Sonntag, 6. Januar 2008

Sebastian Wille verlässt die "Elstern"


Wie die Bergedorfer Zeitung in ihrer Montagsausgabe berichtet, verlässt Sebastian Wille mit sofortiger Wirkung die Sander Tannen. Der Weggang ist beruflich bedingt, denn Wille möchte in Leipzig ein Studium beginnen.
Dir, Sebastian, alles Gute für die Zukunft !
Um Testspieler einzusetzen, bestreiten die Elstern kurzfristig zwei Freundschaftsspiele auf dem Kunstrasen in Curslack (siehe rechts)
Trotzdem hier noch das interessante Interview mit Sebastian Wille, das die Internetplattform http://www.transfermarkt.de/ bereits Ende September 2007 führte.

Interview mit Sebastian Wille
Veröffentlicht: 25.09.2007 - 18:19 Uhr
Quelle: Interview der Woche
Sebastian Wille stammt aus der Jugend des FC Carl Zeiss Jena und spielt nun in der Oberliga Nord. Über seine Beweggründe, Ziele und seinen Zwillingsbruder unterhielt er sich mit Sven Bauer (Lapdog):
Transfermarkt.de: Sie sind ein Eigengewächs des FC Carl Zeiss Jena. Beschreiben Sie bitte die positiven sowie negativen Aspekte als Jugendspielers!
Sebastian Wille: Das stimmt. Ich war 7 Jahre beim FC Carl Zeiss Jena und habe in Jena alle Jugendmannschaften durchlaufen. Die Strukturen in Jena sind hervorragend, die Anbindung des Internats an die Schule und die Zusammenarbeit mit dem Leistungszentrum bilden gute Voraussetzung für Erfolge im Sport und in der Schule. Wenn ich auf meine Jugend in Jena zurückblicke, dann sind es vor allem die schönen Augenblicke, die mein Leben geprägt haben. Der Zusammenhalt untereinander, das Internats-Leben sowie reichlich positive als auch negative sportliche Erlebnisse bleiben immer in Erinnerung.
Transfermarkt.de: Warum hat es für den Durchbruch nicht gereicht?
Sebastian Wille: In Jena habe ich mir und meinen persönlich gesetzten Erwartungen zu wenig Zeit gegeben. Als A-Jugendspieler hatte ich bereits Einsätze in der 1. Männermannschaft, die damals noch in der Oberliga spielte. Ein Jahr später gehörte ich zum Kader der 1. Männermannschaft, absolvierte 15 Einsätze und uns gelang damals der ersehnte Aufstieg in die Regionalliga. Jedoch entschied ich mich aus zweierlei Gründen, den Verein zu verlassen. Ich wollte mehr Einsatzzeit und wechselte nach Halle in die Oberliga, um auf diesem Weg den Sprung in den bezahlten Fußball zu schaffen. Enttäuscht bin ich heute noch von der Vereinsführung, die sich in vertraglichen und sportlichen Situationen unseriös verhielten..
Transfermarkt.de: Wie haben Sie Ihre Mitspieler dort erlebt?
Sebastian Wille: Wir waren in der Saison 2005/2006 eine Mannschaft, die Charakter hatte, immer an das Ziel, den Aufstieg, glaubte und natürlich gab es in Jena Mitspieler, mit denen man sich besser verstand als mit anderen. Aber ich denke, das ist normal. Wichtig war der Erfolg und dafür stellten alle ihre Eitelkeiten in den Hintergrund.
Transfermarkt.de: Mit welchen Fußballgrößen haben Sie bisher zusammengespielt?
Sebastian Wille: n Halle habe ich mit Pawel Wojtala (HSV, Bremen, KSC) zusammen gespielt, ein super Typ, charakterlich als auch sportlich.
Transfermarkt.de: Von Jena ging es nach Halle. Wie war die Zeit dort?
Sebastian Wille: Ich blicke gerne auf die Zeit in Halle zurück. In Halle habe ich meinen Zivildienst geleistet, 1 Jahr studiert, viele Freunde kennen gelernt und mich in meine Freundin Jenni verliebt.
In Halle war ich auf Anhieb Stammspieler und habe in den 2 Jahren 48 Spiele für den HFC bestritten. Die sportlichen Ergebnisse waren eher durchwachsen, weil wir 2 Jahre lang den angestrebten Aufstieg verpassten.
Transfermarkt.de: Was sind die Ziele vom ASV als auch Ihre in der laufenden Saison?
Sebastian Wille: Das Ziel der laufenden Saison ist die Qualifikation zur Regionalliga. Alles andere wäre Quatsch, weil die ersten 6 auf- und die restlichen Teams absteigen. Mit meinen sportlichen Leistungen will ich zu einer erfolgreichen Saison beitragen und mich zu einem wichtigen Leistungsträger entwickeln.
Transfermarkt.de: Was möchten Sie generell erreichen im Fußballgeschäft?
Sebastian Wille: Seit 3 Jahren spiele ich nun in der Oberliga und habe über 60 Spiele bestritten. Mein Ziel ist es weiterhin, Erfolge zu feiern, mich sportlich und persönlich weiter zu entwickeln und den Sprung in den bezahlten Fußball zu schaffen. Über meine Perspektive entscheide ich letztlich selbst, durch meine sportlichen Leistungen.
Transfermarkt.de: Ihr Zwillingsbruder Stephan ist von Jena nach Cloppenburg, sie ja nach Halle gewechselt. Im Jahre 2007 kreuzen sich Ihre Wege wieder in Bergedorf. Wie liefen dieserWechsel ab?
Sebastian Wille: Stephan ist in der Saison 2005/2006 bereits in die Oberliga Staffel Nord gewechselt. Ein Kreuzbandriss und eine schwere Schulterverletzung warfen ihn in eineinhalb Jahren, die er für Cloppenburg spielte, immer wieder zurück. Im Winter 2007 wechselte er nach Bergedorf, um einen Neuanfang zu beginnen und sich in der Oberliga zu etablieren.
Nach einem geplatzten Wechsel meinerseits zu einem ambitionierten Verein stellte Stephan den Kontakt zum ASV Bergedorf 85 her. Danach ging alles sehr schnell. Nun freue ich mich auf eine schöne Stadt und auf eine erfolgreiche Saison.
Transfermarkt.de: Wie schwer oder einfach ist es, mit seinem Zwillingsbruder zusammen zu
spielen?
Sebastian Wille: Natürlich freue ich mich, wieder mit Stephan zusammen zu spielen. Nach gemeinsamer Zeit beim FC Carl Zeiss Jena kennt man seine Stärken und Schwächen und man weiß, wie man sich gegenseitig vorantreibt.
Komplizierter wird es nur, wenn man gegeneinander spielt…
Transfermarkt.de: Ist für Sie das Brüderpaar Bender (1860 München) ein Vorbild?
Sebastian Wille: Es ist schön, dass sich bei 1860 München ein Brüderpaar durchsetzt. Allerdings sind andere Fußballgrößen wie Zinedine Zidane, Michael Ballack oder Thierry Henry Vorbilder.
Transfermarkt.de: Unter welchen Voraussetzungen würden Sie Ihren Vertrag in Bergedorf
verlängern?
Sebastian Wille: Ich habe erst vor 3 Wochen ein Vertrag bis 30.06.2008 unterschrieben und bin froh, dass der Wechsel geklappt hat. Über meine sportliche Zukunft mach ich mir im Moment noch keine Gedanken. Ich will jetzt erfolgreiche Spiele für den ASV bestreiten und alles andere klären wir nächstes Jahr.
Transfermarkt.de: Wie oft und wie lange wird trainiert?
Sebastian Wille: Wir trainieren von Mo-Fr jeden Abend ca. 1,5 Stunden. 2 mal die Woche trainiere ich zusätzlich vormittags.
Transfermarkt.de: Wovon leben Sie zurzeit? Bzw. was machen Sie, wenn Sie mal nichts für den ASV tun?
Sebastian Wille: Seit 2006 habe ich ein Studium angefangen und bin zusätzlich als Trainer in der HSV-Fußballschule tätig und trainiere Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren. In meine Freizeit verbringe ich viel Zeit mit meiner Freundin, treffe mich gerne mit Freunden und surfe öfters im Internet.
Transfermarkt.de: Wie bereiten Sie sich auf ein Spiel vor?
Sebastian Wille: Ich lege viel Wert auf meine Ernährung und achte viel auf meine Gesundheit. Ich habe an sich keine besonderen Rituale. Ich schlafe vor einem Spiel gern lange und frühstücke ausgiebig.
Transfermarkt.de: Haben Sie schon vermeintliche "Freunde" sowie "Schulterklopfer" kennenlernen
dürfen?
Sebastian Wille: Ich bin erst ein paar Wochen in Bergedorf und vieles ist für mich noch relativ neu. Stephan hilft mir, mich in Hamburg möglichst schnell einzuleben und mich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Die Leute beim ASV Bergedorf sind sehr aufgeschlossen und erleichtern mir die Eingewöhnung.
Transfermarkt.de: Bitte erzählen Sie zum Abschluss bitte eine Anekdote aus Ihrem jungen
Fußballerleben!
Sebastian Wille: Mit unserem Jugendverein VfB Apolda haben wir damals ein Jugendturnier bestritten. Ich spielte im Sturm und Stephan in der Abwehr. Bei diesem Turnier fehlte unser vorgesehener Torwart. Da ich im Training immer mal den Drang hatte, ein paar Bälle zu halten, sagte ich dem Trainer: "Ich geh ins Tor." Da gab es nur ein Problem, Stephan wollte auch! Schließlich ging ich als Älterer von uns beiden ins Tor. Zur Pause stand es Unentschieden und wir beide haben uns angeschaut und da kam uns eine Idee. Eigentlich war die Halbzeitpause nur eine kurze Trinkpause. Wir beide rannten so schnell wir konnten in die Kabine und tauschten die Trikots. Natürlich tuschelte die gegnerische Mannschaft, dass die beiden die Trikots getauscht haben. Aber sie konnten uns ja nichts nachweisen…J So ging Stephan ins Tor und ich in den Sturm. Wir gewannen am Ende das Turnier und nach dem Spiel mussten wir alle über diese Aktion nur noch lachen.

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