Freitag, 9. März 2012

Hoheluft Samstag 14:00 Uhr: SC Victoria – Bergedorf 85


Ganz Hamburg fiebert dem Duell der beiden Regionalligaanwärter entgegen:  Vom „Gourmet-Gipfel am Samstag“  schwärmt „Blog-trifft-ball.de“ und kündigt in großen Lettern ihren ausführlichen Liveticker an. Der lokaleTV-Sender Hamburg 1 schickt mehrere Kamerateams ins Stadion und die Bergedorfer Fans verabreden sich für die gemeinsame Bahn- und Busfahrt zum Lokstedter Steindamm – endlich wieder möchte gerne hinzufügen!
Für solche Highlights ist man Fußballer geworden, mögen die Spieler denken. Und von solchen Spielen zehren die Fans.  Wiederum möchte man ein endlich hinzufügen.
Was macht dieses Duell so brisant?
Titelfavorit gegen Tabellenführer heißt es morgen. Und beide wollen hoch, aufsteigen. Und dies ist nach jahrelangen Herumdümpelns  in der „Sackgasse“ Oberliga Hamburg bemerkenswert. Der SC Victoria hat in dieser Woche schon Nägel mit Köpfen gemacht. Wirtschaftsprüfer attestierten dem Verein vernünftige Bewerbungsunterlagen. Das Stadion ist regionalligareif auch aufgrund der aufopfernden Pionierrolle von Altona 93, die als letzte Mannschaft den Sprung ins Haifischbecken Regionalliga wagten und die zusammen mit der Stadt Hamburg den Umbau der Hohenluft zum größten Teil finanzierten. Klug und mit langem Atem wurde auf Seiten Vickys dieser nun nächste Schritt Richtung regionale Liga vorbereitet. Die Pokaleinnahmen aus dem sensationellen Erreichen der 2. DFB-Pokalrunde wurden hanseatisch zunächst in die Infrastruktur des Vereins und dann auch in Trainer und Mannschaft investiert. Mit Lutz Göttling wurde zu dieser Saison der wohl beste Trainer Hamburgs aus Meiendorf verpflichtet. Und die kolportierte Geschichte (der ehemalige Sportchef des Abendblattes empfahl dem Vereinssuchenden den SCV)  zur Verpflichtung von Ex-Profi Nico Patschinski zeigt, wer in Hamburg z.Zt. für ambitionierte Fußballer am meisten zu bieten hat.
Neben Patschinski tummelt sich wirklich die Creme de la Creme auf dem nun auch endlich gepflegten Eppendorfer-Rasen : Drei starke Keeper, die überall sonst die Nr. 1 wären (Schau, Ludewig, Wolf). Brück, Hinzmann, Asante, Helmer, Rabenhorst, Goldgraebe und natürlich Bajramovic   kämpfen mit dem immer noch in Bergedorf sehr beliebten „Dennis „Air“ Theissen um einen Platz in der Abwehr.  Für einen Elstern-Fan schwer zu glauben, dass Theissen keinen Stammplatz sicher hat.
Im Mittelfeld dreht sich alles um Routinier und Schlitzohr Roger Stilz sowie das große fast noch jugendliche aus Altona kommende Juwel Benny Hoose.  Die ehemaligen Meiendorfer Lieblingsspieler des Trainers, Schumann und Cetinkaya, komplettieren das magische Viereck.  Nur im Sturm haperte es verletzungsbedingt. Doch nun sind viele wieder gesund und mit dem ehemaligen St. Paulianer Patschinski lodert auch hier Gefahr auch wenn ein Einsatz morgen schon wegen einer Aduktorenverletzung eher unwahrscheinlich ist.
Und Bergedorf?
Spitzenreiter wird man nicht von ungefähr.  Zwar hat man vielleicht nur einen Akteur in den Reihen, dem auf Anhieb ein Stammplatz bei Victoria zuzutrauen wäre : Sascha de la Cuesta, der in dieser Saison endlich den von vielen geforderten und erwarteten Leistungssprung geschafft hat und nun auch von der Körpersprache und gesamten Auftreten zu einem absoluter Führungsspieler gereift ist. Doch auch sonst stimmt es einfach im Team. Marth, Bugrov und „Springinsfeld“ Yayar Kunath wirbeln, Schmer, Brown und Sobczyk räumen ab.
Es macht einfach Spaß den Jungs beim Fußball zuzuschauen.
„Und beide wollen hoch“
Es gibt nicht wenige Hamburger Fußballexperten , die dies den Elstern nicht abkaufen. Es wird an die Saison 2009 erinnert, in der 85 wie der sichere Meister und Aufsteiger aussah, bis die Verantwortlichen drei Spieltage vor Schluss doch noch einen Rückzieher machten. Wie gern erinnert man sich in diesen Zusammenhang an das damalige Spiel auf der Hohenluft. Welch ein Jubel nach dem Sieg, nach dem man scheinbar uneinholbaren Vorsprung vor dem Konkurrenten Victoria hatte. Scheinbar. Zur Erinnerung Vicky wurde Meister, 85 nur Dritter.
Zurück ins Hier und Jetzt. Die Auflagen für die Regionalliga sind geschrumpft. Durch den avisierten Aufstieg der 85-Frauen in die 2. Bundesliga erhofft man sich Unterstützung von der Stadt und Bezirk, die dann auch für die Herren genutzt werden könnte. Synergieeffekte nennt man das wohl.
Und dann ist da noch der vielzitierte „schlafende Riese“. Damit ist der Traditionsverein Bergedorf 85 gemeint !
Alle, die jetzt dem Verein, dem Umfeld einen Aufstieg nicht zutrauen, sollten sich diesem Phänomen öffnen. Der Riese muss nur geweckt werden. Dann steht er auf und wird für jeden wieder sichtbar in Bergedorf und interessant! Dann könnte ein Dominoeffekt hinsichtlich Zuschauer- und Sponsoreninteresse   einsetzen.
Man möchte meinen, der Weckprozess ist im vollem Gange.
Auf ein gutes Spiel morgen!
Dazu passend und mit Freude zu lesen der BZ-Artikel vom Samstag
http://www.bergedorfer-zeitung.de/sport/lokalsport/article141092/Gruenes_Licht_fuer_die_Regionalliga.html

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