Die bisherigen Oberligaspielzeiten der
Elstern ( 1958 / 59 und 1959 / 60 ) haben den Fans ein Wechselbad der
Gefühle beschert. Die erste Spielzeit begann mit einer fulminanten
Vorrunde und einem dritten Tabellenplatz am Ende der Vorrunde. Die
Fans kamen ins Träumen, doch die Rückrunde holte Alle wieder auf
den Boden der Tatsachen zurück – jedenfalls eine ganz tolle
Saison mit Spielen, von denen man jetzt noch träumt und die
gedanklich immer noch präsent sind. Der Klassenerhalt war nie in
Gefahr.
Anders die zweite Spielzeit! Es hat
ganz lange gedauert, bis der zweite Sieg eingefahren werden konnte
und bis zur Mitte der Rückrunde bestand akute Abstiegsgefahr. Ein
taktisches Meisterstück von Trainer Werner ( Verteidiger Schmidt in
den Sturm ) führte zu dem Umschwung und einer Serie von 10 : 0
Punkten. Am 27. Spieltag wurde mit einem Sieg bei Holstein Kiel der
Klassenerhalt gesichert.
Die beiden Plätze der Absteiger – Phönix Lübeck und
Eintracht Osnabrück – wurden von den Aufsteigern Heider SV und dem
VfB Oldenburg eingenommen.
Ausblick auf die kommende Saison
Der Kader der Elstern erfuhr zur neuen
Saison naturgemäß einige Änderungen. Wolfgang Herder tauchte nicht
mehr im Kader auf, Gründe für sein Ausscheiden sind nicht bekannt,
es darf aber vermutet werden, dass dies mit seinem Beamtenstatus im
Zusammenhang stand. Ernie Jordan - Student - schied ebenfalls aus,
um sein Studium in Westdeutschland fortzusetzen. Dort schloss er sich
dem DUISBURGER SPIELVEREIN an, für den er in zehn Oberligaspielen
drei Treffer erzielte.
Neu im Aufgebot der Elstern traf man
folgende Spieler an:
Über die sportliche Herkunft von
Dieter V i e r k a n t ist nichts bekannt, vermutlich kam er aus dem
Amateurteam der Elstern in den Kader der ersten Mannschaft. Als
Polizist hatte er Beamtenstatus, in aller Regel stand dies einer
Unterzeichnung eines Spielervertrages entsprechend
Vertragsspielerstatut im Wege.
Heinz („Johnny“) W e i ß l e d e r
absolvierte gegen die Elstern am 4.4.1959 im Trikot des KSV Holstein
Kiel noch als Amateur sein erstes Oberligaspiel, diesem sollten noch
weitere 15 Einsätze an der Förde folgen. Vom KSV Holstein wechselte
er zu Saisonbeginn zu den Elstern.
Aus dem Sachsenwald, genauer gesagt vom
TSV Brunstorf – Dassendorf kam aus der Bezirksklasse – Staffel
Sachsenwald Dieter M e y e r. Wenn ein Stürmer in einer Saison über
vierzig Treffer erzielt, erweckt dies natürlich das Interesse
höherklassiger Vereine – so kam Dieter Meyer zu den Elstern.
Ein weiterer Amateurspieler kam aus der
Hamburger Amateurliga zu den Elstern: Werner G a r d l o zog es vom
Wandsbeker FC nach Bergedorf zu den Elstern. Ein schneller, technisch
versierte Stürmer, der gut zu den Elstern passte.
Der Verlauf der letzten Saison hatte
gezeigt, dass Heinrich Kokartis nicht gleichwertig ersetzt werden
konnte. Die beiden Torhüter Manfred Lüneburg und Manfred Günther
zeigte in vielen Einzelfällen herausragende Leistungen, ließen es
aber an der Beständigkeit mangeln.
Als absolute Verstärkung auf dieser Position konnte
man Horst H i l l e b r a n d ansehen. Hillebrand stand im Tor der
Hamburger Amateurauswahl und hütete beim SC Sperber das Tor. Vor
seiner Zeit beim SC Sperber war er im Aufgebot des SC Concordia, kam
dort aber nicht zum Einsatz. Der Verfassererinnert sich, dass Horst
Hillebrand ( geb. 23.3.35 ) auch in der engeren Auswahl für das Tor
der 1956 er Olympiaauswahl stand. Frühere geringe finanzielle
Zuwendungen standen dem Amateurstatut entgegen und beendeten diesen
Traum.
Wie immer fanden zwischen den
Spielzeiten Vorbereitungsspiele statt.
Ohne
Anspruch auf Vollständigkeit seien hier genannt:
Am 13.6.1960
Freundschaftsspiel gegen SC Union 03, 3 :0 für die Elstern,
Torschützen nicht bekannt.
Ein
weiteres Spiel fand gegen den Berliner SV 92 statt. Die Elstern
gingen aus dieser Partie als 4 : 3 Sieger vom Platz. Ein Blick auf
die Torschützenliste sorgte für eine dicke Überraschung!! Neben
dem zweifachen Torschützen Dieser Meyer und Ex – Verteidiger Peter
Schmidt tauchte der Name Manfred Günther auf – gute Stürmer sind
von je her Mangelware, unter diesem Aspekt ein hochinteressantes
Experiment.
Wenn jemals wieder ein Elsterntorwart verletzt seinen Arbeitsplatz
verlassen muss, steht dann auch ein gelernter Torwart zur
Schadensbegrenzung zur Verfügung.
Ohne Kommentar
blieb die Begegnung beim VfL Geesthacht, die Elstern siegten mit 6 :
0.
Auch für die Fußballtoto – Spieler traten die Elstern in
Erscheinung; wer für die Begegnung VfR Neumünster vs. Bergedorf 85
eine – 1 – getippt hatte, hat seine Gewinnchance deutlich erhöht,
denn der VfR siegte mit 3 : 2 Toren.
In einem weiteren Testspiel am 1.8.1960 behielten die 85
er gegen den SC Concordia mit 5 : 0 die Oberhand. Für die
Bergedorfer Tore sorgten Herrmann Hansen ( 1 : 0 ), Neuzugang Werner
Gardlo ( 2 : 0 und 3 : 0 ) und in der zweiten Halbzeit
„Stürmerlehrling“ Manfred Günther mit zwei Treffern zum 5 : 0
Endstand. Zur gleichen Zeit trennten sich die Amateurmannschaften
beider Vereine mit 4 : 2.
Die Serie von Vorbereitungsspielen endete am
8.8.1960 mit einem Jublläumsspiel ( 75 Jahre Bergedorf 85 ?? )
gegen Viktoria Wilhelmsburg mit einem 8 : 1 Sieg für den ASV.
Mit dieser Vorbereitung starteten die
Elstern in die Oberligasaison 1960 / 61
Bergedorf ging unter
Mit diesen deutlichen Worten
überschrieb das Abendblatt den Bericht zum Spiel der Elstern gegen
den FC St. Pauli. Die deutliche Überlegenheit der
Gäste schlug sich in einem 3 : 0 Erfolg über die Platzherrn nieder.
Lediglich Neuzugang
Dieter Meyer entsprach der Berufsbezeichnung Stürmer. In der
Hintermannschaft verdienten sich Bochmann und Vierkant, ein weiterer
Neuzugang, die besten Noten.
Mit dem Schlusspfiff schickte Schiedsrichter Höfel aus Braunschweig
10000 enttäuschte Zuschauer nach Hause.
Dieter Meyer trumpfte auf
Mürrische Osnabrücker Zuschauer und jubelnde
Bergedorfer Spieler – das waren Szenen nach dem Abpfiff der Partie
des heimischen VfL gegen die Elstern an der Bremer Brücke.
Drückende Überlegenheit des
VfL, 9 : 1 Eckbälle – das waren Hinweise auf überlegenes Spiel
des VfL, welches auch mit einer 1 : 0 Führung belohnt wurde,
wobei umständliches Sturmspiel eine höhere Führung verhinderte.
Dann
schlug die Stunde von Dieser Meyer: in der 70. Minute schlug ein
unhaltbarer Ball im Gehäuse des VfL – Torhüters Borcherding ein.
Damit
nicht genug, in der 86. Minute umspielte der Mann aus dem Sachsenwald
den Osnabrücker Mittelläufer und den Torwart und schob das Leder
zum 2 : 1 Erfolg der Elstern in das Osnabrücker Gehäuse. Horst
Hillebrand, Dieter Meyer und Karl – Heinz Pörschke hatten gr0ßen
Anteil an diesem feinen Erfolg.
Zwei Etagen tiefer, in der Germania –
Staffel der Verbandsliga ( 3. Liga ) unterlag SuS Bergedorf (
Vorläufer der TSG ) dem HSV Barmbek – Uhlenhorst mit 1 : 2.
Riesenpech gegen Eintracht Braunschweig
Fünftausend vom Regen durchtränkte Zuschauer sahen
im ersten Spielabschnitt eine überlegene Bergedorfer Elf, die schon
nach vier Minuten durch Dieter Vierkant das 1 : 0 erzielte.
Dem
ließ der Braunschweiger Walter Schmidt weitere zwei Minuten später
das Ausgleichstor folgen.
Ein Kopfball von Voß
brachte nach zwanzig Minuten den ASV erneut in Führung. Danach
bestimmten die Gäste das Geschehen auf dem Rasen und es kam, wie es
kommen musste : Halbstürmer Bäse von der Eintracht egalisierte zwei
Minuten vor Spielende den Vorsprung der 85er.
Die Zuschauer waren Zeugen eines guten
Oberligaspieles, aber wenn die Heimmannschaft zwei Minuten vor
Schluss den Ausgleich hinnehmen muß, gehen die Besucher mit
gedrückter Stimmung nach Hause.
Kein Tore in Neumünster
Wer keine Tore erzielt, fährt sehr
häufig ohne Punkte nach Hause.
Diese
Erfahrung blieb den Elstern beim VfR Neumünster nicht erspart. Trotz
Feldüberlegenheit in der ersten Spielhälfte gelang dem ASV selbst
bei besten Gelegenheiten nichts Zählbares. Nach dem 1 : 0 für die
Platzbesitzer schied Kalle Bochmann verletzt aus.
So war der Weg frei für das 2 : 0 für den heimischen VfR, mit
diesem für die Elstern betrüblichen Resultat endete diese Partie.
Enttäuschung gegen den VfB Oldenburg
Die Gäste aus dem westlichen Niedersachsen verließen
die Anlage an den Sander Tannen als verdienter Sieger.
Dem Führungstreffer durch Dieter Meyer ließen die
Oldenburger 20 Minuten später den Ausgleich folgen. Die Gäste
präsentierten dem Bergedorfer Publikum ein blitzsauberes
Angriffsspiel, welches vier Minuten vor dem Abpfiff mit dem
Führungstor belohnt wurde. Die Gäste fuhren als 2 : 1 - Sieger mit
bester Laune an die Hunte zurück, während die Elstern als Verlierer
in der Kabine verschwanden.
Das Tabellenbild nach
fünf Spieltagen war wenig erfreulich: Tabellenplatz 14 mit 3 : 7
Punkten bei einem Torverhältnis von 5 : 10.
Es reichte nicht in Altona
Ernie Jordan wurde im Sturm schmerzlich
vermisst, denn seine früheren Kollegen taten sich gegen Altona sehr
schwer. Bei allem Einsatz fehlte das letzte Quäntchen Glück um
einen Erfolg feiern zu können.
Das 1 : 0 für den AFC erzielte
Heiko Kurth ( der später beim HSV in der Bundesliga spielte ), das
Tor zum 2 : 0 steuerte der Altonaer Ladiges vier Minuten vor dem Ende
bei.
Gute Noten im Elsterndress verdienten sich Weißleder und
Torhüter Hillebrand
Die sehr
deutliche Halbzeitansprache von Trainer Heinz Werner blieb
wirkungslos!,
Die Chancenverwertung der Elsternstürmer
ließ stark zu wünschen übrig, lediglich Dieter Meyer konnte das
vorübergehende 1 : 0 der Bremerhavener ausgleichen. Beim Stande
von 2 : 1 für die Platzherrn wurden die Seiten gewechselt, das 3 : 1
ging erneut auf das Konto von Popall, der damit alle drei Tore der
Heimmannschaft erzielte und so zum Mann des Tages wurde.
Flügellahme Elstern unterlagen den
Störchen
Müde das Sturmspiel, umständlich alles, was die
Bergedorfer anfassen, vieles blieb Stückwerk. So umschrieb das
Abendblatt die Leistung der Elstern gegen den KSV Holstein aus Kiel.
Mit Wehmut dachten die 4000 Zuschauer – eine dürftige Kulisse -
an die Zeiten im Billtalstadion zurück. Zwei Kieler Tore in den
letzten zehn Minuten besiegelten an diesem Tag das Schicksal der
Elstern.
Nur die Läuferreihe mit
Emsen, Sommerfeld und Noormann erreichten an diesem Tag
Oberligaformat.
Die schwarze Serie hält an
Wann werden sich die Elstern
wieder fangen? Diese Frage stellten sich viele Hamburger – und vor
allem Bergedorfer Fußballfreunde. Die Antwort auf diese Frage
erhofften sich 3000 Neugierige im Wandsbeker Gehölz vom Gastspiel
der Elstern beim SC Concordia .Die Bergedorfer zeigten hohen Einsatz
und Kampfmoral, hielten gut mit in einem abwechslungsreichen Spiel.
Als jedoch Emsen in der 18. Minute bei einem Abwehrversuch im
Strafraum die Hand zur Hilfe nahm, blieb dem Schiedsrichter keine
andere Wahl: Elfmeter für Concordia: 1 : 0. Der Elan der Elstern
wurde jäh gebremst! Dem 2 : 0 für den SC Concordia folgte umgehend
ein Strafstoß für den ASV, der Torhüter der Wandsbeker foulte
Dieter Meyer, der schritt selbst zur Exekution des fälligen
Strafstoßes und es stand nur noch 2 : 1. Der ASV witterte Morgenluft
und drängte auf den Ausgleich, aber in der 70. Minute erzielten die
Concorden aus einer stark abseitsverdächtigen Position ein Tor. Alle
Proteste blieben erfolglos, der Treffer zählte und die Elstern
verließen mit 1 : 3 geschlagen das Spielfeld.
Pessimismus vor dem Spiel
Ohne große Hoffnungen traten die
Elstern die Reise zum VfV nach Hildesheim an, zu lang war die Liste
der Enttäuschungen und Mißerfolge der letzten Wochen. Es kam jedoch
ganz anders.
Um der überragenden Torhüter Horst Hillebrand scharte sich
ein schier unüberwindliches Abwehrbollwerk, welches die Hildesheimer
Stürmer zur Verzweiflung brachte.
Zwei Minuten vor dem Gang
zum Pausentee erzielte Dieter Meyer ( wer denn sonst ?) das 1 : 0 für
seine Farben. Kaum waren die Mannschaften auf das Spielfeld
zurückgekehrt, erhöhte Peter Schmidt auf 2 : 0. Während die
Hildesheimer auf den Anschlußtreffer drängten, war es wiederum
Meyer, der den Ball im Tor der Platzherrn unterbrachte. Es stand 3 :
0 für die Elstern – wer hätte das vor dem Spiel gedacht. Das
Ehrentor des VfV resultierte aus einem Handelfmeter in der 73.
Minute.
Eine glänzende, unerwartet gute
Leistung der Elstern, die mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise
nach Bergedorf antreten konnten.
Der Blick auf die Tabelle
musste nach wie vor Sorgenfalten hervorrufen – Platz 14 mit einem
Punktverhältnis von 5 : 15, punktgleich mit einem Abstiegsrang! Es
liegt noch viel Arbeit vor der Mannschaft von Trainer Heinz Werner!
Spiel der verpassten Chancen
In der Vorschau auf dieses Spiel wurde viel
Optimismus verbreitet – in den bisherigen Spielen in Bergedorf
blieben die Elstern gegen Werder Bremen stets Sieger.
Auch diesmal konnte der ASV das Spiel überlegen
gestalten, doch der Bremer Torsteher Kokartis – der einst bei den
Elstern zwischen den Pfosten stand – erwischte einen Glanztag und
brachte die Bergedorfer Sturmreihe zur Verzweiflung, insbesondere in
der Schlußphase der Partie verhinderte er einen Sieg seiner
einstigen Mannschaftskameraden. Sommerfeld, Weißleder, Emsen und
Werner Noormann – der Willy Schröder jederzeit“ im Griff“
hatte, waren auf Bergedorfer Seite die herausragenden Spieler. Mit
der Gewißheit, ein gutes Oberligaspiel gesehen zu haben, gingen 7000
Besucher zufrieden nach Hause. Dieses torlose Unentschieden konnte
Mut für die kommenden Spiele machen.
Glücklos in Dithmarschen
Ein bedeutungsvolles Spiel
erwartete die Mannschaft von Bergedorf 85 in Heide.
Ein
Blick auf die Tabelle macht dies sehr deutlich – Platz 13 für die
Elstern bei 6 : 16 Punkten ebenso wie der Heider SV mit 6 : 16
Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Der Sieger dieser Partie hätte
sich im Abstiegskampf etwas Luft verschaffen können.. An diesem Tag
fehlte den Elstern das Glück, um mindesten einen Punkt mitzunehmen.
Der schnellen 1 : 0 Führung ließen die Heider in der 30.
Spielminute das 2 : 0 folgen ehe Herrmann Hansen in der 38. Minute
der Anschlußtreffer gelang. Das Ausgleichstor durch Gardlo
verhinderte der Pfosten, von dem der Ball ins Feld zurücksprang. Das
3 : 1 für den Heider SV wurde durch den Bergedorfer Torpfosten
begünstigt, von diesem rollte der Ball über dir Torlinie. Mit
diesem Resultat verließen die Elstern das Stadion an der Meldorfer
Straße in Heide. Torhüter Hillebrand, Sommerfeld und Weißleder
waren die besten Spieler bei den unglücklichen Verlierern.
Die Auswirkungen auf den Tabellenstand waren
überaus unerfreulich: der „kleine“ HSV verbesserte sich mit 8 :
16 Punkten auf Platz 13 während die Elstern sich auf dem vorletzten
Platz wiederfanden.
Ganz weit oben zog
der „große“ HSV mit 23 : 1 Punkten einsam seine Kreise.
Große Vorstellung und fragwürdiger
Elfmeter
Zehntausend Zuschauer im Niedersachsenstadion erlebten die
Bergedorfer Mannschaft als absolut ebenbürtigen Gegner gegen die Elf
von Hannover 96.
Aus
einem Gewühl heraus fiel nach einer Stunde das 1 : 0 für Hannover
96. Sechs Minuten später mißfiel Schiedsrichter Lutz ( Bremen
) ein Zweikampf zwischen Dieter Vierkant und seinem Gegenspieler –
der Elfmeterpfiff löste auch bei den Spielern der Heimmannschaft
allgemeines Kopfschütteln aus, gleichwohl wurde der Strafstoß zum 2
: 0 verwandelt. Dieses Ergebnis hatte bis zum Abpfiff Bestand, so
mussten die Elstern nach einem guten Spiel die Punkte in Hannover
liegen lassen.
Unwürdige Szenen an den Sander Tannen
Tabellenschlußlicht VfB Lübeck zu Gast beim Vorletzten an den
Sander Tannen.
Diese Konstellation barg Brisanz: bei
einem Sieg hätten die Elstern kräftig durchatmen können, bei einer
Niederlage wären die Bergedorfer im Tal der Finsternis verblieben.
Nach ausgeglichener, torloser erster Halbzeit kam auf den
Rängen Freude auf, als Peter Schmidt in der 53. Minute das 1 : 0 für
die 85 er herbeiführte. Die gute Stimmung hielt bis zur 84. Minute
an, dann erzielte der Gast den Ausgleich. Die Elstern bauten nun
enormen Druck auf und setzten das von Johnny Felgenhauer gehütete
VfB – Tor massiv unter Druck.
Die Ereignisse überschlugen sich, als
Dieter Meyer auf das Lübecker Tor stürmte, durch ein Foul gebremst
wurde, sich wieder aufrappelte und zum vermeintlichen Siegtreffer
einschoß. Der Pfiff zum Freistoß für 85 wurde von Dieter Meyer
nicht gehört und das Tor fand natürlich keine Anerkennung.
Stattdessen gab es einen Freistoß für die Elstern.
Einigen Fanatikern brannten nun alle
Sicherungen durch und das Spiel stand kurz vor dem Abbruch. Besonnene
Spieler beider Mannschaften musste den Schiedsrichter schützen und
unbehelligt in die Kabine geleiten.
Das Abendblatt hat dem
Schiedsrichter eine einwandfreie, gute Leistung bescheinigt.
Die Besatzungen von
fünf Streifenwagen konnten im Umfeld des Spiels Ruhe und Ordnung
wieder herstellen.
Absolut unwürdige Szenen, die nicht auf
Sportplätze gehören und für die es keine Entschuldigung geben
kann. Eine vom Verband ausgesprochene Platzsperre wäre hier
angemessen gewesen, aber der Verband hat beide Augen zugedrückt!!
Pechvogel Dieter Vierkant.
Einen Sieg beim hohen Favoriten HSV
konnte sich niemand vorstellen.
Eine engagierte, große kämpferische Leistung der gesamten
Bergedorfer Mannschaft rückte einen Punktgewinn in den Bereich der
Möglichkeiten. Immer wieder wurde Hans Krämer im Tor des HSV vor
Probleme gestellt und hatte das Glück des Tüchtigen, als er einen
scharf geschossenen Ball noch an die Torlatte lenken konnte.
In der 48. Minute begann jedoch die Pechsträhne
der Bergedorfer Mannshaft – Otmar Sommerfeld wollte einen Ball aus
der Gefahrenzone schlagen, schoss dabei Vierkant an, von dem prallte
das Leder in das von Hillebrand gehütete Elsterntor zum 1 : 0 für
den HSV .Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu –
dies wurde Dieter Viekant im Übermaß zuteil! Ein satter Schuss von
Jürgen Kurbjuhn aus 25 Metern wurde von Pechvogel Vierkant ins
eigene Tor abgefälscht. Das 3 : 0 für den HSV vergab Johnny
Weißleder, als er den Ball an den Pfosten des eigenen Tores setzte.
Das 1 : 2 aus Sicht der Elstern wär schon längst überfällig, als
Dieter Meyer das Leder im Kasten des HSV versenkte. Ein Sturmlauf
der Elstern war die Folge und die Abwehrreihe des HSV musste
Schwerstarbeit verrichten. Doch alle Mühen waren vergeblich, der HSV
hielt dem Druck der Elstern stand.
Nach einem großen Spiel verließen die
Elstern geschlagen die Spielstätte. Der Kampfgeist, der Wille zum
Sieg und die mannschaftliche Geschlossenheit sowie die Gewißheit,
auch mit den Großen mithalten zu können, sollte für den Rest der
Saison Hoffnung machen.
Lediglich zwei Siege und drei Unentschieden bei fünfzehn
ausgetragenen Spielen bescherten den Elstern den letzten
Tabellenplatz und ließen an den Sander Tannen die Alarmglocken ganz
laut schrillen!
Verdienter Sieg in Lübeck
Siege gegen Tabellennachbarn, zumal
in den unteren Tabellenregionen wiegen in der Regel doppelt schwer.
Rechenkünstler sprechen hier schon mal von einem „Vierpunktespiel“.
Mit
diesem Wissen traten die Elstern die Reise an die Trave an. Die
eigene Stärke und die gute Leistung gegen den HSV aus der Vorwoche
gaben den Elstern das nötige Selbstvertrauen, um auch auf der
gefürchteten Lohmühle zu bestehen. Dieses Vorhaben wurde von Dieter
Meyer (35.) und Ex-Torwart Manfred Günther (55.) realisiert. Die
Elstern waren zu jeder Zeit Chef auf dem Platz und hätten durchaus
höher als 2 : 0 gewinnen können.
Herausragende Spieler der siegreichen Mannschaft waren
Weißleder, Pörschke und Meyer.
Meyer gegen Meyer
So lautete das Duell beim
Gastspiel von Hannover 96 an den Sander Tannen.
Moralisch aufgerüstet durch das gute Spiel in Lübeck traten die
Elstern ihren Gästen gegenüber und lieferten eine ganz
ausgezeichnete Leistung ab.
Dieter Meyer, schussgewaltiger Stürmer im Trikot von Bergedorf 85
machte seinem Namensvetter im Tor der Gäste das Leben schwer.
Lohn war nach einer Viertelstunde das 1 : 0 durch eben diesen
Dieter Meyer mit einem Schuss aus 18 Metern Torentfernung. Konnten
die Niedersachsen diesen Rückstand noch ausgleichen, waren sie in
der 75. Minute machtlos, denn, wie in der Überschrift angedeutet,
war es erneut Meyer, der seinem Namensvetter mit dem 2 : 1 für die
Platzherrn die Stimmung gründlich verdarb.
Nach dem Abpfiff gingen 7000 Besucher
mit ausgesprochen guter Laune nach Hause.
Nach Verletzung in Unterzahl
Es gibt Tage, an denen sollte man sein
Bett am Besten nicht verlassen. – so einen Tag erlebten die Elstern
beim FC St. Pauli. Kaum auf dem Platz, prallte Dieter Meyer mit St.
Pauli – Torwart Harry Wunstorf auf dem hartgefrorenen Boden ( es
war Mitte Januar ) zusammen und zog sich eine Hüftprellung zu, diese
degradierte ihn zum Statisten für den Rest der Partie. Fünf Minuten
später ein weiterer Schlag für die 85er – Günther Emsen
fabrizierte ein Eigentor zum 0 : 1 gegen seine Mannschaft. Das Unheil
nahm endgültig seinen Lauf als der FC St. Pauli in der 20. Minute
durch Osterhoff die Führung auf 2 : 0 ausbaute. Nach einem
Bilderbuchtor von Haecks zum 3 : 0 schickte Schiedsrichter Höfel die
Mannschaften zum Pausentee in die Kabinen. Nach einer Stunde
beendete Meyer sein Statistendasein und ging – durch seine
Verletzung sehr stark behindert – in der Kabine. Das Tor zum 1 : 3
durch Manfred Günther konnte dem Spiel keine Wendung mehr geben
zumal auch klare Torgelegenheiten vergeben wurden.
Die Elstern
konnten kämpferisch überzeugen; wer weiß, ob das Spiel bei elf
einsatzfähigen Bergedorfern nicht einen anderen Ausgang genommen
hätte.
Fangopackungen am Donnerschwee
Der Platz in Oldenburg war von intensiven
Regengüssen gründlich durchgeweicht und für medizinische Reha –
Maßmahmen wesentlich besser als für die Durchführung von
Fußballspielen geeignet.
Eine Partie wurde
angepfiffen, die den Elstern in keiner guten Erinnerung bleiben wird.
Der heimische VfB war den Elstern in allen Belangen überlegen und so
kam der erste Dämpfer bereits nach fünf Minuten; Hillebrand konnte
einen Ball nicht festhalten und Aukes ( ein Amateur ) vollstreckte
zum 1 : 0. Doch damit nicht genug, unmittelbar nach Wiederanpfiff
erzielte Mrosla das 2 : 0 für den VfB. In Minuten 56. und 73.
erhöhten die Oldenburger das Ergebnis auf 4 : 0, ehe Gerd Voß das
Ergebnis auf 1 : 4 abmildern konnte.
Da der Oldenburger Keeper einen Glanztag
hatte und Dieter Meyer verletzungsbedingt nicht wie üblich zur
Geltung kam, gab der VfB den Elstern eine 1 : 4 Niederlage mit auf
den Heimweg.
Blitzstart gegen Bremerhaven 93
Fünftausend Besucher veranstalteten
Freudenkundgebungen an den Sander Tannen, denn die Elstern lagen nach
Treffern von Bochmann und Pörschke nach sieben Minuten 2 : 0 in
Führung. Auch in der Folgezeit legten die Elstern einen
beeindruckenden Tatendrang an den Tag – Meyer, Voß und Pörschke
trafen aber leider nur die Torlatte.
Mit einem 2 : 0
Vorsprung wurden dann die Seiten gewechselt.
Nach der Pause wurden die Gesichter der
Bergedorfer Zuschauer immer länger, denn den Gästen gelangen in der
57. und 60. Minute zwei Tore zum 2 : 2 Ausgleich. Der Siegeswille der
Bergedorfer Mannschaft war ungebrochen, in der 70. Minute wurden die
85er für ihr engagiertes Spiel belohnt, denn Dieter Meyer vollendete
einen Alleigang zum vielumjubelten 3 : 2 Siegtreffer.
Der Lohn dieser guten Leistung war am
Ende des Spieltages der 14. Tabellenplatz mit einem Zähler Vorsprung
vor dem ersten Abstiegsplatz.
Neun Elstern gingen unter
Wenn nach dem Abpfiff von einer
Mannschaft nur noch neun Spieler das Feld verlassen kann dies ein
Hinweis auf eine kampfbetonte Auseinandersetzung sein, bei der die
Regeln und Gebote der Fairness nicht immer im Vordergrund standen.
So geschehen beim Spiel der Oberliga Nord zwischen Altona 93 und
Bergedorf 85.
Nach einer halben Stunde mussten
Torhüter Hillebrand und Stürmer Pörschke das Spielfeld verlassen.
Horst Hillebrand kam mit Verdacht auf eine Meniskusverletzung ins
Krankenhaus, Karl – Heinz Pörschke schied mit Rückenproblemen
aus. Manfred Günther, der gelernte Torwart, nahm den Platz von
Hillebrand für den Rest des Spieles ein. So standen den Elstern für
die restlichen sechzig Minuten also nur noch acht Feldspieler zur
Verfügung.
Der überforderte Schiedsrichter verwies mit Müller einen
der fairsten Altonaer Spieler wegen eines „Allerweltsfouls“ des
Feldes. Die AFC – Führung konnte Pörschke noch ausgleichen, aber
dann brachen alle Dämme.
Bis zur Pause ging der AFC mit
3 : 1 in Führung, diese Führung wurde im zweiten Durchgang auf 5 :
1 ausgebaut.
Neun Elstern gingen
schwer geschlagen vom Feld und stürzten in der Tabelle wieder auf
einen Abstiegsrang.
Die Verletzung von Hillebrand erwies
sich als so schwerwiegend, dass er seine Karriere im Tor der Elstern
beenden musste. Die Zuschauer hatten ein Spiel gesehen, das sie noch
lange in sehr schlechter Erinnerung behalten werden.
Schuldzuweisungen sind überflüssig, aber rechtfertigt die
Jagd nach Punkten ein so hartes Einsteigen und Verletzungen von
Sportkameraden?
Gegen den HSV keine Chance
Wenn eine Mannschaft schwer geschlagen
wurde, drei Stammspieler ersetzen muss ( Hillebrand, Pörschke und
Voß ), auf einem Abstiegsplatz steht und dann noch gegen den
haushohen Favoriten, Tabellenführer und Rekordmeister, den HSV
antreten muss braucht man sich über den Spielausgang keinen
Illusionen hinzugeben. Das Gastspiel des HSV verfehlte seine Wirkung
nicht, denn zehntausend Besucher passierten die Kassenhäuschen an
den Sander Tannen.
Schnell wurde klar, welche Mannschaft als
Sieger vom Platz gehen wird, denn in der 2. – 5. und 18. Minute
schossen Jürgen Werner und Uwe Seeler(2) einen beruhigenden 3 : 0
Vorsprung heraus. Ergebniskorrektur betrieb Dieter Meyer in der 44.
Minute, als er auf 1 : 3 verkürzen konnte.
Zwei
weitere Tore von Klaus Stürmer und „Micky“ Neisner stellten
schließlich den 5 : 1 Erfolg des HSV sicher. Das kurze Aufbäumen
der Elstern zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb Strohfeuer, der HSV
konnte die Punkte im Schongang an den Rothenbaum mitnehmen.
Nach diesem Spiel fanden sich die85er
auf dem letzten Tabellenplatz wieder.
Hoffnung
konnte eigentlich nur noch der Spielplan machen, denn von den letzten
acht Spielen konnten fünf an den Sander Tannen ausgetragen werden.
In der vergangenen Spielzeit wurde ein ähnlicher Kraftakt
erfolgreich bewältigt!
Kein Glück für den Tüchtigen
Im Volksmund sagt man zwar, dass
das Glück mit den Tüchtigen ist, aber diese Regel gilt ganz
offensichtlich nicht für die Fussballer von Bergedorf 85 im Spiel
gegen Werder Bremen. Mit Ersatz für Hillebrand, Pörschke, Voß und
Sommerfeld zeigte die Elstern eine beeindruckende Leistung und gaben
den Bremern einige Nüsse zu knacken. Aber, wie gesagt – an diesem
Tag waren die Elstern nicht vom Glück verfolgt. Max Lorenz und Pico
Schütz brachten die Werder – Mannschaft nach zwölf Minuten 2 : 0
in Front, diesem Rückstand ließ Meyer zwei Minuten später das 1 :
2 folgen. Der Tag wurde abgerundet, als der Schiedsrichter ein Tor
von Schmidt wegen vermeintlicher Abseitsposition nicht anerkannte.
Eine gute Leistung der Elstern wurde nicht belohnt und so standen sie
nach dem Abpfiff mit leeren Händen da, schlimmer noch – sie
mussten auf dem letzten Tabellenplatz verweilen
Traumtor von Weißleder
Fünftausend Besucher wollten sehen, ob die
Elstern nun zu einer Aufholjagd und dem ersehnten Saisonendspurt
ansetzen würden. Bis auf Horst Hillebrand konnte Trainer Werner die
stärkste Mannschaft aufs Feld schicken, also wieder mit Sommerfeld,
Voß und Pörschke.
Im ersten Durchgang waren die 85er tonangebend und
gingen verdient durch ein Tor von Gerd Voß (35.) in Führung. Die
Freude währte nur kurz, denn vier Minuten später gelang den Gästen
der Ausgleich. Mit dem aus Sicht der Gäste glücklichem 1 : 1 wurden
die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang war jedoch Sand im Getriebe der Elstern und der
Druck auf das Hildesheimer Tor liess nach. Erst als sich Otmar
Sommerfeld mit in das Sturmspiel einschaltete, bekamen die Elstern
wieder Oberwasser.
Bei einem Eckball für die Elstern (80.) rückte der
baumlange Abwehrspieler Johnny Weißleder in den Strafraum auf und
beförderte das Leder mit einem wuchtigen Kopfstoß in das
Hildesheimer Gehäuse.
Freudenausbrüche auf der Tribüne und ein
langgezogenes „Johnnnnny“ waren der Lohn für dieses Traumtor.
Es stand 2 : 1 für die
Elstern in diesem so wichtigen Spiel.
Hoffen und Bangen im Publikum als Dieter
Meyer nach einem Sololauf in der Schlussminute im Strafraum der Gäste
zu Fall gebracht wurde – Schiedsrichter Seekamp deutete auf den
ominösen Punkt - Dieter Meyer vollendete zum 3 : 1 für die Elstern.
Die Zuschauer hatten ein sehr gutes Spiel gesehen, welches in
den Elstern einen verdienten Sieger hatte. Die Mannschaft konnte mit
diesem Sieg die rote Laterne abgeben.
Ab jetzt nur noch Endspiele
Ein Blick auf die Tabelle legt
die Situation offen – fünf Mannschaften, darunter auch die Elstern
befanden sich in akuter Abstiegsgefahr. Hier ein Tabellenausschnitt
nach 24 Spielen:
Bremerhaven 93 – 18 Punkte
Concordia Hamburg – 16 Punkte
VfB Lübeck – 16 Punkte
Bergedorf 85 – 15 Punkte
Heider SV ( 25 Spiele ) – 15 Punkte
Jede dieser Mannschaften konnte den Klassenerhalt noch aus eigener
Kraft schaffen, jede Niederlage könnte das Ende aller Träume
bedeuten
Erfolglose Defensivtaktik des Heider
SV
Ein ganz großer
Schritt Richtung Klassenerhalt konnte schon gegen den Heider SV getan
werden. Der Heider SV trat vor 6000 Besuchern mit einer ausgeprägten
Mauertaktik an, die aber den technisch versierten Spielern jede
Wirkung nahm. Im ersten Durchgang ließen die Heider noch nichts
anbrennen, aber nach der Pause kaum auf dem Platz, sorgte Dieter
Meyer für die 1 : 0 Führung seiner Mannschaft. Nationalspieler
Willy Gerdau in den Reihe der Heider hatte seine liebe Mühe mit dem
Bergedorfer Mittelstürmer und wendete gelegentlich recht rustikale
Mittel an um ihn zu bremsen. Alles dies blieb vergeblich – in der
83. Minute erhöhte Meyer auf 2 : 0 und stellte einen im
Abstiegskampf ungemein wichtigen Sieg sicher.
Hier ein Ausschnitt
aus der Tabelle nach 25 Spielen:
Bremerhaven 93 – 18 Punkte
Concordia – 18 Punkte
VfB Lübeck – 17 Punkte
Bergedorf 85 – 17 Punkte
Heider SV – 15 Punkte ( 26 Spiele )
Keine gravierenden Änderungen gegenüber dem Vor –
Wochenende, die Elstern konnten zum VfB Lübeck aufschliessen, die
Situation des Heider SV war überaus kritisch.
Abstiegsduell gegen den SC Concordia
Beide Vereine verbindet eine – man kann fast
schon sagen : Freundschaft – sportliche Rivalität im besten
Wortsinne. Packende ,spannende, torreiche und stets faire
Auseinandersetzungen waren ein Markenzeichen dieser Paarung, deren
Tradition bis weit in gemeinsame Amateurzeiten zurückgeht.
Sechstausend Besucher, vorwiegend aus Bergedorf wollten ihrer
Mannschaft im Abstiegskampf den Rücken stärken.
Die Leistung der Concorden blieb hinter den Erwartungen
zurück, sodass die Elstern leichtes Spiel hatten, die Concorden zu
distanzieren. Karl - Heinz Pörschke (38.) und Oldtimer Herrmann
Hansen (56.) ließen sich vom Publikum für ihre Tore zum 2 : 0 Sieg
feiern.
Verdienter Lohn waren zwei Punkte im Abstiegskampf und Platz 13 in
der Tabelle.
Gastspiel an der Kieler Förde
Das Hamburger Abendblatt
formuliert sehr feinsinnig: "Nur einem gütigen Beistand Fortunas verdankt
Holstein Kiel das 1 : 1 gegen Bergedorf."
Zunächst wähnten sich die
Kieler auf der Siegerstrasse, denn in der 4. Minute erzielte deren
Halbstürmer Martinsen das 1 : 0 für die Hausherrn. Zehn Minuten
nach Wiederanpfiff machte Pörschke den Kielern einen dicken Strich
durch die Rechnung – er traf zum 1 : 1. Ein nicht anerkannter
Treffer von Pörschke und eine vergebene Großchance durch Hansen
verhinderten in der Folge die Führung der Elstern. Es blieb bei dem
1 : 1 und einem hochverdienten Punktgewinn an der Förde.
Auch hier die Tabelle hach
der 27. Runde in Kurzform:
Concordia – 20 Punkte
Bergedorf 85 – 20 Punkte
VfB Lübeck – 19 Punkte
Bremerhaven 93 – 18 Punkte
Heider SV – 15 Punkte
Die Elstern konnte sich durch die
Punktgewinne der letzten Wochen im Abstiegskampf Luft verschaffen,
während die Lage des Heider SV nahezu aussichtslos geworden:
Dramatik im Abstiegskampf
Die Elstern konnten unmittelbar
nach Beginn der Partie gegen den VfL Osnabrück zur Beruhigung der
7000 Besucher beitragen, denn als der Osnabrücker Torhüter den Ball
fallen ließ, war Kalle Bochmann zur Stelle und vollendete zum 1 : 0
für die Elstern. Den technisch überlegenen Osnabrückern gelang in
der 38. Minute der Ausgleich. Die Minen der Zuschauer verfinsterten
sich, als die Gäste in der 65. Minute in mit 2 : 1 Führung gingen
und es war in erster Linie dem ausgezeichneten Torhüter Manfred
Lüneburg zu verdanken, dass der Vorsprung der Gäste nicht ausgebaut
wurde. In der 72. Minute allerdings wendete sich die Situation zum
Guten, Herrmann Hansen nahm ein Zuspiel von Dieter Meyer auf und
schob das Leder zum Ausgleichstor in die Osnabrücker Maschen.
Den Zuschauern fiel
beim Abpfiff ein Stein vom Herzen und gingen zufrieden nach Hause.
Die Dramatik und Spannung des
Abstiegskampfes kann am besten durch die Tabelle abgebildet werden.
Hier ein Ausschnitt
nach dem 28. Spieltag:
12. Concordia – 22
Punkte
13. Bergedorf
85 – 21 Punkte
14. VfB
Lübeck – 20 Punkte
15. Bremerhaven - 20 Punkte
16.
Heider SV – 15 Punkte
Zitterpartie gegen den VfR Neumünster
Der VfR Neumünster, mit 24 Punkten so gut wie
gesichert gastierte am vorletzten Spieltag an den Sander Tannen. Aus
Sicht der Elstern eine Zitterpartie.
Siebentausend Besucher wussten um die Bedeutung dieser Partie.
Hektik, Nervosität und auch Unsicherheiten kennzeichneten das Spiel
der Elstern.
Ein von Otmar Sommerfeld in der 40. Minute verschuldeter
Handelfmeter nahm dem Führungstor von Gerd Voß (38.) die Wirkung
und es stand 1 : 1. Trotz einer Vielzahl von Torgelegenheiten für
die Elstern hatte dieses Ergebnis bis zum Spielende Bestand. Neun
Punkte aus den letzten sechs Spielen, keine Niederlage, aber immer
noch nicht gerettet – das war die Bilanz vor dem letzten Spieltag.
Hier die
letzten Ergebnisse mit dem sich ergebendem Punktestand nach dem
vorletzten Spieltag:
Concordia - Hildesheim 2 : 1 24 P.
Bergedorf – Neumünster 1 : 1 22P.
Holstein Kiel – VfB Lübeck 4 : 1 20P
.
Bremerhaven –
Oldenburg 0 : 0 21 P.
Heider SV –
Braunschweig 1 : 1 16 P.
Der SC
Concordia war mit dem 2 : 1 über Hildesheim gerettet, Der Heider SV
stand bereits als Absteiger fest, der zweite Absteiger musste nun
zwischen Bremerhaven 93, Dem VfB Lübeck und den Elstern ermittelt
werden.
Entscheidung in Braunschweig
Die Elstern wussten, um was es ging –
ein Punkt würde zum Klassenerhalt reichen.
Die
Mannschaft war auf den Punkt topfit. Mit einer großartigen
kämpferischen Leistung sicherte sich die 85er für ein weiteres Jahr
die Zugehörigkeit zur Oberliga Nord. Zunächst ein Schock, denn in
der 2. Spielminute gerieten die Elstern mit 0 : 1 ins Hintertreffen.
Die Spieler um Heinz Werner ließen sich aber nicht aus dem Konzept
bringen, im Gegenteil. Dieter Meyer konnte sich in der 37. Minute ein
weiteres Mal in die Torschützenliste eintragen: es stand 1 : 1. Der
Druck der Elstern hielt an, mit einem Gewaltschuß versetzte Johnny
Weißleder die Braunschweiger Torlatte in Vibration, Meyer konnte
zwei hochkarätige Gelegenheiten nicht in Tore ummünzen.
So blieb es beim
hochverdienten 1 : 1 und die Mannschaft, der ganze Verein waren am
Ziel ihrer Wünsche.
All die Mühen der letzten Wochen wurden mit dem Klassenerhalt zu
Recht belohnt. Herausragender Spieler in der Bergedorfer Mannschaft
war an diesem Tage der Routinier Otmar Sommerfeld, der die Abwehr
sehr gut organisiert hatte und die Sturmreihe wirkungsvoll
unterstützen konnte.
Die weiteren Ergebnisse
in diesem Abstiegskrimi lauteten:
VfB Lübeck – Concordia 5 : 0 22 P.
Altona – Bremerhaven 1 : 2 23 P.
Oldenburg – Heider SV 0 : 2 18 P.
Braunschweig – Bergedorf 85 1 : 1 23 P
Alle Mannschaften aus der Abstiegszone mit Ausnahme der Elstern
konnten ihre Spiele gewinnen, für den VfB Lübeck kam der 5 : 0
Sieg zu spät, der VfB muss den Heider SV in das Amateurlager
begleiten.
Der HSV wurde mit 50 : 10 Punkten
vor Werder Bremen mit 43 : 17 Norddeutscher Meister.
Meister und Vizemeister der anderen
Oberligen wurden
im Westen der 1. FC Köln vor Borussia Dortmund,
in Berlin Hertha BSC vor Tasmania 1900,
im Süden der 1. FC Nürnberg vor Eintracht Frankfurt
und in der
Oberliga Südwest der 1. FC Saarbrücken vor Borussia Neunkirchen
Lange Zeit mussten sich die Elstern mit
massiven Abstiegsängsten plagen, aber ein energischer Saisonendspurt
mit sieben Spielen in Folge ohne Niederlage legte den Grundstein für
den Erhalt der Klasse.
Als absoluter
Volltreffer erwies sich der aus der Bezirksklasse verpflichtete
Dieter Meyer, der achtzehn der siebenunddreißig Elsterntore
erzielte. Dieses sei erwähnt, ohne die Verdienste der anderen
Spieler zu schmälern.
Ähnliches Format muss man Horst Hillebrand zuweisen, ein
vollwertiger Ersatz für Kokartis, aber leider hinderte ihn eine
schwere Verletzung an der Fortsetzung seiner Laufbahn.
Auch der von
Holstein Kiel verpflichtete Heinz Weißleder erwies sich als echte
Verstärkung. Der „Turm in der Schlacht“ – nicht nur wegen
seiner Körpergröße macht alle dreißig Punktspiele und zeigte sich
als Muster an Zuverlässigkeit. In der Endphase der Punkterunde
kehrte Manfred Lüneburg in das Elsterntor zurück. Früher
gelegentlich gescholten lieferte er in den letzten neun Spielen
ausgezeichnete Leistungen ab und war ein zuverlässiger Rückhalt
seiner Mannschaft.
Kader und Einsätze Saison 1960/61 |
Allerhöchsten Respekt verdient Trainer
Heinz Werner. Mit einer einjährigen Unterbrechung brachte er es bei
den Elstern von 1951 bis 19641 auf bisher 10 Dienstjahre. Er hat
diese Mannschaft geformt und sich ganz entscheidende Verdienste um
den Fußball in Bergedorf erworben.
Es gab im Deutschen Fußball nur wenige Trainer, die bei
einem Verein so lange so erfolgreich tätig waren.
Als Anlage zu diesen Notizen ist eine
Seite mit den Abschlusstabellen aller Hamburger Amateurklassen
beigefügt. Es ist ganz interessant zu sehen, wo die jetzigen
Spitzenmannschaften vor fünfzig Jahren standen und wo die damaligen
Aushängeschilder des Hamburger Amateurfussball jetzt stehen (Anm. d. Redaktion: Zum Vergrößern, einfach Bild anklicken).
Amateurtabellen |
Ein Vorfall jenseits des Fußballgeschehens kann nicht unerwähnt bleiben. In Hamburg, in einer weltoffenen, von Toleranz geprägten Stadt wurde einem Mitglied einer Israelischen Studentengruppe eine Unterkunft mit der Begründung verwehrt, dass nur arische Mieter erwünscht seien. Ein zutiefst beschämender Vorfall, den man im Jahre 1961 nicht für möglich gehalten hätte!
Quellennachweis:
Die Ergebnistabelle der
Oberligasaison 1960 / 61 ist dem Buch Spundflasche mit Flachpaßkorken
/ Jens Prüß entnommen. Die Abschlußtabellen der Amateurklassen
entstammen dem Buch 100 Jahre Fußball in Hamburg / HFV Der
Zeitungsartikel vom 20.1.1961 sowie das Wettkampf – Foto ( Gerd Voß
) wurden aus dem Archiv des Hamburger Abendblattes herangezogen.
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