für die Weiterentwicklung des Spitzenfussballs in Deutschland. Diese Überlegungen machte sich der DFB zu Eigen,ebenso der Verband Berliner Ballspielvereine ( VBB ).
Innerhalb der bestehenden Verbandsstrukturen war also der V e r t r a g s s p i e l e r ins Leben gerufen worden und organisatorisch eine Abgrenzung zum Amateurfussball geschaffen.
Der "grosse" Fussball wurde also von den Vertragsspielern in den Oberligen und - in den Regionalverbänden Süd, West und Südwest auch in den zweiten Ligen gespielt, während die Spitzenvereine des Amateurfussballs in Hamburg und Berlin von den zweiten, im Süden, Westen und Südwesten von den dritten Ligen repräsentiert wurden.
Eine Deutsche Meisterschaft der Amateure wurde erstmals 1951 ausgespielt. Teilmahmeberechtigt waren die
bestplazierten Mannschaften der jeweiligen Amateurlandesverbände, die sich nicht für den Aufstieg in die
Vertragsspielerklassen qualifiziert hatten oder nicht im bezahlten Fussball antreten wollten.
Standhafter Vertreter dieser Zunft war die Eintracht aus Nordhorn unter dem alten Fussballpionier Ernst Fuhry.
Der Antrag der Nordhorner, mit einer Amateurmannschaft in einer Vertragsspielerliga anzutreten, wurde 1954 abgelehnt.
1955 stieg Eintracht Nordhorn unter Vertragsspielerbedingungen in die Oberliga Nord auf.
Erster Titelträger war Bremen 1860 durch einen 3:2 Erfolg über den Karlsruher FV am 30.Juni 1951.
Zum Wettbewerb:
Am Ende der Saison 1951 / 52 belegten die Elstern in der Amateurliga Hamburg den dritten Tabellenplatz hinter dem HTB und Altona 93.
Der Saisonverlauf 51 / 52 ist im zweiten Teil der Chronik nachgezeichnet.
Tabellenplatz drei berechtigte zur Teilnahme an der Deutschen Amateurmeisterschaft. Mitbewerber waren der Steglitzer SC Südwest Berlin - Bremen 1860 - Arminia Ickern - Eintracht Nordhorn - Itzehoer SV - Germania Mudersbach - SC Cronenberg - Viktoria Alsdorf - SC West Kaiserslautern - SV Schwetzingen - TSV Schwabach - VfL Konstanz - VfR Schwenningen - Borussia Fulda ( Freilos in der Vorrunde )
Bergedorf 85 - SSC Südwest Berlin 3 : 2
Die Zuschauer in Bergedorf - 4000 an der Zahl - waren der Verzweiflung nahe denn die Gäste aus Berlin erzielten in der 58. Spielminute das 0:2. Ein Tor von Herrmann Hansen fünfzehn Minuten später erlöste das Publikum von seinen Qualen und setzte bei den Elstern nicht mehr vermutete Kräfte frei. Weitere fünf Minuten später war es erneut Hansen, der das Leder im Tor der Berliner zum 2 : 2 unterbrachte. So geschehen in der 78. Spielminute!
Während die Berliner Spieler immer nervöser wurden, setzten die Elstern zu einem wahren Sturmlauf an. Als
Spieler und Zuschauer sich gedanklich schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, unterlief dem Berliner
Verteidiger Lorenz im eigenen Strafraum ein Handspiel. Elstern - Verteidiger Barthmann verwandelte den fälligen Strafstoß unhaltbar.
4000 Zuschauer feierten ihre Mannschaft, elf unglückliche Berliner Spieler verließen als Verlierer den Platz.
Die Elstern waren mit diesem Sieg unter den letzten acht Mannschaften, dies war gleichbedeutend mit dem
Einzug ins Viertelfinale.
Bremen 1860 - Bergedorf 85 2 : 0
Der amtierende Meister - Bremen 1860 - hatte in der ersten Runde den Westfalenmeister Arminia Ickern mit
2 : 0 ausgeschaltet.
Auch wenn diese Partie von den Bremern nicht so überzeugend geführt wurde, musste man den Meister gegen die Elstern als leichten Favoriten ansehen.
Im Bremer Weserstadion erwiesen sich die Elstern als ebenbürtiger Gegner. Überrragender Mann auf dem
Platz war jedoch Willi S c h r ö d e r, Nationalspieler in den Reihen der Bremer. Willi Schröder war ein genialer Spielmacher, den man mit Fritz Walter und Alfred Pfaff auf eine Stufe stellen konnte. Seine kämpferische Einstellung und Einsatzwille konnten leider mit seinen spielerischen und technischen Möglichkeiten nicht Schritt halten, sodass ihm eine ganz große Karriere versagt blieb.
Unregelmäßigkeiten bei Vertragsunterzeichnungen brachten ihm zudem eine lange Sperre ein.
Das 1 : 0 der Bremer resultierte aus einem Freistoß von Schröder. Der Bergedorfer Torhüter Maas konnte den Ball nicht festhalten, den abprallenden Ball beförderte der Bremer Kraatz in der 38. Minute in die Bergedorfer Maschen.
Die Entscheidung fiel zwanzig Minuten später. Schröder umspielte einen Bergedorfer Verteidiger, flankte präzise nach innen, ein Bremer war zur rechten Zeit am richtigen Ort und markierte das 2 : 0 für seine Farben.
Dieses 0 : 2 bedeutete für die Elstern das AUS in diesem Wettbewerb.
In der nächsten Runde mussten sich die Bremer dem SC Cronenberg mit 0 : 1 geschlagen geben. Titelträger
wurde der VfR Schwenningen durch ein 5 : 2 über Cronenberg.
Spielzeit 1957 / 58
Es sollte sechs Jahre dauern bis die Elstern wieder in diesen Wettbewerb eingreifen konnten.
Der Austragungsmodus wurde zwischenzeitlich geändert, die Meisterschaft wurde unter den Amateurmeistern der Regionalverbände ausgetragen. Dies waren
FV 09 Hombruch - westdeutscher Amateurmeister
Rapide Wedding aus Berlin
VfB Theley, Südwestdeutscher Amateurmeister
VfB Friedberg, Süddeutscher Am. - Meister
ASV Bergedorf 1885 aus dem Norden
In Stichworten der "Werdegang" der Teilnehmer:
Hombruch 09 Westfalenmeister nach zwei Siegen über die SpVgg Erkenschwick ( 7:3 und 3:2 )
Westdt. Meister nach 3:0 über TuS Lintfort und 2:2 beim SC 09 Berg. Gladbach.
Rapide Wedding Meister der Berliner Amateurliga und zusammen mit dem BFC Südring Aufsteiger in die Stadtliga.
VfB Theley Qualifikationsrunde gegen SC Herford und SC Ludwigshafen.
Für die Meisterschaft wurde nicht der Erstplazierte Ludwigshafen, sondern der Saarvertreter Theley
nominiert.
VfB FriedbergSüddeutscher Amateurmeister. Weitere Ergebnisse konnte nicht ermittelt werden.
Bergedorf 85 Norddeutscher Amateurmeister nach 3:0 Erfolg über Mitaufsteiger VfV Hildesheim.
Bergedorf 85 - VfV Hildesheim 3 : 0
Erstmals wurde im Rahmen der Deutschen Amateurmeisterschaft der Titel eines Norddeutschen Amateurmeisters ausgeschrieben. Dieser wurde zwischen den beiden Aufsteigern in die Oberliga Nord, dem VfV Hildesheim und dem ASV Bergedorf 85 ausgetragen.
Austragungsort war das Stadion am Millerntor, Spielstätte des FC St. Pauli. Vor 8000 Zuschauern traten beide Mannschaften in der Aufstellung der letzten - überaus erfolgreichen - Wochen an.
Schnell übernahmen die Elstern das Kommando auf dem Platz und drückten der Partie ihren Stempel auf.
In der zwanzigsten Minute wurde Karl Heinz Pörschke von Hansen freigespielt, umspielte seinen Gegenspieler und flankte nach innen. Dort stand Ulli Weber, nahm den Ball auf und ließ dem Hildesheimer Totwart Bartsch keine Abwehrchance. 1 : 0 für die Elstern!
Kleinere Unsicherheiten in der Abwehr konnten die Hildesheimer nicht ausnutzen, aus dem Mittelfeld kam für die Sturmreihe zu wenig Unterstützung und so blieben die Hildesheimer hinter den Erwartungen zurück.
Anders die Elstern, die ihren Kontrahenten mit druckvollem Sturmspiel ein ums andere Mal vor Probleme stellten. So auch in der 43. Minute, als ein platzierter Schuss vom Innenpfosten den Weg ins Tornetz fand. 2 : 0 für die Bergedorfer Mannschaft!
Nach der Pause intensivierten die Niedersachsen ihre Bemühungen, scheiterten jedoch immer wieder an dem gut aufgelegten Torsteher Manfred Lüneburg.
Die Entscheidung fiel nach einer Stunde. Einen scharf geschossenen Ball von Herder konnte der Gästetorwart nur abprallen lassen, Günter Emsen war zur Stelle und vollendete zum 3 : 0 für die Elstern!
Bergedorf 85 blieb die überlegende Mannschaft und war dem 4 : 0 näher als die Gäste dem Anschlusstreffer.
Mit diesem 3 : 0 Erfolg gingen die Elstern als erster Norddeutscher Amateurmeister vom Platz.
Auf dem Weg ins Finale mussten sich die Bergedorfer mit dem Vertreter des Regionalverbandes Südwest, dem VfB Theley auseinandersetzen. Durch Losentscheid wurde der HSV - Platz am Rothenbaum als
Austragungsort festgesetzt.
Bergedorf 85 - VfB Theley 6 : 2
Der Arbeit des VfB Theley muss man höchste Anerkennung zollen! Im 3000 - Seelenort war der kleinsten Verein mit einer Vertragsspielermannschaft nach dem Aufstieg in die 2. Liga Südwest beheimatet . Aus dieser Klasse sind die Saarländer nie abgestiegen, haben drei Spielzeiten in der ( damals zweitklassigen ) Regionalliga gespielt und Jahrzehnte in den höheren Ligen des Saarländischen Amateurfussballs zugebracht.
In einer überlegen geführten Partie siegten die Elstern auch in dieser Höhe verdient mit 6 : 2 .
0 : 1 Gratz ( 4. )
1 : 1 Noormann ( 27. )
2 : 1 Voß ( 34. )
3 : 1 Weber ( 60. )
4 : 1 Weber
4 : 2 Neiss ( 77. )
5 : 2 Hansen
6 : 2 Voß
Mit diesem Ergebnis zog Bergedorf 85 in das Endspiel um die Deutsche Amateurmeisterschaft ein
Das zweite Halbfinale gewann der FV 09 Hombruch mit 2 : 0 gegen Rapide Wedding aus Berlin. Die Berliner
hatten sich vorher mit einem 1 : 0 Sieg über den VfB Friedberg für das Halbfinale qualifiziert.
Bergedorf 85 und Hombruch 09 sollten am 15. Juni 1958 um 17:30 das Endspiel in der Kampfbahn ROTE ERDE in Dortmund bestreiten.
FV 09 Hombruch - ASV Bergedorf 85 3 : 1
Zweimal hatten die Elstern Heimrecht in vorentscheidenen Spielen um den Amateurtitel, diesmal mussten sie
auswärts antreten.
Also: Abfahrt Hamburg Hauptbahnhof um 08:26, fünf Stunden Bahnfahrt - Mittagessen - zwei Stunden
Entspannung, dann Fahrt zum Stadion in einem aufgeheizten Bus, nicht für alle Spieler Sitzplätze!!
Gute Reisevorbereitung sieht anders aus.
Acht Spiele in den vorangegangenen fünf Wochen haben ihren Tribut gefordert und die Elstern hatten erhebliche Probleme, uns Spiel zu kommen. Folgerichtig gerieten sie früh in Rückstand
0 : 1 ( 4. )
0 : 2 ( 34. )
0 : 3
1 : 3 Herrmann Hansen kurz vor der Halbzeit
Nach der Pause ein anderes Bild, die Elstern besannen sich auf ihre Qualitäten und setzten die Hombrucher unter Druck. Mit Glück und einem ausgezeichneten Torhüter hielten die Hombrucher das Ergebnis
Der FV 09 Hombruch wurde mit diesem Ergebnis Deutscher Fussballmeister der Amateure des Jahres 1958.
In der Vorschau zu diesem Spiel schrieb das Hamburger Abendblatt:
"Nachdem der HSV bis in das Endspiel der Deutschen Meisterschaft vorgedrungen war, hat auch
Bergedorf 85 sich bis in das Finale der Deutschen Amateurmeisterschaft durchkämpfen können.
Dieser Doppelerfolg ist ein Ruhmesblatt in der Hamburger Fussballgeschichte."
Auch wenn das ganz große Ziel nicht erreicht wurde - die Elstern haben den Hamburger Fussball eindrucksvoll vertreten und sich überregional Achtung erworben.
Im Umfeld des Endspiels entwickelten sich zwischen Borussia Dortmund und den Elstern freundschaftliche
Beziehungen, die in einer Einladung der Borussen zu einem Freundschaftsspiel ins Billtalstadion endeten.
Es gab auch ein Wiedersehen mit Hans T a u c h e r t, Trainerlegende aus den 50er Jahren. Hans Tauchert war bei Bergedorf 85 Vorgänger von Heinz Werner.
In dieser Zeit war er Trainer vom HSV und KSV Holstein Kiel, nebenbei betreute er auch die Elstern.
Nach der Rückfahrt nach Bergedorf am Sonntag bereiteten 2000 Bergedorfer der Mannschaft einen großen
Empfang. Ein Umzug durch Bergedorf begleitet von Blasmusik und zwei Spielmannszügen endete im
Lohbrügger Vereinslokal.(siehe Titelfoto)
Die Elstern hatten Großartiges vollbracht.
Bis zur Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 spielten die Elstern in der Oberliga Nord. Große Mannschaften haben das Billtalstadion als Verlierer verlassen, ehe die folgenden Spielzeiten an den Sander Tannen auf Rasen erfolgreich ausgetragen wurden.
Nach Einführung der Bundesliga gehörten die Elstern der Regionlliga Nord - der zweiten Liga - an. 1970 konnte der Abstieg ins Amateurlager nicht verhindert werden.
Nach einem Jahr des Umbruchs verbunden mit Abwanderung von Leistungsträgern ( einige gingen zu BU, man sprach damals schon von Barmbek 85 ) belegte Bergedorf 85 den 9. Tabellenplatz in der Landesliga Hamburg, der damaligen 3. Liga.
Die darauffolgende Saison beendeten die Elstern als Meister mit acht Punkten Vorsprung vor dem SC Victoria, scheiterten jedoch in der Aufstiegsrunde denkbar knapp am SV Meppen.
Wettbewerb 1972 / 73
In der Saison 1972 / 73 schienen die Elstern erneut die Meisterschaft anzusteuern.
Nach Niederlagegen den SC Sperber ( 0 : 1 ) und an den Sander Tannen gegen den VfL Pinneberg ( 2 : 5 )
wurde die Tabellenführung eingebüßt. Die allerletzten Hoffnungen schwanden nach einer 0 : 1 Heimniederlage gegen DuWo 08 zwei Minuten vor Spielende.
Am Ende standen die Elstern mit leeren Händen da und belegten den 3. Tabellenplatz. Der Frust war groß und die Teilnahme an der Amateurmeisterschaft wurde als Trostpflaster angesehen!
Weitere Teilnehmer an der ersten Runde waren
Polizei SV Bremen - BBC Südwest Berlin - TSV Büdelsdorf - FC Emmendingen - SV Oberlahnstein -
1. FC Kaiserslautern Amateure - SV Ludweiler - Frechen 20 - Eintracht Nordhorn - Karlsruher FV -
SpVgg 05 Bad Homburg - SC Hassel - ESV Ingolstadt - VfB Remscheid - VfR Aalen.
In Hin - und Rückspielen wurden die Teilnehmer der nächsten Runde ermittelt.
Bergedorf 85 - Polizei SV Bremen 2 : 1
Erster Gegner in diesem Wettbewerb waren die Bremer Polizisten, ebenfalls Dritter in ihrer Landesliga.
Tausend Zuschauer sahen an den Sander Tannen eine Begegnung in der Lustlosigkeit das dominierende Element war. Zu groß waren Frust und Enntäuschung über den Ausgang der Meisterschaft.
Die Truppe von Hansi Knubbe - Nachfolger von Heinz Werner - ging zwar in der 9. Minute durch einen Freistoß von Klaus Vogel in Führung musste aber unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Ausgleich hinnehmen.
Trotz aufmunternder Worte von Trainer Erich Hänel an seine Bremer Mannschaft verflachte das Spiel in der
zweiten Hälfte bei sommerlichen Temperaturen merklich.
In der 64. Minute gelang Schamkowski das Führungstor für die 85 er.
Das Ergebnis von 2 : 1 hatte bis zum Spielende Bestand.
Eine Woche später sollten sich beide Mannschaften erneut gegenüber stehen.
Polizei SV Bremen - Bergedorf 85 1 : 1
Im Rückspiel gegen die Bremer Ordnungshüter waren die Elstern nicht wiederzuerkennen!
Nach dreiundfünfzig Minuten stellte Reymers mit einem Kopfball die Bergedorfer 1 : 0 Führung her, doch Roder - schon im Hinspiel Bremer Torschütze - konnte ausgleichen. Die defensiv eingestellten Elstern, mit dem ausgezeichneten Wetphal im Tor, behaupteten das Unentschieden und zogen so in die nächste Runde ein.
Viertelfinalspiele
Ein ganz anderes Kaliber sollte den Elstern in der nächsten Runde, dem Viertelfinale, serviert werden, nämlich die Spielvereinigung 05 Bad Homburg.
Bad Homburg ist die Kreisstadt des Hochtaunuskreises und liegt nordwestlich von Frankfurt.
Die Kurstädter verfügten über einen hochkarätigen Kader, hier seien genannt der Spielertrainer Wolfgang Solz,ehemalider Nationalspieler von Eintracht Frankfurt, Roland Weida, vorher Kickers Offenbach mit der Erfahrung von 179 Zweitligaspielen ( damals Regionalliga ) und 62 Bundesligaspielen sowie Karl Loweg, einer der besten süddeutschen Torsteher.
SpVgg Bad Homburg - Bergedorf 85 2 : 0
Im Abendblatt - Archiv war über dieses Spiel kein Bericht auffindbar, der Verfasser war Besucher dieser Partie und schildert seine Eindrücke.
Etwa 2500 Zuschauer hatten sich auf dem Sportplatz Sandelmühle eingefunden. Eine eher unauffällige Anlage
mit einem Fassungsvermögen von etwa 4000 Zuschauern.
Von Beginn an übernahmen die Taunusstädter das Kommando und gingen in der ersten Halbzeit mit 1 : 0
in Führung. Überlegter Spielaufbau und sicheres Kombinationsspiel waren die Kennzeichen der Platzherrn.
Nach der Pause drängten die Elstern auf den Ausgleich, doch die Bad Homburger erhöhten auf den Endstand von 2:0. Über die gesamte Spielzeit gesehen waren die Kurstädter die bessere Mannschaft, bei den Bergedorfern fehlte es an dem Willen das Spiel noch umzudrehen, zu früh gab man sich geschlagen.
Das waren nicht die Elstern, wie man sie von vielen Spielen kannte.
Eine Woche später waren die Elstern Gastgeber für die Spielvereinigung Bad Homburg.
Bergedorf 85 - SpVgg Bad Homburg 1 : 3
Was sich im Hinspiel schon angedeutet hatte, sollte im Rückspiel Realität werden.
Gegen die offensiv eingestellten Gäste hatten die Elstern keine Chance, das 0 : 2 aus dem Hinspiel zu
korrigieren. Der Angriff der Elstern fand nie zur Normalform und die Abwehr zeigte ungewohnt bedenkliche
Lücken. Lediglich Verteidiger Muruszach und Torhüter Westphal wussten zu gefallen!
Hier die Torfolge:
0 : 1 Sauer ( 4. )
0 . 2 Diehl ( 65. )
1 : 2 Niehls ( 67. )
1 : 3 Diehl ( 68. )
Nach dem 1 : 2 keimte kurz Hoffnung auf, aber die Gäste konterten prompt und ließen den Bergedorfern keine Chance.
Die Bad Homburger waren zu jeder Zeit Herr des Geschehens auf dem Platz und sind zu Recht in die nächste Runde eingezogen.
Nach einem Remis und einem Sieg über den ESV Ingolstadt zogen sie ins Finale ein. Dort trafen sie auf die
Amateurvertretung des 1. FC Kaiserslautern und besiegten diese mit 1 : 0. Glückwunsch in den
Hochtaunus!
Der Titel eines Deutschen Amateurmeisters wurde 1995 zum letzten Male ausgespielt.
Im Finale standen sich die Stuttgarter Kickers und der VfL Osnabrück gegenüber. Bei den Kickers hatten sich einige Stammspieler und der Trainer vor der Partie in den Urlaub verabschiedet.
Das Interesse an diesem Wettbewerb war sowohl bei den Vereinen als auch bei den Fans geschwunden. Manche Vereine brachten in entscheidenden Spielen keine elf Mann auf den Platz.
Letzter Titelträger wurde der VfL Osnabrück, der vor 1000 Besuchern in Stuttgart die dortigen Kickers mit 4 : 2 nach Verlängerung besiegte.
Ein deutscher Amateurmeister ist auch bei den Elstern gelandet. Die Amateure des KSV Holstein Kiel gewannen 1961 das Endspiel gegen Siegburg 04 mit 5 : 1. Im Tor der Kieler stand damals Jürgen H o r n der anschließend für Bergedorf 85 achtundfünfzig Oberligaspiele bestritt.
Mit diesem Bericht endet der siebenteilige Versuch einer Chronologie.
Ich habe versucht, den sportlichen Werdegang der Ligamannschaft des ASV Bergedorf 85 vom Kriegsende bis zum Aufstieg in die Oberliga Nord nachzuzeichnen.
Höhen und Tiefen habe ich versucht, darzustellen ohne das Umfeld aus den Augen zu verlieren.
Vielleicht sind die Grundlagen einer großen Tradition erkennbar geworden.
Dank an Klaus Hinz und seine Mitstreiter, daß sie es ermöglicht haben, dem Bergedorfer Fußball eine neue
Heimstatt zu geben.
Quellennachweis:
Der Artikel über das Endspiel stammt aus den Abendblattarchiv, das Mannschaftsfoto habe ich dem LICHTWARKHEFT 48 aus dem Dezember 1984 entnommen, es wurde vor dem Finale in der Kampfbahn ROTE ERDE in Dortmund aufgenommen.
Die Zweikampfszene Johnny Weißleder / Uwe Seeler und den Marsch durch Bergedorf hat Egon Klebe fotografiert für das Buch HAMBURG – BERGEDORF in historischen Fotografien.
Tabellen: Hans-Martin Lippold
Zum zweiten Teil der Chronologie (1950-1952)!
Zum dritten Teil der Chronologie (1952/1953)
Zum vierten Teil der Chronologie (1953/1954)
Zum fünften Teil der Chronologie (1954-1957)
Zum sechsten Teil der Chronologie (1957/1958)
Zum dritten Teil der Chronologie (1952/1953)
Zum vierten Teil der Chronologie (1953/1954)
Zum fünften Teil der Chronologie (1954-1957)
Zum sechsten Teil der Chronologie (1957/1958)
Vielen Dank Herrn Lippold für die interessante Chronologie. Auch der letzte Teil war sehr informativ. Selbst wir 50 Jährigen konnten zum Schluss mit den Spielernamen was anfangen. Klaus Vogel, Muruzach, Niehls und Reymers habe ich schon spielen sehen.
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