RÜCKBLICK AUF DIE VERGANGENE SPIELZEIT
In der Saison 1958 / 59
betraten die Elstern absolutes Neuland: Oberliga Nord – erste Liga
– Kräftemessen mit den Gro0en des norddeutschen Fussballs.
Fünfstellige
Besucherzahlen im Billtalstadion, Festspielcharakter bei etlichen
Heimspielen! Alle Erwartungen wurden übertroffen, bei fünfzehn
Heimspielen zehn Siege bei lediglich drei Heimniederlagen.
Tabellenplatz drei am Ende der Hinrunde – das war schon
aufsehenerregend!
Dass bei einem
Klassenneuling irgendwann ein Kräfteverschleiss und Schwächeperioden
eintreten kann nicht überraschen. Am Ende der Saison schlugen zwölf
Siege, drei unentschiedene Spiele und fünfzehn Niederlagen zu Buche.
Abstiegsgefahr bestand zu keiner Zeit und Tabellenplatz elf ist ein
sichtbares Zeichen für eine erfolgreiche Saison.
Saison 1959 / 60
Der Kader der Elstern
erfuhr für die Spielzeit 59 / 60 einige Änderungen - Einschneidend
war der Wechsel von Heinrich Kokartis zum SV Werder Bremen als Ersatz
für die Bremer Torwartlegende Dragomir Ilic.. Auf ärztliches
Anraten hin musste „Mucki“ Heitmann seine Laufbahn beenden. Ein
schmerzlicher Verlust für die Mannschaft und erst recht für ihn
selbst. Nicht mehr im Kader waren zu Saisonbeginn Werner Noormann und
Walter Krüger. Gründe für deren Ausscheiden konnten nicht in
Erfahrung gebracht werden.
Vorstellung der Neuzugänge
Für die neue
Saison wurde der Spielerkader der Elstern durch folgende Neuzugänge
ergänzt:
Otmar S o m m e r f e l d , einer der ganz großen des norddeutschen
Fussballs kam vom FC St. Pauli , vorher HTB, mit der Erfahrung von
252 Oberligaspielen. Ein „kantiger“ Typ, Sympathieträger mit
einem erstklassigen Ruf auf Norddeutschlands Fussballfeldern .
Klaus H o m a n
n vom Düneberger SV (siehe Foto rechts), dem Stammverein von Günther Emsen. Klaus
Homann war einer der Spieler aus der Blütezeit des DSV, der 1958 vor
13000 (!!) Zuschauern am Millerntor gegen DuWo 08 den Aufstieg in die
Amateurliga erkämpfte.
Kalle B o c h m a n n kam aus der Bezirksliga vom
SV Curslack – Neuengamme ( ? ), ein richtiger Rackerer, ein
Kämpfertyp, von der Spielanlage her vergleichbar mit Oliver
Lindemann späterer Jahre.
Vom 1. FC
Wolfsburg wurde
Manfred G ü n t h e r als Torwart verpflichtet.
Manfred Günther kam ursprünglich aus dem Großraum Ulm und war
später in dieser Region als Trainer im Amateurbereich tätig, u.A.
von 1968 bis 1971 in der A – Klasse Kocher / Rems beim jetzigen
Zweitligisten VfR Aalen.
Die Berichterstattung
dieses und auch anderer Berichte litt unter mangelnder
Hintergrundinformation. Die sportlichen Stationen einzelner Spieler
konnten nicht immer nachvollzogen werden, insbesondere bei Manfred
Günther musste sich der Verfasserauf persönliche Erinnerungen
beziehen.
Pokalspiele
Zwischen
den Spielzeiten war Zeit für Pokalspiele, Freundschaftsspiele ( im
wahrsten Sinne ) und Vorbereitungsspiele. So auch für die Elstern.
Der NFV – Pokalwettbewerb führte am 4.5.59 zunächst den SV
Friedrichsort und die Elstern zusammen. Mit einem 5 : 2 Erfolg nach
je zwei Treffern von Voß und Herder sowie einem Tor von Hansen zogen
die Elstern in die nächste Runde ein. Hier war dann auch Endstation,
denn der niedersächsische Vertreter, der VfB Peine zog die Elstern
mit einem 5 : 3 Sieg eine Woche später aus dem Verkehr
Freundschaftsspiele
In
der Vorbereitungsphase auf die kommende Saison wurden eine Vielzahl
von Freundschaftsspielen ausgetragen. Ohne Anspruch auf
Vollständigkeit seien hier genannt
SC Concordia - Bergedorf
85 0 : 7
USC Paloma - Bergedorf 85 1 : 4
Bergedorf 85 - BW 90 Berlin 2 : 2 – Tore Voß und
Olszewski
Düneberger SV -
Bergedorf 85 2 : 3
Am 12.6.59 trat eine Hamburger
Auswahl – bestehend aus Spielern von Altona 93, SC Concordia und
Bergedorf 85 – gegen das Brasilianische Spitzenteam FC Santos an.
Die Elstern wurden durch Gerd Voß, Wolfgang Herder und Karl –
Heinz Pörschke vertreten. Die Männer vom Zuckerhut siegten mit 6 :
0.
Pfingsten 1959
verbrachten die Elstern in der Heimat ihres Trainers Heinz Werner und
trugen zwei Freundschaftsspiele aus- Gegen MOTOR Jena gab es eine 2 :
5 Niederlage, auch das zweite Spiel ging verloren, gegen TURBINE
Erfurt unterlagen die 85 er mit 1 : 4.
Der Stress nahm kein Ende, eine
Woche nach der Thüringen – Reise trat der deutsche Meister von
1949, der VfR Mannheim im Billtalstadion (!) vor 4000 Zuschauer gegen
den ASV an. Das Spiel endete 2 : 2, wobei Gerd Voß zweimal
erfolgreich war. Anfang Juni gingen die Elstern in die verdiente
Sommerpause, vorher wurde der HEBC in aller Freundschaft vor immerhin
1000 Besuchern mit 5 : 0 zum Reinmüllerplatz zurückgeschickt.
Die Plätze der beiden
Absteiger der abgelaufenen Saison, der VfL Wolfsburg und Eintracht
Nordhorn werden in der aktuellen Saison ( 1959 / 60 ) von Eintracht
Osnabrück und dem VfB Lübeck eingenommen.
Die Punkterunde 1959 / 60
konnte beginnen, die Elstern starteten in ihre zweite Oberligasaison.
Flügellahme Elstern in
Braunschweig
Von den
eingesetzten Neuzugängen überzeugten lediglich Torhüter Günther
und Sommerfeld . Die umständlich agierende Sturmreihe konnte die
Braunschweiger Hintermannschaft nicht in Verlegenheit bringen. Der 2
: 0 Halbzeitstand wurde von der Eintracht in der 48. Minute auf3 : 0
erhöht. Nach dem Anschlusstreffer durch Voß keimte Hoffnung auf,
doch zwei Minutenvor dem Schlusspfiff wurde der alte Abstand wieder
hergestellt. Mit diesem 4 : 1 blieben die Punkte in der Stadt
Heinrichs des Löwen.
“Heimgastspiel“ am
Millerntor
Die
Heimpremiere an den Sander Tannen musste vertagt werden, da die
Platzkommission des NFV an der Anlage noch einige Korrekturwünsche
hatte. So blieb den Elstern nichts Andres übrig als ans Millerntor
umzuziehen.
Dort trafen sie zum ersten
„Heimspiel“ der Saison auf den VfL Osnabrück.
Zwar erarbeiteten sich die Elstern in der Anfangsphase
leichte Feldvorteile, konnten diese aber nicht in Zählbares
umsetzen. So warf dann ein umstrittener Treffer des VfL in der 25.
Minute die Gäste aus Bergedorf aus der Bahn. Die 56. Spielminute
brachte die Entscheidung – der VfL erzielte das 2 : 0. Auch ein
Platztausch zwischen Herrmann Hansen und Kurt Röwe vermochte das
Blatt nicht mehr zu wenden, die Bergedorfer verließen als 0 : 2
Verlierer das Millerntor.
Fussball auf
Rasenteppich in Bergedorf
Herrliches
Wetter und Platzeinweihung
an den Sander Tannen. Eine steile Tribüne mit neunzehn Stufen, fünf
Stufen auf der Gegengeraden, drei Kassenhäuschen um das
Stadiongelände verteilt und eine herrliche Rasenfläche –
Fussballherz, was willst Du mehr! Zwölftausend Zuschauer säumten
das Spielfeld und sahen eine packende Partie gegen den SC Concordia.
Hier die Torfolge
1:0 Ihde 16. Minute
1:1 Bodmar 17. Minute 2:1 Hansen 37.
Minute 2:2 Buchner 40. Minute 3:2
Jordan
47. Minute
4:2 Bochmann
59. Minute 4:3 Schlegel 69. Minute 4:4
Bökenberg 85. Minute.
Das 4:4 war ein gerechtes Ergebnis, auf beiden Seiten
gab es Gelegenheiten für weitere Treffer. Gäbe es zu der Zeit schon
den ARD – Wettbewerb „Tor des Monats“, das 4:2 von Kalle
Bochmann hätte zum Gewinn dieses Wettbewerbs geführt. Ein
Weitschuss aus gut 25 Metern ließ Concordia – Torhüter Abraham
durch die Beine passieren . Das Hamburger Abendblatt schrieb
indessen von einem „schweren Schnitzer“
des Torhüters. Das Warten auf den ersten Sieg ging weiter.
Elstern scheitern am
gegnerischen Torwart
Nach einer
Stunde hatte es den Anschein, als könnte Kalle Bochmann die 10000
Zuschauer und seine Mannschaftskameraden von einer Last befreien, per
Kopf erzielte er das längst fällige 1 : 0 für seine Farben. Immer
wieder war es der Lübecker Torhüter des LBV Phönix, Hans Krämer (
der auch in der 54 er Meisterelf von Hannover 96 stand ) der die
Elstern zur Verzweiflung brachte. Zu allem Überfluß gelang den
Gästen in der 74. Minute der Ausgleich. Wenige Minuten später bot
sich den Bergedorfern die ganz große Siegchance – Foulelfmater für
Bergedorf 85 ! Wolfgang Herder schritt zur Exekution, aber Krämer
im Lübecker Kasten krönte seine vorzugliche Leistung und wehrte den
Strafstoß ab. Elf glückliche Lübecker nahmen einen Punkt an die
Trave mit .
Bergedorf imponierte
So
überschrieb das Hambutger Abendblatt den Spielbericht zum Spiel der
Elstern bei Holstein Kiel. Bis zur 58. Minute hatten die Bergedorfer
die 1 : 0 Führung der Kieler Störche durch zwei Tore von Ernie
Jordan in eine 2 : 1 Führung umgewandelt. Hätte der Schiedsrichter
ein Foul vom Voß im Kieler Strafraum geahndet und auf Strafstoß
entschieden hätte das Spiel entschieden sein können, so aber führte
ein weiteres Tor der Kieler zum glücklichen 2 : 2 Ausgleich. Aus
einer starken Bergedorfer Mannschaft ragten Torhüter Günther, Emsen
und Sommerfeld heraus.
Hängende Köpfe in
Bergedorf
Der
erste Angriff der Spieler vom Bremerhaven 93 führte zum 1 : 0 für
die Gäste, eine kalte Dusche in der 17. Spielminute. Als Gerd Voß
dann noch einen Strafstoß vergab, bekamen die Gäste endgültig
Oberwasser und erzielten unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff das 2 : 0.
Im zweiten Durchgang zeigten die Elstern, was in ihnen steckt und
setzten die Gäste gewaltig unter Druck. Doch das Tor in der 85.
Minute durch Voß kam zu spät, um das Blatt noch zu wenden. Die
Elstern mußten mit diesem 1 : 2 eine ganz bittere Heimniederlage
hinnehmen und verließen mit hängenden Köpfen das Spielfeld. Im
Team der Elstern stand nach langer Zeit wieder Werner Noormann, dem
man zu Saisonbeginn keinen neuen Vertrag mehr geben wollte. Nun hat
man sich eines Besseren besonnen.
Schwache Vorstellung
beim VfB Lübeck
Harmlos und ohne
Konzept erlebte man die Elstern beim VfB Lübeck. An der Lohmühle
gab es eine 0 : 2 Niederlage . Zehntausend Zuschauer sahen eine
Bergedorfer Mannschaft, die alle Tugenden vermissen ließ. Selbst
nach dem 0 : 2 in der 52. Minute gab es kein Aufbäumen, kein
Kampfgeist. Eine trostlose Darbietung und eine verdiente Niederlage.
Der Knoten ist geplatzt
Nach
den bisherigen Darbietungen der 85 er konnten eigentlich nur die
größten Optimisten mit einem Punktgewinn bei der Osnabrücker
Eintracht rechnen. Doch es kam anders! Voller Selbstbewußtsein
traten die Elstern bei der Eintracht an und bestimmten das
Spielgeschehen. Doch wie aus heiterem Himmel fiel das 1 : 0 für die
Platzherrn. Dieser Rückstand beeindruckte die Bergedorfer Mannschaft
nicht sonderlich und so war es dann Klaus Homann, der kurz vor dem
Seitenwechsel den Gleichstand herbeiführte. Nach der Pause das
gleiche Bild: deutliche Feldüberlegenheit für die Männer aus
Bergedorf. Resultat: Hansen, Jordan und Homann trafen ins Tor der
Hausherrn und stellten mit diesem 4 : 1 Auswärtssieg den ersten
doppelten Punktgewinn der laufenden Spielzeit sicher. Die Bergedorfer
Mannschaft hatte in Schmidt, Sommerfeld, Hansen und Jordan ihre
herausragenden Spieler und hätte noch höher gewinnen können.
Erster Heimsieg gegen
Hannover 96
Das
regnerische Wetter konnte sechstausend Besucher nicht davon abhalten,
die Sander Tannen zu besuchen um das Spiel der Elstern gegen Hannover
96 zu beobachten. Ohne Respekt vor großen Namen gingen die Elstern
zu Werke und setzten ihre Gäste gehörig unter Druck. Trotzdem
gingen diese nach zehn Minuten in Führung. Die Freude war von kurzer
Dauer, denn Otmar Sommerfeld glich zehn Minuten später aus. Ernie
Jordan schoß in der 34. Minute die Elstern 2 : 1 in Führung, mit
diesem Resultat ging es in die Kabinen. Den unglücklichen
Hannoveranern unterlief unmittelbar nach Wiederanpfiff ein Eigentor,
welches zum 3 : 1 für die Elstern führte. In der Folgezeit
verstärkten die Gäste von der Leine ihre Angriffsbemühungen und
verkürzten auf 2 : 3 aus ihrer Sicht. Alle Anstrengungen der Gäste
scheiterten der stabilen Bergedorfer Hintermannschaft. Mit diesem 3 :
2 Erfolg verbuchten die Bergedorfer ihren hochverdienten zweiten
Saisonsieg. (siehe auch Titelfoto)
Nach
einem Drittel der Saison kann folgendes Fazit gezogen werden:
Ein Start mit sieben Spielen ohne
Sieg berechtigt nicht zu Hoffnungen auf einen gesicherten
Mittelfeldplatz in der Tabelle. Der Blick musste sich zwangsläufig
auf die unteren Tabellenregionen richten. Die Mannschaft hat das
Potential, eine sorgenfreie Rückrunde zu spielen. Unentschiedene
Spiele wie gegen Holstein Kiel und Phönix Lübeck nähren
diesbezügliche Hoffnungen wie auch die Siege in Osnabrück und
gegen Hannover.
Schwacher Sturm und
Rekordbesuch gegen den HSV
Die
Sander Tannen mussten beim Gastspiel des HSV wegen Überfüllung
geschlossen werden, als dreizehntausend Besucher die Eingangstore
passiert hatten.
Kein Vergleich mit
der Heimpartie aus der Vorsaison. Gingen die Elstern damals mit
fliegenden Fahnen unter, gab es diesmal eine flaue Darbietung gegen
einen in allen Belangen überlegenen HSV. Ein Eckenverhältnis von 14
: 1 für den HSV gibt überzeugend Auskunft. Tore von Uwe
Seeler(15.), Klaus Stürmer(47,) und Peter Wulf(50.) stellten der
ungefährdeten 3 : 0 Erfolg der Rothosen sicher.
Bergedorfs Mannschaft muss
wieder brennen damit sich wieder Erfolge einstellen! Besser als das
Hamburger Abendblatt kann man diese Situation nicht beschreiben.
Sechzig Minuten in
Unterzahl
In
erstklassiger Verfassung zeigte sich die Bergedorfer Mannschaft bei
Altona 93. Nach fünfzehn Minuten trug die Überlegenheit der Elstern
erste Früchte als Otmar Sommerfeld das 1 : 0 für seine Mannschaft
markierte. Der Ausbau der Führung schien nur noch eine Frage der
Zeit zu sein, als Ernie Jordan im Strafraum schwer gefoult wurde. De
fälliger Elfmeterpfiff blieb aus und für Ernie Jordan war das Spiel
verletzungsbedingt beendet. Diesen Schock konnte die Bergedorfer
Mannschaft nicht verdauen. Nachdem der Altonaer Heiko Kurth einen
Elfmeter nicht verwandeln konnte, brachte Werner Erb in der37. –
42- und 48. Minute das Leder im Bergedorfer Tor unter. Schließlich
ließ der Altonaer Göhrke in der 78. Minute das 4 : 1 folgen. Der
Kampfgeist der Elstern war jedoch nicht erloschen, in einem
energischen Endspurt verkürzte Klaus Homann das Resultat auf 3 : 4.
Ein Werner Erb in Galaform auf Seiten der Platzherrn und die
Verletzung von Jordan bescherten den Elstern eine unverdiente 3 : 4
Niederlage.
Gegen Hildesheim
erneute Heimniederlage
Änderungen in
der Mannschaftsaufstellung gegenüber dem letzten Spiel brachten
nicht den gewünschten Erfolg, schon in der 7. Minute gelang den
Gästen aus Hildesheim die Führung. Die Hildesheimer zeigten im
ersten Durchgang eine kompakte, homogene Mannschaftsleistung sodass
die Führung vollkommen verdient war .Nach Wiederanpfiff setzten die
Elstern ihre Gäste gehörig unter Druck, aber das Abwehrbollwerk,
allem voran der Torhüter Bolchert im Hildesheimer Gehäuse hielten
dem Druck stand. So konnten die Gäste beide Punkte mit diesem 1 : 0
Erfolg aus den Sander Tannen entführen.
Debakel im Weserstadion
Schon in
der 2. Spielminute ein Schock für die Elstern: ein zweifelhafter
Handelfmeter wurde von Willy Schröder – einem alten Bekannten -
zum 1 : 0 verwandelt. Im weiteren Verlauf dieser Begegnung
demonstrierten die Bremer ihr überlegene Klasse und erhöhten das
Ergebnis noch vor der Paus auf 3 : 0. Die zweite Halbzeit nahm einen
ganz ähnlichen Verlauf, die Werderaner brachten den Ball noch
viermal im Gehäuse von Manfred Günther unter und schickten die
Elstern mit einer hohen 0 : 7 Niederlage auf die Heimreise.
Elstern gut erholt
Mit
zufriedenen Gesichtern verließen 3500 Zuschauer die Sander Tannen,
denn sie waren Zeugen des dritten Sieges der laufenden Spielzeit. Der
VfR Neumünster wurde mit 3 : 1 Toren besiegt. Die Bergedorfer
Mannschaft zeigte sich gegenüber den Vorwochen stark verbessert,
wobei aus der guten Mannschaft Gerd Voß und Otmar Sommerfeld
herausragten. Wäre die Mannschaft immer so aufgetreten – sie hätte
deutlich mehr Punkte auf ihrem Konto. Die Tore für die Elstern
erzielten Herder, Hansen und Bochmann.
Von einem gelungenen
Saisonverlauf kann nicht die Rede sein, wenn aus den vergangenen fünf
Spielen nur zwei Punkte geholt werden, sich Abstiegsängste an. Am
Ende der Vorrunde der letzten Saison standen neunzehn Zähler auf der
Habenseite.
Fehlstart in die
Rückrunde gegen den HSV
Der erste Spieltag des Jahres 1960 führte
am Hamburger Rothenbaum den haushohen Favoriten – den HSV – und
die Bergedorfer Elstern zusammen.
Trotz
einer ausgeprägten Sicherheitstaktik konnten sich die Elstern
Chancen auf den Führungstreffer erarbeiten, doch der gelang dann
Peter Wulf, den HSV in der 16. Minute in Führung brachte. Auch
Chancen auf den Ausgleich liessen die Elstern ungenutzt.
So kam es, wie
es kommen musste: wer seine Chancen nicht ausnutzt, wird bestraft. In
diesem Falle ganz drastisch, denn der HSV schraubte ab der 83. Minute
das Ergebnis auf 4 : 0 hoch. Eine unverdient hohe 0 : 4 Niederlage!
Doch damit nicht genug, Otmar Sommerfeld machte seinem Ärger über
die Schiedsrichterleistung deutlich Luft. Eine zeitnahe
Entschuldigung nahem der Unparteiische nicht an und machte einen
entsprechende Notiz im Spielbericht. Otmar Sommerfeld wurde für drei
Wochen gesperrt!
Starkes Spiel gegen St.
Paul
Eine
unerwartet starke Leistung ihrer Mannschaft sahen siebentausend
Besucher an den Sander Tannen. Nur die grösstenOptimisten hatten
sich einen solchen Auftritt vorstellen können. Wolfgang Herder und
Ernie Jordan sorgten in der 9. und 13. Spielminute für einen 2 : 0
Vorsprung der Bergedorfer Mannschaft. Allerdings gab sich der FC St.
Pauli nicht geschlagen und egalisierte den Vorsprung noch vor der
Halbzeitpause.
Beide Treffer offenbarten ein Torhüterproblem,
Heinrich Kokartis konnte nicht
vollwertig ersetzt werden – so schrieb das Hamburger Abendblatt im
Spielbericht.
Unter dem Jubel der
zahlreichen Besucher brachte Fussball – Urgestein Herrmann Hansen
fünf Minuten nach Wiederanpfiff die 85er erneut in Führung. Aber
das Glück war an diesem Tag den Elstern nicht zugetan, zwei Minuten
vor Spielende glichen die Männer vom Millerntor zum 3 : 3 Endstand
aus. Pech für die Elstern, aber ein Unentschieden, das Mut macht!
Gegen Eintracht
Braunschweig torloses Unentschieden
Das Spie gegen den
Lokalrivalen St. Pauli war eine gute Werbung für das Kräftemessen
mit der Braunschweiger Eintracht. Wiederum siebentausend Besucher
fanden den Weg zu den Sander Tannen. Gegenüber der Begegnung gegen
St. Pauli nahm Trainer Werner eine Änderung vor- Manfred Lüneburg
kehrte zwischen die Pfosten zurück – und lieferte eine solide
Partie ab. Beide Mannschaften waren einender gleichwertig und
zeigten den Zuschauern ein gutes Oberligaspiel. Tore blieben
Mangelware und so konnten die Elstern einen verdienten Punkt ihrem
Konto gutschreiben. Schmidt, Herder, Emsen und Noormann waren die
besten Spieler einer gut aufgelegten Mannschaft.
Viel Schatten bei
Bergedorf 85
Ein
harmloser Sturm war charakteristisch für das Spiel der Bergedorfer
beim VfL Osnabrück. Mit verstärkter Deckung versuchten die Elstern
an der Bremer Brücke ihr Glück – vergeblich, denn in der 26.
Minute brachte Theo Schönhöft das Leder im Kasten von Lüneburg
unter. Als die 85er nach der Pause ihre Defensivtaktik aufgaben,
brach das Unheil über sie herein - Der VfL erzielte noch drei Tore
zum zwischenzeitlichen 4 : 0. Der Sturm der Elstern brachte nichts
zählbares zustande. Der Ehrentreffer der Bergedorfer resultierte aus
einem Eigentor des Osnabrücker Verteidigers Bulik. Mit einer
ernüchternden 1 : 4 Niederlage wurde der leichte Aufwärtstrend der
Elstern gestoppt.
Unglückliche
Niederlage in Hannover
An
dieser Stelle zitiert der Verfasser das Abendblatt wörtlich
Wenn Bergedorf
absteigen muss, dann ist die Schuld seit dem Fortgang von Kokartis
beim Torhüter und nicht bei Feldspielern zu suchen.
Zum
Spielverlauf
:
Der Führungstreffer der Hannoveraner aus der
50. Spielminute wurde von Hansen zwei Minuten später ausgeglichen.
Dieses Ergebnis hatte lange Zeit Bestand und die Elstern wähnten
sich im Besitze eines Auswärtspunktes, doch es kam anders – in der
85. Minute schwanden alle Hoffnungen – Hannover 96 ging in
Führung und rettete den Sieg über den Rest der Spielzeit.
Riesenpech für die Elstern, aber – um einen Trainerkollegen der
Neuzeit zu zitieren : Das Leben geht weiter.
Nach dem 20. Spieltag
offenbart sich für Bergedorf 85 eine sehr bedenkliche
Tabellensituation, der Absturz ins Amateurlager droht
Fünf
Punkte Vorsprung vor dem abgeschlagenem Tabellenschlusslicht
Eintracht Osnabrück, punktgleich mit dem VfR Neumünster standen die
Elstern auf einem Abstiegsplatz , lediglich zwei Unentschieden aus
den letzten fünf Spielen sind einfach zuwenig um in dieser
Spielklasse zu bestehen. Nur eine deutliche Leistungssteigerung kann
den Erhalt dieser Spielklasse sichern!
Wenn nicht jetzt, wann
dann ?
Unter
diesem Motto stand am 21. Spieltag die Begegnung gegen das
Tabellenschlusslicht, die Eintracht aus Osnabrück. Die Erwartung
eines Sieges der eigenen Mannschaft lockte sechstausend Besucher
trotz winterlichen Wetters an die Sander Tannen. Trotz dieser
Bedingungen war der Rasen erstaunlich gut bespielbar.
Doch zunächst wurde dem Publikum eine kalte Dusche verpasst,
denn Otmar Sommerfeld scheiterte mit einem Handelfmeter an dem
ausgezeichneten Schlußmann der Gäste. Nach torloser erster Halbzeit
trug der Führungstreffer von Ernie Jordan in der 56. Spielminute
sehr zur Beruhigung der Zuschauer bei. Eine Leistungssteigerung der
85er in der Endphase des Spiels brachte Zählbares ein: Jordan und
Homann erhöhten auf 3 : 0: Mit diesem ungefährdeten Sieg konnten
sich die Elstern im Abstiegskampf etwas Luft verschaffen.
Rückschlag in
Neumünster
Mit vielen guten Vorsätzen reisten die Elstern nach Neumünster.
Ging es in dieser Partie doch gegen einen direkten Kandidaten im
Kampf um den Klassenerhalt.
Ein Sieg –
nein, schon ein Unentschieden hätte den Elstern einige Sorgen
abgenommen. Der Führungstreffer von Karl – Heinz Pörschke nährte
zunächst die Hoffnungen auf einen Punktgewinn, doch in der 44.
Spielminute kam der erste Dämpfer: den Hausherrn gelang der
Ausgleich zum 1 : 1. Der zweite Dämpfer ließ nicht lange auf sich
warten, fünf Minuten nach Wiederanpfiff ging der VfR in Führung.
Alle Hoffnungen auf den Gewinn auch nur eines Punktes schwanden eine
Viertelstunde vor dem Abpfiff – Orban, der Schütze des
Ausgleichstreffers, verwandelte einen Strafstoß zum 3 : 1 für den
VfR Neumünster.
Eine bittere Niederlage für das Bergedorfer Team, das mit
einem dicken Sorgenpaket die Heimreise antreten musste. Gelingt in
den letzten acht Spielen kein Umschwung, muß man sich mit
Abstiegsgedanken vertraut machen.
Aufatmen im Marienthal
Eine
traditionsreiche Begegnung stand am 23. Februar 1960 auf dem
Spielplan: Bergedorf 85 zu Gast beim SC Concordia. Schon zu
Amateurligazeiten lieferten sich beide Mannschaften rassige Duelle
Auch dieses Spiel wurde vor siebentausend Besuchern diesem Anspruch
gerecht.
Zunächst ging der SC Concordia
nach zehn Minuten unter dem Jubel des Publikums mit 1 : 0 in Front,
aber sieben Minuten später konnte Pörschke ausgleichen. Die
Bergedorfer Mannschaft zeigte einen unermüdlichen Kampfgeist und
eine vorbildliche
Mannschaftsleistung, die dann in der 82. Minute
belohnt wurde – wieder war es Pörschke, der mit seinem zweiten Tor
seine Mannschaft mit 2 : 1 in Führung brachte.
Die
Platzierung in der Tabelle blieb zwar davon unberührt, aber nach
Pluspunkten wurde mit dem vierzehnten der Tabelle – Phönix Lübeck
gleichgezogen.
In der Hamburger Amateurliga gab es ein Spitzenspiel: vor achttausend Zuschauern besiegte den Tabellenzweite HTB den Lokalrivalen Rasensport Harburg mit 2 : 0.
Verteidiger Schmidt im
Sturm.
Eine
faustdicke Überraschung hatte Trainer Heinz Werner für die
siebentausend Zuschauer parat: Verteidiger Schmidt wurde gegen den
VfB Lübeck als Mittelstürmer aufgeboten!
Die Verblüffung der Zuschauer
schlug nach sieben Minuten in Freude um, als Ernie Jordan einen
Flankenball von Pörschke an der Lübecker Torwartlegende Johnny
Felgenhauer vorbei in die Maschen setzte. Den Gästen aus der
Marzipanstadt gelang in der 37. Minute der 1 : 1 Ausgleich.
Kaum hatte Schiedsrichter Schwarzmann ( der auch
das legendäre Aufstiegsspiel gegen den ISV leitete ) den Ball zum
zweiten Durchgang freigegeben, zahlte sich die taktische Maßnahme
von Trainer Werner aus: Peter Schmidt, in ungewohnter
Mittelstürmerposition schoß nach einem Freistoß von Herrmann
Hansen den Ball zum 2 : 1 für den ASV ein! Während der gesamten
Spieldauer waren die Elstern einem dritten Treffer näher als die
Gäste dem Ausgleich. Herder, Voß, Pörschke und Bochmann verdienten
sich ein Sonderlob in einer Mannschaft, die alle alten Tugenden
wieder aufleben ließ. Mit diesem Sieg kletterten die Elstern in der
Tabelle von Platz 15 – einem Abstiegsplatz – auf den zwölften
Tabellenrang.
Schnelle Tore gegen
Altona 93
Spiele
zwischen Bergedorf 85 und Altona 93 sind seit Jahren Höhepunkte
jeder Fussballsaison, egal ob im Amateurbereich oder in der Oberliga
Nord. So kann es nicht verwundern, dass auch dieses Spiel neuntausend
Besucher in ihren Bann zog. Kaum hatten die Altonaer
Spieler der Rasen betreten, hatten Ernie Jordan und Peter Schmidt für
eine Vorentscheidung gesorgt – zwei schnelle Tore in den ersten
zwei Minuten sorgten für einen Traumstart der Elstern. Allerdings
raubte die schnelle Elsternführung den Altonaern nicht den Nerv, mit
schnellen energischen Angriffen setzten sie die Bergedorfer
Hintermannschaft massiv unter Druck. Dreizehn Eckbälle waren das
Ergebnis dieser Bemühungen. Die endgültige Entscheidung fiel in der
75. Minute, als Herder einen Elfmeter im Altonaer Gehäuse versenkte.
Mit einer 0 : 3 Niederlage
wurden die Altonaer Spieler zur Adolf Jäger – Kampfbahn
zurückgeschickt, während sich der Bergedorfer Teil des Publikums
zufrieden auf den Heimweg begab.
Acht Punkte aus den letzten fünf Spielen
sind eine ganz ausgezeichnete Bilanz. Dieser energische Zwischenspurt
konnte die Elstern von den größten Sorgen befreien. Drei Punkte
Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sind zwar noch kein sicheres
Polster, aber eine gute Ausgangsposition für den Rest der Saison.
Vierter Sieg in Folge
Vor
dem Spiel in Hildesheim gab Trainer Werner die Devise aus, auf
Sicherheit zu spielen in der Hoffnung auf einen unentschiedenen
Spielausgang.
Es kam anders:
Mitte der zweiten Spielhälfte nutzte Otmar Sommerfeld ein
Mißverständnis in der Hildesheimer Abwehr, passte den Ball zu
Pörschke, der verwandelte das Zuspiel zum 1 : 0 für die Gäste aus
dem Osten Hamburgs.
In der Folgezeit waren die Elstern darauf bedacht, dieses
unerwartete, günstige Ergebnis zu verteidigen Aufopferungsvoll und
mit Hingabe gelang dies und so konnte erfolgreich für die 0 : 1
Heimniederlage aus dem Hinspiel Revanche genommen werden.
Der Abstand zum 15. Tabellenplatz wurde so
auf fünf Zähler ausgebaut werden. Ein erfolgreiches Wochenende für
Bergedorf 85.
Grandioser Sieg über
Holstein Kiel
Die
Umsetzung von Verteidiger Schmidt in den Sturm brachte mehr Druck und
Dynamik in das Bergedorfer Angriffsspiel. Drei Treffer in den
letzten vier Spielen sind ein sehr guter Beleg für den Erfolg dieser
taktischen Maßnahme Das
Spiel gegen die Gäste aus der nördlichsten Landeshauptstadt verlief
ganz nach dem Geschmack der achttausend Besucher. Für das 1 : 0 der
Elstern zeichnete Sommerfeld in der 15. Minute verantwortlich. Dem
ließ Jordan in der 40. Minute das 2 : 0 folgen. Mit diesem Ergebnis
wurden die Seiten gewechselt.
Auch im zweiten Durchgang stellten sich die 85er als die
überlegene Mannschaft vor. Mit seinen Toren zum 3 : 0 und 4 : 0
erhöhte Peter Schmidt sein persönliches Torkonto auf fünf Treffer,
bevor den Kieler Störchen das Ehrentor zum 1 : 4 gelang.
Ein
hochverdienter Sieg für die Mannschaft von Bergedorf 85, die damit
das Abstiegsgespenst verjagen konnte. Aus der sehr guten Mannschaft
ragten Pörschke, Hansen, Herder und Bochmann heraus, von Schmidt
ganz zu schweigen. Aus
achtundzwanzig Spielen wurden vierundzwanzig Punkte erkämpft, dies
bedeutete Tabellenplatz 12 und sechs Punkte Vorsprung auf Platz
fünfzehn.
Deja – Vu - Erlebnis
in Bremerhaven
Auf dem
gefürchteten Zollinlandplatz in Bremerhaven erwischten die Elstern
einen fulminanten Start – nach vier Minuten brachte Herrmann Hansen
seine Mannschaft mit 1 : 0 in Führung. Auch der vorübergehende
Ausgleich brachte die Gäste aus Bergedorf nicht aus dem Konzept.
Peter Schmidt, der angelernte Stürmer versenkte die Lederkugel in de
r36. Minute im Gehäuse der Platzherrn. Unmittelbar vor dem Gang in
die Kabinen erzielten die Spieler von der Unterweser den 2 : 2
Gleichstand.
Bis zu diesem Zeitpunkt stellten die Elstern das überlegene
Team, doch dann brach Unheil über sie herein: zwei Bremerhavener
Spieler sprangen Elsterntorwart Lüneburg regelwidrig an und
verletzten ihn schwer. Der Ball rollte ins Bergedorfer Tor und der
sichtlich überforderte Schiedsrichter erkannte den Treffer an. Neuer
Spielstand: 2 : 3
Manfred Lüneburg wurde in ein
Krankenhaus eingeliefert und Ernie Jordan streifte sich das
Torwarttrikot über.
Erinnerungen an das Aufstiegsspiel gegen Itzehoe
wurden wach, damals gingen die Elstern mit 1 : 7 unter. Die bösen
Vorahnungen wurden Realität: ein Spieler weniger auf dem Feld und
ein ungelernter Torhüter zwischen den Pfosten konnten das Unheil
nicht verhindern – Ernie Jordan musste noch fünfmal hinter sich
greifen. Mit einer bitteren, unverdienten 2 : 8 Niederlage traten
die Elstern geschlagen die Heimfahrt an.
Einbruch bei Phönix
Lübeck
Der
energische Zwischenspurt mit fünf aufeinanderfolgenden Siegen hat
viel Kraft gekostet, ebensowenig konnte das Spiel in Bremerhaven das
Selbstbewußtsein der Elstern heben. So sollte man über die
Vorstellung der Elstern den Mantel des Schweigens decken. Zur
Halbzeit führten die Adlerträger ( in Anlehnung an das Vereinslogo)
bereits mit 2 : 0, auch das Anschlusstor von Pörschke konnte dem
Spiel keine Wendung mehr geben. Im Gegenteil: die Lübecker trafen
in zweiten Durchgang noch dreimal in das von Manfred Günther
gehütete Tor.
Eine ausgelaugte Bergedorfer Mannschaft
ließ mit dieser 1 : 5 Niederlage die Punkte an der Trave liegen.
Versöhnlicher
Saisonabschluß gegen Werder Bremen
Vor diesem Spiel
stand der SV Werder als Endrundenteilnehmer zur Deutschen
Meisterschaft fest, die Elstern hatten der Klassenerhalt gesichert.
Beide Mannschaften konnten also
unbeschwert aufspielen. In einem munteren Spiel gewannen die Elstern
schnell Oberwasser und beschäftigten die Bremer Hintermannschaft
mehr, als diesen lieb sein konnte. Herrmann Hansen setzte Mitte der
zweiten Halbzeit folgerichtig den Ball in die Bremer Maschen –
dies war eine Vorentscheidung. Letzte Zweifel am Spielausgang wurden
von Pörschke mit dem zweite Elsterntreffer zerstreut, als er einen
Eckball von Hansen am früheren Mannschaftskameraden Kokartis vorbei
ins Netz lenkte.
Der ASV hatte sich mit
diesem Ergebnis erfolgreich für die 0 : 7 Niederlage aus dem
Hinspiel revanchiert und den ( leider nur ) dreitausendfünfhundert
Besuchern einen versöhnlichen Saisonausklang beschert.
RÜCKBLICK AUF DIE
ABGELAUFENE SPIELZEIT
In der
Endabrechnung belegte die Mannschaft von Bergedorf 85 den dreizehnten
Tabellenrang mit 26 : 34 Punkten. Lange Zeit waren die Elstern in
akuter Abstiegsgefahr, ein energischer Zwischenspurt zwischen dem
dreiundzwanzigsten und siebenundzwanzigsten Spieltag mit der
optimalen Punktausbeute von zehn Zählern sicherte den Klassenerhalt.
Einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg hatte sicherlich die
Maßnahme von Trainer Heinz Werner, den gelernten Verteidiger Schmidt
in den Sturm zu stellen.
Wurden in der
vergangenen Saison ( 58 / 59 )19 Punkte in der Vorrunde und 8 Zähler
in der Rückrunde dem Elsternkonto gutgeschrieben, stellte sich die
Bilanz in der abgelaufenen Spielzeit nahezu umgekehrt: zehn Punkten
aus der Vorrunde standen sechzehn Rückrundenzähler gegenüber.
Der Verlauf der Saison 59 / 60 hat gezeigt, dass
Heinrich Kokartis nicht gleichwertig ersetzt werden konnte. Beide
Torhüter, Manfred Lüneburg sowie auch Manfred Günther haben in
Einzelfällen sehr gute Leistungen abgeliefert, liessen es aber im
Laufe der Saison an der Beständigkeit mangeln.
Fünf
vergebene Strafstöße liefern einen weiteren kleinen Hinweis auf
möglichen Übungsbedarf.
Meister der Saison 1959 / 60 wurde der HSV gefolgt
vom SV Werder Bremen mit vier Zählern Rückstand. Beide Mannschaften
nehmen an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft teil.
Mit 36 : 24 Punkten
lief der FC St. Pauli auf dem vierten Tabellenplatz ein, die
punktgleichen Teams von Altona 93, SC Concordia belegten gemeinsam
mit den Elstern die Plätze 11, 12 und 13.
Phönix Lübeck und Eintracht Osnabrück müssen
den Weg in das Amateurlager antreten.
Informationsquellen
für diesen Bericht waren
Historisches Archiv des Hamburger Abendblattes ( Foto v. Ernie Jordan
sowie zwei Spielberichte )
die Bergedorfer Zeitung v. 19.7.97
( Foto v. Klaus Homann )
sowie das Buch
Spundflasche mit dem
Flachpasskorken ( Ergebnistabelle Oberliga Nord 1959 / 60 )
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