Alles war angerichtet für ein großes
Fußballfest: Bei herrlichem Wetter waren die Ränge des
Kunstrasenplatzes in Mümmelmannsberg gut besucht. Unter den vielen
Zuschauern auch die große Bergedorfer Fangruppe, die über die
gesamte Spielzeit für großartige Stimmung sorgte und ihre Elstern
mit unzählig verschiedenen Fangesängen immer positiv anfeuerte –
einmalig!
Das Spiel unter der Leitung des
erfahrenen Schiedsrichters Christian Henkel nahm sofort Fahrt auf.
Bergedorf war im Vergleich zum verhaltenem Auftritt letzte Woche
nicht wiederzuerkennen: Lauffreudig und zweikampfstark. Auffällig,
dass „85“ auf dem Kunstrasenplatz der Generation I die Bälle in
Bedrängnis kompromisslos hinten herausschlug. Hier werden die
Trainer klare Anweisungen gegeben haben, kein Risiko einzugehen.
Um den ehemaligen Oberligaakteur und
Starspieler des MSV Dieter Forkert kümmerte sich Gregor Krahn und dies zunächst
sehr erfolgreich und mit fairen Mitteln Jener Gregor Krahn sorgte
dann auch bereits in der 13 Minute für ein herausragendes Ereignis,
das schon alleine sein Eintrittsgeld wert war:
Kurz hinter der Mittellinie wurde
Gregor per Kurzpass angespielt. Er sah, dass der MSV-Keeper Erik
Buchmiller zu weit vor seinem Tor stand und zog mit großartiger
Schußtechnik einfach ab. Ein Sperrwerfer wird im Augenblick des
Abwurfs ein ähnliches Glücks-Gefühl haben, wenn er weiß, der
Sperr könnte weit fliegen. In Mümmelmannsberg segelte das Leder
in hohem Bogen über den Torwart und senkte sich rechtzeitig in das
Tor.
Marke Tor des Monats!
Großer Jubel bei Spielern und den
vielen meist Bergedorfer Anhängern.
Der MSV meist durch sehr gut gezogenen
Freistöße und Eckbälle gefährlich. So auch in der 22. Minute.
Von halb rechts aus Stürmersicht wurde der Ball aufs Tor gezogen.
Ein Stürmer konnte den Ball noch per Haarschopf berühren. Schwer zu
halten für Elstern-Torwart Marc Stückler, der keine zehn Minuten
später statt einen langen Abschlag Kollege Christian Kautz kurz
anspielt. Noch unbedrängt verdaddelt Christian sich. Der
Mümmelmannsberger Marvin Fischer erkennt seine Chance und stibitzt
die Pille und hat dann keine große Mühe den Ball auch an Stückler
vorbei zur Führung in die Machen aus kurzer Distanz zu jagen.
Hätte „Kautzi“ man auch den Ball
einfach nach vorne geschlagen...
Doch vom Elstern-Anhang nach vorne
gepeitscht gewann Bergedorf wieder Land. Nach einer schönen
Kombination konnte der ASV im Nachschuss zum 2:2 ausgleichen. Stephan
Funk soll der Schütze gewesen sein.
Mit Applaus ging es in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit sollte es in sich
haben. Kaum angepfiffen, setzte wieder einmal Center-Spieler Stephan
Funk seinen Körper gut ein, legte den Ball auf Benjamin Vermehren
auf, der noch vor wenigen Augenblicken von seiner Familie in der
Halbzeitpause aufmunternd geherzt wurde. Die Küsse wirkten.
Abgebrüht vollendete der Neuzugang von Billstedt-Horn zur 3:2
Führung der Elstern – und das direkt vor der Bergedofer-Fangruppe.
Was für ein Jubel.
Doch wie gewonnen, so zeronnen..
Keine fünf Minuten später wird
Kapitän Felix Rehr wieder in völliger Unbedrängnis von Außen im
eigenen Strafraum angespielt. Der Ball springt unglücklich (wie
schon erwähnt, Kunstrasen Generation I) bei angelegtem Arm an Felix
Hand. Schiedsrichters Henkel sah genau hin, pfiff und zeigte
erbarmungslos auf den Elfmeterpunkt.
Felix, der die Welt nicht mehr
Verstehende konnte es nicht begreifen und handelte sich noch bei
seinen Protesten die Gelbe Karte ein.
Dieter Forkert sagte zum Geschenk von
wem auch immer danke und versenkte den Strafstoß hart und platziert.
Nun wurde es nicklig bzw. auch unnötig
unfair.
Zuerst erhielt Forkert Gelb, dann ließ
Elster Timo Schwenke Forkert in Höhe der Mittellinier absichtlich
„über die Klinge“ springen und versuchte dann auch noch den
Gegenspieler zu provozieren. Was soll sowas?
Jedenfalls sah Schwenke auch gelb.
Handelte Schiedsrichter Henkel hier
vollkommen richtig, ließ er doch in vielen anderen Situationen die
„klare Linie“ vermissen. Mal zeigte er bei sog.taktischen Fouls
gelb, mal ließ er Gnade vor recht ergehen.
85 wechselte kurz danach .
Doppelwechsel. Für Mirko Dell und Stephan Funk kamen Justin Gauger
und Florian Heinze.
Funk, der vorne sich abrackerte und
immer mehre Gegenspieler band, hätte vielleicht nicht ausgewechselt
werden sollen. Wäre, hätte Fahrradkette. Jedenfalls übernahm ab
diesem Zeitpunkt der Hausherr das Kommando. So fiel die 4:3 Führung
nicht unverdient: Langer Seitenwechsel, Krahn verschätze sich und
Dieter Forkert zeigte erneut seine gehobene Klasse und schoß flach
ins Tor.
Als dann Timo Schwenke mit einer
saudummen Aktion sich seine gelb-rote Karte abholte und seinem Team
somit einen Bärendienst erwies, sah sich Bergedorf in schwieriger
Situation.
Nur der starke 12. Mann, die Fans
blieben optimistisch. Auf dem Platz schwamm man nun jedoch.
„Ob denn Bergedorf immer so schwach
in der Abwehr ist ?“ fragte ein neutraler Zuschauer. Man hätte
lügen müssen, wenn man diese Frage verneint hätte.
Felix Rehr haderte immer noch mit dem
Unparteiischen und dieser hörte anscheinend gut hin. Folge gelb-rot
und Bergedorf nur noch zu neunt.
Trotzdem 85 jetzt wieder gefährlich
nach vorne. Der starke Vermehren wurde auf die Resie geschickt und
nur eine tolle Abwehraktion vom Mümmelmannsberger Baran Can Aydin
verhinderte den Ausgleich. Zuvor hielt ASV-Torwart Marc Stückler
durch gute Parade sein Team „am Leben“. Dann die letzte Aktion.
Freistoß für 85. Tolle Flanke in den 16er. Die Fans haben den
Torschrei schon auf den Lippen, aber der Torwart des MSV hält 2x
glänzend.
Abfiff.
Mümmelmannsberg feiert den nicht
unverdienten Sieg. Bergedorf hätte nicht zu viele Fehler machen
dürfen, ein wichtiger Punkt wurde so verschenkt.
Dadurch verliert der ASV die
Tabellenführung an Oststeinbek und liegt nur noch fünf Punkte vor
dem MSV.
Im nächsten Heimspiel empfängt man
den Tabellenvierten Geesthacht. Die Messe - sprich Aufstieg - ist
noch lange nicht gelesen.
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