Dienstag, 10. April 2018

Die Elstern – Fußball im Amateurbereich Saison 1977 / 78 (Autor: Hans-Martin Lippold)



Ein kurzer Rückblick auf die Vorsaison
Das Ende zeugte nicht von Harmonie – die sportliche Zielsetzung nicht erreicht, Absturz in der Rückrunde, Mißstimmungen im Kader, Spielerabwanderungen gepaart mit Verstimmungen und ein Trainer der frühzeitig Abwanderungsgedanken formuliert. Dazu noch ein drastischer Einbruch bei den Zuschauerzahlen – zum Ende der Saison76 / 77 dunkle Wolken über den Sander Tannen. Auf breiter Front stand ein Umbruch vor der Tür. Einen Vorteil hatte die frühe Ankündigung von Werner Thomsen aber doch – der ASV hatte genügend Zeit sich nach einem Nachfolger umzusehen. Die Wahl fiel auf Manfred Juhnke. Als aktiver Spieler hatte er sich beim SC Concordia einen guten Ruf erarbeitet, im Anschluß daran trainierte er die Ligamannschaft des Lokalrivalen Wandsbeker FC. Nach eigenem Bekunden benötigte er nach der WFC – Zeit eine Auszeit um sich von den nervenaufreibendem Streß beim WFC zu regenerieren. Nach Klärung der letzten Formalitäten hinsichtlich seiner Trainerlizenz stand der Arbeitsaufnahme beim ASV nichts mehr im Wege.
In der Endphase der vorangegangenen Spielzeit, als für die Elstern der Aufstiegszug abgefahren war saß Manfred Juhnke bereits auf der Trainerbank, hier wurde zwischen allen Beteiligten eine einvernehmliche Lösung herbeigeführt.

Die Spielerabgänge 
Die Änderungen im Spielerkader waren beträchtlich. Neun Spieler ( die BZ sprach schon von einem Ausverkauf ) haben den Elstern den Rücken gekehrt: Ronald Krüger und Wolfgang Krause zog es zum SC Sperber, Norbert Laband dachte über sein Karriereende nach. Wolfgang Reinke war des Reservistendaseins überdrüssig und schloß sich dem Nachbarn V / W Billstedt an. Auch Detlev Schötteldreier spürte den Wunsch nach Veränderung und wechselte zum Wandsbeker FC. Im Streit gingen Rainer Podlech und der ASV auseinander: der ASV verweigerte die Freigabe und Podlech konnte erst im November für seinen neuen Verein, den SC Concordia, auflaufen. Der SC Victoria war das Ziel von Horst Lindner. Die Hamburger Vereine sitzen eigentlich alle im gleichen Boot und kämpfen mehr oder weniger alle mit den gleichen Problemen, da ist kleinlicher Streit um Ablösesummen überflüssig. Über die Ziele von Norbert Goes konnte zunächst nichts in Erfahrung gebracht werden, später tauchte sein Name in der Mannschaftsaufstellung von BU auf. Wenn ein Fußballspieler auf die Dreißig zugeht kann auch der Wunsch nach Veränderung aufkommen. So geschehen bei Rolf Muruszach. Nach einer langen Karriere im Elsterndreß – u.A. 29 Einsätze in der Regionalliga Nord zwischen 1968 bis 1970 – zog es ihn zum SV Börnsen, dort traf er auf einen alten Bekannten, nämlich Rainer Wysotzki.

Die neuen Spieler
Durch Neuzugänge mussten diese Abwanderungen ausgeglichen werden. Bei allen Überlegungen hinsichtlich Neuverpflichtungen wurde die Linie der Vernunft beibehalten und auf „satte“ Stars verzichtet. Die meisten der neuen Spieler hätte man noch in der A – Jugend einsetzen können. In Elsternkreisen fast schon ein alter Bekannter war Daniel Glogowski, ein 22 – jähriger Aussiedler aus Polen. Daniel Glogowski war schon seit längerer Zeit im Training bei den Elstern und hatte sich als Vorstopper empfohlen. Der Name Podlech blieb den Elstern erhalten. Nicht Axel, dem man unter sportlichen Gesichtspunkten nachtrauerte, sondern sein jüngerer Bruder Bernd trug fortan das Trikot der Elstern. Der 18 – jährige Steueranwärter kam aus der Jugend des WRSC, Vorläufer des SC Wentorf. Einer der älteren Neuzugänge war Abwehrspieler Bernd Olsen. Bernd Olsen brachte Landesligaerfahrung aus seiner Zeit beim WFC, FC St. Pauli und dem HSV mit. Die letzte Station war der Bezirksligaaufsteiger Duvenstedter SV. Bernd Olsen ist 27 Jahre alt. Im gleichen Alter ist Karsten Schulz. Karsten Schulz kam vom SVCN über den SV Elbdeich zum ASV. Privat wird der kaufmännische Angestellte als umgänglicher Mensch geschildert, aber auf und neben dem Platz haftet ihm der Ruf eines Rauhbeins an. An seiner Verpflichtung schieden sich die Geister. Es ist positiv zu werten, daß ihm der ASV die Chance für einen Neubeginn bietet. Es ist ihm zu wünschen, daß er diese Chance als solche begreift und wahrnimmt. Ein sehr guter Ruf eilte Norbert Jürgens voraus. Bevor es ihn an die Sander Tannen zog schnürte er seine Stiefel für die TSV Reinbek, dort wurde er einer größeren Fußballöffentlichkeit bekannt. Zwei Klassen tiefer, in der Verbandsliga, beim SV Tonndorf – Lohe, war Frank Priegnitz aktiv. Für den 19 – jährigen Klempnerlehrling war es ein absoluter Herzenswunsch für die Elstern in der Landesliga zu spielen. Vom Hinschenfelder FC, ebenfalls Verbandsliga stieß Günther Maas zu den Elstern. Der 18-Jährige Fernmeldemonteur begab sich nun als Offensivspieler unter die Fittiche von Trainer Manfred Juhnke. In früheren Zeiten schon für die Elstern am Ball, fand Torsten Worm vom VfL Lohbrügge den Weg zurück an die Sander Tannen - ein großes Talent auf dem Weg in die Ligamannschaft, ein 17 – jähriger mit einer guten Perspektive. Im Umkreis des ASV ist Norbert Meier aufgewachsen. Der 1958 geborene Reinbeker schloß sich – vermutlich haben das seine Eltern erledigt, 1964 der dortigen TSV an. Seine nächste Station war 1970 der FC Voran Ohe. Fünf Jahre später ging er dann zum VfL Lohbrügge. Die U 19 des FC St. Pauli war für ihn für die nächsten zwei Jahre die sportliche Heimat bevor er das Trikot der Elstern überstreifte. Als Zeichen guter Nachwuchsarbeit darf man die Eingliederung von Nachwuchsspieler Peter Hartwig und Burkhardt Schlemmer ansehen.

Das neue Spieleraufgebot
Mit nachfolgend genannten Spielern wollte Trainer Manfred Juhnke die Spielzeit 1977 / 1978 in Angriff nehmen: Zwischen den Pfosten Rüdiger Kahl und Michael Sprang sowie die Feldspieler Ralf Siebke – Klaus Behla – Klaus Vogel – Ronald Krützfeld – Klaus Muruszach – Daniel Glogowski – Bernd Olsen – Norbert Jürgens – Norbert Meier – Karsten Schulz – Frank Priegnitz – Günther Maas – Torsten Worm – Peter Hartwig – Burkhardt Schlemmer – Rainer Schmidt – Wolfg Drews und Jürgen Pahl. Dem ersten Eindruck nach zu urteilen eine gelungene Mischung aus erfahrenen Spielern wie z.B. Klaus Vogel, Rainer Schmidt und Klaus Muruszach um nur einige zu nennen und einer Schar von „jungen Wilden“. Diese junge Mannschaft verdient das Vertrauen der Anhänger und man kann sicher sein, daß Trainer Juhnke ein begeisterungsfähiges Team auf den Rasen schickt.

Vorbereitung auf die Spielzeit 1977 / 1978
Der Start in die Saison 77 / 78 wurde auf den 21. August 1977 festgelegt, der Beginn der Saisonvorbereitung war der 5. Juli – bis zum Punktspielauftakt also noch sechs Wochen. Ein neuer Trainer, der sich an ein neues Umfeld gewöhnen mußte, die Spieler des alten Kerns, die die neuen Spieler kennenlernen wollten und die Bemühungen des Trainers, aus dieser Mischung erfahrener Spieler und junger Neuzugänge eine gute Mannschaft zu formen – das war die Aufgabe für die nächsten Wochen.
Für das erste Juliwochenende war ein Trainingslager in Handeloh in der Nordheide vorgesehen. Zur Abrundung des „Kennenlernprogrammes“ stand zudem ein Spanferkelessen auf dem Programm an dem auch die Partnerinnen teilnahmen. Die eigentliche Arbeit bestand nach dem Trainingslager in diversen Freundschaftsspielen, die alle auf fremden Plätzen ausgetragen wurden – der Anlage an den Sander Tannen wurde eine neue Rasendecke – Kosten ca. 10000 DM- spendiert. Erster Gegner in der Vorbereitung war die FG Winsen, ein Landesligist aus Niedersachsen. Vor 400 Besuchern siegten die Elstern mit 2 : 1. Norbert Meier konnte sich durch seine beiden Tore sowie auch Frank Priegnitz für weitere Einsätze empfehlen. Zum nächsten Testspiel ging es nach Hummelsbüttel. Im ersten Durchgang konnten die Elstern beim Amateurligafavoriten noch mithalten, auch wenn sie in der 10. Minute das 0 : 1 hinnehmen mußten. In der zweiten Halbzeit lief nicht mehr viel zusammen und so mußte der ASV eine verdiente 0 : 1 Niederlage quittieren. Im Rahmen des Trainingslagers wurden zwei weitere Testspiele vereinbart. Zuerst trafen die Elstern auf den Fünftligisten RW Scheeßel. Dieser Gegner konnte die Elstern nicht fordern und unterlag dem ASV mit 1 : 10. Erheblichen Anteil an der Höhe des Sieges hatte Klaus Muruszach mit fünf Treffern. Klarsten Schulz, Klaus Vogel sowie Klaus Behla trugen ebnfalls zum Torsegen bei. Das Ehrentor für die Gastgeber gelang Dittmer in der 80. Minute beim Stande von 0 : 8. Der zwei Klassen tiefer spielende TV Jahn Schneverdingen war der nächste Gegner. Alle fünf Tore zum 4 : 1 – Erfolg der Elstern gingen auf das Konto des ASV. Den 4 : 0 Halbzeitstand korrigierte Klaus Vogel mit einem Eigentor. Der SV Elbdeich, der vorige Verein von Karsten Schulz, war Gastgeber der Elstern für das Ablösespiel von Schulz. Die Elstern trafen auf wenig Widerstand und siegten ungefährdet mit 8 : 1. Schulz und Jürgens trafen je zweimal ins Schwarze. Nach zwei Wochen Training und fünf Testspielen war es für die Benennung einer Stammformation noch zu früh, aber erste Konturen einer Stammelf zeichneten sich ab. Meier, Jürgens und Schmidt waren auf dem besten Wege in die erste Mannschaft. Nachdem ein geplantes Testspiel gegen den SC Victoria abgesagt wurde, war der SV Heikendorf ( nahe Kiel ) der letzte Testgegner vor dem Punktspielauftakt. Der SV Heikendorf, Fünfter der Verbandsliga (5. Liga ) erwies sich als spielstarker Gegner und war für den ASV ein echter Prüfstein. Die Führung der Heikendorfer wurde von Klaus Vogel ausgeglichen. Nachdem Torsten Worm die Elstern in Führung gebracht hatte, gelang den Platzherrn in der 80. Minute der verdiente Ausgleich.
Von den acht ausgetragenen Testspielen wurden bei einem Torverhältnis von 31 : 10 sieben Spiele gewonnen wobei man nicht allen Spielen eine hohe Aussagekraft zumessen kann.. Die Saison 1977 / 78 begann für die Elstern mit dem Spiel gegen den VfL Stade.

Viel Glück zum Auftakt
Wo andere vielleicht einen Sektempfang zelebrieren blieb es an den Sander Tannen volkstümlich, für die Fans standen 500 Liter Freibier und 300 Flaschen Limonade bereit. Grund zum feiern gab es jedoch noch nicht. Alle Stader waren immer in Bewegung, schnelles und schnörkelloses Angriffsspiel und Schüsse aus allen Lagen, so machten die Gäste auf sich aufmerksam. Das 1 : 0 für die Gastmannschaft aus der 44. Minute war absolut verdient – die Elstern fanden schlichtweg nicht statt! Nach dem Wechsel das gleiche Bild – alle Bergedorfer Spieler unter Normalform. Die Wende leiteten die Stader selbst ein: in der 75. Minute leitete der Stader Verteidiger Wartenbach eine Flanke von Siebke in das eigene Tornetz. Dies war der Startschuß für einen Sturmlauf des ASV auf das Tor der Gäste, hierbei zeigte sich insbesondere Frank Priegnitz als belebendes Element. Der Ansturm der Elstern war nicht vergeblich – aus einem Gewühl heraus erzielte Jürgen Pahl fünf Minuten vor dem Abpfiff den Siegtreffer zum 2 : 1. Vor 1000 Besuchern gewannen die Elstern das Auftaktspiel gegen den VfL Stade, für die Gäste eine unglückliche und unverdiente Niederlage.

Keine Werbung für den Fußball
Fünfhundert Besucher wurden in Alsterdorf Zeugen eines häßlichen Fußballspiels. Viele gelbe Karten, ein Platzverweis für Sperbers Vorstopper Wiencke, viele Fouls und verletzte Spieler. Trauriger Tiefpunkt war ein Flaschenwurf aus dem Bergedorfer Fanblock und unflätige Schmährufe in Richtung Schiedsrichter. Der Verfasser beschränkt sich auf das Wesentliche. Ein schönes Tor von Karsten Schulz nach einem Mißverständnis in der Sperber – Abwehr führte in der 22. Minute zum 1 : 0 für den ASV. Drei Minuten später verwandelte Ex – Elster Krause einen von Rüdiger Kahl verschuldeten Strafstoß zum 1 : 1.
Zu den Vorkommnissen, bei denen „Anhänger“ des ASV eine unrühmliche Rolle gespielt haben, hätte man sich eine ganz eindeutige Distanzierung gewünscht. Wenn aber der ASV – Pressesprecher mit den Worten...die wollen uns doch nur unterstützen, wir sind froh, daß wir so einen Fanclub haben, in der BZ zitiert wird, erweist man dem Fußballsport und dem ASV einen ganz schlechten Dienst !!

Sieg gegen SV Lurup
Wenn der Torwart der beste Spieler seiner Mannschaft ist, deutet dies auf Defizite in anderen Mannschaftsteilen hin. Gemeint sind die Mittelfeldspieler, die hinter ihrer gewohnten Form zurückgeblieben sind. Insgesamt fehlte dem Spiel der Elstern an diesem Tag Dynamik und Spritzigkeit, auch das Spiel ohne Ball konnte nicht überzeugen. So konnte es nicht verwundern daß aus dem Spiel heraus keine Tore fielen, dafür mußten Standardsituationen herhalten. Für die war Rainer Schmidt zuständig: zuerst ein Strafstoß in der 44. Minute nach einem Foul an Karsten Schulz. Das war das 1 : 0 für den ASV. In der 68. Minute war Karsten Schulz erneut der Leidtragende. Nach einem vollkommen überflüssigen Foul an Schulz hämmerte Rainer Schmidt den fälligen Freistoß unhaltbar in die Luruper Maschen. Mit diesem 2 : 0 blieben vor 857 Besuchern die Punkte an den Sander Tannen. Ein Sonderlob für den Schiedsrichter Wenk vom USC Paloma – ein ausgezeichneter Spielleiter.

Hoher Sieg in Pokalspiel In der ersten Pokalrunde hatten die Elstern den VfL Grünhof – Tesperhude zu Gast. Die Gäste vom Elbufer, drei Klassen tiefer etabliert sammelten an den Sander Tannen viele Sympathiepunkte durch ihr sportlich faires Auftreten, konnten dem Sturm der Elstern aber nur wenig Widerstand entgegensetzen. Karsten Schulz und Klaus Vogel waren je dreimal erfolgreich, dazu kamen zwei Treffer von Norbert Meier. Klaus Muruszach und Norbert Jürgens trugen ebenfalls zum Sieg der Elstern bei. Den Endpunkt zum 11 : 1 Sieg setzte Jürgen Pahl. der gegen seine alten Kameraden ebenfalls ins Schwarze traf.. Vor 400 Besuchern zogen die Elstern in die nächste Pokalrunde ein.

Punkteteilung in Billstedt
Die Elstern starteten in die Partie mutlos und ohne Biß, dazu eine Häufung von Abspielfehlern. Die 1 : 0 – Führung der Gäste durch Bergerhausen ( V / W ) konnte niemanden überraschen, aber nur zwei Minuten später, in der 18. Minute fiel der Ausgleich durch einen fragwürdigen Elfmeter – der Schiedsrichter fiel auf eine „Schwalbe“ herein. Nach weiteren drei Minuten rückten die Billstedter des Ergebnis wieder zurecht: die Elsternabwehr wurde ausgespielt und Fritz ( Billstedt ) brachte das Leder in der 21. Minute zum 1 : 2 im Elsterntor unter. Mit diesem Resultat ging es in die Halbzeitpause. Nach dem Wechsel waren die Elstern wie umgewandelt und deuteten mehrfach an was in ihnen steckt. Es wurden zwar viele Chancen dabei vergeben, aber in der 53. Minute fand ein Schuß aus dem Hinterhalt den Weg ins Billstedter Tor, Daniel Glogowski war der glückliche Torschütze. Negativer Höhepunkt dieser Partie war die 71. Spielminute: Herrmann ( Billstedt) foulte Norbert Meier und wurde anschließend von Karsten Schulz mit einem Schlag in die Magengrube außer Gefecht gesetzt. Beide Übeltäter wurden vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen.

Sprung auf die Tabellenspitze
Einer der Klassiker des Hamburger Amateurfußballs sind die Spiele zwischen Altona 93 und Bergedorf 85. Diesmal war die Adolf Jäger – Kampfbahn Ort der Handlung. Der Tabellenstand beider Teams ( Altona mit 7 : 1 Punkten ) und die Elstern ( 6 : 2 Zähler ) rechtfertigten absolut die Bezeichnung Spitzenspiel. Die Elstern starteten aus einer stabilen Abwehr heraus und erarbeiteten sich Feldvorteile. Den Halbzeitstand von 1 : 0 für den ASV stellte Ralf Siebke in der 20. Minute her als er einen Freistoß von Schmidt ins Altonaer Tor verlängerte. Als in der 53. Minute mit einer feinen Einzelleistung die gesamte Abwehr der Platzherrn überlaufen wurde fiel das 2 : 0 für die Elstern – fast schon eine Vorentscheidung. Durch einen Foulelfmeter in der 59. Minute ( Daniel Glogowski war der Verursacher ) brachte Kock / Altona seine Mannschaft wieder ins Spiel. Ab der 80. Minute wurde es lebhaft ! Norbert Meier verwandelte aus zwanzig Metern einen Freistoß zum 3 : 1 für die Bergedorfer Mannschaft. Die Antwort des AFC kam in der 88. Minute ais Hasselfeld ( Altona ) einen Ball unhaltbar für Rüdiger Kahl abfälschte – es stand nur noch 3 : 2 für die Elstern. In der Schlußminute begrub Drews ( 85 ) alle Altonaer Hoffnungen auf einen möglichen Punktgewinn mit seinem Tor zum 4 : 2 für die Gäste aus Bergedorf. Altona 93 blieb vor 1000 Besuchern hinter den Erwartungen seiner Anhänger zurück während die Elstern nach einer ausgezeichneten Leistung die Punkte an die Sander Tannen mitnahmen.

Das war knapp
Die Punkterunde der Landesliga mußte diesmal hinter der 2. Pokalrunde zurückstehen. Hier wurde den Elstern ein vermutlich leichter Gegner zugelost, nämlich der SV Rugenbergen. Die Gäste aus der 6. Liga / damalige Verbandsligastaffel 6, machten den Elstern das Leben schwer und zeigten eine große kämpferische Leistung. Es war in erster Linie dem erst 17 – jährigen Torsten Worm zu verdanken daß die Elstern im Wettbewerb verblieben. Ein herrlicher Kopfball führte in der 27. Minute zum 1 : 0, den Pausenstand von 1: 1 markierte Schulz ( SVR ) in der 39. Minute. Als in der 67. Minute Gästetorwart Lammert einen scharf getretenen Ball von Jürgens nicht festhalten konnte war wieder Torsten Worn zur Stelle und hatte keine Mühe den Ball zum 2 : 1 zu verwandeln. Ein hartes Stück Arbeit wurde mit einem 2 : 1 Sieg vor 300 Besuchern belohnt.

An der Spitze festgesetzt
Über 2000 Besucher säumten den Rasen an den Sander Tannen und warteten voller Spannung auf den Ausgang des Spieles der Elstern gegen den Nachbarn aus Curslack – Neuengamme. Keiner der Besucher mußte sein Kommen bereuen. Ein Spiel auf hohem Niveau wurde vor ihren Augen ausgetragen – schnell, kampfbetont mit rassigen Strafraumszenen. Nach einer halben Stunde wagte Klaus Muruszach einen Alleingang über das halbe Spielfeld und schoß zum 1 : 0 für seine Mannschaft ein. Der SVCN drängte danach mit Macht auf den Ausgleich. Der kam auch zustande, allerdings bedurfte es eines Strafstoßes. Als Pietzuch ( SVCN ) von Bernd Olsen im Strafraum von den Beinen geholt wurde, zeigte der Unparteiische auf den omlnösen Punkt – Schubert ( SVCN ) verwandelte zum 1 : 1. Die Minen der Elstern – Anhänger hellten sich aber spürbar auf als Karsten Schulz gegen seine früheren Mannschaftskameraden in der 63. Minute das 2 : 1 gelang. Weitere Möglichkeiten, darunter zwei Strafstöße blieben ungenutzt, sodaß des Landesligaspiel zwischen den Elstern und dem SVCN mit einem 2 : 1 – Sieg der Elstern endete. Ein höherer Sieg wäre der guten Leistung der Curslacker allerdings nicht gerecht geworden. Klaus Muruszach „verschliss“ zwei Gegenspieler und war bester Mann in Reihen des ASV, für die Besucher wurde deutlich erkennbar, daß die Elstern auf dem besten Wege zu einer Spitzenmannschaft waren.

Klarer Sieg am Hammer Park
Der siebte Spieltag der Landesliga – Saison führte den SV St. Georg und die Elstern zusammen. Der SV St. Georg war denkbar schlecht in die Saison gestartet, lediglich vier Zählerstanden für die Platzherrn zu Buche. Mit 10 : 2 Punkten und Tabellenplatz eins gingen die Elstern als Favorit in die Partie. Mit schnellem Spiel und weiträumigen Aktionen gingen die Elstern in diese Partie und ließen keine Zweifel am Ausgang dieses Spiels aufkommen. Bereits in der 8. Minute setzte Worm einen Volleyschuß in den Winkel und in der 26. Minute ließ Schmidt mit einem Ball aus fünfunzwanzig Metern das 2 : 0 folgen. Den Halbzeitstand von 3 : 0 stellte Norbert Jürgens nach einem präzisen Zuspiel von Karsten Schulz her. Nach dem Seitenwechsel schalteten die Elstern einen Gang zurück und die Hausherrn kamen etwas besser ins Spiel ohne aber das Resultat zu verändern. Das tat dann Karsten Schulz mit dem Treffer zum 4 : 0 in der 79. Minute. Torjäger Rybatzki ( St. Georg ) gelang in der 84. Minute der Ehrentreffer für die Heimmannschaft. Eine starke erste Halbzeit reichte den Elstern zum Sieg.

Stolperstein Blankenese
Die Betrachtung der Spielergebnisse der vergangenen Jahre gegen die Spvg. Blankenese löst bei den Elstern und ihrem Anhang nur wenig Freude aus, von den bisher sieben in Blankenese ausgetragenen Spielen haben die Elstern vier Partien verloren, nur zweimal gingen sie als Sieger vom Platz. Der achte Spieltag sollte nun die Kontrahenten in Blankenese erneut zusammenführen. Eingedenk der bisherigen Ergebnisse bestand für den ASV kein Grund zu großem Optimismus. Der Start in die Partie stand unter keinem guten Stern. Der PKW mit der Sportausrüstung „an Bord“ stand in einem Stau und kam erst zwanzig Minuten vor Spielbeginn an der Sportanlage an. So liefen zunächst nur zehn Elsternspieler auf. Als Glogowski dann mit Verspätung den Platz betrat, wurde er mit einer gelben Karte „begrüßt“ – er hatte den Platz nicht regelkonform von der Seitenlinie aus betreten! Nach zehn Minuten zog sich Bernd Olsen eine Oberschenkelzerrung zu und mußte den Platz verlassen. In dieser Wechselphase ging die Spvg. durch Schneider in Führung und es kam noch schlimmer – Nötzel ( Blankenese ) erhöhte auf 2 : 0. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeitpause. Die Halbzeitansprache von Trainer Juhnke blieb nicht ohne Wirkung: die Elstern traten wesentlich agiler auf aber Licht und Schatten wechselten einander ab. Das Spiel war gespickt mit vielen Regelwidrigkeiten und versteckten Fouls und von Hektik geprägt. Die Spvg. bestätigte ihren Ruf als „Elsternschreck“ , an der Tabellenspitze mußten die Elstern den Platz für Altona 93 räumen – Altona mit 13 : 5 Zählern vor den Elstern mit 12 : 4 Punkten.

Niederlage gut verdaut
Der SC Urania, mit zehn Punkten und nur zwei Zählern Rückstand auf den ASV zu Gast an den Sander Tannen, das versprach eine spannende Auseinandersetzung zu werden. Urania begann stark und drängte auf ein schnelles Tor. Die Elstern blieben davon unbeeindruckt und bekamen das Spiel in den Griff. Das 1 : 0 durch Karsten Schulz aus der 30. Minute entsprach dann auch dem Spielverlauf. Aus Sicht der Elstern reifte eine erfreuliche Erkenntnis heran; die jungen Spieler wuchsen nach und nach zu einer homogenen und schlagkräftigen Mannschaft heran. Nach der verunglückten Vorsaison war dies nicht unbedingt zu erwarten. In der 62. Minute fiel die Entscheidung. Schmidt versetzte die komplette Urania – Abwehr und vollstreckte zum 2 : 0. Der ASV untermauerte seine Ansprüche auf einen Spitzenplatz, der SC Urania enttäuschte seine Anhänger. In den Reihen der Uranen stand mit Bert Ehm ein Spieler der nach seiner aktiven Zeit zu den erfolgreichsten Trainer im Hamburger Amateurfußball wurde. Durch unbedachte Äußerungen beendete er seine Karriere.

Rechnung ohne Wirt
Vor dem Spiel war eigentlich alles klar. Der Drittletzte der Tabelle, der Harburger TB zu Gast beim Tabellenzweiten, dem ASV. Nach zehn Jahren Abwesenheit ist der HTB in die Hamburger Eliteliga zurückgekehrt. Beim HTB standen drei ehemalige Elsternspieler auf dem Rasen. Zabel, Fastert und Steinebrunner hatten sich vorgenommen, dem Höhenflug der Elstern ein Ende zu bereiten. Die Siegeszuversichtder Elstern war enorm, ein Punktverlust schien undenkbar. Es kam ganz anders: die Elstern vollkommen außer Form, kein Konzept, keine taktische Marschroute , viele Ballverluste und Fehlpässe am laufenden Band. Anders die Gäste aus Harburg, in der Mannschaft stimmte an diesem Tag einfach alles. Mit Angriffen aus einer kompakten Abwehr heraus wurden die Elstern immer wieder vor Probleme gestellt. So war es nur eine Frage der Zeit wann die Gäste in Führung gehen würden. In der 47. Minute war es dann soweit. Ein Fehlpass landete bei Bartling ( HTB ), der hatte keine Mühe Torhüter Kahl zu überwinden. Als derselbe Spieler in der 54. Minute einen Eckball trat war Hobasch ( HTB ) zur Stelle und sandte das Leder per Kopf in das Bergedorfer Tor. Ein Gewaltschuß von Norbert Meier brachte den ASV noch auf 1 : 2 heran aber die Gäste brachten den 2 : 1 Vorsprung über die Zeit. Die Elstern hatten die Rechnung ohne den Wirt ( sprich: HTB ) gemacht, die Harburger freuten sich über den doppelten Punktgewinn.

Zurück an die Tabellenspitze
Der Frust nach der 1 : 2 Niederlage gegen den HTB war groß und so mußte der nächste Gegner, die Mannschaft der TSC Viktoria Wilhelmsburg – Veddel zur Frustbewältigung herhalten. Der Grandplatz an der Landesgrenze, Spielstätte der Viktoria war aufgeweicht und stand dem technisch anspruchsvollen Fußball im Wege. Verstärktes Mittelfeld und zwei Sturmspitzen, das war die vom Trainer ausgegebene Marschrichtung. Das Ergebnis war ein unangefochtener Auswärtssieg. In der 28. Minute fiel das 1 : 0 durch Rainer Schmidt, derselbe Spieler zeichnete auch für das 2 : 0 in der 55. Minute verantwortlich. Die Elstern schalteten im Gefühl eines sicheren Sieges einen Gang zurück und die Viktoria erarbeitete sich Torgelegenheiten ohne Jedoch Rüdiger Kahl vor ernsthafte Probleme zu stellen. Mit dem Tor zum 3 : 0 stellte Karsten Schulz die Weichen endgültig auf Sieg, bevor die Heimmannschaft den Ehrentreffer zum 1 : 3 erzielte. Bernd Podlech, Neuzugang vom WRSC fügte sich in seinem ersten Landesligaspiel nahtlos in die gut aufgelegte Mannschaft des ASV ein.

Der Angstgegner meldet sich zurück
Wer erinnert sich nicht an die Spiele gegen DuWo 08 als den Elstern in der Endphase der Meisterschaft entscheidende Punkte abgenommen wurden. Die aktuelle Punkterunde befindet sich zwar noch nicht in der entscheidenden Phase, aber bei so einem Gegner – unabhängig vom Tabellenstand – ist allergrößte Vorsicht geboten. Dazu kam noch, daß die Elstern auf sechs Stammspieler verzichten mußten. Zunächst plätscherte das Spiel so dahin - keine Höhepunkte und viele vom Winde verwehte Bälle. Nach dem 1 : 0 für Duwo in der 57. Minute durch Reinert änderte sich das Bild, die Elstern gaben ihre Zurückhaltung auf und bestürmten das Tor der Heimmannschaf fanden aber gegen die aufopferungsvoll kämpfende Hintermannschaft kein wirksames Gegenmittel und mußten den Platz als Verlierer verlassen.

Wiedersehen mit dem SC Victoria
Nach dem Abstieg aus der Amateuroberliga ist die Victoria wieder in der Landesliga angekommen. Die Tabellensituation der Victoria war nicht zufriedenstellend, nach einem schlechten Start in die Saison war die Victoria nun auf dem Weg ins Mittelfeld der Tabelle. Nur 600 Zuschauer wollten das Traditionsduell früherer Jahre sehen, mehr Besucher hatte dieses Spiel allerdings auch nicht verdient. Keine Mannschaft zeigte die erwarteten Leistungen. Zerfahrenes Spiel und viele Einzelaktionen prägten das Geschehen auf dem Platz. Der erste Durchgang blieb torlos. Die sehr glückliche Führung der Elstern gelang Paul Biege ( SCV ) in der 62. Minute mit einem Eigentor. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten, Walter Stursberg ( SCV ) kam vollkommen unbehindert zum Schuß und ließ Rüdiger Kahl keine Chance. in der 75. Minute nutzte Jürgen Pahl eine Unsicherheit in der Victoria – Abwehr aus und brachte die Elstern mit 2 : 1 in Führung. Das Spiel hatte nicht die Klasse früherer Auseinandersetzungen. Ein Wiedersehen gab es mit Horst Lindner, der in der Vorsaison noch das Elsterntrikot trug.

Punkte weg und Spieler weg
In den letzten Wochen gab es Siege und Niederlagen in direkter Folge, da konnte man der Begegnung in Buxtehude nur mit Bangen entgegensehen. Die Bedenken waren berechtigt! Als in der 20. Minute ein Schuß von Schwekendiek ( Buxtehude ) ins Feld zurückprallte – einige Zentimeter vor der Torlinie – entschied der Schiedsrichter auf Tor. Erinnerungen an Wembley wurden wach. Danach setzten die Elstern zu einem Sturmlauf auf das Tor der Buxtehuder an, verfielen aber in alte Fehler: alle Mann in der Mitte, überhastete Angriffe , zu wenig Struktur im Spiel. Für Abwechslung sorgte der Schiedsrichter, zuerst wurde Schwekendiek ( Bux, ) wegen eines Foulspiels und dann Glgowski ( ASV ) wegen eines harmlosen Remplers des Feldes verwiesen. Turbulenzen auch nach dem Spiel. Ein Linienrichter schlug mit der Fahne nach einem Zuschauer und stellte Trainer Juhnke Prügel in Aussicht. Szenen die man nicht sehen möchte!

Letztes Spiel der Hinrunde
Der letzte Punktspielgast im Jahre 1977 war der Neuling SC Norderstedt. Gegen die Gäste, im Mittelfeld der Tabelle platziert waren die Elstern Favorit. Die Gäste begannen couragiert und setzten die Elstern unter Druck. Tändeleien und zu viele Querpässe schufen Raum für gefährliche Norderstedter Konter. Einer davon führte in der 23. Minute zur Führung der Gäste durch Bohn. Es war nicht das Spiel der Hintermannschaften, nur so war zu erklären daß Klaus Vogel vollkommen freistehend kurz vor der Pause die Führung der Norderstedter ausgleichen konnte. Nach der Pause übernahmen die Elstern das Kommando, das Mittelfeld wurde schnell überbrückt und die Kondition der Gäste ließ spürbar nach. Zwangsläufig fielen dann Tore für den ASV. Zunächst traf Karsten Schulz in der 58. Minute zur 2 : 1 –Führung, Drews ließ zehn Minuten vor dem Ende das 3 : 1 folgen. 350 Besucher sahen ein Spiel das die Elstern bei besserer Chancenverwertung hätten höher gewinnen können. Da sowohl Stade als auch Lurup unentschieden spielten übernahm der ASV mit 20 Zählern die Tabellenführung vor den beiden Erstgenannten mit je 19 Zählern.

Zwischen dem Ende der Hinrunde und dem Beginn der Rückrunde standen Freundschaftsspiele auf dem Programm. Zunächst trafen die Elstern auf den SV Bergegorf West / 7. Liga – Bezirksliga Staffel 1, den Stammverein von Daniel Glogowski zum Ablösespiel – auch für den jungen Klaus Adamik, einem Nachwuchskicker. Ein echtes Kräftemessen wurde dieses Spiel nicht, zu groß war die Überlegenheit des ASV. Aus dem Halbzeitstand von 5 : 0 wurde nach neunzig Minuten ein 13 : 0. Während ASV – Trainer Juhnke Aufstellungsvarianten durchspielen konnte, freute sich der SV Bergedorf West über die Eintrittsgelder von 250 Besuchern. Die alte Rivalität zwischen dem ASV und dem SC Concordia fand durch ein Freundschaftsspiel im Marienthal neue Nahrung. In einer recht hart geführten Partie ( eigentlich untypisch bei diesen beiden Mannschaften ) trennten sich Concordia und der ASV 2 : 2. Die vorübergehende 2 : 0 Führung ( Glogowski und Muruszach ) der Elstern wurde von den Concorden Draguhn und Wagner ausgeglichen. Am 2. Weihnachtstag trafen sich der ASV und der SV Börnsen zu einem Freundschaftsspiel. Der SV Börnsen siegte an den Sander Tannen mit 4 : 1. Mit Klaus Behla verließ ein weiterer Spieler den ASV. Neuer Verein von Klaus Behla wurde der Harburger TB.
Am zweiten Januarwochenende 1978 startete die Landesliga in die Rückrunde.

Spitzenspiel in Stade
In Stade durften sich 1700 Besucher auf ein Spitzenspiel freuen. Hierfür waren alle Voraussetzungen gegeben, der VfL mit 19 Punkten war den Elstern dicht auf den Fersen und hätte im Falle eines Sieges die Elstern überflügeln können. Die Bergedorfer Mannschaft präsentierte sich in Stade von der allerbesten Seite und war dem VfL in allen Belangen überlegen. Die erste Halbzeit blieb torlos, als aber Norbert Meier in der 47. Minute allein vor dem Stader Torhüter Imkau auftauchte stand war das 1 : 0 für den ASV fällig. Nachdem sich der VfL von dem Schreck erholt hatte, landete ein Heber von Karsten Schulz im Stader Gehäuse zum 2 : 0 für den ASV. Die Klasseleistung der Elstern wurde schließlich von Klaus Muruszach mit dem Treffer zum 3 : 0 in der 85. Minute gekrönt. Der VfL wurde in die Schranken verwiesen und der ASV konnte seine Spitzenposition unterstreichen.

Kopie des Hinrundenspiels
Wenn der Schiedsrichter der am meisten beschäftigte Akteur auf dem Platz ist deutet dies auf eine ruppige Gangart hin. Im Team des SC Sperber standen mit Wolfgang Krause und Ronald Krüger zwei Akteure, die es ihren ehemaligen Mannschaftskameraden „ mal richtig zeigen“ wollten. Zudem konnten beim Vereinswechsel der beiden nicht alle Mißverständnisse aus dem Wege geräumt werden. Opfer der eigenen Motivation wurde in der 25. Minute Wolfgang Krause, sein Nachtreten gegen Karsten Schulz wurde vom Schiedsrichter mit der roten Karte quittiert. Auch Ralf Siebke und Despotoviv ( Sperber ) wurden vom Unparteiischen für zehn Minuten aus dem Verkehr gezogen. Fußball wurde auch gespielt, und zwar von Klaus Muruszach. In bewährter Manier knallte er aus zwanzig Metern einen Freistoß unhaltbar ins Tor des SC Sperber, es stand 1 : 0 für den ASV. Mit diesem Ergebnis endete vor 1000 Besucher das erste Heimspiel des Jahres 1978. Besonders hervorheben muß man die ausgezeichnete Leistung des Schiedsrichtergespanns, der umsichtigen Spielleitung war zu verdanken daß das Spiel nicht aus dem Ruder lief.

Ein Unentschieden würde reichen
Ein Blick auf die Tabelle bringt Aufklärung. Die Elstern als Tabellenführer standen mit 24 : 10 Punkten vor dem SV Lurup ( 22 : 10 Punkte ). Bei einem Sieg würde Lurup die Tabellenführung übernehmen, ein Punktgewinn würde den Elstern auf dem Spitzenplatz belassen. Der schneebedeckte Boden bereitete beiden Mannschaften Probleme, technische Feinheiten konnten daher nicht erwartet werden. Nach einer Viertelstunde brachte Stephan ( SVL ) seine Mannschaft in Führung, in der 40. Minute gab Norbert Meier die Antwort – er verwandelte einen Foulelfmeter zum 1 : 1. Mit diesem Resultat ging das Spiel zuende. Garant für den Punktgewinn des ASV war eine stabile Abwehr, die die Luruper Sturmreihe nicht zur Entfaltung kommen ließ.

Kein Problem mit dem Schlußlicht
Erster gegen den Letzten, die TSC Viktoria Wilhelmsburg – Veddel, eigentlich eine klare Sache. Vor solchen Spielen kann man nur warnen, oft genug gab es hinterher herbe Enttäuschungen. Diesmal nicht, denn die 500 Besucher an den Sander Tannen sahen eine überzeugende Leistung ihrer Mannschaft. Schnelles Direktspiel über die Flügel, alle Spieler in Bewegung, kein schwacher Punkt in der Mannschaft – Beifall auf offener Szene brauste auf. Die spielerischen Mittel der Gäste waren begrenzt und beschränkten sich auf das Stellen der Abseitsfalle. In der 6. Minute eröffnete Karsten Schulz nach einem Alleingang den Torreigen. Norbert Jürgens tat es ihm gleich, ebenfalls nach einem Solo in der 18. Minute erhöhte er auf 2 : 0. Nach einer knappen Stunde war wieder Schulz zur Stelle, nach einem Paß von Drews schob er das Leder ins verwaiste Viktoriator. Damit nicht genug: sieben Minuten vor dem Abpfiff konnte Schmidt die gegnerische Abwehr überlaufen und zum 4 : 0 einschießen. Klaus Schulz sorgte für das Lebenszeichen der Viktoria, in der Schlußminute gelang ihm der Ehrentreffer zum 1 : 4.

Harte Arbeit in Billstedt
Nach dem 19. Spieltag standen beim ASV 27 Punkte auf dem Konto, die Nächstplatzierten Lurup, Altona und Stade lagen mit jeweils 23 Zählern deutlich hinter den Elstern zurück. Diese Spitzenposition auszubauen war das erklärte Ziel des ASV. Das Spiel war überaus hart und hektisch. Der Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun, behielt aber in allen Situationen die Übersicht. Siebke, Schmidt und Schulz wurden vom Unparteiischen jeweils für zehn Minuten aus dem Spiel genommen, in der 78. Minute wurde Ralf Siebke für den Rest der Partie vom Feld gewiesen. Zum sportlichen Teil. Ein schwerer Abwehrfehler führte in der 18. Minute durch Glogowski zum 1 : 0 für den ASV, zehn Minuten später fand ein Weitschuß von Klaus Vogel den Weg ins Billstedter Gehäuse. Eine schwache Abwehrleistung nutzte der Billstedter Fritz in der 43. Minute zum Anschlußtor. Im zweiten Spielabschnitt drängten die Platzherrn energisch auf den Ausgleich – dank der ausgezeichneten Verfassung von Rüdiger Kahl ohne Erfolg. In diese Drangperiode der Billstedter - deren Abwehr war weit aufgerückt - setzten die Elstern einen schnellen Konter, den Klaus Muruszach in der 84. Minute mit dem Tor zum 3 : 1 für den ASV vollendete.

Ein vorentscheidendes Spiel
Bergedorf85 gegen Altona 93 – das ewig alte und junge Duell, dazu muß man gar nicht mehr viel schreiben, man muß sich nur die Tabelle ansehen! Neunundzwanzig Punkte für die Elstern, fünfundzwanzig Zähler für Altona 93. SollteN die Elstern gewinnen wäre es ein ganz großer Schritt in Richtung Aufstiegsrunde, gewinnt hingegen Altona, könnte es für den ASV eng werden. Zunächst gute Stimmung an den Sander Tannen – Klaus Vogel wurde für sein dreihundertstes Spiel für die Elstern geehrt. Dann verflog die Stimmung: in der ersten Spielminute nutzte Hasselfeld ( AFC ) eine Unsicherheit in der Hintermannschaft des ASV zum Führungstreffer der Gäste aus. Auch in der Folgezeit spielte Altona überlegen, aber nach zwanzig Minuten nahm Norbert Meier einen Musterpaß von Karsten Schulz auf und verwandelte zum 1 : 1. Nach und nach kamen die Elstern besser ins Spiel und als ein Weitschuß von Muruszach im Altonaer Tor landete stand es 2 : 1 für den ASV. In der 69. Minute zeigte Klaus Muruszach ein weiteres Mal wie wertvoll er für die Mannschaft ist, ein von ihm direkt verwandelter Eckball führte zum 3 : 1 für die Elstern. Norbert Meier beendete den Arbeitstag der Sturmreihe in der 87. Minute mit dem Tor zum 4 : 1. Vor 1200 Zuschauern konnten die Elstern ihren Anspruch auf einen Spitzenplatz überzeugend unterstreichen. Bei allem Engagement zeigten sich die Altonaer als faire Verlierer und gratulierten ihren Gegenspielern.

Versöhnung beim Glas Bier
Der Curslacker Trainer stellte vor dem Spiel den Elstern einen “heißen Tanz“ in Aussicht . Die erste Enttäuschung traf aber die Curslacker, ihrem Wunsch, das Derby im Billtalstadion auszutragen wurde nicht entsprochen. Den 1200 Besuchern wurde ein packendes und schnelles Spiel geboten. Von Beginn an drückten die Hausherrn aufs Tempo und beherrschten den Gegner. Eine „Bogenlampe“ von Paebst – Spitzname Tiger- führte nach einer Viertelstunde zum 1 : 0 für den SVCN. Ein Kopfball von Pietzuch ( SVCN ) führte in der 31. Minute zum 2 : 0. Ein anderes Bild nach der Pause, die Elstern erkannten Konditionsmängel bei den Curslackern und bliesen zur Offensive. Mit Erfolg, denn nach einer Stunde brachte Karsten Schulz die Elstern auf 1 : 2 heran. Aufopferungsvoll und mit Leidenschaft verteidigten die Curslacker den knappen Vorsprung und verließen den Platz als glückliche Sieger. Während des Spiels und nach dem Abpfiff warfen fanatische Zuschauer die Regeln des sportlichen Anstandes über Bord . Es kam zu Handgreiflichkeiten und Tumulten. Am Ende hatte das Sportgericht des HFV über diese Vorkommnisse zu befinden. Immerhin: Auf Anregung der BZ trafen sich die Verantwortlichen des ASV und des SVCN und bereinigten bei einem Bierchen die Unstimmigkeiten.

Revanche geglückt
Nach dem Spiel in Curslack hatte die Tabelle folgendes Aussehen 1. ASV – 22 Sp. – 31: 13, 2. 2. Lurup – 21 Sp. – 27 : 15, 3. Buxtehude – 21 Sp. – 26 : 18 und 4. Altona – 21 Sp. – 25 : 19 Punkte Das Spiel gegen Blankenese sollte eine Wiedergutmachung für die 0 : 2 Niederlage aus dem Hinspiel sein . Vor den 800 Besuchern legten die Elstern ein hohes Tempo vor und machten Anstalten, den Gegner zu überrennen. Allerdings wurden viele Chancen vergeben oder wurden Beute des sehr guten Torhüters Gautzsch. Nach zwanzig Minuten riß der Faden bei den Elstern und Blankenese bestimmte das Spiel. In dieser Phase wurden Klaus Vogel und Rüdiger Kahl zu den überragenden Akteuren im Elsterndreß, hierzu muß auch Norbert Meier, der häufig nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden konnte, gezählt werden. Das Tor des Tages gelang Klaus Vogel mit einem Ball aus fünfundzwanzig Metern. Die Punkte blieben in Bergedorf, aber über einen unentschiedenen Spielausgang hätte sich niemand beklagen dürfen. Buxtehude gewann gegen Duwo 08, Altona und Wilhelmsburg – Veddel teilten sich die Punkte.

Kein Erfolg mit Sicherheitsfußball.
 Die Elstern hätten gewarnt sein müssen, denn schon in der Vorsaison hatte Urania den Elstern einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. So war Sicherheitsfußball das Mittel der Wahl um am Schützenhof ungeschoren davonzukommen. Bis zur 27. Minute ging diese Rechnung auf, dann konnte sich Dämmich ( SCU ) die Ecke aussuchen und überwand Rüdiger Kahl. Mit dem 2 : 0 in der 87. Minute war die Partie entschieden – Hinners ( SCU ) war der Torschütze. Vor dem Spiel noch optimistisch mußten die Elstern nach dem Abpfiff die Rückfahrt mit leeren Händen antreten. Eine verdiente Niederlage gegen einen Gegner den man ganz offensichtlich unterschätzt hatte.

Klarer Sieg beim Aufsteiger
Im Hinspiel erlebten die Elstern gegen den Neuling HTB eine ganz böse Überraschung, der Neuling nahm beide Punkte mit an die heimische Jahnhöhe . Die 500 Besucher erlebten diesmal einen Klassenunterschied. Der HTB war gegenüber dem Hinspiel nicht wiederzuerkennen. Walter Gülck, der Trainer des HTB erkannte die Ursache und umschrieb sie mit den Worten ... einige sind nicht bereit sich zu quälen wie es in dieser Klasse nötig ist um Erfolg zu haben. Den hatten die Elstern: in der 13. Minute brachte Karsten Schulz die Elstern in Führung, unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff sorgte er für den 2 : 0 Pausenstand. In der 63. Minute konnte Norbert Meier die Glückwünsche seiner Mitspieler für das Tor zum 3 : 0 entgegen nehmen. Mit diesem Ergebnis siegten die Elstern auf der Jahnhöhe beim HTB.

In Freundschaft gegen Holstein Kiel
Eigentlich hätte es eine Standortbestimmung im Hinblick auf eine mögliche Teilnahme an der Aufstiegsrunde sein sollen, aber die Kieler „Störche“ enttäuschten auf der ganzen Linie. Der Tabellenvierte der Amateuroberliga war für die Elstern kein echter Prüfstein. In der 14. Minute fiel das 1 : 0 für den ASV als Rainer Schmidt dem Kieler Torhüter Thiel das Nachsehen gab. Mit dem Tor zum 2 : 0 in der 61. Minute komplettierte Karsten Schulz das Ergebnis. Die 850 Besucher wurden für ihr Kommen nicht belohnt.

Punktverlust gegen DuWo 08
Der Name DuWo weckt in Bergedorf keine guten Erinnerungen. Zu oft hat DuWo in den letzten Jahren den Elstern schmerzliche Punktverluste beschert. So war dann auch höchste Vorsicht an den Sander Tannen geboten- und das zu Recht. Es dauerte nur bis zur 6. Minute, da fuhr den 1000 Besuchern der Schreck in die Glieder, Dröge ( DuWo ) nutzte eine Unsicherheit in der ASV – Abwehr und es stand 0 : 1. Vier Minuten später war die Welt wieder in Ordnung, eine „Bogenlampe“ von Klaus Muruszach aus fünfundzwanzig Metern ließ Torwart Westermann ( DuWo ) keine Chance und es stand 1 : 1. An diesem Ergebnis änderte sich nichts mehr. Die Leistung der Elstern entsprach nicht dem was man von einem Meisterschaftskandidaten erwarten darf und die Zuschauer stellten sich die Frage ob das 1 : 1 ein Punktgewinn oder ein Punktverlust war. Vor Buxtehude ( 33:19) und Lurup(32:18) standen die Elstern mit 36 : 16 Punkten weiterhin auf dem ersten Tabellenplatz.

Kahl hält den Sieg fest
Es gibt im Hamburger Amateurfußball nicht viele Duelle die mit soviel Prestige und Tradition beladen sind wie die Spiele zwischen der Victoria und dem ASV. Für die Heimmannschaft – auf dem achten Tabellenrang platziert – ging es um nichts aber die Gäste aus Bergedorf konnten einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsrunde / Meisterschaft machen. Die Elstern begannen stark und drängten Victoria in die Defensive, aber ohne zählbare Erfolge. Gegen Ende der ersten Halbzeit übernahm Victoria das Kommando auf dem Platz. Die Elstern – Abwehr kam immer öfter ins schwimmen und hätte Rüdiger Kahl nicht einen Glanztag erwischt – der ASV wäre ins Hintertreffen geraten. Als sich die 1000 Besucher an der Hoheluft schon mit einem unentschiedenen Spielausgang abgefunden hatten sorgte Norbert Jürgens in der 83. Minute mit einem unhaltbaren Schuß für das Tor des Tages. Lob auch von den Elstern für die gute Leistung der Victoria. Altona und Lurup nahmen sich gegenseitig Punkte mit einem 1 : 1 ab, da Buxtehude auch nur unentschieden spielte war der 27. Spieltag ein guter Tag für den ASV. Die Meisterschaft war in greifbare Nähe gerückt.

Die Würfel sind gefallen
Der Rubikon wurde zwar nicht überschritten aber die Elstern haben ein großes Ziel erreicht. Gegen den designierten Absteiger SV St. Georg eroberten sich die Elstern zwei wichtige Punkte und stellten die Teilnahme an der Aufstiegsrunde sicher. Im ersten Durchgang taten sich die Elstern gegen die massive Abwehr der Gäste schwer. So blieb das 1 : 0 ( Karsten Schulz, 30. ) die einzige Ausbeute. Im zweiten Durchgang kam der ASV deutlich besser ins Spiel, die Folge waren das 2 : 0 - erneut Karsten Schulz ( 57. ) und Rainer Schmidt in der 61. Minute mit dem 3 : 0. In der 84. Minute trug sich dann noch Günter Maas mit dem Treffer zum 4 : 0 in die Torschützenliste ein.

Verschobene Meisterfeier
Mit 40:16 Punkten führten die Elstern die Landesligatabelle an, gefolgt von Lurup – ein Spiel weniger mit 35:19 Punkten sowie Sperber, Stade und Buxtehude mit 34:22 Punkten, dahinter Altona 93 mit 33:21 Zählern. Für die Titelvergabe kamen nur noch die Elstern und der SV Lurup in Frage . Die zuletzt genannten Mannschaften konnten „nur“ noch Vizemeister werden. Ein Sieg im Heimspiel gegen Buxtehude würde den Meistertitel sicherstellen. 1488 Besucher kamen an die Sander Tannen um den neuen Meister zu begrüßen. Dementsprechend begannen die Elstern schwungvoll und kamen in der 22. Minute durch Karsten Schulz zum 1 : 0. Nach dem Seitenwechsel traten die Gäste überrraschend stark auf und nahmen das Zepter in die Hand. Als dann Rothenstein ( Bux. ) die Führund ses ASV ausglich kam ein Riß ins Bergedorfer Spiel. Es wollte nichts mehr gelingen. Zu langes Ballhalten und wenig durchdachte Angriffsversuche blieben ohne Erfolg, so blieb es bei dem Ergebnis von 1 : 1 in einem Spiel das nicht alle Ansprüche erfüllen konnte. Der SV Lurup ließ zuhause gegen Billstedt nichts anbrennen und siegte gegen Billstedt mit 3:2. Da Lurup auch im Nachholspiel gegen Blankenese siegreich blieb hatte die Tabellenspitze nach neunzwanzig Spieltagen folgendes Aussehen ASV 41:17. Lurrup 39:19 und Altona 37:21 Punkte Die Meisterschaftsentscheidung mußte also zwischen dem ASV und Lurup fallen, im letzten Spiel würde den Elstern ein Punkt zum Titelgewinn reichen.

Die Elstern sind Meister
In Norderstedt mußte die Entscheidung fallen! Nach dem Abpfiff gab es hüben wie drüben freudige Gesichter. Das 1 : 1 beim Neuling reichte den Elstern zum Titelgewinn und durch dieses Ergebnis sicherte sich der SC Norderstedt den zum Klassenverbleib noch fehlenden Punkt. Den 600 Besuchern in Garstedt wurde ein hochklassiges, kampfbetontes und spannendes Fußballspiel gezeigt. Das 1 : 0 für die Gäste aus Bergedorf ging ( mal wieder ) auf das Konto von Karsten Schulz, ein Fehlpaß in der ASV – Hintermannschaft führte zum 1 : 1 Ausgleichstor. Mit diesem leistungsgerechten Ergebnis endete das letzte Punktspiel der Saison 1977 / 78





Ein Rückblick
Als Favorit sind die Elstern in diese Saison nicht gestartet, zu groß war des Aderlaß am Ende der Vorsaison. Verpflichtet wurden aus dem Hamburger Raum ganz junge Spieler. Trainer Juhnke ist es gelungen um die Routiniers Vogel, Muruszach, Rainer Schmidt, um nur einige zu nennen und aus den jungen Spielern eine schlagkräftige und begeisterungsfähige Mannschaft zu formen. Zum dritten Male konnte der Meistertitel seit dem Abstieg aus der Regionalliga an die Sander Tannen geholt werden Deuteten in der Vorrunde der Wechsel Sieg – Niederlage zwischen dem achten und fünfzehnten Spieltag noch auf eine gewisse Unbeständigkeit hin, belegte die Mannschaft ab dem 15. Spieltag ohne Unterbrechung den ersten Tabelleplatz. Von Mißstimmungen im Kader und internen Krisen wurde nichts bekannt. Zur Erringung der Meisterschaft von dieser Stelle einen ganz herzlichen Glückwunsch. An Karsten Schulz schieden sich die Geister. Sportlich eine erhebliche Verstärkung für die Mannschaft, stand er sich doch manches Mai selbst im Wege. Er polarisierte und provozierte, war aber auch sehr häufig Ziel robuster Attacken seiner Gegenspieler. Infam waren die Versuche, ihn zu provozieren um so einen Platzverweis herbeizuführen. Sein Verhalten in Billstedt kann nicht entschuldigt werden.

Vorschau auf die Aufstiegsspiele
Zum vierten Male wurde der Titel an die Bille geholt aber Titel sind Schall und Rauch wenn man an die kommenden Aufgaben denkt. Das seit Jahren vorrangige Ziel ist der Aufstieg in die Amateuroberliga, die dritte Liga. Waren die Elstern 1958 noch erfolgreich und zogen in die damalige erste Liga, die Oberliga Nord ein, so zogen sie seit 1971 stets den Kürzeren in der Aufstiegsrunde. Es gab in der Bergedorfer Fußballgemeinde keinen größeren Wunsch als den Sprung in die AOL Nord. Folgende Mannschaften traten mit den Elstern in den Wettbewerb um den Einzug in die AOL ein: Der VfL Germania Leer, der niedersächsische Vertreter, der Meister der Landesliga Bremen, der Bremer SV sowie der Vizemeister der Landesliga Schleswig – Holstein, der VfR Neumünster. Der Bremer SV – man denke nur an 1958 – und der VfR Neumünster waren gute Bekannte aus alten Zeiten, die Ostfriesen hingegen absolutes Neuland.

Teilerfolg in Leer
Fußball – Bergedorf fieberte der Aufstiegsrunde entgegen, seit Jahren gab es für die Elstern keinen größeren Wunsch als den Sprung in die AOL zu schaffen. Auf dieses Ziel haben Trainer Juhnke und die Mannschaft hingearbeitet. Für das erste Spiel in der Aufstiegsrunde mußten die Elstern die Reise nach Leer zum VfL Germania antreten. Zu den Anhängern des VfL gesellten sich 500 Fußballfreunde aus Bergedorf und bildeten für das erste Spiel dieser Runde mit 4500 Besuchern eine eindrucksvolle Kulisse. Zwei gleichwertige Mannschaften lieferten sich einen dramatischen Kampf. Voller Einsatz , anspruchsvolle Kombinationen und packende Strafraumszenen prägten das Geschehen auf dem Platz. Die Elstern erfüllten alle Erwartungen und präsentierten sich in glänzender Verfassung. In der 76. Minuten blieb den Elstern eine kalte Dusche nicht erspart Mittelstürmer Hausmann ( Leer ) - stand schon kurz vor der Auswechslung – und brachte den VfL in Führung. Die Freude der Germanen hielt nicht lange an, die Elstern erholten sich von diesem Schock, Klaus Vogel stellte mit einem strammen Schuß aus zwanzig Metern den 1 : 1 Ausgleich her. Mit diesem leistungsgerechten Ergebnis endete das erste Aufstiegsspiel der Elstern. Ebenfalls 1 : 1 trennten sich der Bremer SV und der VfR Neumünster. In der Paralellgruppe unterlag der SV Lurup dem VfB Peine mit 1 : 4, Phönix Lübeck setzte sich gegen den SV / MTV Winsen mit 1 : 0 durch.

Start zu einem Höhenflug
Die Ausgangslage für den ASV war günstig, mit einem Sieg über den Gast aus Bremen, den Bremer SV könnten sich die Elstern an die Tabellenspitze ihrer Gruppe setzen und die Weichen in Richtung Aufstieg stellen. So dachten auch die Besucher an den Sander Tannen ( die Angaben schwankten hier zwischen 3200 und 3800 ) und gaben auf diese Weise Auskunft über den Stellenwert des Fußballs in Bergedorf. Früh zeigten die Elstern den Gästen, wer Herr im Hause ist. In der 8. Minute nahm Klaus Muruszach einen Ball an der Strafraumgrenze an und schoß ihn unhaltbar für den Bremer Torwart zum 1 : 0 für den ASV ins Tor. Danach kam der Bremer SV besser ins Spiel ohne aber das Bergedorfer Tor ernsthaft zu gefährden. In der 43. Minute kurvte Frank Priegnitz durch die Bremer Hintermannschaft und spielte Karsten Schunz an – der brauchte nur noch seinen Fuß hinzuhalten und das 2 :0 für die Elstern war fällig. Die Halbzeitpause wurde vom BSV ganz offensichtlich gut
genutzt, denn kurz nach Wiederanpfiff verkürzte Bentrup ( ein Spielertyp wie einst Kevin Keagan beim HSV ) auf 1 : 2. Auch in der Folgezeit versteckte sich der BSV nicht und zog ein gepflegtes Angriffsspiel auf, aber Glogowski & Co ließen sich nicht überraschen. Als aber in der 74. Minute ein Ball von der Außenlinie, eigentlich als Flanke gedacht, im Bremer Tor landete, war mit dem 3 : 1 fast schon die Vorentscheidung gefallen und als dann vier Minuten vor dem Abpfiff derselbe Spieler, nämlich Frank Priegnitz eine Vorlage von Schmidt aufnahm und ins Tor verlängerte, war es um den Bremer SV geschehen. Die Besucher sahen eine in allen Belangen überzeugende Bergedorfer Mannschaft, die zu Recht die Tabelle ihrer Gruppe anführte.
Der VfR Neumünster besiegte Germana Leer mit 1 : 0. In der anderen Gruppe mußte sich Lurup in Winsen mit 0 : 2 geschlagen geben während der VfB Peine gegen Phönix Lübeck mit 2 : 0 die Oberhand behielt.

Das Tor steht weit offen
Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen 3000 Besucher aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Elstern boten ihren Besuchern eine Galavorstellung und nahmen den Gast aus Neumünster regelrecht auseinander. Clever und routiniert , ja fast schon profihaft trumpften die Elstern auf. Die schnellen Flügelflitzer Meier und Priegnitz waren ständige Unruhestifter im Strafraum der Gäste. Das Debakel für den VfR wurde von Karsten Schulz eingeleitet – ein Kopfball in der 6. Minute und ein abgefälschter Schuß fanden den Weg ins VfR – Tor, nach vierzehn Minuten stand es 2 : 0 für den ASV. Gladziewski ( VfR ) brachte seine Mannschaft nach vierundzwanzig Minuten auf 1 : 2 heran. Dieses Gegentor konnte die Elstern nicht aus der Fassung bringen, denn nur zehn Minuten später zirkelte Klaus Muruszach einen Freistoß durch die Abwehrmauer des VfR zum 3 : 1 für den ASV ins Tor der Gäste. Wiederum zur rechten Zeit am rechten Ort war Karsten Schulz kurz nach Wiederbeginn als er einen Pfostenabpraller zum 4 : 1 für den ASV verwandelte. Damit war die Partie praktisch entschieden. Allerdings mußte der VfR noch einen weiteren Treffer hinnehmen, denn in der 75. Minute schloß Rainer Schmidt einen Alleingang mit dem 5 : 1 ab. Die junge Mannschaft des ASV ( Durchschnittsalter 21 Jahre ) demonstrierte absolute Oberligareife und wurde fortan als Aufstiegsfavorit angesehen. Der Punktestand von 5 : 1 Zählern und zwei Punkte Vorsprung vor der Konkurrenz waren für den Rest der Runde ein gutes Polster und man konnte den restlichen Spielen mit positiver Erwartung entgegensehen. Torhungrig auch der Bremer SV: Germania Leer wurde mit einer 2 : 5 Niederlage nach Ostfriesland zurückgeschickt. Winsen und Peine teilten sich mit einem 2 : 2 die Punkte, Phönix Lübeck hatte mit dem 4 : 2 Erfolg über Lurup keine Probleme.

Ein herber Rückschlag
Die Elstern hätten in Sachen Aufstieg alles klar machen können, doch es kam anders. Stürmischer Wind und Nieselregen, das war der erste erkennbare Unterschied zum Vorsonntag. Der Trainer des VfR Neumünster, Kuno Böge, hatte aus dem 1 : 5 seiner Mannschaft in Bergedorf die richtigen Schlüsse gezogen – der VfR verzichtete auf eine Manndeckung und überließ den Elstern das Mittelfeld.Torlos ging es in die Halbzeitpause. Dies änderte sich unmittelbar nach Wiederbeginn: Gladziewski und Kaack brachten den heimischen VfR mit 2 : 0 in Führung. Der Anschlußtreffer von Norbert Meier in der 63. Minute weckte neue Hoffnungen bei den Elstern, aber dann nahm das Unheil seinen Lauf! Nachdem Karsten Schulz schon die gelbe Karte wegen Meckerns gesehen hatte wurde er in der 65. Minute vom Bremer Schiedsrichter Osmers wegen Nachschlagens des Feldes verwiesen. Karsten Schulz rastete daraufhin vollkommen aus und attackierte den Fotografen des Hamburger Abendblattes. Drei Minuten später die nächste rote Karte, diesmal traf es den VfR Spieler Meier ebenfalls wegen Nachschlagens – laut BZ eine reine Konzessionsentscheidung. Als von beiden Mannschaften nur noch zehn Akteure auf dem Platz standen gelang Klaus Vogel nach einem Zuspiel von Pahl der 2 : 2 Ausgleich. Zwei weitere Tore des VfR durch Badura ( 79. ) und Gladziewski ( 91. ) besiegelten das Schicksaloder Elstern an diesem verregneten Sonntag. Nach Spielschluß hatte Karsten Schulz sich immer noch nicht im Griff und entriß dem Fotografen der Morgenpost seine Kamera. Nach jeder Niederlage hat ein Trainer tausend Kollegen, die natürlich alles besser wissen, also ersparen wir uns, nach den Gründen zu fragen. Nur so viel: Hätte man Karsten Schulz nach der gelben Karte nicht besser vom Platz geholt? Hat man genügend getan um in der Schlußphase das 2 : 2 abzusichern ?

Die Ereignisse um das Spiel waren Gegenstand einer intensiven Diskussion in der Hamburger Sportpresse, diese kann hier nicht fortgeführt werden – ein Zeitungsartikel wird diesem Bericht beigefügt.



Es ist nicht Zweck dieses Artikels, einen Spieler an den Pranger zu stellen, vielmehr soll der erste Absatz dieses Artikels in Erinnerung rufen was den Geist der Elstern ausmacht und für welche Werte der ASV steht.

Weiterhin spielten Leer vs. Bremer SV 2 : 3 und in der Paralellgruppe spielten Peine gegen Winsen 2 : 2, Lurup unterlag Phönix Lübeck mit 1: 2.

Die allerletzte Chance
Vor dem fünften Durchgang der Aufstiegsrunde hatte die Tabelle folgendes Aussehen: Die ersten drei Mannschaften verfügten über 5 : 3 Punkte und wurden nur durch die Tordifferenz wie folgt getrennt 1. ASV +5, 2. Bremer SV +1, 3. Neumünster -1 Germania Leer war mit 1 : 7 Punkten aus dem Rennen. Das Spiel der Elstern in Bremen hatte Endspielcharakter, die Elstern hätten aus eigener Kraft dem großen Ziel ein großes Stück näher kommen können – ein Sieg vorausgesetzt. Zwei Stützen der Mannschaft waren in Bremen nicht dabei, Karsten Schulz fehlte aus bekannten Gründen und Klaus Muruszach wurde durch eine schwere Prellung außer Gefecht gesetzt – die erste Diagnose Mittelfußbruch bestätigte sic nicht. Die Mannschaft hatte die Niederlage in Neumünster noch nicht verdaut uns als der Bremer SV nach einer Viertelstunde durch Schwenke in Führung ging schalteten die Elstern auf Offensive um, aber den Angriffen fehlte es an Durchschlagskraft, alles blieb mut-und kraftlos. Man hatte denEindruck, daß die Mannschaft nicht mehr an ihre Chance glaubt. Als dann noch Bentrup ( BSV ) einen Alleingang ganz ohne Gegenwehr in der 82. Minute mit dem 2 : 0 beendete, war das Spiel für die Elstern verloren. Mehr als das 1 : 2 durch Torsten Worm in der Schlußphase der Partie war für die Elstern nicht mehr drin. Trotz einer insgesamt guten Leistung konnten sie den an diesem Tag stärkeren Bremer SV nicht bezwingen und mußten den Platz als Verlierer verlassen. Mit diesem Sieg hatte der Bremer SV das Tor zur Oberliga ganz weit aufgestoßen, denn Konkurrent Neumünster unterlag in Leer mit 0 : 4. Die ersten Punkte in der Aufstiegsrunde sicherte sich der SV Lurup durch ein 2 : 2 gegen Winsen, Phönix Lübeck hatte den Fuß zur AOL durch ein 1 : 0 über den VfB Peine in der Tür.

Kein Happyend
Nur die allergrößten Optimisten glaubten noch an eine Aufstiegsschance.Die Tabellensituation war eindeutig, der Bremer SV hatte mit 7 : 3 Punkten die Nase vorn. Der ASV und der VfR Neumünster lagen mit jeweils 5 : 5 Zählern auf den Plätzen zwei und drei. Nur wenn der BSV in Neumünster verliert und die Elstern gegen Leer gewinnen besteht die Chance des Aufstiegs Wer wollte daran glauben? Vor dem Spiel hatte Trainer Juhnke bedingungslose Offensive angekündigt, die eizige Möglichkeit, das Wunder Realität werden zu lassen. Die Mannschaftsaufstellung indes rief Verwunderung hervor, mit Norbert Meier und Frank Priegnitz wurden nur zwei echte Spitzen aufgeboten. Die Mannschaft wirkte nach zwei empfindlichen Niederlagen und einer kräftezehrenden Saison ausgebrannt – das Spiel gegen Germania Leer war das fünfundfünfzigste Spiel in der Saison !! Vor 1200 Besuchern gingen die Germanen nach vierundzwanzig Minuten durch Rathjen in Führung, für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Norbert Meier nach einer Stunde. Sieben Minuten vor dem Ende fiel die Entscheidung für die Gäste aus Leer, als Klein ( Leer ) den Ball zum 1 : 2 ins Bergedorfer Tor lenkte. Die Enttäuschung im Bergedorfer Lager hielt sich in Grenzen als an den Sander Tannen bekannt wurde, daß der Bremer SV den entscheidenden Punkt mit einem 2 : 2 beim VfR Neumünster gewann. Herzlichen Glückwunsch an den Bremer SV. Begleitet wird der BSV von Phönix Lübeck, die Lübecker siegten in Winsen mit 5 : 2. Der BSV und Phönix nehmen in dr AOL die Plätze des SV Meppen und des VfL Pinneberg ein.

Es waren keine übermächtigen Gegner an denen die Elstern gescheitert sind, vielmehr war es das Nervenkostüm und mangelnde Routine – die kann man bei einer jungen Mannschaft nicht voraussetzen. Es war eine gute Entscheidung, zu Beginn der Saison den Kader mit jungen Spielern aufzubauen, nur dieser Weg kann erfolgreich in die Zukunft führen.




Diesem Bericht sind folgende Anlagen beigefügt
Ergebniszusammenstellung des ASV für die Spielzeit 1977 / 1978
Abschlußtabelle der Landesliga
Ergebniskasten mit ( nahezu ) allen Spielergebnissen sowie der Zuschauerzahl
Landesliga – Saisonverlauf aller Vereine, Punktestand nach jedem Spieltag
Sämtliche Ergebnisse des ASV in der Landesliga seit der Saison 70 / 71. Verlorene Spiel sind farblich gekennzeichnet, „Lieblingsgegner“ des ASV sind gut erkennbar.
Die Bild – und Textbeiträge entstammen der Bergedorfer Zeitung

(Zum Vergrößern der Tabellen bitte anklicken !!!)





Nachweis der Bezugsquellen Die Bild - und Textbeiträge stammen aus der Bergedorfer Zeitung. Die Grundlage für den Ergebniskasten und die Tabelle mit dem Saisonverlauf sind die im Hamburger Abendblatt nach jedem Spieltag niedergelegten Tabellen. Ebenso stammt der Bericht über die Meisterfeier aus dem Hambubger Abendblatt. Die Saison – Abschlußtabelle stammt aus dem Deutschen Fußballarchiv.
Der besondere Dank des Verfassers gilt dem früheren Elsternspieler Klaus Muruszach, der für diesen Bericht umfassendes Zeitungsmaterial ( Ausschnitte aus der Bergedorfer Zeitung und der Fussball – Vorschau ) zur Verfügung gestellt hat.

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