Sonntag, 24. April 2016
Ein Wochenende wie im Märchen - Juniorinnen und Frauen der SG Bergedorf/ VM holen den Hamburger Handball-Pokal !
Das Wochenende 23/24.04.2016 wird in die Geschichtsbücher der Spielgemeinschaft Bergedorf/ Vier- und Marschlande eingehen.
Die Spielgemeinschaft der Handballabteilungen des ASV Bergedorf 85 und des SC Vier- und Marschlande feiern die Pokalsiege der weiblichen A-Juniorinnen und der Damen.
Dabei gingen beide Teams als Außenseiterinnen in die Finals (siehe auch unsere Vorschau).
Die weibliche A-Jugend machte den Anfang und behielt in einem packenden Finale in Esingen gegen den Staffelkonkurrenten (Oberliga Hamburg/SH) HT Norderstedt mit 24:22 die Oberhand.
Die anschließende Feier durfte für einige Spielerinnen jedoch nicht zu lange und ausschweifend gewesen sein, denn zum einen stand am Sonntag noch das letzte Punktspiel gegen die Übermannschaft Bad Schwartau an (dazu später mehr) und für einige vielleicht sogar der Einsatz im Pokalfinale der Damen.
(Anders wie z.B. im Fußball dürfen Juniorenspieler bis zu einem Alter von 23 Jahren -ohne eine Schutzfrist - auch im Erwachsenen-Team eingesetzt und dadurch noch mehr gefördert werden)
Am Sonntag dann das große Finale.
Das sog. "Final Five" (alle Pokalwettbewerbe im Erwachsenenbereich am Stück) fand in der sehr schönen Sporthalle in Barmbek (Langenfort) statt.
Die "Margaretha Rothe Sporthalle" platze aus allen Nähten. Das Fassungsvermögen von 400 Zuschauern sollte ausgeschöpft gewesen sein. Der Expertentipp in der Hallenzeitung war eindeutig: SG Wilhelmsburg holt sich nach der Hamburger Meisterschaft das Double.
Entsprechend die Stimmung in der Halle. Der lautstarke Anhang der in gelb spielenden Wilhelmsburgerinnen strahlte Zuversicht aus. Trainer uns Spielerinnen der SG Bergedorf/ VM fokussiert und konzentriert.
Anpfiff der zwei Schiedsrichter.
Anders als im Spiel der beiden Herrenmannschaften aus Wilhelmsburg und Bergedorf, die sich vor zwei Wochen am Ladenbeker Furtweg gegenüberstanden, mussten die Fans nicht lange auf das erste Tor aus dem Rückraum warten: Für die SG BVM traf Inke Steffen unhaltbar aus der Distanz.
Ausgeglichene Anfangsviertelstunde mit hoher Torquote. Beide Mannschaften sehr variabel und eben mit vielen Rückraum-Toren. 8:8 stand es nach 15 Minuten.
Dann kam durch die Wilhelmsburgerinnen unnötige Härte ins Spiel. Ein böses Foulspiel bestraften die Schiedsrichter Kock + Recktenwald (im dezenten grau gekleidet) mit einer roten Karte. Im Handball bedeutet dies, dass zwar für die Spielerin die Partie vorbei ist, aber das Team nach zwei Minuten wieder komplett ist.
Diese plötzlich härtere Gangart des Favoriten sicherlich ein Zeichen, dass sie nicht mit dieser konzentrierten und abgeklärten Leistung ihrer Rivalinnen gerechnet haben. Auch die Wilhelmsburger Fans wurden um Minute zu Minute ruhiger und staunten wie bis zur Halbzeit die SG Bergedorf/ VM mit 16:13 davon zog.
Neben Inke Steffen trugen sich viele ihrer Mannschaftskammeradinnen in die Torschützenliste ein. Diese Ausgeglichenheit war schon jetzt bemerkesswert. Auffällig auch, dass SG BVM Trainer Gunnar Weber dem großen Nachwuchstalent Cassandra Nanfack immer wieder Auszeiten vergönnte, obwohl die Explosivität und Wurfstärke der Juniorinnenspielerin herausragend ist.
Nach dem Wechsel sollte sich ein ganz anderes Spiel entwickeln.
Die ersten zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff die Wilhelmsburgerinnen total nervös und von der Rolle. Dies nutzte die SG BVM und zog davon. Dann gefühlte 10 Minuten, in dem keine der beiden Teams ein Tor gelang. Die SG BVM ließ sich anstecken und fabrizierte viele technische Fehler, die die Schiedsrichter gnadenlos zurückpfiffen.
Außerdem zeigten auch die Torhüterinnen beider Teams ihr Können.
Wilhelmsburg schaffte es nicht näher heranzukommen. 15 Minuten vor Schluss lag die SG BVM mit sechs Toren vorn. Doch im Handball ist bekanntlich alles möglich und man konnte sich den Triumpf des Außenseiters immer noch nicht richtig vorstellen.
Doch die Spielerinnen hielten sich scheinbar perfekt an den Matchplan ihres Trainers: konzentrierte Abwehrarbeit und die Angriffe nicht überhastet auspielen.
Wilhelmsburg fand kein Mittel mehr. Auf neun Tore zog die SG Bergedorf/ VM davon. Fünf Minuten vor Schluss trauten sich erste Fans "Oh wie ist es schön" anzustimmen.
Abpfiff und der Jubel kannte auf dem Feld keine Grenzen mehr. Die Pokalsensation war perfekt.
Nachdem sich die Jubeltraube aufgelöst hat, gab es die große Siegerehrung. Trainer Gunnar Weber wurde von Sport-Staatsrat Christoph Holstein der große Pokal übergeben.
Typisch und sympathisch: Anstatt großer Jubelgesten, hatte man das Gefühl der Trainer war froh, den Pokal so schnell wie möglich an seine Spielerinnen weiterzugeben.
Ganz nebenbei qualifizierten sich die 1. Damen durch den Pokalsieg für die 1. DHB-Pokalhauptrunde.
Diesen unglaublichen Tag komplettierten die Juniorinnen . Durch einen 22:19 Sieg gegen VFL Bad Schwartau, die zuvor in allen 21 Punktspielen ungeschlagen waren und außerdem in der Bundesliga antreten, sorgte der Nachwuchs der SG BVM für die Meisterschaft des Schwartau-Kontrahenten Buxtehuder SV.
Update: Spielbericht der Bergedorfer Zeitung
"Da sind die Dinger" Spielbericht auf der SG BVM -Homepage
Bericht in der "BZ" über den Pokalsieg der Juniorinnen!
Bildquelle: Ein Dank an Rene Binnewerg (3. Vorsitzender des ASV Bergedorf 85 und ehemaliger Trainer und Manager des Frauenteams der SG) , der uns seine Fotos zur Verfügung stellte.
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