Fast hätte es geklappt - Team Yasar scheitert im Finale

Respekt: Die Elstern Gökhan Iscan und Fatih Gürel schafften es noch pünktlich zum Spiel in Lohbrügge. Und dass, obwohl sie nicht einmal 24 Stunden zuvor mit dem Team Yasar in Cottbus um den DFB-Futsal Cup kämpften. Leider verfehlten sie ihn knapp. Während im Halbfinale Hildesheim mit 6:3 besiegt werden konnte, zog man im Finale gegen Croatia Berlin mit 5:9 den Kürzeren.
„Ich bin wirklich ziemlich geknickt und traurig,“ zeigt sich Gökhan Iscan sehr enttäuscht. „Wir hatten die größten Chancen auf den Titel, weil wir individuell die stärksten Spieler hatten. Wir haben uns leider im Finale nicht geschickt genug angestellt und zu risikoreich gespielt. Hinzu kam,dass jeder Schuss des Gegners ein Tor war,“ ergänzt er.
Wirft man jedoch einen Blick in die Historie des Teams Yasar, kann man schon alleine das Erreichen des Finals als riesen Erfolg werten. „Das Team Yasar besteht seit ca. 2 Jahren. Entstanden ist sie eigentlich dadurch, dass wir in unseren Freundeskreis Hallenfußball spielen wollten, um Spaß zu haben,“ erzählt Gökhan. Momentan spielt das Team, das von Ali Yasar und Vater Mustafa Yasar gegründet wurde und vornehmlich aus Spielern mit deutsch-türkischen Wurzeln besteht, unter der Flagge des MSV Hamburg. Gökhan: „Wir sind untereinander sehr gut befreundet.“ Das scheint nicht länger zu verwundern, spielen doch die meisten Protagonisten in der gleichen Liga, der Oberliga. Der Kader umfasste beim Turnier in Cottbus neben den beiden Elstern u.a. noch Mehmet im Tor ( Lorbeer), Onur Ulusoy (OSV), Cem Cetinkaya (MSV), Ali Yasar (SC Condor). Was Gökhan an Futsal, der etwas anderen Hallenfussballvariante, so fasziniert, ist schnell erklärt: „Man hat viele Torraumszenen und muss sich auf engstem Raum im höchsten Tempo behaupten. Die Seitenlinien erschweren durch ihre Eingrenzung zusätlich.“ Denn anders als beim „normalen“ Budenzauber, sind hier keine Banden zu finden. Das erhöht nochmals den technischen Aspekt beim Spielen. „Der Reiz für uns ist, dass wir sehen, wie stark wir Fußball spielen können,“ beschreibt Gökhan, warum er neben Beruf und Oberliga noch in zusätzlich in der Halle aktiv ist (das Team nimmt an der Futsal-Liga Hamburg teil). Da ist es natürlich umso schöner, seit diesem Wochenende zur bundesweiten Spitze zu gehören.

Spitze – dieses Ziel verfolgt Gökhan auch weiterhin mit den Elstern, auch wenn es für ganz vorne in dieser Saison nicht mehr reichen wird. In der Hinrunde noch auf den Außenpositionen unterwegs, ist Gökhan nach dem Weggang Deran Toksöz zu St.Pauli II in die Zentrale gerückt: „Die zentrale Rolle im Mittelfeld ist schon immer meine Position gewesen. Ich habe den Vorteil, dass ich auch auf den äußeren Pos im Mittelfeld spielen kann und das hatte sich in der Hinserie so angeboten. Nun überneheme ich die zentrale Rolle und werde sie meistern.keine Sorge,“ zeigt sich Gökhan selbstbewusst, jedoch ohne nachzuschieben, dass „mein Freund Deran zu Recht sehr wichtig für unsere Mannschaft war. Ich hätte ihn gerne noch dabei.“ Bislang hat man den Elstern das Fehlen von Toksöz aus sportlicher Sicht jedenfalls noch nicht angemerkt. Und wenn dann hoffentlich bald auch der erste „Dreier“ in 2010 eingefahren werden kann, darf das auch gerne so bleiben.
Ach ja, ein Trostpflaster könnte es unter Umständen doch noch geben. Und zwar ein ziemlich großes: Da Croatia Berlin angeblich nicht für die Futsal-Europa-League gemeldet hat, könnte das Team Yasar als Vertreter einspringen.