Rückblick
Genau genommen hat die Saison 90 / 91 für die Elstern schon im Januar 1990 begonnen. Für Trainer Werner Jaschik senkte sich der Daumen von Sponsor Günther Wunder und Bernd Enge wurde als Nachfolger verpflichtet. Mit Bernd Enge wurde auch sein langjähriger Weggefährte Kay Gosebeck an die Sander Tannen verpflichtet. Beide waren zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme noch beim FC Süderelbe tätig. Bernd Enge konnte man getrost als „Mr. Süderelbe“ bezeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war der FC Süderelbe in einer aussichtsreichen Tabellenposition in der Verbandsliga unterwegs mit guten Aussichten auf Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur AOL. Über Auswirkungen und Folgerungen aus diesen Transaktionen wird im weiteren Text berichtet.
Der ASV beendete die letzte Saison ( 1989 / 90 ) auf dem enttäuschenden sechsten Tabellenplatz. Verabschiedet aus der Verbandsliga Hamburg haben sich der HEBC, die Spvg. Ochsenwerder und TuRa Harksheide. Eine Etage höher ging es für den VfL Stade, die Mannschaft konnte sich für die Amateuroberliga qualifizieren. Der zweite Hamburger Vertreter, der FC Süderelbe, blieb der Verbandsliga erhalten.
Aus den beiden Landesligen rückten folgende Mannschaften in die Verbandsliga auf: Die Zweitvertretung des FC St. Pauli als Meister der Hammoniastaffel sowie der Zweitplazierte, der Buxtehuder SV. Folgende Mannschaften wurden aus der Paralellstaffel, der Hansastaffel, in die Verbandsliga entsandt: der VfL 93, der als Klassenneuling auf Anhieb Meister wurde sowie der Wandsbeker FC.
Vorstellung der Aufsteiger
Die vier Aufsteiger seien an dieser Stelle kurz vorgestellt.
Lange vor der Gründung des FC St. Pauli im Jahre 1910 wurde auf dem Heiligengeistfeld schon Fußball gespielt. Die Organisationsform war zu der Zeit der Hamburg – Altonaer Fußballbund. Die wenigen Spiele trugen den Charakter von Freundschaftsspielen. Mit Spielen in Cuxhaven und in Dänemark verließ der FC St. Pauli erstmals die Hamburger Stadtgrenzen. Nach einer Vielzahl von Vereinsumbenennungen ( FC Blücher, FC Britannia, Hamburg – St. Pauli TV 1862 ) nahm der FC St. Pauli am Spielbetrieb des HFV / NFV teil. Als typischer Stadtteilclub ist der FC St. Pauli tief verwurzelt im städtischen Umfeld, geprägt von Toleranz und Weltoffenheit. Die Anhänger des FCSTP erfreuen sich auch außerhalb der Hansestadt eines ausgezeichneten Rufes. Die zweite Mannschaft / Amateurmannschaft stand zumeist im Schatten der ersten Mannschaft. Beginnend in der untersten Spielklasse ( 1952 ) führte der Weg mit Unterbrechungen ( 59 / 60 Verbandsliga, 64 / 65 Bezirksliga ) zunächst in die Landesliga. Mit einer zweijährigen Unterbrechung spielten die Amateure von 1969 bis1979 in der Verbandsliga. Durch Lizenzentzug ( 79 / 80 ) und Abstieg der ersten Mannschaft war für die zweite Mannschaft eine Teilnahme am regulären Punktspielbetrieb nicht möglich. Drei aufeinanderfolgende Aufstiege führten die Mannschaft für die Saison 90 / 91 in das Hamburger Oberhaus zurück.
Im Jahre 1912 wurde der Buxtehuder SV v. 1912 gegründet. Dieser fusionierte 1914 mit der Fußballabteilung des MTV Buxtehude v. 1862, eine Umbenennung zur Spvg. Buxtehude – Altkloster erfolgte 1919. Eine weitere Fusion mit den Vereinen MTV zu Buxtehude 1862, Gut Heil 1899 Altkloster und dem Frauenturnverein Buxtehude führte 1935 zum VfL Buxtehude 1862. Dessen Auflösung veranlaßte am 22.4.45 die britische Militärregierung. Am 24. November 1945 kam es zur Gründung des Buxtehuder SV. In der Germaniastaffel der Landesliga nahmen die Buxtehuder zu Beginn der Saison 47 / 48 den Spielbetrieb auf.
Die geographische Heimat des VfL 93 liegt im Hamburger Stadtteil Winterhude.. Die Vereinsgründung erfolgte1893 unter dem Namen Freie Turnerschaft Hamburg, eine Umbenennung in Arbeiterschlagballverein Unermüdet Hamburg wurde 1905 vorgenommen. Von 1905 bis 1926 trug der Verein den Namen VfB 05 Hamburg. Durch das NS – Regime wurde der Verein aufgelöst. Als VfL 05 wurde der Verein 1945 wiedergegründet, 1947 kam die Umbenennung in VfL 93, der noch heute gültigen Vereinsbezeichnung. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte stellte sich1958 ein, als der Schlagball gegen einen Handball ausgetauscht wurde und die Frauen Deutscher Meister im Feldhandball wurden. Für die Fußballer begann der Ligaalltag 1948 mit dem Start in der Landesliga.
1910 entstand durch den Zusammenschluß der Straßenfussball – Vereine BC Frisch Auf und dem Wandsbeker BC der Wandsbeker FC. 1922 erfolgte der Aufstieg in die zweithöchste und zwei Jahre später der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Der SC Victoria, Concordia und der FC St. Pauli hießen die damaligen Gegner. Mitte der dreißiger Jahre gewann der SC Concordia in der Region die Oberhand und der WFC verschwand in der Drittklassigkeit. Der Start nach Kriegsende erfolgte 1945 in der Elbestaffel des Hamburger Oberhauses.
Zusammensetzung des Spieleraufgebotes
Sommerzeit ist Wechselzeit, so auch 1990. Der Trainerwechsel von Werner Jaschik zu Bernd Enge wurde bereits Anfang 1990 eingeleitet, zeitnah wurde auch Kay Gosebeck verpflichtet. Beide Wechsel haben den „abgebenden“ Verein. den FC Süderelbe vor ganz erhebliche Probleme gestellt. Die gesamte Mannschaft kehrte dem FC Süderelbe zum Ende der Saison den Rücken. Der Reihe nach. Ein neues Betätigungsfeld fanden Hartmut Harlapp und Andre Kassat an der Landesgrenze, der Spielstätte der Viktoria Wilhelmsburg – Veddel. Detlev Burmester zog es zum Aufsteiger VfL 93, einer Mannschaft, die den Durchmarsch von der Bezirksliga in die Verbandsliga vollbrachte .Lars Lange und Flemming Nielsen wanderten zum SC Condor, der als Aufsteiger in die Hansastaffel dort den dritten Platz erreicht hat. Zu seinem Stammverein, dem Lüneburger SK, kehrte Michael Feye zurück. Frank Jacobsen und Achim Wunder gingen in den fußballerischen Ruhestand und hängten ihre Stiefel an den berühmten Nagel.
Zum Trainingsauftakt konnte Bernd Enge zwölf neue Spieler begrüßen, davon kamen fünf Spieler vom FC Süderelbe, waren also schon alte Bekannte. Dies waren Robert Meyer, Dirk Ströh, Andreas Steinberg, Andreas Renk und auch Kreso Kovacec. Der kam 1987 von der HT 16 zum FC S und wechselte zwei Jahre später zum VfL Bochum. Dort wurde er überwiegend in der zweiten Mannschaft in der Oberliga Westfalen eingesetzt. Nach einem Jahr in Bochum vollzog er den Wechsel an die Sander Tannen. Der Wechsel von Mark Arndt von Altona 93 an die Sander Tannen deutete sich frühzeitig an und war zum Saisonbeginn perfekt, ebenso der Wechsel von Oliver Zapel von TuS Aumühle zu Bergedorf 85. Thorsten Duwe kam vom SC Union 03 an die Sander Tannen ebenso wie Michael Klein vom SC Victoria. Auch für den Platz zwischen den Pfosten gab es eine Ergänzung, von der TSV Reinbek wurde Frank Winkler verpflichtet. Komplettiert wird das Aufgebot durch die beiden Nachwuchsspieler Scharrenweber und Mladen Koletic. Beide kamen von der A – Jugend des HSV.
Es gab auch diesmal Vereine die sich auf dem Transfermarkt zurückgehalten haben. Genannt seien der Buxtehuder SV mit zwei Zugängen denen drei Abgängen gegenüberstanden. Ähnlich zurückhaltend der FC St. Pauli – drei Spieler kamen hinzu und sechs Spieler verließen den FC. Ein sicheres Zeichen daß die Verantwortlichen dem Aufstiegskader ihr Vertrauen schenkten.
Umgekehrt die Situation beim SC Sperber! Siebzehn (!) Neuzugänge und vierzehn Abgänge stellen Trainer „Ditschi“ Ripp vor eine nahezu unlösbare Aufgabe.
Die Mannschaft des ASV wurde vor Saisonbeginn als Favorit für den Titelgewinn angesehen, aber die Erfahrungen der letzten Saison sollten zur Zurückhaltung mahnen. Auch der VfL Pinneberg und die Amateurvertretung des FC St. Pauli wurden weit vorne erwartet, ebenso traute man dem Liganeuling VfL 93 eine gute Rolle zu.
Nach vielen erfolglosen Versuchen kann aus dem Nachwuchsbereich Positives vermeldet werden. Unter der Regie von Abteilungsleiter Klaus Hinz und Mannschaftsbetreuer Michael Ackermann wurde die E – Jugend ungeschlagen Staffelmeister. Der eingeschlagene Weg erwies sich als erfolgreich und kann beispielgebend für weitere Mannschaften sein. Glückwunsch an alle Beteiligten und viel Erfolg auf dem eingeschlagenen Weg.
Der Startschuß in die 46. Verbandsligasaison fiel am Reinbeker Mühlenredder im Spiel gegen Barmbek – Uhlenhorst. Einen Tag später, am 19.8.90, empfing der VfL 93 die Mannschaft von Bergedorf 85.
Ein gelungener Auftakt Der erste Spieltag bescherte den Fussballfreunden das Spiel der Elstern beim VfL 93. Der VfL 93 ist nach zwei aufeinanderfolgenden Aufstiegen nach fünfzehn Jahren wieder in das Hamburger Oberhaus zurückgekehrt. Mit dem “Trainerfuchs“ Bert Ehm an der Seitenlinie durfte man dem VfL eine gute Rolle zutrauen. Siebenhundert Besucher fanden den Weg in das Stadion am Borgweg um das Spiel des Klassenneulings gegen den Titelfavoriten aus Bergedorf zu beobachten. Die hatten zunächst allen Grund zur Freude denn Frank Güldenpfenning brachte den Neuling in der 27. Minute in Führung. Eine verunglückte Abseitsfalle der Heimmannschaft nutzte Dirk Klenke kurz vor dem Pausenpfiff aus und es stand 1:1. Im ersten Durchgang war der VfL 93 die dominierende Mannschaft und die Elstern waren mit dem 1:1 noch gut bedient Nach dem Seitenwechsel zeigten die Elstern ihre Offensivqualitäten und das Spiel kippte zugunsten des ASV. Mark Arndt gelang in der 60. Minute das 2:1, acht Minuten später erhöhte Mathias Rauls auf 3:1. Die Partie schien gelaufen als Kreso Kovacec in der 73. Minute auf 4:1 erhöhte. Als Stefan Schraub mit einer Zeitstrafe belegt wurde schickte Bert Ehm, der VfL – Trainer, mit Burmester und Gigar zwei Offensivkräfte aufs Feld. Mit Erfolg, denn Güldenpfennig ( 83. ) und Jürgen Degen ( 86. ) konnten dann auf 3:4 verkürzen. In dieser Schlußphase rettete Sven Marr den Elstern den Gewinn zweier Punkte. In einem Klassespiel besiegten die Elstern in Winterhude den VfL 93 mit 4:3. Im Auftaktspiel zur neuen Saison trennten sich die TSV Reinbek und Barmbek - Uhlenhorst vor 230 Besuchern torlos 0:0.
Sieg im Lokalderby An einem Mittwochabend fanden knapp tausend Besucher den Weg an die Sander Tannen um dem Derby gegen die TSV aus Reinbek beizuwohnen. Beide Mannschaften gingen vorsichtig in die Partie, gegenseitiges Abtasten und kontrollierte Offensive bestimmte in der Anfangsphase die Aktionen auf dem Platz. Nach dreißig Minuten nahm das Spiel Fahrt auf. Ein feines Zuspiel von Rauls nahm Andreas Steinberg auf und überwand den Reinbeker Torsteher. Weitere hochkarätige Chancen der Elstern konnte Karsten Höltig im Reinbeker Tor zunichte machen. Nach dem Wechsel wurden die Reinbeker stärker und es entwickelte sich ein gutes Fussballspiel. Der Offensivdrang der Reinbeker schuf aber Platz für Konterangriffe der Elstern – und die waren erfolgreich. Eine Coproduktion von Steinberg und Kovacec führte in der 65. Minute zum 2:0 und als Mathias Rauls und Stefan Schraub die Reinbeker Hintermannschaft ausspielen konnten war das 3:0 fällig. Die Reinbeker Spieler verließen nach neunzig Minuten geschlagen den Platz, die Zuschauer hingegen beklagten die unzureichende Bierversorgung – ein Luxusproblem.
Der erste Punktverlust Trainer Bernd Enge hatte Grund zur Kritik und nannte in erster Linie die Mittelfeldspieler. Wenig Impulse für die Vorwärtsbewegung und unzureichende Abwehrorganisation waren die Schwachpunkte im Spiel der Elstern bei Komet Blankenese. In der 44. Minute gelang den Elstern die Führung, begünstigt durch eine Unaufmerksamkeit in der Blankeneser Hintermannschaft – Kreso Kovacec war der Nutznießer. Statt aber den Ball in den eigenen Reihen zu halten starteten die Kometen einen Gegenangriff, der konnte von Klenke nur durch ein Foul getoppt werden. Der fällige Strafstoß führte noch vor der Paus zum 1:1 – Ausgleich. Die Sturmspitzen der Elstern blieben an diesem Tag stumpf und die einzig nennenswerte Torgelegenheit ergab sich erst in der 88. Minute. In einem Spiel, das die Elstern auch hätten verlieren können trennten sich Komet Blankenese und der ASV mit 1:1.
Gedränge an den Sander Tannen Das hat es in den letzten Jahren nicht mehr gegeben, eine vierstellige Zuschauerzahl. Beim Spiel der Elstern gegen den VfL Pinneberg belagerten fast 1400 Besucher die Ränge rund um das Spielfeld. Keiner mußte sein Kommen bereuen, beide Mannschaften lieferten ein Spiel auf hohem Niveau ab. Im ersten Durchgang hatten die Gäste aus Pinneberg mehr vom Spiel und machten den Elstern das Leben schwer. Die taktische Marschroute war bei beiden Mannschaften ähnlich und so neutralisierten sich die „Kreativspieler“ gegenseitig. Keine Mannschaft konnte sich zwingende Torchancen erarbeiten und so blieb die Begegnung nach neunzig Minuten torlos. Den Zuschauern wurde auch ohne Torerfolge ein ausgezeichnetes Fussballspiel gezeigt. Ab der 75. Minute wurden beide Mannschaften mit jeweils zwei Zeitstrafen belegt. Beim HSV Barmbek – Uhlenhorst wurde Trainer Werner Baumann nach nach vier Spielen und 1:7 Punkten entlassen.
Eine Lehrstunde Bei den Amateuren des FC St. Pauli gab es für die Elstern eine ganz bittere Niederlage. Tempospiel, gute Raumaufteilung und konsequente Chancenverwertung waren die Merkmale des St. Pauli – Spiels. Dem konnten die Elstern an diesem Tag nichts entgegensetzen. In den ersten dreißig Minuten blieben die Elstern noch ungerupft, doch ein Pfostentreffer in der 2. Minute deutete das Unheil frühzeitig an. Das kam in der 37. Minute, Holtorf ( FCSTP ) trug sich in die Torschützenliste ein, noch vor der Pause erhöhte Meyer auf 2:0. Mit diesem 2:0 ging es in die Halbzeitpause. Im ersten Durchgang hatten die Elstern keine nennenswerte Torchance und wer gedacht hatte daß die Elstern nach dem Seitenwechsel aus der Lethargie erwachen würden sah sich gründlich getäuscht. Kein Kampf, kein Einsatz, keine Unterstützung für den Mitspieler. So war es nur folgerichtig daß den Platzherren weitere Treffer gelangen. Das 3:0 fiel in der 83. Minute durch Goch und in der 89. Spielminute wurde Sven Marr zum vierten Mal überwunden. In der Bergedorfer Mannschaft war Sven Marr der beste Spieler. Mit einer klaren 0:4 – Niederlage wurden die Elstern nach Hause geschickt und waren auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Wiedergutmachung gelungen Nach dem Spiel beim FC St. Pauli bestand Gesprächsbedarf, dieses Spiel mußte aufgearbeitet werden. Rückbesinnung auf alte Tugenden wie Kampfgeist, Einsatzwille und Teamgeist war gefordert. Man merkte der Mannschaft an daß Trainer Enge die richtigen Worte gefunden hatte.
Das Ergebnis war ein knapper Sieg gegen den Aufsteiger aus Wandsbek, den Wandsbeke FC. Nicht zu übersehen war jedoch eine eklatante Abschlußschwäche, gute Chancen wurden im zweiten Durchgang reihenweise vergeben. Nach zehn Minuten nahm Stefan Schraub ein Zuspiel von Robert Meyer auf und vollendete zum 1:0. Der Ausgleich durch Rüsch ( WFC ) fiel in der 39. Minute. Bei seinem ersten Einsatz über neunzig Minuten wußte Mladen Koletic zu überzeugen und traf in der 43. Minute zum 2:1 für die Elstern. Im zweiten Durchgang fielen keine weiteren Tore. In einem Spiel, das die Schwächen im Spiel der Elstern nicht verbergen konnte blieb der ASV mit 2:1 über die Gäste aus Wandsbek erfolgreich.
Torfestival an der Landesgrenze Es war vor 360 Besuchern eine packende und spannende Partie zwischen der Viktoria Wilhelmsburg – Veddel und dem ASV. Nach fünfundvierzig Minuten war noch nicht erkennbar welche Mannschaft den Platz als Sieger verlassen wird. Andre Kassat, in der Vorsaison noch im Trikot der Elstern tätig, brachte in der 7. Minute die Viktoria in Führung. Die Freude an der Führung währte nur drei Minuten, dann gelang Andreas Steinberg der Ausgleichstreffer. In der 22. Minute die erneute Führung der Viktoria – Schuldt war erfolgreich. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeitpause. Der neuerliche Ausgleich der Elstern ging in der 58. Minute auf das Konto von Oliver Zapel, aber wieder war es Andre Kassat der den Elsterntorwart in der 67. Minute zum 3:2 überwinden konnte. Danach wurde es turbulent. Steinberg und Kovacec machten zwischen der 74. und 77. Minute aus dem 2:3 – Rückstand eine 4:3 – Führung. Wer nun gedacht hatte, das Spiel sei gelaufen wurde eines Besseren belehrt, die Viktoria meldete sich zurück und kam in der 80. Minute durch Sander zum 4:4. Den Schlußpunkt in dieser denkwürdigen Partie setzte Mathias Rauls in der 86. Minute mit dem Tor zum 5:4 für die Elstern.. Die Aussagen beider Trainer stimmten nach diesem Spiel überein: Heute hätte es keinen Verlierer geben dürfen.
Noch viel Arbeit 587 Besucher nahmen von den Sander Tannen die Erkenntnis mit, daß es Trainer Bernd Enge noch nicht gelungen ist aus den vielen Neuzugängen eine homogene Mannschaft zu formen. Neunzig Minuten bestürmten die Elstern das Tor des FC Süderelbe ohne etwas Zählbares zu erwirken. Die Chancenverwertung ließ absolut zu wünschen übrig und FCS – Torwart Reddersen steigerte sich mit zunehmender Spieldauer. Die Möglichkeiten des FCS – mit 6:8 Punkten nur mäßig in die Saison gestartet - reichten nicht aus um die Elstern in Verlegenheit zu bringen, auch zwei Zeitstrafen gegen die Elstern ( Klenke und Arndt ) konnten die Gäste nicht ausnutzen. Nach neunzig Minuten stand es 0:0, für die Elstern eine Enttäuschung, für den FCS ein Achtungserfolg.
Balsam für die Seele Man merkte dem Spiel der Elstern in Buxtehude an, daß an den in den letzten Spielen aufgezeigten Mängeln intensiv und erfolgreich gearbeitet wurde. Wenn eine Mannschaft auf fremden Platz einen 0:2 – Rückstand aufholen kann ist die Mannschaft intakt und in sich gefestigt. Ein Foul von Steinberg an Behnke ( Bux ) führte in der 6. Minute zu einem Strafstoß den Schoppenhauer zum 1:0 verwandelte. Das 2:0 für Buxtehude fiel in der 38. Minute durch Boll. Zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt, in der 45. Minute, konnte Kreso Kovacec auf 1:2 verkürzen. Kaum nach der Halbzeitpause auf dem Platz machten die Elstern immensen Druck auf das Buxtehuder Tor. Hauptbeteiligter war hier Mathias Rauls. Mit Toren in der 48. – 63. und 90. Minute gelang ihm ein lupenreiner Hattrick und aus dem 1:2 wurde ein 4:2. Bei den Elstern stimmte an diesem Tag einfach alles, das Zusammenspiel aller Mannschaftsteile war mustergültig, es war kein Schwachpunkt in der Bergedorfer Mannschaft erkennbar. Mit einem verdienten 4:2 – Erfolg im Gepäck traten die Elstern die Heimreise an.
Ein hartes Stück Arbeit Am Ende waren die Trikots durchgeschwitzt und die Spieler abgekämpft. Das war das Erscheinungsbild der Bergedorfer Spieler nach dem Spiel gegen Barmbek – Uhlenhorst. Die Elstern begannen vor 557 Besuchern an den Sander Tannen so wie sie das vorige Spiel beendet hatte – mit konstruktiven Angriffsspiel und viel Spielfreude. Der Erfolg stellte sich nach fünfzehn Minuten ein. Mit dem Außenrist zirkelte Dirk Ströh das Leder an den Innenpfosten des BU – Tores, von dort fand der Ball den Weg ins Tor. Danach konnte sich BU aus der Umklammerung befreien und erarbeitete sich Torchancen, die beste in der 40. Minute als Olaf Poschmann für den schon geschlagenen Sven Marr auf der Torlinie retten konnte. Dem 2:0 aus der 45. Minute ging ein präzises Zuspiel von Ströh auf Mathias Rauls voraus, der hatte keine Mühe den Ball im Tor unterzubringen. In der zweiten Halbzeit stand Schiedsrichter Hübner im Mittelpunkt des Geschehens: drei Zeitstrafen gegen die Elstern und ein umstrittener Platzverweis gegen Michael Hartz ( BU ) brachten den Spielfluß zum erliegen. Nach einem Zusammenprall mit Sven Marr mußte Robert Meyerins Krankenhaus gebracht werden. Gegen die kampfstarken Barmbeker blieben die Elstern mit 2:0 siegreich.
Nach zehn Spielen kann ein kurzes Fazit gezogen werden. Auch wenn die Elstern zu Beginn der Saison als Favorit auserkoren wurden bedurfte es einer Anlaufzeit bis ein homogenes Team auf dem Platz stand. Tiefpunkt war die empfindliche 0:4 – Niederlage bei der Amateurmannschaft des FC St. Pauli. Wie unter einem Brennglas wurden die Schwachstellen im Spiel des ASV sichtbar. Gute Spiele, wie das 4:3 beim Vfl 93, auch das 0:0 gegen den VfL Pinneberg konnten die hohen Erwartungen rechtfertigen. 15:5 Punkte nach zehn Spielen sind eine gute Basis für die kommenden Spiele. Am Tabellenende fristet die TSV Reinbek mit 1:17 ein freudloses Dasein. Der Verlust von fünf Spielern die dem Ex – Trainer nach Meiendorf gefolgt sind konnte nicht kompensiert werden. Auch BU und der Wandsbeker FC müssen sich Sorgen machen.
Wie eine Spitzenmannschaft Diese Überschrift beschreibt den Auftritt der Elstern beim SC Sperber sehr genau. So manches Mal kam die Anlage am Heubergredder dem Elsternanhang einem Bermudadreieck gleich – zu oft verschwanden dort die Punkte. Diesmal nicht. Von Beginn an übernahmen die Elstern das Kommando auf dem Platz, scheiterten aber immer wieder an Harro Dierks im Tor des SC Sperber. Als Mathias Rauls unmittelbar vor dem Pausenpfiff ein Zuspiel von Poschmann mit dem Kopf aufnahm stand die Begegnung 1:0 für den ASV. Das 2:0 aus der 48. Minute war eine Kopie des Führungstreffers – diesmal verwandelte Oliver Zapel ein Zuspiel von Stefan Schraub. Sorglosigkeien in der Abwehrt führten in der 60. Minute zum Anschlußtreffer des SC Sperber durch Pries. Vier Zeigerumdrehungen später stellte Mark Arndt den alten Abstand wieder her – dem ging der schönste Spielzug der Partie voraus. Der Tatendurst der Elstern war noch nicht gestillt. In der 76. Minute nahm Mathias Rauls ein Zuspiel von Ströh auf und markierte das 4:1. Auch als Sven Marr einen harten Schuß zum 2:4 passieren ließ, wurden die Elstern nicht aus dem Konzept gebracht. In der 86. Minute konnte Mark Arndt nur durch ein Foul gebremst werden, Mathias Rauls ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte den fälligen Strafstoß zum 5:2 für die Elstern. Die letzten drei Siege beförderten den ASV auf den zweiten Tabellenplatz mit zwei Punkten Rückstand auf den VfL 93.
Vermeidbarer Punktverlust Vor über fünfhundert Besuchern sah es bis zur 89. Minute nach einem Sieg für den ASV aus, das umso mehr als der Gast aus Meiendorf in der Schlußphase der Begegnung nur noch zehn Spieler auf dem Feld hatte. Ein Freistoß in der Schlußminute wurde für den ASV zum Verhängnis. Von Beginn an waren die Elstern tonangebend aber die gut organisierte Abwehr des MSV erwies sich als sattelfest, so blieben zwingende Torchancen der Elstern Mangelware. In der 61. Minute
entwischte Mark Arndt seinem Bewacher und erzielte mit einem Schuß in die lange Ecke das 1:0. Der MSV schaltete nun auf Offensive, Bernd Enge reagierte darauf und nahm Mark Arndt vom Feld.
Sicherheit vor Risiko lautete seine Devise – bis in der Schlußminute der Freistoß einschlug. Hinterher ist man dann klüger. Nach einem guten Fußballspiel wurden mit dem 1:1 die Punkte geteilt.
Immmerhin ein Punkt Zum Spiel der Elstern beim SC Victoria standen dem Verfasser keine Informationen zur Verfügung. Vor 272 Zuschauern trennten sich der SC Victoria und die Elstern an der Hoheluft torlos 0:0. Dieses Ergebnis brachte den Elstern nach dreizehn Spielen 19:7 Punkte und damit den dritten Tabellenplatz ein. Der VfL 93 sicherte sich mit 25:5 Zählern den inoffiziellen Titel eines Herbstmeisters.
Die Abwehrreihen dominierten Die Erwartungen waren vor dem Spiel der Elstern gegen den VfL 93 hochgespannt . Die Partie des Tabellendritten gegen den Tabellenführer wurde ein echtes Spitzenspiel. Gegenüber dem enttäuschenden Spiel gegen Victoria nahm Bernd Enge keine Änderungen in der Aufstellung vor. Das Spiel wurde von den Abwehrreihen geprägt und so kam die sehr erfolgreiche Angriffsreihe des VfL – 49 Tore in 15 Spielen – nicht wie gewohnt zum Zuge. Jürgen Degen wurde von
Siegreich im Derby Nach Lage der Dinge – soll heißen: Tabellenstand - stand das vorerst letzte Derby der TSV Reinbek gegen die Elstern auf dem Programm. Die TSV, durch Spielerabgänge in Richtung Meiendorf stark geschwächt und konnte seit dem zweiten Spieltag den letzten Tabellenplatz nicht mehr verlassen, die Elstern sind auf dem dritten Tabellenplatz “dick im Geschäft“ Konnte die TSV die ersten zwanzig Minuten noch offen gestalten stand die restliche Spielzeit ganz im Zeichen der Elstern. Einmal mehr war es Mathias Raul der die Überlegenheit seiner Mannschaft in Tore umsetzte. In der 32. – 35. und 89. Minute sorgte er für einen ungefährdeten 3:0 - Sieg des ASV über die TSV Reinbek. Die Elstern blieben vorne mit dabei, nach Minuspunkten zwei Zähler hinter dem VfL 93, die TSV aber kann für die Landesliga planen.
Rekordkulisse an den Sander Tannen Filigrantechniker kamen nicht auf ihre Kosten denn jeder Quadratmeter Rasen wurde zwischen den Elstern und den Amateuren des FC St. Pauli hart umkämpft. Es gab keine Atempausen, es war ein sehr intensives Fußballspiel das 1512 Besucher in ihren Bann zog. Zwingende Torchancen waren Mangelware, dafür hatten die Abwehrspieler ihre Gegenspieler zu gut im Griff. Herausragende Spieler bei den Elstern waren Oliver Zapel und Olaf Poschmann, auch die Mittelfeldakteure Stefan Schraub, Sven Pinz und Andreas Steinberg waren absolute Aktivposten. Auf Seiten der Gäste lieferte Torhüter Mathias Jahnke eine vorzügliche Leistung ab, in der 81. Minute war auch er machtlos – Kreso Kovacec legte das Leder zentimetergenau Mathias Raul vor und der ließ mit einem Schuß in den Torwinkel dem St. – Torhüter keine Chance – es stand 1:0 für die Elstern. Auch wenn einige Elsternspieler mit ihren Nerven zu kämpfen hatten, es war ein verdienter Sieg in einem ganz wichtigen Spiel.
In acht Minuten war alles vorbei Die Darbietung der Elstern beim Wandsbeker FC ist mit dem Begriff „ Effizienzfußball“ noch am besten beschrieben. Die Elstern taten nicht mehr als nötig um mit minimalem Einsatz den maximalen Ertrag zu erzielen. Nach zwanzig Minuten Anlaufzeit lief das Spiel der Elstern wie ein Räderwerk, die dazu passenden Tore fielen auch. In der 28. und 32. Minute machte Mathias Rauls seinem Ruf als Torjäger alle Ehre und brachte den ASV mit 2:0 in Führung. Für Tor Nummer drei sorgte in der 36. Minute Oliver Hardekopf. Die WFC – Spieler waren mehr mit den eigenen Unzulänglichkeiten als mit ihren Gegenspielern beschäftigt, zu keiner Zeit kamen die Elstern in Bedrängnis. Beste Spieler in Reihen der Elstern waren Oliver Zapel, Dauerläufer Olaf Poschmann und Mittelfeldmotor Stefan Schraub.
Kein Tag der Spitzenteams Nein, das war nicht der Tag der Spitzenmannschaften! Die Amateure des FC St. Pauli ließen in Buxtehude einen Punkt liegen, der VfL Pinneberg unterlag bei BU mit 0:1 und Tabellenprimus VfL 93 zog bei Raspo Elmshorn mit 0:2 den Kürzeren. Zwei Punkte im Heimspiel gegen Viktoria Wb.-Veddel hätten den Elstern im Kampf um die Tabellenspitze ordentlich Luft verschafft, es kam aber anders. Nach etwa dreißig Minuten verloren die Elstern den Faden. Unerklärliche Nervosität und eine Häufung von Abspielfehlern begünstigten die Gäste. in der 35. Minute kam die Quittung. Carsten Schuldt ( Vikt. ) hob den Ball über Jens Fette ins Bergedorfer Tor und es stand 0:1. Dies war gleichzeitig der Halbzeitstand. Als Mathias Rauls in der 49. Minute einen Handelfmeter verwandelte waren die 527 Besucher von einer Wende zum Guten überzeugt Nach drei Minuten war diese Hoffnung verflogen denn Jens Bockelmann ( Vikt. ) brachte die Gäste erneut in
Führung. In der restlichen Spielzeit gelang den Elstern keine Ergebniskorrektur und so mußten sie eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Eine große Chance wurde vergeben. In den Reihen der Viktoria standen mit Bettin, Harlapp und Kassat drei Ex – Elstern die gegen ihre früheren Kollegen ein gutes Spiel machten. Erstmals im Tor der Elstern stand Jens Fette. Der siebenunddreißigjährige kam während der laufenden Saison vom FC Süderelbe und wird Sven Marr für die Dauer seines beruflich bedingten Australien – Aufenthaltes ersetzen.
Punkte mitgenommen Nach einer Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage gab es gegen die Viktoria aus Wilhelmsburg eine unerwartete und empfindliche Niederlage. So war es fast schon Pflicht vom FC Süderelbe die Punkte mitzunehmen. Dieses Vorhaben wurde in die Tat umgesetzt. Den ersten Beitrag dazu leistete in der 5. Minute Oliver Zapel mit seinem Tor zum 1:0. Ein von Rauls in der 35. Minute verwandelter Foulelfmeter führte zum 2:0. Auch das dritte Tor in diesem Spiel erzielte der ASV, Renk traf in der 60. Minute in das eigene Tor. Weitere Tore fielen nicht und so blieb der ASV mit 2:1 Sieger beim FC Süderelbe.
Sieg an der Flurstraße An der Flurstraße befindet sich die Spielstätte des SV Lurup, einst in der Erwartung von Zweitligafußball mit der Unterstützung eines finanzstarken Sponsors errichtet. Heute findet Verbandsligafußball dort statt. Hochrechnungen im Hinblick auf den Tabellenplatz am Ende der Saison wurden auch in Bergedorf angestellt und die beinhalteten einen Sieg beim SV Lurup. Die 550 Besucher sahen kein berauschendes Spiel und den Elstern reichte eine durchschnittliche Leistung um zum Erfolg zu kommen. In der Anfangsphase wurde die Partie von beiden Mannschaften mit viel Elan geführt aber nach einem sehenswerten Treffer von Stefan Schraub in der 26. Minute verflachte das Spiel zusehends. Erst in der Schlußviertelstunde wurde wieder sehenswerter Fußball gespielt aber die wenigen Luruper Torgelegenheiten waren bei Jens Fette in guten Händen. Alle Zweifel am Spielausgang beseitigte Dirk Ströh mit seinem Tor zum 2:0 in der 88. Spielminute.
Nach zehn Spieltagen hatte Bernd Enge folgende Rechnung angestellt: 15:5 Zähler würden bei konstanter Punktausbeute 30:10 nach zwanzig Spielen und am Ende der Saison 45:15 Punkte bedeuten, damit würde man die Aufstiegsrunde erreichen. Die 30:10 Punkte nach zwanzig Spielen konnten die Elstern zuletzt in der Saison 71 / 72 und 72 / 73 aufweisen. In den vorausgegangenen Spielen wurde guter Fußball abgeliefert auch wenn die Mannschaft Anlaufprobleme hatte. Spiele vor einer vierstelligen Zuschauerzahl zeigen sehr deutlich welchen Stellenwert der Fußball in Bergedorf hat und was bei einer entsprechenden Mannschaftsleistung möglich ist. Die Teilnehmer an der AOL – Aufstiegsrunde werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unter den ersten sechs der Tabelle zu finden sein. Hier ist zu allererst der VfL 93 mit 33 Punkten zu nennen. Mit jeweils zehn Minuspunkten sind die Elstern und Raspo Elmshorn dem VfL 93 dicht auf den Fersen. Weil die Elmshorner mit einem Spiel im Rückstand sind, stehen sie in der Tabelle relativ am besten da. Ab Tabellenplatz zwölf beginnt mit dem FC Süderelbe die Abstiegszone. Abgeschlagen mit 6:24 Punkten ist die TSV Reinbek. Zwischen dem 12. und dem 15. Tabellenplatz liegen nur zwei Punkte, es stehen noch sehr spannende Spiele bevor.
Guter Tag für die Elstern Über Ostern wurden in der Verbandsliga Hamburg nur Nachholspiele ausgetragen – und deren Ausgang war ganz nach dem Geschmack der Elstern. Der VfL 93 büßte beim 1:1 in Buxtehude einen Punkt ein und der VfL Pinneberg spielte am Sonnabend, 30. März gegen Raspo Elmshorn auch nur 2:2. Erst in der Schlußminute gelang dem VfL vor 1400 Zuschauern der Ausgleichstreffer. Am Ostermontag war der VfL auch aktiv und ließ völlig überraschend bei der TSV Reinbek einen Punkt liegen. Zur gleichen Zeit war Komet Blankenese Gast an den Sander Tannen. Nachdem der ASV bereits am Karfreitag in Lurup zwei Pluspunkte verbuchen konnte sollten gegen Komet zwei weitere Zähler den Verbleib in der Spitzengruppe sichern. Es lief für die Elstern nach Plan, bereits in der 8. Minute fiel das 1:0 für den ASV – den Kometen unterlief ein Eigentor. Das 2:0 fiel in der 18. Minute durch einen Kopfball von Kovacec. Der Spielstand von 3:0 hatte seinen Ursprung in einem Schuß von Robert Meyer, der Rauls vor die Füße sprang und dieser in der 32. Minute zum 3:0 vollenden konnte. In der 40. Minute verkürzte Lück ( Komet ) auf 1:3. Mit dem Treffer zum 4:1 bedankte sich Dirk Ströh in der 53. Minute für seine Einwechselung. Bester Spieler in Reihen der Elstern war an diesem Tage Oliver Zapel.
Knapper Sieg mit Folgen Die Gäste aus Buxtehude zeigten von Beginn an eine sehr gute Abwehrleistung und machten den Elsternstürmern das Leben schwer. So sehr sich die Mittelfeldakteure Schraub, Zapel, Ströh und Klein auch bemühten, zwingende Torchancen hatten Seltenheitswert und hätte Jens Fette im Tor der Elstern in der 40. Minute nicht Kopf und Kragen riskiert wären die Gäste in Führung gegangen. So blieb es beim 0:0 zur Halbzeit. Diesen Zustand änderte Robert Meyer, in der 49. Minute hämmerte er das Leder aus achtundzwanzig Metern unhaltbar in den Torwinkel zum 1:0 für den ASV. Auch als Buxtehude in der Schlußviertelstunde alles auf eine Karte setzte, änderte sich am Spielstand von 1:0 nichts mehr. Für Jubel sorgte nach dem Abpfiff der Platzlautsprecher, als er das Ergebnis des Spieles des VfL 93 gegen Komet Blankenese bekannt gab: Komet siegte mit 4:3 und machte die Elstern damit zum Tabellenführer.
Die Freude war nur kurz Das Gedränge an der Tabellenspitze war groß. Nicht alle Mannschaften hatten die gleiche Anzahl an Spielen ausgetragen sodaß die Tabelle ein “schiefes“ Bild bot:
1. ASV 22 Spiele 34:10 P. 2. VfL 93 23 Spiele 34:12 P. 3. FC St. Pauli 22 Spiele 31:13 P. 4. Vfl Pinneberg 22 Spiele 30:14 P. 5. Raspo Elmshorn 20 Spiele 29:11 P.
Wenn nun die vorderen Mannschaften gegeneinander spielen, bleibt das eigene Pluspunktekonto im Falle einer Niederlage unverändert und der Gewinner kann vorbeiziehen. Diese Konstellation erwartete die Elstern am 23. Spieltag, sie mußten beim VfL Pinneberg antreten. Es wurde kein guter Tag für den ASV. Als Jens Fette in der 5. Minute einen Elfmeter abwehrte sah die Abwehr tatenlos zu und Schuster ( VfL ) schoß den Abpraller zum 0:1 ins Elsterntor. Auch das 2:0 für den VfL ging in der 48. Minute auf das Konto von Schuster. Der Vfl war die klar bessere Mannschaft und den Elstern in allen Belangen überlegen. In der 70. Minute fiel durch Becker das 3:0. Erst dann bäumten sich die Elstern auf und kamen in der 73. Minute durch Kreso Kovacec auf 1:3 heran. Bei einer Rettungsaktion von VfL – Torwart Stars wurde Kovacec am Kopf verletzt und kam ins Krankenhaus. Die dezimierten Elstern konnten in der Schlußminute noch auf 2:3 verkürzen, mußten aber die Punkte dem VfL überlassen. Der VfL 93 verlor am Borgweg durch das 1:1 gegen Lurup einen Punkt, kletterte aber trotzdem auf den ersten Tabellenplatz. Nach Minuspunkten stand Raspo Elmshorn am besten da, hatte aber erst zwanzig Spiele ausgetragen.
Um Jahre gealtert Trainer Bernd Enge war nicht zu beneiden. Der kannte natürlich die Tabelle und wußte, daß jeder Punktverlust das Ende aller Hoffnungen bedeuten konnte. Da in diesem Teilnehmerfeld jeder jeden schlagen konnte darf man sich auf einen ganz spannenden Endkampf um die Meisterschaft der Verbandsliga Hamburg freuen. Am 24. Spieltag war der HSV Barmbek – Uhlenhorst Gastgeber für den ASV. Kaum auf dem Platz bestimmten die Elstern den Lauf der Dinge. Chancen über
Chancen wurden erarbeitet aber der Spielstand von 0:0 hatte bis zum Pausenpfiff Bestand. Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich zunächst nichts, erst in der 73. Minute konnte sich Kovacec gegen drei Barmbeker Abwehrspieler durchsetzen und das Leder im Barmbeker Gehäuse zum 1:0 für den ASV unterbringen. An der Seitenlinie begann nun die Leidenszeit von Bernd Enge, immer häufiger forderte er den Abpfiff der Begegnung. Erst als Stefan Schraub in der 90. Minute das 2:0 erzielte hatten die Quale von Trainer Enge ein Ende. BU konnte sich nicht aus dem Abstiegsstrudel befreien und die Elstern behaupteten den zweiten Tabellenplatz. In einer nach Minuspunkten aufgestellten Tabelle wären sie auf dem ersten Platz aber abgerechnet wird zum Schluß.
Es ist ganz eng In der Verbandsliga geht es in die Endphase der Saison sowohl an der Tabellenspitze als auch im Tabellenkeller liegen die Mannschaften ganz eng beieinander und die Zahl der restlichen Spiele wird immer wenigerund jeder Punktverlust kann fatale Folgen haben. Am 25. Spieltag war der SC Sperber Gast an den Sander Tannen. Sperber, der „dienstälteste“ Verbandsligaverein steckte ganz tief im Keller und benötigte jeden Punkt, die Elstern – oben mit dabei – waren auch auf jeden Zähler angewiesen. Der SC Sperber brachte die Elstern zu keiner Zeit in Verlegenheit, zu bescheiden waren die spielerischen Mittel der Gäste. Die Elstern waren von einem kollektiven Nervenflattern befallen und Angst vor dem Ballbesitz machte sich breit. Erst nach dem 2:0 durch Robert Meyer ( 20. ) kam Ruhe in das SpIel des ASV. Vorausgegangen war in der 17. Minute das 1:0 durch Rauls, sein Freistoß wurde von einem Sperber – Spieler unhaltbar abgefälscht. Auch für das 3:0 aus der 86. Minute war Rauls verantwortlich. Von den „großen Vier“ büßte nur Raspo Elmshorn durch ein 2:2 in Lurup einen Punkt ein, der VfL 93 demontierte den FC Süderelbe mit 8:1. Nach Spielende wurde die Trennung von Mark Arndt bekannt gegeben.
Eine Vorentscheidung? Die Rasensportler aus Elmshorn präsentierten sich an den Sander Tannen vor 643 Besuchern als Klassemannschaft. Vor allem im ersten Durchgang waren die Gäste die klar bessere Mannschaft und gingen mit einem 2:0 – Vorsprung in die Halbzeitpause. Herwig ( 24. ) und Schubert ( 41. ) waren die Torschützen. Nach der Pause steigerten sich die Elstern, aber alle Bemühungen endeten bei dem guten Elmshorner Torsteher Rüdiger Schmidt. Vermißt wurde bei den Elstern ein Leitwolf, ein Spieler der die Mannschaft mitreißen kann, der die Ärmel aufkrempelt und der Verantwortung übernimmt. In der 76. Minute fiel durch Torjäger Thorsten Lüneburg das 3:0 für die Gäste. Mit diesem Resultat endete das Spiel. Die Mannschaft aus Elmshorn war die bessere Mannschaft und bereitete den Elstern in der Endphase der Meisterschaft eine ganz schmerzliche Niederlage.
Nur noch vier Spiele Zwischen Platz eine und vier lagen zwei Pluspunkte bzw. ein Minuspunkt, eine Konstellation die allen Beteiligten schlaflose Nächte bereiten mußte. Für die Elstern ging es im Spiel gegen den Meiendorfer SV auch darum, den Eindruck aus dem Raspo – Spiel zu korrigieren. Die Mannschaft war gegenüber dem Raspo – Spiel nicht wiederzuerkennen Jeder kämpfte für seinen Nebenmann mit, keiner ließ sich hängen . Die Mannschaft wollte den Erfolg und gab keinen Zentmeter Boden preis. In der elften Minute drohte das Spiel allerdings zu kippen, Olaf Poschmann brachte seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall und Schiedsrichter Byernetzki entschied auf Elfmeter. Axel Radtke. der Meiendorfer Torjäger, schoß den Strafstoß am Tor vorbei. Kurz vor der Pause ging der MSV in
Führung, einen scharf geschossenen Ball konnte Jens Fette nicht abwehren. Der Druck der Elstern hielt in der zweiten Halbzeit an und es entwickelte sich ein sehenswertes Spiel. Die Torchancen der Elstern häuften sich, hier konnten Stefan Schraub und Dirk Ströh Akzente setzen. In der 86. Minute wurde die engagierte Leistung belohnt, Kreso Kovacec traf zum hochverdienten Ausgleich. An der Tabellenspitze standen nun drei Teams mit 14 Minuspunkten, VfL 93, Raspo Elmshorn und der VfL Pinneberg. Fünfzehn Minuspunkte belasteten das Konto der Elstern.
Ein Blackout mit Folgen Drei Schlüsselszenen haben das Spiel gegen den SV Lurup geprägt. Das Unheil nahm in der 33. Minute seinen Lauf. Olaf Poschmann verlor den Ball, Jens Fette kam aus seinem Tor und wußte sich nur mit der Notbremse zu helfen. Jens Fette wurde auf die Strafbank “verbannt“ und Poschmann wurde gegen Ersatzkeeper Frank Winkler ausgewechselt Dessen erste Amtshandlung bestand darin, das Leder aus dem Netz zu holen denn Malek ( SVL ) hatte den Elfmeter zum 1:0 verwandelt. In der 55. Minute wurde Rauls von Kovacec freigespielt und der Ball landete im Tor des SV Lurup. Dieser Treffer wurde wegen einer Abseitsposition zu Recht nicht anerkannt. Mathias Raul verlor komplett die Nerven. Dies gipfelte in einem Rempler gegenüber dem Schiedsrichter und endete mit einem Feldverweis für Mathias Rauls. Als dann noch der Luruper Nikolaus Wagner und Michael Klein zusammenprallten kam Klein mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Somit standen ab der 72. Minute nur noch acht ASV – Feldspieler auf dem Platz. Der Treffer zum 1:1 durch Kovacec in der 90. Minute kam zu spät um dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde konnte von den Elstern aus eigener Kraft nicht mehr erreicht werden. Der VfL Pinneberg und der VfL 93 hatten gegenüber den Elstern zwei Punkte Vorsprung und auch die bessere Tordifferenz bei zwei noch ausstehenden Spielen.
Alles verspielt Für aussagefähige Kommentare zum Spiel der Elstern bei Raspo Elmshorn standen dem Verfasser keine Informationen zur Verfügung, die Berichterstattung in der Presse war durch einen Streik in der Druckindustrie stark eingeschränkt. Das Spiel der Rasensportler gegen die Elstern wurde von allen Insidern als absolutes Spitzenspiel angesehen. Siebenhundertfünfzig Besucher kamen an die Wilhelmstraße und sahen zunächst eine torlose erste Halbzeit. Im zweiten Durchgang kamen die Hausherrn durch Tore von Assmann ( 63.) und von Aspern in der 82. Minute zum 2:0 – Erfolg über Bergedorf 85. Die Elstern waren im Kampf um die Aufstiegsplätze aus dem Rennen, aus dem Führungsquartett war ein Führungstrio geworden. Der VfL 93 unterlag in Wilhelmsburg mit 1:4 während der VfL Pinneberg die TSV Reinbek mit 3:0 BESIEGTE. Am Ende des 29. Spieltages hatte die Tabellenspitze folgendes Aussehen 1. VfL Pinneberg 44:14 P. 2. Raspo Elmshorn 43:15 P. 3. VfL 93 42:16 P.
Spiel ohne Bedeutung Es kamen am Sonntagvormittag nur noch 105 Zuschauer an die Sander Tannen um den Saisonausklang mitzuerleben. Gast war der SC Victoria. Die Victoria, im Niemandsland der Tabelle versteckt, präsentierte sich erschreckend schwach und zeigte kein Verbandsliganiveau. Anders die Elstern, die Mannschaft spielte befreit auf, Spieler die im Laufe der Saison mit dem Nervenkostüm zu kämpfen hatten versprühten Spielfreude und erarbeiteten hochkarätige Torgelegenheiten. In der 5. Minute eröffnete Dirk Ströh mit dem 1:0 den Torreigen, Stefan Schraub ließ in der 24. Minute das 2:0 folgen. Eine Ergebnisverbesserung gelang Rickert ( SCV ) in der 32. Minute. Mit seinem zweiten Tor im der 36. Minute erhöhte Ströh auf 3:1. Noch vor der Pause traf Oliver Zapel zum 4:1. Im zweiten Durchgang trafen Dirk Klenke (53. ) und Oliver Hardekopf in der 81. Minute zum Endstand von 6:1. Treffend und nicht ohne Sarkasmus der Kommentar von Trainer Bernd Enge : Da braucht man eine ganze Saison um die richtige Aufstellung zu finden.
Die letzten Entscheidungen Die drei führenden Mannschaften waren durch je einen Pluspunkt voneinander getrennt. BU spielte gegen Raspo Elmshorn 2:2, dieser Punkt sicherte BU den Klassenerhalt, Elmshorn konnte mit diesem Teilerfolg nach Pluspunkten mit dem VfL Pinneberg gleichziehen. Die Dramaturgie des letzten Spieltages führte am Borgweg, beim VfL 93 den heimischen VfL 93 und den Tabellenführer, den VfL Pinneberg zusammen. Es wurde nicht nur für den Vereinskassierer ein großer Tag, die 2000 Besucher bedeuteten Saisonrekord. Dem VfL Pinneberg hätte ein Punkt zur Meisterschaft genügt aber Güldenpfennig brachte den VfL 93 in der 30. Minute in Führung. Ab der 60. Minute erfolgte ein einziger Sturmlauf auf das Tor des VfL 93 – es war alles vergeblich, selbst drei Zeitstrafen in der Schlußphase der Begegnung gegen die Heimmannschaft konnten die Pinneberger nicht nutzen. So blieb dem VfL Pinneberg nur der undankbare dritte Tabellenplatz und der Neuling VfL 93 feierte die Meisterschaft der Verbandsliga Hamburg. Glückwunsch an den Borgweg.
Der SC Sperber, der FC Süderelbe und die TSV Reinbek steigen in die Landesliga ab. Süderelbe und Reinbek konnten den Verlust vieler Leistungsträger nicht ausgleichen. Siebzehn Neuzugänge bei gleichzeitig vierzehn Spielerabgängen beim SC Sperber konnten nicht zu einer homogenen Mannschaft zusammengeführt werden, zum ersten Male seit Bestehen der Verbandsliga muß der SC Sperber in der kommenden Saison eine Etage tiefer antreten.
Die Elstern waren lange Zeit auf Aufstiegskurs aber vier Punkte aus den letzten fünf Spielen waren einfach zu wenig, um sich in der Spitzengruppe zu behaupten. Schwerwiegend war die Niederlage in Elmshorn am vorletzten Spieltag. Die Zuschauerresonanz erinnerte an bessere Zeiten und brachten die Elstern in dieser Kategorie auf den Spitzenplatz in der Verbandsliga.
An der Torausbeute von 57 Treffern waren folgende Spieler beteiligt: Mathias Rauls mit zwanzig Toren, Kreso Kovacec war neun Mal erfolgreich, Stefan Schraub und Dirk Ströh erzielten je fünf Treffer, Oliver Zapel überwand viermal den gegnerischen Torwart, Mark Arndt und Andreas Steinberg waren mit je drei Toren am der Ausbeute beteiligt. Dirk Klenke, Oliver Hardekopf und Robert Meyer waren zweimal erfolgreich. Ergänzt wird diese Aufstellung durch ein Tor von Mladen Koletic und ein gegnerisches Eigentor.
Wenn es dem Trainer gelingt, die Leistung der Mannschaft über die gesamte Saison hinweg zu stabilisieren darf man der kommenden Spielzeit mit Optimismus entgegen sehen.
Nachweis der Informationsquellen Mit einer Ausnahme lehnen sich die Kommentare zu den Punktspielen an die Berichterstattung der Bergedorfer Zeitung an, ebenso sind die Abbildungen der BZ entnommen worden. Die Saison – Abschlußtabelle stammt aus dem Deutschen Fußballarchiv. Die Daten zur Darstellung des sportlichen Werdeganges der Aufsteiger wurden dem Buch 100 Jahre Fußball in Hamburg entnommen worden. Die Geschichte der Aufsteiger in die Verbandsliga lehnt sich an die Ausführungen des Internet – Lexikons WIKIPEDIA an.
Statistik (Zum Vergrößern der Abbildungen bitte Anklicken)
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