anschlußtreffer durch Uli Spiegel ( 57. ) eröffnete
hierfür Möglichkeiten, aber der starke Schlußspurt
der Mannschaft blieb ohne Erfolg und als man bei einem Freistoß
aus dreißig Meter auf das Stellen einer Mauer verzichtete,
blieb Dieter Jürgensen im Tor des ASV nichts anderes übrig
als den Ball aus dem Netz zu holen.
Erlösung
durch den Schlußpfiff
Für
Torwart Jürgensen die Höchststrafe, für die 5000
Zuschauer an den Sander Tannen eine 90 – minütige
Zeitstrafe und Trainer Preuß wollte nach dem Spiel nichts mehr
sagen, nichts hören und nichts mehr sehen!
Ohne Stammtorhüter
Volker Boelsen und Spielmacher ErnstKreuz waren die Elstern von allen
guten Geistern verlassen. Horst Romes konnte keine Wirkung
entwickeln, da sein Sturmpartner Kreuz als Präzisionspaß -
Produzent nicht zur Verfügung stand. Da sich zudem Hille
unermüdlich um den Spielaufbau bemühte nutzte der VfL diese
Lücken in der Hintermannschaft gnadenlos aus. Sein direkter
Gegenspieler trug dann mit zwei Toren zur 0 : 6 Heimniederlage der
Elstern bei. Vier Treffer gingen auf das Konto von Wolfgang Kaniber,
Sproß einer zu der Zeit bekannten Würzbirger
Fußballdynastie – Bruder Erich war Amateurnationalspieler
in Diensten der Würzburger Kickers.
Für
die Elstern war dies ein ganz bitterer Nachmittag. Sie ließen
alle Tugenden vermissen und mußten eine demütigende
Niederlage hinnehmen.
Sieg
beim Klassenneuling
Die
Mannschaft des TuS Celle läuft nach wie vor dem Regionalliga –
Niveau hinterher und wird bis zum Ende der Saison von Abstiegssorgen
geplagt werden. Daran sollte sich auch nach dem Spiel gegen die
Bergedorfer Mannschaft nichts ändern. Ernst Kreuz zeigte ein
weiteres Mal, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Als
Schaltstation im Mittefeld stattete er seine Mitspieler meisterhaft
mit präzisen Pässen aus. Hans Hille in der 21. Minute und
Horst Romes in der 55. Minute waren die Nutznießer. Hans Hille
wurde zum „Wiederholungstäter“ und schoß in
der 58. Minute das dritte Tor für die Elstern. Damit war die 1 :
0 Führung der Gäste aus der 3. Minute dahingeschmolzen. TuS
Celle kam noch auf 2 : 3 heran, konnte aber die Elstern nicht mehr
gefährden.
Auch
in Heide siegreich.
Die Hintermannschaft, in den vergangenen
Wochen oft gescholten, erwies sich beim „kleinen“ HSV,
dem Heider Sportverein, als sattelfest und wurde Garant für
einen 2 : 0 Auswärtssieg. Von der 1 : 0 Führung durch Klaus
Beyer zehrten die Elstern bis zur 82. Minute, dann traf Horst Romes
zum 2 : 0 für seine Mannschaft. Herausragende Spieler in der
Bergedorfer Mannschaft waren Kalle Bochmann, Werner Jaschik und Hans
Hille.
Spannendes
Spiel gegen den VfL Wolfsburg.
Es
begann mit einem Schock für die Wolfsburger Mannschaft.
Abwehrspieler Matz verunglückte mit seinem PKW auf der Fahrt zum
Spiel und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Unglücklich begann
vor 2000 Besuchern an den Sander Tannen das Spiel für den ASV.
Hans Hille, in den letzten Wochen in Topforn verletzte sich in der 9.
Minute ohne Mitwirkung eines Gegenspielers und wurde gegen Helmut
Zeller ausgewechselt.
Das Spiel stand auf einem guten Niveau und hatte hohen
Unterhaltungswert. Der 1 : 0 Führung der Gäste folgte
postwendend der Ausgleich durch Spiegel ( 31. Minute ), aber Kemmer (
VfL ) brachte seine Mannschaft in der 37. Minute erneut in Führung.
Wieder war es Uli Spiegel, der in der 51. Minute mit dem 2 : 2
Ausgleich die Elstern im Spiel hielt. Der zweite Treffer von Kemmer
brachte den VfL
wieder in Führung, aber Horst Romes ( wer denn
sonst ?) sorgte mit dem Tor zum 3 : 3 für Freude auf den Rängen.
Schon lange nicht mehr hat man die Elstern mit einer solchen
Spielfreude agieren sehen, aber der Lohn für diese engagierte
Leistung blieb ihnen versagt, denn neun Minuten vor dem Ende gelang
den Gästen das Tor zur 4 : 3 Führung. Der Ausgleich gelang
in der verbleibenden Zeit nicht mehr und so gingen die Bergedorfer
Spieler als unglückliche Verlierer vom Platz.
Remis
gegen den Lokalrivalen
Nur drei Tage nach dem unglücklichen
3 : 4 gegen den VfL Wolfsburg stand ein erneutes Heimspiel auf dem
Programm – Gast war der SC Concordia. Bis zur 60. Minute waren
die 1000 Zuschauer guter Dinge, denn es stand 3 : 1 für die
Elstern, die spielbestimmende Mannschaft. Wie ein Blitz aus heiterem
Himmel kamen die Gäste auf 2 : 3 heran. Mißverständnusse
im Team der Elstern waren die Folge und da Torhüter Jürgensen
auch schon bessere Tage im Tor der Elstern erlebt hatte, konnten die
Concorden ausgleichen. Für die Fans ein unerfreulicher Abend und
für die Mannschaft ein überflüssiger Punktverlust.
Heimniederlage
gegen Abstiegskandidaten
Sechs
Punkte aus den letzten vier Spielen haben den SC Sperber im
Abstiegskampf wieder Hoffnung schöpfen lassen. Der SC Sperber
wußte um seine letzte Chance und trat dementsptechend auf.
Hoher Einsatz und Kampf um jeden Ball waren die Basis für einen
verdienten 1 : 0 Erfolg an den Sander Tannen. Die Bergedorfer
Mannschaft zeigte große Lücken in der Hintermannschaft und
bot ihren Zuschauern teilweise Sommerfußball.
Viertes
Heimspiel in Folge
Zum
vierten Male innerhalb von gut zwei Wochen luden die Elstern an die
Sander Tannen ein. Nur vierhundert Unentwegte leisteten dieser
Einladung Folge und wurde Zeugen eines ungefährdeten 5 : 2
Erfolges gegen den VfB Oldenburg. Choreograph des Bergedorfer Spiels
war einmal mehr Ernst Kreuz, der mit intelligenten Pässen immer
wieder seine Mitspieler aussichtsreich in Szene setzte. Mit zwei
Treffern markierte er den 2 : 0 Halbzeitstand. Horst Romes wollte ihm
nicht nachstehen und nahm im zweiten Durchgang dreimal die
Glückwünsche seiner Mannschaftskameraden für seine
Treffer zum 5 : 0 entgegen. In der 74. und 86. Minute gelangen den
Gästen zwei Tore für eine Ergebniskorrektur. Mit diesem 5 :
2 Erfolg verabschiedeten sich die Elstern von ihren treuen Fans.
Niederlage
zum Saisonabschluß
Obwohl
der ASV in der ersten Halbzeit den besseren Fußball spielte,
blieb ihm in Itzehoe eine Niederlage nicht erspart. Die Führung
der Elstern besorgte Romes in der 7. Minute, aber ab der 46. Minute
brach das Unheil über die Elstern herein. Bis zur 59. Minute
hatte der ISV aus dem 0 : 1 ein 4 : 1 gemacht gegen eine
Hintermannschaft, die an diesem Tag von allen guten Geistern
verlassen war. Auch das 2 : 4 von Werner Jaschik konnte dem Spiel
keine Wende geben.
RÜCKBLICK
AUF DIE ABGELAUFENE SPIELZEIT
Der
letzte Spieltag der Saison 1968 / 69 fand am 24.5.69 statt.
Überlegener Meister wurde erstmals
der VfL Osnabrück mit neun Punkten Vorsprung vor dem VfB Lübeck.
Die Vorentscheidung um Platz zwei fiel am 31. Spieltag, als der VfB
Lübeck über den bisherigen Tabellenzweiten FC St, Pauli mit
3 : 1 siegreich blieb. Die Männer vom Millerntor mußtenn
so mit dem 3. Tabellenplatz vorlieb nehmen.
Der Heider SV und der SC Sperber mußten den
Weg ins Amateurlager antreten. Der eindrucksvolle Zwischenspurt des
SC Sperber kam zu spät, am Ende gab das schlechtere
Torverhältnis gegenüber TuS Celle den Ausschlag. Der letzte
Punktgewinn des Heider SV ( 1 : 1 gegen den VfB Lübeck ) fand am
25. Spieltag statt, alle folgenden Spiele wurden verloren und der
kleine HSV wurde die rote Laterne nicht mehr los.
Nicht
nur die meisten Punkte, sonder auch die höchste Zuschauerzahl
konnte den neue Meister VfL Osnabrück verbuchen. Im Mittel
passierten 14 313 Besucher die Kassenhäuschen, Rekordbesuch
hatte mit 30 000 das Spiel gegen den FC St. Pauli.
Betrüblich
das Interesse am Regionalligafußball in Hamburg. Kamen zum FC
St. Pauli immerhin noch 5000 Besucher im Durchschnitt, rangierten die
anderen vier Hamburger Vereine am Schluß dieser Skala:
BU
mit 2501, Bergedorf 85 mit 2206, Concordia mit 1884 und der SC
Sperber mit 1713 Besuchern.
Und für Alle, die es nicht mehr
wissen: Stehplätze kosteten im Jahr 1969 3,00 DM, für eine
Tribünendauerkarte mußte man beim HSV und auch bei Werder
Bremen 200 DM hinblättern.
Aus
Sicht der Elstern ist eine Saison mit sehr zwiespältigen
Eindrücken zu Ende gegangen. Im Gegensatz zur Spielzeit 67 / 68
bestand zu keiner Zeit Abstiegsgefahr – Tabellenplatz 14 war
die schwächste Platzierung in der abgelaufenen Periode. Vor der
Runde stellte ein Förderkreis einen Betrag von ca. 75.000 DM
für Spielerverpflichtungen zur Verfügung. Dieser Betrag
liegt in der Größenordnung der über Eintrittsgelder
erzielten Einnahmen von etwa 100.000 DM. Die in Rede stehenden 75.
000 DM hätten vom ASV nicht aufgebracht werden können. Umso
kritischer verfolgten die Geldgeber den Weg des ASV in der laufenden
Spielzeit – und der fand nicht nur ungeteilte Zustimmung. Dies
gipfelte dann auch in einem Ultimatum gegenüber Trainer Edu
Preuß.
Zu schwankend
waren die Leistungen der Mannschaft, zu selten konnte das Potential
abgerufen werden. Der Start in die Runde – 4 : 1 gegen Holstein
Kiel – verlief optimal, aber solche Leistungen wurde nur selten
erreicht. Sechsundzwanzig Punkte und Tabellenplatz zwölf, das
konnte nicht der Anspruch des ASV sein. Ob es immer glücklich
war, wenn der Trainer Punktverluste an einzelnen Spielern festmacht,
da möge sich der Leser ein eigenes Urteil bilden. Kreuz, Romes
und Hille, um nur einige Namen zu nennen, erwiesen sich als echte
Verstärkungen für die Mannschaft, wobei Romes von den
Spielmacherqualitäten von Kreuz den größten Nutzen
zog – 22 Tore sprechen da eine deutliche Sprache.
Zu Beginn dieses Berichtes wurde
die Frage gestellt, ob Geld Tore schießt.
Natürlich nicht.
Man kann mit viel Geld viele gute Spieler verpflichten,
aber um aus guten Spielern eine gute Mannschaft zu formen, reicht es
nicht, ihnen das Vereinstrikot überzustreifen. Es bedarf eines
intakten Umfeldes und auch Gesprächspartnern, denen man
Vertrauen entgegenbringt und vor allen Dingen einer sportlichen
Leitung, die Spieler entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten
in die Mannschaft integriert. Und es bedarf eines Spielertyps, der
bereit ist, sich stetig zu verbessern und sich den sportlichen
Erfordernissen unterordnet.
Am 23.April 69 meldete das
HAB, daß Bergedorf 85 und Edu Preuß im besten
Einvernehmen die gemeinsame Zusammenarbeit zum Ende der Saison
beenden.
Statistik (zum Vergrößern aufs Foto klicken):
Quellennachweis
Sofern nicht
schon im laufenden Text nicht auf den Ursprung der verwendeten
Quellen hingewiesen wurde, konnten folgende Informationsquellen
herbeigezogen werden:
Für die Kurzberichte zu den
Spielen wurde die Berichterstattung des HAB aus dem Archiv
herangezogen, ebenso stammen die Fotos / Abbildungen dem Archiv des
HAB
Das Internetlexikon WIKIPEDIA wurde für
die Vorstellung der Spieler Strauß, Hille, Kreuz und Romes
bemüht .Die MAINPOST vom
9.9.14 war Grundlage für die Hinweise auf den Spieler Kaniber (
VfL Osnabrück )
Die Zuschauerzahlen der abgelaufenen Spielzeit entstammen den
Statistiken des DSFS
Aus dem Internetporta DAS DEUTSCHE
Fußball - ARCHIV n die Abschlußtabelle und Ergebniskasten
der abgelaufenen Spielzeit entnommen.
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