Dienstag, 23. Dezember 2008

Interview mit dem Sportlichen Leiter des JFV Jung-Elstern



Das zu Ende gehende Sportjahr hat aus Elsternsicht neben den sportlichen Auf und Ab (umgekehrt ist es treffender) eine bahnbrechende Veränderung gebracht:
Mit den Vereinen TSV Reinbek und dem SC Vier- und Marschlande wurde im Sommer der Jugendförderverein Jung-Elstern gegründet !
85 live bat Thomas Felgner, den Sportlichen Leiter der Jung-Elstern um erste Einschätzungen:


Die erste Halbserie ist gespielt. Wie sieht die Zwischenbilanz des sportlichen Leiters aus?
Wenn es überhaupt schon ein Fazit geben darf, dann dieses: Wir sind zu Beginn der Saison 2008/2009 mit dem Spielbetrieb „losgelaufen“, frei von irgendwelchen gefestigten Strukturen innerhalb des JFV. Was die Teams und deren Verantwortliche bisher geleistet haben verdient daher allerhöchste Anerkennung. Nicht immer finden unsere Mannschaften die Trainings- und Spielbedingungen vor, die nötig sind, um eine optimale Leistung abrufen zu können. Gleichwohl haben wir schon noch Mannschaften, die „Luft nach oben haben“ und in der Rückrunde noch für die ein oder andere Überraschung sorgen können und werden.

Drei Stammvereine sind unter einen Hut zu bekommen, bekommen Sie das in den Griff?
Hier fällt mir spontan ein großväterlicher Spruch ein. „Der liebe Gott schenkt uns zwar die Nüsse, er knackt sie aber nicht für uns“. Nicht immer fällt es daher leicht für alle Beteiligten einen akzeptablen Kompromiss zu finden. Ich darf weiterhin versichern, dass innerhalb der Vorstandssitzungen sehr leidenschaftlich diskutiert wird. Schlussendlich eint uns aber das gemeinsame Ziel: Der JFV! Mein Vorteil ist es vielleicht, keinen der drei Stammvereine bisher angehört zu haben und deshalb neutraler an bestimmte Problemstellungen herangehen zu können. Das es auch unpopuläre Entscheidungen zu fällen gibt, bedingt halt auch die Natur der Sache.

Der JFV verfolgt das Ziel, möglichst viele Teams in die Regionalligen zu bringen – welche Mannschaften könnten den Sprung zur nächsten Saison schon schaffen?
Auch hier möchte ich gar nicht einzelne Mannschaften herausstellen. Wir haben nach der Halbserie einige Teams in aussichtsreicher Position innerhalb der jeweiligen Tabelle platziert. Sollte in der Endabrechnung dann ein Aufstiegsplatz stehen, umso besser. Druck oder Vorgaben wird es nicht geben, schließlich befinden wir uns in unserer allerersten Spielzeit. Etablieren ist hier das oberste Ziel. Davon möchte ich auch nicht abweichen.

Wie eng sind die Teams schon miteinander verzahnt?
Hand aufs Herz und dazu stehe ich auch. Die Verzahnung müssen wir unbedingt vorantreiben, auch wenn es hier und da schon ganz gut funktioniert hat. Es gibt Nachholbedarf. Wir werden für alle betreffenden Jahrgänge regelmäßig Sichtungen in 2009 durchführen und bauen auch sehr stark auf die Kommunikation der Trainer untereinander. Es wäre fatal, wenn wir innerhalb unserer Organisation schlummernde Potenziale nicht erkennen und diese dann an andere Vereine verlieren würden. Hier aber nochmals ganz deutlich herausgestellt: Der JFV schafft für die Stammvereine ein Angebot, es gibt jedoch keine Pflicht zu wechseln. Hier sind in der Vergangenheit leider schon einige Falschmeldungen verbreitet worden, die zur Verunsicherung der jungen Spieler geführt haben. Wer sich innerhalb seines Stammvereins gut aufgehoben fühlt, der soll auch dort bleiben und im bewährten Umfeld weiter spielen können.

Was klappt im Verein schon besonders gut, was sollte noch besser laufen?

Es ist schön zu sehen, dass der Grad der Akzeptanz immer mehr ansteigt und wir ein positives Feedback von inner- und außerhalb des Vereins erhalten. Das wir nicht immer die idealen Sportbedingungen vorfinden, nagt natürlich gewaltig. Die bisherigen Gespräche mit den kommunalen Stellen haben jedoch bereits einen Stand erreicht, der uns sehr zuversichtlich in die nahe Zukunft schauen lässt. Was bisher nicht so gut läuft ist zwar kein Geheimnis, jedoch bin ich ganz klar dafür, zuerst innerhalb des JFV darüber zu sprechen. Zu verbessern gibt es immer etwas, ein perfekter Verein ist mir aber bisher auch im bezahlten Fußball noch nicht begegnet.

Zu Ihrer Person. Sie sind –pardon- im Heimatgebiet noch ein recht unbeschriebenes Blatt. Was haben Sie vor Ihrem Engagement bei den Jung-Elstern gemacht? Sind Sie selber Fußballer?
Ich wäre fast überrascht wäre es anders gewesen, schließlich bin ich Wandsbeker! Spaß beiseite. Ich habe in meiner Geburtsstadt Berlin und dann ab 1979 im südlichen Schleswig-Holstein im Jugendbereich Fußball gespielt, war also mal ein Aktiver. Ausbildung, Studium und Beruf haben sich dann aber in den Vordergrund gedrängt. Irgendwann hat es mich dann aber doch wieder „gepackt“ und ich habe mit dem Coaching im Jugendbereich angefangen. Aktuell verfüge ich über die DFB C-Lizenz und einen Diplomabschluss zum Fußballmanager. Letztgenanntes ist neben der Position als Torwarttrainers des JFV auch mein Hauptaufgabengebiet. Strukturen schaffen, Schnittstelle für einen funktionierenden Fußballbetrieb sein. Zudem bin ich als Referent innerhalb der Basisausbildungszüge beim Hamburger Fußball Verband tätig. Unbeschrieben und im Hintergrund mag ich auch weiterhin gerne sein – wenn denn vorne beim JFV alles läuft!

Wie kann man den JFV unterstützen und warum sollte man das tun?
Ein noch junger Verein wie die Jung Elstern braucht vor allem eins: Unterstützung. Egal, ob als Supporter für 3,- EUR oder passives Mitglied für 10,- EUR Monatsbeitrag (Anmeldeformulare dazu als Download auf unserer Homepage http://www.jung-elstern.de/). Selbstverständlich sind uns auch Sponsoren uneingeschränkt willkommen. Im gemeinsamen Gespräch lässt sich über Art und Umfang des Engagements am besten „philosophieren“. Wir möchten uns als Alternative zu den Großvereinen HSV und St. Pauli im Osten Hamburgs etablieren und den Kindern und Jugendlichen Leistungsfußball im Großraum Bergedorf ermöglichen. Es ist aus meiner Sicht eine Zusatzbelastung für den Sportler nebst Familie, wenn neben Schule und Ausbildung ein weiter Anfahrtsweg zum Fußball zu bewältigen ist. Selbstverständlich bin ich mir darüber im Klaren, dass die Namen der bereits erwähnten Traditionsvereine für jeden eine Herausforderung sind. Aber Tradition haben wir in Bergedorf doch auch zu bieten, oder?




Vielen Dank für die ausführliche Beantwortung und toi toi toi für das Jahr 2009 !!!

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