Patrick Koßatz wird halb hoch auf Höhe
der Mittellinie angespielt, kurze Drehung und ein großartiger
„No-look-Paß“ halbvolley zum in die Gasse sprintenden Norman
Leßmann. Dieser rennt alleine auf das Tor der Oststeinbeker zu,
umspielt Oststeinbeks Keeper Florian Urbanietz und schiebt den Ball
aus kurzer Distanz ins leere Tor. Doch halt, ein Abwehrspieler
grätscht in letzter Sekunde den Ball noch von der Linie. Das hätte
das 3:2 für den ASV sein müssen. Direkter Gegenzug. Wieder so ein
„tödlicher Pass“ zwischen die Schnittestellen der Bergedorfer.
Ganz alleine taucht nun ein OSV-Stürmer vor dem Tor auf. Doch
85-Torwart Marc Stückler pariert mit herausschnellemden rechten Fuß.
Dies hätte wiederrum die Führng der Gäste sein müssen...
Zurück zum Anfang des Spiels zweier
ehemaigier Oberligisten.
Der ASV Bergedorf 85 weiterhin mit
großer Verletzungssnot. Nun fehlte auch noch der so starke Stephan
Funk. Trainer Jörg Franke konnte mit Amadou Fofona und dem
A-Jugend-Spieler Dennis Toksöz (Cousin vom Elstern-Spieler der Saison 2008/2009 Deran Toksöz) nur gerade zwei Ersatzspieler
aufbieten.
Daher war es kein Wunder, dass der Gast
aus Schleswig-Holstein zunächst das Kommando übernahm. Doch schon
bald zeigte auch der ASV Spielkultur. Der Ball lief gut durch die
eigenen Reihen.
In der 13. Minute wurde Nico Witzke
schön rechts im Strafraum freigespielt, doch sein eigentlich
genialer Schlenzer ins lange Eck verfehlte den Kasten nur um
Haaresbreite.
In der 19. Minuten dann ein kapitaler
Bock des OSV-Schlussmanns: Sein verunglückter Abschlag nahm Patrick
Koßatz dankbar an. Genau mit dem richtigen Touch überlupfte Patrick
den Keeper postwendend. Die Lederkugel touchierte noch die
Unterkannte der Latte bevor sie im Netz zapelte. 1:0 für 85!
Oststeinbek legte sofort den Schalter
um. Keine drei Minuten nach der Führung ein wirklich wunderschöner
Angriff wie aus dem Lehrbuch. Nach Ballverlust von 85, startet rechts
ein OSVer, überläuft die Abwehr und passt dann zurück , wo der
mitgelaufende Ali Cebis Höhe Elfmeterpunkt flach zum Ausgleich
einschiebt.
Nun war die Sicherheit unserer Elstern
wie weggeflogen. Unnötige Ballverluste und ein Gast der durch genau
richtige Pässe in die Tiefe die zuweit aufgerückte Elsternabwehr
ausspielte. So auch nach gut 30 Minuten die 2:1 Führung. Niklas
Christensen behielt alleine vor Stückler die Nerven.
Bis zur Halbzeit konnte der ASV
Bergedorf 85 mehr oder weniger das Ergebnis halten.
In der Pause legte
Ersatz-Stadionsprecher Andreas Ebel ( Florian Hahn richtete
zeitgleich mit seinem Judoteam die Hamburger Meisterschaften aus)
Songs von JEWEL und Wolfgang Niedecken auf.
Trainer Jörg Franke dürfte hingegen
in der Kabine eine ganz andere Stimmlage angeschlagen haben.
Wie so oft mit Erfolg. Ab dem Neustart
war 85 wieder in der Spur. Zweikämpfe wurden angenommen. Die Abwehr
um die zentralen Defensivspezialisten Kapitän Dietmar Weber und
Christian Kautz spielten nun hochkonzentriert.
Der OSV jetzt oftmals sehr anfällig ,
da weit aufgerückt. So konnte ein langer Ball auf Norman Leßmann
die gesamte OSV-Abwehr sehr schlecht aussehen lassen. Wieder mit
einem Heber über den Torwart gelangte der Ball ins Netz.
Dann folgten die eingangs
beschriebenen Szenen und leider in der 60. Minute ein überhartes
Einsteigen von Elster Marco Szostak, der zurecht dunkel dunkel gelb
vom guten Schiedsrichter Christoph Moll erhielt.
Der verletzte Niklas Burmeister musste
ausgewechselt werden.
Jetzt folgte eine Phase, die durch viel
leidenschaftlich geführte Zweikämpfe geprägt wurde.
Bis in der 75. Minute wiederum Patrick
Koßatz seinem Kumpel Norman Leßmann auf die Reise schickte. Diesmal
schob Norman gekonnt in die kurze Ecke zum viel umjubelten 3:2
Treffer für die Elstern ein.
Danach viel Zittern bis zum Abpfiff.
Ein weiterer Akteur von Oststeinbek konnte verletzt nicht
weiterspielen. Da der OSV schon dreimal ausgewechselt hatte, musste
leider in Unterzahl zu Ende gespielt werden.
Mit ein Grund, warum keine größeren
Torchancen mehr herausgespielt wurden.
Am Ende ein ganz wichtiger Sieg für
den ASV Bergedorf 85 und kaum einer wird es bereut haben, diesmal
an die Sander Tannen gepilgert zu sein.
Foto: Werner Heitmann
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen