Es steht schlecht um unsere Elstern....

Wer heute morgen nichts ahnend seine Tageszeitung aus dem Briefkasten holte und in Erwartung der morgendlichen Zeitungslektüre den Kaffee schon aufgestellt hatte, erlebte sein blaues, oder besser, sein schwarz-weßes Wunder - zumindest als Elstern-Fan! "FC Bergedorf 85 vor dem Aus?" stand da in großen Lettern auf der ersten Seite unserer Regionalzeitung, der "BZ". Da konnte einem glatt das Frühstücksbrötchen im Halse stecken bleiben und so viele Tassen Kaffee kann man garnicht trinken, um diesen Schock zu verdauen.

Klar, es hatte sich angedeutet. Spätestens seit den Querelen um die Jung-Elstern muss jedem klar gewesen sein, dass es hinter den Kulissen schwer brodelt. Den vorläufig letzten Schlag versetzte unseren Elstern ausgerechnet unser Hauptsponsor, der jahrelang, verdeckt, ohne an die Öffentlichkeit gehen zu wollen, den Verein unterstützte. "Blue Note" zieht sich ab Sommer aus dem Sponsoring zurück. Es mag die Wirtschaftskrise sein, aber auch das in den letzten Monaten aufgebaute Image des FC hat mit Sicherheit mächtig zu diesem Schritt beigetragen.

Der Verein FC Bergedorf 85 stand schon seit seiner Gründung Anfang Juli - die Ausgliederung wurde ausgerechnet vom Sponsor forciert - unter einem schlechten Stern. Unzufriedenheit unter den Mitgliedern, große Intransparenz und Unsicherheit und ein Vorstand (wer ist eigentlich im Vorstand...?), der, so schien und scheint es, nur halbe Sachen macht. Es hieß: Wir wollen für die Fussballer die besten Bedingungen schaffen... - bis heute wurde das Gegenteil erreicht.

Dabei steht viel auf dem Spiel, sehr viel: Für viele Menschen ist "85" eine sportliche, wie gesellschaftliche Heimat. Aktive gehen ihrem liebsten Hobby nach - und das mit teils großem Erfolg (1.Herren, 1.Frauen), auf den Rängen wird über die eigentlich schönste Nebensache der Welt gefachsimpelt, Leute engagieren sich mit ganzem Herzen und Leidenschaft für den Verein (Trainer, Betreuer, Stadionsprecher, Pressearbeit). Und das darf und kann einfach nicht durch egoistische Machtspielchen kaputt gemacht werden.
Und noch was steht auf dem Spiel: Über 100 Jahre schwarz-weiße Fussballtradition in Bergedorf!!!! Unsere Pioniere würden sich im Grab umdrehen.....
Zwei zentrale Fragen müssen geklärt werden: Zum einen natürlich die berechtigte Frage der Bergedorfer Zeitung "Wie konnte es so weit kommen?"
Es gab schon gleich nach Gründung viele warnende Stimmen, die dem neuen Verein keine gute Zukunft unter diesem handelnden Vorstand prognostizierten. Hätte man diese Warnungen ernster nehmen müssen? Sind nicht die Personen, die den FCB aus der Taufe gehoben und eben auch die Protagonisten inthronisiert haben, auch zur Verantwortung zu ziehen? Sind nicht auch die Rollen eines Rüdiger Schwarz oder Manni Nitschke oder Jens Seddigs hier zu hinterfragen?
Die entscheidende Frage ist allerdings: Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem die Befürworter des FCB alle nicht mehr weitermachen, wäre es nicht weise, die Vereinsgründung wieder rückgängig zu machen? Ist die Fußballabteilung nicht in dem 125 Jahre alten Verein ASV Bergedorf 85 sicherer aufgehoben?
Ist es nicht wirklich auch für den 1. Vorsitzenden Mathias Hammer an der Zeit, eine seiner vielen Rücktrittsankündigungen in die Tat umzusetzen? Auch wenn es ungerecht sein mag, in ihm den Sündenbock zu sehen, trägt er als 1. Vorsitzende die Verantwortung. Wird ein Neuanfang der 85-Fußballabteilung mit ihm nicht unmöglich werden?
Könnte nicht ein 85-Fußballheld aus den 50igern jetzt in dieser schweren Krise vorübergehend in die Presche springen? Wer ein Karl-Heinz-Pörschke im Gespräch erlebt, kann sich gut vorstellen, dass genau so eine Persönlichkeit jetzt helfen könnte.

Wir, und da sprechen wir im Namen vieler Elstern-Fans, fordern ALLE VERANTWORTLICHEN, ob Vorstände, Manager, Betreuer, Sponsoren, Trainer auf, sich ENDLICH an einen TISCH zu setzten; alle egoistischen Gedanken und persönlichen Streitereien fallen zu lassen. Es geht einzig und alleine um 85 !!!
(Jean-Oliver Groddeck, Tim Scharfenberg)