Dienstag, 9. August 2016

Aus der Sprecherkabine - die Kolumne nach dem 9:0


Moin liebe Jubelperser und Freunde des gehobenen Bauernfussballs,
was war das bloß für ein heilloses Durcheinander auf dem Notizblock des Stadionssprechers? Wie ein schlecht zusammengewürfeltes Zahlenhaufendingens, so ein Soduko, das von einem Kornverehrer ausgefüllt wurde, so lag das Zahlengewirr darnieder. Statistik, genau mein Ding: Neun Mal dröhnte es gegen Geesthacht aus den Boxen: "We're flying high, we flying up into the Sky..", dazu Zeitansagen, 5 Auswechslungen, 12 Striche für Kaffee, Timo Bergedorfs 13 Cocktails und Namensschöpfungen aus aller Welt, die einem einen Knoten in die Zunge zaubern ließen. Puh, dat is Heimspiel, das ist unser ASV. Zusätzlich zu diesen vielfältigen Aufgaben, kam mir noch die Moderationsleitung der hiesigen Diskussionsrunde unter dem Motto: "Ab welchem Spielstand darf man bei (eigener) Führung wieder anfangen das eigene Team zu bepöbeln?" in die Quere. Dabei ist zu beachten:
⚽ Das bis zu einem Spielstand von 3-4:0, die eigene Mannschaft Weltklasse spielt.
⚽ Ab einem Spielstand von 5:0, ist der Gegner nicht Spielklassengerecht entwickelt, unfähig oder ein "Opfer, Diggi".
⚽ Ab dem 6:0 bis zum 9:0, solln die Spieler "...jetzt aber nicht abheben und von der Meisterschaft träumen".
"Ja, genau, da ist doch auch schon der Pressefutzi der uns wieder nach oben schreibt, Pfui, die solln jetzt bloß nicht abheben..."
"Ja, genau! Daaa kommen auch noch andere Spiele, jetzt aber nicht zu hoch fliegen, ich sag euch das, da kommen auch noch andere Spiele". Ja, Ja, verstanden, wir solln bloß nicht abheben, aber wir flyen doch gerade so high! 6 Punkte, 12:1 Tore, Tabellenplatz 1. Das Bergedorfer Fussballherz lechzt nach Spitzengruppe, Tore, Jubel und Korn für die Bagage. Dazu der Hinweis vom Stadionbelustiger an den Stadionbelustigerassistenten: "Hast Du die Nummer vom Bezirksamt? Ich will den Balkon für die Meisterschaft blocken, sonst kommen uns die Rhönradfahrer zuvor. Dat geht ja gar nicht."
Ein lautes: "Hör auf da jetzt!", dringt in die Kabine. Is ja schon gut, wir hören auf zu träumen, denn wie sagt man so schön im Fussballjargon: "Das nächste Spiel ist immer das Schwerste" und " am Ende wird abgerechnet".
Nieeemals, denn: Laber, Laber, Rhabarber, das geht jetzt weiter so, Sieg für Sieg! Freitag dann mit "breiter Brust" und "Volldampf" zum Auswärtssieg gegen Oststeinbek, denn: "wir können uns nur selbst schlagen..". Fussballschnack aus!
So, und wie vertreiben wir uns die Zeit bis unsere Lieblingstruppe wieder die Fusballschuhe (mit Klettverschluss) bindet/zuklebt? Riiichtig, ein Gedicht trägt uns durch die Woche:
"Auf einer schönen grünen Wiese, saftig und so zart wie diese, standen einst 11 Männer rum und standen sich die Beine krumm, auf einmal kamen 11 dazu, ein Spiel wurd draus und das im Nu.
Torwart Stückler lässt, wie Ulli Stein, nie ein Ball ins Tor hinein.
Koßatz, Leßmann und auch Weber, spieln auf einmal wie die Streber und Föhres schlägt den Ball vors Tor, dort steht der Funk stets schon davor, er knallt den Ball sogleich hinein und lässt Bergedorf vor Freude schrein'.
Von Draußen schreit der Jörg, der Franke: "schlag doch nochmal eine Flanke".
Rauscher flankt gleich vors Gebälk, so wie es Stefan Schraub gefällt.
Und hinten schlägt Kairandesch sogleich den Ball schon wieder wech.
Schuster, Bernd rutscht ordentlich und fein in das Bein des Gegners rein.
Die Blutgrätsche - die ist gemein, nur noch ein Foul kann schlimmer sein. Die schlimmste Art, den Feind zu quälen: der Griff in seine Kronjuwelen.
Und Freitag, ja im Flutlichschein, kriegt Oststeinbek auch ein rein, oder vielleicht sogar drei? Warum denn nicht: we fly so high!"
Nur noch 3 Tage, dann steht unser schwarzes Ballet wieder parat und wird alles für den Auswärtssieg geben!

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