Die junge
Schiedsrichter-Beobachtungs-Delegation konnte sich in der
Halbzeitpause gar nicht wieder einkriegen.
„Das geht dann
heute wohl bis 22 Uhr“
Professionell mit
Videokamera wurde heute das ebenfalls junge Schiedsrichtergespann um
Tobias Fuchs mit seinen Assistenten Mark Niklas Späth und Jasper
Zakrzewski beobachtet. Und vermutlich wird die Videoanalyse wirklich
einige Zeit in Anspruch nehmen. Die erste Halbzeit der
Kreisligapartie ASV Bergedorf 85 gegen FSV Geesthacht hatte es in
sich. Und um es vorweg zu nehmen: Tobias Fuchs braucht die Analyse
nicht zu fürchten.
Aber der Reihe
nach:
Die Ausgangslage
vor der Begegnung zwischen den Tabellenzweiten und Tabellenvierten
war klar. Beide Teams mussten eigentlich gewinnen. Der FSV um seine
letzte theoretische Aufstiegschance zu wahren, der ASV um nicht den
MSV auf Tuchfühlung herankommen zu lassen.
Die Ränge der
Sander Tannen waren gut besucht. Alleine die Staffelkonkurrenten aus
Oststeinbek und Mümmelmannsberg schienen in Mannschaftsstärke
angerückt zu sein. Beide gewannen ihre Spiele am Freitagabend und
hofften auf einen Ausrutscher des ASV Bergedorf 85.
Ins schöne Bild
passte dann auch das Auflaufen der beiden Teams. Zusammen mit der 1.
D-Jugend der Elstern und zwei großen schwarz weißen Fahnen liefen
man unter den Applaus der Zuschauer auf.
Die kleinen
Elstern waren gerade stolz und aufgeregt vom Platz gelaufen, als der
Schiedsrichter das Match anpfiff. Und dann ging es Schlag auf Schlag:
Quasi im ersten
Angriff der Gäste wird die Nummer 58 Dursun Yurtoglu – Marke
Kreisläufer bei den Handballern – gut 25 Meter vor dem Tor zu Fall
gebracht. Der Schiedsrichter - immer auf Ballhöhe - pfiff Freistoß. 85
stellte eine schlechte 3-Mann-Mauer, die Geesthachts bester, Emre Gök
,mit einem platzierten Flachschuß überwand. Vom Pfosten prallte der
Ball ins Tor.
Das geht ja wieder
gut los...
Doch die Sorgen
der Elsternfans beruhigten sich schon nach weiteren fünf Minuten.
Eine gute Ecke von Timo Schwenke, ein recht freistehender Mikel Ehmke
konnte per Kopf ausgleichen.
Der Jubel und die
Tormusik war kaum verklungen, da kamen zwei gefährliche Ecken vom
FSV . Die zweite wuchtete Janik Wagner per Kopf in die Maschen.
Aufgrund des körperlosen Abwehrverhaltens sollten sich die Spieler
nicht wundern, wenn das Trainerteam die nächste Woche verschärft
Ecken übt...
Also, lag 85
wieder hinten und jetzt wurde auch der Schiedsrichter gefordert.
Zunächst zeigte er konsequent sowohl einem FSV-Spieler, wie auch
Elster Mikel Ehmke den gelben Karton dann auf dem Elfmeterpunkt.
Stephan Funk wurde
schön frei im Strafraum in den Lauf gespielt. Dieser nahm den Ball
gut mit und wurde beim Torschuß behindert.
Den Elfmeter
verwandelte Timo Schwenke in der19 Minute.
Geesthacht
probierte nun auch einen Elfmeter zu bekommen, aber der immer gut
postierte Schiedsrichter sah eher Schwalben.
So auch in der 36.
Minute. Bergedorfs Mirko Dell fällt nach einem Zweikampf im 16er der
Gäste. Der Unparteiische ließ zurecht weiterspielen. Mirko rappelte
sich auf und wurde dann bei Nachsetzen regelkonform und ziemlich rüde
von den Beinen geholt.
Dumme Aktion von
Geesthachts Torben Kraul, der für diese Aktion gelb und weil er
schon zuvor verwarnt wurde, den gelb-roten Karton sah.
Diesmal legte sich
Felix Rehr den Ball auf den Elfmeterpunkt. Er verwandelte sehr sicher
zum 3:2. Das Spiel war gedreht und 85 in Überzahl.
Diese Überzahl
wuchs kurz vor der Pause auf Plus Zwei an.
Harmloser
Zweikampf an der rechten Eckfahne. Die Aktion schien bereits zuende,
als der Schiedsrichterassistent was anzeigte. Der herbeigerufene
Schiedsrichter zog nach Konsultation mit seinem Assistenten dann
sofort Rot gegen Timo Lübbers.
Er wird wohl
irgendeine Unsportlichkeit von sich gegeben haben.
Vor diesem
Hintergrund – ein konsequentes Schiedsrichtergespann, das nicht
zögert Karten zu verteilen – war das Ballwegschießen von Mikel
Ehmke auch wenn er vielleicht dachte, der Ball prallt von der Tribüne
zurück, nicht besonders schlau. Richtig, er sah dann auch die
Ampelkarte.
Zwischenfazit: 85
führt 3:2 und es stehen noch 10 Elstern und neun Geesthachter auf
dem Spielfeld.
Der zweite
Abschnitt sollte ruhiger werden, was nicht für den ASV-Anhängerclub
natürlich galt, der wieder fantastisch mit voller Hingabe ihr Team
unterstütze.
Zwar kam der FSV
trotz Unterzahl mutig aus der Kabine und forderte auch noch einen
Elfmeter, aber insgesamt bekam der ASV die Gäste in den Griff.
Endlich wurde der
Ball und Gegner laufen gelassen. Ein Lob an Timo Schwenke, dem man
heute anmerkte, wie er aus dem letzten Spiel gelernt hat. Nur auf
Fußball konzentriert war er die Schaltzentrale im Mittelfeld.
Ebenfalls ein
guter Schachzug von Trainer Jörg Franke, Mitte der zweiten 45
Minuten nach einem Wechsel (Florian Heinze für Thomas Herrman)
„Funkturm“ Stephan Funk in die Abwehr zurückzuziehen.
Damit gewann man
hinten noch mehr Zweikämpfe-
Der verdiente Lohn
und Brustlöser in der 67. Minute:
Pascal Röner
legte wunderschön (in Bayern-Manier) von der Außenlinie zurück auf
Mirko Dell, der mit links in den Winkel traf.
Mit dem 4:2 war
der Widerstand der Gäste gebrochen. „Kreisläufer“ Yurtoglu
wurde herausgenommen und 85 brachte die drei Punkte sicher nach
Hause.
Nach dem Spielende
feierten die Spieler ausgelassen mit ihren Fans.
Vier Spiele noch.
Vier Mal volle Konzentration und Siegeswille – dann könnte man am
Ziel sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen