Sonntag, 11. September 2016

Nach Leistungssteigerung in Halbzeit 2: Sieg im Derby bei der TSG Bergedorf

Für Boris Becker ist bekanntlich Wimbledon sein Wohnzimmer. Für die Elstern des ASV Bergedorf 85 sind natürlich die Sander Tannen die gute Stube – aber das Billtalstadion bleibt ewig ihr Festsaal.
Samstagmittag zeigten schon die kleinsten Elstern ein wahres Fußballfest. Erst im Neunmeterschießen mußten sich Filip, Yalin, Danny, Niklas, Mateo, Gracjan, Jonas, Aditya und Jonathan den Jungs der TSG geschlagen geben.
Gut 26 Stunden später kam es im – einige Fußballkenner Hamburgs nennen es Hamburgs schönste Fußballarena – Billtalstadion zum Aufeinandertreffen der Ligateams beider Traditionsvereine. Die Temperaturen wieder hochsommerlich.
Bevor Schiedsrichter Adnan Inoglu, der - um es vorwegzunehmen, nie Probleme mit dem fairen Spiel in den kommenden 90 Minuten bekommen sollte – die Partie anpfiff eine schöne Geste der ASV-Mannschaft:
Sie entrollten ein aufmunterndes Spruchband für ihren verletzen Vereinskameraden Felix Peters, der sich letzte Woche wiederholt das Kreuzband riß.
85-Trainer Jörg Franke sichtlich angetan : „Eine tolle Mannschaft“ !

Die allerdings in den ersten 45 Minuten den Temperaturen Tribut zollte und auf Sparflamme schaltete: Wenig Inspiratives und durchdachte Spielzüge. Zu sehr wurde versucht, Bergedorfs „Centerspieler“ Stephan Funk mit hohen Bällen zu suchen.

Die TSG abwartend und auf Torsicherung in erster Linie aus. Symptomatisch, dass auf diesem Niveau die beiden Tore in der Spielhälfte Eins durch zwei Ecken fallen sollten.
In der 15. Minute kam fast der kleinste Heimspieler aus kürzester Distanz frei zum Kopfball. ASV-Torwart Marc Stückler mit tollem Reflex, doch der Abpraller wurde im Nachsetzen eingenetzt.
85 spielte bedächtig weiter und kam durch Jakob Föhres, der zehn Minuten später sich auch per Kopf die Ecke aussuchen konnte zum Ausgleich.
Bis zum Pausentee zeichnete sich TSG-Schlussmann Aaron Bauer mit klasse Paraden nach Kopfbällen aus nächster Nähe von Stephan Funk aus.

In der Pause verzichtete Trainer Jörg Franke auf den weiten Weg in die Kabine und suchte für sein Team ein schattiges Plätzchen.
Er brauchte wohl jede Minute, um seine Mannen auf die zweiten 45 Minuten einzustimmen.

Das Startsignal gaben aber die 85-Fans. Der Anhängerclub, der mit Bannern und Luftballons das Billtalstadion eroberten, machte fortan mächtig Stimmung.
Ihr Repertoire an Fangesängen schier unerschöpflich. Hängen geblieben : Im Stile von Trude Herrs Hit 1960 „Ich will keine Schokolade“ schmetterten die Fans : „Wir wollen keine Millionäre – auf dem Kommerz haben wir keinen Bock“
Außerdem „Leidenschaft kennt keine Liga“
Leidenschaft auch plötzlich auf dem Kunstrasen im Kreisligaderby. Der ASV Bergedorf 85 möchte das Spiel gewinnen!
Norman Lessmann, dem man anmerkte, dass er noch nicht richtig wieder fit ist, alleine vorm Torwart aber Abschluss schwach.
Jetzt wurde schneller umgeschaltet und auch flach Fußball und den besser postierten Mitspieler freigespielt. So war das 2:1 durch Luis Schwien , der trocken ins kurze Eck traf keine Überraschung mehr – aber ein Brustlöser.
Zehn Minuten später wieder Luis Schwien, der seine Spielintelligenz erneut unter Beweis stellte und statt selber abzuschließen noch mal quer auf den noch besser postierten Jakob Föhres legte. Jakob zeigte Schußtechnik und traf zum vorentscheidenden 3:1.
Kurz Schlendrian beim ASV, doch Marc Stückler zeigte sein ganzes Können.
In der 80. Minute erhöhte NormannLeßmann per Elfmeter zum 4:1, kurz vor Schluss traf die TSG noch zum 2:4.

15 Punkte nach dem 7. Spieltag. Wie erhofft oben mit dabei. Am nächsten Sonntag wieder ein Match gegen einen direkten Konkurrenten um die Plätze an der Sonne: FC Lauenburg im Wohnzimmer.


Foto: Werner Heitmann

1 Kommentar:

  1. bei nordsport und fussball.de steht ein falsches Ergebnis vom TSG Spiel 2:3

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