Wann hat 85 zuletzt vor 1.200 Zuschauern ein Ligaspiel bestritten?
Heute Abend waren die jungen Elsternspieler zusammen mit ihren Curslacker Rivalen die Hauptakteure eines gelungenen Hamburger Amateurfußballabend. Schon eine Stunde vor dem Anpfiff waren die Parkplätze knapp. Gut dass die Dorf-Feuerwehr zum Parkplatz auf dem Schulhof lotste. Die zwei Euro Parkgebühr waren gut investiert, war man so auch gleich am Platz. Dort sorgte das Rahmenprogramm der Saisoneröffnung für Kurzweile. Führte letztes Jahr noch durch die Vorstellung der 18 Oberligaklubs Wolfgang Nischke, so hat diesmal sein langjähriger Weggefährte aus Fussball-Vorschau Zeiten, Carsten Byernetzki die Moderation übernommen. Der Pressesprecher des HFV hat seine Sache ganz ausgezeichnet gemacht. Während die Trainer fachsimpelten, bereiteten sich die Teams von 85 und Curslack intensiv auf dem Kunstrasen vor. Besonders die Elsternfans beäugten ganz intensiv das Aufwärmprogramm – schließlich mußten die vielen neuen jungen Gesichter zunächst einmal sortiert werden.
Punkt 19 Uhr pfiff dann der Schiedsrichter die neue Oberliga-Hamburg-Saison an. Vorweggenommen: Der Unparteiische , Herr Barrabas, war mit seinen Assistenten die Besten auf dem Platz. Eigentlich gab es keine Fehlentscheidungen. Ganz stark!
Aber auch die übrigen 22 Protagonisten enttäuschten nicht. Es sollte ein intensives Spiel auf Augenhöhe werden. Sowohl Curslack, wie auch 85 mit der selben taktischen 4-4-2 Ausrichtung. Die erste Chance hatte der zu Beginn sehr starke Sascha de la Cuesta. Sein Schuss aus 20 Metern verfehlte das Tor nur knapp. Aber auch die Hausherren immer wieder über die rechte Seite. Hier zeigte Patrick Papke immer wieder, dass er zu den talentiertesten Fußballern in Hamburg gehört. Schade, dass er nicht mehr für 85 kickt, aber vielleicht geht’s ja übern Deich doch noch mal nach ganz oben. Zurück zum Spiel: Jeder Meter wurde hart umkämpft. Bergedorf vielleicht ein Tick besser im Spielaufbau, aber Curslack auch mit guten Chancen. Spill kam frei zum Schuß. Zur Pause trotzdem torlos. Die Zeit bis zum Wiederanpfiff wurde noch mit zwei weiteren Interviews verkürzt. Niendorfs Trainer Carell Segner sagte Tore voraus. Er sollte recht behalten. Eigentlich investierte 85 etwas mehr, doch das goldene Tor fiel für die Henke-Mannen. Ein Freistoß von Papke landete auf dem Fuß von Schmidt, der aus kurzer Entfernung Torwart Pöhls keine Chance lies. Bergedorf nicht sonderlich geschockt. Als der schnelle Pfahl (Neuzugang aus Lurup) sich toll rechts durchsetzte und den Ball an Schönsee vorbei in die Mitte legte, hatten die 85-Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Aber Ali Kalmar kam einen Schritt zu spät.
So blieb es beim Sieg für Curslack , die nachdem sie ihren Tanz im Mittelkreis zelebrierten, bestimmt noch lange im Festzelt weiter feiern werden.
Zur Frage nach der Perspektive für 85:
Die neue junge Mannschaft hat trotz Niederlage überzeugt. Torwart Tom Pöhls strahlt Sicherheit aus und ist auch beim Herauslaufen aufmerksam. Die Abwehr hatte eigentlich den Oberliga-Traumsturm Spill/Reincke (Schwarz-Weiß steht ihm übrigens besser als blau-weiß) gut im Griff. Neben Leinroth und Pettersson waren Hannes Schäfke und Kutay Keklici neu in der Viererkette. Hannes zeigte nach anfänglichen Unsicherheiten recht schnell, dass er schon eine Saison Oberligaerfahrung besitzt. Kutay hat bei den Jung-Elstern zentraler gespielt, bei 85 nun außen. Machte seine Sache prima, munterte auch immer seine Mitspieler auf und schoß schon Ecken. Neue Position für Martin Sobczyk: den Sechser interpretierte Martin sehr offensiv bzw. setzte viele Impuls nach vorne durch gute Pässe und einen guten Distanzschuss, den Torsten Schönsee gerade noch ums Tor lenken konnte. Deran Toksöz war das ganze Spiel über gut beschattet und konnte nicht so überzeugen wie gewohnt.Sascha de la Cuesta begann großartig, dann bekam ihn Curslack in den Griff. Marten Pfahl ist ein schneller Außen. Auch der neue Sturm ist nicht von schlechten Eltern- müssen nur mal treffen. Veselinovic sichert die Bälle, setzt immer dem Gegner zu und gewinnt viele Kopfballduelle. Ali Kalma hätte kaum einer so gut erwartet. Wurde je länger das Spiel dauerte besser. Sein Solo hätte er mit einem Tor krönen müssen.
Eingewechselt wurden Jan Landau (ihn als Einwechselspieler, dann kan es 85 nicht schlecht gehen) und Gökhan Iscan, der zurecht in einem Interview bei FUSSBALLHAMBURG erwähnte, er müsse noch 6 Kilo abspecken. Der braucht noch etwas Zeit.
Am Mittwoch nun kein leichteres Spiel: Pokal in Billstedt. Auch hier werden sicherlich sehr viele Fans zuschauen. Der Amateurfußball lebt wieder!
Hier gehts zum Spielbericht mit Videos von hafo.de
Hier zum Bericht der Bergedorfer-Zeitung
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